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Was nun, tat Gott? Was sonst könnte er tun, als<br />
sein Bild im Menschen zu erneuern, damit dadurch<br />
die Menschheit noch einmal ihn erken-<br />
nen sollten? Und wie könnte dies geschehen<br />
ausser durch <strong>das</strong> Kommen seines exakten Bil-<br />
des, unseres Erlösers Jesus Christus? <strong>Der</strong><br />
Mensch von sich aus hätte es nicht vollbringen<br />
können, denn er ist nur geschaffen nach seinem<br />
Bild. Die Engel hätten es nicht vollbringen kön-<br />
nen, denn sie waren nicht im Bilde Gottes. Das<br />
Wort Gottes kam in Seiner eigenen Person,<br />
denn es war Er allein, <strong>das</strong> Bild des Vater, der<br />
den Menschen neu schaffen konnte, gemacht<br />
nach seinem Bild. Um dies Neuschöpfung zu<br />
vollbringen musste er zuerst Tod <strong>und</strong> Vergänglichkeit<br />
hinwegtun. Deswegen zog er einen<br />
menschlichen Leib an, damit darin der Tod ein<br />
für allemal zerstört <strong>und</strong> die Menschen nach seinem<br />
Bild erneuert werden konnten.<br />
St. Athanasius, Über die Inkarnation [13]<br />
78
KAPITEL 6 - DER GARTEN UND DAS EINSAME, ÖDE JAMMERTAL<br />
Als Gott Adam schuf, setzte er ihn in ein Land <strong>und</strong> gab<br />
ihm Herrschaft darüber. Es gibt keine Herrschaft ohne<br />
Land; deshalb bedeutet Erlösung die Wiederherstellung<br />
von Land <strong>und</strong> Besitz. Als Gott Abraham seinen B<strong>und</strong> ankündigte<br />
redete er gleich im ersten Satz von einem Land<br />
<strong>das</strong> er ihm versprach (1. Mose 12,1), <strong>und</strong> er erfüllte diese<br />
Verheissung vollkommen als er Israel rettete (Josua 21,43-<br />
45). Deswegen ist <strong>das</strong> Gesetz in der Bibel voller Hinweise<br />
auf Land <strong>und</strong> Besitz; <strong>und</strong> deswegen legte die Reformation<br />
genau so viel Wert auf diese Welt wie auf die Zukünftige.<br />
Die Errettung befreit uns nicht von dieser materiellen<br />
Welt, sondern von der Sünde <strong>und</strong> den Auswirkungen des<br />
Fluches. Das biblische Ideal für jeden Menschen ist es,<br />
Land zu besitzen – einen Ort an dem er regieren kann unter<br />
Gott. <strong>Der</strong> Segen der westlichen Welt kam durch <strong>das</strong><br />
Christentum <strong>und</strong> der daraus resultierenden Freiheit, die der<br />
Mensch hat, Besitz zu haben, ihn zu kultivieren <strong>und</strong> unter<br />
Gottes Herrschaftsauftrag in der Erfüllung seiner Bestimmung<br />
zu leben. Kapitalismus – der freie Markt – ist ein<br />
Produkt biblischen Gesetzes, welches dem persönlichen<br />
Besitz eine hohe Priorität einräumt <strong>und</strong> Diebstahl streng<br />
verurteilt (auch den staatlich sanktionierten Diebstahl<br />
durch eine Regierung). Für ungläubige Ökonomen, Professoren<br />
<strong>und</strong> Regierungsbeamte ist es unerklärlich, warum<br />
der Kapitalismus nicht exportiert werden kann. Wenn die<br />
freie Marktwirtschaft bewiesenermassen <strong>und</strong> offensichtlich<br />
den Lebensstandard aller Klassen der Bevölkerung<br />
anhebt, warum integrieren heidnische Nationen den Kapi-<br />
79
talismus nicht in ihre sozialen Strukturen? <strong>Der</strong> Gr<strong>und</strong> ist<br />
folgender: Freiheit kann nicht in eine Nation „exportiert“<br />
werden in der es keinen „Marktplatz“ für <strong>das</strong><br />
Evangelium gibt. Die Segnungen des <strong>Garten</strong>s kann man<br />
nicht getrennt von Jesus Christus bekommen. Die Goldene<br />
Regel – welche <strong>das</strong> Gesetz <strong>und</strong> die Propheten zusammenfasst<br />
(Mat 7,12) – ist die unvermeidliche ethische Gr<strong>und</strong>lage<br />
für die freie Marktwirtschaft; <strong>und</strong> diese Ethik ist unmöglich<br />
zu verwirklichen ohne den Heiligen Geist, der<br />
uns hilft gemäss den Anforderungen des Gesetzes zu leben<br />
(Röm 8,4).<br />
Heidnischen Kulturen waren zu allen Zeiten staatsgläubig<br />
<strong>und</strong> tyrannisch, denn ein Volk <strong>das</strong> Gott ablehnt unterwirft<br />
sich damit automatisch der Macht eines Diktators (1. Sam<br />
8,7-20). Gottlose Menschen wollen zwar die Segnungen<br />
des <strong>Garten</strong>s haben, aber sie versuchen sie durch ungesetzliche<br />
Mittel zu bekommen, so wie Ahab es mit dem Weinberg<br />
Naboths machte (1. Kön 21,1-16). Das Ergebnis ist,<br />
wie immer, Zerstörung (1. Kön 21,17-24). <strong>Der</strong> ursprüngliche<br />
Plan, der freie Besitz von Land ist ein Ergebnis der Erlösung:<br />
Gott brachte sein Volk in ein Land <strong>und</strong> teilte es<br />
unter ihnen auf als Erbe (4. Mose 26,52-56); <strong>und</strong> genau so<br />
wie im <strong>Garten</strong> Eden regelte er die Nutzung des Landes (3.<br />
Mose 25,4) <strong>und</strong> der Bäume (3. Mose 19,23-25).<br />
Wie wir schon festgestellt haben, verwandelte sich die<br />
Erde langsam in eine Wüste, nachdem Gott Adam <strong>und</strong> Eva<br />
aus dem <strong>Garten</strong> vertrieben hatte (1. Mose 3,17-19). Von<br />
diesem Zeitpunk tan entwickelt sich in der Bibel eine<br />
„Land gegen Wüste Thematik“, in der <strong>das</strong> erlöste <strong>und</strong> gehorsame<br />
Volk Gottes ein sicheres <strong>und</strong> gesegnetes Land als<br />
80
Erbe erhält, während die Gottlosen verflucht <strong>und</strong> in die<br />
Wüste getrieben werden. Als Kain von Gott bestraft wurde<br />
sagte er:<br />
Siehe, du hast mich heute von der Fläche des Erdbodens<br />
vertrieben, <strong>und</strong> ich werde verborgen sein<br />
vor deinem Angesicht <strong>und</strong> werde unstet <strong>und</strong> flüchtig<br />
sein auf der Erde ... (1. Mose 4,14)<br />
Er hatte recht! Die Bibel berichtet:<br />
Und Kain ging weg von dem Angesicht Jahwes<br />
<strong>und</strong> wohnte im Lande Nod, östlich von Eden. (Gen<br />
4:16)<br />
Nod bedeutet: Wanderung. Kain wurde der erste Nomade,<br />
ein Wanderer ohne Heimat <strong>und</strong> ohne Ziel. Ganz ähnlich<br />
war es als die ganze Erde mit Bosheit erfüllt wurde. Gott<br />
sagte:<br />
Und Jahwe sprach: Ich will den Menschen, den<br />
ich geschaffen habe, von der Fläche des Erdbodens<br />
vertilgen, ... (Gen. 6:7),<br />
Genau <strong>das</strong> tat Gott <strong>und</strong> bewahrte nur Noah <strong>und</strong> seine Familie<br />
am Leben in der Arche (die Gott übrigens auf einem<br />
Berg aufsetzen liess). Die Gottlosen wurden vom Erdboden<br />
ausgelöscht, während die Menschen seines B<strong>und</strong>es<br />
<strong>das</strong> Land neu bevölkerten.<br />
Später versuchten die Gottlosen wieder ihren eigenen<br />
„<strong>Garten</strong>“ zu bauen, den Turm zu Babel. Sie versuchten<br />
sich selbst einen Namen zu machen – sich selbst zu definieren<br />
unabhängig <strong>und</strong> gemäss ihres eigenen rebellischen<br />
Standards – <strong>und</strong> sich selbst davor zu bewahren, überall im<br />
81
Land verstreut zu werden (1. Mose 11,4). Aber der<br />
Mensch kann den <strong>Garten</strong> nicht nach seinen Bedingungen<br />
aufbauen. Gott ist sein Schöpfer <strong>und</strong> nur er allein kann uns<br />
Sicherheit geben. <strong>Der</strong> Versuch der Menschen in Babel ihre<br />
Zerstörung zu verhindern, hat sie schlussendlich herbeigeführt.<br />
Gott verwirrte Ihre Sprache <strong>und</strong> zerstreute sie auf<br />
der ganzen Erde (1. Mose 11,8-9).<br />
Im extremen Kontrast dazu berichtet <strong>das</strong> nächste Kapitel<br />
der Bibel vom B<strong>und</strong> Gottes mit Abraham. Darin verspricht<br />
Gott, ihn in ein Land zu bringen <strong>und</strong> seinen Namen groß<br />
zu machen (1. Mose 12,1-2). Als weitere Garantie <strong>und</strong> Erinnerung<br />
an diesen B<strong>und</strong>, ändert Gott sogar Abrams Namen<br />
in Abraham, um dadurch seine Bestimmung <strong>zum</strong><br />
Ausdruck zu bringen. Gott ist derjenige, der uns definiert:<br />
Er allein gibt uns einen Namen <strong>und</strong> „ruft <strong>das</strong> was nicht ist“<br />
(Röm 4,17). Wenn wir nun in Gottes Namen hineingetauft<br />
werden (Mat 28,19) werden als Gottes lebendiges Volk<br />
neu definiert <strong>und</strong> in Christus frei gemacht vom Tod in dem<br />
wir durch Adam waren (Röm 5,12-6,23). Die Beschneidung<br />
im Alten Testament hatte dieselbe Funktion. Das war<br />
der Gr<strong>und</strong>, warum die Kinder offiziell bei der Beschneidung<br />
ihren Namen erhielten s.a. Luk 2,21). In der Erlösung<br />
bringt Gott uns zurück nach Eden <strong>und</strong> gibt uns einen<br />
neuen Namen (Off 2,17; s.a. Jes 65,13-25).<br />
Als Gottes Volk kurz vor der Landeinnahme ungehorsam<br />
wurde, bestrafte Gott sie dadurch, <strong>das</strong>s sie durch die Wüste<br />
wandern mussten bis die gesamte Generation der Ungehorsamen<br />
ausgelöscht war (4. Mose 14,26-35). Dann wendete<br />
Gott <strong>das</strong> Geschick seines Volkes <strong>und</strong> rettete sie aus<br />
dem „einsamen, <strong>öde</strong>n <strong>Jammertal</strong>“ (5. Mose 32,10), <strong>und</strong><br />
82
achte sie in <strong>das</strong> Land in dem Milch <strong>und</strong> Honig fliesst<br />
(ein weiterer subtiler Hinweis auf den <strong>Garten</strong> Eden, denn:<br />
Milch ist eine nahrhaftere Form von Wasser <strong>und</strong> der Honig<br />
kommt schlussendlich von den Bäumen). Gottes gehorsames<br />
Volk war niemals ein Volk von Nomaden –<br />
stattdessen waren sie gekennzeichnet von Stabilität <strong>und</strong> sie<br />
hatten Herrschaft. Es ist richtig, <strong>das</strong>s die Bibel uns Pilger<br />
nennt (Hebr 11,13 / 1. Petr 2,11), aber genau <strong>das</strong> ist der<br />
Punkt: wir sind Pilger <strong>und</strong> keine Landstreicher. Ein Pilger<br />
hat eine Heimat <strong>und</strong> einen Bestimmungsort. In der Erlösung<br />
rette Gott uns aus der Wanderschaft <strong>und</strong> bringt uns in<br />
ein Land (Psalm 107,1-9). Ein zerstreutes <strong>und</strong> heimatloses<br />
Volk kann niemals Herrschaft ausüben. Als die Puritaner<br />
England verliessen, sind sie nicht einfach in der Weltgeschichte<br />
umhergewandert. Gott brachte sie in ein Land<br />
<strong>und</strong> gab ihnen Herrschaft. Obwohl dieses F<strong>und</strong>ament, <strong>das</strong><br />
sie damals legten teilweise abbröckelt, ist es nach 300 Jahren<br />
immer noch die Gr<strong>und</strong>lage unseres Landes. (Was werden<br />
wohl die Menschen in 300 Jahren von den Errungenschaften<br />
der heutigen Evangelikalien sagen). Nur durch<br />
den Ungehorsam werden Menschen zu Nomaden (5. Mose<br />
28,65). Während der Fluch durch alle Zeiten hindurch<br />
wirkt <strong>und</strong> die Zivilisation sich immer mehr von Gott entfernt,<br />
breitet sich sowohl <strong>das</strong> Nomadentum wie auch die<br />
Wüste immer mehr aus. Die Erde ist unter dem Fluch, <strong>und</strong><br />
die Wasserquellen vertrocknen. Seit dem Sündenfall wird<br />
der Erdboden nicht mehr primär von Quellen <strong>und</strong> Flüssen<br />
bewässert. Gott sandte nun stattdessen Wasser durch Regen<br />
(Regen ist viel leichter zu stoppen als Quellen <strong>und</strong><br />
Flüsse). Das <strong>Zurück</strong>halten von Regen – wodurch <strong>das</strong> Land<br />
83
in eine trockene Ein<strong>öde</strong> verwandelt wird – ist eng verb<strong>und</strong>en<br />
mit dem Fluch (5. Mose 29,22-28). Dass ein Volk seines<br />
Landes entwurzelt wird, ist ebenfalls eine Folge des<br />
Fluches (5. Mose 29,28), während Gott seinem Volk verheisst,<br />
<strong>das</strong>s er es in einem Land pflanzen will (2. Mose<br />
15,17). Gott benutzt insbesondere die Trockenheit <strong>und</strong><br />
Dürre, um die Wurzeln eines Landes <strong>und</strong> deren Bewohner<br />
zu zerstören: so wird die Trockenheit in der Bibel immer<br />
wieder als eine schwere (<strong>und</strong> effektive) nationale Bestrafung<br />
dargestellt. Wenn Gott <strong>das</strong> Wasser <strong>zum</strong> versiegen<br />
bringt, verwandelt er <strong>das</strong> Land ins Gegenteil des <strong>Garten</strong>s<br />
Eden.<br />
Die Geschichte von Sodom <strong>und</strong> Gomorrah ist in dieser<br />
Hinsicht fast eine komprimierte Geschichte der Welt.<br />
Einst beschrieben als dem <strong>Garten</strong> Eden gleich in seiner<br />
Schönheit <strong>und</strong> seinem Überfluss (1. Mose 13,10), wurde<br />
es durch Gottes Gericht zu „Schwefel <strong>und</strong> Salz, ein Brand,<br />
daß es nicht besät wird <strong>und</strong> nichts sprossen läßt, <strong>und</strong> keinerlei<br />
Kraut darin aufkommt“ (5. Mose 29:23). Sodom and<br />
Gomorrah waren in jener Gegend bekannt als <strong>das</strong> Tote<br />
Meer – <strong>und</strong> es wird aus gutem Gr<strong>und</strong> tot genannt: nichts<br />
kann darin überleben. Durch Gottes Gericht, besteht <strong>das</strong><br />
Wasser nun aus 25% aus Ablagerungen von Chemikalien<br />
(Salz, Pottasche, Magnesium <strong>und</strong> andere). Abgesehen von<br />
den Regionen wo Süsswaser einfliesst (<strong>und</strong> einigen isolierten<br />
Quellen jener Gegend) ist <strong>das</strong> ganze Land<br />
absolut ...<br />
... arid ...<br />
Es ist <strong>das</strong> komplette Gegenteil von Eden <strong>und</strong> dient uns als<br />
84
Bild auf die Erde nach dem Fluch: Eden wurde zur Wüste.<br />
Doch <strong>das</strong> ist nicht alles, was uns über jene Gegend berichtet<br />
wird. In Hesekiel lesen wir die Vision vom wiederhergestellten<br />
Tempel (ebenfalls auf einem Berg – Hes 40,2).<br />
<strong>Der</strong> Prophet sieht <strong>das</strong> Wasser des Lebens wie es nach Osten<br />
unter der Schwelle hervortritt <strong>und</strong> in Richtung des Toten<br />
Meeres fliesst <strong>und</strong> sein Wasser geheilt wird. Eine<br />
Menge von Fischen <strong>und</strong> üppiges Wachstum sind plötzlich<br />
wieder vorhanden (Hes 47,8-12). Wir dürfen die Welt<br />
nicht nur im Hinblick auf den Fliuch betrachten; wir müssen<br />
sie genau so mit den Augen des Glaubens – erleuchtet<br />
durch Gottes Wort - als Arena seines Triumphes sehen.<br />
Die Geschichte endet nicht mit der Wüste. Die Geschichte<br />
der Welt wird – bildlich gesprochen – die Geschichte Sodoms<br />
sein: zuerst ein <strong>Garten</strong>, lieblich <strong>und</strong> fruchtbar; dann<br />
durch die Sünde zu einer Wüste des Tode zerstört; doch<br />
schlussendlich durch Gottes Gnade wiederhergestellt <strong>zum</strong><br />
überfliessenden Leben des <strong>Garten</strong>s Eden.<br />
Die Wüste <strong>und</strong> <strong>das</strong> dürre Land werden sich freuen,<br />
<strong>und</strong> die Steppe wird frohlocken <strong>und</strong> aufblühen wie<br />
eine Narzisse. (Jes 35,1)<br />
Die Elenden <strong>und</strong> die Armen, welche nach Wasser<br />
suchen, <strong>und</strong> keines ist da,<br />
deren Zunge vor Durst vertrocknet:<br />
Ich, Jahwe, werde sie erhören,<br />
ich, der Gott Israels, werde sie nicht verlassen.<br />
Ich werde Ströme hervorbrechen lassen auf den<br />
kahlen Höhen,<br />
85
<strong>und</strong> Quellen inmitten der Talebenen;<br />
ich werde die Wüste <strong>zum</strong> Wasserteich machen,<br />
<strong>und</strong> <strong>das</strong> dürre Land zu Wasserquellen.<br />
Ich werde Zedern in die Wüste setzen,<br />
Akazien <strong>und</strong> Myrten <strong>und</strong> Olivenbäume,<br />
werde in die Steppe pflanzen Zypressen, Platanen<br />
<strong>und</strong> Scherbinzedern miteinander;<br />
damit sie sehen <strong>und</strong> erkennen<br />
<strong>und</strong> zu Herzen nehmen <strong>und</strong> verstehen all<strong>zum</strong>al,<br />
daß die Hand Jahwes dieses getan<br />
<strong>und</strong> der Heilige Israels es geschaffen hat.<br />
(Jes 41,17-20)<br />
Dies nun, wird die Richtung sein, die die Geschichte einschlägt.<br />
Man könnte es fast als „die erste Entrückung“ bezeichnen<br />
– Gott entwurzelt alle Ungläubigen <strong>und</strong> die gottloisen<br />
Kulturen nach <strong>und</strong> nach aus dem Land <strong>und</strong> bringt<br />
sein Volk in die Fülle des Erbes in dieser Welt hinein. Ich<br />
leugne ganz bestimmt nicht die Tatsache, <strong>das</strong>s Gottes<br />
Volk dem Herrn eines Tages „in der Luft begegnet bei seiner<br />
Wiederkunft (1. Thess 4,17); aber die moderene Auslegung<br />
der „Entrückung“ ist zu oft eine Lehre der „Flucht<br />
aus der Welt“, durch welche Christen zu lange beigebracht<br />
wurde, den Problemen dieser Welt aus dem Weg zu gehen,<br />
anstatt <strong>das</strong> zu tun was die Bibel uns lehrt: zu herrschen!<br />
Zu oft hören wir Christen sagen, wenn sie einem<br />
grossen Problem begegnen: „Ich wünschte die Entrückung<br />
86
wäre bald!“, - anstatt <strong>das</strong>s sie sagen: „Machen wir uns an<br />
die Arbeit um dieses Problem zu lösen!“ Noch schlimmer<br />
ist die Reaktion die auch sehr häufig anzutreffen ist: „Wen<br />
kümmerts? Wir haben nichts damit zu tun, denn die Entrückung<br />
wird sowieso sehr bald sein!“ Das Allerschlimmste<br />
jedoch ist die Überzeugung vieler, <strong>das</strong>s die<br />
Anstrengungen diese Welt zu einem besseren Ort zu machen<br />
eher kontraproduktiv sind, denn „die Umstände zu<br />
verbessern be¬deu¬tet, <strong>das</strong> zweite Kommen des Herrn<br />
hinauszuzögern.“ <strong>Der</strong> grösste Teil dieser „Entrückomanie“<br />
sollte als <strong>das</strong> entlarvt werden was sie ist: ein gefährlicher<br />
Irrtum, der dem Volk Gottes beigebracht hat Versagen zu<br />
erwarten anstatt Sieg.<br />
Tatsächlich ist eine häufig anzutreffende evangelikale<br />
Weltanschauung, <strong>das</strong>s „Die Erde des Teufels ist <strong>und</strong> was<br />
darinnen ist,…“ – <strong>das</strong>s die Welt dem Satan gehört, <strong>und</strong> die<br />
Christen nichts anderes als Niederlage erwarten können,<br />
bis der Herr kommt. Genau <strong>das</strong> ist die Lüge, von der Satan<br />
möchte, <strong>das</strong>s wir sie glauben. Wenn Gottes Volk daran<br />
glaubt, <strong>das</strong>s Satan gewinnt, dann macht <strong>das</strong> seinen Job unglaublich<br />
leicht. Was würde er machen, wenn die Christen<br />
endlich aus ihrem Erholungsschlaf erwachen <strong>und</strong> sich ihm<br />
entgegenstellen würden? Jakobus 4,7 sagt uns klar <strong>und</strong><br />
deutlich, was er tun würde: er würde von uns fliehen!<br />
Weshalb also, flieht der Teufel nicht vor uns in dieser<br />
Zeit? Warum sind Christen dem Feind <strong>und</strong> seinen Knechten<br />
ausgeliefert? Warum erobern Christen nicht ganze Königreiche<br />
mit dem Evangelium, wie es in der Vergangenheit<br />
geschah? Weil sie dem Teufel nicht widerstehen!<br />
Noch schlimmer, sie werden von ihren Pastoren <strong>und</strong> Lei-<br />
87
tern gelehrt, es lieber nicht zu tun <strong>und</strong> auszuharren bis die<br />
Hilfe von aussen kommt. Christliche Leiter haben Jakobus<br />
4,7 komplett umgedreht <strong>und</strong> spielen dem Feind in die<br />
Hände – sie sagen eigentlich <strong>zum</strong> Teufel: „Widerstehe der<br />
Gemeinde, <strong>und</strong> sie flieht von dir!“ Und Satan nimmt sie<br />
beim Wort. Wenn also die Christenheit sieht, <strong>das</strong>s sie an<br />
allen Fronten Boden verliert, nehmen sie es als „Beweis“<br />
dafür, <strong>das</strong>s Gott seinem Volk in diesem Zeitalter keinen<br />
Sieg verheissen hat. Aber <strong>das</strong> einzige was bewiesen wird<br />
ist Jakobus 4,7 (auch mit seiner Umkehrung): Wenn man<br />
dem Teufel nicht widersteht, dann flieht er nicht vor uns.<br />
Wir dürfen es nie vergessen, <strong>das</strong>s Gott nicht die Christen<br />
aus dieser Welt „entrückt“ um dem Konflikt zu entkommen,<br />
er „entrückt“ die Gottlosen! <strong>Der</strong> Herr Jesus selbst betete<br />
sogar dafür, <strong>das</strong>s wir nicht „entrückt“ würden:<br />
Ich bitte nicht, daß du sie aus der Welt wegnehmest,<br />
sondern daß du sie bewahrest vor dem Bösen.<br />
(Joh 17,15)<br />
Die ist die konstante Botschaft der Schrift. Gottes Volk<br />
wird alles in Besitz nehmen, <strong>und</strong> die Gottlosen werden<br />
enterbt <strong>und</strong> aus dem Land vertrieben.<br />
88<br />
Denn die Aufrichtigen werden <strong>das</strong> Land bewohnen,<br />
<strong>und</strong> die Vollkommenen darin übrigbleiben;<br />
aber die Gesetzlosen werden aus dem Lande ausgerottet,<br />
<strong>und</strong> die Treulosen daraus weggerissen werden.<br />
(Spr 2, 21-22)<br />
<strong>Der</strong> Gerechte wird nicht wanken in Ewigkeit, aber<br />
die Gesetzlosen werden <strong>das</strong> Land nicht bewohnen.
(Spr 10,30)<br />
Gott beschreibt <strong>das</strong> Land Kanaan als „verunreinigt“ durch<br />
die abscheulichen Sünden seiner Bewohner <strong>und</strong> sagt, <strong>das</strong>s<br />
es „seine Bewoihner ausspeit“; <strong>und</strong> er warnt sein Volk,<br />
diese Völker <strong>und</strong> ihre Greuel nicht als Vorbild zu nehmen,<br />
„damit <strong>das</strong> Land nicht auch euch ausspeie (3. Mo 18,24-<br />
28; 20,22). Mit denselben Begriffen aus dem <strong>Garten</strong> Eden<br />
warnt der Herr die Gemeinde in Laodicäa vor Lauheit mit<br />
den Worten:<br />
… so werde ich dich ausspeien aus meinem M<strong>und</strong>e. (Off<br />
3,16)<br />
In seinem Gleichnis vom Weizen (den Heiligen) <strong>und</strong> der<br />
Spreu (den Gottlosen) – <strong>und</strong> beachte wieder die Begriffe<br />
aus dem <strong>Garten</strong> Eden in seiner Illustration – erklärt Christus,<br />
<strong>das</strong>s er erst die Spreu vom Weizen trennt um sie zu<br />
verbrennen; der Weizen wird später „entrückt“ (Mt 13,30).<br />
… <strong>das</strong> Vermögen des Sünders aber wird für den Gerechten<br />
aufgespart. (Spr 13,22 SÜ)<br />
Das ist <strong>das</strong> Gr<strong>und</strong>legende Muster wie Gott im Laufe der<br />
Geschichte sein Volk rettet <strong>und</strong> ihnen die Herrschaft gibt.<br />
Dies tat Gott mit dem Volk Israel als er sie befreite: er<br />
brachte sie in bereits besiedeltes Gebiet <strong>und</strong> sie nahmen<br />
Städte in Besitz, die bereits gebaut waren. (Ps 105,43-45).<br />
Gott segnet sozusagen die Heiden – nur damit ihr Verderben<br />
ausreift <strong>und</strong> sie ein Erbe für die Heiligen sammeln (1.<br />
Mo 15,16; 2. Mo 4,21; Jos 11,19-20). Dann zerschlägt er<br />
sie <strong>und</strong> gibt die Frucht ihrer Arbeit seinem Volk. Deshalb<br />
sollen wir uns nicht über die Übeltäter entrüsten, denn wir<br />
werden die Erde besitzen (Ps 37). Das hebräische Wort für<br />
89
Errettung ist YASHA, was soviel heisst wie „in ein weites<br />
<strong>und</strong> offenes Land bringen“. Jede Rettung die Gott bewirkt<br />
wird genau <strong>das</strong> vollbringen: Er gibt uns die Welt <strong>und</strong> verwandelt<br />
sie in einen blühenden <strong>Garten</strong>.<br />
90