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April / Mai 2008 - Bayernbund eV

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22 WBR<br />

KULTUR<br />

von Konrad Schauer, Bad Endorf<br />

Seit über zweihundertJahren wird<br />

in Bad Endorf Theater gespielt.<br />

Den Schwerpunkt bilden dabei religiösen<br />

Stücke, die das Leben von<br />

Seligen und Heiligen, sowie Episoden<br />

aus der Bibel darstellen. Diese<br />

Stückesind weit über die Grenzen<br />

der Region hinaus bekannt und<br />

ein fester Bestandteil unserer<br />

Kulturlandschaft. Tausende von<br />

Besuchern kommen jährlich ins<br />

vereinseigene Theaterhaus. In diesem<br />

Jahr kommt unter der Spielleitung<br />

von Herbert Ramoser das<br />

Stück „Hl. Augustinus und Mutter<br />

Monika“ von Hubert Bomba<br />

zur Aufführung.<br />

Als einer der größten Theologen und<br />

Philosophen der christlichen Spätantike<br />

hat der Hl. Augustinus das Denken<br />

des Abendlandes wesentlich mitgeprägt.<br />

Seine Theologie beeinflusste die<br />

Lehre fast aller westlichen Kirchen,<br />

ob katholisch oder protestantisch. Die<br />

von ihm verfassten und zum großen<br />

Teil noch erhaltenen theologischen<br />

Schriften, Briefe und Predigten zählen<br />

zu den einflussreichsten autobiographischen<br />

Texten der Weltliteratur.<br />

Auch die theologischen Schriften des<br />

heutigen Papstes, Benedikt XVI., sind<br />

von seiner Lehre durchdrungen. Im<br />

Jahr 1981 besuchte er als Josef Kardinal<br />

Ratzinger eine der Aufführungen<br />

des Stücks „Heiliger Augustinus und<br />

Mutter Monika“. Bei einer persönlichen<br />

Begegnung des Vorstands Konrad<br />

Schauer mit Papst Benedikt XVI. erinnerte<br />

sich der Heilige Vater mit großer<br />

Freude und Dankbarkeit an diesen<br />

Besuch.<br />

Augustinus wurde am 13. November<br />

354 in Thagaste im heutigen Algeri-<br />

Die Bad Endorfer Heiligenspiele<br />

"Hl. Augustinus und Mutter Monika"<br />

en in Nordafrika geboren. Sein Vater<br />

Patricius, Bauer und Regierungsbeamter,<br />

war bis vor dessen TodAnhänger<br />

des römischen Götterglaubens. Seine<br />

Mutter dagegen war strenggläubige<br />

Christin, sie unterwies Augustinus von<br />

klein auf in der christlichen Lehre.<br />

Augustinus begann nach seiner Grundschulzeit<br />

in Karthago ein Studium in<br />

Theaterhaus<br />

Grammatik, Rhetorik und Arithmetik,<br />

Geometrie, Astronomie und Musik.<br />

Aus Geldmangel musste er dieses mit<br />

16 Jahren aber wieder abbrechen. Er<br />

kehrte nach Hause zurück und schloss<br />

sich einer Straßenbande an. Ein Jahr<br />

später begann er erneut ein Studium in<br />

Rhetorik, das er mit Erfolg abschließen<br />

konnte. In dieser Zeit ging er auch<br />

ein Verhältnis mit einem jungen Mädchen<br />

ein, das ihm einen Sohn namens<br />

Adeodatus („der vonGott gegebene“)<br />

schenkte. Für die strenge Religion seiner<br />

Mutter empfand Augustinus zunehmend<br />

Verachtung; er las zwar als<br />

Literat die Bibel, fühlte sich aber von<br />

ihrer ungelehrten Sprache abgestoßen.<br />

Eine andere, damals moderne, geistigreligiöse<br />

Strömung, der „Manichäismus“,<br />

der eine strenge Teilung der<br />

Welt in Gut und Böse lehrte, erweckte<br />

sein Interesse.<br />

Augustinus lehrte in Thagaste als erfolgreicher<br />

Professor für Rhetorik und<br />

kam 384 über Rom nach <strong>Mai</strong>land, um<br />

auch dort als Hochschullehrer zu ar-<br />

beiten. Hier wandelte sich sein Leben:<br />

seine Mutter,die Zeit ihres Lebens um<br />

Augustinus sehr besorgt warund der er<br />

sehr nahe stand,konnte nun endlich ihren<br />

christliche Einfluß geltend machen.<br />

Mutter Monika überredete ihren Sohn,<br />

die Beziehungen zu seiner Geliebten<br />

abzubrechen. Zum anderen warAugustinus<br />

fasziniertvon den Predigten des<br />

<strong>Mai</strong>länder Erzbischofs Abrosius.<br />

Schließlich geschah<br />

es der Überlieferung nach,<br />

dass er in einem Moment<br />

der inneren Zerrissenheit<br />

eine Kinderstimme hörte:<br />

„Nimm und lies….“ Er<br />

ergriff die Heilige Schrift<br />

und stieß auf die Stelle:<br />

„Laßt uns ehrenhaft leben<br />

wie am Tag, ohne maßloses<br />

Essen und Trinken, ohne Unzucht<br />

und Ausschweifungen, ohne Streit und<br />

Eifersucht. Legt an den Herrn Jesus<br />

Chirstus, und sorgt nicht so für euren<br />

Leib, dass die Begierden erwachen!“<br />

(Römerbrief 13, 13-14)<br />

Augustinus ließ sich in der Osternacht<br />

387 taufen und kehrte nach Thagaste<br />

zurück. Während dieser Reise starb<br />

seine Mutter Monika. Augustinus<br />

wurde 391 von Bischof Valerius zum<br />

Priester und 395 zum Bischof geweiht.<br />

Augustinus starb am 28. August 430 in<br />

Hippo. Augustiuns („der Erhabene“)<br />

wird dargestellt mit Buch, flammendem<br />

Herz, Engel oder einem wasserschöpfendem<br />

Kind. Er ist Patron der<br />

Theologen, Buchdrucker, der Bierbrauer<br />

und für gute Augen.<br />

Aufführungen 12.5. -15.6.<strong>2008</strong><br />

Kartenvorverkauf ab 7.4.<strong>2008</strong><br />

Telefon 0805/73743<br />

Fax08053/795 091<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.theater-endorf.de

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