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Experimente zur Produktivitätssteigerung in der Geothermie ...

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4.2 Bohrlochstabilität<br />

40<br />

<strong>Experimente</strong> <strong>zur</strong> <strong>Produktivitätssteigerung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Geothermie</strong>-Forschungsbohrung Groß Schönebeck 3/90<br />

Mit dem ersten Wasserfrac im offenen Bohrlochabschnitt von 3874 bis 4291 m konnte<br />

e<strong>in</strong>e Steigerung <strong>der</strong> Produktivität m<strong>in</strong>destens um e<strong>in</strong>en Faktor 3 bis 4 gegenüber<br />

<strong>der</strong> Ausgangssituation nach <strong>der</strong> Bohrungsaufwältigung erreicht werden. Dieser Erfolg<br />

war jedoch nicht anhaltend, da die hydraulischen Wechselbelastungen <strong>der</strong> Ton- und<br />

Sandste<strong>in</strong>e zu Nachfall aus <strong>der</strong> Bohrlochwand und schließlich zum Verstopfen des<br />

Bohrlochs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Tiefe von 3901,5 m führten. Die <strong>Experimente</strong> wurden unterbrochen<br />

und e<strong>in</strong> Konzept <strong>zur</strong> Aufwältigung, Räumung und Sicherung <strong>der</strong> Bohrung erstellt.<br />

Die Weiterführung <strong>der</strong> massiven Stimulationen und die geplante Nachnutzung<br />

sollten nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er gesicherten Bohrung durchgeführt werden.<br />

4.3 Operativer Ablauf <strong>der</strong> Sicherungsarbeiten<br />

mit Beiträgen von B. Legarth, A. Saadat, P. Seibt und W. Brandt<br />

Zur Beseitigung <strong>der</strong> Verstopfungen und Bohrloch<strong>in</strong>stabilitäten (Nachfall und Ausbrüche<br />

aus <strong>der</strong> Bohrlochwand), die als Folge <strong>der</strong> Test- und Stimulationsarbeiten im März<br />

2003 aufgetreten s<strong>in</strong>d, wurde im November 2003 die Bohrung Groß Schönebeck<br />

3/90 erneut aufgewältigt. E<strong>in</strong> L<strong>in</strong>er wurde als Sicherungsmaßnahme <strong>in</strong> den offenen<br />

Bohrlochbereich <strong>in</strong>stalliert. Nach e<strong>in</strong>er Ausschreibung wurde die Firma Erdgas Erdöl<br />

Workover, Salzwedel, als Generalauftragnehmer mit den Arbeiten beauftragt.<br />

Schlumberger, Vechta, wurden die hydraulischen Arbeiten und Bohrlochmessungen<br />

übertragen.<br />

Bei <strong>der</strong> Aufwältigung kam es zu e<strong>in</strong>er kurzzeitigen Festwerdehavarie. Der Festpunkt<br />

wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tiefe des 7“ L<strong>in</strong>er-Hangers bestimmt (2350 m). Mit Be- und Entlastungsmanövern<br />

des Hebewerks konnte <strong>der</strong> Strang befreit werden. Anschließend<br />

wurde die Bohrung zunächst bis 4293,5 m aufgewältigt.<br />

Die bereits <strong>in</strong>stallierten Rohrtouren im Bohrlochbereich zwischen 1600 und 1800 m<br />

(Rötsalzbereich) und 2200 und 2400 m (7“ L<strong>in</strong>erkopf) wurden mit e<strong>in</strong>er Multif<strong>in</strong>ger-<br />

Kalibermessung kontrolliert. Die Inspektion zeigte <strong>in</strong>takte Rohre (siehe Kap. 5.2).<br />

Nun konnte die Bohrung bis 4309,1 m vertieft werden.<br />

Daran anschließend wurde e<strong>in</strong> Bohrlochmessprogramm im offenen Bohrlochabschnitt<br />

von 3874 bis 4309 m gefahren. Dieses diente <strong>der</strong> Lokalisierung und Quantifizierung<br />

von Klüften sowie <strong>der</strong> Lithologiebestimmung. Es wurden <strong>in</strong>sgesamt drei<br />

E<strong>in</strong>fahrten vorgenommen: ALAT-CAL-GR, FMI-HNGS und RST.<br />

Während <strong>der</strong> Fahrt des Formation-Micro-Imagers (FMI) trat e<strong>in</strong>e Havarie auf. Die<br />

Messsonde wurde <strong>in</strong> 4107 m fest. Bei den Zugversuchen riss e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> vier Sensorpads<br />

ab und verblieb im Bohrloch. Deshalb fehlen die Daten ab dieser Teufe bis zum<br />

Rohrschuh (3874 m). Die darauf folgende Reservoir-Saturation-Tool-Messung (RST)<br />

konnte problemlos gefahren werden.<br />

Nach Abschluss des Open hole-Bohrlochmessprogramms begann <strong>der</strong> E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>es<br />

5“ L<strong>in</strong>ers. Der L<strong>in</strong>er wurde als komb<strong>in</strong>ierte Rohrtour ausgelegt. Die unteren 175 m<br />

wurden vorperforiert, um <strong>in</strong> diesem Bereich den hydraulischen Kontakt <strong>zur</strong> Formation<br />

beizubehalten. Zwischen Vollrohr und perforiertem Rohrabschnitt wurde e<strong>in</strong> Über-<br />

STR 04/16

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