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• Entspricht die durch Fallen abgeschöpfte Käfermenge<br />
der Aufnahmekapazität der bisher üblichen<br />
Fangbaumvorlage?<br />
Die Versuchsfläche sollte ein möglichst isoliertes, ausreichend<br />
großes Waldgebiet (minimierter Zuflug aus der<br />
Umgebung) im künstlichen Fichtenverbreitungsgebiet<br />
sein, denn dort waren zu Versuchsbeginn die größten<br />
Borkenkäferschäden zu verzeichnen. Darüber hinaus<br />
musste eine rechtzeitige und praxisnahe Aufarbeitung<br />
neu entstandener Käferbäume gewährleistet sein. Diese<br />
Voraussetzungen wurden vom Stadtwald Fürstenfeld<br />
erfüllt, wo der fünfjährige Versuch am 2. April 2003<br />
gestartet wurde.<br />
Die Altbestände des Stadtwaldes Fürstenfeld (natürliche<br />
Waldgesellschaft: Eiche-Hainbuche) bestehen aus<br />
sechs Zehntel Fichte, drei Zehntel Kiefer und einem<br />
Zehntel Eiche mit kleinflächig variierender Verteilung.<br />
Das Waldgebiet ist zirka 450 ha groß, es herrscht Kleinwaldstruktur<br />
vor. Das nächste Fichtenwaldgebiet liegt<br />
zirka zwei Kilometer entfernt. Seit 1992 entstanden<br />
jedes Jahr mengenmäßig stark variierende Käferherde,<br />
mit Schwerpunkt in der Südhälfte des Stadtwaldes. In<br />
den Jahren 2001 und 2002 fielen 300 und 500 Festmeter<br />
Käferschadholz an.<br />
Fangzahlen und Käferschadholz<br />
Auf drei Befallsflächen des Jahres 2002 wurde je ein Fallenstern<br />
errichtet, auf der größten Fläche ist neben dem<br />
Fallenstern noch eine einzelne Schlitzfalle aufgestellt<br />
worden. Ein angestrebter Sicherheitsabstand von etwa<br />
20 m ließ keine Fallenreihen zu. Besonderes Augenmerk<br />
wurde auf die Borkenkäferfangzahl bis Ende Juni<br />
gerichtet,daFangbäumeüblicherweisenurinderZeit<br />
von April bis Juni vorgelegt werden. Als Fangbaumkapazität<br />
wurden 7.000 Buchdrucker angenommen.<br />
Im Durchschnitt traten pro Jahr 422 fm Neubefall in<br />
25 Befallsherden auf. Ein Befallsherd wies im Mittel 16,6<br />
fm Schadholz auf. Die Ergebnisse für die einzelnen<br />
StandorteüberdiegesamteLaufzeitsindausTabelle1<br />
ersichtlich.<br />
Auffallend ist, dass sämtliche Fallenstandorte trotz<br />
Entfernungen bis zu einem Kilometer zueinander sehr<br />
ähnliche Flugverläufe zeigen, also der kleinstandörtliche<br />
Einfluss auf den Käferfang gering erscheint.<br />
Weiteres interessantes Detail: Der Fallenstandort mit<br />
einem Fallenstern und einer zusätzlichen Einzelfalle fing<br />
nicht mehr Käfer als jene Standorte mit einem einzelnen<br />
Fallenstern. Eine Fangzahlsteigerung war also bei dieser<br />
Befallsstruktur durch Erhöhung der Fallenanzahl bzw.<br />
der Pheromonmenge nicht möglich.<br />
Tabelle 1: Fangergebnisse von Pheromonfallen und Käferschadholzanfall im Stadtwald Fürstenfeld, Steiermark, 2003 - 2007<br />
Table 1: Capture data of pheromone traps and amount of bark beetle infested timber in the urban forest of Fürstenfeld, Styria, 2003 - 2007<br />
Standort 1:<br />
Fallenstern und<br />
Einzelfalle<br />
Standort 2:<br />
Fallenstern<br />
Standort 3:<br />
Fallenstern<br />
Fangzahl bis 30. Juni 2003 44.690 38.960 47.940<br />
Gesamt 2003 60.288 41.535 61.590<br />
Entspricht Anzahl Fangbäume bis Ende Juni 7 6 7<br />
Fangzahl bis 28. Juni 2004 33.280 26.750 23.050<br />
Gesamt 2004 62.425 64.010 53.750<br />
Entspricht Anzahl Fangbäume bis Ende Juni 4 4 5<br />
Fangzahl bis 28. Juni 2005 78.700 71.600 48.100<br />
Gesamt 2005 114.250 124.900 80.650<br />
Entspricht Anzahl Fangbäume bis Ende Juni 12 11 7<br />
Fangzahl bis 27. Juni 2006 31.700 15.050 28.600<br />
Gesamt 2006 53.675 23.670 41.850<br />
Entspricht Anzahl Fangbäume bis Ende Juni 5 3 4<br />
Fangzahl bis 26. Juni 2007 43.200 37.100 39.350<br />
Gesamt 2007 45.150 38.475 41.200<br />
Entspricht Anzahl Fangbäume bis Ende Juni 6 6 6<br />
Käferschadholz<br />
im Stadtwald<br />
685 fm<br />
auf 16 Flächen<br />
495 fm<br />
auf 32 Flächen<br />
414 fm<br />
auf 35 Flächen<br />
129 fm<br />
auf 21 Flächen<br />
389 fm<br />
auf 25 Flächen<br />
Käferschadholz<br />
im Bezirk<br />
Fürstenfeld<br />
12.000 fm<br />
7.000 fm<br />
9.000 fm<br />
5.830 fm<br />
3.630 fm<br />
8 FORSTSCHUTZ AKTUELL 43, 2008