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Experimente zur Produktivitätssteigerung in der Geothermie ...

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<strong>Experimente</strong> <strong>zur</strong> <strong>Produktivitätssteigerung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Geothermie</strong>-Forschungsbohrung Groß Schönebeck 3/90<br />

2 Reservoircharakterisierung<br />

2.1 Reservoirgeologie<br />

mit Beiträgen von H.-G. Holl<br />

Charakterisierung und Verbreitung <strong>der</strong> Vulkanite<br />

Das Norddeutsche Becken ist Teil e<strong>in</strong>es großräumig angelegten Senkensystems,<br />

das <strong>in</strong> Europa von <strong>der</strong> Nordsee bis nach Polen reicht. Es liegt zwischen dem Baltischen<br />

Schild im Norden und den Variskischen Gebirgszügen im Süden. Die Beckenfüllung<br />

enthält bis zu 12 km mesozoische und paläozoische Sedimente. Tektonische<br />

Bewegungen im späten Karbon bis frühen Perm führten <strong>zur</strong> Ablagerung von<br />

vulkanischen Geste<strong>in</strong>en, die bis zu 2 km mächtig s<strong>in</strong>d. Diese etwa 300 Millionen Jahre<br />

alten Vulkanite bestehen aus Rhyolit, Ignimbrit, Andesit und, weniger häufig, Basalt<br />

(Breitkreuz and Kennedy, 1999; Benek et al., 1996). Die Vulkanite werden überdeckt<br />

von e<strong>in</strong>er klastischen Sequenz aus dem Rotliegend, bestehend aus fluviatilen<br />

und äolischen Ablagerungen (Rieke et al., 2001). Die sedimentäre Abfolge wird fortgesetzt<br />

mit Wechsellagen von Salzen und Karbonaten, abgelagert während des<br />

Zechste<strong>in</strong>s. In <strong>der</strong> Kreidezeit verursachten Salzbewegungen lateral stark variierende<br />

Schichtmächtigkeiten. Im Hangenden folgen mesozoische, tertiäre und quartäre Sedimente.<br />

Geologische Internstruktur am Standort Groß Schönebeck<br />

Im H<strong>in</strong>blick auf die Rolle des Rotliegend-Untergrundes am Standort Groß Schönebeck<br />

als potenziellem geothermischen Reservoir wurden verschiedene seismische<br />

Untersuchungen herangezogen.<br />

In <strong>der</strong> Umgebung <strong>der</strong> Bohrung Groß Schönebeck 3/90 wurden die reflexionsseismischen<br />

Profile Liebenwalde LEW 01, LEW 24 und LEW25 auf Anzeichen von geologischen<br />

Störungszonen überprüft und neu <strong>in</strong>terpretiert. In e<strong>in</strong>em zweiten Arbeitsschritt<br />

wurden zusätzlich die Profile Prenzlau PRZL9202 und PRZL9203 mit e<strong>in</strong>bezogen<br />

(Berichte <strong>der</strong> GGD Leipzig vom 01.12.2001 und 02.08.2002). Alle drei Liebenwal<strong>der</strong><br />

Profile wurden tiefengestreckt, wozu die notwendigen Geschw<strong>in</strong>digkeitsgrenzen<br />

korreliert wurden, und e<strong>in</strong> Abgleich zu den beiden kreuzenden Prenzlauer<br />

Profilen durchgeführt.<br />

Durch die Neu<strong>in</strong>terpretation <strong>der</strong> reprozessierten Daten <strong>der</strong> Liebenwal<strong>der</strong> Profile<br />

konnten im Rotliegend Störungssysteme nachgewiesen und e<strong>in</strong> Modell zum tektonischen<br />

Bau des Prä-Zechste<strong>in</strong> im Raum Groß Schönebeck erstellt werden. Das Modell<br />

divergenter Strike-Slip-Störungen erlaubt e<strong>in</strong>e schlüssige Interpretation <strong>der</strong> regionalen<br />

Strukturen: als Folge von dextralen Blattverschiebungen entstanden synsedimentär<br />

transtensiv angelegte, <strong>in</strong>tern gestaffelte Grabensysteme (Depotzentren) mit<br />

e<strong>in</strong>er Streichrichtung von NNE nach SSW (Bild 2.1.1).<br />

Der unmittelbare Bereich um die Bohrung Groß Schönebeck 3/90 zeigt sowohl bei<br />

Horizontkorrelation als auch bei den durchgeführten Analysen seismischer Attribute<br />

14<br />

STR 04/16

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