Das elektrische Feld
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Das elektrische Feld
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<strong>Das</strong> <strong>elektrische</strong> <strong>Feld</strong><br />
1. In Muskel- und Nervenzellen besteht eine <strong>elektrische</strong> Spannung quer durch die Zellmembran.<br />
Die Größe der Spannung beträgt 90mV im Ruhezustand, die Dicke der<br />
Membran beträgt 4 − 5nm. Berechne die <strong>Feld</strong>stärke, die über der Zellmembran<br />
herrscht und bewerte das Ergebnis.<br />
Lösung: E ≈ 2·10 7 V<br />
m<br />
, die <strong>Feld</strong>stärke ist größer als bei einem Blitz; die Durchschlagfeldstärke der<br />
Membran ist sehr hoch<br />
2. Ein durch Reibung aufgeladener Kamm trägt eine Ladung von Q = 10 −7 C. Schätze<br />
die <strong>Feld</strong>stärke in der Umgebung des Kammes ab.<br />
Lösung: Oberfläche = 2· Fläche des Kammes ≈ 2·(15cm · 2,5cm) ≈ 10−2m2 ⇒ σ = 10−5 C<br />
E = 1<br />
σ<br />
2 ε0<br />
= 6·105 V<br />
m<br />
m 2 ⇒<br />
Der Wert ist plausibel, denn in der Nähe eines geladenen Kammes knistert es, d. h. die<br />
Durchschlagsfeldstärke von Luft wird überschritten.<br />
3. Zeichne für folgende Ladungensverteilungen die <strong>Feld</strong>linien ein.<br />
Quelle: Elektrodynamik Sommer 2003, Prof. Thomas Müller, Universität Karlsruhe,<br />
Blatt 1<br />
1
Lösung: .<br />
Lösung: 3<br />
Lösung:<br />
4. Ein Öltröpfchen der Masse 3·10 −11 g schwebt in einem Kondensator mit vertikalen<br />
<strong>Feld</strong>linien. Die Kondensatorspannung beträgt 7400V, der Plattenabstand 12mm.<br />
Wie viele Elementarladungen sind auf dem Tröpfchen?<br />
5. Finde im WWW fünf Seiten über Elmsfeuer. Davon sollten drei möglichst gut und<br />
zwei möglichst schlecht sein. Nenne die Gründe für deine Bewertung.<br />
6. Zeichne die <strong>Feld</strong>linienbilder folgender Ladungsverteilungen (Leiter sind grau). Achte<br />
auf Symmetrien.<br />
2
Lösung:<br />
(a) (b)<br />
(c)<br />
(a) (b)<br />
(c)<br />
+<br />
−<br />
−<br />
+ + + + + + + +<br />
(d)<br />
(d)<br />
− −<br />
+ + + + + +<br />
7. E1(r), ...., En(r) seien die <strong>Feld</strong>stärken der Punktladungen Q1, ....,Qn am Ort r.<br />
Beweise das Superpositionsprinzip für <strong>Feld</strong>stärken:<br />
E(r) =<br />
n<br />
Eν(r)<br />
Lösung: <strong>Das</strong> Superpositionsprinzip gilt für Kräfte und damit auch für <strong>Feld</strong>stärken (q ist eine Testladung<br />
am Ort r und F(r) ist die Kraft auf q):<br />
E(r) = F(r)<br />
q<br />
= 1<br />
q ·<br />
ν=1<br />
n<br />
Fν(r) =<br />
ν=1<br />
n<br />
ν=1<br />
Fν(r)<br />
q =<br />
n<br />
Eν(r)<br />
8. Welche Beschleunigung erhält eine kleine Alukugel der Masse m = 0,50g mit der<br />
Ladung Q = 2,0·10 −9 4 N<br />
C in einem <strong>elektrische</strong>n <strong>Feld</strong> der <strong>Feld</strong>stärke E = 4,0·10 C ?<br />
3<br />
ν=1
Lösung: a = F QE<br />
=<br />
m m<br />
= 0,16 m<br />
s 2<br />
9. Eine Kugel der Masse m = 0,100g trägt die Ladung Q = 5,00 ·10 −8 C und hängt<br />
an einem l = 2,00m langen Faden. Die horizontale Auslenkung der Kugel in einem<br />
waagrechten und homogenen <strong>elektrische</strong>n <strong>Feld</strong> der Stärke E beträgt x = 2,50cm.<br />
Berechne E!<br />
Lösung: Die Kugel ist in Ruhe, d.h. die Gesamtkraft<br />
auf die Kugel ist null ( FF ist die Fadenkraft):<br />
Fe + G+ FF = 0<br />
Damitist− FF parallelzumFadenundaus<br />
der Ähnlichkeit der Dreiecke folgt<br />
Fe<br />
G<br />
E =<br />
= QE<br />
mg<br />
= x<br />
y =<br />
xmg<br />
x<br />
√ l 2 −x 2<br />
Q √ l2 N<br />
= 245<br />
−x2 C<br />
4 V<br />
10. (a) Ein <strong>elektrische</strong>s <strong>Feld</strong> mit dem Betrag E = 3,00·10 zeigt in die Richtung von<br />
m<br />
P(−2,00m 3,00m 1,00m) nach Q(−5,00m −3,00m 4,00m). Berechne E.<br />
2 km<br />
(b) Ein Flugzeug startet mit v = 2,30 · 10 h<br />
genau nach NNO mit einem Steigungswinkel<br />
von ϕ = 22,5◦ gegen den Boden. Berechne v.<br />
Lösung: (a) Der Einheitsvektor in <strong>Feld</strong>richtung ist e =<br />
E = E ·e = 5000 √ 6 N<br />
C<br />
4<br />
y<br />
ϕ<br />
−→<br />
PQ 1<br />
=<br />
|PQ| 3 √ ⎛ ⎞ ⎛ ⎞<br />
−3 √ −1<br />
⎝−6⎠<br />
6<br />
= ⎝−2⎠<br />
6 6<br />
3 1<br />
FF<br />
⎛ ⎞ ⎛<br />
−1 −1,22·10<br />
⎝−2⎠<br />
= ⎝<br />
1<br />
4⎞<br />
⎠ N<br />
C<br />
−2,45·10 4<br />
1,22·10 4<br />
x<br />
l<br />
G<br />
ϕ<br />
Fe<br />
− FF
(b) e ist ein Einheitsvektor, der in die Richtung<br />
von v zeigt. Mit ϕ = 22,5◦ und |e| =<br />
1 folgt aus der Abbildung AB = cosϕ und<br />
damit ⎛<br />
sinϕcosϕ<br />
e = ⎝ cos2 ⎞<br />
ϕ ⎠<br />
sinϕ<br />
Probe:<br />
<br />
e = |e| =<br />
<br />
=<br />
sin 2 ϕcos 2 ϕ+cos 4 ϕ+sin 2 ϕ =<br />
cos2ϕ(sin 2 ϕ+cos 2 ϕ) +sin2 ϕ = 1 x<br />
<br />
1<br />
z<br />
zr<br />
oben<br />
⎛<br />
sinϕcosϕ<br />
v = v ·e = v ⎝ cos2 ⎞ ⎛ ⎞<br />
81,3<br />
ϕ ⎠ = ⎝196⎠<br />
sinϕ 88,0<br />
km<br />
h<br />
yr<br />
22,5<br />
A B<br />
◦<br />
22,5◦ 22,5◦ xr<br />
r<br />
O<br />
y<br />
NNO<br />
AB = |e|·cosϕ = cosϕ<br />
11. Informationstheoretisches Modell der <strong>elektrische</strong>n Wechselwirkung<br />
In der Zeit ∆t sendet jede Elementarladung<br />
∆n = α∆t Informationspakete (IPAs)<br />
gleichmäßig in alle Richtungen verteilt aus.<br />
Jedes Teilchen der Ladung q und der Masse<br />
m hat pro Elementarladung die ” Antennenfläche“<br />
A0. Jedes IPA, das von einer Ladung<br />
Qausgesandt wurdeundaufdiegesamteAntennenfläche<br />
A des Teilchens trifft, übermittelt<br />
die Information (me ist die Elektronenmasse):<br />
” Erhöhe deine Geschwindigkeit in meine Bewegungsrichtung um v0me<br />
, wenn<br />
m<br />
du gleichnamig geladen bist wie mein Absender, sonst in die Gegenrichtung.“<br />
(a) Beantworte zunächst folgende Fragen<br />
Q<br />
r<br />
q<br />
N<br />
A m<br />
• Wie viele IPAs ∆nQ sendet ein Teilchen A mit der Ladung Q in der Zeit<br />
∆t aus?<br />
• Welche Antennenfläche A hat ein Teilchen B der Ladung q?<br />
• Wie viele IPAs ∆nq treffen auf Teilchen B, wenn AB = r ist?<br />
• Welche Geschwindigkeitsänderung ∆v erfährt B in der Zeit ∆t?<br />
und zeige dann, dass unser Modell das Coulombgesetz erklärt. Beweise dabei<br />
den Zusammenhang A0αv0meε0 = e 2 .<br />
(b) Wir nehmen an, dass eine Elementarladung pro Planckzeit tp = 1,35·10 −43 s<br />
ein IPA aussendet. Wie groß ist dann α? Für A0 wählen wir die ” klassische<br />
Elektronenfläche“ A0 = 2,5·10 −29 m 2 . Berechne v0.<br />
5
(c) Welche Abweichungen vom Coulombgesetz ergeben sich mit unserem Modell<br />
für große Entfernungen? Berechne dazu die Zahl der IPAs, die pro Sekunde<br />
an der Wechselwirkung zweier Elektronen in der Entfernung r = 3,8 · 10 6 m<br />
beteiligt sind. Vergleiche auch die Beschleunigungen aCoulomb und aIPA eines<br />
der beiden Elektronen, die nach beiden Theorien zu erwarten sind.<br />
Lösung: (a) ∆nQ = Q<br />
e ·α∆t<br />
A = q<br />
e ·A0<br />
qQA0α∆t<br />
=<br />
4πe2r2 qQA0αv0me∆t<br />
=<br />
4πme2r2 ∆nq = A<br />
4πr2∆nQ = qA0 Qα∆t<br />
·<br />
4πer2 e<br />
∆v = ∆nq · v0me<br />
m<br />
Kraft auf B: F = ma = m · ∆v<br />
∆t<br />
Coulombgesetz, wenn<br />
ist.<br />
(b) α = 1<br />
tp<br />
ε0 =<br />
42 1<br />
= 7,4·10<br />
s , v0 =<br />
e 2<br />
A0αv0me<br />
A0αv0me<br />
=<br />
4πe2 · qQ<br />
. <strong>Das</strong> entspricht genau dem<br />
r2 oder A0αv0 = e2<br />
e2 m<br />
= 1,7·10−11<br />
meε0A0α s<br />
meε0<br />
(c) A = A0 =⇒ ∆nq<br />
∆t = e2A0α 4πe2 A0α 1<br />
= = 1,0<br />
r2 4πr2 s<br />
Die Wechselwirkung mit den IPAs erfolgt für große Entfernungen sprunghaft!<br />
e 2<br />
aCoulomb =<br />
4πε0r2me −11 m<br />
= 1,754·10<br />
s2, aIPA = v0 m<br />
= 1,724·10−11<br />
1s s2 6