Bautzen strahlt - Beteiligungs- und Betriebsgesellschaft Bautzen mbH
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4 Ausgabe 4 | 2010<br />
Geänderte Abwassersatzung ab Januar 2011<br />
In seiner Sitzung am 27.10.2010<br />
beschloss der Stadtrat die 1. Satzung<br />
zur Änderung der Satzung<br />
über die öffentliche Abwasserbeseitigung<br />
der Stadt <strong>Bautzen</strong> vom<br />
26.10.2005, die im Amtsblatt Nr. 20<br />
vom 06.11.2010 bekannt gemacht<br />
wurde. In dieser Ausgabe der K<strong>und</strong>enzeitung<br />
liegt die Abwassersat-<br />
Sieben Jahre Arbeit am Lessingkanal<br />
In diesem Jahr stand in der Lessingstraße,<br />
kurz vor dem Kino, die<br />
wohl merkwürdigste Baustelle <strong>Bautzen</strong>s.<br />
In engen Umzäunungen lagerten<br />
Materialien <strong>und</strong> Gerätschaften.<br />
Sonst war nichts zu sehen. So<br />
ähnlich lief es dort bereits seit<br />
Jahren ab. Unter der Erde aber sind<br />
seit dem Jahr 2000 umfangreiche<br />
Sanierungsarbeiten vorgenommen<br />
worden. Beginnend am Pflegeheim<br />
in der Erich-Pfaff-Straße sind in acht<br />
Abschnitten 630 Meter des Lessingkanals<br />
saniert worden. R<strong>und</strong> 2,4<br />
Millionen Euro wurden dafür investiert.<br />
Der Kanal hat die Form eines<br />
Maulprofis mit Trockenwetterrinne<br />
<strong>und</strong> ist der größte <strong>und</strong> durchgängig<br />
begehbare Kanal des städtischen<br />
Entwässerungssystems. An seinem<br />
Beginn am Kino weist er eine Höhe<br />
von 1,50 <strong>und</strong> eine Breite von 1,10<br />
Meter auf, misst am Altersheim<br />
1,60 x 1,75 Meter <strong>und</strong> am Auslauf an<br />
der Roesgerstraße ist er 2,20 Meter<br />
hoch <strong>und</strong> 1,80 Meter breit. Das<br />
Bauwerk wurde um 1900 errichtet.<br />
So musste nun einiges ausgebessert<br />
werden. „Die Wände <strong>und</strong> die Sohlen<br />
waren zum Teil ausgespült <strong>und</strong><br />
wurden mittels Injektion stabilisiert<br />
<strong>und</strong> anschließend neu verputzt.“ erläutert<br />
Bert Kalich von der Abwasserbeseitigung<br />
<strong>Bautzen</strong>, der das<br />
gesamte Projekt betreute. „Schachtbauwerke<br />
wurden teilweise neu<br />
aufgebaut <strong>und</strong> das Gerinne, in dem<br />
das Abwasser fließt, durchgängig erneuert.“<br />
Sanierte Kanallängen<br />
nach Bauabschnitten<br />
Bauabschnitt Jahr Meter<br />
Test/Vorbereitung 2000<br />
BA 1 <strong>und</strong> 2 2001 115 m<br />
BA 3.1 2002 56 m<br />
BA 3.2 2004 85 m<br />
BA 4 2006 138 m<br />
BA 5 2007 96 m<br />
BA 6 <strong>und</strong> 7 2010 140 m<br />
zung der Stadt <strong>Bautzen</strong> als vollständige<br />
Textfassung bei, wie sie ab<br />
dem 01.01.2011 gültig ist.<br />
Anpassungen wurden aufgr<strong>und</strong><br />
gesetzlicher Änderungen <strong>und</strong> auch<br />
Rechtsprechungen erforderlich.<br />
Insbesondere wurden neue Regelungen<br />
für die Errichtung, Betrei-<br />
Der größte <strong>und</strong> wichtigste Abwassersammler der Stadt wurde für 2,4 Millionen Euro umfassend saniert<br />
Arbeiten unter erschwerten Bedingungen. Ein Arbeiter verputzt die Wände des Abwasserkanals<br />
unterhalb der Lessingstraße, dessen Höhe hier ca. 1,4 m beträgt.<br />
Alle Materialien <strong>und</strong> Arbeitsgeräte<br />
mussten über die Schächte in das<br />
Bauwerk eingebracht <strong>und</strong> im Kanal<br />
transportiert werden. Der Einbau erfolgte<br />
vorwiegend in Handarbeit.<br />
„Allein eine Gerinnehalbschale aus<br />
Keramik wiegt zwischen etwa 70<br />
<strong>und</strong> 110 Kilogramm.“, so Kalich,<br />
„Das bedeutete oftmals Schwerstarbeit<br />
für die Männer.“<br />
Aufgr<strong>und</strong> der beengten Verhältnisse<br />
waren meistens nur zwei Arbeiter<br />
im Kanal vor Ort. Zwei weitere<br />
Kollegen bereiteten die<br />
Materialien über Tage vor <strong>und</strong> si-<br />
bung <strong>und</strong> Unterhaltung von Kleinkläranlagen<br />
in die Satzung aufgenommen<br />
(§ 8 Abs. 2 <strong>und</strong> 3, § 19).<br />
Eigentümer dezentral entsorgter<br />
Gr<strong>und</strong>stücke sind verpflichtet, die<br />
Kleinkläranlagen bis zum Jahr 2015<br />
mit einer biologischen Reinigungsstufe<br />
auszurüsten, um die<br />
gesetzlich festgelegten Anforde-<br />
cherten vor allem die Mitarbeiter<br />
unten im Kanal ab. Eine große Bedeutung<br />
kommt dabei der Wetterbeobachtung<br />
zu, denn sollte plötzlicher<br />
Regen kommen, besteht<br />
Lebensgefahr. Aus dem kleinen<br />
Abwasserrinnsal kann bei starkem<br />
Regen binnen Sek<strong>und</strong>en eine Flut<br />
werden, die den gesamten Kanal<br />
ausfüllt. Die Arbeiter müssen dann<br />
innerhalb kürzester Zeit den Kanal<br />
verlassen. Der Lessingkanal ist der<br />
größte <strong>und</strong> wichtigste Abwassersammler<br />
der Stadt. Beim Kino treffen<br />
zwei Kanäle aus dem Zentrum<br />
aufeinander. Von dort fließt das<br />
rungen an die Abwasserreinigung<br />
zu erfüllen.<br />
Außerdem legen die Neuregelungen<br />
im Detail fest, wie Kleinkläranlagen<br />
mit biologischer Reinigungsstufe<br />
künftig zu warten sind.<br />
So sind ein Betriebsbuch zu führen,<br />
die Schlammmenge durch regelmä-<br />
Wasser unterirdisch<br />
die Lessing<strong>und</strong><br />
Erich-Pfaff-<br />
Straße entlang bis<br />
zur Roesgerstraße.<br />
Bis hier führt der<br />
Kanal sowohl Abwasser<br />
als auch<br />
Regenwasser. Beides<br />
wird durch ein<br />
Regenüberlaufbecken<br />
am Spittelwiesenweg getrennt.<br />
Das heißt: Ist es trocken,<br />
fließt das Wasser weiter in die<br />
Kläranlage nach Auritz. Regnet es,<br />
ßige Messungen zu überwachen sowie<br />
turnusmäßig Wartungen durch<br />
einen Fachbetrieb durchführen zu<br />
lassen <strong>und</strong> zu dokumentieren. Eine<br />
Veränderung von Gebühren- <strong>und</strong><br />
Beitragssätzen erfolgte nicht.<br />
Die ab 01.01.2011 geltende Satzung<br />
finden Sie auf den Seiten 5-8<br />
gelangen nur die Abwässer zur<br />
Reinigung, während das Regenwasser<br />
in den Albrechtsbach geleitet<br />
wird.