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Für Kinder bewegen wir welten - Unicef

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<strong>Für</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>bewegen</strong> <strong>wir</strong> <strong>welten</strong><br />

Jahresbericht und Jahresrechnung 2010 von UNICEF Schweiz


FOTOS: TITEL UNICEF/HQ2010-2733/RAMONEDA; HQ2010-2874/NOORANI<br />

Inhalt<br />

Editorial 3<br />

Die Kleinsten für das Leben stärken 4<br />

«Facts for Life» – ein Bestseller als Lebensretter 6<br />

Das «Mother-Baby Pack» kann ein zweites Leben schenken 8<br />

Bildung ist der Schlüssel für ein besseres Leben 10<br />

<strong>Kinder</strong> stärken, schützen und fördern 14<br />

Wenn das Leben aus den Fugen gerät 18<br />

<strong>Für</strong> <strong>Kinder</strong> rasch das Richtige tun 22<br />

Das UNICEF Jahr 2010 24<br />

Im Jahr 2010 unterstützte UNICEF Schweiz Programme<br />

und Projekte in 40 Ländern 27<br />

Menschen prägten UNICEF 28<br />

Nachhaltige Entwicklung zugunsten von <strong>Kinder</strong>n 30<br />

Eine Spende an UNICEF trägt tausendfach Früchte 33<br />

Der Beitrag der Schweiz 35<br />

UNICEF Schweiz 36<br />

Konsolidierte Jahresrechnung 2010 38


FOTO: UNICEF/NYHQ2010-2579/LEMOYNE<br />

Elsbeth Müller,<br />

Geschäftsleiterin<br />

Wolfgang Wörnhard,<br />

Präsident<br />

3<br />

Editorial<br />

Liebe UNICEF Freunde<br />

Erinnern Sie sich, wie das Jahr 2010 begann? Es war der kälteste Januar<br />

seit mehr als zwanzig Jahren, mit Durchschnittstemperaturen von –2 Grad.<br />

In der Mongolei erlebten die <strong>Kinder</strong> einen für ihre Region ebenfalls aussergewöhnlichen<br />

Winter mit –40 Grad. Und in Haiti bebte die Erde und zerstörte<br />

das Wenige, was den Menschen gehörte. In der Mongolei erfror ein Viertel der Herden buchstäblich<br />

im Stand. In der Demokratischen Republik Kongo vergewaltigten Rebellengruppen<br />

zeitgleich kleine Mädchen und in Simbabwe zeigten sich die Konsequenzen von Miss<strong>wir</strong>tschaft,<br />

steigenden Lebensmittelpreisen und politischen Ränkespielen. Und immer wenn die Erde<br />

bebt, das Klima aus den Fugen gerät und die Politiker ihre Verantwortung negieren, leiden<br />

die <strong>Kinder</strong> am meisten. Nicht nur, weil ihre Welt ihnen entsetzlich fremd <strong>wir</strong>d, sondern auch,<br />

weil ihr Vertrauen in jene Menschen, deren Schutz sie anvertraut sind, rissig <strong>wir</strong>d.<br />

<strong>Kinder</strong> vergessen nicht, <strong>wir</strong> wissen es aus eigener Erfahrung. <strong>Kinder</strong> sind stärker, als <strong>wir</strong><br />

glauben, auch das wissen <strong>wir</strong> aus eigener Erfahrung. Nur, dürfen <strong>wir</strong> auf ihre Stärke bauen<br />

und gleichzeitig darauf vertrauen, dass sie sich irgendwie, irgendwann auffangen werden?<br />

Wir sind überzeugt, dass <strong>wir</strong> dazu nicht berechtigt sind. Denn es ist unser aller Aufgabe, unseren<br />

<strong>Kinder</strong>n eine wohlbehaltene Kindheit zu sichern – überall auf der Welt und gerade auch in<br />

Krisenzeiten.<br />

UNICEF hat sich dieser Aufgabe verschrieben – seit 1946. 65 Jahre Erfahrung, Wissen und<br />

Lernen hat das <strong>Kinder</strong>hilfswerk zu jener weltweiten Autorität gemacht, welche jederzeit und<br />

überall für die Belange der <strong>Kinder</strong> eintritt und diese kompromisslos verteidigt. Dabei kann<br />

UNICEF auf viele Menschen bauen, die es ihr gleichtun. Mütter, Väter, Familienhelferinnen,<br />

Ärzte, Hebammen, Lehrer, Statistikerinnen, Kommunikationsexperten – und auf die <strong>Kinder</strong>. Denn<br />

hört man ihnen zu, ist man fasziniert von ihrer Offenheit, ihrer Kreativität, ihrem Realitätssinn<br />

und vor allem von ihrem unverbrauchten Optimismus. Er ist ansteckend und hilft mit, für sie<br />

und mit ihnen die Welt zu <strong>bewegen</strong>.<br />

Dass es sich lohnt, beweisen die Fortschritte. 1990 noch starben 90 von 1000 <strong>Kinder</strong>n, heute<br />

sind es 65 auf 1000. Polio tritt nur noch in vier Ländern endemisch auf. Masern <strong>wir</strong>d in vielen<br />

Ländern routinemässig geimpft. Gegen die Tropenkrankheit Malaria schützen imprägnierte<br />

Moskitonetze, abgegeben an Mütter und ihre <strong>Kinder</strong>. Die Neuansteckungen mit dem HI-Virus<br />

stagnieren in einigen Ländern oder gehen sogar zurück. Mütter und Väter wenden sich gegen<br />

die Beschneidung ihrer Mädchen, schicken ihre Töchter zur Schule und schenken ihnen damit<br />

eine bessere Zukunft.<br />

Was UNICEF für die Zukunft der <strong>Kinder</strong> im Jahr 2010 unternommen hat, erzählen <strong>wir</strong> auf den<br />

folgenden Seiten. Es ist ein kleiner Ausschnitt aus unserer Arbeit. Sie trägt dank Ihrem Vertrauen<br />

und Ihrer Unterstützung dazu bei, dass <strong>Kinder</strong> ihre Zukunft in die eigenen Hände nehmen können.<br />

Elsbeth Müller Wolfgang Wörnhard


Die Kleinsten für das Leben<br />

stärken<br />

Rund acht Millionen <strong>Kinder</strong> unter fünf Jahren<br />

sterben weltweit jedes Jahr, weil ihnen<br />

einfache Dinge wie Hygiene und Impfschutz<br />

fehlen. <strong>Für</strong> die Hälfte dieser Todesfälle sind<br />

Krankheiten verantwortlich:<br />

Lungenentzündung, Durchfall, Masern,<br />

Tetanus, Malaria und Aids. Die andere Hälfte<br />

ist auf Mangelernährung und Mangel an<br />

sauberem Trinkwasser zurückzuführen.<br />

UNICEF gelingt es mit umfassenden<br />

Programmen und Überzeugungsarbeit,<br />

die Gesundheitssysteme vieler Länder<br />

schrittweise zu verbessern.<br />

«Fingers, faeces, flies, food, fluid» – die «fünf F» kann jedes<br />

Kind der tauung-Paw-tauung-Primarschule im Hinterland<br />

der historischen Königsstadt bagan aufzählen. Sie<br />

beschreiben die fünf Ansteckungswege der wurmparasiten:<br />

Finger, Stuhl, Fliegen, essen, Flüssigkeiten. die Aufklärung<br />

in den Schulen ist sehr wichtig, denn rund zwei drittel<br />

der <strong>Kinder</strong> in Myanmar sind von würmern befallen. die<br />

Ur sache von eingeweidewürmern, die weltweit mehr als<br />

3,5 Milliarden Menschen plagen, sind meist mangelnde<br />

Hygiene und sanitäre Standards. Schulkinder zwischen 5 und<br />

18 Jahren sind am häufigsten befallen und werden in ihrer<br />

körperlichen entwicklung behindert. entwurmungskuren<br />

sind kurzfristig <strong>wir</strong>ksam; um erneuten infektionen vorzubeugen,<br />

sind jedoch Massnahmen zur Verbesserung der<br />

Hygiene und der sanitären Anlagen nötig. Ausserdem muss<br />

für bessere ernährung gesorgt werden, denn Mangelernährung<br />

ist der nährboden der Parasiten.<br />

THAME<br />

Myanmar – Mangelernährung trotz fruchtbaren Böden<br />

wer das zwar arme, aber fruchtbare land am Mekong<br />

kennt, dürfte erstaunt sein: wie kommt es inmitten üppiger<br />

Vegetation zu Mangelernährung? der Hauptgrund dafür<br />

MYANMAR/2005/MYO<br />

ist die einseitige ernährung mit reis. da der Verzehr von<br />

UNICEF<br />

frischen Früchten und gemüse nicht zur esskultur gehört, FOTO:<br />

4


leiden viele <strong>Kinder</strong> unter einer Unterversorgung mit lebenswichtigen<br />

nährstoffen wie eisen, Vitamin A und Zink.<br />

Mangelernährung gefährdet ihr leben akut, macht sie an -<br />

fälliger für infektionen und kann langfristig sogar zu irreversiblen<br />

geistigen und körperlichen Schäden führen. rund<br />

30 Prozent der <strong>Kinder</strong> unter fünf Jahren in Myanmar sind<br />

untergewichtig, 9 Prozent stark untergewichtig, 11 Prozent<br />

leiden an Auszehrung und 15 Prozent kommen mit einem<br />

zu niedrigen geburtsgewicht zur welt. UniCeF versorgte<br />

deshalb 2010 rund 94 Prozent der unter 5-jährigen <strong>Kinder</strong><br />

mit Vitamin-A-ergänzungsnahrung und 81000 schwangere<br />

oder stillende Frauen mit Spurennährstoffen.<br />

Über die Mütter die <strong>Kinder</strong> erreichen<br />

im Zentrum des engagements von UniCeF Schweiz in<br />

Myanmar steht der Aufbau sogenannter «mothers circles».<br />

Kleine gruppen von Müttern werden darin von ehrenamtlichen<br />

leiterinnen umfassend beraten und über die bedeutung<br />

von ernährung, Hygiene, gesundheit und frühkindlicher<br />

entwicklung geschult. Mütterzirkel bieten zudem<br />

ganz konkrete Unterstützung: da die jeweils rund zehn<br />

<strong>Kinder</strong> des Zirkels tagsüber betreut werden, können ihre<br />

Mütter einer erwerbsarbeit nachgehen. die <strong>Kinder</strong> im<br />

Alter zwischen sechs Monaten und drei Jahren erhalten<br />

eine warme Mahlzeit sowie wichtige Vitaminpräparate.<br />

«Mothers circles» bilden eine ausserordentlich effektive<br />

basis für parallele Anstrengungen von UniCeF, wie etwa<br />

impf- und entwurmungskampagnen oder initiativen zur<br />

Hebung der Hygienestandards, werden über die Mütter die<br />

<strong>Kinder</strong> doch zuverlässig erreicht. über die betreuungszirkel<br />

wurden 2010 37 500 Personen mit 7,6 Millionen litern<br />

trinkwasser versorgt, 53000 Familien mit wassertanks<br />

und 52000 mit Malarianetzen ausgestattet. Als resultat<br />

der langjährigen Anstrengungen konnten <strong>wir</strong> 2010 einen<br />

UNICEF Schweiz 2010: Unser Beitrag<br />

für Myanmar<br />

428270 Franken können für die Programme<br />

in Myanmar eingesetzt werden. Sie helfen<br />

mit, Mangelernährung zu lindern und insbesondere<br />

Folgekrankheiten wie Beriberi<br />

oder Anämie zu verhindern. In Myanmar<br />

sind rund 64 Prozent der <strong>Kinder</strong> anämisch.<br />

Sie sind für ihr Alter zu klein und zu leicht,<br />

können sich geistig weniger entwickeln<br />

und unterliegen einem erhöhten Risiko, an<br />

vermeidbaren Krankheiten zu sterben.<br />

5<br />

Die Spenden der «Sternenwoche» ermöglichen<br />

auch die Verteilung von Sprinkles<br />

plus, einem weissen Pulver in kleinen<br />

Beuteln, das alle wichtigen Vitamine und<br />

Mineralstoffe enthält, welche ein Kleinkind<br />

braucht. Mütter, deren <strong>Kinder</strong> Sprinkles<br />

erhielten, sind begeistert: Ihre <strong>Kinder</strong><br />

seien aufgeweckter und lebendiger.<br />

<strong>Für</strong> sie grenzt das Sprinkles-Beutelchen an<br />

ein Wunder. Weiter setzt UNICEF Schweiz<br />

auf Verbesserungsmassnahmen im<br />

Bereich Hygiene. 1500 Mütterzirkel mit<br />

<strong>Kinder</strong> haben ein Recht auf Überleben.<br />

Wir setzen uns dafür ein.<br />

erfolg vermelden: die eliminierung von neonatalem und<br />

maternalem tetanus in Myanmar.<br />

Die Sternenwoche 2010<br />

7000 Schweizer <strong>Kinder</strong> sammelten während einer Woche<br />

insgesamt 428 270 Franken und unterstützen damit die<br />

Programme in Myanmar. Daniel Dunkel, Chefredaktor<br />

«Schweizer Familie», hat das Land und die Projekte vor Ort<br />

gesehen und schildert seine Eindrücke.<br />

Herr Dunkel, warum engagiert sich die «Schweizer<br />

Familie» für die «Sternenwoche»?<br />

Das Konzept «<strong>Kinder</strong> helfen <strong>Kinder</strong>n» passt hervorragend<br />

zur «Schweizer Familie». Die <strong>Kinder</strong> lernen etwas über die<br />

Probleme der Welt und können aktiv helfen. Eine wertvolle<br />

Erfahrung!<br />

Was hat Sie auf Ihrer Reise nach Myanmar am meisten<br />

beeindruckt?<br />

Die vielen Mütter, die sich beherzt und freiwillig für die<br />

Gesundheitsprojekte einsetzen, die <strong>wir</strong> mit der «Sternenwoche»<br />

unterstützen.<br />

Was brauchen die <strong>Kinder</strong> in Myanmar am dringendsten?<br />

<strong>Kinder</strong>freundliche Horte und Schulen. Täglich eine ausgewogene<br />

Mahlzeit. Medizinische Versorgung. Vor allem aber<br />

eine Regierung, die sich um das Wohl der Familien kümmert.<br />

Wie beurteilen Sie UNICEFs Arbeit in Myanmar?<br />

UNICEF schafft in Myanmar ein Bewusstsein für die Rechte<br />

und Bedürfnisse der <strong>Kinder</strong>. Den Mitarbeitenden gelingt es<br />

trotz den schwierigen politischen Verhältnissen, die Lebensbedingungen<br />

der <strong>Kinder</strong> zu verbessern.<br />

insgesamt 15 000 <strong>Kinder</strong>n erhalten Fach -<br />

beratung und Unterstützung. Sie dienen<br />

dazu, Wissen zu vermitteln, Probleme<br />

regelmässig zu diskutieren, gesunde<br />

Ernährung zu stärken, Kleinkinder regelmässig<br />

auf ihren Gesundheitszustand zu<br />

überprüfen und Impfaktionen sowie<br />

Entwurmungskampagnen durchzu führen.<br />

Erste Resultate stimmen uns sehr zuversichtlich.


«Facts for Life» – ein Bestseller<br />

als Lebensretter<br />

Schwangerschaft, Geburt, Ernährung,<br />

Gesundheit, Hygiene, erste Hilfe – lebens-<br />

wichtiges Wissen zu diesen Themen findet<br />

sich im Handbuch «Facts for Life».<br />

Der UNICEF Bestseller <strong>wir</strong>d in 215 Sprachen<br />

übersetzt, in Programmen und Workshops<br />

eingesetzt und steht als zuverlässiger<br />

Ratgeber in Millionen von Haushalten.<br />

Während sich die erste Ausgabe 1989 noch<br />

mit Piktogrammen an nicht alphabetisierte<br />

Menschen richtete, steht die neuste, vierte<br />

Auflage auch in digitaler Form im Internet<br />

zur Verfügung.<br />

was braucht ein Säugling in seinen ersten lebensmonaten,<br />

um gesund aufzuwachsen? welche rolle spielen Jod und<br />

eisen für das kindliche gehirn? was hat Händewaschen<br />

mit durchfall zu tun? wann ist ein Husten harmlos, wann<br />

<strong>wir</strong>d er lebensgefährlich für ein Kind? richtige Antworten<br />

auf solche Fragen können leben retten. lungenentzündung,<br />

durchfall, Malaria, Masern und Aids sind gemeinsam<br />

für die Hälfte aller todesfälle von <strong>Kinder</strong>n unter fünf<br />

Jahren verantwortlich. Meistens wären diese Krankheiten<br />

vermeidbar oder behandelbar, wenn das wissen darum<br />

zum richtigen Zeitpunkt verfügbar wäre. «Facts for life»<br />

bietet es an.<br />

Wissen alleine genügt nicht, um die Lebensweise<br />

zu verändern<br />

«Facts for life» ist aber mehr als ein praktischer ratgeber.<br />

das Handbuch regt dazu an, über grundsätzliches nachzudenken,<br />

wie beispielsweise die Frage: «welche Haltungen<br />

und traditionen rund um die entwicklung von <strong>Kinder</strong>n<br />

gelten in unserer gesellschaft als ‹normal›?» Oft <strong>wir</strong>d an -<br />

genommen, Menschen würden ihr Verhalten ändern, wenn<br />

sie nur Zugang hätten zu den richtigen informationen, den<br />

richtigen beratungsstellen oder den richtigen Produkten.<br />

UNICEF/BANA2010-01195/SUJAN<br />

weil UniCeF weiss, dass es vom wissen zum tun ein FOTO:<br />

6


weiter weg ist, vermittelt «Facts for<br />

life» neben praktischen Kenntnissen<br />

auch Anleitungen dazu, wie Haltungen<br />

und traditionen innerhalb<br />

von gruppen, gemeinschaften oder<br />

Familien diskutiert und hinterfragt<br />

werden können. Schliesslich werden<br />

neue Verhaltensweisen nicht durch<br />

einfachen beschluss erreicht, sondern wachsen in einem<br />

Prozess, der mehrere Phasen umfasst. das Umfeld spielt in<br />

seinem Verlauf eine äusserst wichtige rolle, kann es ihn<br />

doch positiv oder negativ beeinflussen.<br />

besonders wichtig ist dabei die Partizipation von Familien<br />

und gemeinschaften, da sie die breite Abstützung einer<br />

gesellschaftlichen Veränderung garantiert. «Facts for<br />

life» richtet sich deshalb nicht nur an individuen, sondern<br />

explizit an gruppen und gemeinschaften. einzelne<br />

Abschnitte oder ganze Kapitel aus «Facts for life» werden<br />

gezielt und oft in kulturell an die lokalen gegebenheiten<br />

angepasster Form in UniCeF Programmen eingesetzt,<br />

beispielsweise im training von gesundheitsberatern,<br />

Krankenschwestern oder Hebammen oder auch in den<br />

«mothers circles», in denen Mütter zum Austausch über<br />

die gängigen traditionen angeregt werden. in manchen<br />

ländern wurde und <strong>wir</strong>d das Handbuch aufgrund seiner<br />

leicht verständlichen Piktogramme sogar während Alphabetisierungskursen<br />

genutzt. rund um den globus haben<br />

themen aus «Facts for life» den eingang in Soap-Operas,<br />

Cartoons, radiosendungen, akademische und universitäre<br />

Publikationen gefunden.<br />

UNICEF Schweiz 2010: Unser Beitrag<br />

zum Überleben der <strong>Kinder</strong><br />

Schwere Mangelernährung und Hunger<br />

Die steigenden Lebensmittelpreise haben<br />

in vielen Entwicklungsländern den Anteil<br />

hungernder und mangelernährter <strong>Kinder</strong><br />

erhöht. Heute trifft die armutsbedingte<br />

«Krankheit» alle paar Sekunden einen<br />

weiteren Menschen.<br />

UNICEF Schweiz kann 2 145 235 Franken<br />

für Nahrungsmittelhilfe und Programme<br />

zur Eindämmung der schweren Mangel -<br />

ernährung zur Verfügung stellen.<br />

7<br />

Sie werden für Massnahmen in Myanmar,<br />

Niger und Guatemala eingesetzt.<br />

Sauberes Trinkwasser<br />

Wasser ist Leben. Dank dem Engagement<br />

der Spender/-innen kann UNICEF Schweiz<br />

138 Wasserpumpen finanzieren.<br />

Sie ermöglichen Massnahmen im Terail,<br />

Nepal.<br />

Hilfe zur Selbsthilfe<br />

In den bolivianischen Anden haben viele<br />

Kleinkinder keinen Zugang zu sauberem<br />

Wasser, sanitären Anlagen, Impfen und<br />

früher Förderung.<br />

<strong>Kinder</strong> haben ein Recht auf Gesundheit.<br />

Wir setzen uns dafür ein.<br />

«Facts for Life» – ein Ratgeber ist täglich weltweit<br />

im Einsatz<br />

«Shasthyo Tothyo» – unter diesem Namen ist «Facts for<br />

Life» seit fast 20 Jahren in Bangladesh bekannt und in vielen<br />

Haushalten vorhanden. Die wichtigsten Informationen darin<br />

samt dazugehörenden Schlüsselsätzen werden durch die<br />

Medien verbreitet, von Mitarbeitenden von Regierungsund<br />

Nichtregierungsorganisationen, Gemeindearbeitern,<br />

Medizinstudenten, Krankenschwestern und Hebammen<br />

und sogar Theatergruppen. Die praktischen Ratschläge sind<br />

sogar in die Lehrpläne der Schulen eingeflossen. Informationen<br />

aus «Facts for Life» werden in Fulfulde, Gwaya und<br />

Haoussa übersetzt, drei Idiome, die in Kamerun gesprochen<br />

werden. In Schulen, Gemeindezentren und Müttergruppen<br />

<strong>wir</strong>d darüber gesprochen. In Malawi verbreiten Radio- und<br />

Fernsehstationen ebenso wie die Tagesmedien regelmässig<br />

Abschnitte aus dem Handbuch. Viele Dorfvorsteher nutzen<br />

es für öffentliche Vorlesungen mit anschliessenden Diskussionen.<br />

In Senegal werden die Informationen in der Beratung<br />

von jungen Frauen und Müttern genutzt, etwa um ausschliessliches<br />

Stillen zu fördern, die Ausbreitung von Cholera<br />

zu verhindern oder um für eine Überwindung der weiblichen<br />

Genitalverstümmelung zu plädieren. «Kyunki Jeena Issi Ka<br />

Naam Hai», eine von Indiens beliebtesten Soaps, basiert<br />

auf «Facts for Life». Seit ihrem Start 2008 erreicht die Serie<br />

56 Millionen Zuschauer, mehrheitlich Frauen im Alter<br />

zwischen 15 und 34 Jahren. Untersuchungen in einigen<br />

Gliedstaaten zeigen, dass eine der Figuren der Serie, eine<br />

Krankenschwester, ihren realen Berufskolleginnen zu Selbstbewusstsein<br />

verhilft und dass die von ihr vermittelten<br />

Kenntnisse deren Arbeitsalltag erleichtern.<br />

UNICEF Schweiz unterstützt seit vielen<br />

Jahren <strong>Kinder</strong>häuser als Ausgangspunkt<br />

zur Gemeinde entwicklung.<br />

Aus dem Sammelergebnis 2010 können<br />

<strong>wir</strong> UNICEF Bolivien 200 000 Franken<br />

zukommen lassen.


Das «Mother-Baby Pack» kann<br />

ein zweites Leben schenken<br />

33,3 Millionen Menschen sind Träger des<br />

HI-Virus, 15,9 Millionen davon Frauen.<br />

Täglich <strong>wir</strong>d das HI-Virus weltweit rund<br />

1000-mal während, vor oder nach der Geburt<br />

von Müttern auf <strong>Kinder</strong> übertragen.<br />

Jedes zweite Kind stirbt vor seinem zweiten<br />

Geburtstag, wenn es nicht diagnostiziert und<br />

behandelt <strong>wir</strong>d. Mit dem «Mother-Baby<br />

Pack» kann UNICEF schwangere Frauen, die<br />

sonst keinen Zugang zur Präventionstherapie<br />

hätten, erreichen. Bis 2015 könnte die<br />

Mutter-Kind-Übertragung in den zehn am<br />

stärksten betroffenen Ländern Afrikas<br />

gestoppt werden.<br />

Malekena george lebt in einer bergregion lesothos, weit<br />

entfernt vom nächsten gesundheitszentrum. da ihr erstes<br />

Kind nur kurze Zeit nach seinem ersten geburtstag gestorben<br />

war, entschied sie sich gegen ende ihrer zweiten Schwangerschaft<br />

zum ersten Mal für die lange und beschwerliche<br />

reise. im Zentrum erfuhr sie, dass sie trägerin des Hi-Virus<br />

ist. Sie erhielt aber auch für sie und ihr Kind zusammengestellte<br />

Medikamente, die sie mit nach Hause nehmen und<br />

dort selbständig anwenden konnte. bei einem erneuten<br />

besuch sechs Monate nach der geburt erfuhr die glückliche<br />

Mutter, dass ihre tochter Mankhube frei vom Virus ist.<br />

Die Mutter-Kind-Übertragung von HIV kann<br />

gestoppt werden<br />

weltweit finden sich zu viele Frauen in der gleichen Situation<br />

wie Malekena george. Obwohl es effektive Präventionstherapien<br />

gegen die Mutter-Kind-übertragung gibt,<br />

stehen sie vielen Schwangeren nicht zur Verfügung, sei es,<br />

weil die gesundheitssysteme ihrer länder mangelhaft sind<br />

oder weil grosse distanzen und damit verbundene Kosten<br />

den besuch des gesundheitsdienstes verunmöglichen. weltweit<br />

bleibt 50 Prozent der HiV-infizierten Mütter – und<br />

mehr als 60 Prozent ihrer <strong>Kinder</strong> – der Zugang zur Prä-<br />

UNICEF/NYHQ2010-2159/NESBITT<br />

ventionstherapie verwehrt. UniCeF setzt ihre ganze Kraft FOTOS:<br />

8


UNICEF/NYHQ2011-0052/NESBITT<br />

in die Umsetzung der erprobten Strategien, denn ein Stopp<br />

der Mutter-Kind-übertragung bis ins Jahr 2015 ist in den<br />

am stärksten betroffenen ländern Afrikas ein realistisches<br />

Ziel.<br />

«Mother-Baby Pack» – Präventionslösungen in Sicht<br />

die Mutter-Kind-übertragung des Hi-Virus geschieht vor,<br />

während oder nach der geburt. UniCeF hilft, schwangere<br />

Frauen zu beraten und sie mit dem Medikament nevirapin<br />

zu versorgen. dieses senkt das risiko einer Ansteckung<br />

für das Kind deutlich. nimmt die werdende Mutter den<br />

<strong>wir</strong>kstoff im richtigen Zeitpunkt vor der geburt ein, <strong>wir</strong>d<br />

das Vorkommen des Virus in ihrem blut deutlich vermindert.<br />

nach der geburt werden auch die <strong>Kinder</strong> mit nevirapin<br />

in Sirupform behandelt, um die eventuell vorhandenen<br />

Viren in ihrem blut abzutöten. Auf diese weise werden sie<br />

mit hoher wahrscheinlichkeit vor einer Ansteckung be -<br />

wahrt. Unbehandelt stirbt dagegen die Hälfte aller Kleinkinder<br />

vor dem zweiten geburtstag.<br />

Um Frauen in abgelegenen regionen einen Zugang zur<br />

Präventionsbehandlung zu ermöglichen, ist UniCeF da -<br />

ran, gemeinsam mit Partnern das «Mother-baby Pack» zu<br />

entwickeln: ein vorgefertigtes Set mit allen notwendigen<br />

antiretroviralen und antibiotischen Medikamenten samt<br />

Anleitung für eine Verhinderung der übertragung des Hi-<br />

Virus. Farb-Codierungen und einfache grafiken in der<br />

Anleitung sollen den Müttern helfen zu erkennen, welche<br />

der individuell verpackten Medikamente sie zu welchem<br />

Zeitpunkt vor und nach der geburt einnehmen müssen.<br />

UNICEF Schweiz 2010:<br />

Unser Beitrag zur Gesundheit der <strong>Kinder</strong><br />

HIV/Aids<br />

UNICEF Schweiz finanziert 714 Testkits.<br />

Sie werden dort eingesetzt, wo sie<br />

dringend notwendig sind. Damit schafft<br />

UNICEF Schweiz einen wichtigen Handlungsspielraum<br />

für die Kollegen im Feld.<br />

Unterfinanzierte Programme können so<br />

schneller einer Umsetzung zugeführt<br />

werden. Über den Einsatz der Mittel erhält<br />

UNICEF Schweiz entsprechend Bericht.<br />

Impfen<br />

Dank den Spenden aus der Schweiz kann<br />

UNICEF 44 840 Impfdosen gegen <strong>Kinder</strong>lähmung<br />

einkaufen. Polio tritt nach wie<br />

9<br />

vor in vier Ländern endemisch auf. Ziel ist<br />

es, das Virus innerhalb der nächsten fünf<br />

Jahre auszurotten.<br />

Malaria<br />

Malaria zu bekämpfen, ist schwierig, eine<br />

gute Prävention ist daher die einzige<br />

Möglichkeit, <strong>Kinder</strong> <strong>wir</strong>ksam zu schützen.<br />

Imprägnierte Moskitonetze vermögen das<br />

Leben vieler <strong>Kinder</strong> zu retten.<br />

UNICEF Schweiz trägt mit 254 083 Franken<br />

zu den Malariaprogrammen im ehemaligen<br />

Tsunami-Gebiet Banda Aceh, Indonesien, bei.<br />

Stillen<br />

Die Situation der jungen Mütter in den<br />

Palästinensischen Autonomiegebieten ist<br />

schwierig. Mangelernährung bereits bei<br />

<strong>Kinder</strong> haben ein Recht auf Gesundheit.<br />

Wir setzen uns dafür ein.<br />

das «Mother-baby Pack» soll in ländern mit hohem Aids-<br />

Vorkommen wie Kamerun, Kenia, lesotho und Sambia als<br />

erstes eingesetzt werden. eine Ausdehnung auf andere<br />

länder ist vorgesehen. einmal im einsatz ist das «Motherbaby<br />

Pack» eine kostengünstige Prävention. 90 Franken<br />

werden helfen, die Virusübertragung auf babys bei der<br />

geburt zu stoppen.<br />

Babys ist häufig. Armut und Not lassen die<br />

Frauen die Babymilch strecken mit grossen<br />

gesundheitlichen Konsequenzen für die<br />

Kleinsten. UNICEF Schweiz hilft mit, das<br />

Stillen zu fördern. Ein Beitrag von 200 000<br />

Franken ermöglicht die dringliche Sensi -<br />

bilisierungs- und Aufklärungsarbeit.<br />

In der Schweiz erneuert die Insel, das<br />

Berner Universitätsspital, ihre Zugehörigkeit<br />

zum Label «Stillfreundliche Spitäler».<br />

UNICEF Schweiz reorganisiert zudem den<br />

Vergabeprozess. Das künftige Label «Babyfreundliches<br />

Spital» <strong>wir</strong>d mithelfen, die<br />

Qualitätsprozesse auf den Geburtsstationen<br />

zugunsten der Mütter und Babys sicherzustellen.


Bildung ist der Schlüssel für<br />

ein besseres Leben<br />

An jedem beliebigen Tag des Jahres besuchen<br />

weltweit mehr als 1 Milliarde <strong>Kinder</strong> die<br />

Schule. Indem sie lernen, erarbeiten sie sich<br />

die Chance, ihr Leben in die eigenen Hände<br />

zu nehmen und es zu verbessern, für sie<br />

selbst und für ihre Nachkommen.<br />

Diese Chance bleibt weltweit immer noch<br />

mehr als 100 Millionen <strong>Kinder</strong>n verwehrt,<br />

weil ihre Familien zu arm sind, weil die<br />

Schulen überfüllt oder zu weit entfernt sind<br />

oder weil Lehrer fehlen. UNICEF arbeitet<br />

unablässig daran, dass alle <strong>Kinder</strong> weltweit,<br />

Mädchen wie Buben, eine qualitativ gute<br />

Grundschulbildung erhalten.<br />

in Malawi warten 1,6 Millionen <strong>Kinder</strong> im grundschulalter<br />

ebenso sehnsüchtig wie vergeblich darauf, zur Schule<br />

gehen zu dürfen. in den ländern Afrikas südlich der<br />

Sahara geht es 45 Millionen buben und Mädchen gleich.<br />

es fehlt an Schulen, an Schulbänken, an Schulmaterial.<br />

die sanitären einrichtungen sind, wenn überhaupt vorhanden,<br />

mangelhaft. Oft ist die distanz zwischen elternhaus<br />

und Schule für <strong>Kinder</strong> unüberwindbar oder der Schulweg<br />

zu gefährlich. Selbst dort, wo die grundschulbildung<br />

kostenlos ist, können sich die Familien die Kosten für<br />

transport oder Uniformen nicht leisten.<br />

Sogar wenn genügend Schulplätze vorhanden sind, brechen<br />

allzu viele <strong>Kinder</strong> ihre Schulbildung vor der fünften Klasse<br />

ab. Manche deshalb, weil sie mit ihrer Arbeit zum einkommen<br />

der Familie beitragen müssen. Häufig geben sie<br />

den Schulbesuch auf, weil sie mit Stockschlägen bestraft,<br />

sexuell belästigt oder diskriminiert werden. Oder weil die<br />

lehrpläne nicht auf ihre bedürfnisse und ihre lebensrealität<br />

ausgerichtet sind. UniCeF arbeitet seit Jahren beharrlich<br />

darauf hin, allen <strong>Kinder</strong>n unabhängig von geschlecht,<br />

ethnischer Zugehörigkeit oder ökonomischem Hintergrund<br />

eine kindgerechte und qualitativ gute grundschulbildung<br />

zu ermöglichen.<br />

10<br />

FOTO: UNICEF/MLWB2010-00996/CHAGARA


Der «Roche Children’s Walk» – zugunsten der <strong>Kinder</strong><br />

in Malawi<br />

Jedes Jahr führt Roche an verschiedenen Standorten weltweit<br />

einen Sponsorenlauf durch und entspricht damit einem<br />

Wunsch von Mitarbeitenden, bedürftigen <strong>Kinder</strong>n auf der<br />

ganzen Welt zu helfen. Die Teilnehmer werden von Kollegen<br />

und Kolleginnen mit einer Spende unterstützt, Roche verdoppelt<br />

die so gesammelten Spendengelder. Die Spendengelder<br />

werden in erster Linie zur Unterstützung von Waisenkindern<br />

in Malawi und für die UNICEF Initiative «Schulen für<br />

Afrika» eingesetzt. Vivian Beetle, Sekretärin des Stiftungsrates<br />

des Roche Employee Action and Charity Trust, die den<br />

«Roche Children’s Walk» organisiert, reist regelmässig mit<br />

UNICEF Geschäftsleiterin Elsbeth Müller nach Malawi, um<br />

sich persönlich ein Bild vor Ort über die Hilfe von UNICEF zu<br />

machen.<br />

Frau Beetle, warum unterstützt Roche UNICEF?<br />

Grundsätzlich, weil <strong>wir</strong> ein gemeinsames Ziel haben: Bildungsförderung<br />

in Malawi. Wir unterstützten schon länger<br />

soziale Projekte in Malawi und wollten dieses Engagement<br />

ausbauen. Als <strong>wir</strong> von der UNICEF Initiative «Schulen für<br />

Afrika» erfuhren, waren <strong>wir</strong> beeindruckt und gleichzeitig<br />

überzeugt davon, mit UNICEF den richtigen Partner gefunden<br />

zu haben.<br />

Welches Feedback bekommen Sie von den<br />

Mitarbeitenden dazu?<br />

Ein unglaublich positives! Es kommt einerseits von den neun<br />

«Mitarbeiter-Ambassadoren», die jährlich anlässlich des<br />

«Roche Children’s Walk» neu ausgewählt und zu einem<br />

Besuch nach Malawi eingeladen werden. Alle der bisher 54<br />

Ambassadoren waren jeweils tief betroffen, sie verstehen<br />

und schätzen aber meist sofort, welche Bedeutung unser<br />

Engagement hat. Andererseits hören <strong>wir</strong> während des<br />

11<br />

<strong>Kinder</strong> haben ein Recht auf Bildung.<br />

Wir setzen uns dafür ein.<br />

«Children’s Walk» von sehr vielen Mitarbeitenden, dass sie es<br />

wichtig und toll finden, gemeinsam mit Kollegen aus der<br />

ganzen Welt diesen Menschen in Malawi zu helfen.<br />

Sie besuchen Malawi schon seit 2004. Was bedeuten<br />

diese Reisen für Sie?<br />

Die Besuche sind inspirierend und überwältigend gleichzeitig.<br />

Ich bin immer enorm bewegt, wenn ich sehe: Wir können<br />

zwar nicht alle Probleme lösen, doch <strong>wir</strong> schaffen es, die<br />

Zukunft vieler Menschen zum Besseren zu verändern. Zurück<br />

in Europa <strong>wir</strong>d mir immer sehr deutlich bewusst, wie gut es<br />

uns geht, und vor allem, wie viele Wahlmöglichkeiten <strong>wir</strong><br />

haben im Vergleich zu den Menschen in Ländern wie Malawi.<br />

Welche Fortschritte konnten Sie in Malawi beobachten?<br />

Angesichts der <strong>wir</strong>klich schwierigen Ausgangssituation sind<br />

beachtliche Fortschritte erzielt worden. Dort, wo vorher keine<br />

waren, sind Schulen entstanden. Wo es Schulen gab, sind sie<br />

heute kinderfreundlicher. Wo die Räume eng und dunkel<br />

waren, gibt es heute Licht. Es gibt sehr viel mehr Bänke,<br />

Schulmaterial, adäquate sanitäre Anlagen, kleinere Klassen.<br />

Wir haben buchstäblich mit nichts angefangen, haben etwas<br />

be<strong>wir</strong>kt und das Erreichte <strong>wir</strong>d jetzt stetig verbessert.<br />

Wie beurteilen Sie die Arbeit von UNICEF?<br />

Während unserer Kooperation haben meine Wertschätzung<br />

und mein Verständnis für die Arbeitsweise von UNICEF zugenommen.<br />

Ich bin beeindruckt von der Gewissenhaftigkeit<br />

und der Entschlossenheit der Verantwortlichen, von ihrer<br />

Sensibilität im Umgang mit der lokalen Bevölkerung und<br />

ich habe Respekt für die Art und Weise, wie UNICEF mit der<br />

Regierung zusammenarbeitet – was enorm wichtig ist, um<br />

nachhaltige Veränderungen zu erreichen.


<strong>Kinder</strong> haben ein Recht auf Bildung.<br />

Wir setzen uns dafür ein.<br />

Fähige Lehrkräfte für kinderfreundliche<br />

Schulen in Malawi<br />

in Malawi sind Klassengrössen von über 100 <strong>Kinder</strong>n<br />

keine Seltenheit, und mangels Klassenräumen findet der<br />

Unterricht vielerorts nur in der regenfreien Zeit im Freien<br />

auf dem boden statt. 30000 lehrkräfte fehlen ganz und nur<br />

jede zweite lehrperson verfügt über eine Fachausbildung.<br />

UniCeF Schweiz unterstützt das land beim Ausbau des<br />

bildungssystems. einerseits durch die Finanzierung von<br />

renovationen und neubauten, andererseits dadurch, dass<br />

den <strong>Kinder</strong>n Hefte, Stifte, bücher, wandbilder, rechentafeln,<br />

wandtafeln, Spiel- und Sportmaterial zur Verfügung<br />

gestellt werden. ein weiteres Ziel ist die einschulung von<br />

UNICEF Schweiz 2010:<br />

Unser Beitrag zur Bildung<br />

Malawi<br />

2043597 Franken kann UNICEF Schweiz für<br />

den Bau des Lehrerseminars in Chilonga,<br />

Malawi, bereitstellen. Damit ist die erste<br />

Hürde genommen und die Grundstein -<br />

legung kann 2011 stattfinden. Das Seminar<br />

ist als Schule mit angeschlossenem Internat<br />

konzipiert. Es soll in einem Drei-Jahres-<br />

Zyklus 540 Lehrpersonen befähigen, einen<br />

qualitativ guten Schulunterricht durchzuführen.<br />

Die Lehrpersonen werden auf die<br />

besonders schwierigen Bedingungen im<br />

ländlichen Malawi vorbereitet.<br />

Ruanda<br />

In Ruanda kann UNICEF Schweiz dank<br />

einer grosszügigen Einzelspende 1125 000<br />

Franken für den Bau und die Renovation<br />

von Schulen einsetzen. Teil des Programms<br />

ist zudem die Verbesserung der Lehrpläne.<br />

Sie sollen verstärkt auf die besondere<br />

Lebenssituation der <strong>Kinder</strong> ausgerichtet<br />

werden. In Ruanda leben 860 000 Waisen.<br />

Indien<br />

Mit einem Beitrag von 829 124 Franken<br />

kann UNICEF Schweiz die Pilotphase in<br />

den Girls Camps von Uttar Pradesh<br />

abschliessen. Ziel ist es, die Schuldauer<br />

von einem auf drei Jahre auszudehnen,<br />

um so den Mädchen einen verbesserten<br />

Berufsstart zu ermöglichen. Die Girls<br />

Camps wurden für kastenlose Mädchen<br />

und Mädchen der untersten Kasten<br />

eingerichtet. Eintreten können sie mit rund<br />

13 Jahren. Bedingung ist, dass sie<br />

entweder noch nie an einem Unterricht<br />

teilgenommen oder aus Armutsgründen<br />

die Schule viel zu früh verlassen haben.<br />

Nepal<br />

300 000 Franken können in Nepal die<br />

Situation in den Schulen verbessern.<br />

Ziel ist es, kinderfreundliche Schulen zu<br />

schaffen, welche über sauberes Trinkwasser,<br />

rund 10000 waisenkindern, die von der Schule ausgeschlossen<br />

sind und nur selten an den Aktivitäten gleichaltriger<br />

teilnehmen können. Ausserdem finanziert UniCeF<br />

Schweiz gegenwärtig den Aufbau eines lehrerseminars in<br />

Chiradzulu nördlich von blantyre, einem ländlichen Hochplateau<br />

Malawis. Pro Jahr werden dort 180 lehrerinnen<br />

und lehrer darin ausgebildet, mit wenig Material einen<br />

methodisch sinnvollen Unterricht abzuhalten und die landestypischen<br />

Klassengrössen gut zu meistern. in Malawi<br />

ist damit ein erster Schritt in richtung einer Verminderung<br />

der Klassengrössen und der Verbesserung der Unterrichtsqualität<br />

getan.<br />

geschlechtergetrennte Latrinen sowie Lehr-,<br />

Lern-, Spiel- und Sport material verfügen.<br />

Ausserdem werden die Lehrpersonen im<br />

Unterrichten von Mehrklassen geschult.<br />

Bhutan<br />

150 000 Franken setzen <strong>wir</strong> für die Schulbildung<br />

der <strong>Kinder</strong>mönche ein.<br />

<strong>Kinder</strong>mönche können sich mit 18 Jahren<br />

für ein weltliches Leben entscheiden.<br />

Damit sie wählen können, müssen sie über<br />

eine Schulbildung verfügen, die es ihnen<br />

erlaubt, ein selbständiges Leben zu führen.<br />

Das Programm unterstützt dies, indem die<br />

Lehrpläne und Lehrmaterialien der Tempelschulen<br />

auch auf Mathematik und Englisch<br />

ausgerichtet werden.<br />

UNICEF Schweiz erhielt für Programme in<br />

Eritrea, Gambia, Guatemala, Mauretanien,<br />

Paraguay, Türkei und Uruguay insgesamt<br />

179 538 Franken. Die Mittel werden für den<br />

Abschluss verschiedener Projekte eingesetzt.<br />

12<br />

FOTOS: UNICEF/NYHQ2004-1417/PIROZZI; NYHQ2007-0602/PIROZZI; INDA2010-00298/MACFARLANE


<strong>Kinder</strong> stärken, schützen und<br />

fördern<br />

Umfassenden Schutz, Entwicklung und<br />

Partizipation garantiert die UN-<strong>Kinder</strong>rechts-<br />

konvention jedem Kind. Seit ihrer<br />

Verabschiedung 1989 haben gesetzliche und<br />

politische Reformprozesse weltweit konkrete<br />

Ergebnisse gebracht. Ein neuer Ansatz in der<br />

Programmarbeit zielt auf die Förderung und<br />

Stärkung des Kindes als selbständiger Träger<br />

seiner Rechte. UNICEF Schweiz setzt sich ein<br />

für eine koordinierte und konsequente<br />

Umsetzung der <strong>Kinder</strong>rechte mittels eines<br />

<strong>Kinder</strong>rechtssystems, das <strong>Kinder</strong> durch<br />

geeignete gesetzliche Grundlagen, Strukturen<br />

und Massnahmen schützt, sie aber auch<br />

gezielt in ihrer Rolle als Akteure fördert.<br />

die tödlichen kleinen Kugeln hängen in bäumen und an<br />

Zäunen, sie liegen an wegen und auf Feldern, teilweise<br />

über Hunderte von Metern verteilt: Streubomben. Vier von<br />

zehn Opfern dieser tödlichen waffen sind <strong>Kinder</strong>. Sie treffen<br />

in der nähe ihrer elternhäuser, auf ihrem Schulweg oder<br />

beim Spiel mit Freunden auf sie. UniCeF setzt sich bereits<br />

seit dreissig Jahren dafür ein, <strong>Kinder</strong> in Streubombengebieten<br />

zu schützen. im April 2010 ruft UniCeF Schweiz<br />

am «internationalen tag zur Aufklärung über die Minengefahr<br />

und zur Unterstützung bei Antiminenprogrammen»<br />

zum Schutz für die <strong>Kinder</strong> auf, die alltäglich von der gefahr<br />

nichtdetonierter Streubomben bedroht sind. Am 1. August<br />

2010 tritt die Streubombenkonvention weltweit in Kraft.<br />

damit ist die grundlage geschaffen, fundamentale rechte<br />

der <strong>Kinder</strong> in den betroffenen gebieten zu schützen: ihr<br />

recht auf überleben, ihr recht auf Schutz, ihr recht auf<br />

bildung und gesundheit. Und gleichzeitig verlangt sie von<br />

den Kriegsparteien, die mit Streubomben verseuchten<br />

gebiete zu entminen – auf deren Kosten.<br />

Völkerrechtsverträge zugunsten von <strong>Kinder</strong>n nutzen<br />

damit erhielt UniCeF ein instrument in die Hände, welches<br />

es ihr erlaubt, regierungen und Kriegsparteien in den<br />

betroffenen ländern an ihre Pflicht zu erinnern und die FOTOS: UNICEF/NYHQ2010-1241/VOLPE<br />

14


UNICEF/BÉATRICE DEVÈNES; NYHQ1998-0227/GROSSMAN<br />

Minenräumung auf Schul- und Spielplätzen zu verstärken.<br />

gleichzeitig setzt das <strong>Kinder</strong>hilfswerk auf Aufklärung: in<br />

Form von Spielen, theaterstücken und farbigen Comics<br />

werden <strong>Kinder</strong> über Aussehen und gefahr von Streubomben<br />

informiert. Ausserdem werden sie angehalten, ihr neues<br />

wissen an ihre eltern und Verwandten weiterzugeben.<br />

denn viele können weder lesen noch schreiben und sind<br />

daher selbst unzureichend informiert. in unseren Programmen<br />

werden <strong>Kinder</strong> zu Akteuren und können ihr wissen<br />

zum wohle der gemeinschaft einbringen. eine erfahrung,<br />

die nicht nur stolz macht, sondern auch die widerstandskraft<br />

von <strong>Kinder</strong>n stärkt.<br />

insbesondere in entwicklungs- und Schwellenländern, deren<br />

gesetzliche grundlagen und Strukturen sich häufig nicht<br />

parallel zu ihrer ökonomischen und industriellen entwicklung<br />

verändern, stehen im Kern von UniCeFs Programmarbeit<br />

immer die Fragen: «was brauchen <strong>Kinder</strong>?» «welchen<br />

risiken sind sie <strong>wir</strong>klich ausgesetzt?» – denn ihre lebensbedingungen<br />

verändern sich laufend und das Mass ihrer<br />

Ausbeutung als <strong>Kinder</strong>arbeiter, <strong>Kinder</strong>prostituierte oder<br />

Hausmädchen ist enorm. in solch schwierigem Umfeld<br />

<strong>Kinder</strong> zu fördern, heisst u.a., sie darin zu stärken, Fähigkeiten<br />

zur selbständigen wahrnehmung ihrer rechte zu<br />

entwickeln. die basis dieser Fragen bildet UniCeFs überzeugung,<br />

dass <strong>Kinder</strong> nicht ausschliesslich Schutz objekte,<br />

sondern auch rechteträger sind. ihre Sicht auf die dinge<br />

hilft, adäquate Programme zu ihrem Schutz zu entwickeln.<br />

Ein <strong>Kinder</strong>rechtsstaat nimmt <strong>Kinder</strong> ernst<br />

gesetzliche grundlagen verringern das risiko einer Verletzung<br />

von <strong>Kinder</strong>rechten. die erfahrung zeigt aber auch:<br />

wenn ein Kind gut über seine rechte informiert ist und es<br />

weiss, wie und wo es diese einfordern kann, steigt seine<br />

Chance, sich erfolgreich gegen einen drohenden übergriff<br />

oder eine Verletzung seiner rechte zu wehren. UniCeF<br />

Schweiz verfolgt diesen Ansatz seit Jahren konsequent im<br />

Zusammenhang mit der weiblichen genitalverstümmelung,<br />

von der Mädchen im Ausland ebenso wie in der<br />

Schweiz betroffen sind.<br />

Jede Stimme zählt<br />

Unter dem titel «Stopp Mädchenbeschneidung – jede<br />

Stimme zählt» bat UniCeF Schweiz im Frühling 2010<br />

online um die Unterstützung zur einführung einer einheitlichen<br />

Strafnorm gegen Mädchenbeschneidung in der<br />

Schweiz: innerhalb von nur vier wochen kamen so 19316<br />

Stimmen zusammen. die unterschriebenen Karten überreichte<br />

UniCeF Schweiz am 8. März 2010, dem interna-<br />

15<br />

<strong>Kinder</strong> haben ein Recht auf Schutz.<br />

Wir setzen uns dafür ein.<br />

tionalen tag der Frau, an nationalrätin und Präsidentin der<br />

rechtskommission Anita thanei. im April beantragte die<br />

Kommission für rechtsfragen des nationalrates ihrem<br />

rat, im Strafgesetzbuch einen neuen Artikel einzufügen,<br />

welcher alle Formen der Verstümmelung weiblicher ge -<br />

nitalien ausdrücklich verbietet. im August sprach sich<br />

auch der bundesrat dafür aus. im dezember befürwortete<br />

der nationalrat dieselbe Forderung. Sie <strong>wir</strong>d voraussichtlich<br />

in der Sommersession 2011 vor den Ständerat kommen. es<br />

besteht damit die realistische Hoffnung, dass die gesetzliche<br />

grundlage für einen umfassenden Schutz vor weiblicher<br />

genitalverstümmelung in der Schweiz bald gegeben sein<br />

<strong>wir</strong>d. Sie <strong>wir</strong>d es erleichtern, gefährdete Mädchen bei der<br />

Sicherstellung ihrer rechte zu unterstützen.<br />

<strong>Kinder</strong> stärken, schützen und fördern<br />

Herkömmliche Ansätze im <strong>Kinder</strong>schutz konzentrieren<br />

sich bisher vor allem auf die bereitstellung von dienstleistungen<br />

– und sind somit primär als Symptombekämpfung<br />

angelegt. dabei <strong>wir</strong>d noch zu selten berücksichtigt, dass<br />

<strong>Kinder</strong> durch die zugrunde liegenden Strukturen von vorn-


FOTOS: UNICEF/BANA2007-00003/NOORANI; PAKAXXXX-0670/LAMA<br />

herein ungeschützt sind und dass ihre eigene widerstandskraft<br />

ungenügend gefördert <strong>wir</strong>d.<br />

in ihrer Studie «Vom <strong>Kinder</strong>schutz zum <strong>Kinder</strong>rechtsstaat:<br />

Stärken, schützen, fördern durch eine umfassende Umsetzung<br />

der Un-<strong>Kinder</strong>rechtskonvention» analysierte UniCeF<br />

UNICEF Schweiz 2010:<br />

Unser Beitrag für den <strong>Kinder</strong>schutz<br />

Mädchenbeschneidung<br />

UNICEF Schweiz setzt 1174813 Franken aus<br />

dem Sammelergebnis 2010 für Programme<br />

gegen die weibliche Genitalverstümmelung<br />

ein. Unsere Projekte in Ägypten, Gambia,<br />

Burkina Faso und Jemen sind bis und mit<br />

2011 finanziert. In Somalia und im Sudan<br />

werden sie 2011 evaluiert. Anschlussprogramme<br />

in Somalia und im Sudan sind<br />

nach Vor liegen der Ergebnisse vorgesehen.<br />

Neu kann UNICEF Programme in Senegal<br />

unterstützen. Die Überwindung der<br />

Mädchenbeschneidung ist in diesem Land<br />

fortgeschritten. Um die letzte Wegstrecke<br />

zu gehen, arbeitet UNICEF Schweiz mit<br />

Tostan, einer senegalesischen Nicht -<br />

regierungsorganisation, zusammen.<br />

Geburtenregistrierung<br />

Insgesamt kann UNICEF Schweiz 1391145<br />

Franken einsetzen für Geburtenregistrierungsprogramme<br />

in Albanien und Mali.<br />

<strong>Kinder</strong> ohne Eintrag ins Geburtenregister<br />

sind in hohem Masse Ausbeutung, Missbrauch<br />

und Gewalt ausgesetzt. Viele von<br />

ihnen tragen zudem ein erhöhtes Risiko,<br />

17<br />

gehandelt zu werden. Denn es ist ein<br />

Leichtes, sie wie Ware über Grenzen hinweg<br />

zu verschieben. Buben und Mädchen<br />

verschwinden als Hausmädchen, <strong>Kinder</strong>prostituierte,<br />

Organspender, in die internationale<br />

Adoption u.a. mehr. Sie wiederzufinden,<br />

ist für viele Eltern aussichtslos.<br />

Denn wo ein Kind auf dem Papier nicht<br />

existiert, kann auch keine gezielte Suche<br />

erfolgen.<br />

Strassenkinder<br />

819 908 Franken kann UNICEF Schweiz für<br />

einen besseren Schutz von Strassenkindern<br />

in Brasilien bereitstellen. Zudem unter -<br />

stützen <strong>wir</strong> ein Bildungsprogramm für die<br />

Favelakinder von Rio de Janeiro.<br />

Denn Buben und Mädchen weg von der<br />

Strasse ohne Aussicht auf eine bessere<br />

Zukunft zu bringen, ist hoffnungslos, wenn<br />

andere Lebensperspektiven fehlen.<br />

Bildung hilft mit, sie zu schaffen.<br />

<strong>Kinder</strong> betroffen von Krieg<br />

500 000 Franken fliessen in das Projekt<br />

«City of Joy» in der Demokratischen<br />

Republik Kongo. Traumatisiert von Gewalterfahrungen<br />

durch Rebellengruppen,<br />

müssen Mädchen wieder den Schritt zu-<br />

<strong>Kinder</strong> haben ein Recht auf Schutz.<br />

Wir setzen uns dafür ein.<br />

Schweiz die Situation in unserem land. Anlässlich einer<br />

tagung wurden die Studienergebnisse in einem breiten<br />

Fach- und expertenpublikum diskutiert. UniCeF Schweiz<br />

fasste zusammen: Um ein <strong>Kinder</strong>rechtssystem einzuführen,<br />

müsste eine umfassende nationale Strategie für <strong>Kinder</strong> formuliert<br />

werden; die Mandate in der <strong>Kinder</strong>- und Jugendpolitik,<br />

die auf verschiedene institutionen verteilt sind,<br />

müssten stärker zusammenarbeiten. insbesondere müsste<br />

die interdisziplinäre Zusammenarbeit institutionalisiert<br />

und gestärkt werden. Ausserdem müsste ein Monitoring auf<br />

bundesebene eingerichtet und die datenerhebung über<br />

<strong>Kinder</strong> verbessert werden. die föderative Struktur ist nebst<br />

allen Vorteilen auch eine grosse Herausforderung. denn<br />

unterschiedliche Standards je nach wohnort oder Kanton<br />

tragen das risiko einer möglichen diskriminierung in sich.<br />

die Studie belegt zudem, dass der wissensstand über die<br />

<strong>Kinder</strong>rechte insgesamt sehr niedrig ist.<br />

die Umsetzung der Studienergebnisse in Massnahmen ist<br />

ein nächster Arbeitsschritt für UniCeF Schweiz.<br />

rück ins Leben finden. Das Projekt «City of<br />

Joy» stärkt betroffene Mädchen, berät sie<br />

und hilft ihnen, den Weg zurück in ihre<br />

Ursprungsgemeinschaft zu gehen.<br />

Waisen<br />

460102 Franken stellt UNICEF Schweiz<br />

bereit für die Betreuung und Begleitung<br />

von Waisen in Ruanda. Die Mittel werden<br />

eingesetzt zur Stärkung der gemeindlichen<br />

Strukturen, zur Verbesserung des <strong>Kinder</strong>schutzes<br />

und zur Sensibilisierung und Aufklärung<br />

über die Gefahren von HIV/Aids.<br />

Ein integrierter Programmansatz, der die<br />

Hilfe zur Selbsthilfe dort stärkt, wo die<br />

<strong>Kinder</strong> leben – in den Dörfern.<br />

<strong>Kinder</strong>schutz<br />

Die Globalisierung hat die Welt verändert.<br />

Ehemalige arme Länder gehören heute zu<br />

den aufstrebenden Märkten, andere sind<br />

an der Schwelle dazu. In Zeiten grosser<br />

Umbrüche sind benachteiligte <strong>Kinder</strong><br />

neuen Risiken ausgesetzt. Zu Themen der<br />

Gesundheit, Bildung, Ernährung gesellen<br />

sich Ausbeutung, Gewalt und Missbrauch.<br />

UNICEF Schweiz stellt 367329 Franken zur<br />

Verfügung, um <strong>Kinder</strong>schutzmassnahmen<br />

weltweit zu stärken.


Wenn das Leben aus den<br />

Fugen gerät<br />

Der Klimawandel stellt nicht nur eine<br />

besorgniserregende globale Bedrohung für<br />

die Umwelt dar, Experten gehen auch davon<br />

aus, dass eine seiner Folgen häufigere und<br />

schwerere Naturkatastrophen sind.<br />

Die Mongolei beispielsweise verzeichnet<br />

gravierende klimatische Veränderungen und<br />

wurde 2010 von einer lokalen Natur -<br />

katastrophe heimgesucht. Dadurch sind die<br />

Existenz- und Entwicklungsgrundlagen von<br />

<strong>Kinder</strong>n gefährdet. UNICEF Schweiz investiert<br />

in sauberes Wasser, Hygiene und Bildung<br />

und damit in die langfristige Verbesserung<br />

der Lebensbedingungen der mongolischen<br />

<strong>Kinder</strong>.<br />

im Frühjahr 2010 starben in der Mongolei 8,1 von 44<br />

Millionen nutztieren, jede zehnte Familie verlor mehr als<br />

die Hälfte ihrer Herden. die winter 2009 und 2010 waren<br />

vom schlimmsten «dzud» seit Jahrzehnten geprägt, einem<br />

be kannten lokalen wetterphänomen, bei dem auf trockene<br />

Sommer extrem kalte winter folgen. in der Vergangenheit<br />

haben die nomaden der Mongolei die Aus<strong>wir</strong>kungen eines<br />

dzud meistern können. der dzud von 2010, der schlimmste<br />

seit Jahrzehnten, traf ein bereits geschwächtes Volk.<br />

grundsätzlich <strong>wir</strong>d davon ausgegangen, dass naturkatastrophen<br />

infolge des Klimawandels weltweit zunehmen<br />

werden. Am härtesten treffen sie entwicklungsländer, die<br />

nicht über die nötigen ressourcen verfügen, um rasch<br />

wieder eine gewisse normalität herzustellen. rund 46<br />

entwicklungs- und Schwellenländern <strong>wir</strong>d ein hohes<br />

risiko dafür zugeschrieben, dass die klimatischen Veränderungen<br />

bereits existierende Probleme verschärfen werden.<br />

wie immer ist dann das wohlergehen von <strong>Kinder</strong>n besonders<br />

gefährdet. während <strong>Kinder</strong> unter fünf Jahren das<br />

grösste risiko tragen, während einer naturkatastrophe zu<br />

sterben oder schwer zu erkranken, leiden sämtliche <strong>Kinder</strong><br />

unter nahrungsmittel-, wasserknappheit und schwierigen<br />

hygienischen bedingungen.<br />

18<br />

FOTOS: UNICEF/PAKA2010-00404/RAMONEDA


UNICEF/MGLA2007-00215/HOLMES; NYHQ1999-1160/PIROZZI; UNYHQ2010-0432/CULLEN<br />

Nomadenkinder in Not: Eindrücke einer Projektreise<br />

Als Präsident des Schweizerischen Komitees für UNICEF<br />

besucht Wolfgang Wörnhard regelmässig Projekte, um sich persönlich<br />

ein Bild vor Ort über die Hilfe von UNICEF zu machen.<br />

Herr Wörnhard, was ist Ihnen am stärksten in Erinnerung<br />

geblieben von Ihrem Projektbesuch in der Mongolei?<br />

Wie jedes Mal auf einer solchen Reise war ich auch diesmal<br />

beeindruckt von der Arbeitsweise des UNICEF Teams vor Ort.<br />

Mehrheitlich handelt es sich dabei um hochqualifizierte, einheimische<br />

Frauen, die alles tun, um die Situation der <strong>Kinder</strong><br />

zu verbessern. Bei der Besichtigung der Schulheime sind mir<br />

einige der Probleme dieses Landes sehr deutlich bewusst geworden.<br />

Es fehlt an technischem Know-how, an technischen<br />

Mitteln und natürlich an den Finanzen.<br />

Was brauchen diese <strong>Kinder</strong> Ihrer Meinung nach am<br />

dringendsten?<br />

In den Schulen brauchen sie bessere sanitäre Infrastrukturen<br />

und mehr Schutz. Vor allem die <strong>Kinder</strong>, die in Schulheimen<br />

leben, leiden unter prekären hygienischen Verhältnissen. Oft<br />

teilen sich 200 <strong>Kinder</strong> eine einzige Dusche, die zudem oft<br />

genug nicht funktioniert. Da die Toiletten meist in einigem<br />

Abstand zu den Schulhäusern stehen, ist der Weg dorthin für<br />

<strong>Kinder</strong> unangenehm und gefährlich, vor allem nachts oder<br />

bei extremen Minustemperaturen. Fälle von sexueller Gewalt<br />

sind nicht selten.<br />

Wie gehen Sie persönlich mit den schwierigen Schicksalen<br />

der <strong>Kinder</strong> um?<br />

Einerseits fühle ich mich jedes Mal sehr verbunden mit den<br />

<strong>Kinder</strong>n. Andererseits sehe ich auch, wie viele selbst ihre<br />

Situation – da sie ja nichts anderes kennen – als Normalität<br />

betrachten. Der Umgang mit <strong>Kinder</strong>n, die Gewalt ausgesetzt<br />

sind, ist dagegen schwierig. Über eine persönliche Betroffenheit<br />

hinaus erkenne ich jedes Mal den riesigen Handlungs -<br />

bedarf und dass sich die Weltgesellschaft für diese <strong>Kinder</strong><br />

einsetzen muss.<br />

Warum engagieren Sie sich für <strong>Kinder</strong> und für UNICEF?<br />

Ich engagiere mich für UNICEF, weil diese Hilfsorganisation<br />

sozusagen «allen gehört». Sie ist keiner Religion zugeneigt,<br />

keiner besonderen politischen Richtung, keinem bestimmten<br />

Kulturkreis. UNICEF gehört der ganzen Welt und respektiert<br />

deshalb auch die Eigenheiten der Völker. <strong>Für</strong> <strong>Kinder</strong> engagiere<br />

ich mich, weil sie die Zukunft sind. Am Wohlergehen der<br />

19<br />

In Krisen und Katastrophen sind <strong>Kinder</strong> besonders verletzlich.<br />

Wir setzen uns für ihren Schutz ein.<br />

<strong>Kinder</strong> kann man den Zivilisationsstand einer Gesellschaft<br />

ablesen. Ich bin überzeugt davon, dass es nicht darum geht,<br />

Geld irgendwohin zu schicken. Wir werden nie genug davon<br />

haben für die Milliarden bedürftiger Menschen. Die Benachteiligung<br />

von <strong>Kinder</strong>n und Müttern können nur die Länder<br />

selbst beheben. Wir müssen uns deshalb dafür einsetzen,<br />

dass deren Regierungen ihre Verantwortung wahrnehmen<br />

und einen angemessenen Anteil ihres Budgets für die <strong>Kinder</strong><br />

einsetzen.


In Krisen und Katastrophen sind <strong>Kinder</strong> besonders verletzlich.<br />

Wir setzen uns für ihren Schutz ein.<br />

Schwierige Lebensbedingungen in slumähnlichen<br />

Zeltstädten<br />

Auch in der Mongolei ist der Klimawandel unmittelbar<br />

spürbar, die Mehrheit der bevölkerung lebt von der klimasensiblen<br />

tierhaltung. es <strong>wir</strong>d befürchtet, dass die langfristigen<br />

klimatischen Veränderungen längere und häufigere<br />

trockenzeiten zur Folge haben könnten, die wiederum die<br />

wasserknappheit und die reduktion der Agrarproduktion<br />

verstärken würden. bereits in den vergangenen Jahren<br />

haben sich die lebensbedingungen der nomadenfamilien<br />

drastisch verschlechtert. Viele weideflächen sind übernutzt<br />

und der rücksichtslose Abbau der mongolischen bodenschätze<br />

führt zu einer Verunreinigung der wasserquellen.<br />

der dzud von 2010 hat vielen Familien die existenzgrundlage<br />

entzogen und sie dazu gezwungen, in der nähe<br />

einer Stadt Zuflucht zu suchen. inzwischen lebt ein drittel<br />

der Mongolen in und um die Hauptstadt Ulan-bator<br />

herum. ihre Hoffnung, neue einkommensmöglichkeiten<br />

zu finden, bestätigt sich nur allzu selten. dagegen finden<br />

sie sich in den slumähnlichen Zelt- und Hüttenstädten mit<br />

nahrungsmittel- und trinkwassermangel und schlechten<br />

hygienischen Zuständen konfrontiert. Mit dem Ziel, die<br />

Aus<strong>wir</strong>kungen des dzud auf Säuglinge, Schulkinder und<br />

Mütter zu mildern, leistete UniCeF 2010 nothilfe und<br />

lieferte Medikamente, treibstoff, nahrung, warme Kleidung<br />

und Material zur Verbesserung der Hygiene.<br />

UniCeF Schweiz finanzierte 2010 den bau und die Verbesserung<br />

von wCs und waschgelegenheiten in 60 Schulen<br />

und <strong>Kinder</strong>gärten, dazu Heizungen, bettzeug, waschmaschinen<br />

und Spielzeug für internatsschulen. Um möglichst<br />

vielen <strong>Kinder</strong>n eine qualitativ gute grundschulbildung zu<br />

ermöglichen, wurde die Fachaus- und -weiterbildung von<br />

lehrern unterstützt, die Verbesserung der Unterrichtsmethodologie,<br />

der einsatz mobiler lehrkräfte für den<br />

Unterricht in der Steppe, die entwicklung von bedürfnisgerechtem<br />

Schulmaterial und der Unterricht in Hygiene<br />

und im sorgsamen Umgang mit wasser. <strong>Kinder</strong>n ohne<br />

Schulabschluss wurden workshops angeboten, in denen<br />

sie sich handwerkliche Fähigkeiten aneignen konnten. insgesamt<br />

profitierten vom engagement von UniCeF Schweiz<br />

UNICEF Schweiz 2010:<br />

Unser Beitrag an die Programme in der<br />

Mongolei<br />

1455 105 Franken können für Bildungsund<br />

Gesundheitsprogramme in der<br />

Mongolei eingesetzt werden. Die Mittel<br />

ermöglichen es, die Aus<strong>wir</strong>kungen des<br />

Dzud auf die <strong>Kinder</strong> in den Slums von<br />

Ulan-Bator zu lindern. Dank dem Beitrag<br />

können unter anderem Waschgelegen -<br />

heiten und Toiletten für 3600 <strong>Kinder</strong><br />

installiert werden. Die Verbesserung der<br />

7500 Schülerinnen und Schüler, 375 lehrkräfte in 15 internatsschulen,<br />

260 lehrlinge, 200 Kleinkinder und deren<br />

eltern.<br />

Heizungen wärmt die kärglichen Hütten<br />

und Jurten von über 200 Familien.<br />

20<br />

FOTOS: UNICEF/BANA2007-00054/NOORANI; NYHQ2010-1163/GANGALE; NYHQ2010-2727/RAMONEDA; MGLA2007-00226/HOLMES


<strong>Für</strong> <strong>Kinder</strong> rasch das<br />

Richtige tun<br />

Das Leben von Millionen von <strong>Kinder</strong>n gerät<br />

weltweit plötzlich in Gefahr – durch Erdbeben,<br />

Dürren, Orkane, Überschwemmungen oder<br />

durch kriegerische Handlungen. <strong>Kinder</strong> haben<br />

ein Recht darauf, in einer Umgebung auf -<br />

zuwachsen, die ihnen umfassenden Schutz<br />

gewährt. In Notsituationen gerät dieses Recht<br />

oft in Vergessenheit. Deshalb hilft UNICEF<br />

mit Gütern und mit Massnahmen, welche ihre<br />

physische und psychische Integrität sichern.<br />

es ist eine schwer auszuhaltende ironie: während es das<br />

wasser war, das in Pakistan rund zwei Millionen Häuser<br />

zerstörte und damit 20 Millionen Menschen aus ihren<br />

Heimatdörfern vertrieb, war es ebenfalls wasser, das<br />

wenige tage später am meisten gebraucht wurde: sauberes<br />

trinkwasser. UniCeF versorgte während der überschwemmungen<br />

in Pakistan mehr als 3,6 Millionen Menschen<br />

täglich mit trinkwasser und verteilte 30 Millionen wasserreinigungstabletten<br />

und Haushaltsfiltersysteme, womit insgesamt<br />

300 Millionen liter trinkwasser produziert werden<br />

konnten. Monate später profitierten noch 400000 Personen<br />

von 86 von UniCeF installierten wasseraufbereitungsanlagen.<br />

Haiti: die Welt zeigt grosse Solidarität<br />

beim erdbeben in Haiti verloren im Januar 2010 mehr als<br />

200000 Menschen das leben, mehrere Millionen wurden<br />

obdach- oder sogar heimatlos. UniCeF reagierte mit einem<br />

der grössten je geleisteten nothilfeeinsätze: in den ersten<br />

wochen nach dem erdbeben wurden fast zwei Millionen<br />

<strong>Kinder</strong> gegen die gefährlichsten <strong>Kinder</strong>krankheiten ge -<br />

impft, über 11000 schwer mangelernährte <strong>Kinder</strong> wurden in<br />

therapeutischen ernährungszentren behandelt, zeitweise<br />

UNICEF/NYHQ2010-0208/NOORANI<br />

wurden rund 680000 Menschen täglich mit sauberem FOTOS:<br />

22


UNICEF/NYHQ2010-1628/RAMONEDA; NYHQ2011-0092/NOORANI<br />

trinkwasser und sanitären Anlagen versorgt, 720000 <strong>Kinder</strong><br />

erhielten Schulmaterial und 95000 <strong>Kinder</strong> wurden täglich<br />

in 369 speziellen <strong>Kinder</strong>schutzzonen betreut.<br />

Über 200 Krisen im Jahr 2010<br />

Meist nahezu unbemerkt von der weltöffentlichkeit leistete<br />

UniCeF im Jahr 2010 in über 200 ländern und regionen<br />

Hilfe in Krisen und Katastrophen. durch seine Präsenz in<br />

mehr als 150 Programmländern kann das <strong>Kinder</strong>hilfswerk<br />

auf eine grosse erfahrung und auf ein breites netzwerk<br />

von Partnern zurückgreifen. <strong>wir</strong> sind daher immer eine der<br />

ersten Organisationen, die unmittelbar nach eintritt der<br />

Katastrophe rasch und <strong>wir</strong>ksam das wichtigste zum überleben<br />

bereitstellen kann: Medikamente, trinkwasser, decken,<br />

Plastikplanen, Kochutensilien, Hygieneartikel. in einer<br />

zweiten Phase sichert UniCeF die gesundheit der <strong>Kinder</strong>:<br />

impfen gegen Masern, sauberes wasser, Massnahmen zur<br />

eindämmung von Seuchen wie typhus oder Cholera, Ab -<br />

gabe von therapeutischer nahrung für stark mangelernährte<br />

<strong>Kinder</strong>. Zudem brauchen die buben und Mädchen<br />

meist auch psychosoziale betreuung, Schutz und raum,<br />

wo sie zurück in den Alltag finden können. die Schule<br />

<strong>wir</strong>d daher zum Zentrum der gemeinsamen überwindung<br />

von schwierigen lebensmomenten. Und die UniCeF Schule<br />

aus dem Koffer für 340 Franken ist das perfekte Angebot,<br />

um <strong>Kinder</strong>n diesen raum zu bieten.<br />

Schutz vor Adoption während Krisen und<br />

Katastrophen<br />

die Katastrophe in Haiti zeigte deutlich das besondere<br />

Schutzbedürfnis von <strong>Kinder</strong>n in Krisensituationen auf:<br />

wenn sie von einem Moment zum anderen ihr gewohntes<br />

UNICEF Schweiz 2010:<br />

Unser Beitrag an die Nothilfeprogramme<br />

Haiti<br />

Das verheerende Erdbeben am 12. Januar<br />

2010 bringt Tod, Not und Verwüstung.<br />

Nach der ersten Hilfe in Form von Medikamenten,<br />

Decken, Zelten, Wasser und<br />

Nahrungsmitteln fokussiert UNICEF auf<br />

die strukturelle Hilfe. Der Beitrag aus der<br />

Schweiz von 1583 461 Franken <strong>wir</strong>d für<br />

den Wiederaufbau des Bildungs-, Gesundheits-<br />

und <strong>Kinder</strong>schutzsystems benutzt.<br />

23<br />

Pakistan<br />

Im August <strong>wir</strong>d das Land am Hindukusch<br />

mit der schlimmsten Überschwemmung<br />

seit Menschengedenken konfrontiert.<br />

Millionen von Familien verlieren ihr Hab<br />

und Gut. Hunderttausende flüchten vor den<br />

Fluten. Die Solidarität der Schweizer/-innen<br />

ermöglichte es uns, UNICEF Pakistan<br />

1565799 Franken für die dringenden Nothilfemassnahmen<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Simbabwe<br />

Um die schwierige Gesundheitssituation<br />

für die Menschen in Simbabwe zu<br />

verbessern und mitzuhelfen, die bereits<br />

<strong>Kinder</strong> in Not brauchen unsere Hilfe.<br />

Wir sind für sie da.<br />

Umfeld, ihre eltern und ihre tagesstruktur verlieren, tragen<br />

<strong>Kinder</strong> ein besonders grosses risiko, Opfer von <strong>Kinder</strong>handel,<br />

sexuellem Missbrauch oder gewalt zu werden.<br />

UniCeF vereinte in Haiti 10265 <strong>Kinder</strong> wieder mit ihren<br />

eltern oder Angehörigen und registrierte fast 5000 unbegleitete<br />

<strong>Kinder</strong>. UniCeF Schweiz setzte sich nach dem<br />

erdbeben für einen sofortigen Stopp der internationalen<br />

Adoptionen aus Haiti ein, um die <strong>Kinder</strong> vor <strong>Kinder</strong>händlern<br />

zu schützen.<br />

durch Mangelernährung und Hunger stark<br />

geschwächten <strong>Kinder</strong> vor dem Tod zu retten,<br />

erhält UNICEF Schweiz eine namhafte<br />

Einzelspende von 166 666 Franken.<br />

Der Beitrag hilft mit, therapeutische<br />

Nahrung und Wasserreinigungstabletten<br />

zu finanzieren.<br />

Peru, Palästinensische Autonomiegebiete,<br />

Demokratische Republik Kongo<br />

UNICEF Schweiz erhält weitere Spenden<br />

für Nothilfemassnahmen in Peru, in den<br />

besetzten palästinensischen Gebieten und<br />

in der Demokratische Republik Kongo.


… … … E r d b e b e n H a i t i : U N I C E F v e r s o r g t 6 8 0 0 0 0 M e n s ch e n t ä g l i ch m i t s a u b e r e m Tr i n k w a s s e r ;<br />

d i e g e f ä h r l i ch s t e n K i n d e r k r a n k h e i t e n ; p f l e g t 11 0 0 0 h u n g e r n d e K i n d e r i n t h e r a p e u t i s ch e n Z e n t r e n ;<br />

z o n e n u n d r e g i s t r i e r t f a s t 5 0 0 0 u n b e g l e i t e t e K i n d e r. … … … Ü b e r s c h w e m m u n g P a k i s t a n : U N I C E F<br />

Das UNICEF Jahr 2010<br />

Januar bernhard Kummer, biel, besteigt den berg Aconcagua, Argentinien.<br />

Seine Freunde unterstützen ihn ideell und spenden für jeden Höhenmeter<br />

für UniCeF. Mit dem beitrag kann ein <strong>Kinder</strong>garten in guatemala für<br />

Maya-<strong>Kinder</strong> eingerichtet werden.<br />

ein verheerendes erdbeben erschüttert Haiti. Mehr als zwei Millionen<br />

Menschen sind betroffen, rund die Hälfte davon <strong>Kinder</strong>. UniCeF koordiniert<br />

die humanitäre Hilfe in den bereichen wasser und ist an vorderster<br />

Front dabei, wenn es um die nahrungsmittelhilfe geht. UniCeF hilft mit<br />

bei der errichtung von notschulen und sichert den Schutz der <strong>Kinder</strong>. in<br />

Zahlen bedeutet dies: 680000 Menschen werden täglich mit sauberem<br />

trinkwasser versorgt, 72 Cholerazentren mit Zelten und Medikamenten<br />

ausgestattet, zwei Millionen <strong>Kinder</strong> gegen die gefährlichsten <strong>Kinder</strong>krankheiten<br />

geimpft und über 11000 hungernde <strong>Kinder</strong> in therapeutischen<br />

Zentren gepflegt. dazu erhalten 720000 <strong>Kinder</strong> Schulmaterial, 95000<br />

<strong>Kinder</strong> werden in 369 speziellen <strong>Kinder</strong>schutzzonen betreut und fast<br />

5000 unbegleitete <strong>Kinder</strong> registriert, für 1265 konnten die eltern und<br />

Angehörige aufgefunden werden. UniCeF organisierte für sie die Familienzusammenführung.<br />

Februar «Stopp Mädchenbeschneidung – jede<br />

Stimme zählt» – UniCeF Schweiz ruft am 6.<br />

Februar, dem «internationalen tag der nulltoleranz<br />

gegen weibliche genitalverstümmelung»,<br />

dazu auf, die Verankerung einer Strafnorm<br />

gegen alle Formen der weiblichen genitalverstümmelung<br />

im Schweizerischen Strafgesetzbuch zu unterstützen. innerhalb<br />

von 4 wochen kommen 19316 Stimmen zusammen. UniCeF überreicht<br />

sie am 6. März 2011 an Anita thanei, nationalrätin und Präsidentin<br />

der rechtskommission.<br />

UniCeF veröffentlicht den jährlichen bericht<br />

über die humanitären Krisen weltweit. Auf 174<br />

Seiten fasst das <strong>Kinder</strong>hilfswerk die enormen Strapazen<br />

zusammen, welchen buben und Mädchen<br />

weitab von der öffentlichen wahrnehmung täglich<br />

ausgesetzt sind. UniCeF hilft in 28 Krisenländern<br />

Millionen von <strong>Kinder</strong>n das überleben zu sichern und ihren Alltag etwas<br />

erträglicher zu machen. <strong>Für</strong> die dringendsten nothilfe- und wiederaufbauprogramme<br />

braucht UniCeF für das Jahr 2010 1,3 Milliarden Franken.<br />

März die Kreuzfahrtgesellschaft MSC Cruises sammelt für UniCeF<br />

436950 Franken. Auch auf ihrem neuen Flottenmitglied «MSC Magnifica»<br />

können die gäste die Strassenkinder in brasilien unterstützen.<br />

in Afghanistan engagiert sich UniCeF für die<br />

einschulung von rund 5 Millionen <strong>Kinder</strong>n. der<br />

Schulstart ist bedroht, denn kriegerische Auseinandersetzungen<br />

zwingen die buben und Mädchen,<br />

zu Hause zu bleiben.<br />

gute nachrichten am 22. März. UniCeF informiert,<br />

dass das entwicklungsziel sauberes trinkwasser voraussichtlich bis<br />

2015 erreicht oder sogar übertroffen <strong>wir</strong>d. 87 Prozent der weltbevölkerung<br />

oder rund 5,9 Milliarden Menschen haben heute Zugang zu einer trinkwasserquelle.<br />

Problematisch bleibt das entwicklungsziel «eine toilette im<br />

Haus». Heute haben nur gerade 61 Prozent der weltbevölkerung Zugang zu<br />

sanitären Anlagen.<br />

April der international bekannte Schauspieler Anatole taubman <strong>wir</strong>d<br />

«Spokesperson von UniCeF Schweiz für vulnerable <strong>Kinder</strong>». Anatole<br />

taubman setzt sich insbesondere für die Verbesserung der Situation von<br />

waisen und von <strong>Kinder</strong>haushalten ein. erstmals tritt er bei der Verleihung<br />

des «Orange Award» in basel auf.<br />

in sechzehn west- und zentralafrikanischen<br />

ländern werden<br />

22364 Fälle von Masern registriert.<br />

185 <strong>Kinder</strong> sterben an den<br />

Folgen der Krankheit. die epidemie<br />

weitet sich rasend schnell<br />

aus. Mitte Juni sind bereits 47900 <strong>Kinder</strong> betroffen und 731 tote zu<br />

beklagen. dank dem einsatz von UniCeF werden über 2 Mio. <strong>Kinder</strong><br />

geimpft. die Finanzierungslücke von 59 dollar pro Kind für die nachimpfungskampagne<br />

setzt den erfolgen grenzen.<br />

UniCeF veröffentlicht den bericht zur Situation der initiative «roll<br />

back Malaria». die erfolge sind gross, die Herausforderungen ebenso.<br />

Seit 2000 konnten rund 900 000 todesfälle durch Malaria verhindert<br />

werden. UniCeF beschaffte 2009 43 Millionen imprägnierte Moskitonetze<br />

und verteilte diese an Mütter. noch immer jedoch sterben jährlich<br />

mehr als 700000 afrikanische <strong>Kinder</strong> an den Folgen der Krankheit.<br />

der schlimmste dzud, ein lokales wetter -<br />

phänomen mit trockenen Sommern und besonders<br />

harten wintern, trifft die Mongolei hart:<br />

8,1 von 44 Millionen nutztiere sterben. rund<br />

30000 Haushalte haben die Hälfte ihrer tiere<br />

verloren, 9000 Familien die gesamte Herde.<br />

24<br />

FOTOS: UNICEF/NYHQ2010-2052/RAMONEDA; PARLAMENTSDIENSTE 3003 BERN; UNICEF/NYHQ2000-0967/ROGER LEMOYNE; NYHQ2010-0402/HOLT;<br />

MONGOLIA/0002EDU-1-00050/JIM HOLMES


UNICEF/NYHQ2010-0696/MARKISZ; EDUARD MELTZER; NYHQ2004-0698/PIROZZI; AFGA2009-00897/NOORANI; NYHQ2010-1635/RAMONEDA<br />

s t a t t e t 7 2 C h o l e r a z e n t r e n m i t Z e l t e n u n d M e d i k a m e n t e n a u s ; i m p f t z w e i M i l l i o n e n K i n d e r g e g e n<br />

g i b t a n 7 2 0 0 0 0 K i n d e r S ch u l m a t e r i a l a b ; b e t r e u t 9 5 0 0 0 K i n d e r i n 3 6 9 s p e z i e l l e n K i n d e r s ch u t z -<br />

v e r s o r g t t ä g l i ch 4 , 3 M i l l i o n e n M e n s ch e n m i t Tr i n k w a s s e r ; e i n e M i l l i o n K i n d e r u n d 4 5 0 0 0 0 s t i l l e n d e<br />

Mai Anthony lake <strong>wir</strong>d neuer exekutivdirektor<br />

von UniCeF. er bringt langjährige erfahrung<br />

aus internationalen Ämtern in seine neue Aufgabe<br />

ein. lake will sich besonders für die bekämpfung<br />

der Armut und die überwindung der<br />

Ungleichbehandlung von <strong>Kinder</strong>n in den bereichen<br />

gesundheit, bildung und Schutz einsetzen.<br />

Am genfer Marathon <strong>wir</strong>d erstmals ein <strong>Kinder</strong>- und Frauenlauf durchgeführt.<br />

Fünf Prozent des Startgeldes geht an UniCeF.<br />

Statement: benjamin Chandelier, direktor des geneva Marathon for<br />

UniCeF: «eine strahlende Sonne, Hunderte von freiwilligen Helfern und<br />

das glückliche lachen tausender läufer und läuferinnen auf der Zielgeraden<br />

machen den Anlass unvergesslich. <strong>wir</strong> sind stolz darauf, UniCeF<br />

auf diese weise unterstützen zu können, und die Änderung unseres<br />

namens von ‹geneva Marathon› in ‹geneva Marathon for UniCeF› soll<br />

die langfristigkeit unserer Partnerschaft betonen. Unser karitatives<br />

engagement weist gemeinsamkeiten mit UniCeF auf, so beispielsweise<br />

die Sorge um das wasser. dieses element ist<br />

nicht nur omnipräsent in genf und für unsere<br />

läufer und läuferinnen wichtig, sondern es<br />

steht im Zentrum des wohlergehens von Millionen<br />

von Menschen in den entwicklungsländern.»<br />

Juni Am 7. «Children’s walk» nehmen rund 19000 roche-Mitarbeitende<br />

an 103 Standorten weltweit teil. Alle lassen sich von Freunden und<br />

Familie für ihren 5-Kilometer-Marsch sponsern. roche verdoppelt den so<br />

gesammelten betrag und setzt ihn für bildungsprogramme in Malawi ein.<br />

in n’djamena, tschad, organisiert UniCeF in Zusammenarbeit mit der<br />

regierung eine regionale Konferenz gegen die rekrutierung von <strong>Kinder</strong>soldaten.<br />

die länder Kamerun, tschad, Zentralafrikanische republik,<br />

niger, nigeria und Sudan unterzeichnen die «n’djamena declaration».<br />

Sie verpflichten sich, den einsatz von <strong>Kinder</strong>soldaten zu ahnden und<br />

Programme gegen die rekrutierung von <strong>Kinder</strong>soldaten umzusetzen.<br />

Juli An der «UniCeF night» von OrangeCinema<br />

in basel <strong>wir</strong>d der mit 30000 Franken dotierte<br />

«Orange Award» zur Förderung des interkulturellen<br />

dialogs an das Projekt «Schenk mir eine<br />

geschichte – Family literacy» des Schweizerischen<br />

instituts für <strong>Kinder</strong>- und Jugendmedien<br />

übergeben.<br />

in Osteuropa und den nachfolgestaaten der<br />

ehemaligen Sowjetunion breitet sich die Aidsepidemie<br />

unbemerkt aus. UniCeF fordert<br />

dringend einen programmatischen wechsel in<br />

der gesundheits- und Sozialpolitik, die statt Schuldzuweisung und Ausgrenzung<br />

Verständnis und Hilfe bietet.<br />

25<br />

August die «Konvention gegen Streubomben» tritt in Kraft. UniCeF<br />

Schweiz hat sich für die Ächtung von Streubomben engagiert gemeinsam<br />

mit mehr als 4000 Personen in der Schweiz.<br />

Auf der lenzerheide <strong>wir</strong>d die 3. «UniCeF golf Charity» und der «UniCeF<br />

bergbahnentag» durchgeführt.<br />

robert Kessler, Präsident des golfclubs lenzerheide, meint: «trotz dem<br />

widrigen, beinahe winterlichen wetter liess die begeisterung der teilnehmenden<br />

für diesen Anlass den ganzen tag über nicht nach. dank der<br />

aussergewöhnlichen grosszügigkeit unserer Sponsoren waren zudem<br />

unsere tombolapreise so attraktiv, dass <strong>wir</strong> am Abend einen erfreulichen<br />

Ansturm auf unsere lose erlebten.» gesammelt wurden 53000 Franken<br />

für die <strong>Kinder</strong>gärten in guatemala.<br />

Pakistan <strong>wir</strong>d von den schwersten überschwemmungen seit 1929 getroffen.<br />

UniCeF versorgt während Monaten täglich rund 4,3 Millionen Menschen<br />

mit trinkwasser. Mehr als 1 Million <strong>Kinder</strong> und rund 450000 stillende<br />

oder schwangere Frauen erhalten nahrungsmittel. 10,5 Millionen <strong>Kinder</strong><br />

werden gegen Masern und 11,6 Millionen gegen Polio geimpft. Von den<br />

von UniCeF errichteten mobilen lernzentren profitieren 240465 <strong>Kinder</strong>.


o d e r s ch w a n g e r e F r a u e n e r h a l t e n N a h r u n g s m i t t e l ; 10 , 5 M i l l i o n e n K i n d e r w e r d e n g e g e n M a s e r n ,<br />

11 , 6 M i l l i o n e n g e g e n P o l i o g e i m p f t ; 2 4 0 4 6 5 K i n d e r k ö n n e n d a n k m o b i l e n U N I C E F L e r n z e n t r e n i n<br />

d i e S ch u l e . … … …<br />

Kamerun erleidet den schlimmsten Cholera-Ausbruch mit mehr als 5500<br />

Kranken und 385 toten. UniCeF verteilt Medikamente, wasserreinigungstabletten,<br />

desinfektionsmittel und wasser-Vorratsbehälter für Familien.<br />

Cholera bricht auch in Haiti und nigeria aus. UniCeF setzt auf medizinische<br />

nothilfe und auf die Aufklärung im Umgang mit der Krankheit.<br />

September in der demokratischen republik Kongo haben ungeheuerliche<br />

Menschenrechtsverletzungen an Frauen und <strong>Kinder</strong>n geradezu<br />

epidemische Ausmasse angenommen. Sexuelle gewalt an Frauen und<br />

Mädchen <strong>wir</strong>d als Kriegswaffe eingesetzt. Zudem breitet sich Polio aus.<br />

UniCeF impft mehr als 14 Millionen <strong>Kinder</strong>. UniCeF Schweiz finanziert<br />

Programme zur reintegration von vergewaltigten Frauen und<br />

Mädchen in ihre Ursprungsgemeinschaft.<br />

bilanz am gipfeltreffen der Vereinten nationen zu den Millenniums-entwicklungszielen:<br />

gemäss UniCeF haben seit 1990 deutlich mehr <strong>Kinder</strong><br />

Zugang zu sauberem wasser, Schulbildung oder impfschutz. die <strong>Kinder</strong>sterblichkeit<br />

ist gesunken. im bereich der sozialen und medizinischen<br />

grundversorgung vergrössert sich die Kluft zwischen den industrie- und<br />

den entwicklungsländern, zwischen den ärmsten und den reichsten<br />

bevölkerungsgruppen innerhalb der länder, zwischen städtischen und<br />

ländlichen gebieten sowie zwischen buben und Mädchen.<br />

Oktober im Paul-Klee-Zentrum in bern zeichnet<br />

UniCeF botschafter Kurt Aeschbacher 36 neue<br />

Junior-botschafter aus. diese haben sich während<br />

Jahren und mit viel Ausdauer für UniCeF und<br />

die am meisten benachteiligten <strong>Kinder</strong> eingesetzt.<br />

Skirennfahrer didier défago setzt sich für die<br />

UniCeF Pampers-Aktion «1 Packung = 1 lebensrettende<br />

impfdosis gegen tetanus» ein. tetanus<br />

fordert alle neun Minuten das leben eines neugeborenen,<br />

170 Millionen Mütter und babys in<br />

40 ländern der welt sind akut gefährdet.<br />

November laupersdorf (SO) <strong>wir</strong>d als «<strong>Kinder</strong>-<br />

freundliche gemeinde» ausgezeichnet. thomas<br />

Schwaller, gemeindepräsident, meint: «es erfüllt<br />

mich mit Stolz, dass laupersdorf die erste<br />

‹<strong>Kinder</strong>freundliche gemeinde› im Kanton ist.<br />

gleichzeitig ist es eine grosse Verpflichtung für<br />

unsere gemeinde, am ball zu bleiben und den beschlossenen Aktionsplan<br />

umzusetzen. der regierungsrat des Kantons Solothurn hat eben entschieden,<br />

diejenigen gemeinden, die sich ebenfalls auf den weg zur<br />

‹<strong>Kinder</strong>freundlichen gemeinde› machen bzw. konkrete Aktionen umsetzen<br />

möchten, mit einem grosszügigen beitrag zu unterstützen.»<br />

während der 7., gemeinsam von UniCeF Schweiz und «Schweizer<br />

Familie» durchgeführten «Sternenwoche» sammeln <strong>Kinder</strong> für Myanmar.<br />

Mit dem erlös der «Sternenwoche» stärkt UniCeF Müttergemeinschaften<br />

in Myanmar und fördert das wissen über richtige ernährung, Hygiene<br />

und frühkindliche entwicklung.<br />

die reichen länder lassen ihre ärmsten <strong>Kinder</strong> fallen,<br />

so der UniCeF bericht zur Armut von <strong>Kinder</strong>n in<br />

OeCd-ländern. Auch <strong>Kinder</strong> in der Schweiz sind<br />

gefährdet und ungenügend geschützt. deshalb<br />

fordert UniCeF Schweiz ein nationales <strong>Kinder</strong>rechtssystem.<br />

in der dazu verfassten Studie «Vom<br />

<strong>Kinder</strong>schutz zum <strong>Kinder</strong>rechtsstaat» legt UniCeF dar, welche Massnahmen<br />

nötig wären, um vulnerable <strong>Kinder</strong> umfassend zu schützen.<br />

Dezember UniCeF verteilt in Sierra leone 3,2 Millionen imprägnierte<br />

Malarianetze. damit können über eine Million Haushalte vor der tropenkrankheit<br />

geschützt werden.<br />

nachdem sich im August der bundesrat für ein explizites Verbot der<br />

genitalverstümmelung in der Schweiz ausgesprochen hat, beschliesst der<br />

nationalrat mit deutlichem Mehr,<br />

dass die Verstümmelung der genitalien<br />

von Frauen und Mädchen<br />

in der Schweiz ausdrücklich verboten<br />

werden soll.<br />

26<br />

FOTOS: UNICEF/NYHQ2010-2149/DORMINO; ALEXANDRA ROSETTI; NYHQ2010-1576/HOLTZ; MARKUS FLÜCK; NYHQ2010-0979/ASSELIN; WCARO /GIACOMO PIROZZI


Guatemala<br />

Im Jahr 2010 unterstützte UNICEF Schweiz Programme<br />

und Projekte in 40 Ländern<br />

27<br />

Peru<br />

Bolivien<br />

Haiti<br />

Brasilien<br />

Mauretanien<br />

Senegal<br />

Gambia<br />

Guinea-<br />

Bissau<br />

Liberia<br />

Burkina Faso<br />

Kamerun<br />

Gabun<br />

Albanien<br />

<strong>Für</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>bewegen</strong> <strong>wir</strong> Welten<br />

Im Zentrum der Bemühungen von UNICEF Schweiz stehen Programme zur Verbesserung der<br />

Bildung-, Ernährungs- und Gesundheitssituation von <strong>Kinder</strong>n weltweit und in ausge -<br />

Ägypten<br />

wählten, stark armutsbetroffenen Ländern. Ausserdem unterstützen <strong>wir</strong> Programme zur<br />

Verhinderung der Mutter-Kind-Übertragung von HIV/Aids und Projekte im Kampf gegen<br />

Mädchenbeschneidung, <strong>Kinder</strong>handel, <strong>Kinder</strong>arbeit und <strong>Kinder</strong>soldaten.<br />

Sudan<br />

Überdies finanzieren <strong>wir</strong> Programme zum Schutz der <strong>Kinder</strong> vor Streubomben und sorgen für<br />

die Verbesserung des Zugangs zu Wasser und sanitären Anlagen in verschiedenen Regionen.<br />

Moldau<br />

Türkei<br />

Palästinensische Autonomiegebiete<br />

Kongo<br />

Brazzaville<br />

Angola<br />

Simbabwe<br />

Malawi<br />

Eritrea<br />

Äthiopien<br />

Uganda<br />

Ruanda<br />

Demokratische<br />

Republik Kongo<br />

Mosambik<br />

Jemen<br />

Somalia<br />

Pakistan<br />

Indien<br />

Russland<br />

Nepal<br />

Bhutan<br />

Bangladesch<br />

Mongolei<br />

Myanmar<br />

Laos


Menschen prägten UNICEF<br />

212 059 Spender/-innen in der Schweiz<br />

Kurt Aeschbacher UNICEF Botschafter, Anatole Taubman UNICEF Spokesperson<br />

5637 Schweizer <strong>Kinder</strong>, davon 36 neue Junior-Botschafter und -Botschafterinnen<br />

10 565 Mitarbeitende weltweit<br />

Angélique Kidjo, Harry Belafonte, Lang Lang, Vanessa Redgrave, Mia Farrow,<br />

Christopher Lee, Roger Moore, Nana Mouskouri, Marco Rima, Andrew Bond, Mia Aegerter,<br />

Alex Frei, Sandra Studer, Vera Kaa, Maurizio Canetta, Carla Norghauer, Seven, Jacky Lagger,<br />

FC Barcelona, Berliner Philharmoniker, Julian Rachlin, Cabaret Divertimento,<br />

Federica de Cesco, Ted Scapa, Stress, Daniel Dunkel, Daniel Freitag, Hanna Scheuring,<br />

Barbara Steudler, Lionel Messi und viele mehr.<br />

Unternehmen wie Orange SA, Credit Suisse Foundation, «Schweizer Familie»,<br />

Procter & Gamble, IKEA, MSC Cruises, Selecta, MIG Investment SA, Montblanc,<br />

Lenzerheide Tourismus, Golfclub Lenzerheide, Ascom, trigon-film, Roche Employee Action<br />

and Charity Trust, Züri Beck, H&M, Institut für Markentechnik.<br />

28<br />

FOTOS: UNICEF/NYHQ2009-2175/PIETRASIK


UNICEF/GUATEMALA; INDA2010-00059/GRAHAM CROUCH; BOLIVIA/2007/OSCAR LIJERÓN<br />

Unser herzlicher dank geht an alle, die unsere Arbeit<br />

ermöglichen. durch ihre beiträge können <strong>wir</strong> <strong>Kinder</strong>n in<br />

Krisensituationen schnell helfen und die Situation der<br />

ärmsten <strong>Kinder</strong> in vielen ländern nachhaltig verbessern.<br />

ihr Vertrauen ermöglicht <strong>Kinder</strong>n einen Platz in der Schulbank,<br />

die dringend notwendige medizinische betreuung,<br />

sauberes trinkwasser und ausreichende ernährung.<br />

Und ein besonderer Dank geht an eine Familie,<br />

die UNICEF Schweiz fast fünfzig Jahre lang<br />

zuverlässig begleitete: die Transportunternehmer<br />

Annemarie und René Brändli.<br />

diese ungewöhnlich lange Zusammenarbeit beginnt in den<br />

sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Auf dem Areal<br />

des alten Zürcher güterbahnhofs in Zürich kommen<br />

Andrée lappe, die erste geschäftsleiterin von UniCeF<br />

Schweiz, und der selbständige transportunternehmer<br />

theodor brändli ins gespräch. daraus <strong>wir</strong>d eine enge<br />

Zusammenarbeit, die sich auf den Sohn rené ausdehnt.<br />

«UniCeF war aber bald einmal ganz meine Sache», erinnert<br />

er sich, der den – meist weiblichen – Angestellten und<br />

Freiwilligen fortan hilft, Kisten zu transportieren oder<br />

schwere Pakete zur Post zu bringen.<br />

die «brändlis», wie die Mitglieder der Familie UniCeF<br />

intern liebevoll genannt werden, erledigen nicht nur die<br />

alltäglich anfallenden transportaufgaben, sondern meistern<br />

auch die Umzüge der geschäftsstelle von der Stauffacher-<br />

an die werdstrasse und später an die baumackerstrasse<br />

in Oerlikon bravourös – immer erfolgreich im<br />

Kampf gegen die Zeit und zu kleine oder antike warenlifte.<br />

«es war eine schöne Zeit», erinnert sich Annemarie<br />

brändli, «<strong>wir</strong> hatten alle wahnsinnig viel energie.» Sie und<br />

ihr Mann, die seit der frühesten Jugend ein Paar sind, sind<br />

meist gemeinsam für UniCeF unterwegs, manchmal fährt<br />

sogar die kleine tochter mit. in der regel sitzt rené am<br />

Steuer, doch auch Annemarie springt notfalls ein, nachdem<br />

sie im Alter von 32 Jahren den Führerschein erworben hat.<br />

Zuverlässig transportieren die «brändlis» vor allem Post<br />

und drucksachen, aber auch Kunstobjekte und Marktstände,<br />

einmal sogar Zelte für eine Mitarbeiterveranstaltung.<br />

ein Jahr lang holen sie wöchentlich eine tonne<br />

Münzen am Flughafen ab, von reisenden vor dem Abflug<br />

gespendet. Obwohl ihr Auftrag meistens «so schnell wie<br />

möglich!» lautet, sind rené und Annemarie brändli fast<br />

immer pannenfrei unterwegs. über einen Auffahrunfall, in<br />

den sie unverschuldet geraten, lachen die beiden heute:<br />

«Zum glück ist nicht viel passiert – ausser, dass <strong>wir</strong> beide<br />

29<br />

Arbeitsweise und Organisation<br />

am Abend mit einem Stützkragen dasassen.» <strong>wir</strong>d es den<br />

beiden nach ihrer Pensionierung im dezember 2010 langweilig?<br />

Kaum. eine Schiffsreise nach brasilien ist fest<br />

geplant, und eine längere wanderung, vielleicht auf dem<br />

Jakobsweg, <strong>wir</strong>d erwogen. das lebensmotto der «brändlis»<br />

ist und bleibt: «<strong>wir</strong> sind immer in bewegung.»


Nachhaltige Entwicklung zugunsten von <strong>Kinder</strong>n<br />

UNICEF zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen für alle <strong>Kinder</strong> und<br />

setzt sich für die Ver<strong>wir</strong>klichung der <strong>Kinder</strong>rechte für jedes Kind ein. Grundlage für die<br />

Arbeit bildet die Konvention über die Rechte des Kindes. Überdies verpflichtet sich UNICEF,<br />

alles zu unternehmen, um die Millenniums-Entwicklungsziele zu erreichen. Dazu hat<br />

UNICEF einen Strategieplan verabschiedet, der für die kommenden Jahre fünf Prioritäten<br />

für die Programmarbeit definiert: Überleben und Entwicklung, Primarschul bildung für alle −<br />

auch für die Mädchen, Gesundheit mit Fokus auf <strong>Kinder</strong>n und Aids, Kindesschutz, <strong>Kinder</strong>-<br />

rechtsarbeit. Konkrete Arbeit wie beispielsweise Brunnenbau, kinderfreundliche Schulen,<br />

Lehreraus- und -weiterbildung, Ausrüstung von Gesundheitsstationen ergänzen sich mit<br />

Massnahmen zugunsten von strukturellen Verbesserungen für <strong>Kinder</strong>.<br />

30<br />

FOTO: UNICEF/BHUTAN


weltweit arbeiteten 2010 über 11 000 Mitarbeitende in<br />

155 ländern für die Umsetzung von Programmen und<br />

erreichten Millionen von <strong>Kinder</strong>n. ihr Ziel ist es, mit einem<br />

umfassenden Ansatz die lebenssituation aller <strong>Kinder</strong> in<br />

ihrem Programmgebiet zu verbessern und dabei kein Kind<br />

auszulassen. gemeinsam mit Partnerorganisationen und<br />

regierungen entwickelt UniCeF Konzepte, pilotiert sie in<br />

Projekten, kontrolliert sie auf ihre <strong>wir</strong>kung und hilft mit,<br />

daraus gewonnene erfahrungen und erkenntnisse zu ihrer<br />

Ausweitung zu sichern. dabei kommt die Programmarbeit<br />

einem Sechs-Punkte-Programm gleich:<br />

Punkt 1: Zielvereinbarung<br />

UniCeF länderbüros entwickeln in Abstimmung mit den<br />

Fachministerien ihres landes ein gemeinsames länderprogramm<br />

für jeweils fünf Jahre basierend auf indikatoren<br />

über die Situation der <strong>Kinder</strong> vor Ort. die länderprogramme<br />

werden vom UniCeF Verwaltungsrat genehmigt.<br />

Punkt 2: Detaillierte Planung<br />

erfahrene Mitarbeitende erarbeiten auf der grundlage der<br />

länderprogramme die thematischen Schwerpunkte. Sie<br />

richten die Programme auf die am meisten benachteiligten<br />

bevölkerungsgruppen aus. grundlage dafür ist ein sehr<br />

gutes Verständnis der Situation vor Ort und deren überprüfung<br />

durch vertiefende Studien. nur so können allgemeine<br />

Annahmen vermieden und die <strong>wir</strong>ksamkeit der<br />

Programme erhöht werden. die überwiegende Anzahl<br />

UniCeF Mitarbeitende stammt aus dem jeweiligen land.<br />

internationale Mitarbeitende ergänzen mit ihren weltweit<br />

gesammelten Fachkenntnissen die gruppe. gemeinsam ist<br />

ihnen die enge Zusammenarbeit mit lokalen behörden,<br />

nichtregierungsorganisationen, entscheidungsträgern/-innen<br />

und Jugend- und Frauengruppen, ja auch ganzen dörfern.<br />

denn nur wo die Hilfe zur Selbsthilfe greift, sind nachhaltige<br />

Verbesserungen möglich.<br />

Punkt 3: Kontrollierte Umsetzung<br />

UniCeF setzt keine Programme ohne detaillierte schriftliche<br />

Vereinbarung mit lokalen Partnern um. Aufträge<br />

werden unter Kosten- und Qualitätspunkten ausgeschrieben.<br />

in der Umsetzung arbeitet UniCeF eng mit den regierungen<br />

und lokalen Partnern zusammen und fordert von ihnen personelles<br />

und finanzielles engagement. denn UniCeF ist<br />

überzeugt, dass dieses engagement für den erfolg der Projekte<br />

über die kontrollierte Projektdauer hinaus <strong>wir</strong>ksamkeit<br />

entfaltet. teil der UniCeF Arbeit vor Ort ist die regelmässige<br />

Schulung von Mitarbeitenden aus Ministerien und<br />

31<br />

Arbeitsweise und Organisation<br />

Organisationen. dabei übernimmt UniCeF keine laufenden<br />

Kosten. Um das risiko von lokalen bankkrisen, währungsverlusten<br />

und Korruption bestmöglich zu mindern,<br />

werden die Projektgelder zentral von new York, dem<br />

UniCeF Hauptsitz, aus verwaltet. im jeweiligen land<br />

werden zudem Projektmittel nur schrittweise an Partner<br />

ausbezahlt. Voraussetzung für eine nächste teilzahlung ist<br />

eine Projektdokumentation mit Projektfortschritten. Jede<br />

Auszahlung <strong>wir</strong>d im UniCeF Finanzsystem exakt dokumentiert<br />

und überwacht.<br />

Punkt 4: Strikte Überwachung<br />

UniCeF prüft vor Ort die Projekte durch regelmässige<br />

besuche und Kontrolle der berichte mit Mittelverwendungsnachweis.<br />

UniCeF Schweiz erhält zudem jährlich<br />

über alle direkt unterstützten Programme einen ausführlichen<br />

bericht zu finanzierten Aktivitäten, Ausgaben, Fortschritten<br />

und Herausforderungen und überprüft diese durch<br />

regelmässige besuche vor Ort.<br />

UNICEF ist das <strong>Kinder</strong>hilfswerk der Vereinten Nationen<br />

UNICEF hat seinen Hauptsitz in New York. An der Spitze steht<br />

Exekutivdirektor Anthony Lake. Er <strong>wir</strong>d jeweils vom Uno-<br />

Generalsekretär für die Dauer von fünf Jahren ernannt. Die<br />

Arbeit von UNICEF <strong>wir</strong>d ausschliesslich von freiwilligen Beiträgen<br />

von Regierungen und privaten Spenden finanziert.<br />

UNICEF Verwaltungsrat<br />

Das oberste Organ ist der UNICEF Verwaltungsrat. Er besteht<br />

aus 36 Länderdelegationen, welche jeweils für drei Jahre<br />

gewählt sind. Die Schweiz hat zurzeit einen Sitz im UNICEF<br />

Verwaltungsrat. UNICEF Schweiz ist beratendes Mitglied der<br />

Delegation. Der Verwaltungsrat tritt dreimal jährlich zusammen<br />

und legt die Leitlinien für die UNICEF Arbeit fest,<br />

bewilligt die UNICEF Hilfsprogramme und entscheidet über<br />

den Finanzhaushalt.<br />

UNICEF Länderbüros<br />

UNICEF setzte im Geschäftsjahr 2010 in 155 Ländern Programme<br />

zugunsten von <strong>Kinder</strong>n um. Dazu kommen sieben<br />

Regionalbüros, welche die jeweiligen Regionen koordinieren.<br />

In Genf beispielsweise werden die Regionen Osteuropa und<br />

Zentralasien, die humanitäre Hilfe und die Zusammenarbeit<br />

mit den nationalen Komitees koordiniert.<br />

In 36 Ländern ist UNICEF durch nationale Komitees vertreten.<br />

Es handelt sich dabei um als gemeinnützig anerkannte<br />

Vereine und Stiftungen, welche rechtlich selbständige Körperschaften<br />

sind. Die Verbindung zur weltweiten Organisation<br />

ist in einer schriftlichen Vereinbarung geregelt.


Punkt 5: Interne und externe Rechnungskontrolle<br />

UniCeF unterliegt strikten Finanzkontrollen. interne<br />

Kontrollsysteme, Standards und definierte Abläufe, erfolgskontrolle<br />

und risikomanagement bilden dabei die drei<br />

grundpfeiler. interne und externe revisoren prüfen die<br />

länderbüros regelmässig. die Prüfungsergebnisse sind<br />

unter www.unicef.org öffentlich zugänglich. UniCeF<br />

wendet das Prinzip null-toleranz an. Jeglicher Verdachtsfall<br />

<strong>wir</strong>d überprüft. Verstösse werden strafrechtlich verfolgt.<br />

Punkt 6: Wirkungskontrolle<br />

die <strong>wir</strong>kung der Aktivitäten <strong>wir</strong>d jährlich überprüft. indikatoren<br />

liegen den Programmen zugrunde. neue erkenntnisse<br />

werden bei der Umsetzung laufend eingearbeitet. Zur<br />

evaluation nutzt UniCeF zudem Haushaltsbefragungen,<br />

interviews mit Schlüsselpersonen sowie gruppendiskussionen<br />

mit betroffenen und Verantwortlichen. So können<br />

rechtzeitig Programme mit ungenügender <strong>wir</strong>kung beendet<br />

bzw. neue Akzente gesetzt werden. diese daten machen<br />

UniCeF zudem zu einer wichtigen informationsquelle. So<br />

dokumentiert UniCeF beispielsweise die globale entwicklung<br />

im jährlich erscheinenden bericht «Zur Situation<br />

der <strong>Kinder</strong> in der welt» oder jene zu den Millenniums-<br />

entwicklungszielen. diese berichte sind überdies für viele<br />

internationale nichtregierungsorganisationen und regierungen<br />

grundlage für eine bessere Politik für <strong>Kinder</strong>.<br />

Fünf Fragen leiten die Evaluation von Programmen<br />

Relevanz: Was trägt die Intervention zur Durchsetzung der<br />

nationalen und internationalen Ziele bei?<br />

Effizienz: Nutzt das Programm die Ressourcen so ökonomisch<br />

wie möglich?<br />

Effektivität: Erzielt das Programm/Projekt die geplanten Ergebnisse?<br />

Wirkung: Was sind die beabsichtigten und unbeabsichtigten<br />

positiven und negativen Ergebnisse der Intervention?<br />

Nachhaltigkeit: Werden die Ergebnisse aufrechterhalten<br />

und weiter ausgebaut, sobald die externe Unterstützung<br />

wegfällt?<br />

32<br />

FOTOS: UNICEF/AFGA2009-00584/NOORANI


UNICEF/NYHQ2010-1338/ESTEY<br />

Eine Spende an UNICEF trägt<br />

tausendfach Früchte<br />

UNICEF setzte im Geschäftsjahr 2010<br />

in 155 Ländern Programme zugunsten von<br />

<strong>Kinder</strong>n um. In 36 Ländern sammelten<br />

nationale Komitees Spenden und engagierten<br />

sich für die Umsetzung der Konvention über<br />

die Rechte des Kindes. Finanziert <strong>wir</strong>d diese<br />

Arbeit ausschliesslich durch freiwillige<br />

Beiträge von Regierungen, durch private<br />

Spenden und durch den Verkauf von UNICEF<br />

Weihnachtskarten und -geschenken.<br />

33<br />

der UniCeF Spender/die UniCeF Spenderin kann die<br />

Programmarbeit in einzelnen ländern gezielt unterstützen<br />

oder sich für eine nicht zweckgebundene Spende entscheiden.<br />

So kann UniCeF <strong>Kinder</strong>n weltweit helfen, auch<br />

und gerade in Krisenländern, die aus dem blickfeld der<br />

Öffentlichkeit verschwunden sind, deren <strong>Kinder</strong> aber nicht<br />

vergessen werden dürfen.<br />

Nicht zweckgebundene Spenden<br />

nicht zweckgebundene Spenden verwendet UniCeF für<br />

die Programmarbeit basierend auf definierten indikatoren,<br />

die weltweit gelten. es sind dies u.a. eine hohe <strong>Kinder</strong>sterblichkeitsrate,<br />

ein geringes Pro-Kopf-einkommen<br />

sowie ein hoher Anteil an <strong>Kinder</strong>n gemessen an der gesamtbevölkerung.<br />

innerhalb eines landes werden weitere indikatoren<br />

wie beispielsweise die einschulungsrate, die<br />

Anzahl <strong>Kinder</strong>arbeiter, <strong>Kinder</strong>soldaten oder etwa das Vorkommen<br />

von beschnittenen Mädchen, der Anteil mangelernährter<br />

<strong>Kinder</strong> oder der ungleiche Zugang von Mädchen<br />

und buben zu bildung, gesundheit oder Kindesschutzmassnahmen<br />

zugezogen. damit sichert UniCeF eine Hilfe,<br />

die nicht auf persönlichen Präferenzen gründet, sondern<br />

die Situation der <strong>Kinder</strong> als Massstab ihrer Arbeit nimmt<br />

und dort ihre gelder einsetzt, wo sie <strong>wir</strong>ksamkeit für alle


Arbeitsweise und Organisation<br />

entfalten können. nicht zweckgebundene Spenden werden<br />

zudem für die aktuelle nothilfe eingesetzt, wo rasches und<br />

entschiedenes Handeln nötig <strong>wir</strong>d. Zudem kann UniCeF<br />

mit diesen Mitteln sogenannte unterfinanzierte länder<br />

stärken, die nicht zwingend in der gunst der Spender/innen<br />

stehen, deren <strong>Kinder</strong> ebenfalls auf Hilfe angewiesen<br />

sind. im geschäftsjahr 2010 hat UniCeF Schweiz 11 Millionen<br />

Franken als nicht zweckgebundene Spenden an<br />

UniCeF weitergeleitet.<br />

Zweckgebundene Spenden<br />

UniCeF Schweiz leitete aus den Spendensammelaktionen<br />

2010 17 Millionen Franken zweckgebunden für bestimmte<br />

Projekte in bestimmten ländern oder für regionale Programme<br />

weiter und setzte 1360393 Franken für Programme<br />

in der Schweiz ein.<br />

Spendenwerbung bei UNCEF Schweiz<br />

Spendenwerbung heisst gelder einsetzen, um sie zu vervielfachen<br />

zugunsten einer besseren welt für <strong>Kinder</strong>. es<br />

ist eine der lohnenswertesten Arbeiten, denn am Schluss<br />

der Kette stehen <strong>Kinder</strong>, die dank diesem einsatz zur<br />

Schule gehen können, sauberes wasser trinken, geimpft<br />

sind und vor Ausbeutung, Missbrauch und gewalt <strong>wir</strong>ksam<br />

geschützt werden können. UniCeF Schweiz setzt zur<br />

Spendenwerbung nur Mittel ein, die <strong>wir</strong>ksam und seriös<br />

sind. UniCeF, das Un-<strong>Kinder</strong>hilfswerk, finanziert sich<br />

vollumfänglich aus freiwilligen beiträgen und erhält keine<br />

Mittel von der Uno. das macht die Organisation unabhängig<br />

und stark. Umso wichtiger ist eine Spendenwerbung, die<br />

<strong>wir</strong>ksam, seriös und professionell ist.<br />

Spendenaufrufe: eine der wichtigsten einnahmequellen<br />

von UniCeF sind Spendenbriefe. Jeder dafür investierte<br />

Franken führt zu einem Vielfachen an Spendeneinnahmen.<br />

dieses geld von Hunderttausenden einzelner Spender/-innen<br />

macht wichtige Hilfsprojekte erst möglich. die Spendenbriefe<br />

dienen zugleich der information über die UniCeF<br />

Arbeit.<br />

Um Spendenaufrufe möglichst effizient verschicken zu<br />

können, nutzt UniCeF ein modernes edV-Adressverwaltungssystem.<br />

Alle Spender/-innen-Adressen unterliegen<br />

dem datenschutz und werden nicht an dritte weitergegeben.<br />

Zur gewinnung von neuen Spendern/-innen mieten <strong>wir</strong><br />

Adressen von dienstleistern an. externe dienstleister setzen<br />

<strong>wir</strong> zur rückgewinnung von Mitgliedern und Projektpaten<br />

ein.<br />

Mittelverwendung international<br />

Zur Programmarbeit gehören bei UNICEF alle direkten Kosten<br />

für Vorbereitung, Umsetzung, Überwachung und Auswertung<br />

der weltweiten Programme sowie ein geringer Anteil<br />

übergreifender Aufwendungen für Personal, Kommunikation<br />

und Transport. 3,64 Prozent der Gesamteinnahmen benötigte<br />

UNICEF International für Leistungsaufgaben, die inhaltliche<br />

Steuerung und strategische Programmentwicklung, das<br />

Informationsmanagement sowie die Finanz- und Personalverwaltung<br />

in New York. Diese Kosten sind für die internationale<br />

Programmarbeit notwendig, aber nicht direkt einem<br />

einzelnen Projekt zuzuordnen. 2,6 Prozent der Gesamteinnahmen<br />

verwendete UNICEF, um innovative Spendensammelaktivitäten<br />

der nationalen Komitees zu unterstützen.<br />

UNICEF Schweiz nimmt keine Beiträge von UNICEF International<br />

in Anspruch, sondern finanziert sich vollständig aus<br />

eigener Kraft. Der Geschäftsbericht von UNICEF International<br />

und die Prüfberichte sind unter www.unicef.org veröffentlicht.<br />

Telefonmarketing: Mittels telefonanrufen nehmen <strong>wir</strong> die<br />

wünsche und Anliegen unserer Spender/-innen entgegen<br />

und haben die Chance, danke zu sagen. nur 3,3 Prozent<br />

der Spender/-innen möchten künftig keine telefonanrufe<br />

mehr erhalten − ein Zeichen der guten Akzeptanz.<br />

UNICEF Botschafter: UniCeF bezahlt keine beiträge an<br />

UniCeF botschafter und Spokespersons. Vergütet werden<br />

einzig die effektiven Spesen wie etwa reiseauslagen. Zudem<br />

werden auch keine Provisionen für das Organisieren<br />

von Spendenaktivitäten durch freie Mitarbeitende geleistet.<br />

34<br />

FOTO: UNICEF/TIMA2006-00051/RUIZ


UNICEF/HQ05-1646/PALANI MOHAN<br />

Der Beitrag der Schweiz<br />

UNICEFs Fähigkeit, Resultate für <strong>Kinder</strong> zu<br />

schaffen, liegt in ihrer Erfahrung, ihrer<br />

weltweiten Präsenz und ihrer politischen<br />

Unabhängigkeit. Ein gutes Netzwerk von<br />

Partnern hilft mit, <strong>Kinder</strong>n eine Chance auf<br />

eine selbstbestimmte Zukunft zu sichern.<br />

Eine wichtige Partnerin ist die Schweizer<br />

Regierung.<br />

35<br />

der bund unterstützte UniCeF mit 25 Millionen Franken.<br />

insgesamt hat die Schweizer bevölkerung 54’518’839<br />

Franken zur Umsetzung von UniCeF Projekten und Programmen<br />

beigetragen. die beiträge des bundes fliessen<br />

direkt an UniCeF und nicht an UniCeF Schweiz. Sie<br />

erscheinen daher nicht in der Jahresrechnung von UniCeF<br />

Schweiz.<br />

die Schweiz ist ein wichtiger Partner von UniCeF. Sie ist<br />

mit der direktion für entwicklung und Zusammenarbeit<br />

vertreten im Verwaltungsrat von UniCeF international.<br />

damit nimmt die Schweiz direkt einfluss auf die Ausrichtung<br />

der Organisation und auf die Verwendung der Mittel.<br />

UniCeF Schweiz ist Mitglied der Schweizer delegation<br />

im UniCeF Verwaltungsrat.<br />

CHF<br />

Ordentlicher Beitrag 20’000’000<br />

Zweckgebundene Beiträge 1’404’342<br />

Humanitäre Sonderaktionen 3’178’990<br />

Total ausserordentliche Beiträge 4’583’332<br />

Beiträge der Schweizer Regierung<br />

an UNICEF International 24’583’332


UNICEF Schweiz<br />

Mandat<br />

UniCeF Schweiz vertritt die interessen von UniCeF, dem<br />

<strong>Kinder</strong>hilfswerk der Vereinten nationen, in der Schweiz.<br />

das engagement und die Arbeit von UniCeF beruhen auf<br />

den Prinzipien der toleranz, des wechselseitigen Verständnisses,<br />

der Solidarität und des Friedens zwischen den Völkern.<br />

dabei spricht sich UniCeF Schweiz gegen jegliche diskriminierung<br />

aus. Ziel von UniCeF Schweiz ist es, Mittel für<br />

die weltweiten Programme und Projekte zu be schaffen, sich<br />

für die belange des Kindes weltweit und in der Schweiz<br />

einzusetzen und über die internationale und nationale<br />

Arbeit zu informieren.<br />

bezugsrahmen und basis für die UniCeF Arbeit in der<br />

Schweiz bilden die Konvention über die rechte des Kindes<br />

(CrC), die Konvention gegen alle Formen von diskriminierung<br />

und gewalt an Frauen (CedAw), die Uno-Millenniumsentwicklungsziele<br />

(Mdgs) und der UniCeF Aktionsplan.<br />

UNICEF Schweiz<br />

Unter UniCeF Schweiz sind die beiden Körperschaften,<br />

das Schweizerische Komitee für UniCeF (Verein) und<br />

die Stiftung des Schweizerischen Komitees für UniCeF,<br />

vereint.<br />

Das Schweizerische Komitee für UNICEF (Verein)<br />

Ziel und Zweck<br />

das Schweizerische Komitee für UniCeF wurde 1959 als<br />

Verein mit Sitz in Zürich gegründet. Ziel des Schweizerischen<br />

Komitees für UniCeF ist es, Mittel für die weltweiten<br />

Programme und Projekte zu beschaffen, sich für die<br />

be lange des Kindes weltweit und in der Schweiz einzusetzen<br />

und über die internationale und nationale Arbeit zu<br />

informieren.<br />

Die Organisation<br />

die Mitgliederversammlung ist das oberste Organ. ihr obliegt<br />

die strategische und normative Führung. Zu ihren Aufgaben<br />

gehören insbesondere die Strategiearbeit für die UniCeF<br />

tätigkeit in der Schweiz und die statutarischen geschäfte<br />

wie die genehmigung der Jahresrechnung, des geschäftsberichts,<br />

des budgets und bei bedarf die Anpassung der<br />

Statuten. überdies ist die Mitgliederversammlung zuständig<br />

für die Festlegung der Organisationsabläufe. in dieser Verantwortung<br />

erlässt sie weisungen und reglemente.<br />

die Mitgliederversammlung wählt aus ihrer Mitte den Vorstand<br />

des Schweizerischen Komitees für UniCeF und die<br />

Präsidentin oder den Präsidenten. der Vorstand bereitet die<br />

geschäfte der Mitgliederversammlung vor und überwacht<br />

den Vollzug der beschlüsse.<br />

die wahl der Mitglieder und des Präsidenten/der Präsidentin<br />

erfolgt für eine Amtszeit von vier Jahren. es ist in<br />

der regel eine zweimalige wiederwahl möglich.<br />

die Mitglieder des Schweizerischen Komitees für UniCeF<br />

arbeiten freiwillig und unentgeltlich. der Präsident erhält<br />

für seine Aufwendungen eine Pauschale und die Vergütung<br />

der Spesen.<br />

Verbindungen zu Organisationen<br />

Vertreter des Schweizerischen Komitees für UniCeF<br />

nehmen einsitz in verschiedene Stiftungen und Verbände.<br />

es sind dies namentlich:<br />

Stiftung zur Förderung des Stillens: Clara bucher, Mitglied<br />

des Schweizerischen Komitees für UniCeF ist Stiftungsratsmitglied.<br />

Stiftung bildung und entwicklung: Fleur Jaccard, leiterin<br />

grundlagenarbeit, vertritt das Schweizerische Komitee für<br />

UniCeF im Stiftungsrat der Stiftung bildung und entwicklung.<br />

Stiftung Centre for the Un Millennium development goals<br />

(CMdg): elsbeth Müller, geschäftsleiterin, hat einsitz im<br />

Stiftungsrat.<br />

Stiftung des Schweizerischen Komitees für UNICEF<br />

die Stiftung des Schweizerischen Komitees für UniCeF,<br />

gegründet am 2. Juni 2000, bezweckt die Förderung von<br />

UniCeF Programmen weltweit. dabei fördert sie bestehende<br />

UniCeF Programme und Projekte und beteiligt sich<br />

an der entwicklung von neuen Programmen und Projekten<br />

zum Schutz und zur entwicklung des Kindes. Sie unterstützt<br />

zudem nationale UniCeF <strong>Kinder</strong>schutz- und <strong>Kinder</strong>rechtsprogramme.<br />

Organe der Stiftung des Schweizerischen<br />

Komitees für UNICEF<br />

der Stiftungsrat ist das oberste Organ. er ist verantwortlich<br />

für die Verwaltung des Stiftungsvermögens im rahmen der<br />

richtlinien, Statuten und reglemente. der Stiftungsratspräsident<br />

und die Stiftungsratsmitglieder erhalten die<br />

effektiven Spesen vergütet.<br />

Verbindungen zu nahestehenden Organisationen.<br />

die Stiftungsräte wolfgang wörnhard, rené guicciardi<br />

und daniel Frey sind Mitglied des Vereins Schweizerisches<br />

Komitee für UniCeF. elsbeth Müller, Stiftungsrätin, ist<br />

36


geschäftsleiterin des Vereins Schweizerisches Komitee<br />

für UniCeF.<br />

Personelle Zusammensetzung des Stiftungsrates<br />

wolfgang wörnhard, Präsident, Zürich<br />

elsbeth Müller, Vizepräsidentin, Zug<br />

dr. rené guicciardi, Mitglied des Stiftungsrates und<br />

Sekretär, Meilen<br />

dr. daniel Frey, Mitglied des Stiftungsrates, Zürich<br />

Revisionsstelle<br />

Als revisionsstelle hat die Stiftung an ihrer Sitzung vom<br />

10.11.2010 die Kbt revisions Ag in Zürich für die<br />

geschäftsjahre 2010 und 2011 gewählt.<br />

Geschäftsstelle<br />

der Sitz der Stiftung ist Zürich. Sie ist beauftragt, die vom<br />

Stiftungsrat beschlossenen Strategien und Schwerpunkte<br />

umzusetzen.<br />

Mitglieder des Schweizerischen Komitees<br />

für UNICEF:<br />

Präsident<br />

wolfgang wörnhard, Zürich<br />

Mitglieder<br />

Clara bucher, Zürich<br />

dr. daniel Frey, Zürich<br />

dr. rené guicciardi, Meilen<br />

Susanna Heimgartner, Zürich<br />

Marie-Christin Jacobs Meier, Uetikon<br />

dr. Hans Künzle, wollerau<br />

François rohner, Münsingen<br />

Corinne Sieger-ronner, Küsnacht<br />

dr. béatrice Speiser, basel<br />

Andreas S. wetter, Feldmeilen<br />

Mitglieder des Vorstandes des<br />

Schweizerischen Komitees für UniCeF:<br />

wolfgang wörnhard, Zürich<br />

dr. daniel Frey, Zürich<br />

dr. rené guicciardi, Meilen<br />

Revisionsstelle<br />

Als revisionsstelle hat die Mitglieder versammlung an<br />

ihrer Sitzung vom 9. März 2010 die Firma PricewaterhouseCoopers<br />

Ag mit Sitz in Zürich für die geschäftsjahre<br />

2010 und 2011 gewählt.<br />

37<br />

Geschäftsstelle<br />

der Sitz der geschäftsstelle ist Zürich. Sie ist beauftragt,<br />

die vom Komitee beschlossenen Strategien und Schwerpunkte<br />

operativ umzusetzen.<br />

das Schweizerische Komitee für UniCeF ist seit 2005<br />

nach iSO 9001:2000 zertifiziert und <strong>wir</strong>d diesbezüglich<br />

regelmässig auditiert. das aktuelle Audit wurde von der<br />

Swiss tS technical Services Ag am 10. Juni 2010 durchgeführt.<br />

das iSO-Zertifikat gilt für die ganze Organisation<br />

und bescheinigt ein hohes Qualitätsbewusstsein. es besagt<br />

ausserdem, dass sämtliche Prozesse wie beispielsweise die<br />

Mittelbeschaffung für die UniCeF Projekte, die Verwaltung<br />

der Spendengelder, die informationsarbeit oder die<br />

Verkaufsprozesse effizient und transparent gestaltet sind.<br />

das Schweizerische Komitee für UniCeF verfügt zudem<br />

über ein internes Kontrollsystem (iKS). dieses wurde am<br />

25. november 2010 von der Firma PricewaterhouseCoopers<br />

Ag auf seine existenz überprüft. die Abläufe werden eingehalten<br />

und empfehlungen wurden umgesetzt. die ge -<br />

schäftsleitung, die Führungsverantwortlichen und alle<br />

Mitarbeitenden arbeiten nach den festgelegten Abläufen.<br />

Geschäftsleitung<br />

elsbeth Müller, Vorsitzende<br />

Philippe baud, Kaufmännischer geschäftsleiter<br />

Sekretariat der Geschäftsleiterin<br />

Janine Hampel<br />

Abteilungsleitende<br />

Susanna billerbeck, Kundendienst<br />

Prisca Hauser, rechnungswesen/Personal<br />

Fleur Jaccard, grundlagenarbeit<br />

elisabeth Karagiannis, information<br />

Alexandra rosetti, Presse<br />

Manfred ruf, informatik<br />

Katharina von Allmen, Spenden<br />

Mitarbeitende<br />

Anzahl Mitarbeitende: 30<br />

Anzahl Vollzeitstellen: 24.15<br />

Arbeitsweise und Organisation<br />

Adresse<br />

Schweizerisches Komitee für UniCeF<br />

baumackerstrasse 24, 8050 Zürich<br />

telefon 044 317 22 66<br />

Postkonto Spenden: 80-7211-9 www.unicef.ch


Konsolidierte<br />

Jahresrechnung 2010<br />

1. Allgemeines<br />

Bei der vorliegenden Jahresrechnung handelt es sich um die<br />

konsolidierte Jahresrechnung von UNICEF Schweiz, welche<br />

das Schweizerische Komitee für UNICEF und die Stiftung des<br />

Schweizerischen Komitees für UNICEF einschliesst.<br />

2. Rechnungslegungsgrundsätze<br />

2.1 Grundlagen der Rechnungslegung<br />

Die Rechnungslegung erfolgt nach dem Gesamtkonzept der<br />

Fachempfehlungen zur Rechnungslegung Swiss GAAP FER,<br />

herausgegeben durch die Stiftung für Fachempfehlungen zur<br />

Rechnungslegung, sowie unter Einhaltung des Schweizerischen<br />

Zivilgesetzbuches, des Schweizerischen Obligationenrechtes<br />

und der Bestimmungen der konsolidierten Organisationen.<br />

Die Jahresrechnung vermittelt ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund<br />

Ertragslage (true and fair view).<br />

2.2 Konsolidierungskreis und Konsolidierungsgrundsätze<br />

Die konsolidierte Jahresrechnung umfasst beide Körperschaften<br />

(Verein und Stiftung). Sie sind unter einheitlicher<br />

Führung, so dass ein beherrschender Einfluss vorliegt. Die<br />

Konsolidierung erfolgt nach der Methode der Vollkonsolidierung.<br />

2.3 Bewertungsgrundlagen<br />

<strong>Für</strong> die konsolidierte Jahresrechnung gilt grundsätzlich das<br />

Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskostenprinzip<br />

(historical cost). Dieses richtet sich nach dem Grundsatz der<br />

Einzelbewertung von Aktiven und Passiven. Die wichtigsten<br />

Bewertungsgrundsätze sind in den Erläuterungen zu den einzelnen<br />

Bilanzpositionen dargestellt.<br />

38<br />

FOTO: UNICEF/BRASILIEN


Konsolidierte Bilanz<br />

Aktiven 31.12.2010 31.12.2009<br />

Umlaufvermögen<br />

39<br />

CHF CHF<br />

Flüssige Mittel 3.1 47’787’376 48’149’360<br />

Wertschriften<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

3.2 1’119’320 1’148’238<br />

und Leistungen 3.3 746’539 671’732<br />

Übrige Forderungen 3.4 77’917 129’616<br />

Vorräte 3.5 29’000 43’000<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungen 3.6 660’802 564’934<br />

Total Umlaufvermögen 50’420’954 50’706’880<br />

Anlagevermögen<br />

Sachanlagen 3.7<br />

– Mobiliar 65’469 89’615<br />

– Bauliche Einrichtungen 184’878 211’871<br />

– Büromaschinen und EDV 54’159 125’976<br />

– Grundstück 450’000 450’000<br />

Total Anlagevermögen 754’506 877’462<br />

Total Aktiven 51’175’460 51’584’342<br />

Passiven<br />

Kurzfristiges Fremdkapital<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

Verbindlichkeiten Programme<br />

3.8 1’444’318 1’066’302<br />

Ausland 3.9 21’108’259 22’067’934<br />

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 3.10 7’019 258’139<br />

Passive Rechnungsabgrenzungen 3.11 796’506 989’286<br />

Rückstellungen 3.12 360’000 0<br />

Total kurzfristiges Fremdkapital 23’716’102 24’381’661<br />

Langfristiges Fremdkapital<br />

Verbindlichkeiten Programme<br />

Ausland 3.13 12’236’434 13’281’752<br />

Total langfristiges Fremdkapital 12’236’434 13’281’752<br />

Fondskapital<br />

Fonds mit eingeschränkter<br />

Zweckbindung 3.14 814’550 210’000<br />

Total Fondskapital 814’550 210’000<br />

Organisationskapital<br />

Einbezahltes Kapital (Siftung) 3.15 100’000 100’000<br />

Neubewertungen 3.16 449’999 449’999<br />

Erarbeitetes freies Kapital<br />

Erarbeitetes gebundenes<br />

3.17 12’201’930 11’589’312<br />

(designiertes) Kapital 3.18 959’000 959’000<br />

Jahresergebnis 697’445 612’618<br />

Total Organisationskapital 14’408’374 13’710’929<br />

Total Passiven 51’175’460 51’584’342<br />

Jahresrechnung<br />

Konsolidierte Betriebsrechnung<br />

31.12.2010 31.12.2009<br />

Betriebsertrag 4.1<br />

Spendensammlung<br />

CHF CHF<br />

Projektpatenschaften und Mitglieder 3’687’890 4’167’037<br />

Spenden aus Sammlungen 9’192’198 8’448’264<br />

Spenden für Nothilfe 4.1.1 3’906’218 536’306<br />

Legate und Erbschaften<br />

Spenden von Stiftungen,<br />

4.1.2 9’888’606 4’828’965<br />

Organisationen, Gemeinden etc. 4.1.3 9’128’561 12’054’517<br />

Spenden aus Warenhandel 218’481 233’253<br />

Total Ertrag aus Spendensammlung 36’021’954 30’268’342<br />

Weitere Erträge<br />

Karten und Produkteverkauf 4’326’516 4’666’458<br />

Sponsorenbeiträge 0 42’891<br />

Übrige Erträge 110’139 83’975<br />

Total Betriebsertrag 40’458’609 35’061’666<br />

Betriebsaufwand<br />

Produkteeinkauf -419’445 -429’981<br />

Progammaufwand<br />

Programme Ausland 4.2.1 -27’557’230 -23’782’640<br />

Programme Inland 4.2.2 -1’360’393 -936’247<br />

Personalaufwand Programme 4.2.3 -889’600 -596’018<br />

Monitoring Programme 4.2.4 -128’284 -79’400<br />

Total Programmaufwand -29’935’507 -25’394’305<br />

Strukturaufwand<br />

Personalaufwand -1’931’648 -2’045’154<br />

Reise- und Repräsentationsaufwand -43’739 -35’619<br />

Arbeitsleistungen Dritter -94’385 -20’285<br />

Raumaufwand -238’483 -383’381<br />

Unterhalt, Reparaturen, Versicherungen -30’174 -54’535<br />

Verwaltungsaufwand -545’786 -729’592<br />

Spendensammlung -3’975’333 -4’348’871<br />

Öffentlichkeitsarbeit 4.3.1 -338’198 -542’000<br />

Dienstleistungen 4.3.1 -281’122 -308’516<br />

Übriger Aufwand 4.3.2 -7’914 -424’927<br />

Abschreibungen -122’957 -190’998<br />

Rückstellungen -360’000 0<br />

Total Strukturaufwand -7’969’739 -9’083’878<br />

Betriebsergebnis 2’133’919 153’503<br />

Finanzerfolg 4.4<br />

Realisierter Finanzertrag 86’106 499’236<br />

Unrealisierter Finanzertrag 19’529 146’335<br />

Finanzaufwendungen -937’559 -290’456<br />

Total Finanzerfolg<br />

Ergebnis vor Fonds- und<br />

-831’924 355’115<br />

Kapitalbewegungen 1’301’995 508’618<br />

Zweckgebunene Fonds<br />

Zuweisung zweckgebundene Fonds -689’865 0<br />

Verwendung zweckgebundene Fonds 85’315 0<br />

Total zweckgebundene Fonds -604’550 0<br />

Erarbeitetes gebundenes (desig.)Kapital<br />

Zuweisung erarbeitetes gebundenes<br />

(designiertes) Kapital<br />

Auflösung erarbeitetes gebundenes<br />

0 0<br />

(designiertes) Kapital<br />

Total erarbeitetes gebundenes<br />

0 -104’000<br />

(designiertes) Kapital 0 -104’000<br />

Ergebnis nach Fonds- und<br />

Kapitalbewegungen 697’445 612’618


3. Erläuterungen zur Bilanz<br />

3.1 Flüssige Mittel<br />

Die flüssigen Mittel enthalten Kassenbestände, Postcheckund<br />

Bankguthaben. Diese sind zum Nominalwert bewertet.<br />

Fremdwährungsguthaben sind zum Devisenkurs am Bilanzstichtag<br />

ausgewiesen.<br />

(In CHF) 2010 2009<br />

Kasse, Post- und Bankguthaben 47’787’376 48’149’360<br />

Total 47’787’376 48’149’360<br />

UNICEF Schweiz ist verpflichtet, die Verbindlichkeiten Programme<br />

Ausland (siehe Punkt 3.10) bis spätestens 30. Juni<br />

des dem Geschäftsjahresabschluss folgenden Jahres für die<br />

Aktivitäten in den Programmländern einzusetzen. Entsprechend<br />

hoch sind die flüssigen Mittel per 31. Dezember 2010.<br />

3.2 Wertschriften<br />

Die Wertschriften sind zu Marktwerten am Bilanzstichtag<br />

bewertet. Anlagerichtlinien regeln die Be<strong>wir</strong>tschaftung von<br />

Wertschriften.<br />

(In CHF) 2010 2009<br />

Aktien Schweiz 823’756 851’129<br />

Aktien Ausland 295’564 297’109<br />

Total 1’119’320 1’148’238<br />

3.3 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden<br />

zum Nominalwert abzüglich Wertberichtigungen bewertet.<br />

Fremdwährungsforderungen werden zum Devisenkurs am<br />

Bilanzstichtag berechnet. Gefährdete Guthaben werden, wo<br />

nötig, einzeln wertberichtigt; auf übrige Guthaben wurde<br />

eine auf Erfahrungswerten beruhende pauschale Wertberichtigung<br />

von zwei Prozent für Bonitätsrisiken gebildet.<br />

(In CHF) 2010 2009<br />

Forderungen gegenüber Dritten 761’790 685’550<br />

Wertberichtigungen -15’251 -13’818<br />

Total 746’539 671’732<br />

3.4 Übrige Forderungen<br />

Die übrigen Forderungen werden zum Nominalwert abzüglich<br />

der notwendigen Wertberichtigungen ausgewiesen.<br />

(In CHF) 2010 2009<br />

Guthaben Verrechnungssteuer 68’177 117’027<br />

Andere Forderungen 9’740 12’589<br />

Total 77’917 129’616<br />

3.5 Vorräte<br />

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

oder – falls diese tiefer sind – zum Netto-Marktwert bilanziert<br />

(Niederstwertprinzip).<br />

(In CHF) 2010 2009<br />

Vorräte Komiteeprodukte 29’000 43’000<br />

Total 29’000 43’000<br />

3.6 Aktive Rechnungsabgrenzungen<br />

Die Bilanzierung erfolgt zum Nominalwert abzüglich der notwendigen<br />

Wertberichtigungen.<br />

(In CHF) 2010 2009<br />

Vorausbezahlte Aufwendungen 660’802 513’054<br />

Noch nicht gutgeschriebene Erträge 0 51’880<br />

Total 660’802 564’934<br />

3.7 Sachanlagen<br />

Sachanlagen werden zum Anschaffungswert oder Herstellungskosten<br />

abzüglich notwendiger Abschreibungen bilanziert.<br />

Die Abschreibungen erfolgen linear über die geschätzte<br />

betriebliche Nutzungsdauer. Es sind dies für Mobiliar fünf<br />

Jahre, bauliche Einrichtungen zehn Jahre und EDV-Anlagen<br />

drei Jahre. Die Aktivierungsgrenze beträgt 1’000 Franken.<br />

Beim Grundstück handelt es sich um ein unbebautes Stück<br />

Land von 1’307 Quadratmetern in der Tessiner Gemeinde<br />

Magadino. Das Land wurde UNICEF Schweiz im Geschäftsjahr<br />

2005 geschenkt. Der bilanzierte Wert basiert auf der Verkehrswertschätzung<br />

vom Februar 2008. Der Verkehrswert<br />

des Grundstücks <strong>wir</strong>d alle fünf Jahre überprüft und gegebenenfalls<br />

angepasst.<br />

Der Brandversicherungswert der Sachanlagen beträgt per<br />

31. Dezember 2010 900’000 Franken.<br />

Aufgrund der im Geschäftsjahr 2009 vorgenommenen Ersatzund<br />

Erneuerungsinvestitionen werden im Geschäftsjahr 2010<br />

die alten Anlagen ausgebucht, welche bereits vollständig<br />

abgeschrieben waren.<br />

40


2010<br />

(in CHF)<br />

Anschaffungswerte<br />

Bestand per 1.1.2010 455’419 482’277 1’383’721 450’000<br />

Zugänge<br />

Abgänge<br />

Anschaffungswerte<br />

-60’372 -170’821 -292’647 0<br />

per 31.12.2010 395’047 311’456 1’091’074 450’000<br />

Abschreibungen<br />

Bestand per 1.1.2010 365’804 270’407 1’257’748 0<br />

Abgänge -60’372 -170’821 -292’647 0<br />

Abschreibungen<br />

Kumulierte<br />

24’146 26’992 71’814 0<br />

Abschreibungen 329’578 126’578 1’036’915 0<br />

Netto-Buchwert 1.1.2010<br />

Netto-Buchwert<br />

89’615 211’871 125’976 450’000<br />

31.12.2010 65’469 184’878 54’159 450’000<br />

2009<br />

Anschaffungswerte<br />

Bestand per 1.1.2009 352’117 263’206 1’221’670 450’000<br />

Zugänge 103’302 219’071 126’051 0<br />

Abgänge 0 0 0 0<br />

Anschaffungswerte 455’419 482’277 1’383’721 450’000<br />

Abschreibungen<br />

Bestand per 1.1.2009 341’657 179’709 1’181’595 0<br />

Abgänge 0 0 0 0<br />

Abschreibungen<br />

Kumulierte<br />

24’147 90’698 76’153 0<br />

Abschreibungen 365’804 270’407 1’257’748 0<br />

Netto-Buchwert 1.1.2009<br />

Netto-Buchwert<br />

10’460 83’498 40’075 450’000<br />

31.12.2009 89’615 211’871 125’976 450’000<br />

3.8 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />

Leistungen<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stehen im<br />

Zusammenhang mit den Programm- und Strukturaufwendungen.<br />

(In CHF) 2010 2009<br />

Andere Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen 1’444’318 1’066’302<br />

Total 1’444’318 1’066’302<br />

3.9 Kurzfristige Verbindlichkeiten Programme<br />

Ausland<br />

Bei dieser Position handelt es sich um die Verpflichtungen<br />

gegenüber Aktivitäten in den Programmländern. Die Höhe<br />

der Verpflichtungen richtet sich nach der bestehenden Vereinbarung<br />

mit UNICEF International. Der Einsatz der Mittel<br />

erfolgt gemäss Spenderwillen.<br />

UNICEF Schweiz <strong>wir</strong>d regelmässig von den entsprechenden<br />

UNICEF Ländervertretungen über die Verwendung der Gelder<br />

sowie über die erzielten Fortschritte bei der Projekt- und<br />

41<br />

Mobiliar Bauliche<br />

Einrichtungen<br />

Büro -<br />

maschinen<br />

EDV<br />

Grund stücke<br />

Erläuterungen zur Jahresrechnung<br />

Programmumsetzung informiert. Nach Abschluss der Projekte<br />

und Programme erhält UNICEF Schweiz einen ausführlichen<br />

Bericht mit integrierter Abrechnung. Die Programme<br />

werden zudem regelmässig vor Ort durch Vertreterinnen und<br />

Vertreter von UNICEF Schweiz auf Effizienz, Effektivität und<br />

auf die Übereinstimmung mit dem Spendenzweck überprüft.<br />

3.10 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

Die Bilanzierung der übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten<br />

erfolgt zum Nominalwert.<br />

3.11 Passive Rechnungsabgrenzungen<br />

Die passiven Rechnungsabgrenzungen stellen sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

(In CHF) 2010 2009<br />

Ausstehende Personalaufwendungen 283’225 321’018<br />

Andere abzugrenzende Aufwendungen 438’281 668’268<br />

Im Voraus erhaltene Erträge 75’000 0<br />

Total 796’506 989’286<br />

Die ausstehenden Personalaufwendungen betreffen unter<br />

anderem Überzeit- und Ferienguthaben. Bei den anderen<br />

abzugrenzenden Aufwendungen handelt es sich um Verbindlichkeiten,<br />

die im 2010 angefallen sind, deren Rechnungsstellung<br />

jedoch erst nach dem 31.12.2010 erfolgt.<br />

3.12 Rückstellungen<br />

<strong>Für</strong> drei laufende Projekte - Neupositionierung BFHI (Baby-<br />

Friendly Hospital Initiative), Internet-Relaunch und Projektsoftware<br />

- wurden Rückstellungen in der Höhe von 360’000<br />

Franken gebildet. Der Projektabschluss ist für das Jahr 2011<br />

geplant.<br />

3.13 Langfristige Verbindlichkeiten Programme<br />

Ausland<br />

Unter diese Position fallen Verbindlichkeiten gegenüber Aktivitäten<br />

in den Programmländern welche aus der Stiftung des<br />

Schweizerischen Komitees für UNICEF finanziert werden. Sie<br />

sind für die Umsetzung von langfristigen Programmen und<br />

Projekten bestimmt. Einsatz, Beitragsanteil und Laufzeit werden<br />

vom Stiftungsrat gemäss Spenderwillen festgelegt.<br />

3.14 Fonds mit eingeschränkter Zweckbindung<br />

Bei dieser Position handelt es sich um drei verschiedene<br />

Fonds mit eingeschränkter Zweckbindung. Der Verwendungszweck<br />

richtet sich nach dem Spenderwillen und der<br />

Erfüllung des statuarischen Zwecks.


(In CHF) 2010 2009<br />

Fonds FGM Schweiz 196’462 210’000<br />

Fonds <strong>Kinder</strong>rechte Schweiz 318’088 0<br />

Fonds Studien 300’000 0<br />

Total 814’550 210’000<br />

Der Fonds «FGM Schweiz» enthält zweckbestimmte Spenden,<br />

zur Umsetzung des nationalen Programms gegen weibliche<br />

Genitalverstümmelung. Die Kosten des Fonds beliefen sich<br />

auf 64’539 Franken. Insgesamt flossen dem Fonds Spendeneinnahmen<br />

in der Höhe von 51’001 Franken zu.<br />

Der Fonds «<strong>Kinder</strong>rechte Schweiz», wurde im Geschäftsjahr<br />

2010 errichtet mit dem Ziel, <strong>Kinder</strong>rechtsaktivitäten in der<br />

Schweiz zu unterstützen. Dem Fonds flossen Beiträge von<br />

insgesamt 318’088 Franken für die Kampagne «<strong>Kinder</strong>rechte<br />

dürfen kein Fremdwort sein» zu. Die Zuweisungen stammen<br />

von privaten Stiftungen und öffentlichen Körperschaften.<br />

Der Fonds «Studien» wurde im Geschäftsjahr 2010 errichtet<br />

und enthält zweckbestimmte Mittel zur Aufarbeitung von<br />

wissenschaftlichen Fragen als Grundlage für die Umsetzung<br />

der Konvention über die Rechte des Kindes in der Schweiz.<br />

Dem Fonds flossen 300’000 Franken zu.<br />

3.15 Einbezahltes Kapital (Stiftung)<br />

Bei dieser Position handelt es sich um das Gründungskapital<br />

der Stiftung des Schweizerischen Komitees für UNICEF.<br />

3.16 Neubewertungen<br />

Die Neubewertungen von Sachanlagen stehen im Zusammenhang<br />

mit der Umstellung der Rechnungslegung auf<br />

Swiss GAAP FER im Jahr 2006. Die Abschreibungen auf den<br />

neubewerteten Sachanlagen erfolgen über die Betriebsrechnung<br />

und werden aber gleichzeitig innerhalb des Organisationskapitals<br />

von den Neubewertungsreserven auf das erarbeitete<br />

freie Kapital übertragen. Im Berichtsjahr 2009 erfolgte<br />

die letzte Abschreibung der Neubewertungsreserve. Der verbleibende<br />

Betrag bezieht sich auf die Neubewertung des<br />

Grundstücks.<br />

3.17 Erarbeitetes freies Kapital<br />

Diese Mittel stehen für Projekte und Programme im In- und<br />

Ausland und zur Sicherstellung des Geschäftsbetriebs zur<br />

Verfügung. Aus dem erarbeiteten freien Kapital finanziert<br />

UNICEF Schweiz bei Krisen und Katastrophen zudem unbürokratisch<br />

Mittel für Nothilfeprogramme vor.<br />

3.18 Erarbeitetes gebundenes (designiertes) Kapital<br />

Die folgenden Mittel wurden von der Organisation für einen<br />

eingeschränkten Verwendungszweck vorgesehen.<br />

(In CHF) 2010 2009<br />

Reserve für Wertschwankungen<br />

von Wertschriften 109’000 109’000<br />

EDV 500’000 500’000<br />

<strong>Kinder</strong>rechte 350’000 350’000<br />

Total 959’000 959’000<br />

Seit dem Jahr 2007 <strong>wir</strong>d jeweils eine Reserve in der Höhe<br />

von zehn Prozent der Wertschriften und fünf Prozent des in<br />

Obligationen gebundenen Kapitals gebildet. Da sich der<br />

Wertschriftenbestand verglichen zum Vorjahr nicht veränderte,<br />

mussten keine Wertschwankungsreserven für Wertschriften<br />

gebildet beziehungsweise aufgelöst werden.<br />

Das für EDV Zwecke gebundene (designierte) Kapital beträgt<br />

500’000 Franken. Dieser Betrag geht auf einen Vorstandsentscheid<br />

vom 7. Juni 2000 zurück und soll zur Sicherung überjähriger<br />

EDV-Investitionen zur Verfügung stehen.<br />

Das für <strong>Kinder</strong>rechte gebundene (designierte) Kapital beträgt<br />

350’000 Franken. Es ist bestimmt für die Erfüllung der Aufgabe,<br />

die Umsetzung der Konvention über die Rechte des<br />

Kindes in der Schweiz zu beobachten und darüber an UNICEF<br />

International sowie an den UN-<strong>Kinder</strong>rechtsausschuss Bericht<br />

zu erstatten.<br />

42


4. Erläuterungen zur Betriebsrechnung<br />

4.1 Betriebsertrag<br />

Der Betriebsertrag setzt sich wie folgt zusammen:<br />

4.1.1 Spenden für Nothilfe<br />

Die Zunahme des Spendenflusses an Nothilfeprogramme ist<br />

hauptsächlich auf die zwei Naturkatastrophen in Haiti und<br />

Pakistan zurückzuführen.<br />

4.1.2 Legate und Erbschaften<br />

UNICEF Schweiz erhielt im Geschäftsjahr 2010 zwei grössere<br />

Erbschaften. Was verglichen zum Vorjahr zu markanten Veränderungen<br />

in den Einnahmen aus Legaten und Erbschaften<br />

führte.<br />

4.2 Programmaufwand<br />

4.2.1 Programme Ausland<br />

Unter dieser Position sind die Mittel zugunsten der Aktivitäten<br />

in Programmländern zusammengefasst. Dank der Grosszügigkeit<br />

der Spender/-innen erhöht sich der Mitteleinsatz für<br />

Programme zugunsten benachteiligter <strong>Kinder</strong> in Afrika, Asien,<br />

Lateinamerika und Osteuropa um insgesamt 3’774’590 Franken<br />

verglichen zum Jahr 2009.<br />

43<br />

25%<br />

27%<br />

1%<br />

10%<br />

11%<br />

26%<br />

Betriebsertrag 2010<br />

Projektpatenschaften und Mitglieder<br />

Spenden aus Sammlungen<br />

Spenden für Nothilfe<br />

Legate und Erbschaften<br />

Spenden von Stiftungen, Organisationen, Gemeinden etc.<br />

Spenden aus Warenhandel<br />

39%<br />

16%<br />

1%<br />

Erläuterungen zur Betriebsrechnung<br />

14%<br />

28%<br />

4.2.2 Programme Inland<br />

Unter dieser Position sind die Aufwendungen für die Programme<br />

in der Schweiz zusammengefasst, namentlich für<br />

die Umsetzung der Konvention über die Rechte des Kindes,<br />

den Kampf gegen die weibliche Genitalverstümmelung und<br />

die Stillförderung.<br />

4.2.3 Personalaufwand Programme<br />

Unter Personalaufwand Programme fallen jene Personalkosten<br />

an, welche für die Umsetzung der Projektarbeiten im Inland<br />

aufgewendet wurden.<br />

4.2.4 Monitoring Programme<br />

UNICEF Schweiz überprüft regelmässig den Mitteleinsatz vor<br />

Ort und schafft so Transparenz und Sicherheit über die rechtmässige<br />

Verwendung der Gelder. Die dafür einzusetzenden<br />

Mittel werden in dieser Position zusammengefasst.<br />

4.3. Strukturaufwand<br />

4.3.1 Öffentlichkeitsarbeit und Dienstleistungen<br />

<strong>Für</strong> die Öffentlichkeitsarbeit und für Dienstleistungen wurden<br />

im Geschäftsjahr 2010 619’320 Franken aufgewendet. Dank<br />

2%<br />

Betriebsertrag 2009<br />

Projektpatenschaften und Mitglieder<br />

Spenden aus Sammlungen<br />

Spenden für Nothilfe<br />

Legate und Erbschaften<br />

Spenden von Stiftungen, Organisationen, Gemeinden etc.<br />

Spenden aus Warenhandel


Erläuterungen zur Betriebsrechnung<br />

diesen Mitteln kann UNICEF Schweiz die Bevölkerung umfassend<br />

über die Anliegen und die Programme des <strong>Kinder</strong>hilfswerks<br />

der Vereinten Nationen informieren.<br />

4.3.2 Übriger Aufwand<br />

Aufgrund der Änderungen im Mehrwertsteuergesetz lösen<br />

Spendenumsätze seit dem 1.1.2010 keine Vorsteuerkürzung<br />

mehr aus, weshalb der Aufwand 2010 gegenüber dem Vorjahr<br />

entsprechend vermindert ist.<br />

4.4 Finanzerfolg<br />

Die Zins- und Wertschriftenerträge im Geschäftsjahr 2010<br />

fielen im Vergleich zum Geschäftsjahr 2009 geringer aus, da<br />

weniger Mittel in Wertschriften angelegt wurden. In den<br />

Finanzaufwendungen sind Fremdwährungsverluste von<br />

804’443 Franken enthalten.<br />

5. Übrige Angaben<br />

5.1 Entschädigung an das leitende Organ<br />

Die Mitglieder des Vorstandes des Schweizerischen Komitees<br />

für UNICEF und die Stiftungsräte der Stiftung des Schweizerischen<br />

Komitees für UNICEF arbeiten unentgeltlich. Effektive<br />

Aufwendungen können rückerstattet werden. Der Präsident<br />

erhält für seine Arbeit eine geringe Entschädigung. Die Entschädigungen<br />

und Aufwendungen sowie Gehälter für die<br />

Geschäftsleitung beliefen sich im Geschäftsjahr 2010 insgesamt<br />

auf 205’388 Franken.<br />

5.2 Berufliche Vorsorge<br />

Die Mitarbeitenden von UNICEF Schweiz sind gegen die<br />

<strong>wir</strong>tschaftlichen Folgen von Alter, Tod und Invalidität versichert.<br />

Es handelt sich um einen beitragsorientierten Plan, bei<br />

welchem Arbeitnehmer und Arbeitgeber feste Beiträge entrichten.<br />

5.3 Unentgeltliche Leistungen<br />

Auch im Geschäftsjahr 2010 konnte das Schweizerische<br />

Komitee für UNICEF von branchenüblichen Rabatten für Non-<br />

Profit-Organisationen profitieren.<br />

5.4 Offenlegung Risikobeurteilung<br />

Jährlich erfolgt im Rahmen der Planung eine Beurteilung der<br />

strategischen Ziele und der damit verbundenen Chancen und<br />

Risiken. Diese werden als Bestandteil des Berichtes der<br />

Geschäftsleitung an die Mitglieder des Komitees sowie an die<br />

Stiftungsräte offengelegt und entsprechende Massnahmen<br />

werden definiert.<br />

5.5 Ereignisse nach Bilanzstichtag<br />

Es sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

bekannt, welche die Rechnung 2010 beeinflussen könnten.<br />

44


47<br />

FOTO: UNICEF/NYHQ2009-0142/PIROZZI<br />

Konsolidierte Geldflussrechnung<br />

Jahresergebnis vor Fonds- und<br />

Anhang<br />

31.12.2010 31.12.2009<br />

CHF CHF<br />

Kapitalbewegungen 1’301’995 508’618<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen 122’957 190’998<br />

Verlust/(Gewinn) auf Wertschriften 28’917 -333’033<br />

Verlust/(Gewinn) auf Finanzanlagen 0 -192’416<br />

Abnahme / (Zunahme) Wertschriften<br />

Abnahme / (Zunahme) Forderungen<br />

0 1’269’224<br />

aus Lieferungen und Leistungen<br />

Abnahme / (Zunahme) übrige<br />

-74’807 250’846<br />

Forderungen 51’699 41’296<br />

Abnahme / (Zunahme) Vorräte<br />

Abnahme / (Zunahme) aktive<br />

14’000 1’0000<br />

Rechnungsabgrenzungen<br />

Zunahme / (Abnahme) Verbindlichkeiten<br />

-95’868 463’989<br />

aus Lieferungen und Leistungen<br />

Zunahme / (Abnahme) Verbindlichkeiten<br />

378’016 57’943<br />

Programme Ausland<br />

Zunahme / (Abnahme) übrige<br />

-2’004’993 3’019’863<br />

kurzfristige Verbindlichkeiten<br />

Zunahme / (Abnahme) passive<br />

-251’120 -186’717<br />

Rechnungsabgrenzungen -192’780 105’811<br />

Zunahme / (Abnahme) Rückstellungen 360’000 0<br />

Geldfluss aus Betriebstätigkeit -361’984 5’197’423<br />

(Investitionen) Sachanlagen 0 -484’425<br />

Desinvestitionen Finanzanlagen 0 8’841’722<br />

Geldfluss aus Investitionstätigkeit 0 8’357’297<br />

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit 0 0<br />

Veränderung an Zahlungsmitteln<br />

Anfangsbestand an flüssigen Mitteln<br />

(01.01.2010 / 2009)<br />

Endbestand an flüssigen Mitteln<br />

48’149’360 34’594’640<br />

(31.12.2010 / 2009) 47’787’376 48’149’360<br />

Veränderung an Zahlungsmitteln -361’984 13’554’720


Anhang<br />

Rechnung über die Veränderung des Kapitals<br />

A) Mittel aus Eigenfinanzierung<br />

Organisationskapital nach Swiss GAAP FER<br />

per 31.12.2008 100’000 500’425 500’000 213’000 350’000 10’321’617 1’217’269 13’202’311<br />

Veränderungen im Jahr 2009<br />

Erträge (intern) 612’618 612’618<br />

Erträge Vorjahr (intern) 1’217’269 -1’217’269 0<br />

Zuweisung (extern)<br />

Interne Fondstransfers<br />

Verwendung (extern) -104’000 -104’000<br />

Abschr. Anlagever. aus Konversion FER<br />

(Neubewertungsreserven) -50’426 50’426 0<br />

Organisationskapital nach Swiss GAAP FER<br />

per 31.12.2009 100’000 449’999 500’000 109’000 350’000 11’589’312 612’618 13’710’929<br />

Veränderungen im Jahr 2010<br />

Erträge (intern) 697’445 697’445<br />

Erträge Vorjahr (intern) 612’618 -612’618 0<br />

Zuweisung (extern)<br />

Interne Fondstransfers<br />

Verwendung (extern) 0 0<br />

Abschr. Anlagever. aus Konversion FER<br />

(Neubewertungsreserven) 0 0<br />

Organisationskapital nach Swiss GAAP FER<br />

per 31.12.2010 100’000 449’999 500’000 109’000 350’000 12’201’930 697’445 14’408’374<br />

B) Mittel aus Fondskapital (FGM, <strong>Kinder</strong>rechte & Studie)<br />

Fondskapital mit einschränkender Zweckbindung<br />

Einbezahltes<br />

Kapital<br />

(Stiftung)<br />

Neubewer -<br />

tungen<br />

(FER 21)<br />

Erarbeitetes Erarbeitetes<br />

gebundenes gebundenes<br />

(designiertes) (designiertes)<br />

Kapital für EDV Kapital für<br />

Wert schwankungsreserve<br />

Erarbeitetes<br />

gebundenes<br />

(designiertes)<br />

Kapital für<br />

<strong>Kinder</strong>rechte<br />

Erarbeitetes<br />

freies<br />

Kapital<br />

Jahres -<br />

ergebnis<br />

per 31.12.2008 210’000 210’000<br />

Bildung / Zugang 0 0<br />

Auflösung / Abgang 0 0<br />

Fondskapital mit einschränkender Zweckbindung<br />

per 31.12.2009 210’000 210’000<br />

Bildung / Zugang 689’865 689’865<br />

Auflösung / Abgang -85’315 -85’315<br />

Fondskapital mit einschränkender Zweckbindung<br />

per 31.12.2010 814’550 814’550<br />

Total<br />

Total<br />

48<br />

FOTOS: UNICEF/BOLIVIEN; CBDA2008-00037/SHEHZAD NOORANI


Hilfe an <strong>Kinder</strong> ist nicht wie ein<br />

Tropfen auf einen heissen Stein.<br />

Sie ist vielmehr wie ein Tropfen im<br />

Meer. Er geht niemals verloren.<br />

Sir Peter Ustinov<br />

Jahresbericht und Jahresrechnung 2010 von UNICEF Schweiz<br />

<strong>Für</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>bewegen</strong><br />

<strong>wir</strong> Welten.<br />

Gedruckt auf umweltschonendem Papier. S C H E R E R K L E I B E R C D / 101311

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