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Experimente zur Produktivitätssteigerung in der Geothermie ...

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<strong>Experimente</strong> <strong>zur</strong> <strong>Produktivitätssteigerung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Geothermie</strong>-Forschungsbohrung Groß Schönebeck 3/90<br />

Die Zunahme <strong>der</strong> hydraulischen Konnektivität korreliert nicht mit <strong>der</strong> weiterh<strong>in</strong> abnehmenden<br />

elektrischen Konnektivität, wor<strong>in</strong> sich die unterschiedliche Struktursensitivität<br />

des hydraulischen Transportes und <strong>der</strong> elektrischen Leitfähigkeit zeigt. Da die<br />

Permeabilität stärker vom Porenradius abhängig ist als die elektrische Leitfähigkeit,<br />

erfolgt <strong>der</strong> hydraulische Transport nur über die größeren Kanäle und ist damit heterogener<br />

verteilt als <strong>der</strong> elektrische (David et al., 1990). E<strong>in</strong>fache Netzwerkmodelle<br />

zeigen, dass die elektrische Tortuosität stets kle<strong>in</strong>er als die hydraulische ist (z. B.<br />

Dullien, 1992).<br />

2.3 Durchströmungsversuche an Reservoirgeste<strong>in</strong>en<br />

mit Beiträgen von M. Wolfgramm und A. Seibt.<br />

In Vorbereitung <strong>der</strong> geplanten Open-hole-Stimulation mit Wasser aus e<strong>in</strong>em Grundwasserleiter<br />

s<strong>in</strong>d Versuche <strong>zur</strong> Konditionierung des Injektionsfluides durchgeführt<br />

worden. Wichtige Aussagen für dieses Konditionierungskonzept lieferten dabei die<br />

hier dokumentierten Ergebnisse des Durchströmungsversuches e<strong>in</strong>es Rotliegend-<br />

Sandste<strong>in</strong>s. Ziel des <strong>Experimente</strong>s war u. a. die Reaktion von Tonm<strong>in</strong>eralen auf<br />

chemisch unterschiedlich zusammengesetzte Injektionsfluide zu erfassen und zu<br />

messen, ob z. B. e<strong>in</strong>e Reduzierung <strong>der</strong> Permeabilität durch Quellung und/o<strong>der</strong> Mobilisation<br />

von Tonm<strong>in</strong>eralen erfolgen würde.<br />

Ausgangspunkt war dabei e<strong>in</strong>e petrographische Untersuchung von verschiedenen<br />

Rotliegend-Bohrkernen <strong>der</strong> Bohrung Groß Schönebeck 3/90, welche die lithologische<br />

Zusammensetzung <strong>der</strong> Rotliegend-Sedimente und ihres Inventars an Tonm<strong>in</strong>eralen<br />

zeigen. Nach <strong>der</strong> Durchströmung wurde <strong>der</strong> Kern mikroskopisch untersucht. Die<br />

chemische Analyse <strong>der</strong> Wässer aus dem durchströmten Bohrkern sollten H<strong>in</strong>weise<br />

auf Lösungs- und Fällungsreaktionen bzw. Tonm<strong>in</strong>eralmobilisierung liefern.<br />

Der Durchströmungsversuch stellt im Labormaßstab die hydraulische Stimulation<br />

nach, welche im Rahmen massiver Wasserfracs <strong>der</strong> Rotliegendgeste<strong>in</strong>e erfolgen<br />

wird. Somit lassen sich Schlussfolgerungen über das hydraulische Verhalten während<br />

<strong>der</strong> Stimulationsexperimente gew<strong>in</strong>nen (Bild 2.3.1).<br />

In diesem Versuch wurden <strong>in</strong> 18 Tagen etwa 3 % <strong>der</strong> vorhandenen Kalzitzemente<br />

gelöst. Unter <strong>der</strong> Annahme, dass Dolomitzemente mit ähnlichen Anteilen beansprucht<br />

wurden und dass e<strong>in</strong>e Freisetzung von weiteren kogenetischen M<strong>in</strong>eralen<br />

(Hämatit etc.) erfolgt, kann durch die Verwendung von angesäuerten Injektionsfluiden<br />

e<strong>in</strong>e deutliche Erhöhung <strong>der</strong> Porositäten stattf<strong>in</strong>den. Das sollte vor allem deshalb von<br />

Bedeutung se<strong>in</strong>, weil die Durchflussmengen und Temperaturen <strong>in</strong> den Rotliegend-<br />

Sandste<strong>in</strong>en <strong>der</strong> Bohrung selbst deutlich höher s<strong>in</strong>d, als es im Durchströmungsversuch<br />

simuliert wird.<br />

18<br />

STR 04/16

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