Für Kinder bewegen wir welten - Unicef
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<strong>Für</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>bewegen</strong> <strong>wir</strong> <strong>welten</strong><br />
Jahresbericht und Jahresrechnung 2010 von UNICEF Schweiz
FOTOS: TITEL UNICEF/HQ2010-2733/RAMONEDA; HQ2010-2874/NOORANI<br />
Inhalt<br />
Editorial 3<br />
Die Kleinsten für das Leben stärken 4<br />
«Facts for Life» – ein Bestseller als Lebensretter 6<br />
Das «Mother-Baby Pack» kann ein zweites Leben schenken 8<br />
Bildung ist der Schlüssel für ein besseres Leben 10<br />
<strong>Kinder</strong> stärken, schützen und fördern 14<br />
Wenn das Leben aus den Fugen gerät 18<br />
<strong>Für</strong> <strong>Kinder</strong> rasch das Richtige tun 22<br />
Das UNICEF Jahr 2010 24<br />
Im Jahr 2010 unterstützte UNICEF Schweiz Programme<br />
und Projekte in 40 Ländern 27<br />
Menschen prägten UNICEF 28<br />
Nachhaltige Entwicklung zugunsten von <strong>Kinder</strong>n 30<br />
Eine Spende an UNICEF trägt tausendfach Früchte 33<br />
Der Beitrag der Schweiz 35<br />
UNICEF Schweiz 36<br />
Konsolidierte Jahresrechnung 2010 38
FOTO: UNICEF/NYHQ2010-2579/LEMOYNE<br />
Elsbeth Müller,<br />
Geschäftsleiterin<br />
Wolfgang Wörnhard,<br />
Präsident<br />
3<br />
Editorial<br />
Liebe UNICEF Freunde<br />
Erinnern Sie sich, wie das Jahr 2010 begann? Es war der kälteste Januar<br />
seit mehr als zwanzig Jahren, mit Durchschnittstemperaturen von –2 Grad.<br />
In der Mongolei erlebten die <strong>Kinder</strong> einen für ihre Region ebenfalls aussergewöhnlichen<br />
Winter mit –40 Grad. Und in Haiti bebte die Erde und zerstörte<br />
das Wenige, was den Menschen gehörte. In der Mongolei erfror ein Viertel der Herden buchstäblich<br />
im Stand. In der Demokratischen Republik Kongo vergewaltigten Rebellengruppen<br />
zeitgleich kleine Mädchen und in Simbabwe zeigten sich die Konsequenzen von Miss<strong>wir</strong>tschaft,<br />
steigenden Lebensmittelpreisen und politischen Ränkespielen. Und immer wenn die Erde<br />
bebt, das Klima aus den Fugen gerät und die Politiker ihre Verantwortung negieren, leiden<br />
die <strong>Kinder</strong> am meisten. Nicht nur, weil ihre Welt ihnen entsetzlich fremd <strong>wir</strong>d, sondern auch,<br />
weil ihr Vertrauen in jene Menschen, deren Schutz sie anvertraut sind, rissig <strong>wir</strong>d.<br />
<strong>Kinder</strong> vergessen nicht, <strong>wir</strong> wissen es aus eigener Erfahrung. <strong>Kinder</strong> sind stärker, als <strong>wir</strong><br />
glauben, auch das wissen <strong>wir</strong> aus eigener Erfahrung. Nur, dürfen <strong>wir</strong> auf ihre Stärke bauen<br />
und gleichzeitig darauf vertrauen, dass sie sich irgendwie, irgendwann auffangen werden?<br />
Wir sind überzeugt, dass <strong>wir</strong> dazu nicht berechtigt sind. Denn es ist unser aller Aufgabe, unseren<br />
<strong>Kinder</strong>n eine wohlbehaltene Kindheit zu sichern – überall auf der Welt und gerade auch in<br />
Krisenzeiten.<br />
UNICEF hat sich dieser Aufgabe verschrieben – seit 1946. 65 Jahre Erfahrung, Wissen und<br />
Lernen hat das <strong>Kinder</strong>hilfswerk zu jener weltweiten Autorität gemacht, welche jederzeit und<br />
überall für die Belange der <strong>Kinder</strong> eintritt und diese kompromisslos verteidigt. Dabei kann<br />
UNICEF auf viele Menschen bauen, die es ihr gleichtun. Mütter, Väter, Familienhelferinnen,<br />
Ärzte, Hebammen, Lehrer, Statistikerinnen, Kommunikationsexperten – und auf die <strong>Kinder</strong>. Denn<br />
hört man ihnen zu, ist man fasziniert von ihrer Offenheit, ihrer Kreativität, ihrem Realitätssinn<br />
und vor allem von ihrem unverbrauchten Optimismus. Er ist ansteckend und hilft mit, für sie<br />
und mit ihnen die Welt zu <strong>bewegen</strong>.<br />
Dass es sich lohnt, beweisen die Fortschritte. 1990 noch starben 90 von 1000 <strong>Kinder</strong>n, heute<br />
sind es 65 auf 1000. Polio tritt nur noch in vier Ländern endemisch auf. Masern <strong>wir</strong>d in vielen<br />
Ländern routinemässig geimpft. Gegen die Tropenkrankheit Malaria schützen imprägnierte<br />
Moskitonetze, abgegeben an Mütter und ihre <strong>Kinder</strong>. Die Neuansteckungen mit dem HI-Virus<br />
stagnieren in einigen Ländern oder gehen sogar zurück. Mütter und Väter wenden sich gegen<br />
die Beschneidung ihrer Mädchen, schicken ihre Töchter zur Schule und schenken ihnen damit<br />
eine bessere Zukunft.<br />
Was UNICEF für die Zukunft der <strong>Kinder</strong> im Jahr 2010 unternommen hat, erzählen <strong>wir</strong> auf den<br />
folgenden Seiten. Es ist ein kleiner Ausschnitt aus unserer Arbeit. Sie trägt dank Ihrem Vertrauen<br />
und Ihrer Unterstützung dazu bei, dass <strong>Kinder</strong> ihre Zukunft in die eigenen Hände nehmen können.<br />
Elsbeth Müller Wolfgang Wörnhard
Die Kleinsten für das Leben<br />
stärken<br />
Rund acht Millionen <strong>Kinder</strong> unter fünf Jahren<br />
sterben weltweit jedes Jahr, weil ihnen<br />
einfache Dinge wie Hygiene und Impfschutz<br />
fehlen. <strong>Für</strong> die Hälfte dieser Todesfälle sind<br />
Krankheiten verantwortlich:<br />
Lungenentzündung, Durchfall, Masern,<br />
Tetanus, Malaria und Aids. Die andere Hälfte<br />
ist auf Mangelernährung und Mangel an<br />
sauberem Trinkwasser zurückzuführen.<br />
UNICEF gelingt es mit umfassenden<br />
Programmen und Überzeugungsarbeit,<br />
die Gesundheitssysteme vieler Länder<br />
schrittweise zu verbessern.<br />
«Fingers, faeces, flies, food, fluid» – die «fünf F» kann jedes<br />
Kind der tauung-Paw-tauung-Primarschule im Hinterland<br />
der historischen Königsstadt bagan aufzählen. Sie<br />
beschreiben die fünf Ansteckungswege der wurmparasiten:<br />
Finger, Stuhl, Fliegen, essen, Flüssigkeiten. die Aufklärung<br />
in den Schulen ist sehr wichtig, denn rund zwei drittel<br />
der <strong>Kinder</strong> in Myanmar sind von würmern befallen. die<br />
Ur sache von eingeweidewürmern, die weltweit mehr als<br />
3,5 Milliarden Menschen plagen, sind meist mangelnde<br />
Hygiene und sanitäre Standards. Schulkinder zwischen 5 und<br />
18 Jahren sind am häufigsten befallen und werden in ihrer<br />
körperlichen entwicklung behindert. entwurmungskuren<br />
sind kurzfristig <strong>wir</strong>ksam; um erneuten infektionen vorzubeugen,<br />
sind jedoch Massnahmen zur Verbesserung der<br />
Hygiene und der sanitären Anlagen nötig. Ausserdem muss<br />
für bessere ernährung gesorgt werden, denn Mangelernährung<br />
ist der nährboden der Parasiten.<br />
THAME<br />
Myanmar – Mangelernährung trotz fruchtbaren Böden<br />
wer das zwar arme, aber fruchtbare land am Mekong<br />
kennt, dürfte erstaunt sein: wie kommt es inmitten üppiger<br />
Vegetation zu Mangelernährung? der Hauptgrund dafür<br />
MYANMAR/2005/MYO<br />
ist die einseitige ernährung mit reis. da der Verzehr von<br />
UNICEF<br />
frischen Früchten und gemüse nicht zur esskultur gehört, FOTO:<br />
4
leiden viele <strong>Kinder</strong> unter einer Unterversorgung mit lebenswichtigen<br />
nährstoffen wie eisen, Vitamin A und Zink.<br />
Mangelernährung gefährdet ihr leben akut, macht sie an -<br />
fälliger für infektionen und kann langfristig sogar zu irreversiblen<br />
geistigen und körperlichen Schäden führen. rund<br />
30 Prozent der <strong>Kinder</strong> unter fünf Jahren in Myanmar sind<br />
untergewichtig, 9 Prozent stark untergewichtig, 11 Prozent<br />
leiden an Auszehrung und 15 Prozent kommen mit einem<br />
zu niedrigen geburtsgewicht zur welt. UniCeF versorgte<br />
deshalb 2010 rund 94 Prozent der unter 5-jährigen <strong>Kinder</strong><br />
mit Vitamin-A-ergänzungsnahrung und 81000 schwangere<br />
oder stillende Frauen mit Spurennährstoffen.<br />
Über die Mütter die <strong>Kinder</strong> erreichen<br />
im Zentrum des engagements von UniCeF Schweiz in<br />
Myanmar steht der Aufbau sogenannter «mothers circles».<br />
Kleine gruppen von Müttern werden darin von ehrenamtlichen<br />
leiterinnen umfassend beraten und über die bedeutung<br />
von ernährung, Hygiene, gesundheit und frühkindlicher<br />
entwicklung geschult. Mütterzirkel bieten zudem<br />
ganz konkrete Unterstützung: da die jeweils rund zehn<br />
<strong>Kinder</strong> des Zirkels tagsüber betreut werden, können ihre<br />
Mütter einer erwerbsarbeit nachgehen. die <strong>Kinder</strong> im<br />
Alter zwischen sechs Monaten und drei Jahren erhalten<br />
eine warme Mahlzeit sowie wichtige Vitaminpräparate.<br />
«Mothers circles» bilden eine ausserordentlich effektive<br />
basis für parallele Anstrengungen von UniCeF, wie etwa<br />
impf- und entwurmungskampagnen oder initiativen zur<br />
Hebung der Hygienestandards, werden über die Mütter die<br />
<strong>Kinder</strong> doch zuverlässig erreicht. über die betreuungszirkel<br />
wurden 2010 37 500 Personen mit 7,6 Millionen litern<br />
trinkwasser versorgt, 53000 Familien mit wassertanks<br />
und 52000 mit Malarianetzen ausgestattet. Als resultat<br />
der langjährigen Anstrengungen konnten <strong>wir</strong> 2010 einen<br />
UNICEF Schweiz 2010: Unser Beitrag<br />
für Myanmar<br />
428270 Franken können für die Programme<br />
in Myanmar eingesetzt werden. Sie helfen<br />
mit, Mangelernährung zu lindern und insbesondere<br />
Folgekrankheiten wie Beriberi<br />
oder Anämie zu verhindern. In Myanmar<br />
sind rund 64 Prozent der <strong>Kinder</strong> anämisch.<br />
Sie sind für ihr Alter zu klein und zu leicht,<br />
können sich geistig weniger entwickeln<br />
und unterliegen einem erhöhten Risiko, an<br />
vermeidbaren Krankheiten zu sterben.<br />
5<br />
Die Spenden der «Sternenwoche» ermöglichen<br />
auch die Verteilung von Sprinkles<br />
plus, einem weissen Pulver in kleinen<br />
Beuteln, das alle wichtigen Vitamine und<br />
Mineralstoffe enthält, welche ein Kleinkind<br />
braucht. Mütter, deren <strong>Kinder</strong> Sprinkles<br />
erhielten, sind begeistert: Ihre <strong>Kinder</strong><br />
seien aufgeweckter und lebendiger.<br />
<strong>Für</strong> sie grenzt das Sprinkles-Beutelchen an<br />
ein Wunder. Weiter setzt UNICEF Schweiz<br />
auf Verbesserungsmassnahmen im<br />
Bereich Hygiene. 1500 Mütterzirkel mit<br />
<strong>Kinder</strong> haben ein Recht auf Überleben.<br />
Wir setzen uns dafür ein.<br />
erfolg vermelden: die eliminierung von neonatalem und<br />
maternalem tetanus in Myanmar.<br />
Die Sternenwoche 2010<br />
7000 Schweizer <strong>Kinder</strong> sammelten während einer Woche<br />
insgesamt 428 270 Franken und unterstützen damit die<br />
Programme in Myanmar. Daniel Dunkel, Chefredaktor<br />
«Schweizer Familie», hat das Land und die Projekte vor Ort<br />
gesehen und schildert seine Eindrücke.<br />
Herr Dunkel, warum engagiert sich die «Schweizer<br />
Familie» für die «Sternenwoche»?<br />
Das Konzept «<strong>Kinder</strong> helfen <strong>Kinder</strong>n» passt hervorragend<br />
zur «Schweizer Familie». Die <strong>Kinder</strong> lernen etwas über die<br />
Probleme der Welt und können aktiv helfen. Eine wertvolle<br />
Erfahrung!<br />
Was hat Sie auf Ihrer Reise nach Myanmar am meisten<br />
beeindruckt?<br />
Die vielen Mütter, die sich beherzt und freiwillig für die<br />
Gesundheitsprojekte einsetzen, die <strong>wir</strong> mit der «Sternenwoche»<br />
unterstützen.<br />
Was brauchen die <strong>Kinder</strong> in Myanmar am dringendsten?<br />
<strong>Kinder</strong>freundliche Horte und Schulen. Täglich eine ausgewogene<br />
Mahlzeit. Medizinische Versorgung. Vor allem aber<br />
eine Regierung, die sich um das Wohl der Familien kümmert.<br />
Wie beurteilen Sie UNICEFs Arbeit in Myanmar?<br />
UNICEF schafft in Myanmar ein Bewusstsein für die Rechte<br />
und Bedürfnisse der <strong>Kinder</strong>. Den Mitarbeitenden gelingt es<br />
trotz den schwierigen politischen Verhältnissen, die Lebensbedingungen<br />
der <strong>Kinder</strong> zu verbessern.<br />
insgesamt 15 000 <strong>Kinder</strong>n erhalten Fach -<br />
beratung und Unterstützung. Sie dienen<br />
dazu, Wissen zu vermitteln, Probleme<br />
regelmässig zu diskutieren, gesunde<br />
Ernährung zu stärken, Kleinkinder regelmässig<br />
auf ihren Gesundheitszustand zu<br />
überprüfen und Impfaktionen sowie<br />
Entwurmungskampagnen durchzu führen.<br />
Erste Resultate stimmen uns sehr zuversichtlich.
«Facts for Life» – ein Bestseller<br />
als Lebensretter<br />
Schwangerschaft, Geburt, Ernährung,<br />
Gesundheit, Hygiene, erste Hilfe – lebens-<br />
wichtiges Wissen zu diesen Themen findet<br />
sich im Handbuch «Facts for Life».<br />
Der UNICEF Bestseller <strong>wir</strong>d in 215 Sprachen<br />
übersetzt, in Programmen und Workshops<br />
eingesetzt und steht als zuverlässiger<br />
Ratgeber in Millionen von Haushalten.<br />
Während sich die erste Ausgabe 1989 noch<br />
mit Piktogrammen an nicht alphabetisierte<br />
Menschen richtete, steht die neuste, vierte<br />
Auflage auch in digitaler Form im Internet<br />
zur Verfügung.<br />
was braucht ein Säugling in seinen ersten lebensmonaten,<br />
um gesund aufzuwachsen? welche rolle spielen Jod und<br />
eisen für das kindliche gehirn? was hat Händewaschen<br />
mit durchfall zu tun? wann ist ein Husten harmlos, wann<br />
<strong>wir</strong>d er lebensgefährlich für ein Kind? richtige Antworten<br />
auf solche Fragen können leben retten. lungenentzündung,<br />
durchfall, Malaria, Masern und Aids sind gemeinsam<br />
für die Hälfte aller todesfälle von <strong>Kinder</strong>n unter fünf<br />
Jahren verantwortlich. Meistens wären diese Krankheiten<br />
vermeidbar oder behandelbar, wenn das wissen darum<br />
zum richtigen Zeitpunkt verfügbar wäre. «Facts for life»<br />
bietet es an.<br />
Wissen alleine genügt nicht, um die Lebensweise<br />
zu verändern<br />
«Facts for life» ist aber mehr als ein praktischer ratgeber.<br />
das Handbuch regt dazu an, über grundsätzliches nachzudenken,<br />
wie beispielsweise die Frage: «welche Haltungen<br />
und traditionen rund um die entwicklung von <strong>Kinder</strong>n<br />
gelten in unserer gesellschaft als ‹normal›?» Oft <strong>wir</strong>d an -<br />
genommen, Menschen würden ihr Verhalten ändern, wenn<br />
sie nur Zugang hätten zu den richtigen informationen, den<br />
richtigen beratungsstellen oder den richtigen Produkten.<br />
UNICEF/BANA2010-01195/SUJAN<br />
weil UniCeF weiss, dass es vom wissen zum tun ein FOTO:<br />
6
weiter weg ist, vermittelt «Facts for<br />
life» neben praktischen Kenntnissen<br />
auch Anleitungen dazu, wie Haltungen<br />
und traditionen innerhalb<br />
von gruppen, gemeinschaften oder<br />
Familien diskutiert und hinterfragt<br />
werden können. Schliesslich werden<br />
neue Verhaltensweisen nicht durch<br />
einfachen beschluss erreicht, sondern wachsen in einem<br />
Prozess, der mehrere Phasen umfasst. das Umfeld spielt in<br />
seinem Verlauf eine äusserst wichtige rolle, kann es ihn<br />
doch positiv oder negativ beeinflussen.<br />
besonders wichtig ist dabei die Partizipation von Familien<br />
und gemeinschaften, da sie die breite Abstützung einer<br />
gesellschaftlichen Veränderung garantiert. «Facts for<br />
life» richtet sich deshalb nicht nur an individuen, sondern<br />
explizit an gruppen und gemeinschaften. einzelne<br />
Abschnitte oder ganze Kapitel aus «Facts for life» werden<br />
gezielt und oft in kulturell an die lokalen gegebenheiten<br />
angepasster Form in UniCeF Programmen eingesetzt,<br />
beispielsweise im training von gesundheitsberatern,<br />
Krankenschwestern oder Hebammen oder auch in den<br />
«mothers circles», in denen Mütter zum Austausch über<br />
die gängigen traditionen angeregt werden. in manchen<br />
ländern wurde und <strong>wir</strong>d das Handbuch aufgrund seiner<br />
leicht verständlichen Piktogramme sogar während Alphabetisierungskursen<br />
genutzt. rund um den globus haben<br />
themen aus «Facts for life» den eingang in Soap-Operas,<br />
Cartoons, radiosendungen, akademische und universitäre<br />
Publikationen gefunden.<br />
UNICEF Schweiz 2010: Unser Beitrag<br />
zum Überleben der <strong>Kinder</strong><br />
Schwere Mangelernährung und Hunger<br />
Die steigenden Lebensmittelpreise haben<br />
in vielen Entwicklungsländern den Anteil<br />
hungernder und mangelernährter <strong>Kinder</strong><br />
erhöht. Heute trifft die armutsbedingte<br />
«Krankheit» alle paar Sekunden einen<br />
weiteren Menschen.<br />
UNICEF Schweiz kann 2 145 235 Franken<br />
für Nahrungsmittelhilfe und Programme<br />
zur Eindämmung der schweren Mangel -<br />
ernährung zur Verfügung stellen.<br />
7<br />
Sie werden für Massnahmen in Myanmar,<br />
Niger und Guatemala eingesetzt.<br />
Sauberes Trinkwasser<br />
Wasser ist Leben. Dank dem Engagement<br />
der Spender/-innen kann UNICEF Schweiz<br />
138 Wasserpumpen finanzieren.<br />
Sie ermöglichen Massnahmen im Terail,<br />
Nepal.<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
In den bolivianischen Anden haben viele<br />
Kleinkinder keinen Zugang zu sauberem<br />
Wasser, sanitären Anlagen, Impfen und<br />
früher Förderung.<br />
<strong>Kinder</strong> haben ein Recht auf Gesundheit.<br />
Wir setzen uns dafür ein.<br />
«Facts for Life» – ein Ratgeber ist täglich weltweit<br />
im Einsatz<br />
«Shasthyo Tothyo» – unter diesem Namen ist «Facts for<br />
Life» seit fast 20 Jahren in Bangladesh bekannt und in vielen<br />
Haushalten vorhanden. Die wichtigsten Informationen darin<br />
samt dazugehörenden Schlüsselsätzen werden durch die<br />
Medien verbreitet, von Mitarbeitenden von Regierungsund<br />
Nichtregierungsorganisationen, Gemeindearbeitern,<br />
Medizinstudenten, Krankenschwestern und Hebammen<br />
und sogar Theatergruppen. Die praktischen Ratschläge sind<br />
sogar in die Lehrpläne der Schulen eingeflossen. Informationen<br />
aus «Facts for Life» werden in Fulfulde, Gwaya und<br />
Haoussa übersetzt, drei Idiome, die in Kamerun gesprochen<br />
werden. In Schulen, Gemeindezentren und Müttergruppen<br />
<strong>wir</strong>d darüber gesprochen. In Malawi verbreiten Radio- und<br />
Fernsehstationen ebenso wie die Tagesmedien regelmässig<br />
Abschnitte aus dem Handbuch. Viele Dorfvorsteher nutzen<br />
es für öffentliche Vorlesungen mit anschliessenden Diskussionen.<br />
In Senegal werden die Informationen in der Beratung<br />
von jungen Frauen und Müttern genutzt, etwa um ausschliessliches<br />
Stillen zu fördern, die Ausbreitung von Cholera<br />
zu verhindern oder um für eine Überwindung der weiblichen<br />
Genitalverstümmelung zu plädieren. «Kyunki Jeena Issi Ka<br />
Naam Hai», eine von Indiens beliebtesten Soaps, basiert<br />
auf «Facts for Life». Seit ihrem Start 2008 erreicht die Serie<br />
56 Millionen Zuschauer, mehrheitlich Frauen im Alter<br />
zwischen 15 und 34 Jahren. Untersuchungen in einigen<br />
Gliedstaaten zeigen, dass eine der Figuren der Serie, eine<br />
Krankenschwester, ihren realen Berufskolleginnen zu Selbstbewusstsein<br />
verhilft und dass die von ihr vermittelten<br />
Kenntnisse deren Arbeitsalltag erleichtern.<br />
UNICEF Schweiz unterstützt seit vielen<br />
Jahren <strong>Kinder</strong>häuser als Ausgangspunkt<br />
zur Gemeinde entwicklung.<br />
Aus dem Sammelergebnis 2010 können<br />
<strong>wir</strong> UNICEF Bolivien 200 000 Franken<br />
zukommen lassen.
Das «Mother-Baby Pack» kann<br />
ein zweites Leben schenken<br />
33,3 Millionen Menschen sind Träger des<br />
HI-Virus, 15,9 Millionen davon Frauen.<br />
Täglich <strong>wir</strong>d das HI-Virus weltweit rund<br />
1000-mal während, vor oder nach der Geburt<br />
von Müttern auf <strong>Kinder</strong> übertragen.<br />
Jedes zweite Kind stirbt vor seinem zweiten<br />
Geburtstag, wenn es nicht diagnostiziert und<br />
behandelt <strong>wir</strong>d. Mit dem «Mother-Baby<br />
Pack» kann UNICEF schwangere Frauen, die<br />
sonst keinen Zugang zur Präventionstherapie<br />
hätten, erreichen. Bis 2015 könnte die<br />
Mutter-Kind-Übertragung in den zehn am<br />
stärksten betroffenen Ländern Afrikas<br />
gestoppt werden.<br />
Malekena george lebt in einer bergregion lesothos, weit<br />
entfernt vom nächsten gesundheitszentrum. da ihr erstes<br />
Kind nur kurze Zeit nach seinem ersten geburtstag gestorben<br />
war, entschied sie sich gegen ende ihrer zweiten Schwangerschaft<br />
zum ersten Mal für die lange und beschwerliche<br />
reise. im Zentrum erfuhr sie, dass sie trägerin des Hi-Virus<br />
ist. Sie erhielt aber auch für sie und ihr Kind zusammengestellte<br />
Medikamente, die sie mit nach Hause nehmen und<br />
dort selbständig anwenden konnte. bei einem erneuten<br />
besuch sechs Monate nach der geburt erfuhr die glückliche<br />
Mutter, dass ihre tochter Mankhube frei vom Virus ist.<br />
Die Mutter-Kind-Übertragung von HIV kann<br />
gestoppt werden<br />
weltweit finden sich zu viele Frauen in der gleichen Situation<br />
wie Malekena george. Obwohl es effektive Präventionstherapien<br />
gegen die Mutter-Kind-übertragung gibt,<br />
stehen sie vielen Schwangeren nicht zur Verfügung, sei es,<br />
weil die gesundheitssysteme ihrer länder mangelhaft sind<br />
oder weil grosse distanzen und damit verbundene Kosten<br />
den besuch des gesundheitsdienstes verunmöglichen. weltweit<br />
bleibt 50 Prozent der HiV-infizierten Mütter – und<br />
mehr als 60 Prozent ihrer <strong>Kinder</strong> – der Zugang zur Prä-<br />
UNICEF/NYHQ2010-2159/NESBITT<br />
ventionstherapie verwehrt. UniCeF setzt ihre ganze Kraft FOTOS:<br />
8
UNICEF/NYHQ2011-0052/NESBITT<br />
in die Umsetzung der erprobten Strategien, denn ein Stopp<br />
der Mutter-Kind-übertragung bis ins Jahr 2015 ist in den<br />
am stärksten betroffenen ländern Afrikas ein realistisches<br />
Ziel.<br />
«Mother-Baby Pack» – Präventionslösungen in Sicht<br />
die Mutter-Kind-übertragung des Hi-Virus geschieht vor,<br />
während oder nach der geburt. UniCeF hilft, schwangere<br />
Frauen zu beraten und sie mit dem Medikament nevirapin<br />
zu versorgen. dieses senkt das risiko einer Ansteckung<br />
für das Kind deutlich. nimmt die werdende Mutter den<br />
<strong>wir</strong>kstoff im richtigen Zeitpunkt vor der geburt ein, <strong>wir</strong>d<br />
das Vorkommen des Virus in ihrem blut deutlich vermindert.<br />
nach der geburt werden auch die <strong>Kinder</strong> mit nevirapin<br />
in Sirupform behandelt, um die eventuell vorhandenen<br />
Viren in ihrem blut abzutöten. Auf diese weise werden sie<br />
mit hoher wahrscheinlichkeit vor einer Ansteckung be -<br />
wahrt. Unbehandelt stirbt dagegen die Hälfte aller Kleinkinder<br />
vor dem zweiten geburtstag.<br />
Um Frauen in abgelegenen regionen einen Zugang zur<br />
Präventionsbehandlung zu ermöglichen, ist UniCeF da -<br />
ran, gemeinsam mit Partnern das «Mother-baby Pack» zu<br />
entwickeln: ein vorgefertigtes Set mit allen notwendigen<br />
antiretroviralen und antibiotischen Medikamenten samt<br />
Anleitung für eine Verhinderung der übertragung des Hi-<br />
Virus. Farb-Codierungen und einfache grafiken in der<br />
Anleitung sollen den Müttern helfen zu erkennen, welche<br />
der individuell verpackten Medikamente sie zu welchem<br />
Zeitpunkt vor und nach der geburt einnehmen müssen.<br />
UNICEF Schweiz 2010:<br />
Unser Beitrag zur Gesundheit der <strong>Kinder</strong><br />
HIV/Aids<br />
UNICEF Schweiz finanziert 714 Testkits.<br />
Sie werden dort eingesetzt, wo sie<br />
dringend notwendig sind. Damit schafft<br />
UNICEF Schweiz einen wichtigen Handlungsspielraum<br />
für die Kollegen im Feld.<br />
Unterfinanzierte Programme können so<br />
schneller einer Umsetzung zugeführt<br />
werden. Über den Einsatz der Mittel erhält<br />
UNICEF Schweiz entsprechend Bericht.<br />
Impfen<br />
Dank den Spenden aus der Schweiz kann<br />
UNICEF 44 840 Impfdosen gegen <strong>Kinder</strong>lähmung<br />
einkaufen. Polio tritt nach wie<br />
9<br />
vor in vier Ländern endemisch auf. Ziel ist<br />
es, das Virus innerhalb der nächsten fünf<br />
Jahre auszurotten.<br />
Malaria<br />
Malaria zu bekämpfen, ist schwierig, eine<br />
gute Prävention ist daher die einzige<br />
Möglichkeit, <strong>Kinder</strong> <strong>wir</strong>ksam zu schützen.<br />
Imprägnierte Moskitonetze vermögen das<br />
Leben vieler <strong>Kinder</strong> zu retten.<br />
UNICEF Schweiz trägt mit 254 083 Franken<br />
zu den Malariaprogrammen im ehemaligen<br />
Tsunami-Gebiet Banda Aceh, Indonesien, bei.<br />
Stillen<br />
Die Situation der jungen Mütter in den<br />
Palästinensischen Autonomiegebieten ist<br />
schwierig. Mangelernährung bereits bei<br />
<strong>Kinder</strong> haben ein Recht auf Gesundheit.<br />
Wir setzen uns dafür ein.<br />
das «Mother-baby Pack» soll in ländern mit hohem Aids-<br />
Vorkommen wie Kamerun, Kenia, lesotho und Sambia als<br />
erstes eingesetzt werden. eine Ausdehnung auf andere<br />
länder ist vorgesehen. einmal im einsatz ist das «Motherbaby<br />
Pack» eine kostengünstige Prävention. 90 Franken<br />
werden helfen, die Virusübertragung auf babys bei der<br />
geburt zu stoppen.<br />
Babys ist häufig. Armut und Not lassen die<br />
Frauen die Babymilch strecken mit grossen<br />
gesundheitlichen Konsequenzen für die<br />
Kleinsten. UNICEF Schweiz hilft mit, das<br />
Stillen zu fördern. Ein Beitrag von 200 000<br />
Franken ermöglicht die dringliche Sensi -<br />
bilisierungs- und Aufklärungsarbeit.<br />
In der Schweiz erneuert die Insel, das<br />
Berner Universitätsspital, ihre Zugehörigkeit<br />
zum Label «Stillfreundliche Spitäler».<br />
UNICEF Schweiz reorganisiert zudem den<br />
Vergabeprozess. Das künftige Label «Babyfreundliches<br />
Spital» <strong>wir</strong>d mithelfen, die<br />
Qualitätsprozesse auf den Geburtsstationen<br />
zugunsten der Mütter und Babys sicherzustellen.
Bildung ist der Schlüssel für<br />
ein besseres Leben<br />
An jedem beliebigen Tag des Jahres besuchen<br />
weltweit mehr als 1 Milliarde <strong>Kinder</strong> die<br />
Schule. Indem sie lernen, erarbeiten sie sich<br />
die Chance, ihr Leben in die eigenen Hände<br />
zu nehmen und es zu verbessern, für sie<br />
selbst und für ihre Nachkommen.<br />
Diese Chance bleibt weltweit immer noch<br />
mehr als 100 Millionen <strong>Kinder</strong>n verwehrt,<br />
weil ihre Familien zu arm sind, weil die<br />
Schulen überfüllt oder zu weit entfernt sind<br />
oder weil Lehrer fehlen. UNICEF arbeitet<br />
unablässig daran, dass alle <strong>Kinder</strong> weltweit,<br />
Mädchen wie Buben, eine qualitativ gute<br />
Grundschulbildung erhalten.<br />
in Malawi warten 1,6 Millionen <strong>Kinder</strong> im grundschulalter<br />
ebenso sehnsüchtig wie vergeblich darauf, zur Schule<br />
gehen zu dürfen. in den ländern Afrikas südlich der<br />
Sahara geht es 45 Millionen buben und Mädchen gleich.<br />
es fehlt an Schulen, an Schulbänken, an Schulmaterial.<br />
die sanitären einrichtungen sind, wenn überhaupt vorhanden,<br />
mangelhaft. Oft ist die distanz zwischen elternhaus<br />
und Schule für <strong>Kinder</strong> unüberwindbar oder der Schulweg<br />
zu gefährlich. Selbst dort, wo die grundschulbildung<br />
kostenlos ist, können sich die Familien die Kosten für<br />
transport oder Uniformen nicht leisten.<br />
Sogar wenn genügend Schulplätze vorhanden sind, brechen<br />
allzu viele <strong>Kinder</strong> ihre Schulbildung vor der fünften Klasse<br />
ab. Manche deshalb, weil sie mit ihrer Arbeit zum einkommen<br />
der Familie beitragen müssen. Häufig geben sie<br />
den Schulbesuch auf, weil sie mit Stockschlägen bestraft,<br />
sexuell belästigt oder diskriminiert werden. Oder weil die<br />
lehrpläne nicht auf ihre bedürfnisse und ihre lebensrealität<br />
ausgerichtet sind. UniCeF arbeitet seit Jahren beharrlich<br />
darauf hin, allen <strong>Kinder</strong>n unabhängig von geschlecht,<br />
ethnischer Zugehörigkeit oder ökonomischem Hintergrund<br />
eine kindgerechte und qualitativ gute grundschulbildung<br />
zu ermöglichen.<br />
10<br />
FOTO: UNICEF/MLWB2010-00996/CHAGARA
Der «Roche Children’s Walk» – zugunsten der <strong>Kinder</strong><br />
in Malawi<br />
Jedes Jahr führt Roche an verschiedenen Standorten weltweit<br />
einen Sponsorenlauf durch und entspricht damit einem<br />
Wunsch von Mitarbeitenden, bedürftigen <strong>Kinder</strong>n auf der<br />
ganzen Welt zu helfen. Die Teilnehmer werden von Kollegen<br />
und Kolleginnen mit einer Spende unterstützt, Roche verdoppelt<br />
die so gesammelten Spendengelder. Die Spendengelder<br />
werden in erster Linie zur Unterstützung von Waisenkindern<br />
in Malawi und für die UNICEF Initiative «Schulen für<br />
Afrika» eingesetzt. Vivian Beetle, Sekretärin des Stiftungsrates<br />
des Roche Employee Action and Charity Trust, die den<br />
«Roche Children’s Walk» organisiert, reist regelmässig mit<br />
UNICEF Geschäftsleiterin Elsbeth Müller nach Malawi, um<br />
sich persönlich ein Bild vor Ort über die Hilfe von UNICEF zu<br />
machen.<br />
Frau Beetle, warum unterstützt Roche UNICEF?<br />
Grundsätzlich, weil <strong>wir</strong> ein gemeinsames Ziel haben: Bildungsförderung<br />
in Malawi. Wir unterstützten schon länger<br />
soziale Projekte in Malawi und wollten dieses Engagement<br />
ausbauen. Als <strong>wir</strong> von der UNICEF Initiative «Schulen für<br />
Afrika» erfuhren, waren <strong>wir</strong> beeindruckt und gleichzeitig<br />
überzeugt davon, mit UNICEF den richtigen Partner gefunden<br />
zu haben.<br />
Welches Feedback bekommen Sie von den<br />
Mitarbeitenden dazu?<br />
Ein unglaublich positives! Es kommt einerseits von den neun<br />
«Mitarbeiter-Ambassadoren», die jährlich anlässlich des<br />
«Roche Children’s Walk» neu ausgewählt und zu einem<br />
Besuch nach Malawi eingeladen werden. Alle der bisher 54<br />
Ambassadoren waren jeweils tief betroffen, sie verstehen<br />
und schätzen aber meist sofort, welche Bedeutung unser<br />
Engagement hat. Andererseits hören <strong>wir</strong> während des<br />
11<br />
<strong>Kinder</strong> haben ein Recht auf Bildung.<br />
Wir setzen uns dafür ein.<br />
«Children’s Walk» von sehr vielen Mitarbeitenden, dass sie es<br />
wichtig und toll finden, gemeinsam mit Kollegen aus der<br />
ganzen Welt diesen Menschen in Malawi zu helfen.<br />
Sie besuchen Malawi schon seit 2004. Was bedeuten<br />
diese Reisen für Sie?<br />
Die Besuche sind inspirierend und überwältigend gleichzeitig.<br />
Ich bin immer enorm bewegt, wenn ich sehe: Wir können<br />
zwar nicht alle Probleme lösen, doch <strong>wir</strong> schaffen es, die<br />
Zukunft vieler Menschen zum Besseren zu verändern. Zurück<br />
in Europa <strong>wir</strong>d mir immer sehr deutlich bewusst, wie gut es<br />
uns geht, und vor allem, wie viele Wahlmöglichkeiten <strong>wir</strong><br />
haben im Vergleich zu den Menschen in Ländern wie Malawi.<br />
Welche Fortschritte konnten Sie in Malawi beobachten?<br />
Angesichts der <strong>wir</strong>klich schwierigen Ausgangssituation sind<br />
beachtliche Fortschritte erzielt worden. Dort, wo vorher keine<br />
waren, sind Schulen entstanden. Wo es Schulen gab, sind sie<br />
heute kinderfreundlicher. Wo die Räume eng und dunkel<br />
waren, gibt es heute Licht. Es gibt sehr viel mehr Bänke,<br />
Schulmaterial, adäquate sanitäre Anlagen, kleinere Klassen.<br />
Wir haben buchstäblich mit nichts angefangen, haben etwas<br />
be<strong>wir</strong>kt und das Erreichte <strong>wir</strong>d jetzt stetig verbessert.<br />
Wie beurteilen Sie die Arbeit von UNICEF?<br />
Während unserer Kooperation haben meine Wertschätzung<br />
und mein Verständnis für die Arbeitsweise von UNICEF zugenommen.<br />
Ich bin beeindruckt von der Gewissenhaftigkeit<br />
und der Entschlossenheit der Verantwortlichen, von ihrer<br />
Sensibilität im Umgang mit der lokalen Bevölkerung und<br />
ich habe Respekt für die Art und Weise, wie UNICEF mit der<br />
Regierung zusammenarbeitet – was enorm wichtig ist, um<br />
nachhaltige Veränderungen zu erreichen.
<strong>Kinder</strong> haben ein Recht auf Bildung.<br />
Wir setzen uns dafür ein.<br />
Fähige Lehrkräfte für kinderfreundliche<br />
Schulen in Malawi<br />
in Malawi sind Klassengrössen von über 100 <strong>Kinder</strong>n<br />
keine Seltenheit, und mangels Klassenräumen findet der<br />
Unterricht vielerorts nur in der regenfreien Zeit im Freien<br />
auf dem boden statt. 30000 lehrkräfte fehlen ganz und nur<br />
jede zweite lehrperson verfügt über eine Fachausbildung.<br />
UniCeF Schweiz unterstützt das land beim Ausbau des<br />
bildungssystems. einerseits durch die Finanzierung von<br />
renovationen und neubauten, andererseits dadurch, dass<br />
den <strong>Kinder</strong>n Hefte, Stifte, bücher, wandbilder, rechentafeln,<br />
wandtafeln, Spiel- und Sportmaterial zur Verfügung<br />
gestellt werden. ein weiteres Ziel ist die einschulung von<br />
UNICEF Schweiz 2010:<br />
Unser Beitrag zur Bildung<br />
Malawi<br />
2043597 Franken kann UNICEF Schweiz für<br />
den Bau des Lehrerseminars in Chilonga,<br />
Malawi, bereitstellen. Damit ist die erste<br />
Hürde genommen und die Grundstein -<br />
legung kann 2011 stattfinden. Das Seminar<br />
ist als Schule mit angeschlossenem Internat<br />
konzipiert. Es soll in einem Drei-Jahres-<br />
Zyklus 540 Lehrpersonen befähigen, einen<br />
qualitativ guten Schulunterricht durchzuführen.<br />
Die Lehrpersonen werden auf die<br />
besonders schwierigen Bedingungen im<br />
ländlichen Malawi vorbereitet.<br />
Ruanda<br />
In Ruanda kann UNICEF Schweiz dank<br />
einer grosszügigen Einzelspende 1125 000<br />
Franken für den Bau und die Renovation<br />
von Schulen einsetzen. Teil des Programms<br />
ist zudem die Verbesserung der Lehrpläne.<br />
Sie sollen verstärkt auf die besondere<br />
Lebenssituation der <strong>Kinder</strong> ausgerichtet<br />
werden. In Ruanda leben 860 000 Waisen.<br />
Indien<br />
Mit einem Beitrag von 829 124 Franken<br />
kann UNICEF Schweiz die Pilotphase in<br />
den Girls Camps von Uttar Pradesh<br />
abschliessen. Ziel ist es, die Schuldauer<br />
von einem auf drei Jahre auszudehnen,<br />
um so den Mädchen einen verbesserten<br />
Berufsstart zu ermöglichen. Die Girls<br />
Camps wurden für kastenlose Mädchen<br />
und Mädchen der untersten Kasten<br />
eingerichtet. Eintreten können sie mit rund<br />
13 Jahren. Bedingung ist, dass sie<br />
entweder noch nie an einem Unterricht<br />
teilgenommen oder aus Armutsgründen<br />
die Schule viel zu früh verlassen haben.<br />
Nepal<br />
300 000 Franken können in Nepal die<br />
Situation in den Schulen verbessern.<br />
Ziel ist es, kinderfreundliche Schulen zu<br />
schaffen, welche über sauberes Trinkwasser,<br />
rund 10000 waisenkindern, die von der Schule ausgeschlossen<br />
sind und nur selten an den Aktivitäten gleichaltriger<br />
teilnehmen können. Ausserdem finanziert UniCeF<br />
Schweiz gegenwärtig den Aufbau eines lehrerseminars in<br />
Chiradzulu nördlich von blantyre, einem ländlichen Hochplateau<br />
Malawis. Pro Jahr werden dort 180 lehrerinnen<br />
und lehrer darin ausgebildet, mit wenig Material einen<br />
methodisch sinnvollen Unterricht abzuhalten und die landestypischen<br />
Klassengrössen gut zu meistern. in Malawi<br />
ist damit ein erster Schritt in richtung einer Verminderung<br />
der Klassengrössen und der Verbesserung der Unterrichtsqualität<br />
getan.<br />
geschlechtergetrennte Latrinen sowie Lehr-,<br />
Lern-, Spiel- und Sport material verfügen.<br />
Ausserdem werden die Lehrpersonen im<br />
Unterrichten von Mehrklassen geschult.<br />
Bhutan<br />
150 000 Franken setzen <strong>wir</strong> für die Schulbildung<br />
der <strong>Kinder</strong>mönche ein.<br />
<strong>Kinder</strong>mönche können sich mit 18 Jahren<br />
für ein weltliches Leben entscheiden.<br />
Damit sie wählen können, müssen sie über<br />
eine Schulbildung verfügen, die es ihnen<br />
erlaubt, ein selbständiges Leben zu führen.<br />
Das Programm unterstützt dies, indem die<br />
Lehrpläne und Lehrmaterialien der Tempelschulen<br />
auch auf Mathematik und Englisch<br />
ausgerichtet werden.<br />
UNICEF Schweiz erhielt für Programme in<br />
Eritrea, Gambia, Guatemala, Mauretanien,<br />
Paraguay, Türkei und Uruguay insgesamt<br />
179 538 Franken. Die Mittel werden für den<br />
Abschluss verschiedener Projekte eingesetzt.<br />
12<br />
FOTOS: UNICEF/NYHQ2004-1417/PIROZZI; NYHQ2007-0602/PIROZZI; INDA2010-00298/MACFARLANE
<strong>Kinder</strong> stärken, schützen und<br />
fördern<br />
Umfassenden Schutz, Entwicklung und<br />
Partizipation garantiert die UN-<strong>Kinder</strong>rechts-<br />
konvention jedem Kind. Seit ihrer<br />
Verabschiedung 1989 haben gesetzliche und<br />
politische Reformprozesse weltweit konkrete<br />
Ergebnisse gebracht. Ein neuer Ansatz in der<br />
Programmarbeit zielt auf die Förderung und<br />
Stärkung des Kindes als selbständiger Träger<br />
seiner Rechte. UNICEF Schweiz setzt sich ein<br />
für eine koordinierte und konsequente<br />
Umsetzung der <strong>Kinder</strong>rechte mittels eines<br />
<strong>Kinder</strong>rechtssystems, das <strong>Kinder</strong> durch<br />
geeignete gesetzliche Grundlagen, Strukturen<br />
und Massnahmen schützt, sie aber auch<br />
gezielt in ihrer Rolle als Akteure fördert.<br />
die tödlichen kleinen Kugeln hängen in bäumen und an<br />
Zäunen, sie liegen an wegen und auf Feldern, teilweise<br />
über Hunderte von Metern verteilt: Streubomben. Vier von<br />
zehn Opfern dieser tödlichen waffen sind <strong>Kinder</strong>. Sie treffen<br />
in der nähe ihrer elternhäuser, auf ihrem Schulweg oder<br />
beim Spiel mit Freunden auf sie. UniCeF setzt sich bereits<br />
seit dreissig Jahren dafür ein, <strong>Kinder</strong> in Streubombengebieten<br />
zu schützen. im April 2010 ruft UniCeF Schweiz<br />
am «internationalen tag zur Aufklärung über die Minengefahr<br />
und zur Unterstützung bei Antiminenprogrammen»<br />
zum Schutz für die <strong>Kinder</strong> auf, die alltäglich von der gefahr<br />
nichtdetonierter Streubomben bedroht sind. Am 1. August<br />
2010 tritt die Streubombenkonvention weltweit in Kraft.<br />
damit ist die grundlage geschaffen, fundamentale rechte<br />
der <strong>Kinder</strong> in den betroffenen gebieten zu schützen: ihr<br />
recht auf überleben, ihr recht auf Schutz, ihr recht auf<br />
bildung und gesundheit. Und gleichzeitig verlangt sie von<br />
den Kriegsparteien, die mit Streubomben verseuchten<br />
gebiete zu entminen – auf deren Kosten.<br />
Völkerrechtsverträge zugunsten von <strong>Kinder</strong>n nutzen<br />
damit erhielt UniCeF ein instrument in die Hände, welches<br />
es ihr erlaubt, regierungen und Kriegsparteien in den<br />
betroffenen ländern an ihre Pflicht zu erinnern und die FOTOS: UNICEF/NYHQ2010-1241/VOLPE<br />
14
UNICEF/BÉATRICE DEVÈNES; NYHQ1998-0227/GROSSMAN<br />
Minenräumung auf Schul- und Spielplätzen zu verstärken.<br />
gleichzeitig setzt das <strong>Kinder</strong>hilfswerk auf Aufklärung: in<br />
Form von Spielen, theaterstücken und farbigen Comics<br />
werden <strong>Kinder</strong> über Aussehen und gefahr von Streubomben<br />
informiert. Ausserdem werden sie angehalten, ihr neues<br />
wissen an ihre eltern und Verwandten weiterzugeben.<br />
denn viele können weder lesen noch schreiben und sind<br />
daher selbst unzureichend informiert. in unseren Programmen<br />
werden <strong>Kinder</strong> zu Akteuren und können ihr wissen<br />
zum wohle der gemeinschaft einbringen. eine erfahrung,<br />
die nicht nur stolz macht, sondern auch die widerstandskraft<br />
von <strong>Kinder</strong>n stärkt.<br />
insbesondere in entwicklungs- und Schwellenländern, deren<br />
gesetzliche grundlagen und Strukturen sich häufig nicht<br />
parallel zu ihrer ökonomischen und industriellen entwicklung<br />
verändern, stehen im Kern von UniCeFs Programmarbeit<br />
immer die Fragen: «was brauchen <strong>Kinder</strong>?» «welchen<br />
risiken sind sie <strong>wir</strong>klich ausgesetzt?» – denn ihre lebensbedingungen<br />
verändern sich laufend und das Mass ihrer<br />
Ausbeutung als <strong>Kinder</strong>arbeiter, <strong>Kinder</strong>prostituierte oder<br />
Hausmädchen ist enorm. in solch schwierigem Umfeld<br />
<strong>Kinder</strong> zu fördern, heisst u.a., sie darin zu stärken, Fähigkeiten<br />
zur selbständigen wahrnehmung ihrer rechte zu<br />
entwickeln. die basis dieser Fragen bildet UniCeFs überzeugung,<br />
dass <strong>Kinder</strong> nicht ausschliesslich Schutz objekte,<br />
sondern auch rechteträger sind. ihre Sicht auf die dinge<br />
hilft, adäquate Programme zu ihrem Schutz zu entwickeln.<br />
Ein <strong>Kinder</strong>rechtsstaat nimmt <strong>Kinder</strong> ernst<br />
gesetzliche grundlagen verringern das risiko einer Verletzung<br />
von <strong>Kinder</strong>rechten. die erfahrung zeigt aber auch:<br />
wenn ein Kind gut über seine rechte informiert ist und es<br />
weiss, wie und wo es diese einfordern kann, steigt seine<br />
Chance, sich erfolgreich gegen einen drohenden übergriff<br />
oder eine Verletzung seiner rechte zu wehren. UniCeF<br />
Schweiz verfolgt diesen Ansatz seit Jahren konsequent im<br />
Zusammenhang mit der weiblichen genitalverstümmelung,<br />
von der Mädchen im Ausland ebenso wie in der<br />
Schweiz betroffen sind.<br />
Jede Stimme zählt<br />
Unter dem titel «Stopp Mädchenbeschneidung – jede<br />
Stimme zählt» bat UniCeF Schweiz im Frühling 2010<br />
online um die Unterstützung zur einführung einer einheitlichen<br />
Strafnorm gegen Mädchenbeschneidung in der<br />
Schweiz: innerhalb von nur vier wochen kamen so 19316<br />
Stimmen zusammen. die unterschriebenen Karten überreichte<br />
UniCeF Schweiz am 8. März 2010, dem interna-<br />
15<br />
<strong>Kinder</strong> haben ein Recht auf Schutz.<br />
Wir setzen uns dafür ein.<br />
tionalen tag der Frau, an nationalrätin und Präsidentin der<br />
rechtskommission Anita thanei. im April beantragte die<br />
Kommission für rechtsfragen des nationalrates ihrem<br />
rat, im Strafgesetzbuch einen neuen Artikel einzufügen,<br />
welcher alle Formen der Verstümmelung weiblicher ge -<br />
nitalien ausdrücklich verbietet. im August sprach sich<br />
auch der bundesrat dafür aus. im dezember befürwortete<br />
der nationalrat dieselbe Forderung. Sie <strong>wir</strong>d voraussichtlich<br />
in der Sommersession 2011 vor den Ständerat kommen. es<br />
besteht damit die realistische Hoffnung, dass die gesetzliche<br />
grundlage für einen umfassenden Schutz vor weiblicher<br />
genitalverstümmelung in der Schweiz bald gegeben sein<br />
<strong>wir</strong>d. Sie <strong>wir</strong>d es erleichtern, gefährdete Mädchen bei der<br />
Sicherstellung ihrer rechte zu unterstützen.<br />
<strong>Kinder</strong> stärken, schützen und fördern<br />
Herkömmliche Ansätze im <strong>Kinder</strong>schutz konzentrieren<br />
sich bisher vor allem auf die bereitstellung von dienstleistungen<br />
– und sind somit primär als Symptombekämpfung<br />
angelegt. dabei <strong>wir</strong>d noch zu selten berücksichtigt, dass<br />
<strong>Kinder</strong> durch die zugrunde liegenden Strukturen von vorn-
FOTOS: UNICEF/BANA2007-00003/NOORANI; PAKAXXXX-0670/LAMA<br />
herein ungeschützt sind und dass ihre eigene widerstandskraft<br />
ungenügend gefördert <strong>wir</strong>d.<br />
in ihrer Studie «Vom <strong>Kinder</strong>schutz zum <strong>Kinder</strong>rechtsstaat:<br />
Stärken, schützen, fördern durch eine umfassende Umsetzung<br />
der Un-<strong>Kinder</strong>rechtskonvention» analysierte UniCeF<br />
UNICEF Schweiz 2010:<br />
Unser Beitrag für den <strong>Kinder</strong>schutz<br />
Mädchenbeschneidung<br />
UNICEF Schweiz setzt 1174813 Franken aus<br />
dem Sammelergebnis 2010 für Programme<br />
gegen die weibliche Genitalverstümmelung<br />
ein. Unsere Projekte in Ägypten, Gambia,<br />
Burkina Faso und Jemen sind bis und mit<br />
2011 finanziert. In Somalia und im Sudan<br />
werden sie 2011 evaluiert. Anschlussprogramme<br />
in Somalia und im Sudan sind<br />
nach Vor liegen der Ergebnisse vorgesehen.<br />
Neu kann UNICEF Programme in Senegal<br />
unterstützen. Die Überwindung der<br />
Mädchenbeschneidung ist in diesem Land<br />
fortgeschritten. Um die letzte Wegstrecke<br />
zu gehen, arbeitet UNICEF Schweiz mit<br />
Tostan, einer senegalesischen Nicht -<br />
regierungsorganisation, zusammen.<br />
Geburtenregistrierung<br />
Insgesamt kann UNICEF Schweiz 1391145<br />
Franken einsetzen für Geburtenregistrierungsprogramme<br />
in Albanien und Mali.<br />
<strong>Kinder</strong> ohne Eintrag ins Geburtenregister<br />
sind in hohem Masse Ausbeutung, Missbrauch<br />
und Gewalt ausgesetzt. Viele von<br />
ihnen tragen zudem ein erhöhtes Risiko,<br />
17<br />
gehandelt zu werden. Denn es ist ein<br />
Leichtes, sie wie Ware über Grenzen hinweg<br />
zu verschieben. Buben und Mädchen<br />
verschwinden als Hausmädchen, <strong>Kinder</strong>prostituierte,<br />
Organspender, in die internationale<br />
Adoption u.a. mehr. Sie wiederzufinden,<br />
ist für viele Eltern aussichtslos.<br />
Denn wo ein Kind auf dem Papier nicht<br />
existiert, kann auch keine gezielte Suche<br />
erfolgen.<br />
Strassenkinder<br />
819 908 Franken kann UNICEF Schweiz für<br />
einen besseren Schutz von Strassenkindern<br />
in Brasilien bereitstellen. Zudem unter -<br />
stützen <strong>wir</strong> ein Bildungsprogramm für die<br />
Favelakinder von Rio de Janeiro.<br />
Denn Buben und Mädchen weg von der<br />
Strasse ohne Aussicht auf eine bessere<br />
Zukunft zu bringen, ist hoffnungslos, wenn<br />
andere Lebensperspektiven fehlen.<br />
Bildung hilft mit, sie zu schaffen.<br />
<strong>Kinder</strong> betroffen von Krieg<br />
500 000 Franken fliessen in das Projekt<br />
«City of Joy» in der Demokratischen<br />
Republik Kongo. Traumatisiert von Gewalterfahrungen<br />
durch Rebellengruppen,<br />
müssen Mädchen wieder den Schritt zu-<br />
<strong>Kinder</strong> haben ein Recht auf Schutz.<br />
Wir setzen uns dafür ein.<br />
Schweiz die Situation in unserem land. Anlässlich einer<br />
tagung wurden die Studienergebnisse in einem breiten<br />
Fach- und expertenpublikum diskutiert. UniCeF Schweiz<br />
fasste zusammen: Um ein <strong>Kinder</strong>rechtssystem einzuführen,<br />
müsste eine umfassende nationale Strategie für <strong>Kinder</strong> formuliert<br />
werden; die Mandate in der <strong>Kinder</strong>- und Jugendpolitik,<br />
die auf verschiedene institutionen verteilt sind,<br />
müssten stärker zusammenarbeiten. insbesondere müsste<br />
die interdisziplinäre Zusammenarbeit institutionalisiert<br />
und gestärkt werden. Ausserdem müsste ein Monitoring auf<br />
bundesebene eingerichtet und die datenerhebung über<br />
<strong>Kinder</strong> verbessert werden. die föderative Struktur ist nebst<br />
allen Vorteilen auch eine grosse Herausforderung. denn<br />
unterschiedliche Standards je nach wohnort oder Kanton<br />
tragen das risiko einer möglichen diskriminierung in sich.<br />
die Studie belegt zudem, dass der wissensstand über die<br />
<strong>Kinder</strong>rechte insgesamt sehr niedrig ist.<br />
die Umsetzung der Studienergebnisse in Massnahmen ist<br />
ein nächster Arbeitsschritt für UniCeF Schweiz.<br />
rück ins Leben finden. Das Projekt «City of<br />
Joy» stärkt betroffene Mädchen, berät sie<br />
und hilft ihnen, den Weg zurück in ihre<br />
Ursprungsgemeinschaft zu gehen.<br />
Waisen<br />
460102 Franken stellt UNICEF Schweiz<br />
bereit für die Betreuung und Begleitung<br />
von Waisen in Ruanda. Die Mittel werden<br />
eingesetzt zur Stärkung der gemeindlichen<br />
Strukturen, zur Verbesserung des <strong>Kinder</strong>schutzes<br />
und zur Sensibilisierung und Aufklärung<br />
über die Gefahren von HIV/Aids.<br />
Ein integrierter Programmansatz, der die<br />
Hilfe zur Selbsthilfe dort stärkt, wo die<br />
<strong>Kinder</strong> leben – in den Dörfern.<br />
<strong>Kinder</strong>schutz<br />
Die Globalisierung hat die Welt verändert.<br />
Ehemalige arme Länder gehören heute zu<br />
den aufstrebenden Märkten, andere sind<br />
an der Schwelle dazu. In Zeiten grosser<br />
Umbrüche sind benachteiligte <strong>Kinder</strong><br />
neuen Risiken ausgesetzt. Zu Themen der<br />
Gesundheit, Bildung, Ernährung gesellen<br />
sich Ausbeutung, Gewalt und Missbrauch.<br />
UNICEF Schweiz stellt 367329 Franken zur<br />
Verfügung, um <strong>Kinder</strong>schutzmassnahmen<br />
weltweit zu stärken.
Wenn das Leben aus den<br />
Fugen gerät<br />
Der Klimawandel stellt nicht nur eine<br />
besorgniserregende globale Bedrohung für<br />
die Umwelt dar, Experten gehen auch davon<br />
aus, dass eine seiner Folgen häufigere und<br />
schwerere Naturkatastrophen sind.<br />
Die Mongolei beispielsweise verzeichnet<br />
gravierende klimatische Veränderungen und<br />
wurde 2010 von einer lokalen Natur -<br />
katastrophe heimgesucht. Dadurch sind die<br />
Existenz- und Entwicklungsgrundlagen von<br />
<strong>Kinder</strong>n gefährdet. UNICEF Schweiz investiert<br />
in sauberes Wasser, Hygiene und Bildung<br />
und damit in die langfristige Verbesserung<br />
der Lebensbedingungen der mongolischen<br />
<strong>Kinder</strong>.<br />
im Frühjahr 2010 starben in der Mongolei 8,1 von 44<br />
Millionen nutztieren, jede zehnte Familie verlor mehr als<br />
die Hälfte ihrer Herden. die winter 2009 und 2010 waren<br />
vom schlimmsten «dzud» seit Jahrzehnten geprägt, einem<br />
be kannten lokalen wetterphänomen, bei dem auf trockene<br />
Sommer extrem kalte winter folgen. in der Vergangenheit<br />
haben die nomaden der Mongolei die Aus<strong>wir</strong>kungen eines<br />
dzud meistern können. der dzud von 2010, der schlimmste<br />
seit Jahrzehnten, traf ein bereits geschwächtes Volk.<br />
grundsätzlich <strong>wir</strong>d davon ausgegangen, dass naturkatastrophen<br />
infolge des Klimawandels weltweit zunehmen<br />
werden. Am härtesten treffen sie entwicklungsländer, die<br />
nicht über die nötigen ressourcen verfügen, um rasch<br />
wieder eine gewisse normalität herzustellen. rund 46<br />
entwicklungs- und Schwellenländern <strong>wir</strong>d ein hohes<br />
risiko dafür zugeschrieben, dass die klimatischen Veränderungen<br />
bereits existierende Probleme verschärfen werden.<br />
wie immer ist dann das wohlergehen von <strong>Kinder</strong>n besonders<br />
gefährdet. während <strong>Kinder</strong> unter fünf Jahren das<br />
grösste risiko tragen, während einer naturkatastrophe zu<br />
sterben oder schwer zu erkranken, leiden sämtliche <strong>Kinder</strong><br />
unter nahrungsmittel-, wasserknappheit und schwierigen<br />
hygienischen bedingungen.<br />
18<br />
FOTOS: UNICEF/PAKA2010-00404/RAMONEDA
UNICEF/MGLA2007-00215/HOLMES; NYHQ1999-1160/PIROZZI; UNYHQ2010-0432/CULLEN<br />
Nomadenkinder in Not: Eindrücke einer Projektreise<br />
Als Präsident des Schweizerischen Komitees für UNICEF<br />
besucht Wolfgang Wörnhard regelmässig Projekte, um sich persönlich<br />
ein Bild vor Ort über die Hilfe von UNICEF zu machen.<br />
Herr Wörnhard, was ist Ihnen am stärksten in Erinnerung<br />
geblieben von Ihrem Projektbesuch in der Mongolei?<br />
Wie jedes Mal auf einer solchen Reise war ich auch diesmal<br />
beeindruckt von der Arbeitsweise des UNICEF Teams vor Ort.<br />
Mehrheitlich handelt es sich dabei um hochqualifizierte, einheimische<br />
Frauen, die alles tun, um die Situation der <strong>Kinder</strong><br />
zu verbessern. Bei der Besichtigung der Schulheime sind mir<br />
einige der Probleme dieses Landes sehr deutlich bewusst geworden.<br />
Es fehlt an technischem Know-how, an technischen<br />
Mitteln und natürlich an den Finanzen.<br />
Was brauchen diese <strong>Kinder</strong> Ihrer Meinung nach am<br />
dringendsten?<br />
In den Schulen brauchen sie bessere sanitäre Infrastrukturen<br />
und mehr Schutz. Vor allem die <strong>Kinder</strong>, die in Schulheimen<br />
leben, leiden unter prekären hygienischen Verhältnissen. Oft<br />
teilen sich 200 <strong>Kinder</strong> eine einzige Dusche, die zudem oft<br />
genug nicht funktioniert. Da die Toiletten meist in einigem<br />
Abstand zu den Schulhäusern stehen, ist der Weg dorthin für<br />
<strong>Kinder</strong> unangenehm und gefährlich, vor allem nachts oder<br />
bei extremen Minustemperaturen. Fälle von sexueller Gewalt<br />
sind nicht selten.<br />
Wie gehen Sie persönlich mit den schwierigen Schicksalen<br />
der <strong>Kinder</strong> um?<br />
Einerseits fühle ich mich jedes Mal sehr verbunden mit den<br />
<strong>Kinder</strong>n. Andererseits sehe ich auch, wie viele selbst ihre<br />
Situation – da sie ja nichts anderes kennen – als Normalität<br />
betrachten. Der Umgang mit <strong>Kinder</strong>n, die Gewalt ausgesetzt<br />
sind, ist dagegen schwierig. Über eine persönliche Betroffenheit<br />
hinaus erkenne ich jedes Mal den riesigen Handlungs -<br />
bedarf und dass sich die Weltgesellschaft für diese <strong>Kinder</strong><br />
einsetzen muss.<br />
Warum engagieren Sie sich für <strong>Kinder</strong> und für UNICEF?<br />
Ich engagiere mich für UNICEF, weil diese Hilfsorganisation<br />
sozusagen «allen gehört». Sie ist keiner Religion zugeneigt,<br />
keiner besonderen politischen Richtung, keinem bestimmten<br />
Kulturkreis. UNICEF gehört der ganzen Welt und respektiert<br />
deshalb auch die Eigenheiten der Völker. <strong>Für</strong> <strong>Kinder</strong> engagiere<br />
ich mich, weil sie die Zukunft sind. Am Wohlergehen der<br />
19<br />
In Krisen und Katastrophen sind <strong>Kinder</strong> besonders verletzlich.<br />
Wir setzen uns für ihren Schutz ein.<br />
<strong>Kinder</strong> kann man den Zivilisationsstand einer Gesellschaft<br />
ablesen. Ich bin überzeugt davon, dass es nicht darum geht,<br />
Geld irgendwohin zu schicken. Wir werden nie genug davon<br />
haben für die Milliarden bedürftiger Menschen. Die Benachteiligung<br />
von <strong>Kinder</strong>n und Müttern können nur die Länder<br />
selbst beheben. Wir müssen uns deshalb dafür einsetzen,<br />
dass deren Regierungen ihre Verantwortung wahrnehmen<br />
und einen angemessenen Anteil ihres Budgets für die <strong>Kinder</strong><br />
einsetzen.
In Krisen und Katastrophen sind <strong>Kinder</strong> besonders verletzlich.<br />
Wir setzen uns für ihren Schutz ein.<br />
Schwierige Lebensbedingungen in slumähnlichen<br />
Zeltstädten<br />
Auch in der Mongolei ist der Klimawandel unmittelbar<br />
spürbar, die Mehrheit der bevölkerung lebt von der klimasensiblen<br />
tierhaltung. es <strong>wir</strong>d befürchtet, dass die langfristigen<br />
klimatischen Veränderungen längere und häufigere<br />
trockenzeiten zur Folge haben könnten, die wiederum die<br />
wasserknappheit und die reduktion der Agrarproduktion<br />
verstärken würden. bereits in den vergangenen Jahren<br />
haben sich die lebensbedingungen der nomadenfamilien<br />
drastisch verschlechtert. Viele weideflächen sind übernutzt<br />
und der rücksichtslose Abbau der mongolischen bodenschätze<br />
führt zu einer Verunreinigung der wasserquellen.<br />
der dzud von 2010 hat vielen Familien die existenzgrundlage<br />
entzogen und sie dazu gezwungen, in der nähe<br />
einer Stadt Zuflucht zu suchen. inzwischen lebt ein drittel<br />
der Mongolen in und um die Hauptstadt Ulan-bator<br />
herum. ihre Hoffnung, neue einkommensmöglichkeiten<br />
zu finden, bestätigt sich nur allzu selten. dagegen finden<br />
sie sich in den slumähnlichen Zelt- und Hüttenstädten mit<br />
nahrungsmittel- und trinkwassermangel und schlechten<br />
hygienischen Zuständen konfrontiert. Mit dem Ziel, die<br />
Aus<strong>wir</strong>kungen des dzud auf Säuglinge, Schulkinder und<br />
Mütter zu mildern, leistete UniCeF 2010 nothilfe und<br />
lieferte Medikamente, treibstoff, nahrung, warme Kleidung<br />
und Material zur Verbesserung der Hygiene.<br />
UniCeF Schweiz finanzierte 2010 den bau und die Verbesserung<br />
von wCs und waschgelegenheiten in 60 Schulen<br />
und <strong>Kinder</strong>gärten, dazu Heizungen, bettzeug, waschmaschinen<br />
und Spielzeug für internatsschulen. Um möglichst<br />
vielen <strong>Kinder</strong>n eine qualitativ gute grundschulbildung zu<br />
ermöglichen, wurde die Fachaus- und -weiterbildung von<br />
lehrern unterstützt, die Verbesserung der Unterrichtsmethodologie,<br />
der einsatz mobiler lehrkräfte für den<br />
Unterricht in der Steppe, die entwicklung von bedürfnisgerechtem<br />
Schulmaterial und der Unterricht in Hygiene<br />
und im sorgsamen Umgang mit wasser. <strong>Kinder</strong>n ohne<br />
Schulabschluss wurden workshops angeboten, in denen<br />
sie sich handwerkliche Fähigkeiten aneignen konnten. insgesamt<br />
profitierten vom engagement von UniCeF Schweiz<br />
UNICEF Schweiz 2010:<br />
Unser Beitrag an die Programme in der<br />
Mongolei<br />
1455 105 Franken können für Bildungsund<br />
Gesundheitsprogramme in der<br />
Mongolei eingesetzt werden. Die Mittel<br />
ermöglichen es, die Aus<strong>wir</strong>kungen des<br />
Dzud auf die <strong>Kinder</strong> in den Slums von<br />
Ulan-Bator zu lindern. Dank dem Beitrag<br />
können unter anderem Waschgelegen -<br />
heiten und Toiletten für 3600 <strong>Kinder</strong><br />
installiert werden. Die Verbesserung der<br />
7500 Schülerinnen und Schüler, 375 lehrkräfte in 15 internatsschulen,<br />
260 lehrlinge, 200 Kleinkinder und deren<br />
eltern.<br />
Heizungen wärmt die kärglichen Hütten<br />
und Jurten von über 200 Familien.<br />
20<br />
FOTOS: UNICEF/BANA2007-00054/NOORANI; NYHQ2010-1163/GANGALE; NYHQ2010-2727/RAMONEDA; MGLA2007-00226/HOLMES
<strong>Für</strong> <strong>Kinder</strong> rasch das<br />
Richtige tun<br />
Das Leben von Millionen von <strong>Kinder</strong>n gerät<br />
weltweit plötzlich in Gefahr – durch Erdbeben,<br />
Dürren, Orkane, Überschwemmungen oder<br />
durch kriegerische Handlungen. <strong>Kinder</strong> haben<br />
ein Recht darauf, in einer Umgebung auf -<br />
zuwachsen, die ihnen umfassenden Schutz<br />
gewährt. In Notsituationen gerät dieses Recht<br />
oft in Vergessenheit. Deshalb hilft UNICEF<br />
mit Gütern und mit Massnahmen, welche ihre<br />
physische und psychische Integrität sichern.<br />
es ist eine schwer auszuhaltende ironie: während es das<br />
wasser war, das in Pakistan rund zwei Millionen Häuser<br />
zerstörte und damit 20 Millionen Menschen aus ihren<br />
Heimatdörfern vertrieb, war es ebenfalls wasser, das<br />
wenige tage später am meisten gebraucht wurde: sauberes<br />
trinkwasser. UniCeF versorgte während der überschwemmungen<br />
in Pakistan mehr als 3,6 Millionen Menschen<br />
täglich mit trinkwasser und verteilte 30 Millionen wasserreinigungstabletten<br />
und Haushaltsfiltersysteme, womit insgesamt<br />
300 Millionen liter trinkwasser produziert werden<br />
konnten. Monate später profitierten noch 400000 Personen<br />
von 86 von UniCeF installierten wasseraufbereitungsanlagen.<br />
Haiti: die Welt zeigt grosse Solidarität<br />
beim erdbeben in Haiti verloren im Januar 2010 mehr als<br />
200000 Menschen das leben, mehrere Millionen wurden<br />
obdach- oder sogar heimatlos. UniCeF reagierte mit einem<br />
der grössten je geleisteten nothilfeeinsätze: in den ersten<br />
wochen nach dem erdbeben wurden fast zwei Millionen<br />
<strong>Kinder</strong> gegen die gefährlichsten <strong>Kinder</strong>krankheiten ge -<br />
impft, über 11000 schwer mangelernährte <strong>Kinder</strong> wurden in<br />
therapeutischen ernährungszentren behandelt, zeitweise<br />
UNICEF/NYHQ2010-0208/NOORANI<br />
wurden rund 680000 Menschen täglich mit sauberem FOTOS:<br />
22
UNICEF/NYHQ2010-1628/RAMONEDA; NYHQ2011-0092/NOORANI<br />
trinkwasser und sanitären Anlagen versorgt, 720000 <strong>Kinder</strong><br />
erhielten Schulmaterial und 95000 <strong>Kinder</strong> wurden täglich<br />
in 369 speziellen <strong>Kinder</strong>schutzzonen betreut.<br />
Über 200 Krisen im Jahr 2010<br />
Meist nahezu unbemerkt von der weltöffentlichkeit leistete<br />
UniCeF im Jahr 2010 in über 200 ländern und regionen<br />
Hilfe in Krisen und Katastrophen. durch seine Präsenz in<br />
mehr als 150 Programmländern kann das <strong>Kinder</strong>hilfswerk<br />
auf eine grosse erfahrung und auf ein breites netzwerk<br />
von Partnern zurückgreifen. <strong>wir</strong> sind daher immer eine der<br />
ersten Organisationen, die unmittelbar nach eintritt der<br />
Katastrophe rasch und <strong>wir</strong>ksam das wichtigste zum überleben<br />
bereitstellen kann: Medikamente, trinkwasser, decken,<br />
Plastikplanen, Kochutensilien, Hygieneartikel. in einer<br />
zweiten Phase sichert UniCeF die gesundheit der <strong>Kinder</strong>:<br />
impfen gegen Masern, sauberes wasser, Massnahmen zur<br />
eindämmung von Seuchen wie typhus oder Cholera, Ab -<br />
gabe von therapeutischer nahrung für stark mangelernährte<br />
<strong>Kinder</strong>. Zudem brauchen die buben und Mädchen<br />
meist auch psychosoziale betreuung, Schutz und raum,<br />
wo sie zurück in den Alltag finden können. die Schule<br />
<strong>wir</strong>d daher zum Zentrum der gemeinsamen überwindung<br />
von schwierigen lebensmomenten. Und die UniCeF Schule<br />
aus dem Koffer für 340 Franken ist das perfekte Angebot,<br />
um <strong>Kinder</strong>n diesen raum zu bieten.<br />
Schutz vor Adoption während Krisen und<br />
Katastrophen<br />
die Katastrophe in Haiti zeigte deutlich das besondere<br />
Schutzbedürfnis von <strong>Kinder</strong>n in Krisensituationen auf:<br />
wenn sie von einem Moment zum anderen ihr gewohntes<br />
UNICEF Schweiz 2010:<br />
Unser Beitrag an die Nothilfeprogramme<br />
Haiti<br />
Das verheerende Erdbeben am 12. Januar<br />
2010 bringt Tod, Not und Verwüstung.<br />
Nach der ersten Hilfe in Form von Medikamenten,<br />
Decken, Zelten, Wasser und<br />
Nahrungsmitteln fokussiert UNICEF auf<br />
die strukturelle Hilfe. Der Beitrag aus der<br />
Schweiz von 1583 461 Franken <strong>wir</strong>d für<br />
den Wiederaufbau des Bildungs-, Gesundheits-<br />
und <strong>Kinder</strong>schutzsystems benutzt.<br />
23<br />
Pakistan<br />
Im August <strong>wir</strong>d das Land am Hindukusch<br />
mit der schlimmsten Überschwemmung<br />
seit Menschengedenken konfrontiert.<br />
Millionen von Familien verlieren ihr Hab<br />
und Gut. Hunderttausende flüchten vor den<br />
Fluten. Die Solidarität der Schweizer/-innen<br />
ermöglichte es uns, UNICEF Pakistan<br />
1565799 Franken für die dringenden Nothilfemassnahmen<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Simbabwe<br />
Um die schwierige Gesundheitssituation<br />
für die Menschen in Simbabwe zu<br />
verbessern und mitzuhelfen, die bereits<br />
<strong>Kinder</strong> in Not brauchen unsere Hilfe.<br />
Wir sind für sie da.<br />
Umfeld, ihre eltern und ihre tagesstruktur verlieren, tragen<br />
<strong>Kinder</strong> ein besonders grosses risiko, Opfer von <strong>Kinder</strong>handel,<br />
sexuellem Missbrauch oder gewalt zu werden.<br />
UniCeF vereinte in Haiti 10265 <strong>Kinder</strong> wieder mit ihren<br />
eltern oder Angehörigen und registrierte fast 5000 unbegleitete<br />
<strong>Kinder</strong>. UniCeF Schweiz setzte sich nach dem<br />
erdbeben für einen sofortigen Stopp der internationalen<br />
Adoptionen aus Haiti ein, um die <strong>Kinder</strong> vor <strong>Kinder</strong>händlern<br />
zu schützen.<br />
durch Mangelernährung und Hunger stark<br />
geschwächten <strong>Kinder</strong> vor dem Tod zu retten,<br />
erhält UNICEF Schweiz eine namhafte<br />
Einzelspende von 166 666 Franken.<br />
Der Beitrag hilft mit, therapeutische<br />
Nahrung und Wasserreinigungstabletten<br />
zu finanzieren.<br />
Peru, Palästinensische Autonomiegebiete,<br />
Demokratische Republik Kongo<br />
UNICEF Schweiz erhält weitere Spenden<br />
für Nothilfemassnahmen in Peru, in den<br />
besetzten palästinensischen Gebieten und<br />
in der Demokratische Republik Kongo.
… … … E r d b e b e n H a i t i : U N I C E F v e r s o r g t 6 8 0 0 0 0 M e n s ch e n t ä g l i ch m i t s a u b e r e m Tr i n k w a s s e r ;<br />
d i e g e f ä h r l i ch s t e n K i n d e r k r a n k h e i t e n ; p f l e g t 11 0 0 0 h u n g e r n d e K i n d e r i n t h e r a p e u t i s ch e n Z e n t r e n ;<br />
z o n e n u n d r e g i s t r i e r t f a s t 5 0 0 0 u n b e g l e i t e t e K i n d e r. … … … Ü b e r s c h w e m m u n g P a k i s t a n : U N I C E F<br />
Das UNICEF Jahr 2010<br />
Januar bernhard Kummer, biel, besteigt den berg Aconcagua, Argentinien.<br />
Seine Freunde unterstützen ihn ideell und spenden für jeden Höhenmeter<br />
für UniCeF. Mit dem beitrag kann ein <strong>Kinder</strong>garten in guatemala für<br />
Maya-<strong>Kinder</strong> eingerichtet werden.<br />
ein verheerendes erdbeben erschüttert Haiti. Mehr als zwei Millionen<br />
Menschen sind betroffen, rund die Hälfte davon <strong>Kinder</strong>. UniCeF koordiniert<br />
die humanitäre Hilfe in den bereichen wasser und ist an vorderster<br />
Front dabei, wenn es um die nahrungsmittelhilfe geht. UniCeF hilft mit<br />
bei der errichtung von notschulen und sichert den Schutz der <strong>Kinder</strong>. in<br />
Zahlen bedeutet dies: 680000 Menschen werden täglich mit sauberem<br />
trinkwasser versorgt, 72 Cholerazentren mit Zelten und Medikamenten<br />
ausgestattet, zwei Millionen <strong>Kinder</strong> gegen die gefährlichsten <strong>Kinder</strong>krankheiten<br />
geimpft und über 11000 hungernde <strong>Kinder</strong> in therapeutischen<br />
Zentren gepflegt. dazu erhalten 720000 <strong>Kinder</strong> Schulmaterial, 95000<br />
<strong>Kinder</strong> werden in 369 speziellen <strong>Kinder</strong>schutzzonen betreut und fast<br />
5000 unbegleitete <strong>Kinder</strong> registriert, für 1265 konnten die eltern und<br />
Angehörige aufgefunden werden. UniCeF organisierte für sie die Familienzusammenführung.<br />
Februar «Stopp Mädchenbeschneidung – jede<br />
Stimme zählt» – UniCeF Schweiz ruft am 6.<br />
Februar, dem «internationalen tag der nulltoleranz<br />
gegen weibliche genitalverstümmelung»,<br />
dazu auf, die Verankerung einer Strafnorm<br />
gegen alle Formen der weiblichen genitalverstümmelung<br />
im Schweizerischen Strafgesetzbuch zu unterstützen. innerhalb<br />
von 4 wochen kommen 19316 Stimmen zusammen. UniCeF überreicht<br />
sie am 6. März 2011 an Anita thanei, nationalrätin und Präsidentin<br />
der rechtskommission.<br />
UniCeF veröffentlicht den jährlichen bericht<br />
über die humanitären Krisen weltweit. Auf 174<br />
Seiten fasst das <strong>Kinder</strong>hilfswerk die enormen Strapazen<br />
zusammen, welchen buben und Mädchen<br />
weitab von der öffentlichen wahrnehmung täglich<br />
ausgesetzt sind. UniCeF hilft in 28 Krisenländern<br />
Millionen von <strong>Kinder</strong>n das überleben zu sichern und ihren Alltag etwas<br />
erträglicher zu machen. <strong>Für</strong> die dringendsten nothilfe- und wiederaufbauprogramme<br />
braucht UniCeF für das Jahr 2010 1,3 Milliarden Franken.<br />
März die Kreuzfahrtgesellschaft MSC Cruises sammelt für UniCeF<br />
436950 Franken. Auch auf ihrem neuen Flottenmitglied «MSC Magnifica»<br />
können die gäste die Strassenkinder in brasilien unterstützen.<br />
in Afghanistan engagiert sich UniCeF für die<br />
einschulung von rund 5 Millionen <strong>Kinder</strong>n. der<br />
Schulstart ist bedroht, denn kriegerische Auseinandersetzungen<br />
zwingen die buben und Mädchen,<br />
zu Hause zu bleiben.<br />
gute nachrichten am 22. März. UniCeF informiert,<br />
dass das entwicklungsziel sauberes trinkwasser voraussichtlich bis<br />
2015 erreicht oder sogar übertroffen <strong>wir</strong>d. 87 Prozent der weltbevölkerung<br />
oder rund 5,9 Milliarden Menschen haben heute Zugang zu einer trinkwasserquelle.<br />
Problematisch bleibt das entwicklungsziel «eine toilette im<br />
Haus». Heute haben nur gerade 61 Prozent der weltbevölkerung Zugang zu<br />
sanitären Anlagen.<br />
April der international bekannte Schauspieler Anatole taubman <strong>wir</strong>d<br />
«Spokesperson von UniCeF Schweiz für vulnerable <strong>Kinder</strong>». Anatole<br />
taubman setzt sich insbesondere für die Verbesserung der Situation von<br />
waisen und von <strong>Kinder</strong>haushalten ein. erstmals tritt er bei der Verleihung<br />
des «Orange Award» in basel auf.<br />
in sechzehn west- und zentralafrikanischen<br />
ländern werden<br />
22364 Fälle von Masern registriert.<br />
185 <strong>Kinder</strong> sterben an den<br />
Folgen der Krankheit. die epidemie<br />
weitet sich rasend schnell<br />
aus. Mitte Juni sind bereits 47900 <strong>Kinder</strong> betroffen und 731 tote zu<br />
beklagen. dank dem einsatz von UniCeF werden über 2 Mio. <strong>Kinder</strong><br />
geimpft. die Finanzierungslücke von 59 dollar pro Kind für die nachimpfungskampagne<br />
setzt den erfolgen grenzen.<br />
UniCeF veröffentlicht den bericht zur Situation der initiative «roll<br />
back Malaria». die erfolge sind gross, die Herausforderungen ebenso.<br />
Seit 2000 konnten rund 900 000 todesfälle durch Malaria verhindert<br />
werden. UniCeF beschaffte 2009 43 Millionen imprägnierte Moskitonetze<br />
und verteilte diese an Mütter. noch immer jedoch sterben jährlich<br />
mehr als 700000 afrikanische <strong>Kinder</strong> an den Folgen der Krankheit.<br />
der schlimmste dzud, ein lokales wetter -<br />
phänomen mit trockenen Sommern und besonders<br />
harten wintern, trifft die Mongolei hart:<br />
8,1 von 44 Millionen nutztiere sterben. rund<br />
30000 Haushalte haben die Hälfte ihrer tiere<br />
verloren, 9000 Familien die gesamte Herde.<br />
24<br />
FOTOS: UNICEF/NYHQ2010-2052/RAMONEDA; PARLAMENTSDIENSTE 3003 BERN; UNICEF/NYHQ2000-0967/ROGER LEMOYNE; NYHQ2010-0402/HOLT;<br />
MONGOLIA/0002EDU-1-00050/JIM HOLMES
UNICEF/NYHQ2010-0696/MARKISZ; EDUARD MELTZER; NYHQ2004-0698/PIROZZI; AFGA2009-00897/NOORANI; NYHQ2010-1635/RAMONEDA<br />
s t a t t e t 7 2 C h o l e r a z e n t r e n m i t Z e l t e n u n d M e d i k a m e n t e n a u s ; i m p f t z w e i M i l l i o n e n K i n d e r g e g e n<br />
g i b t a n 7 2 0 0 0 0 K i n d e r S ch u l m a t e r i a l a b ; b e t r e u t 9 5 0 0 0 K i n d e r i n 3 6 9 s p e z i e l l e n K i n d e r s ch u t z -<br />
v e r s o r g t t ä g l i ch 4 , 3 M i l l i o n e n M e n s ch e n m i t Tr i n k w a s s e r ; e i n e M i l l i o n K i n d e r u n d 4 5 0 0 0 0 s t i l l e n d e<br />
Mai Anthony lake <strong>wir</strong>d neuer exekutivdirektor<br />
von UniCeF. er bringt langjährige erfahrung<br />
aus internationalen Ämtern in seine neue Aufgabe<br />
ein. lake will sich besonders für die bekämpfung<br />
der Armut und die überwindung der<br />
Ungleichbehandlung von <strong>Kinder</strong>n in den bereichen<br />
gesundheit, bildung und Schutz einsetzen.<br />
Am genfer Marathon <strong>wir</strong>d erstmals ein <strong>Kinder</strong>- und Frauenlauf durchgeführt.<br />
Fünf Prozent des Startgeldes geht an UniCeF.<br />
Statement: benjamin Chandelier, direktor des geneva Marathon for<br />
UniCeF: «eine strahlende Sonne, Hunderte von freiwilligen Helfern und<br />
das glückliche lachen tausender läufer und läuferinnen auf der Zielgeraden<br />
machen den Anlass unvergesslich. <strong>wir</strong> sind stolz darauf, UniCeF<br />
auf diese weise unterstützen zu können, und die Änderung unseres<br />
namens von ‹geneva Marathon› in ‹geneva Marathon for UniCeF› soll<br />
die langfristigkeit unserer Partnerschaft betonen. Unser karitatives<br />
engagement weist gemeinsamkeiten mit UniCeF auf, so beispielsweise<br />
die Sorge um das wasser. dieses element ist<br />
nicht nur omnipräsent in genf und für unsere<br />
läufer und läuferinnen wichtig, sondern es<br />
steht im Zentrum des wohlergehens von Millionen<br />
von Menschen in den entwicklungsländern.»<br />
Juni Am 7. «Children’s walk» nehmen rund 19000 roche-Mitarbeitende<br />
an 103 Standorten weltweit teil. Alle lassen sich von Freunden und<br />
Familie für ihren 5-Kilometer-Marsch sponsern. roche verdoppelt den so<br />
gesammelten betrag und setzt ihn für bildungsprogramme in Malawi ein.<br />
in n’djamena, tschad, organisiert UniCeF in Zusammenarbeit mit der<br />
regierung eine regionale Konferenz gegen die rekrutierung von <strong>Kinder</strong>soldaten.<br />
die länder Kamerun, tschad, Zentralafrikanische republik,<br />
niger, nigeria und Sudan unterzeichnen die «n’djamena declaration».<br />
Sie verpflichten sich, den einsatz von <strong>Kinder</strong>soldaten zu ahnden und<br />
Programme gegen die rekrutierung von <strong>Kinder</strong>soldaten umzusetzen.<br />
Juli An der «UniCeF night» von OrangeCinema<br />
in basel <strong>wir</strong>d der mit 30000 Franken dotierte<br />
«Orange Award» zur Förderung des interkulturellen<br />
dialogs an das Projekt «Schenk mir eine<br />
geschichte – Family literacy» des Schweizerischen<br />
instituts für <strong>Kinder</strong>- und Jugendmedien<br />
übergeben.<br />
in Osteuropa und den nachfolgestaaten der<br />
ehemaligen Sowjetunion breitet sich die Aidsepidemie<br />
unbemerkt aus. UniCeF fordert<br />
dringend einen programmatischen wechsel in<br />
der gesundheits- und Sozialpolitik, die statt Schuldzuweisung und Ausgrenzung<br />
Verständnis und Hilfe bietet.<br />
25<br />
August die «Konvention gegen Streubomben» tritt in Kraft. UniCeF<br />
Schweiz hat sich für die Ächtung von Streubomben engagiert gemeinsam<br />
mit mehr als 4000 Personen in der Schweiz.<br />
Auf der lenzerheide <strong>wir</strong>d die 3. «UniCeF golf Charity» und der «UniCeF<br />
bergbahnentag» durchgeführt.<br />
robert Kessler, Präsident des golfclubs lenzerheide, meint: «trotz dem<br />
widrigen, beinahe winterlichen wetter liess die begeisterung der teilnehmenden<br />
für diesen Anlass den ganzen tag über nicht nach. dank der<br />
aussergewöhnlichen grosszügigkeit unserer Sponsoren waren zudem<br />
unsere tombolapreise so attraktiv, dass <strong>wir</strong> am Abend einen erfreulichen<br />
Ansturm auf unsere lose erlebten.» gesammelt wurden 53000 Franken<br />
für die <strong>Kinder</strong>gärten in guatemala.<br />
Pakistan <strong>wir</strong>d von den schwersten überschwemmungen seit 1929 getroffen.<br />
UniCeF versorgt während Monaten täglich rund 4,3 Millionen Menschen<br />
mit trinkwasser. Mehr als 1 Million <strong>Kinder</strong> und rund 450000 stillende<br />
oder schwangere Frauen erhalten nahrungsmittel. 10,5 Millionen <strong>Kinder</strong><br />
werden gegen Masern und 11,6 Millionen gegen Polio geimpft. Von den<br />
von UniCeF errichteten mobilen lernzentren profitieren 240465 <strong>Kinder</strong>.
o d e r s ch w a n g e r e F r a u e n e r h a l t e n N a h r u n g s m i t t e l ; 10 , 5 M i l l i o n e n K i n d e r w e r d e n g e g e n M a s e r n ,<br />
11 , 6 M i l l i o n e n g e g e n P o l i o g e i m p f t ; 2 4 0 4 6 5 K i n d e r k ö n n e n d a n k m o b i l e n U N I C E F L e r n z e n t r e n i n<br />
d i e S ch u l e . … … …<br />
Kamerun erleidet den schlimmsten Cholera-Ausbruch mit mehr als 5500<br />
Kranken und 385 toten. UniCeF verteilt Medikamente, wasserreinigungstabletten,<br />
desinfektionsmittel und wasser-Vorratsbehälter für Familien.<br />
Cholera bricht auch in Haiti und nigeria aus. UniCeF setzt auf medizinische<br />
nothilfe und auf die Aufklärung im Umgang mit der Krankheit.<br />
September in der demokratischen republik Kongo haben ungeheuerliche<br />
Menschenrechtsverletzungen an Frauen und <strong>Kinder</strong>n geradezu<br />
epidemische Ausmasse angenommen. Sexuelle gewalt an Frauen und<br />
Mädchen <strong>wir</strong>d als Kriegswaffe eingesetzt. Zudem breitet sich Polio aus.<br />
UniCeF impft mehr als 14 Millionen <strong>Kinder</strong>. UniCeF Schweiz finanziert<br />
Programme zur reintegration von vergewaltigten Frauen und<br />
Mädchen in ihre Ursprungsgemeinschaft.<br />
bilanz am gipfeltreffen der Vereinten nationen zu den Millenniums-entwicklungszielen:<br />
gemäss UniCeF haben seit 1990 deutlich mehr <strong>Kinder</strong><br />
Zugang zu sauberem wasser, Schulbildung oder impfschutz. die <strong>Kinder</strong>sterblichkeit<br />
ist gesunken. im bereich der sozialen und medizinischen<br />
grundversorgung vergrössert sich die Kluft zwischen den industrie- und<br />
den entwicklungsländern, zwischen den ärmsten und den reichsten<br />
bevölkerungsgruppen innerhalb der länder, zwischen städtischen und<br />
ländlichen gebieten sowie zwischen buben und Mädchen.<br />
Oktober im Paul-Klee-Zentrum in bern zeichnet<br />
UniCeF botschafter Kurt Aeschbacher 36 neue<br />
Junior-botschafter aus. diese haben sich während<br />
Jahren und mit viel Ausdauer für UniCeF und<br />
die am meisten benachteiligten <strong>Kinder</strong> eingesetzt.<br />
Skirennfahrer didier défago setzt sich für die<br />
UniCeF Pampers-Aktion «1 Packung = 1 lebensrettende<br />
impfdosis gegen tetanus» ein. tetanus<br />
fordert alle neun Minuten das leben eines neugeborenen,<br />
170 Millionen Mütter und babys in<br />
40 ländern der welt sind akut gefährdet.<br />
November laupersdorf (SO) <strong>wir</strong>d als «<strong>Kinder</strong>-<br />
freundliche gemeinde» ausgezeichnet. thomas<br />
Schwaller, gemeindepräsident, meint: «es erfüllt<br />
mich mit Stolz, dass laupersdorf die erste<br />
‹<strong>Kinder</strong>freundliche gemeinde› im Kanton ist.<br />
gleichzeitig ist es eine grosse Verpflichtung für<br />
unsere gemeinde, am ball zu bleiben und den beschlossenen Aktionsplan<br />
umzusetzen. der regierungsrat des Kantons Solothurn hat eben entschieden,<br />
diejenigen gemeinden, die sich ebenfalls auf den weg zur<br />
‹<strong>Kinder</strong>freundlichen gemeinde› machen bzw. konkrete Aktionen umsetzen<br />
möchten, mit einem grosszügigen beitrag zu unterstützen.»<br />
während der 7., gemeinsam von UniCeF Schweiz und «Schweizer<br />
Familie» durchgeführten «Sternenwoche» sammeln <strong>Kinder</strong> für Myanmar.<br />
Mit dem erlös der «Sternenwoche» stärkt UniCeF Müttergemeinschaften<br />
in Myanmar und fördert das wissen über richtige ernährung, Hygiene<br />
und frühkindliche entwicklung.<br />
die reichen länder lassen ihre ärmsten <strong>Kinder</strong> fallen,<br />
so der UniCeF bericht zur Armut von <strong>Kinder</strong>n in<br />
OeCd-ländern. Auch <strong>Kinder</strong> in der Schweiz sind<br />
gefährdet und ungenügend geschützt. deshalb<br />
fordert UniCeF Schweiz ein nationales <strong>Kinder</strong>rechtssystem.<br />
in der dazu verfassten Studie «Vom<br />
<strong>Kinder</strong>schutz zum <strong>Kinder</strong>rechtsstaat» legt UniCeF dar, welche Massnahmen<br />
nötig wären, um vulnerable <strong>Kinder</strong> umfassend zu schützen.<br />
Dezember UniCeF verteilt in Sierra leone 3,2 Millionen imprägnierte<br />
Malarianetze. damit können über eine Million Haushalte vor der tropenkrankheit<br />
geschützt werden.<br />
nachdem sich im August der bundesrat für ein explizites Verbot der<br />
genitalverstümmelung in der Schweiz ausgesprochen hat, beschliesst der<br />
nationalrat mit deutlichem Mehr,<br />
dass die Verstümmelung der genitalien<br />
von Frauen und Mädchen<br />
in der Schweiz ausdrücklich verboten<br />
werden soll.<br />
26<br />
FOTOS: UNICEF/NYHQ2010-2149/DORMINO; ALEXANDRA ROSETTI; NYHQ2010-1576/HOLTZ; MARKUS FLÜCK; NYHQ2010-0979/ASSELIN; WCARO /GIACOMO PIROZZI
Guatemala<br />
Im Jahr 2010 unterstützte UNICEF Schweiz Programme<br />
und Projekte in 40 Ländern<br />
27<br />
Peru<br />
Bolivien<br />
Haiti<br />
Brasilien<br />
Mauretanien<br />
Senegal<br />
Gambia<br />
Guinea-<br />
Bissau<br />
Liberia<br />
Burkina Faso<br />
Kamerun<br />
Gabun<br />
Albanien<br />
<strong>Für</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>bewegen</strong> <strong>wir</strong> Welten<br />
Im Zentrum der Bemühungen von UNICEF Schweiz stehen Programme zur Verbesserung der<br />
Bildung-, Ernährungs- und Gesundheitssituation von <strong>Kinder</strong>n weltweit und in ausge -<br />
Ägypten<br />
wählten, stark armutsbetroffenen Ländern. Ausserdem unterstützen <strong>wir</strong> Programme zur<br />
Verhinderung der Mutter-Kind-Übertragung von HIV/Aids und Projekte im Kampf gegen<br />
Mädchenbeschneidung, <strong>Kinder</strong>handel, <strong>Kinder</strong>arbeit und <strong>Kinder</strong>soldaten.<br />
Sudan<br />
Überdies finanzieren <strong>wir</strong> Programme zum Schutz der <strong>Kinder</strong> vor Streubomben und sorgen für<br />
die Verbesserung des Zugangs zu Wasser und sanitären Anlagen in verschiedenen Regionen.<br />
Moldau<br />
Türkei<br />
Palästinensische Autonomiegebiete<br />
Kongo<br />
Brazzaville<br />
Angola<br />
Simbabwe<br />
Malawi<br />
Eritrea<br />
Äthiopien<br />
Uganda<br />
Ruanda<br />
Demokratische<br />
Republik Kongo<br />
Mosambik<br />
Jemen<br />
Somalia<br />
Pakistan<br />
Indien<br />
Russland<br />
Nepal<br />
Bhutan<br />
Bangladesch<br />
Mongolei<br />
Myanmar<br />
Laos
Menschen prägten UNICEF<br />
212 059 Spender/-innen in der Schweiz<br />
Kurt Aeschbacher UNICEF Botschafter, Anatole Taubman UNICEF Spokesperson<br />
5637 Schweizer <strong>Kinder</strong>, davon 36 neue Junior-Botschafter und -Botschafterinnen<br />
10 565 Mitarbeitende weltweit<br />
Angélique Kidjo, Harry Belafonte, Lang Lang, Vanessa Redgrave, Mia Farrow,<br />
Christopher Lee, Roger Moore, Nana Mouskouri, Marco Rima, Andrew Bond, Mia Aegerter,<br />
Alex Frei, Sandra Studer, Vera Kaa, Maurizio Canetta, Carla Norghauer, Seven, Jacky Lagger,<br />
FC Barcelona, Berliner Philharmoniker, Julian Rachlin, Cabaret Divertimento,<br />
Federica de Cesco, Ted Scapa, Stress, Daniel Dunkel, Daniel Freitag, Hanna Scheuring,<br />
Barbara Steudler, Lionel Messi und viele mehr.<br />
Unternehmen wie Orange SA, Credit Suisse Foundation, «Schweizer Familie»,<br />
Procter & Gamble, IKEA, MSC Cruises, Selecta, MIG Investment SA, Montblanc,<br />
Lenzerheide Tourismus, Golfclub Lenzerheide, Ascom, trigon-film, Roche Employee Action<br />
and Charity Trust, Züri Beck, H&M, Institut für Markentechnik.<br />
28<br />
FOTOS: UNICEF/NYHQ2009-2175/PIETRASIK
UNICEF/GUATEMALA; INDA2010-00059/GRAHAM CROUCH; BOLIVIA/2007/OSCAR LIJERÓN<br />
Unser herzlicher dank geht an alle, die unsere Arbeit<br />
ermöglichen. durch ihre beiträge können <strong>wir</strong> <strong>Kinder</strong>n in<br />
Krisensituationen schnell helfen und die Situation der<br />
ärmsten <strong>Kinder</strong> in vielen ländern nachhaltig verbessern.<br />
ihr Vertrauen ermöglicht <strong>Kinder</strong>n einen Platz in der Schulbank,<br />
die dringend notwendige medizinische betreuung,<br />
sauberes trinkwasser und ausreichende ernährung.<br />
Und ein besonderer Dank geht an eine Familie,<br />
die UNICEF Schweiz fast fünfzig Jahre lang<br />
zuverlässig begleitete: die Transportunternehmer<br />
Annemarie und René Brändli.<br />
diese ungewöhnlich lange Zusammenarbeit beginnt in den<br />
sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Auf dem Areal<br />
des alten Zürcher güterbahnhofs in Zürich kommen<br />
Andrée lappe, die erste geschäftsleiterin von UniCeF<br />
Schweiz, und der selbständige transportunternehmer<br />
theodor brändli ins gespräch. daraus <strong>wir</strong>d eine enge<br />
Zusammenarbeit, die sich auf den Sohn rené ausdehnt.<br />
«UniCeF war aber bald einmal ganz meine Sache», erinnert<br />
er sich, der den – meist weiblichen – Angestellten und<br />
Freiwilligen fortan hilft, Kisten zu transportieren oder<br />
schwere Pakete zur Post zu bringen.<br />
die «brändlis», wie die Mitglieder der Familie UniCeF<br />
intern liebevoll genannt werden, erledigen nicht nur die<br />
alltäglich anfallenden transportaufgaben, sondern meistern<br />
auch die Umzüge der geschäftsstelle von der Stauffacher-<br />
an die werdstrasse und später an die baumackerstrasse<br />
in Oerlikon bravourös – immer erfolgreich im<br />
Kampf gegen die Zeit und zu kleine oder antike warenlifte.<br />
«es war eine schöne Zeit», erinnert sich Annemarie<br />
brändli, «<strong>wir</strong> hatten alle wahnsinnig viel energie.» Sie und<br />
ihr Mann, die seit der frühesten Jugend ein Paar sind, sind<br />
meist gemeinsam für UniCeF unterwegs, manchmal fährt<br />
sogar die kleine tochter mit. in der regel sitzt rené am<br />
Steuer, doch auch Annemarie springt notfalls ein, nachdem<br />
sie im Alter von 32 Jahren den Führerschein erworben hat.<br />
Zuverlässig transportieren die «brändlis» vor allem Post<br />
und drucksachen, aber auch Kunstobjekte und Marktstände,<br />
einmal sogar Zelte für eine Mitarbeiterveranstaltung.<br />
ein Jahr lang holen sie wöchentlich eine tonne<br />
Münzen am Flughafen ab, von reisenden vor dem Abflug<br />
gespendet. Obwohl ihr Auftrag meistens «so schnell wie<br />
möglich!» lautet, sind rené und Annemarie brändli fast<br />
immer pannenfrei unterwegs. über einen Auffahrunfall, in<br />
den sie unverschuldet geraten, lachen die beiden heute:<br />
«Zum glück ist nicht viel passiert – ausser, dass <strong>wir</strong> beide<br />
29<br />
Arbeitsweise und Organisation<br />
am Abend mit einem Stützkragen dasassen.» <strong>wir</strong>d es den<br />
beiden nach ihrer Pensionierung im dezember 2010 langweilig?<br />
Kaum. eine Schiffsreise nach brasilien ist fest<br />
geplant, und eine längere wanderung, vielleicht auf dem<br />
Jakobsweg, <strong>wir</strong>d erwogen. das lebensmotto der «brändlis»<br />
ist und bleibt: «<strong>wir</strong> sind immer in bewegung.»
Nachhaltige Entwicklung zugunsten von <strong>Kinder</strong>n<br />
UNICEF zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen für alle <strong>Kinder</strong> und<br />
setzt sich für die Ver<strong>wir</strong>klichung der <strong>Kinder</strong>rechte für jedes Kind ein. Grundlage für die<br />
Arbeit bildet die Konvention über die Rechte des Kindes. Überdies verpflichtet sich UNICEF,<br />
alles zu unternehmen, um die Millenniums-Entwicklungsziele zu erreichen. Dazu hat<br />
UNICEF einen Strategieplan verabschiedet, der für die kommenden Jahre fünf Prioritäten<br />
für die Programmarbeit definiert: Überleben und Entwicklung, Primarschul bildung für alle −<br />
auch für die Mädchen, Gesundheit mit Fokus auf <strong>Kinder</strong>n und Aids, Kindesschutz, <strong>Kinder</strong>-<br />
rechtsarbeit. Konkrete Arbeit wie beispielsweise Brunnenbau, kinderfreundliche Schulen,<br />
Lehreraus- und -weiterbildung, Ausrüstung von Gesundheitsstationen ergänzen sich mit<br />
Massnahmen zugunsten von strukturellen Verbesserungen für <strong>Kinder</strong>.<br />
30<br />
FOTO: UNICEF/BHUTAN
weltweit arbeiteten 2010 über 11 000 Mitarbeitende in<br />
155 ländern für die Umsetzung von Programmen und<br />
erreichten Millionen von <strong>Kinder</strong>n. ihr Ziel ist es, mit einem<br />
umfassenden Ansatz die lebenssituation aller <strong>Kinder</strong> in<br />
ihrem Programmgebiet zu verbessern und dabei kein Kind<br />
auszulassen. gemeinsam mit Partnerorganisationen und<br />
regierungen entwickelt UniCeF Konzepte, pilotiert sie in<br />
Projekten, kontrolliert sie auf ihre <strong>wir</strong>kung und hilft mit,<br />
daraus gewonnene erfahrungen und erkenntnisse zu ihrer<br />
Ausweitung zu sichern. dabei kommt die Programmarbeit<br />
einem Sechs-Punkte-Programm gleich:<br />
Punkt 1: Zielvereinbarung<br />
UniCeF länderbüros entwickeln in Abstimmung mit den<br />
Fachministerien ihres landes ein gemeinsames länderprogramm<br />
für jeweils fünf Jahre basierend auf indikatoren<br />
über die Situation der <strong>Kinder</strong> vor Ort. die länderprogramme<br />
werden vom UniCeF Verwaltungsrat genehmigt.<br />
Punkt 2: Detaillierte Planung<br />
erfahrene Mitarbeitende erarbeiten auf der grundlage der<br />
länderprogramme die thematischen Schwerpunkte. Sie<br />
richten die Programme auf die am meisten benachteiligten<br />
bevölkerungsgruppen aus. grundlage dafür ist ein sehr<br />
gutes Verständnis der Situation vor Ort und deren überprüfung<br />
durch vertiefende Studien. nur so können allgemeine<br />
Annahmen vermieden und die <strong>wir</strong>ksamkeit der<br />
Programme erhöht werden. die überwiegende Anzahl<br />
UniCeF Mitarbeitende stammt aus dem jeweiligen land.<br />
internationale Mitarbeitende ergänzen mit ihren weltweit<br />
gesammelten Fachkenntnissen die gruppe. gemeinsam ist<br />
ihnen die enge Zusammenarbeit mit lokalen behörden,<br />
nichtregierungsorganisationen, entscheidungsträgern/-innen<br />
und Jugend- und Frauengruppen, ja auch ganzen dörfern.<br />
denn nur wo die Hilfe zur Selbsthilfe greift, sind nachhaltige<br />
Verbesserungen möglich.<br />
Punkt 3: Kontrollierte Umsetzung<br />
UniCeF setzt keine Programme ohne detaillierte schriftliche<br />
Vereinbarung mit lokalen Partnern um. Aufträge<br />
werden unter Kosten- und Qualitätspunkten ausgeschrieben.<br />
in der Umsetzung arbeitet UniCeF eng mit den regierungen<br />
und lokalen Partnern zusammen und fordert von ihnen personelles<br />
und finanzielles engagement. denn UniCeF ist<br />
überzeugt, dass dieses engagement für den erfolg der Projekte<br />
über die kontrollierte Projektdauer hinaus <strong>wir</strong>ksamkeit<br />
entfaltet. teil der UniCeF Arbeit vor Ort ist die regelmässige<br />
Schulung von Mitarbeitenden aus Ministerien und<br />
31<br />
Arbeitsweise und Organisation<br />
Organisationen. dabei übernimmt UniCeF keine laufenden<br />
Kosten. Um das risiko von lokalen bankkrisen, währungsverlusten<br />
und Korruption bestmöglich zu mindern,<br />
werden die Projektgelder zentral von new York, dem<br />
UniCeF Hauptsitz, aus verwaltet. im jeweiligen land<br />
werden zudem Projektmittel nur schrittweise an Partner<br />
ausbezahlt. Voraussetzung für eine nächste teilzahlung ist<br />
eine Projektdokumentation mit Projektfortschritten. Jede<br />
Auszahlung <strong>wir</strong>d im UniCeF Finanzsystem exakt dokumentiert<br />
und überwacht.<br />
Punkt 4: Strikte Überwachung<br />
UniCeF prüft vor Ort die Projekte durch regelmässige<br />
besuche und Kontrolle der berichte mit Mittelverwendungsnachweis.<br />
UniCeF Schweiz erhält zudem jährlich<br />
über alle direkt unterstützten Programme einen ausführlichen<br />
bericht zu finanzierten Aktivitäten, Ausgaben, Fortschritten<br />
und Herausforderungen und überprüft diese durch<br />
regelmässige besuche vor Ort.<br />
UNICEF ist das <strong>Kinder</strong>hilfswerk der Vereinten Nationen<br />
UNICEF hat seinen Hauptsitz in New York. An der Spitze steht<br />
Exekutivdirektor Anthony Lake. Er <strong>wir</strong>d jeweils vom Uno-<br />
Generalsekretär für die Dauer von fünf Jahren ernannt. Die<br />
Arbeit von UNICEF <strong>wir</strong>d ausschliesslich von freiwilligen Beiträgen<br />
von Regierungen und privaten Spenden finanziert.<br />
UNICEF Verwaltungsrat<br />
Das oberste Organ ist der UNICEF Verwaltungsrat. Er besteht<br />
aus 36 Länderdelegationen, welche jeweils für drei Jahre<br />
gewählt sind. Die Schweiz hat zurzeit einen Sitz im UNICEF<br />
Verwaltungsrat. UNICEF Schweiz ist beratendes Mitglied der<br />
Delegation. Der Verwaltungsrat tritt dreimal jährlich zusammen<br />
und legt die Leitlinien für die UNICEF Arbeit fest,<br />
bewilligt die UNICEF Hilfsprogramme und entscheidet über<br />
den Finanzhaushalt.<br />
UNICEF Länderbüros<br />
UNICEF setzte im Geschäftsjahr 2010 in 155 Ländern Programme<br />
zugunsten von <strong>Kinder</strong>n um. Dazu kommen sieben<br />
Regionalbüros, welche die jeweiligen Regionen koordinieren.<br />
In Genf beispielsweise werden die Regionen Osteuropa und<br />
Zentralasien, die humanitäre Hilfe und die Zusammenarbeit<br />
mit den nationalen Komitees koordiniert.<br />
In 36 Ländern ist UNICEF durch nationale Komitees vertreten.<br />
Es handelt sich dabei um als gemeinnützig anerkannte<br />
Vereine und Stiftungen, welche rechtlich selbständige Körperschaften<br />
sind. Die Verbindung zur weltweiten Organisation<br />
ist in einer schriftlichen Vereinbarung geregelt.
Punkt 5: Interne und externe Rechnungskontrolle<br />
UniCeF unterliegt strikten Finanzkontrollen. interne<br />
Kontrollsysteme, Standards und definierte Abläufe, erfolgskontrolle<br />
und risikomanagement bilden dabei die drei<br />
grundpfeiler. interne und externe revisoren prüfen die<br />
länderbüros regelmässig. die Prüfungsergebnisse sind<br />
unter www.unicef.org öffentlich zugänglich. UniCeF<br />
wendet das Prinzip null-toleranz an. Jeglicher Verdachtsfall<br />
<strong>wir</strong>d überprüft. Verstösse werden strafrechtlich verfolgt.<br />
Punkt 6: Wirkungskontrolle<br />
die <strong>wir</strong>kung der Aktivitäten <strong>wir</strong>d jährlich überprüft. indikatoren<br />
liegen den Programmen zugrunde. neue erkenntnisse<br />
werden bei der Umsetzung laufend eingearbeitet. Zur<br />
evaluation nutzt UniCeF zudem Haushaltsbefragungen,<br />
interviews mit Schlüsselpersonen sowie gruppendiskussionen<br />
mit betroffenen und Verantwortlichen. So können<br />
rechtzeitig Programme mit ungenügender <strong>wir</strong>kung beendet<br />
bzw. neue Akzente gesetzt werden. diese daten machen<br />
UniCeF zudem zu einer wichtigen informationsquelle. So<br />
dokumentiert UniCeF beispielsweise die globale entwicklung<br />
im jährlich erscheinenden bericht «Zur Situation<br />
der <strong>Kinder</strong> in der welt» oder jene zu den Millenniums-<br />
entwicklungszielen. diese berichte sind überdies für viele<br />
internationale nichtregierungsorganisationen und regierungen<br />
grundlage für eine bessere Politik für <strong>Kinder</strong>.<br />
Fünf Fragen leiten die Evaluation von Programmen<br />
Relevanz: Was trägt die Intervention zur Durchsetzung der<br />
nationalen und internationalen Ziele bei?<br />
Effizienz: Nutzt das Programm die Ressourcen so ökonomisch<br />
wie möglich?<br />
Effektivität: Erzielt das Programm/Projekt die geplanten Ergebnisse?<br />
Wirkung: Was sind die beabsichtigten und unbeabsichtigten<br />
positiven und negativen Ergebnisse der Intervention?<br />
Nachhaltigkeit: Werden die Ergebnisse aufrechterhalten<br />
und weiter ausgebaut, sobald die externe Unterstützung<br />
wegfällt?<br />
32<br />
FOTOS: UNICEF/AFGA2009-00584/NOORANI
UNICEF/NYHQ2010-1338/ESTEY<br />
Eine Spende an UNICEF trägt<br />
tausendfach Früchte<br />
UNICEF setzte im Geschäftsjahr 2010<br />
in 155 Ländern Programme zugunsten von<br />
<strong>Kinder</strong>n um. In 36 Ländern sammelten<br />
nationale Komitees Spenden und engagierten<br />
sich für die Umsetzung der Konvention über<br />
die Rechte des Kindes. Finanziert <strong>wir</strong>d diese<br />
Arbeit ausschliesslich durch freiwillige<br />
Beiträge von Regierungen, durch private<br />
Spenden und durch den Verkauf von UNICEF<br />
Weihnachtskarten und -geschenken.<br />
33<br />
der UniCeF Spender/die UniCeF Spenderin kann die<br />
Programmarbeit in einzelnen ländern gezielt unterstützen<br />
oder sich für eine nicht zweckgebundene Spende entscheiden.<br />
So kann UniCeF <strong>Kinder</strong>n weltweit helfen, auch<br />
und gerade in Krisenländern, die aus dem blickfeld der<br />
Öffentlichkeit verschwunden sind, deren <strong>Kinder</strong> aber nicht<br />
vergessen werden dürfen.<br />
Nicht zweckgebundene Spenden<br />
nicht zweckgebundene Spenden verwendet UniCeF für<br />
die Programmarbeit basierend auf definierten indikatoren,<br />
die weltweit gelten. es sind dies u.a. eine hohe <strong>Kinder</strong>sterblichkeitsrate,<br />
ein geringes Pro-Kopf-einkommen<br />
sowie ein hoher Anteil an <strong>Kinder</strong>n gemessen an der gesamtbevölkerung.<br />
innerhalb eines landes werden weitere indikatoren<br />
wie beispielsweise die einschulungsrate, die<br />
Anzahl <strong>Kinder</strong>arbeiter, <strong>Kinder</strong>soldaten oder etwa das Vorkommen<br />
von beschnittenen Mädchen, der Anteil mangelernährter<br />
<strong>Kinder</strong> oder der ungleiche Zugang von Mädchen<br />
und buben zu bildung, gesundheit oder Kindesschutzmassnahmen<br />
zugezogen. damit sichert UniCeF eine Hilfe,<br />
die nicht auf persönlichen Präferenzen gründet, sondern<br />
die Situation der <strong>Kinder</strong> als Massstab ihrer Arbeit nimmt<br />
und dort ihre gelder einsetzt, wo sie <strong>wir</strong>ksamkeit für alle
Arbeitsweise und Organisation<br />
entfalten können. nicht zweckgebundene Spenden werden<br />
zudem für die aktuelle nothilfe eingesetzt, wo rasches und<br />
entschiedenes Handeln nötig <strong>wir</strong>d. Zudem kann UniCeF<br />
mit diesen Mitteln sogenannte unterfinanzierte länder<br />
stärken, die nicht zwingend in der gunst der Spender/innen<br />
stehen, deren <strong>Kinder</strong> ebenfalls auf Hilfe angewiesen<br />
sind. im geschäftsjahr 2010 hat UniCeF Schweiz 11 Millionen<br />
Franken als nicht zweckgebundene Spenden an<br />
UniCeF weitergeleitet.<br />
Zweckgebundene Spenden<br />
UniCeF Schweiz leitete aus den Spendensammelaktionen<br />
2010 17 Millionen Franken zweckgebunden für bestimmte<br />
Projekte in bestimmten ländern oder für regionale Programme<br />
weiter und setzte 1360393 Franken für Programme<br />
in der Schweiz ein.<br />
Spendenwerbung bei UNCEF Schweiz<br />
Spendenwerbung heisst gelder einsetzen, um sie zu vervielfachen<br />
zugunsten einer besseren welt für <strong>Kinder</strong>. es<br />
ist eine der lohnenswertesten Arbeiten, denn am Schluss<br />
der Kette stehen <strong>Kinder</strong>, die dank diesem einsatz zur<br />
Schule gehen können, sauberes wasser trinken, geimpft<br />
sind und vor Ausbeutung, Missbrauch und gewalt <strong>wir</strong>ksam<br />
geschützt werden können. UniCeF Schweiz setzt zur<br />
Spendenwerbung nur Mittel ein, die <strong>wir</strong>ksam und seriös<br />
sind. UniCeF, das Un-<strong>Kinder</strong>hilfswerk, finanziert sich<br />
vollumfänglich aus freiwilligen beiträgen und erhält keine<br />
Mittel von der Uno. das macht die Organisation unabhängig<br />
und stark. Umso wichtiger ist eine Spendenwerbung, die<br />
<strong>wir</strong>ksam, seriös und professionell ist.<br />
Spendenaufrufe: eine der wichtigsten einnahmequellen<br />
von UniCeF sind Spendenbriefe. Jeder dafür investierte<br />
Franken führt zu einem Vielfachen an Spendeneinnahmen.<br />
dieses geld von Hunderttausenden einzelner Spender/-innen<br />
macht wichtige Hilfsprojekte erst möglich. die Spendenbriefe<br />
dienen zugleich der information über die UniCeF<br />
Arbeit.<br />
Um Spendenaufrufe möglichst effizient verschicken zu<br />
können, nutzt UniCeF ein modernes edV-Adressverwaltungssystem.<br />
Alle Spender/-innen-Adressen unterliegen<br />
dem datenschutz und werden nicht an dritte weitergegeben.<br />
Zur gewinnung von neuen Spendern/-innen mieten <strong>wir</strong><br />
Adressen von dienstleistern an. externe dienstleister setzen<br />
<strong>wir</strong> zur rückgewinnung von Mitgliedern und Projektpaten<br />
ein.<br />
Mittelverwendung international<br />
Zur Programmarbeit gehören bei UNICEF alle direkten Kosten<br />
für Vorbereitung, Umsetzung, Überwachung und Auswertung<br />
der weltweiten Programme sowie ein geringer Anteil<br />
übergreifender Aufwendungen für Personal, Kommunikation<br />
und Transport. 3,64 Prozent der Gesamteinnahmen benötigte<br />
UNICEF International für Leistungsaufgaben, die inhaltliche<br />
Steuerung und strategische Programmentwicklung, das<br />
Informationsmanagement sowie die Finanz- und Personalverwaltung<br />
in New York. Diese Kosten sind für die internationale<br />
Programmarbeit notwendig, aber nicht direkt einem<br />
einzelnen Projekt zuzuordnen. 2,6 Prozent der Gesamteinnahmen<br />
verwendete UNICEF, um innovative Spendensammelaktivitäten<br />
der nationalen Komitees zu unterstützen.<br />
UNICEF Schweiz nimmt keine Beiträge von UNICEF International<br />
in Anspruch, sondern finanziert sich vollständig aus<br />
eigener Kraft. Der Geschäftsbericht von UNICEF International<br />
und die Prüfberichte sind unter www.unicef.org veröffentlicht.<br />
Telefonmarketing: Mittels telefonanrufen nehmen <strong>wir</strong> die<br />
wünsche und Anliegen unserer Spender/-innen entgegen<br />
und haben die Chance, danke zu sagen. nur 3,3 Prozent<br />
der Spender/-innen möchten künftig keine telefonanrufe<br />
mehr erhalten − ein Zeichen der guten Akzeptanz.<br />
UNICEF Botschafter: UniCeF bezahlt keine beiträge an<br />
UniCeF botschafter und Spokespersons. Vergütet werden<br />
einzig die effektiven Spesen wie etwa reiseauslagen. Zudem<br />
werden auch keine Provisionen für das Organisieren<br />
von Spendenaktivitäten durch freie Mitarbeitende geleistet.<br />
34<br />
FOTO: UNICEF/TIMA2006-00051/RUIZ
UNICEF/HQ05-1646/PALANI MOHAN<br />
Der Beitrag der Schweiz<br />
UNICEFs Fähigkeit, Resultate für <strong>Kinder</strong> zu<br />
schaffen, liegt in ihrer Erfahrung, ihrer<br />
weltweiten Präsenz und ihrer politischen<br />
Unabhängigkeit. Ein gutes Netzwerk von<br />
Partnern hilft mit, <strong>Kinder</strong>n eine Chance auf<br />
eine selbstbestimmte Zukunft zu sichern.<br />
Eine wichtige Partnerin ist die Schweizer<br />
Regierung.<br />
35<br />
der bund unterstützte UniCeF mit 25 Millionen Franken.<br />
insgesamt hat die Schweizer bevölkerung 54’518’839<br />
Franken zur Umsetzung von UniCeF Projekten und Programmen<br />
beigetragen. die beiträge des bundes fliessen<br />
direkt an UniCeF und nicht an UniCeF Schweiz. Sie<br />
erscheinen daher nicht in der Jahresrechnung von UniCeF<br />
Schweiz.<br />
die Schweiz ist ein wichtiger Partner von UniCeF. Sie ist<br />
mit der direktion für entwicklung und Zusammenarbeit<br />
vertreten im Verwaltungsrat von UniCeF international.<br />
damit nimmt die Schweiz direkt einfluss auf die Ausrichtung<br />
der Organisation und auf die Verwendung der Mittel.<br />
UniCeF Schweiz ist Mitglied der Schweizer delegation<br />
im UniCeF Verwaltungsrat.<br />
CHF<br />
Ordentlicher Beitrag 20’000’000<br />
Zweckgebundene Beiträge 1’404’342<br />
Humanitäre Sonderaktionen 3’178’990<br />
Total ausserordentliche Beiträge 4’583’332<br />
Beiträge der Schweizer Regierung<br />
an UNICEF International 24’583’332
UNICEF Schweiz<br />
Mandat<br />
UniCeF Schweiz vertritt die interessen von UniCeF, dem<br />
<strong>Kinder</strong>hilfswerk der Vereinten nationen, in der Schweiz.<br />
das engagement und die Arbeit von UniCeF beruhen auf<br />
den Prinzipien der toleranz, des wechselseitigen Verständnisses,<br />
der Solidarität und des Friedens zwischen den Völkern.<br />
dabei spricht sich UniCeF Schweiz gegen jegliche diskriminierung<br />
aus. Ziel von UniCeF Schweiz ist es, Mittel für<br />
die weltweiten Programme und Projekte zu be schaffen, sich<br />
für die belange des Kindes weltweit und in der Schweiz<br />
einzusetzen und über die internationale und nationale<br />
Arbeit zu informieren.<br />
bezugsrahmen und basis für die UniCeF Arbeit in der<br />
Schweiz bilden die Konvention über die rechte des Kindes<br />
(CrC), die Konvention gegen alle Formen von diskriminierung<br />
und gewalt an Frauen (CedAw), die Uno-Millenniumsentwicklungsziele<br />
(Mdgs) und der UniCeF Aktionsplan.<br />
UNICEF Schweiz<br />
Unter UniCeF Schweiz sind die beiden Körperschaften,<br />
das Schweizerische Komitee für UniCeF (Verein) und<br />
die Stiftung des Schweizerischen Komitees für UniCeF,<br />
vereint.<br />
Das Schweizerische Komitee für UNICEF (Verein)<br />
Ziel und Zweck<br />
das Schweizerische Komitee für UniCeF wurde 1959 als<br />
Verein mit Sitz in Zürich gegründet. Ziel des Schweizerischen<br />
Komitees für UniCeF ist es, Mittel für die weltweiten<br />
Programme und Projekte zu beschaffen, sich für die<br />
be lange des Kindes weltweit und in der Schweiz einzusetzen<br />
und über die internationale und nationale Arbeit zu<br />
informieren.<br />
Die Organisation<br />
die Mitgliederversammlung ist das oberste Organ. ihr obliegt<br />
die strategische und normative Führung. Zu ihren Aufgaben<br />
gehören insbesondere die Strategiearbeit für die UniCeF<br />
tätigkeit in der Schweiz und die statutarischen geschäfte<br />
wie die genehmigung der Jahresrechnung, des geschäftsberichts,<br />
des budgets und bei bedarf die Anpassung der<br />
Statuten. überdies ist die Mitgliederversammlung zuständig<br />
für die Festlegung der Organisationsabläufe. in dieser Verantwortung<br />
erlässt sie weisungen und reglemente.<br />
die Mitgliederversammlung wählt aus ihrer Mitte den Vorstand<br />
des Schweizerischen Komitees für UniCeF und die<br />
Präsidentin oder den Präsidenten. der Vorstand bereitet die<br />
geschäfte der Mitgliederversammlung vor und überwacht<br />
den Vollzug der beschlüsse.<br />
die wahl der Mitglieder und des Präsidenten/der Präsidentin<br />
erfolgt für eine Amtszeit von vier Jahren. es ist in<br />
der regel eine zweimalige wiederwahl möglich.<br />
die Mitglieder des Schweizerischen Komitees für UniCeF<br />
arbeiten freiwillig und unentgeltlich. der Präsident erhält<br />
für seine Aufwendungen eine Pauschale und die Vergütung<br />
der Spesen.<br />
Verbindungen zu Organisationen<br />
Vertreter des Schweizerischen Komitees für UniCeF<br />
nehmen einsitz in verschiedene Stiftungen und Verbände.<br />
es sind dies namentlich:<br />
Stiftung zur Förderung des Stillens: Clara bucher, Mitglied<br />
des Schweizerischen Komitees für UniCeF ist Stiftungsratsmitglied.<br />
Stiftung bildung und entwicklung: Fleur Jaccard, leiterin<br />
grundlagenarbeit, vertritt das Schweizerische Komitee für<br />
UniCeF im Stiftungsrat der Stiftung bildung und entwicklung.<br />
Stiftung Centre for the Un Millennium development goals<br />
(CMdg): elsbeth Müller, geschäftsleiterin, hat einsitz im<br />
Stiftungsrat.<br />
Stiftung des Schweizerischen Komitees für UNICEF<br />
die Stiftung des Schweizerischen Komitees für UniCeF,<br />
gegründet am 2. Juni 2000, bezweckt die Förderung von<br />
UniCeF Programmen weltweit. dabei fördert sie bestehende<br />
UniCeF Programme und Projekte und beteiligt sich<br />
an der entwicklung von neuen Programmen und Projekten<br />
zum Schutz und zur entwicklung des Kindes. Sie unterstützt<br />
zudem nationale UniCeF <strong>Kinder</strong>schutz- und <strong>Kinder</strong>rechtsprogramme.<br />
Organe der Stiftung des Schweizerischen<br />
Komitees für UNICEF<br />
der Stiftungsrat ist das oberste Organ. er ist verantwortlich<br />
für die Verwaltung des Stiftungsvermögens im rahmen der<br />
richtlinien, Statuten und reglemente. der Stiftungsratspräsident<br />
und die Stiftungsratsmitglieder erhalten die<br />
effektiven Spesen vergütet.<br />
Verbindungen zu nahestehenden Organisationen.<br />
die Stiftungsräte wolfgang wörnhard, rené guicciardi<br />
und daniel Frey sind Mitglied des Vereins Schweizerisches<br />
Komitee für UniCeF. elsbeth Müller, Stiftungsrätin, ist<br />
36
geschäftsleiterin des Vereins Schweizerisches Komitee<br />
für UniCeF.<br />
Personelle Zusammensetzung des Stiftungsrates<br />
wolfgang wörnhard, Präsident, Zürich<br />
elsbeth Müller, Vizepräsidentin, Zug<br />
dr. rené guicciardi, Mitglied des Stiftungsrates und<br />
Sekretär, Meilen<br />
dr. daniel Frey, Mitglied des Stiftungsrates, Zürich<br />
Revisionsstelle<br />
Als revisionsstelle hat die Stiftung an ihrer Sitzung vom<br />
10.11.2010 die Kbt revisions Ag in Zürich für die<br />
geschäftsjahre 2010 und 2011 gewählt.<br />
Geschäftsstelle<br />
der Sitz der Stiftung ist Zürich. Sie ist beauftragt, die vom<br />
Stiftungsrat beschlossenen Strategien und Schwerpunkte<br />
umzusetzen.<br />
Mitglieder des Schweizerischen Komitees<br />
für UNICEF:<br />
Präsident<br />
wolfgang wörnhard, Zürich<br />
Mitglieder<br />
Clara bucher, Zürich<br />
dr. daniel Frey, Zürich<br />
dr. rené guicciardi, Meilen<br />
Susanna Heimgartner, Zürich<br />
Marie-Christin Jacobs Meier, Uetikon<br />
dr. Hans Künzle, wollerau<br />
François rohner, Münsingen<br />
Corinne Sieger-ronner, Küsnacht<br />
dr. béatrice Speiser, basel<br />
Andreas S. wetter, Feldmeilen<br />
Mitglieder des Vorstandes des<br />
Schweizerischen Komitees für UniCeF:<br />
wolfgang wörnhard, Zürich<br />
dr. daniel Frey, Zürich<br />
dr. rené guicciardi, Meilen<br />
Revisionsstelle<br />
Als revisionsstelle hat die Mitglieder versammlung an<br />
ihrer Sitzung vom 9. März 2010 die Firma PricewaterhouseCoopers<br />
Ag mit Sitz in Zürich für die geschäftsjahre<br />
2010 und 2011 gewählt.<br />
37<br />
Geschäftsstelle<br />
der Sitz der geschäftsstelle ist Zürich. Sie ist beauftragt,<br />
die vom Komitee beschlossenen Strategien und Schwerpunkte<br />
operativ umzusetzen.<br />
das Schweizerische Komitee für UniCeF ist seit 2005<br />
nach iSO 9001:2000 zertifiziert und <strong>wir</strong>d diesbezüglich<br />
regelmässig auditiert. das aktuelle Audit wurde von der<br />
Swiss tS technical Services Ag am 10. Juni 2010 durchgeführt.<br />
das iSO-Zertifikat gilt für die ganze Organisation<br />
und bescheinigt ein hohes Qualitätsbewusstsein. es besagt<br />
ausserdem, dass sämtliche Prozesse wie beispielsweise die<br />
Mittelbeschaffung für die UniCeF Projekte, die Verwaltung<br />
der Spendengelder, die informationsarbeit oder die<br />
Verkaufsprozesse effizient und transparent gestaltet sind.<br />
das Schweizerische Komitee für UniCeF verfügt zudem<br />
über ein internes Kontrollsystem (iKS). dieses wurde am<br />
25. november 2010 von der Firma PricewaterhouseCoopers<br />
Ag auf seine existenz überprüft. die Abläufe werden eingehalten<br />
und empfehlungen wurden umgesetzt. die ge -<br />
schäftsleitung, die Führungsverantwortlichen und alle<br />
Mitarbeitenden arbeiten nach den festgelegten Abläufen.<br />
Geschäftsleitung<br />
elsbeth Müller, Vorsitzende<br />
Philippe baud, Kaufmännischer geschäftsleiter<br />
Sekretariat der Geschäftsleiterin<br />
Janine Hampel<br />
Abteilungsleitende<br />
Susanna billerbeck, Kundendienst<br />
Prisca Hauser, rechnungswesen/Personal<br />
Fleur Jaccard, grundlagenarbeit<br />
elisabeth Karagiannis, information<br />
Alexandra rosetti, Presse<br />
Manfred ruf, informatik<br />
Katharina von Allmen, Spenden<br />
Mitarbeitende<br />
Anzahl Mitarbeitende: 30<br />
Anzahl Vollzeitstellen: 24.15<br />
Arbeitsweise und Organisation<br />
Adresse<br />
Schweizerisches Komitee für UniCeF<br />
baumackerstrasse 24, 8050 Zürich<br />
telefon 044 317 22 66<br />
Postkonto Spenden: 80-7211-9 www.unicef.ch
Konsolidierte<br />
Jahresrechnung 2010<br />
1. Allgemeines<br />
Bei der vorliegenden Jahresrechnung handelt es sich um die<br />
konsolidierte Jahresrechnung von UNICEF Schweiz, welche<br />
das Schweizerische Komitee für UNICEF und die Stiftung des<br />
Schweizerischen Komitees für UNICEF einschliesst.<br />
2. Rechnungslegungsgrundsätze<br />
2.1 Grundlagen der Rechnungslegung<br />
Die Rechnungslegung erfolgt nach dem Gesamtkonzept der<br />
Fachempfehlungen zur Rechnungslegung Swiss GAAP FER,<br />
herausgegeben durch die Stiftung für Fachempfehlungen zur<br />
Rechnungslegung, sowie unter Einhaltung des Schweizerischen<br />
Zivilgesetzbuches, des Schweizerischen Obligationenrechtes<br />
und der Bestimmungen der konsolidierten Organisationen.<br />
Die Jahresrechnung vermittelt ein den tatsächlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund<br />
Ertragslage (true and fair view).<br />
2.2 Konsolidierungskreis und Konsolidierungsgrundsätze<br />
Die konsolidierte Jahresrechnung umfasst beide Körperschaften<br />
(Verein und Stiftung). Sie sind unter einheitlicher<br />
Führung, so dass ein beherrschender Einfluss vorliegt. Die<br />
Konsolidierung erfolgt nach der Methode der Vollkonsolidierung.<br />
2.3 Bewertungsgrundlagen<br />
<strong>Für</strong> die konsolidierte Jahresrechnung gilt grundsätzlich das<br />
Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskostenprinzip<br />
(historical cost). Dieses richtet sich nach dem Grundsatz der<br />
Einzelbewertung von Aktiven und Passiven. Die wichtigsten<br />
Bewertungsgrundsätze sind in den Erläuterungen zu den einzelnen<br />
Bilanzpositionen dargestellt.<br />
38<br />
FOTO: UNICEF/BRASILIEN
Konsolidierte Bilanz<br />
Aktiven 31.12.2010 31.12.2009<br />
Umlaufvermögen<br />
39<br />
CHF CHF<br />
Flüssige Mittel 3.1 47’787’376 48’149’360<br />
Wertschriften<br />
Forderungen aus Lieferungen<br />
3.2 1’119’320 1’148’238<br />
und Leistungen 3.3 746’539 671’732<br />
Übrige Forderungen 3.4 77’917 129’616<br />
Vorräte 3.5 29’000 43’000<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungen 3.6 660’802 564’934<br />
Total Umlaufvermögen 50’420’954 50’706’880<br />
Anlagevermögen<br />
Sachanlagen 3.7<br />
– Mobiliar 65’469 89’615<br />
– Bauliche Einrichtungen 184’878 211’871<br />
– Büromaschinen und EDV 54’159 125’976<br />
– Grundstück 450’000 450’000<br />
Total Anlagevermögen 754’506 877’462<br />
Total Aktiven 51’175’460 51’584’342<br />
Passiven<br />
Kurzfristiges Fremdkapital<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
Verbindlichkeiten Programme<br />
3.8 1’444’318 1’066’302<br />
Ausland 3.9 21’108’259 22’067’934<br />
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 3.10 7’019 258’139<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen 3.11 796’506 989’286<br />
Rückstellungen 3.12 360’000 0<br />
Total kurzfristiges Fremdkapital 23’716’102 24’381’661<br />
Langfristiges Fremdkapital<br />
Verbindlichkeiten Programme<br />
Ausland 3.13 12’236’434 13’281’752<br />
Total langfristiges Fremdkapital 12’236’434 13’281’752<br />
Fondskapital<br />
Fonds mit eingeschränkter<br />
Zweckbindung 3.14 814’550 210’000<br />
Total Fondskapital 814’550 210’000<br />
Organisationskapital<br />
Einbezahltes Kapital (Siftung) 3.15 100’000 100’000<br />
Neubewertungen 3.16 449’999 449’999<br />
Erarbeitetes freies Kapital<br />
Erarbeitetes gebundenes<br />
3.17 12’201’930 11’589’312<br />
(designiertes) Kapital 3.18 959’000 959’000<br />
Jahresergebnis 697’445 612’618<br />
Total Organisationskapital 14’408’374 13’710’929<br />
Total Passiven 51’175’460 51’584’342<br />
Jahresrechnung<br />
Konsolidierte Betriebsrechnung<br />
31.12.2010 31.12.2009<br />
Betriebsertrag 4.1<br />
Spendensammlung<br />
CHF CHF<br />
Projektpatenschaften und Mitglieder 3’687’890 4’167’037<br />
Spenden aus Sammlungen 9’192’198 8’448’264<br />
Spenden für Nothilfe 4.1.1 3’906’218 536’306<br />
Legate und Erbschaften<br />
Spenden von Stiftungen,<br />
4.1.2 9’888’606 4’828’965<br />
Organisationen, Gemeinden etc. 4.1.3 9’128’561 12’054’517<br />
Spenden aus Warenhandel 218’481 233’253<br />
Total Ertrag aus Spendensammlung 36’021’954 30’268’342<br />
Weitere Erträge<br />
Karten und Produkteverkauf 4’326’516 4’666’458<br />
Sponsorenbeiträge 0 42’891<br />
Übrige Erträge 110’139 83’975<br />
Total Betriebsertrag 40’458’609 35’061’666<br />
Betriebsaufwand<br />
Produkteeinkauf -419’445 -429’981<br />
Progammaufwand<br />
Programme Ausland 4.2.1 -27’557’230 -23’782’640<br />
Programme Inland 4.2.2 -1’360’393 -936’247<br />
Personalaufwand Programme 4.2.3 -889’600 -596’018<br />
Monitoring Programme 4.2.4 -128’284 -79’400<br />
Total Programmaufwand -29’935’507 -25’394’305<br />
Strukturaufwand<br />
Personalaufwand -1’931’648 -2’045’154<br />
Reise- und Repräsentationsaufwand -43’739 -35’619<br />
Arbeitsleistungen Dritter -94’385 -20’285<br />
Raumaufwand -238’483 -383’381<br />
Unterhalt, Reparaturen, Versicherungen -30’174 -54’535<br />
Verwaltungsaufwand -545’786 -729’592<br />
Spendensammlung -3’975’333 -4’348’871<br />
Öffentlichkeitsarbeit 4.3.1 -338’198 -542’000<br />
Dienstleistungen 4.3.1 -281’122 -308’516<br />
Übriger Aufwand 4.3.2 -7’914 -424’927<br />
Abschreibungen -122’957 -190’998<br />
Rückstellungen -360’000 0<br />
Total Strukturaufwand -7’969’739 -9’083’878<br />
Betriebsergebnis 2’133’919 153’503<br />
Finanzerfolg 4.4<br />
Realisierter Finanzertrag 86’106 499’236<br />
Unrealisierter Finanzertrag 19’529 146’335<br />
Finanzaufwendungen -937’559 -290’456<br />
Total Finanzerfolg<br />
Ergebnis vor Fonds- und<br />
-831’924 355’115<br />
Kapitalbewegungen 1’301’995 508’618<br />
Zweckgebunene Fonds<br />
Zuweisung zweckgebundene Fonds -689’865 0<br />
Verwendung zweckgebundene Fonds 85’315 0<br />
Total zweckgebundene Fonds -604’550 0<br />
Erarbeitetes gebundenes (desig.)Kapital<br />
Zuweisung erarbeitetes gebundenes<br />
(designiertes) Kapital<br />
Auflösung erarbeitetes gebundenes<br />
0 0<br />
(designiertes) Kapital<br />
Total erarbeitetes gebundenes<br />
0 -104’000<br />
(designiertes) Kapital 0 -104’000<br />
Ergebnis nach Fonds- und<br />
Kapitalbewegungen 697’445 612’618
3. Erläuterungen zur Bilanz<br />
3.1 Flüssige Mittel<br />
Die flüssigen Mittel enthalten Kassenbestände, Postcheckund<br />
Bankguthaben. Diese sind zum Nominalwert bewertet.<br />
Fremdwährungsguthaben sind zum Devisenkurs am Bilanzstichtag<br />
ausgewiesen.<br />
(In CHF) 2010 2009<br />
Kasse, Post- und Bankguthaben 47’787’376 48’149’360<br />
Total 47’787’376 48’149’360<br />
UNICEF Schweiz ist verpflichtet, die Verbindlichkeiten Programme<br />
Ausland (siehe Punkt 3.10) bis spätestens 30. Juni<br />
des dem Geschäftsjahresabschluss folgenden Jahres für die<br />
Aktivitäten in den Programmländern einzusetzen. Entsprechend<br />
hoch sind die flüssigen Mittel per 31. Dezember 2010.<br />
3.2 Wertschriften<br />
Die Wertschriften sind zu Marktwerten am Bilanzstichtag<br />
bewertet. Anlagerichtlinien regeln die Be<strong>wir</strong>tschaftung von<br />
Wertschriften.<br />
(In CHF) 2010 2009<br />
Aktien Schweiz 823’756 851’129<br />
Aktien Ausland 295’564 297’109<br />
Total 1’119’320 1’148’238<br />
3.3 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden<br />
zum Nominalwert abzüglich Wertberichtigungen bewertet.<br />
Fremdwährungsforderungen werden zum Devisenkurs am<br />
Bilanzstichtag berechnet. Gefährdete Guthaben werden, wo<br />
nötig, einzeln wertberichtigt; auf übrige Guthaben wurde<br />
eine auf Erfahrungswerten beruhende pauschale Wertberichtigung<br />
von zwei Prozent für Bonitätsrisiken gebildet.<br />
(In CHF) 2010 2009<br />
Forderungen gegenüber Dritten 761’790 685’550<br />
Wertberichtigungen -15’251 -13’818<br />
Total 746’539 671’732<br />
3.4 Übrige Forderungen<br />
Die übrigen Forderungen werden zum Nominalwert abzüglich<br />
der notwendigen Wertberichtigungen ausgewiesen.<br />
(In CHF) 2010 2009<br />
Guthaben Verrechnungssteuer 68’177 117’027<br />
Andere Forderungen 9’740 12’589<br />
Total 77’917 129’616<br />
3.5 Vorräte<br />
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
oder – falls diese tiefer sind – zum Netto-Marktwert bilanziert<br />
(Niederstwertprinzip).<br />
(In CHF) 2010 2009<br />
Vorräte Komiteeprodukte 29’000 43’000<br />
Total 29’000 43’000<br />
3.6 Aktive Rechnungsabgrenzungen<br />
Die Bilanzierung erfolgt zum Nominalwert abzüglich der notwendigen<br />
Wertberichtigungen.<br />
(In CHF) 2010 2009<br />
Vorausbezahlte Aufwendungen 660’802 513’054<br />
Noch nicht gutgeschriebene Erträge 0 51’880<br />
Total 660’802 564’934<br />
3.7 Sachanlagen<br />
Sachanlagen werden zum Anschaffungswert oder Herstellungskosten<br />
abzüglich notwendiger Abschreibungen bilanziert.<br />
Die Abschreibungen erfolgen linear über die geschätzte<br />
betriebliche Nutzungsdauer. Es sind dies für Mobiliar fünf<br />
Jahre, bauliche Einrichtungen zehn Jahre und EDV-Anlagen<br />
drei Jahre. Die Aktivierungsgrenze beträgt 1’000 Franken.<br />
Beim Grundstück handelt es sich um ein unbebautes Stück<br />
Land von 1’307 Quadratmetern in der Tessiner Gemeinde<br />
Magadino. Das Land wurde UNICEF Schweiz im Geschäftsjahr<br />
2005 geschenkt. Der bilanzierte Wert basiert auf der Verkehrswertschätzung<br />
vom Februar 2008. Der Verkehrswert<br />
des Grundstücks <strong>wir</strong>d alle fünf Jahre überprüft und gegebenenfalls<br />
angepasst.<br />
Der Brandversicherungswert der Sachanlagen beträgt per<br />
31. Dezember 2010 900’000 Franken.<br />
Aufgrund der im Geschäftsjahr 2009 vorgenommenen Ersatzund<br />
Erneuerungsinvestitionen werden im Geschäftsjahr 2010<br />
die alten Anlagen ausgebucht, welche bereits vollständig<br />
abgeschrieben waren.<br />
40
2010<br />
(in CHF)<br />
Anschaffungswerte<br />
Bestand per 1.1.2010 455’419 482’277 1’383’721 450’000<br />
Zugänge<br />
Abgänge<br />
Anschaffungswerte<br />
-60’372 -170’821 -292’647 0<br />
per 31.12.2010 395’047 311’456 1’091’074 450’000<br />
Abschreibungen<br />
Bestand per 1.1.2010 365’804 270’407 1’257’748 0<br />
Abgänge -60’372 -170’821 -292’647 0<br />
Abschreibungen<br />
Kumulierte<br />
24’146 26’992 71’814 0<br />
Abschreibungen 329’578 126’578 1’036’915 0<br />
Netto-Buchwert 1.1.2010<br />
Netto-Buchwert<br />
89’615 211’871 125’976 450’000<br />
31.12.2010 65’469 184’878 54’159 450’000<br />
2009<br />
Anschaffungswerte<br />
Bestand per 1.1.2009 352’117 263’206 1’221’670 450’000<br />
Zugänge 103’302 219’071 126’051 0<br />
Abgänge 0 0 0 0<br />
Anschaffungswerte 455’419 482’277 1’383’721 450’000<br />
Abschreibungen<br />
Bestand per 1.1.2009 341’657 179’709 1’181’595 0<br />
Abgänge 0 0 0 0<br />
Abschreibungen<br />
Kumulierte<br />
24’147 90’698 76’153 0<br />
Abschreibungen 365’804 270’407 1’257’748 0<br />
Netto-Buchwert 1.1.2009<br />
Netto-Buchwert<br />
10’460 83’498 40’075 450’000<br />
31.12.2009 89’615 211’871 125’976 450’000<br />
3.8 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />
Leistungen<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stehen im<br />
Zusammenhang mit den Programm- und Strukturaufwendungen.<br />
(In CHF) 2010 2009<br />
Andere Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen 1’444’318 1’066’302<br />
Total 1’444’318 1’066’302<br />
3.9 Kurzfristige Verbindlichkeiten Programme<br />
Ausland<br />
Bei dieser Position handelt es sich um die Verpflichtungen<br />
gegenüber Aktivitäten in den Programmländern. Die Höhe<br />
der Verpflichtungen richtet sich nach der bestehenden Vereinbarung<br />
mit UNICEF International. Der Einsatz der Mittel<br />
erfolgt gemäss Spenderwillen.<br />
UNICEF Schweiz <strong>wir</strong>d regelmässig von den entsprechenden<br />
UNICEF Ländervertretungen über die Verwendung der Gelder<br />
sowie über die erzielten Fortschritte bei der Projekt- und<br />
41<br />
Mobiliar Bauliche<br />
Einrichtungen<br />
Büro -<br />
maschinen<br />
EDV<br />
Grund stücke<br />
Erläuterungen zur Jahresrechnung<br />
Programmumsetzung informiert. Nach Abschluss der Projekte<br />
und Programme erhält UNICEF Schweiz einen ausführlichen<br />
Bericht mit integrierter Abrechnung. Die Programme<br />
werden zudem regelmässig vor Ort durch Vertreterinnen und<br />
Vertreter von UNICEF Schweiz auf Effizienz, Effektivität und<br />
auf die Übereinstimmung mit dem Spendenzweck überprüft.<br />
3.10 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
Die Bilanzierung der übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten<br />
erfolgt zum Nominalwert.<br />
3.11 Passive Rechnungsabgrenzungen<br />
Die passiven Rechnungsabgrenzungen stellen sich wie folgt<br />
zusammen:<br />
(In CHF) 2010 2009<br />
Ausstehende Personalaufwendungen 283’225 321’018<br />
Andere abzugrenzende Aufwendungen 438’281 668’268<br />
Im Voraus erhaltene Erträge 75’000 0<br />
Total 796’506 989’286<br />
Die ausstehenden Personalaufwendungen betreffen unter<br />
anderem Überzeit- und Ferienguthaben. Bei den anderen<br />
abzugrenzenden Aufwendungen handelt es sich um Verbindlichkeiten,<br />
die im 2010 angefallen sind, deren Rechnungsstellung<br />
jedoch erst nach dem 31.12.2010 erfolgt.<br />
3.12 Rückstellungen<br />
<strong>Für</strong> drei laufende Projekte - Neupositionierung BFHI (Baby-<br />
Friendly Hospital Initiative), Internet-Relaunch und Projektsoftware<br />
- wurden Rückstellungen in der Höhe von 360’000<br />
Franken gebildet. Der Projektabschluss ist für das Jahr 2011<br />
geplant.<br />
3.13 Langfristige Verbindlichkeiten Programme<br />
Ausland<br />
Unter diese Position fallen Verbindlichkeiten gegenüber Aktivitäten<br />
in den Programmländern welche aus der Stiftung des<br />
Schweizerischen Komitees für UNICEF finanziert werden. Sie<br />
sind für die Umsetzung von langfristigen Programmen und<br />
Projekten bestimmt. Einsatz, Beitragsanteil und Laufzeit werden<br />
vom Stiftungsrat gemäss Spenderwillen festgelegt.<br />
3.14 Fonds mit eingeschränkter Zweckbindung<br />
Bei dieser Position handelt es sich um drei verschiedene<br />
Fonds mit eingeschränkter Zweckbindung. Der Verwendungszweck<br />
richtet sich nach dem Spenderwillen und der<br />
Erfüllung des statuarischen Zwecks.
(In CHF) 2010 2009<br />
Fonds FGM Schweiz 196’462 210’000<br />
Fonds <strong>Kinder</strong>rechte Schweiz 318’088 0<br />
Fonds Studien 300’000 0<br />
Total 814’550 210’000<br />
Der Fonds «FGM Schweiz» enthält zweckbestimmte Spenden,<br />
zur Umsetzung des nationalen Programms gegen weibliche<br />
Genitalverstümmelung. Die Kosten des Fonds beliefen sich<br />
auf 64’539 Franken. Insgesamt flossen dem Fonds Spendeneinnahmen<br />
in der Höhe von 51’001 Franken zu.<br />
Der Fonds «<strong>Kinder</strong>rechte Schweiz», wurde im Geschäftsjahr<br />
2010 errichtet mit dem Ziel, <strong>Kinder</strong>rechtsaktivitäten in der<br />
Schweiz zu unterstützen. Dem Fonds flossen Beiträge von<br />
insgesamt 318’088 Franken für die Kampagne «<strong>Kinder</strong>rechte<br />
dürfen kein Fremdwort sein» zu. Die Zuweisungen stammen<br />
von privaten Stiftungen und öffentlichen Körperschaften.<br />
Der Fonds «Studien» wurde im Geschäftsjahr 2010 errichtet<br />
und enthält zweckbestimmte Mittel zur Aufarbeitung von<br />
wissenschaftlichen Fragen als Grundlage für die Umsetzung<br />
der Konvention über die Rechte des Kindes in der Schweiz.<br />
Dem Fonds flossen 300’000 Franken zu.<br />
3.15 Einbezahltes Kapital (Stiftung)<br />
Bei dieser Position handelt es sich um das Gründungskapital<br />
der Stiftung des Schweizerischen Komitees für UNICEF.<br />
3.16 Neubewertungen<br />
Die Neubewertungen von Sachanlagen stehen im Zusammenhang<br />
mit der Umstellung der Rechnungslegung auf<br />
Swiss GAAP FER im Jahr 2006. Die Abschreibungen auf den<br />
neubewerteten Sachanlagen erfolgen über die Betriebsrechnung<br />
und werden aber gleichzeitig innerhalb des Organisationskapitals<br />
von den Neubewertungsreserven auf das erarbeitete<br />
freie Kapital übertragen. Im Berichtsjahr 2009 erfolgte<br />
die letzte Abschreibung der Neubewertungsreserve. Der verbleibende<br />
Betrag bezieht sich auf die Neubewertung des<br />
Grundstücks.<br />
3.17 Erarbeitetes freies Kapital<br />
Diese Mittel stehen für Projekte und Programme im In- und<br />
Ausland und zur Sicherstellung des Geschäftsbetriebs zur<br />
Verfügung. Aus dem erarbeiteten freien Kapital finanziert<br />
UNICEF Schweiz bei Krisen und Katastrophen zudem unbürokratisch<br />
Mittel für Nothilfeprogramme vor.<br />
3.18 Erarbeitetes gebundenes (designiertes) Kapital<br />
Die folgenden Mittel wurden von der Organisation für einen<br />
eingeschränkten Verwendungszweck vorgesehen.<br />
(In CHF) 2010 2009<br />
Reserve für Wertschwankungen<br />
von Wertschriften 109’000 109’000<br />
EDV 500’000 500’000<br />
<strong>Kinder</strong>rechte 350’000 350’000<br />
Total 959’000 959’000<br />
Seit dem Jahr 2007 <strong>wir</strong>d jeweils eine Reserve in der Höhe<br />
von zehn Prozent der Wertschriften und fünf Prozent des in<br />
Obligationen gebundenen Kapitals gebildet. Da sich der<br />
Wertschriftenbestand verglichen zum Vorjahr nicht veränderte,<br />
mussten keine Wertschwankungsreserven für Wertschriften<br />
gebildet beziehungsweise aufgelöst werden.<br />
Das für EDV Zwecke gebundene (designierte) Kapital beträgt<br />
500’000 Franken. Dieser Betrag geht auf einen Vorstandsentscheid<br />
vom 7. Juni 2000 zurück und soll zur Sicherung überjähriger<br />
EDV-Investitionen zur Verfügung stehen.<br />
Das für <strong>Kinder</strong>rechte gebundene (designierte) Kapital beträgt<br />
350’000 Franken. Es ist bestimmt für die Erfüllung der Aufgabe,<br />
die Umsetzung der Konvention über die Rechte des<br />
Kindes in der Schweiz zu beobachten und darüber an UNICEF<br />
International sowie an den UN-<strong>Kinder</strong>rechtsausschuss Bericht<br />
zu erstatten.<br />
42
4. Erläuterungen zur Betriebsrechnung<br />
4.1 Betriebsertrag<br />
Der Betriebsertrag setzt sich wie folgt zusammen:<br />
4.1.1 Spenden für Nothilfe<br />
Die Zunahme des Spendenflusses an Nothilfeprogramme ist<br />
hauptsächlich auf die zwei Naturkatastrophen in Haiti und<br />
Pakistan zurückzuführen.<br />
4.1.2 Legate und Erbschaften<br />
UNICEF Schweiz erhielt im Geschäftsjahr 2010 zwei grössere<br />
Erbschaften. Was verglichen zum Vorjahr zu markanten Veränderungen<br />
in den Einnahmen aus Legaten und Erbschaften<br />
führte.<br />
4.2 Programmaufwand<br />
4.2.1 Programme Ausland<br />
Unter dieser Position sind die Mittel zugunsten der Aktivitäten<br />
in Programmländern zusammengefasst. Dank der Grosszügigkeit<br />
der Spender/-innen erhöht sich der Mitteleinsatz für<br />
Programme zugunsten benachteiligter <strong>Kinder</strong> in Afrika, Asien,<br />
Lateinamerika und Osteuropa um insgesamt 3’774’590 Franken<br />
verglichen zum Jahr 2009.<br />
43<br />
25%<br />
27%<br />
1%<br />
10%<br />
11%<br />
26%<br />
Betriebsertrag 2010<br />
Projektpatenschaften und Mitglieder<br />
Spenden aus Sammlungen<br />
Spenden für Nothilfe<br />
Legate und Erbschaften<br />
Spenden von Stiftungen, Organisationen, Gemeinden etc.<br />
Spenden aus Warenhandel<br />
39%<br />
16%<br />
1%<br />
Erläuterungen zur Betriebsrechnung<br />
14%<br />
28%<br />
4.2.2 Programme Inland<br />
Unter dieser Position sind die Aufwendungen für die Programme<br />
in der Schweiz zusammengefasst, namentlich für<br />
die Umsetzung der Konvention über die Rechte des Kindes,<br />
den Kampf gegen die weibliche Genitalverstümmelung und<br />
die Stillförderung.<br />
4.2.3 Personalaufwand Programme<br />
Unter Personalaufwand Programme fallen jene Personalkosten<br />
an, welche für die Umsetzung der Projektarbeiten im Inland<br />
aufgewendet wurden.<br />
4.2.4 Monitoring Programme<br />
UNICEF Schweiz überprüft regelmässig den Mitteleinsatz vor<br />
Ort und schafft so Transparenz und Sicherheit über die rechtmässige<br />
Verwendung der Gelder. Die dafür einzusetzenden<br />
Mittel werden in dieser Position zusammengefasst.<br />
4.3. Strukturaufwand<br />
4.3.1 Öffentlichkeitsarbeit und Dienstleistungen<br />
<strong>Für</strong> die Öffentlichkeitsarbeit und für Dienstleistungen wurden<br />
im Geschäftsjahr 2010 619’320 Franken aufgewendet. Dank<br />
2%<br />
Betriebsertrag 2009<br />
Projektpatenschaften und Mitglieder<br />
Spenden aus Sammlungen<br />
Spenden für Nothilfe<br />
Legate und Erbschaften<br />
Spenden von Stiftungen, Organisationen, Gemeinden etc.<br />
Spenden aus Warenhandel
Erläuterungen zur Betriebsrechnung<br />
diesen Mitteln kann UNICEF Schweiz die Bevölkerung umfassend<br />
über die Anliegen und die Programme des <strong>Kinder</strong>hilfswerks<br />
der Vereinten Nationen informieren.<br />
4.3.2 Übriger Aufwand<br />
Aufgrund der Änderungen im Mehrwertsteuergesetz lösen<br />
Spendenumsätze seit dem 1.1.2010 keine Vorsteuerkürzung<br />
mehr aus, weshalb der Aufwand 2010 gegenüber dem Vorjahr<br />
entsprechend vermindert ist.<br />
4.4 Finanzerfolg<br />
Die Zins- und Wertschriftenerträge im Geschäftsjahr 2010<br />
fielen im Vergleich zum Geschäftsjahr 2009 geringer aus, da<br />
weniger Mittel in Wertschriften angelegt wurden. In den<br />
Finanzaufwendungen sind Fremdwährungsverluste von<br />
804’443 Franken enthalten.<br />
5. Übrige Angaben<br />
5.1 Entschädigung an das leitende Organ<br />
Die Mitglieder des Vorstandes des Schweizerischen Komitees<br />
für UNICEF und die Stiftungsräte der Stiftung des Schweizerischen<br />
Komitees für UNICEF arbeiten unentgeltlich. Effektive<br />
Aufwendungen können rückerstattet werden. Der Präsident<br />
erhält für seine Arbeit eine geringe Entschädigung. Die Entschädigungen<br />
und Aufwendungen sowie Gehälter für die<br />
Geschäftsleitung beliefen sich im Geschäftsjahr 2010 insgesamt<br />
auf 205’388 Franken.<br />
5.2 Berufliche Vorsorge<br />
Die Mitarbeitenden von UNICEF Schweiz sind gegen die<br />
<strong>wir</strong>tschaftlichen Folgen von Alter, Tod und Invalidität versichert.<br />
Es handelt sich um einen beitragsorientierten Plan, bei<br />
welchem Arbeitnehmer und Arbeitgeber feste Beiträge entrichten.<br />
5.3 Unentgeltliche Leistungen<br />
Auch im Geschäftsjahr 2010 konnte das Schweizerische<br />
Komitee für UNICEF von branchenüblichen Rabatten für Non-<br />
Profit-Organisationen profitieren.<br />
5.4 Offenlegung Risikobeurteilung<br />
Jährlich erfolgt im Rahmen der Planung eine Beurteilung der<br />
strategischen Ziele und der damit verbundenen Chancen und<br />
Risiken. Diese werden als Bestandteil des Berichtes der<br />
Geschäftsleitung an die Mitglieder des Komitees sowie an die<br />
Stiftungsräte offengelegt und entsprechende Massnahmen<br />
werden definiert.<br />
5.5 Ereignisse nach Bilanzstichtag<br />
Es sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
bekannt, welche die Rechnung 2010 beeinflussen könnten.<br />
44
47<br />
FOTO: UNICEF/NYHQ2009-0142/PIROZZI<br />
Konsolidierte Geldflussrechnung<br />
Jahresergebnis vor Fonds- und<br />
Anhang<br />
31.12.2010 31.12.2009<br />
CHF CHF<br />
Kapitalbewegungen 1’301’995 508’618<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen 122’957 190’998<br />
Verlust/(Gewinn) auf Wertschriften 28’917 -333’033<br />
Verlust/(Gewinn) auf Finanzanlagen 0 -192’416<br />
Abnahme / (Zunahme) Wertschriften<br />
Abnahme / (Zunahme) Forderungen<br />
0 1’269’224<br />
aus Lieferungen und Leistungen<br />
Abnahme / (Zunahme) übrige<br />
-74’807 250’846<br />
Forderungen 51’699 41’296<br />
Abnahme / (Zunahme) Vorräte<br />
Abnahme / (Zunahme) aktive<br />
14’000 1’0000<br />
Rechnungsabgrenzungen<br />
Zunahme / (Abnahme) Verbindlichkeiten<br />
-95’868 463’989<br />
aus Lieferungen und Leistungen<br />
Zunahme / (Abnahme) Verbindlichkeiten<br />
378’016 57’943<br />
Programme Ausland<br />
Zunahme / (Abnahme) übrige<br />
-2’004’993 3’019’863<br />
kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
Zunahme / (Abnahme) passive<br />
-251’120 -186’717<br />
Rechnungsabgrenzungen -192’780 105’811<br />
Zunahme / (Abnahme) Rückstellungen 360’000 0<br />
Geldfluss aus Betriebstätigkeit -361’984 5’197’423<br />
(Investitionen) Sachanlagen 0 -484’425<br />
Desinvestitionen Finanzanlagen 0 8’841’722<br />
Geldfluss aus Investitionstätigkeit 0 8’357’297<br />
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit 0 0<br />
Veränderung an Zahlungsmitteln<br />
Anfangsbestand an flüssigen Mitteln<br />
(01.01.2010 / 2009)<br />
Endbestand an flüssigen Mitteln<br />
48’149’360 34’594’640<br />
(31.12.2010 / 2009) 47’787’376 48’149’360<br />
Veränderung an Zahlungsmitteln -361’984 13’554’720
Anhang<br />
Rechnung über die Veränderung des Kapitals<br />
A) Mittel aus Eigenfinanzierung<br />
Organisationskapital nach Swiss GAAP FER<br />
per 31.12.2008 100’000 500’425 500’000 213’000 350’000 10’321’617 1’217’269 13’202’311<br />
Veränderungen im Jahr 2009<br />
Erträge (intern) 612’618 612’618<br />
Erträge Vorjahr (intern) 1’217’269 -1’217’269 0<br />
Zuweisung (extern)<br />
Interne Fondstransfers<br />
Verwendung (extern) -104’000 -104’000<br />
Abschr. Anlagever. aus Konversion FER<br />
(Neubewertungsreserven) -50’426 50’426 0<br />
Organisationskapital nach Swiss GAAP FER<br />
per 31.12.2009 100’000 449’999 500’000 109’000 350’000 11’589’312 612’618 13’710’929<br />
Veränderungen im Jahr 2010<br />
Erträge (intern) 697’445 697’445<br />
Erträge Vorjahr (intern) 612’618 -612’618 0<br />
Zuweisung (extern)<br />
Interne Fondstransfers<br />
Verwendung (extern) 0 0<br />
Abschr. Anlagever. aus Konversion FER<br />
(Neubewertungsreserven) 0 0<br />
Organisationskapital nach Swiss GAAP FER<br />
per 31.12.2010 100’000 449’999 500’000 109’000 350’000 12’201’930 697’445 14’408’374<br />
B) Mittel aus Fondskapital (FGM, <strong>Kinder</strong>rechte & Studie)<br />
Fondskapital mit einschränkender Zweckbindung<br />
Einbezahltes<br />
Kapital<br />
(Stiftung)<br />
Neubewer -<br />
tungen<br />
(FER 21)<br />
Erarbeitetes Erarbeitetes<br />
gebundenes gebundenes<br />
(designiertes) (designiertes)<br />
Kapital für EDV Kapital für<br />
Wert schwankungsreserve<br />
Erarbeitetes<br />
gebundenes<br />
(designiertes)<br />
Kapital für<br />
<strong>Kinder</strong>rechte<br />
Erarbeitetes<br />
freies<br />
Kapital<br />
Jahres -<br />
ergebnis<br />
per 31.12.2008 210’000 210’000<br />
Bildung / Zugang 0 0<br />
Auflösung / Abgang 0 0<br />
Fondskapital mit einschränkender Zweckbindung<br />
per 31.12.2009 210’000 210’000<br />
Bildung / Zugang 689’865 689’865<br />
Auflösung / Abgang -85’315 -85’315<br />
Fondskapital mit einschränkender Zweckbindung<br />
per 31.12.2010 814’550 814’550<br />
Total<br />
Total<br />
48<br />
FOTOS: UNICEF/BOLIVIEN; CBDA2008-00037/SHEHZAD NOORANI
Hilfe an <strong>Kinder</strong> ist nicht wie ein<br />
Tropfen auf einen heissen Stein.<br />
Sie ist vielmehr wie ein Tropfen im<br />
Meer. Er geht niemals verloren.<br />
Sir Peter Ustinov<br />
Jahresbericht und Jahresrechnung 2010 von UNICEF Schweiz<br />
<strong>Für</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>bewegen</strong><br />
<strong>wir</strong> Welten.<br />
Gedruckt auf umweltschonendem Papier. S C H E R E R K L E I B E R C D / 101311