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Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Elternverein ... - cometo

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Vulkane, Meer & Pizza<br />

Naturwissenschaftliche Projektwoche 6N im Golf von Neapel (16.-25.4.09)<br />

von Dr. Andreas Schermaier<br />

Der Golf von Neapel gehört zu den großartigsten<br />

<strong>und</strong> schönsten Landschaften der<br />

Erde! Dementsprechend hoch war unsere<br />

Erwartungshaltung bezüglich der naturk<strong>und</strong>lichen<br />

Unternehmungen.<br />

Die imposante Kulisse des Vesuvs ist allgegenwärtig<br />

<strong>und</strong> beherrscht das Landschaftsbild<br />

am Golf. Im Vulkanologischen Observatorium<br />

(www.ov.ingv.it/index_eng.htm) erhielten<br />

wir durch einen Geophysiker unmittelbaren<br />

Einblick in die Gefahren dieses Supervulkans<br />

<strong>und</strong> wurden darüber aufgeklärt, wie<br />

man ihm heute mit modernster Technik in<br />

der Überwachung <strong>und</strong> Vorhersage neuer<br />

Eruptionen zu Leibe rückt. Anschließend<br />

wagten wir - wie einst Goethe 1787 - selbst<br />

den Aufstieg über verschlungene Pfade<br />

durch den „Parco Nazionale del Vesuvio“<br />

(www.vesuviopark.it) auf den Gipfel, das letzte<br />

Stück unter sachk<strong>und</strong>iger Führung des<br />

Mineralogen Rafaello. Das Gipfelerlebnis<br />

<strong>und</strong> der Blick in den 250 Meter tiefen aktiven<br />

Vulkan wurden von einem heftigen Gewitter<br />

mit Graupelschauern begleitet, einem nahezu<br />

infernalischen Schauspiel.<br />

Die weltberühmten Ausgrabungen von<br />

Pompeji sind natürlich untrennbar mit dem<br />

Vesuv <strong>und</strong> seinem Ausbruch 79 n. Chr. verb<strong>und</strong>en.<br />

Unter sachk<strong>und</strong>iger Führung eines<br />

Archäologen konnten wir in den rechtwinkelig<br />

angelegten Straßen Pompejis viele Besonderheiten<br />

entdecken, die den meisten Touristen<br />

verborgen bleiben. In der Villa Regina bei<br />

Boscoreale, einem in den 1980er Jahren ausgegrabenen<br />

Landhaus, konnten wir auch zahlreiche<br />

Alltagsgegenstände <strong>und</strong> F<strong>und</strong>stücke<br />

aus Pompeji bestaunen. Die Ausstellung ist<br />

ein kleines, aber feines Gegenstück zum weltberühmten<br />

Nationalmuseum in Neapel.<br />

Die Altstadt von Neapel erk<strong>und</strong>eten wir -<br />

nach einer Stärkung in der ältesten Pizzeria<br />

Neapels - ebenfalls zu Fuß. Die dichte, laute<br />

<strong>und</strong> hektische Atmosphäre italienischen<br />

Life-Styles in enge Gassen gedrängt ist unglaublich<br />

aufregend. Nach dem Aufstieg zum<br />

Castel Sant'Elmo konnten wir von dort das<br />

Straßen- <strong>und</strong> Gassengewirr der Stadt samt<br />

Golf <strong>und</strong> Vesuv bestaunen. Anschließend<br />

lernten wir bei einer Stadtr<strong>und</strong>fahrt die wichtigsten<br />

Sehenswürdigkeiten Neapels kennen.<br />

Als Tagesabschluss erlebten wir bei<br />

Sonnenuntergang <strong>und</strong> italienischer Musik im<br />

Bus auf langsamer Fahrt die eindrucksvolle<br />

Landschaftskulisse an der Küstenstraße von<br />

Neapel nach Pozzuoli.<br />

Bei einer großartigen Küstenwanderung auf<br />

der Halbinsel Sorrent (Punta Campanella)<br />

konnten wir zahlreiche mediterrane Pflanzen<br />

in voller Blüte erleben <strong>und</strong> mithilfe von<br />

Bestimmungsbüchern auch botanisch genau<br />

einordnen. Die Erscheinungsformen der<br />

Macchie <strong>und</strong> Garigue als Kulturgesellschaften<br />

wurden dabei genau studiert.<br />

Schließlich beschäftigten wir uns an der<br />

Amalfi-Küste auch mit den lokalen landwirtschaftlichen<br />

Produkten der Region Kampanien,<br />

wobei die oft kopfgroßen Zitronen<br />

besonders hervorstechen. Der „Götterweg“<br />

führte uns einige h<strong>und</strong>ert Meter in der senkrechten<br />

Steilküste über dem Meer auf atem-<br />

beraubenden Bändern von Praiano nach<br />

Positano. Beim 20-minütigen Abstieg von<br />

Nocelle zur Küstenstraße mussten wir gezählte<br />

1800 Treppenstufen überwinden. Mit<br />

grandioser Millimeterarbeit lenkte Franz<br />

Jackel den Bus durch die kühnen Straßen<br />

<strong>und</strong> teilweise extrem engen Ortsdurchfahrten<br />

der Amalifiküste.<br />

Einen Tag lang erk<strong>und</strong>eten wir auch die<br />

Vulkane der Phlegräischen Felder. Immerhin<br />

befand sich unser Quartier ja mitten in der<br />

Solfatara (www.solfatara.it), einem aktiven<br />

Vulkankrater, der schon in der griechischen<br />

Mythologie als Sitz der Schmiede von<br />

Hephaistos galt. Wir bestiegen im Bereich<br />

der „Campi flegrei“ unter anderem den<br />

jüngsten Vulkan des europäischen Festlandes,<br />

den Monte Nuovo, der sich 1538<br />

während einer wenige Tage lang dauernden<br />

Eruption gebildet hatte. Vom Kraterrand hat<br />

man einen herrlichen Blick über die zahlreichen<br />

Vulkankrater der Phlegräischen Felder<br />

<strong>und</strong> den Golf mit seinen Inseln. Am Capo<br />

Miseno nahm die ganze Klasse noch ein Bad<br />

im kühlen Meer.<br />

Wer den Golf von Neapel bereist, der kommt<br />

an den Inseln Capri, Ischia <strong>und</strong> Procida nicht<br />

vorbei. Auf Capri unternahmen wir trotz<br />

extrem schlechten Wetters eine Bootsfahrt<br />

zur Südwestspitze der Insel. Am Nachmittag<br />

wanderten wir um den Ostteil mit herrlichem<br />

Blick auf den Arco Naturale <strong>und</strong> die Steilfelsen<br />

der Faraglione. Dabei konnten wir die<br />

vielfältigen Karsterscheinungen auf der<br />

Kalkinsel studieren.<br />

Der Abschlusstag war der großartigste:<br />

Bilderbuchstimmung auf Procida, Fährfahrt<br />

im Sonnenschein, leckeres Essen vom<br />

Feinsten, italienisches Lebensgefühl pur…<br />

um 16 Uhr ging's dann von Pozzuoli auf die<br />

Tangenziale von Neapel <strong>und</strong> die Autostrada<br />

Richtung Rom….<br />

Der Golf von Neapel hat uns - trotz des eher<br />

schlechten Wetters - nicht enttäuscht!!! Eine<br />

solche Dichte an naturk<strong>und</strong>lichen Highlights<br />

ist auf der Welt nahezu einzigartig. Dazu<br />

kommt die Lage in Italien <strong>und</strong> das macht die<br />

Region endgültig unverwechselbar. Wer<br />

Italien liebt, der weiß was ich meine…<br />

Weitere Infos <strong>und</strong> Fotos unter http://<br />

bio-brucknergym.eduhi.at Exkursionen)<br />

Herzlichen Dank: Frau Prof. Arzt für ihre professionelle<br />

Begleitung, ihre hervorragenden<br />

Sprachkenntnisse <strong>und</strong> umsichtige Unterstützung<br />

bei der Organisation vor Ort; unseren<br />

Chauffeuren Manuela Wolfslehner <strong>und</strong> Franz<br />

Jackel von sab-tours für die großartigen<br />

Fahrleistungen; meiner Klasse, die sich während<br />

der gesamten Zeit von ihrer besten Seite<br />

gezeigt hat.<br />

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