Sonne – Wind – Wasser - CSU Neumarkt
Sonne – Wind – Wasser - CSU Neumarkt
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Ausgabe 24 3/2004<br />
Informationen, Fakten und Meinungen<br />
<strong>Sonne</strong> - <strong>Wind</strong> - <strong>Wasser</strong>:<br />
Energiequellen mit Zukunft<br />
Herbert Fischer:<br />
Verwaltungsreform<br />
Chancen durch PPP<br />
für Kommunen<br />
Alois Karl:<br />
Neue Arbeitsplätze
2 Die Raute 3/04
Gewusst was & wo<br />
Seite 4 Im Brennpunkt: Regenerative Energiequellen<br />
Plädoyer für einen nachhaltigen Energiemix<br />
Seite 7 Im Brennpunkt: Regenerative Energiequellen<br />
Öko-Strom-Erzeugung in <strong>Neumarkt</strong><br />
Seite 8 Kommentar<br />
Chancen von PPP für Kommunen jetzt nutzen!<br />
Seite 9 Parlamentsticker<br />
Kein Patent auf Leben, SPD in Bildungsfragen unseriös,<br />
Arbeitslosengeld II, Bayer. Mittelstandspolitik<br />
Seite 11 Verwaltung 21<br />
Für ein schlankes & leistungsfähiges Bayern!<br />
Seite 15 Soziales<br />
Alles Hartz oder was? - Wissenswertes zu<br />
Reformen im Arbeits- & Sozialbereich<br />
Seite 21 Europa<br />
Ihre Ansprechpartner im EU-Parlament<br />
Seite 16 <strong>CSU</strong> im Dialog<br />
Rückblick auf die politischen Wochen<br />
Seite 18 Visionen für <strong>Neumarkt</strong><br />
Arbeitsplätze sichern & aktive Standortpolitik<br />
für unsere Stadt betreiben am Beispiel Tchibo<br />
Seite 19 Visionen für <strong>Neumarkt</strong><br />
Polytentrische Modellregion Nürnberg<br />
Seite 21 Berichte aus den Stadtteilen<br />
Altenhof, Hasenheide, Höhenberg, Holzheim<br />
Seite 22 Berichte aus den Stadtteilen<br />
Mühlen, Pelchenhofen, Pölling, Stadtosten<br />
Seite 23 Berichte aus den Stadtteilen<br />
Stadtmitte, Stadtnorden, Stadtsüden<br />
Seite 25 Berichte aus den Stadtteilen<br />
Stauf, Woffenbach, Wolfstein<br />
Seite 27 Berichte aus den <strong>CSU</strong>-Arbeitsgemeinschaften<br />
Frauenunion, Junge Union, Mittelstandsunion<br />
Seite 28 Ortsteilporträt<br />
Wolfstein<br />
Seite 31 Namen im Gespräch<br />
Jürgen & Sandra Bäuml, Hans Bögl sen., Hans Bögl jun.,<br />
Herbert Fischer, Alois Karl, Ferdinand Lodermeier, Franz Meyer,<br />
Markus & Carola Ochsenkühn, Gerhard Petrik, Michael Schiller,<br />
Werner Schnappauf, Edmund Stoiber, Erwin Weinzierl,<br />
Norbert Winner<br />
Inhalt/Editorial<br />
Informationen aus der Politik in Berlin,<br />
München und <strong>Neumarkt</strong> finden Sie in der<br />
24. Ausgabe der RAUTE.<br />
Eigentlich unterstützt jeder erneuerbare<br />
Energieformen wie <strong>Sonne</strong>, <strong>Wind</strong> oder <strong>Wasser</strong>.<br />
Wenn aber eine Staustufe gebaut oder<br />
<strong>Wind</strong>räder aufgestellt werden sieht es mit<br />
der Akzeptanz oft anders aus. Georg Girisch<br />
und Ludwig Fürst erläutern die aktuelle<br />
Lage und Perspektiven bei regenerativen<br />
Energieformen.<br />
Gerhard Hess fordert mehr PPP (Public-Private-Partnership)-Modelle<br />
um notwendige<br />
kommunale Investitionen voran zu bringen.<br />
Ein Ausweg bei knappen Kommunalfinanzen!<br />
Natürlich stellen wir Ihnen auch die<br />
neuen Europaabgeordneten der <strong>CSU</strong> vor.<br />
Harald Frank hat für Sie Wissenswertes zu<br />
den Reformen im Arbeits- und Sozialbereich<br />
zusammengestellt. Herbert Fischer unterrichtet<br />
Sie über den derzeitigen Stand zu<br />
einer umfassenden Verwaltungsreform im<br />
Freistaat Bayern.<br />
Alois Karl berichtet über eine sehr bemerkenswerte<br />
Investition, die viele neue Arbeitsplätze<br />
in <strong>Neumarkt</strong> schafft: die Baumaßnahme<br />
für Tchibo an der Habersmühle. Arnold<br />
Graf sieht in der Metropolregion Nürnberg<br />
zugleich Chancen für <strong>Neumarkt</strong>.<br />
Irmgard Wanke und Jürgen Bäuml informieren<br />
Sie über sehr informative Veranstaltungen<br />
bei den „Politischen Wochen“ der <strong>CSU</strong>.<br />
Ludwig Stepper und Ludwig Schmiedl stellen<br />
den <strong>Neumarkt</strong>er Ortsteil Wolfstein vor.<br />
Natürlich erhalten Sie auch Informationen<br />
über die Arbeit der <strong>CSU</strong> in den verschiedenen<br />
Stadtteilen von <strong>Neumarkt</strong> und die<br />
Aktivitäten der Jungen Union, Frauenunion<br />
und Mittelstandsunion.<br />
RAUTE-Leser werden gut informiert!<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!<br />
Helmut Jawurek<br />
Vorsitzender des <strong>CSU</strong>-Stadtverbandes<br />
Die Raute 3/04 3
Im Brennpunkt: Erneuerbare Energien<br />
Strom aus erneuerbaren Energien stärken<br />
Plädoyer für einen nachhaltigen Energiemix in Deutschland<br />
Der Autor,<br />
Georg Girisch (63),<br />
ist Weidener<br />
Direktabgeordneter<br />
und Obmann im<br />
Bundestagsausschuss<br />
für Umwelt,<br />
Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit<br />
Deutschland lebt vom Export. Wettbewerbsfähige<br />
Energiepreise sowie die Zuverlässigkeit<br />
und Qualität der Versorgung sind wichtige<br />
Standortfaktoren für alle Branchen. Und<br />
auch der Energiesektor selbst ist ein Wirtschaftsbereich<br />
von großer volkswirtschaftlicher<br />
Bedeutung - bemessen nach Umsatz,<br />
In den Naben wird die <strong>Wind</strong>kraft in Strom umgewandelt.<br />
Beschäftigung und Investitionen: Deutschland<br />
ist nach den USA, China, Russland und<br />
Japan der fünftgrößte Energiemarkt der<br />
Welt. Ohne Mehrwert- und Verbrauchssteuern<br />
werden von den rund 320.000 Beschäftigten<br />
Umsätze in Höhe von rund 90<br />
Mrd. Euro erzielt. Aber nicht nur aus diesem<br />
Grund verfolgt die <strong>CSU</strong> eine nachhaltige<br />
Energiepolitik. Wir setzen dabei<br />
auf drei Eckpunkte. Wirtschaftlichkeit,<br />
Sicherheit der Energieversorgung<br />
und Umweltverträglichkeit.<br />
Dafür brauchen wir moderne Kraftwerke<br />
mit hoher Effizienz, die die<br />
Grundlast preisgünstig sichern können.<br />
Und wir brauchen die Möglichkeit<br />
weitere Kapazitäten für die Spitzenlasten<br />
vorzuhalten.<br />
Aus einer Allensbachstudie des letzten<br />
Jahres wissen wir, dass knapp<br />
drei Viertel der Bundesbürger die<br />
Energieversorgung in Deutschland<br />
für gesichert halten. Allerdings sehen<br />
sie als Risikofaktor für eine ge-<br />
sicherte Versorgungslage am häufigsten<br />
politische Krisen in Ölför-<br />
derländern. Zugleich gehört nach Einschätzung<br />
der meisten Deutschen den erneuerbaren<br />
Energien die Zukunft.<br />
Nachhaltiger<br />
Energiemix<br />
Für uns als <strong>CSU</strong> im Deutschen Bundestag<br />
sind diese Ergebnisse Bestätigung und Verpflichtung<br />
zugleich. Denn wir setzen auf einen<br />
gesunden Energiemix, der unsere Abhängigkeit<br />
vom Erdöl vermindert. Wir wollen<br />
zugleich auch die Kohlendioxidemissionen<br />
senken, da sie nach Einschätzung vieler<br />
Experten zu nachhaltigen Klimaveränderungen<br />
und Extremwetterlagen führen. Dies<br />
war der Hintergrund, weshalb sich die unionsgeführte<br />
Bundesregierung mit dem Kyoto-Protokoll<br />
verpflichtete, die Kohlendioxidemissionen<br />
in Deutschland bis zum Jahr 2012<br />
um 21 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken.<br />
Für Deutschland bedeutet dies, dass wir<br />
die Kohlendioxidemissionen um weitere 19<br />
Millionen Tonnen reduzieren müssen.<br />
Vor diesem Hintergrund will die <strong>CSU</strong> die erneuerbaren<br />
Energien als Teil des Energiemix<br />
nutzen und weiter ausbauen. Die erneuerbaren<br />
Energien spielen in unserer Konzeption<br />
eines ausgewogenen, nachhaltigen Energiemix<br />
eine wichtige Rolle, um auch in Zukunft<br />
unsere nationale Energieversorgung zu<br />
sichern. <strong>CSU</strong> und CDU bekennen sich zum<br />
Ziel, den Anteil der erneuerbaren Energien<br />
am Bruttostromverbrauch in Deutschland bis<br />
zum Jahre 2010 in bezug auf 2000 zu verdoppeln.<br />
Dies würde bedeuten, dass wir deren<br />
Anteil von jetzt 8 % auf 12,5 % bei konstantem<br />
Stromverbrauch steigern können. Um<br />
welche Größenordnungen es sich dabei handelt,<br />
zeigt der absolute Wert von 45,4 Terawatt,<br />
die im Jahr 2003 mit erneuerbaren Energien<br />
in Deutschland erzeugt wurden. Um das<br />
Verdoppelungsziel zu erreichen, werden wir<br />
die Stromerzeugung in diesem Sektor um 59<br />
% auf ca. 72 Terawatt erhöhen müssen.<br />
Angesichts dieser Fördermöglichkeiten überrascht es kaum, dass sich auch<br />
in <strong>Neumarkt</strong> immer mehr für Energie aus der <strong>Sonne</strong> begeistern.<br />
<strong>CSU</strong> setzt auf<br />
erneuerbare Energien<br />
Deshalb stehen wir als <strong>CSU</strong> auch zu Marktanreizen,<br />
die zu einem verstärkten Einsatz von<br />
erneuerbaren Energien führen. Allein über<br />
die Einspeisevergütungen wurden im letzten<br />
Jahr rund 2,7 Milliarden € für Strom aus<br />
regenerativen Quellen ausgeschüttet. Davon<br />
<strong>Wind</strong>kraftanlagen (hier bei Deining) zeugen auch in unserer<br />
Heimat von Stromerzeugung aus regenerartiven Energien.<br />
entfielen 73 % auf die <strong>Wind</strong>kraft, 15 % auf die<br />
<strong>Wasser</strong>kraft, 10 % auf Biomasse, Deponie-,<br />
Klär- und Grubengas, sowie 2 % auf die Photovoltaik.<br />
Diese erhöhten Einspeisevergütungen<br />
wurden von den Stromkunden über eine<br />
durchschnittliche Nettobelastung von 0,42<br />
Cent je Kilowattstunde gegenfinanziert.<br />
Das neue EEG<br />
Bei der Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes<br />
(EEG), das die Höhe der Einspeisevergütungen<br />
für regenerativ erzeugten<br />
Strom festlegt, haben wir deshalb besonderen<br />
Wert auf einen möglichst effizienten<br />
Mitteleinsatz gelegt.<br />
Effizienz bei <strong>Wind</strong>kraft<br />
Dazu gehörte, dass künftig <strong>Wind</strong>energie<br />
nur noch an windgünstigen Standorten gefördert<br />
wird. Damit wollten wir drei<br />
Ziele erreichen. Zum einen wird dies<br />
zu einer höheren Effizienz künftiger<br />
Anlagen führen. Zudem erhoffen wir<br />
uns eine Verstetigung der <strong>Wind</strong>energie,<br />
was uns erhebliche Kosten für<br />
den Bau und die Vorhaltung von Zuschaltkraftwerken<br />
mit fossilen Energieträgern,<br />
sowie teurer Zusatzleitungskapazitäten<br />
ersparen wird.<br />
Und zu guter Letzt wird damit auch<br />
der Angst der Bürger über eine ausufernde<br />
„Verspargelung“ der Landschaft<br />
Rechnung getragen. Diese Ziele<br />
konnten wir im Rahmen des Vermittlungsverfahrens<br />
erreichen, ohne<br />
dass die <strong>Wind</strong>kraft vollständig aus der<br />
Förderung herausgefallen ist.<br />
4 Die Raute 3/04
Biomasse hat Potential<br />
Ein wichtiges Anliegen war mir zudem die Stärkung<br />
der Biomasse als Energiequelle. Strom<br />
aus Biomasse bietet aus meiner Sicht eine ganze<br />
Reihe an Vorteilen. Sie ist zuverlässig berechenbar<br />
und kann daher einen Teil der Grundlastversorgung<br />
tragen. Zugleich bieten manche<br />
Kraftwerkstypen die Möglichkeit, nach Bedarf<br />
mehr oder weniger Strom zu erzeugen. Damit<br />
können sie auch zur Abdeckung von Spitzenlasten<br />
genutzt werden. Zudem kann die bei der Erzeugung<br />
entstehende Abwärme auch in lokalen<br />
Fernwärmenetzen umweltfreundlich und<br />
preisgünstig genutzt werden.<br />
Als oberpfälzer Wahlkreisabgeordneter sehe<br />
ich es auch als Vorteil an, dass die gesamte<br />
Wertschöpfung bei der Stormerzeugung<br />
aus Biomasse in der Region verbleiben kann.<br />
Man könnte dies auf die einfache Formel bringen:<br />
„Lieber an den Bauern in der Nachbarschaft<br />
Geld für umweltfreundlichen Strom<br />
zahlen, als den Ölscheichs Petro-Dollars hinterher<br />
werfen.“ Dies will ich aber bewusst<br />
nicht tun. Vielmehr ist für mich die Stärkung<br />
der Biomasseverstromung auch eine Frage einer<br />
nachhaltigen Strukturpolitik. Durch die Erzeugung<br />
von Strom aus Biomasse holen wir<br />
Wertschöpfung, Kompetenz und Zukunft in<br />
den ländlichen Raum. Auch deshalb sehe ich<br />
es als großen Erfolg an, dass es uns im Laufe<br />
des Gesetzgebungsverfahrens gelungen ist,<br />
die Förderung von Strom aus Biomasse gegen<br />
den Widerstand von Rot-Grün deutlich<br />
zu verbessern.<br />
Weitere regenerative<br />
Energieträger<br />
Daneben wurden bei der<br />
EEG-Novelle auch noch<br />
die Vergütungssätze für<br />
Strom aus Klär-, Gruben-<br />
und Deponiegas, Geothermie<br />
und für die <strong>Wasser</strong>kraft<br />
geregelt.<br />
Was kann der<br />
Einzelne<br />
selbst tun?<br />
Wir als <strong>CSU</strong> setzen neben<br />
der Verantwortung<br />
des Staates für die richtigenRahmenbedingungen<br />
zugleich auf<br />
die Verantwortung des<br />
Einzelnen. Und hier ist<br />
noch ein großes Potential.<br />
So ist der Energiebedarf<br />
der Bereiche Verkehr<br />
und Haushalte entgegen<br />
der Entwicklung<br />
in den übrigen Sektoren<br />
angestiegen. Sie, die Bürger,<br />
haben es beim Kauf<br />
und Gebrauch des Autos<br />
selbst in der Hand, die<br />
Umwelt zu schonen. Inzwischen<br />
gibt es zahlrei-<br />
che Autos, die mit wenig Treibstoff auf 100<br />
Kilometer auskommen. Das 3-Liter-Auto ist<br />
heute bereits auf dem Markt, wird aber noch<br />
zu wenig nachgefragt. Und noch immer zeigen<br />
Studien, dass die<br />
Deutschen ihr Auto<br />
auch dann nutzen,<br />
wenn sinnvolle Alternativen<br />
angebracht<br />
wären. Durch verantwortungsvollenUmgang<br />
mit dem Auto<br />
können Sie die Umwelt<br />
und Ihren Geldbeutel<br />
entlasten.<br />
Aber auch die Haushalte<br />
bieten noch enorme<br />
Einsparpotenziale.<br />
Diese reichen von der<br />
Abkehr von der Strom-<br />
verschwendung, ich<br />
denke hier nur an unnötigenStandby-Betrieb<br />
von Geräten, bis<br />
hin zur effizienteren Erzeugung und Nutzung<br />
von Wärme. Zudem kann durch die energetische<br />
Sanierung von Gebäuden, z.B. die Dämmung<br />
und Erneuerung von Heizungsanlagen<br />
viel erreicht werden. Gerade in diesem Bereich<br />
bietet der Staat häufig gezielte Fördermittel,<br />
die Sie abrufen können. Sie können<br />
aber noch mehr tun. Sie können selbst Strom<br />
über Photovoltaik erzeugen und in das Netz<br />
gegen ein hohes Entgelt einspeisen. Sie können<br />
die <strong>Sonne</strong> und Erdwärme zum Heizen<br />
Ihres Hauses und zur Erzeugung des Warmwassers<br />
nutzen. Und sogar als Mieter kön-<br />
Im Brennpunkt: Erneuerbare Energien<br />
nen Sie durch die Wahl von Strom aus regenerativen<br />
Quellen zum Erhalt und Schutz unserer<br />
Umwelt beitragen.<br />
Noch immer beziehen wir über 80 Prozent unserer Primärenenergie aus fossilen<br />
Brennstoffen.<br />
Ausblick<br />
Sie können darauf vertrauen, dass wir als<br />
<strong>CSU</strong> für die richtigen Rahmenbedingungen<br />
für einen sinnvollen, effektiven Einsatz erneuerbarer<br />
Energien kämpfen werden. Zugleich<br />
setzen wir auf Ihr aktives Mitwirken.<br />
Gemeinsam können wir es schaffen, dass<br />
wir in Deutschland stets Strom zu vernünftigen<br />
Preisen haben, dessen Erzeugung möglichst<br />
wenig die Umwelt belastet.<br />
Georg Girisch<br />
Wie jedes rot-grüne Gesetz sieht auch das neue EEG eine ganze Reihe von Sonderregelungen vor. Für Sie haben wir die Standardeinspeisevergütungen<br />
ausgewählt, die bestimmte Kriterien erfüllen müssen. Darüber hinaus gibt es aber auch unter im Gesetz zusätzlich fixierten<br />
Umständen noch höhere Vergütungen.<br />
Die Raute 3/04 5
6 Die Raute 3/04
Klimapolitik<br />
Thomas Loster, Leiter der Weltklima- und<br />
Risikoforschung bei der größten Rückversicherung<br />
der Welt, der Münchner Rück: „Wir<br />
stehen vor einen Klimawechsel“. Die Zahl<br />
der heftigen Unwetter nehme dramatisch<br />
zu und das zeige sich auch in den Bilanzen<br />
der Versicherungen. „Vergangenes Jahr haben<br />
wir erstmals über 100 Milliarden Dollar<br />
Schäden aus Klimakatastrophen gehabt.“<br />
Die vermehrt auftretenden Unwetter in<br />
Deutschland sind für den Chef der UN-Umweltbehörde,<br />
Klaus Töpfer, eine direkte Folge<br />
der Klimaerwärmung. „Jeder, der darüber<br />
nachdenkt, wird nichts Positives an einer<br />
Entwicklung entdecken können, bei der die<br />
Nordsee zur Riviera wird“, sagte der frühere<br />
Bundesumweltminister. Man müsse davon<br />
ausgehen, dass sich auch bei uns in Deutschland<br />
- wie in anderen Regionen dieser Welt<br />
- die Folgen zeigen werden, sagte Töpfer.<br />
Auch in Europa wären die Schäden beispielsweise<br />
in der Landwirtschaft enorm:<br />
Der Unep-Chef spricht sich für einen radikalen<br />
Wandel in der Energieversorgung aus.<br />
Es gelte einen nachhaltigen Kampf gegen<br />
die Treibhausgase zu führen, die für die Erderwärmung<br />
verantwortlich sind.<br />
Wirtschaftsfaktor<br />
Regenerative Energien sind als Wirtschaftsfaktor<br />
in Europa und vor allem in Deutschland<br />
nicht mehr wegzudenken. Zu diesem<br />
Ergebnis kommt das „Handbook of<br />
Renewable Energies in the European Union”.<br />
In diesem Handbuch nehmen 19 Spezialisten<br />
Stellung zu den Chancen und<br />
Grenzen erneuerbarer Energien in Europa.<br />
Erstmals wurde die aktuelle Situation der erneuerbaren<br />
Energien in den Mitgliedsländern<br />
der Europäischen Union umfassend untersucht.<br />
Energiegewinnung aus Biomasse<br />
spielt in Österreich eine wichtige Rolle, während<br />
Deutschland beim Thema <strong>Wind</strong>kraft<br />
Spitzenreiter ist. Bei den Unterschieden sind<br />
die Prozesse politischer Meinungsbildung,<br />
Entscheidungsfindung und lokale Politikstile<br />
ausschlaggebend.<br />
Dezentrale Energieversorgung<br />
Bei den herkömmlichen Großkraftwerken<br />
wird viel Strommenge an wenigen zentralen<br />
Orten erzeugt. Diese Zentralisierung<br />
Erneuerbare Energien in <strong>Neumarkt</strong>:<br />
Langsam aber stetig auf dem Vormarsch<br />
Der Autor,<br />
Ludwig Fürst (56),<br />
(<strong>CSU</strong>) ist stellvertretender<br />
Landrat<br />
in <strong>Neumarkt</strong> und<br />
selbstständiger<br />
Unternehmer im<br />
Bereich Erneuerbarer<br />
Energien<br />
der Stromproduktion erfordert weite Versorgungswege<br />
mit entsprechenden Stromverlusten.<br />
Thermische Kraftwerke haben zudem<br />
einen Verlust von mehr als 50 % der eingesetzten<br />
Energie. Durch Umwandlungsverluste<br />
aus den Generatoren, Transformatoren<br />
und den langen Leitungen entstehen nochmals<br />
10% Verlust. Am Verbraucher kommen<br />
praktisch weniger als 40 % der ursprünglichen<br />
Energie an.<br />
Vergleicht man die jährlichen Kohlesubventionen<br />
an die Stromwirtschaft, die Steuerbefreiung<br />
von Öl und Gaskraftwerken und die<br />
Förderung der Kernenergie und stellt sie dem<br />
Einspeisungspreis der <strong>Wind</strong>energie gegenüber,<br />
so stellt man fest, dass im Vergleich ein<br />
gerechter Preis bezahlt wird. Diesen Sachverhalt<br />
haben der Verwaltungsgerichtshof und<br />
der Europäische Gerichtshof, auf Antrag wegen<br />
unerlaubter Subventionierung der Energieversorgungsunternehmer<br />
festgestellt. Ohne<br />
Kohlesubvention beispielsweise wäre der<br />
Strom um ca. 2 - 3 Euro-Cent pro kWh teuerer.<br />
Rechnet man die Vorteile der dezentralen Energiegewinnung,<br />
so muss man auf Kohle und<br />
Kernkraft nochmals ca. 5 Euro Cent pro kWh<br />
aufschlagen.<br />
Über 180 000 Strommasten stehen verteilt<br />
über das gesamte Bundesgebiet. Die rund<br />
9 000 von vielen Deutschen als ästhetisch<br />
schön empfundenen <strong>Wind</strong>turbinen sind dagegen<br />
nur ein Bruchteil. Außerdem werden<br />
die Anlagen nicht willkürlich aufgestellt. Die<br />
Regionalplanung und kommunale Flächennutzungsplanung<br />
bieten genügend Instrumente,<br />
so dass Belange des Landschafts-<br />
und Naturschutzes in ausreichendem Maße<br />
unter Beteiligung der Bürgerinnen und<br />
Bürger sowie der betroffenen Träger öffentlicher<br />
Belange berücksichtigt werden. Der<br />
Landkreis <strong>Neumarkt</strong> geht mit guten Beispielen<br />
voran.<br />
Fotovoltaik<br />
Der RegionaleEnergienVerein <strong>Neumarkt</strong><br />
i.d.OPf. hat für seine Mitglieder seit dem<br />
Jahr 2001 acht Fotovoltaikanlagen auf Dächer<br />
von öffentlichen Gebäuden gebaut.<br />
Die erste Anlage wurde im Herbst 2001 auf<br />
dem Dach des Klinikums mit einer Spitzenleistung<br />
von 46 kWp realisiert; Gesamtaufstellungsfläche<br />
ca. 800 qm. Diese Anlage<br />
wurde im Sommer 2003 um weitere 12,24<br />
kWp erweitert und ist jetzt mit 58 kWp eine<br />
der größten Fotovoltaikanlagen auf einem<br />
Klinikum.<br />
Im Sommer 2003 wurden zusätzlich zur Erweiterung<br />
der Anlage auf dem Klinikum<br />
noch Anlagen auf dem Dach der alten<br />
Grundschule in Dietfurt mit 42,21 kWp, auf<br />
den Dächern der <strong>Wasser</strong>wacht-Unterkunft<br />
und des Bauhofes der Stadt Dietfurt mit gemeinsam<br />
18,81 kWp gebaut. Diese Anlage<br />
wird 2004 noch um 3,36 kWp erweitert.<br />
Erneuerbare Energien<br />
Ebenso konnten im letzten Jahr auf der Erwin-Lesch-Schule<br />
eine Anlage mit 36,21 kWp<br />
und auf der Knabenrealschule in <strong>Neumarkt</strong><br />
eine Anlage mit 31,96 kWp installiert werden.<br />
Bis zum Ende des vergangenen Jahres<br />
haben unsere Mitglieder auf den oben genannten<br />
Dächern und auf einigen privaten<br />
Dächern in Dietfurt eine Leistung von ca. 230<br />
kWp installiert.<br />
Investitionssumme von 1,1 Millionen<br />
Euro<br />
Die Investitionssumme liegt bei ca. 1,1 Mio. €.<br />
Die PV-Module der deutschen Hersteller ASE<br />
und Aleo, in Industriequalität mit 25 Jahren<br />
Leistungsgarantie, sind speziell für den Einsatz<br />
in Großanlagen konzipiert.<br />
Auch auf öffentlichen Gebäuden, wie hier auf dem Kreiskrankenhaus<br />
<strong>Neumarkt</strong>, wird die Kraft der <strong>Sonne</strong> genutzt.<br />
Die Solarzellen werden mit dem innovativen<br />
und energieeffizienten EFG-Prozess gefertigt,<br />
so dass die Energierücklaufzeit (d.h. die Zeit,<br />
die vergeht, bis das Modul die zu seiner Herstellung<br />
notwendige Energie wieder erzeugt<br />
hat) minimiert wurde. Ein Modul besteht aus<br />
bis zu 120 Solarzellen aus polykristallinem Silizium<br />
mit einer Spitzenleistung von 160 bis<br />
250 W und ist zwischen bruchfestem Sicherheitsglas<br />
eingebaut. Die Hersteller bieten eine<br />
Leistungsgarantie von 25 Jahren.<br />
Die Solareinstrahlung auf die Fotovoltaikmodule<br />
beträgt in unserem Bereich ca.<br />
1.000kWh/qm pro Jahr. Die Solaranlagen produzieren<br />
daraus ungefähr 110 kWh. Das entspricht<br />
ungefähr einem Wirkungsgrad von<br />
11%. Daraus kann ein spezifischer Jahresenergieertrag<br />
von mindestens 900 kWh/kWp<br />
erwarten werden- ein Wert, der von qualitativ<br />
hochwertigen Anlagen an sorgfältig ausgewählten<br />
Standorten erreicht wird und für<br />
einen wirtschaftlichen Betrieb Voraussetzung<br />
ist. Unsere Betriebserfahrungen bestätigen<br />
diesen Wert. Die ermittelten Zahlen liegen<br />
zwischen 900 kWh und über 1.000 kWh/<br />
kWp, daher ist die Angabe von 900 kWh/kWp<br />
und Jahr ein konservativer Wert, der selbst<br />
in schlechteren Jahren selten unterschritten<br />
wird.<br />
Ludwig Fürst / Paul Hollfelder<br />
Die Raute 3/04 7
Meinung<br />
Jetzt die Chancen von PPP nutzen - für eine<br />
Partnerschaft von Kommunen & Wirtschaft<br />
Zur Erfüllung öffentlicher<br />
Aufgaben kann<br />
die private Wirtschaft<br />
weit mehr beitragen<br />
als bisher. Gerade im<br />
kommunalen Bereich<br />
gibt es viele Chancen<br />
für eine neue Partnerschaft<br />
von öffentlicher<br />
Hand und Privatwirtschaft.<br />
Auch in Deutschland<br />
sollten wir privates<br />
Gerhard Hess (57) ist Know-how und priva-<br />
Hauptgeschäftsführer tes Kapital verstärkt<br />
des Bayerischen zur Erfüllung bislang<br />
Bauindustrieverbandes<br />
öffentlicher Aufgaben<br />
nutzen. Unsere Nachbarländer<br />
sind da schon viel weiter. Einige<br />
Beispiele: In Österreich ist eine private Gesellschaft,<br />
die ASFINAG, für das dortige Autobahnnetz<br />
verantwortlich, ähnlich in Italien,<br />
in Frankreich und in Spanien.<br />
Deutschland hat hier vieles aufzuholen.<br />
Für die neue Form des Zusammenwirkens<br />
von Staat und Privatwirtschaft bei der Erfüllung<br />
von öffentlichen Aufgaben <strong>–</strong> kurz:<br />
PPP (Public Private Partnership) <strong>–</strong> gibt es<br />
zwei Hauptargumente. Das Effizienzargument:<br />
Außerhalb der staatlichen Kernaufgaben<br />
ist die Privatwirtschaft billiger als der<br />
Staat. Erfahrungen aus anderen Ländern belegen<br />
einen langfristigen Kostenvorteil von<br />
10 bis 15 Prozent. Nachrangig zu diesem<br />
Hauptargument für weniger Staatstätigkeit<br />
und mehr Privatinitiative ist das Haushaltsargument:<br />
Wenn der Staat keine Mittel<br />
für Investitionen aufbringen kann oder<br />
zur Verfügung stellen will, dann drängt es<br />
sich doch geradezu auf, hier privates Kapital<br />
einzusetzen. Mehr Baunachfrage ist für<br />
alle gut, für die Bauwirtschaft und für die<br />
Bürger, die den Nutzen von den gebauten<br />
Objekten haben.<br />
Gerade den Kommunen empfehle ich, verstärkt<br />
über PPP nachzudenken und diesen<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: Helmut Jawurek,<br />
<strong>CSU</strong>-Stadtverbandsvorsitzender<br />
Redaktionsleitung:<br />
Harald Frank (V. i. S. d. P.)<br />
Ständige Mitarbeiter:<br />
Jürgen Bäuml, Roland Häberl,<br />
Albert Körner, Ludwig Stepper,<br />
Dr. Alexander Ströber, Irmgard<br />
Wanke und Gerlinde Wanke<br />
Redaktionsanschrift:<br />
Hallertorstrasse 16<br />
92318 <strong>Neumarkt</strong> i. d. OPf.<br />
Anzeigen:<br />
Jürgen Bäuml<br />
Tel. 01 71 / 3 43 79 86<br />
juergen.baeuml@t-online.de<br />
Layout:<br />
Harald Frank<br />
innovativen Weg mutig zu gehen. Aus einer<br />
von unserem Verband durchgeführten Umfrage<br />
wissen wir, dass in Bayern konkreter<br />
Bedarf im Umfang von über 1 Mrd. Euro besteht.<br />
Die Bayerische Bauindustrie steht bereit:<br />
mit dem Know-how ihrer Firmen, mit ihrer<br />
Baukompetenz und der Verband mit Wissen<br />
und Rat. Ich appelliere an die Kommunen,<br />
mit diesem innovativen Weg ihren Bürgern<br />
auch in Zeiten knapper Kassen zu einer<br />
funktionierenden Infrastruktur und zu Schulen,<br />
Verwaltungsgebäuden und Bädern zu<br />
verhelfen, auf die der Bürger stolz sein kann.<br />
Als Gestalter des unmittelbaren Lebensumfeldes<br />
der Bürger haben die Kommunen hier<br />
eine hohe Verpflichtung, nicht in eingefahrenen<br />
Gleisen zu denken, sondern gemeinsam<br />
mit der Privatwirtschaft neue Lösungen<br />
auszuprobieren. Die Bayerische Bauindustrie<br />
macht mit.<br />
Gerhard Hess<br />
Schlusslayouts, Scans und Lithos:<br />
Schwab-Werbung<br />
Ingolstädter Straße 14a, 92318 <strong>Neumarkt</strong><br />
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Schlussredaktion:<br />
8 Die Raute 3/04<br />
Evi Fürst<br />
Druck:<br />
Druckerei Bögl<br />
Mariahilfstraße 59 a, 92318 <strong>Neumarkt</strong> i. d. OPf.<br />
Auflage: 20.000 Exemplare<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die<br />
Meinung des Verfassers und nicht unbedingt die<br />
der Redaktion wieder. Weiterverwertung der Artikel<br />
nur mit Zustimmung des Herausgebers.<br />
Die Raute erscheint vierteljährlich.<br />
Der Bezugspreis ist im Mitgliederbeitrag enthalten.
Kein Patent auf Leben<br />
Das Mitglied der Enquete-Kommission „Ethik<br />
und Recht der modernen Medizin“, Barbara<br />
Lanzinger, zur Patentierung menschlicher<br />
Embryonen durch das Europäische Patentamt:<br />
Sollten sich die Berichte über die Patenterteilung<br />
auf menschliche Embryonen<br />
bewahrheiten, muss die Bundesregierung<br />
Einspruch gegen dieses Vorgehen des Europäischen<br />
Patentamts einlegen. Die Patentierung<br />
menschlicher Embryonen verstößt eindeutig<br />
gegen die Menschenwürde, und damit<br />
wären Grenzen überschritten, was nicht<br />
hinnehmbar ist. Deshalb muss die Bundesregierung<br />
die Sachlage aufklären und im Falle<br />
einer Patenterteilung im Sinne des Embryonenschutzes,<br />
wie ihn der deutsche Gesetzgeber<br />
festgeschrieben hat, tätig werden. Die<br />
Menschenwürde muss ungeteilt für alle Embryos<br />
gelten. Menschliches Leben in seiner<br />
Gänze zu patentieren, ist nicht hinnehmbar<br />
und öffnet Missbrauch Tür und Tor. Die Politik<br />
muss klare Grenzen ziehen und Schranken<br />
setzen, damit der Mensch als solcher nicht<br />
zur reinen Verfügungsmasse degradiert und<br />
zur Sache abgestempelt wird. Es geht um die<br />
essentielle Frage der Bedeutung der Menschenwürde<br />
von Anfang an.<br />
SPD spielt in<br />
Bildungsfragen unseriös<br />
„Für die SPD scheint Weihnachten in den<br />
Sommer zu fallen.“ Mit diesen Worten kommentierte<br />
der <strong>CSU</strong>-Haushaltspolitiker Herbert<br />
Fischer die Forderung der Landtags-<br />
SPD, noch bis September 1.000 zusätzliche<br />
Lehrerstellen zu schaffen. „Eine solche Stellenausweitung<br />
ist angesichts der Lage der<br />
öffentlichen Kassen völlig unseriös“, sagte<br />
Fischer zur Forderung einer SPD-MdL. Die<br />
SPD wisse, dass diese zusätzlichen Mittel in<br />
Höhe von knapp 50 Mio. Euro nicht einfach<br />
zur Verfügung stünden. „Durch eine miserable<br />
Wirtschafts- und Finanzpolitik in Berlin<br />
die Handlungsspielräume der Länder einengen<br />
und gleichzeitig in Bayern Mehrausgaben<br />
fordern, das alles passt nicht zusammen“,<br />
so Fischer. Es sei unglaubwürdig, bei<br />
den Betroffenen die Hoffnung zu wecken,<br />
dass Planstellen kurzfristig in großem Umfang<br />
vermehrt werden könnten. „So einfach<br />
macht es sich nur eine ganz schwache Opposition“,<br />
sagte Fischer. Der undifferenzierte<br />
+ Aus dem Maximilianeum +++ Aus dem Reichstag +<br />
Rundumschlag und die unkontrollierte Ausgabenpolitik<br />
ohne Deckungsvorschlagverbesserten<br />
die Situation<br />
nicht. Selbst in<br />
schwierigsten finanzpolitischen<br />
Zeiten<br />
steige der Bildungsetat<br />
Bayerns spürbar.<br />
Allein in den letzten<br />
beiden Doppelhaus-<br />
Herbert Fischer,<br />
MdL<br />
halten haben <strong>CSU</strong>-<br />
Fraktion und Staatsregierung<br />
die Zahl<br />
der Lehrkräfte um rund 3.700 zusätzliche<br />
Stellen erhöht.<br />
Keine Kürzung durch die<br />
kalte Küche<br />
Zu den Plänen des Bundeswirtschaftsministers,<br />
ehemaligen Arbeitslosenhilfebeziehern<br />
im ersten Monat des ALG II im Januar<br />
2005 keine Unterstützung zu leisten, erklärte<br />
MdB Rudolf Kraus: "Der Bundeswirtschaftsminister<br />
betreibt mit seinen Plänen,<br />
Arbeitslosenhilfebeziehern im Januar 2005<br />
keine Unterstützung zu zahlen, Sozialpolitik<br />
nach Gutsherrenart. ALG-II-Bezieher<br />
haben bei Bedürftigkeit einen Rechtsanspruch<br />
auf staatliche<br />
Unterstützung, der<br />
nicht durch Rechentricks<br />
aufgehoben<br />
wird. Ich lehne diese<br />
Kürzung durch die kalte<br />
Küche daher strikt<br />
ab. Dieser Vorschlag<br />
war auch niemals Gegenstand<br />
in den Verhandlungen<br />
mit der<br />
Union. Der Clement-<br />
Rudolf Kraus,<br />
MdB<br />
Vorstoß dient lediglich zur Sanierung des<br />
maroden Bundeshaushaltes. Es ist unerträglich,<br />
dass Rot-Grün nur deshalb einen verfassungskonformen<br />
Haushalt vorlegt, weil sie<br />
bei den Ärmsten der Armen sparen. Wenn<br />
die 1,9 Mrd. € rechtmäßige Leistungen an<br />
die ALG-II-Bezieher in den Bundeshaushalt<br />
eingestellt werden, übersteigt die Nettoneuverschuldung<br />
die Investitionen - falls nicht<br />
an anderer Stelle gekürzt wird. Dies ist nach<br />
dem Grundgesetz verboten, wenn die Bundesregierung<br />
kein gesamtwirtschaftliches<br />
Ungleichgewicht feststellt und damit den<br />
wirtschafts- und finanzpolitischen Offenbarungseid<br />
leistet. Dies hat Rot-Grün bislang<br />
nicht getan. Sowohl die 1,4 Mrd. € direkte<br />
Hilfe als auch die rund 500.000 €, die als<br />
Beiträge an die Sozialkassen fällig werden,<br />
Aus den Parlamenten<br />
müssen deshalb regelkonform geleistet<br />
und ordnungsgemäß in den Bundeshaushalt<br />
eingestellt werden. Es muss bei dem<br />
Grundsatz bleiben, wer bedürftig ist, erhält<br />
die Unterstützung unserer Gesellschaft. Solidarität<br />
darf nicht nach Kassenlage des Bundes<br />
entschieden werden“.<br />
Bayern stärkt Mittelstand<br />
„Die Förderdarlehen aus dem Bayerischen<br />
Mittelstandskreditprogramm (MKP) wurden<br />
im 1. Halbjahr 2004 wieder deutlich besser<br />
nachgefragt. Dies beweist, dass die Investitionsbereitschaft<br />
mittelständischer Unternehmen<br />
trotz Konjunkturflaute anhält“,<br />
erklärte Hans Spitzner die Halbjahresdaten<br />
für das Kernprogramm bayerischer Mittelstandsförderung.<br />
Mit Hilfe von insgesamt<br />
116 Mio. Euro zinsgünstigen und langfristigen<br />
MKP-Darlehen wurden von mittelständischen<br />
Unternehmen 367 Mio. Euro<br />
und damit rund 100 Mio. Euro mehr investiert<br />
als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.<br />
In den letzten 5 Jahren wurden in Bayern<br />
rund 17.500 langfristige Kredite in Höhe<br />
von insgesamt 1,2 Mrd. Euro an mittelständische<br />
Unternehmen ausgereicht und<br />
damit Investitionen in Höhe von 3,6 Mrd. Euro<br />
unterstützt. Insgesamt wurden dadurch<br />
in den letzten 5 Jahren mehr als 23.000 Arbeitsplätze<br />
neu geschaffen.<br />
Das MKP ist seit Jahren das wichtigste Förderinstrument<br />
der Bayerischen Staatsregierung<br />
für die Gründung neuer und die Sicherung<br />
bestehender kleinerer und mittlerer<br />
Unternehmen. Es stellt häufig die Basisfinanzierung<br />
für Neuinvestitionen dar.<br />
Die ausgereichten Darlehen tragen wesentlich<br />
dazu bei, den Mittelstand im Freistaat<br />
zu stärken. Die hohe Akzeptanz ist sicher<br />
auch auf die bedarfsorientierte Ausgestaltung<br />
und Fortschreibung der Konditionen<br />
zurückzuführen. Bayern ist bemüht, das<br />
Darlehensprogramm auch weiterhin auf hohem<br />
Niveau und mit attraktiven Konditionen<br />
fortzuführen. Aus dem MKP werden flächendeckend<br />
kleine und mittlere Unternehmen<br />
gefördert. Förderanträge für zinsgünstige<br />
MKP-Darlehen können bei allen Hausbanken<br />
gestellt werden. Die Kredite werden<br />
von der LfA Förderbank Bayern ausgereicht.<br />
Weitere Infos sind online unter der Adresse<br />
www.lfa.de abrufbar. Einzelfragen zum MKP<br />
beantwortet außerdem ein Team geschulter<br />
Mitarbeiter im Kundencenter der LfA unter<br />
der Tel.-Nr. 01801/21 24 24 zum Ortstarif.<br />
Harald Frank<br />
Die Raute 3/04 9
10 Die Raute 3/04
Moderne Verwaltung<br />
Für ein schlankes & leistungsfähiges Bayern<br />
Herbert Fischer erläutert das Reformkonzept Verwaltung 21<br />
Der Autor,<br />
Herbert Fischer (64),<br />
ist <strong>Neumarkt</strong>er Landtagsabgeordneter,<br />
Mitglied im Haushaltsausschuss<br />
und Sprecher<br />
der oberpfälzer<br />
<strong>CSU</strong>-Abgeordneten.<br />
Wir sind als <strong>CSU</strong> einen wesentlichen Schritt<br />
bei der Verwaltungsreform in Bayern vorangekommen.<br />
Im ersten halben Jahr dieser<br />
großen landespolitischen Herausforderung<br />
haben Fraktion und Staatsregierung<br />
gemeinsam weitreichende Entscheidungen<br />
für einen schlankeren, leistungsfähigeren<br />
Staat getroffen. Wir haben die Forstreform,<br />
die Privatisierung von Eich- und Beschussverwaltungen,<br />
die Abschaffung der staatlichen<br />
Ernährungsberatung und die Auflösung<br />
des Bayrischen Obersten Landesgerichtes<br />
beschlossen. Dabei hat sich gerade<br />
die Landtagsfraktion als Reformmotor und<br />
soziales Gewissen zugleich bewiesen. Wir<br />
haben allen Grund mit den Ergebnissen zufrieden<br />
zu sein.<br />
Wir haben uns als Fraktion intensiv mit weiteren<br />
Vorschlägen der Staatsregierung auseinander<br />
gesetzt. Nachfolgend möchte ich<br />
Ihnen vorstellen, was wir gemeinsam mit<br />
der Staatsregierung beschlossen haben.<br />
Verwaltung für Versorgung<br />
& Familienförderung<br />
Die Verwaltung für Versorgung und Familienförderung<br />
wird zu einem schlagkräftigen<br />
und effizienten „Zentrum Bayern Familie<br />
und Soziales“ in Bayreuth weiterentwickelt.<br />
7 regionale Servicestellen an den<br />
bisherigen Standorten der Versorgungsämter<br />
werden die Präsenz in der Fläche sichern.<br />
Das Zentrum nimmt die bisherigen Aufgaben<br />
der Versorgungsverwaltung bei der sozialen<br />
Entschädigung, bei sozialen Hilfen, im<br />
Schwerbehindertenverfahren und beim Erziehungsgeld<br />
wahr. Die Hauptfürsorgestellen<br />
und Integrationsämter, die bisher bei<br />
den Regierungen angesiedelt waren, runden<br />
das Aufgabenspektrum des Zentrums<br />
sinnvoll ab. Auch das Landesjugendamt wird<br />
organisatorisch in das Zentrum eingegliedert.<br />
Das „Zentrum Bayern Familie und Soziales“<br />
wird ein Prototyp für die Innere Reform<br />
der Verwaltung sein. Es wird nach den<br />
Grundsätzen der Neuen Verwaltungssteuerung<br />
geführt und mit betriebswirtschaftlichen<br />
Instrumenten arbeiten. So wollen wir<br />
eine erhebliche Steigerung der Effizienz<br />
erzielen und Einsparungen im Personalbereich<br />
von 30 % erreichen.<br />
Weiterhin werden wir prüfen, wie die verschiedenen<br />
medizinischen Dienste, die es in<br />
der Verwaltung, bei den Regierungen und<br />
anderen staatlichen Stellen gibt, sinnvoll zusammenzuführen<br />
sind. Gleichzeitig arbeiten<br />
wir an einem Konzept für die bessere Auslastung<br />
der staatlichen Laborkapazitäten. In<br />
beiden Bereichen wollen wir noch im Herbst<br />
Entscheidungen treffen.<br />
Gewerbeaufsicht<br />
Die 8 Gewerbeaufsichtsämter mit ihren Aufgaben<br />
im Arbeitsschutz, bei der Arbeitsmedizin<br />
und der Sicherungstechnik werden bei<br />
den Bezirksregionen angegliedert. So wollen<br />
wir Synergiegewinne im Leitungs- und<br />
Bürobereich, bei der Zusammenarbeit mit<br />
dem technischen Umweltschutz und der<br />
Bauverwaltung erzielen. Auf diese Weise<br />
lassen sich Einsparungen im Personalbereich<br />
von 25 Prozent erzielen. Gleichzeitig<br />
bleibt die Fachkompetenz der Gewerbeaufsicht<br />
als Einheit erhalten. Bei der Kontrolle<br />
der Lenk- und Ruhezeiten von LKW, Bussen<br />
und Gefahrentransporten sehen wir weitere<br />
Synergien. Diese Aufgabe wird künftig<br />
in alleiniger Zuständigkeit der Polizei liegen.<br />
Um die Belastungen vor allem kleiner<br />
und mittlerer Unternehmen durch Doppelkontrollen<br />
im Arbeitsschutz zu vermeiden,<br />
sollen die Aufgaben von Gewerbeaufsicht<br />
und Berufsgenossenschaften überprüft<br />
und besser aufeinander abstimmt werden.<br />
Fraktion und Staatsregierung werden hierzu<br />
bis zum Herbst gemeinsame Vorschläge<br />
erarbeiten.<br />
Landwirtschaft & Forsten<br />
Die Landwirtschafts- und Forstverwaltung<br />
wird deutlich gestrafft. Statt des bisherigen<br />
dreistufigen Aufbaus gibt es künftig<br />
nur noch 2 Ebenen: Die Landwirtschaftsabteilungen<br />
der Regierungen und die Forstdirektionen<br />
werden aufgelöst. Durch die Auflösung<br />
der Landwirtschaftsabteilungen erwarten<br />
wie Einsparungen im Personalbereich<br />
von circa 30 %. Dabei werden wir darauf<br />
achten, dass die Interessen der Land-<br />
und Forstwirtschaft in allen Verfahren auf<br />
der Ebene der Regierungen auch künftig<br />
im vollen Umfang einbezogen, berücksichtigt<br />
und sachgerecht und sachkundig gewürdigt<br />
werden. Landwirtschafs- und Forstämter<br />
werden zu gemeinsamen Ämtern zusammengefasst.<br />
Diese „Ämter für Land- und<br />
Forstwirtschaft“ übernehmen einen Großteil<br />
der bisherigen Fachaufgaben der Mittelbehörden.<br />
Über Organisation und Effizienzgewinne<br />
bei den Direktionen für ländliche<br />
Entwicklung werden wir im Herbst gemeinsam<br />
mit anderen Themen, die ähnlich raumbedeutsam<br />
und standortrelevant sind, entscheiden.<br />
Wir als <strong>CSU</strong> stehen dafür, dass es<br />
auch künftig in Bayern ein eigenes Landwirtschafsministerium<br />
und eine eigene Landwirtschafsverwaltung<br />
geben wird.<br />
Landesplanung<br />
Mit einer Novelle des Landesplanungsgesetzes<br />
schaffen wir die Voraussetzung für<br />
schlankere Pläne und organisatorische Vereinfachungen<br />
vor allem bei der Regionalplanung.<br />
Die regionalen Planungsverbände<br />
bleiben erhalten, allerdings werden die<br />
Verfahrensabläufe deutlich gestrafft. Raumordnungsverfahren<br />
soll es künftig nur noch<br />
dann geben, wenn es durch Bundesrecht<br />
ausdrücklich vorgeschrieben ist. Unser Gesetzentwurf<br />
sieht vor, dass Raumordnungsverfahren<br />
künftig innerhalb von drei Monaten<br />
abgeschlossen werden sollen. Außerdem<br />
wird es die Option eines vereinfachten<br />
Raumordnungsverfahrens geben.<br />
Der Gesetzentwurf ist derzeit in der Verbandsanhörung.<br />
Hinzu kommt die Novellierung<br />
des Landesentwicklungsplanes mit<br />
dem Ziel, das LEP deutlich zu verschlanken.<br />
Durch Aufgabenabbau, Verfahrensvereinfachungen<br />
und Deregulierung sollen auch hier<br />
Einsparungen von rund 30 % im Personalbereich<br />
möglich sein.<br />
Resümee<br />
Mit diesen 4 Elementen des Pakets 1 haben<br />
Fraktion und Staatsregierung einen wichtigen<br />
Beitrag dazu geleistet, den Staat schlanker<br />
und die Arbeit der bayerischen Verwaltung<br />
noch effektiver und bürgernäher zu machen.<br />
In der Landwirtschaftsverwaltung machen<br />
wir die Hierarchien flacher. Mit Landwirtschaft<br />
und Forst führen wir bisher getrennte<br />
Bereiche zusammen, die sich sehr<br />
gut ergänzen. Mit der Gewerbeaufsicht gliedern<br />
wir eine Sonderverwaltung an die Innere<br />
Verwaltung an. Bei der Landesplanung<br />
straffen wir Verfahrensabläufe.<br />
Das „Zentrum für Familie und Soziales“<br />
zeigt, dass wir dabei nicht stehen bleiben,<br />
sondern auch den Mut haben, neue Wege<br />
zu beschreiten. Eine wichtige Entwicklung<br />
ist, dass hier modernes Verwaltungsmanagement<br />
Einzug hält. Davon können wir<br />
künftig auch in vielen anderen staatlichen<br />
Bereichen profitieren. Schon heute ist die<br />
Leistungsfähigkeit unserer öffentlichen Verwaltung<br />
unbestritten und genießt weit über<br />
die Grenzen Bayerns hinaus hohes Ansehen.<br />
Jetzt schaffen wir neue Möglichkeiten, die<br />
Potentiale der Mitarbeiter noch stärker zur<br />
Entfaltung kommen zu lassen.<br />
Dieses Paket enthält einen Einspareffekt von<br />
insgesamt 830 Stellen. Rechnet man die Auswirkungen<br />
der bereits vereinbarten Reformschritte<br />
hinzu, haben wir binnen eines halben<br />
Jahres Verwaltungsreform ein Einsparpotential<br />
von rund 2000 Stellen anschaffen.<br />
Dabei war für mich die Zusicherung der<br />
Staatsregierung, dass diese Einsparungen<br />
sozialverträglich im Rahmen der Fluktuation<br />
Schritt für Schritt umgesetzt werden,<br />
wichtig. Wenn diese Einsparungen voll greifen,<br />
können wir nach dem heutigen Gehaltsgefüge<br />
die Bürger von jährlichen Personalkosten<br />
in Höhe von 100 Millionen Euro entlasten.<br />
Dies ist ein beachtliches Ergebnis.<br />
Die Staatsregierung wird ihre Vorschläge für<br />
ein Paket 2 voraussichtlich im September auf<br />
den Tisch legen. Dann werden wir uns als<br />
Fraktion umfassend mit diesen Vorschlägen<br />
befassen und ein zweites Paket mit durchdachten<br />
und zukunftsweisenden Lösungen<br />
schnüren. Wenn alles klappt, werden wir<br />
diese Weichenstellungen zur Verwaltungsreform<br />
noch in diesem Jahr abschließen.<br />
Herbert Fischer<br />
Die Raute 3/04 11
Hartz-Gesetze im Überblick<br />
Alles Hartz oder was?<br />
Wissenswertes zu den Reformen im Arbeits- & Sozialbereich<br />
Hartz I, Hartz II, Hartz III und Hartz IV:<br />
Schlagwörter, die zwar fast jeder schon gehört<br />
hat, mit denen aber die wenigsten Bürger<br />
konkret etwas anzufangen wissen. Und<br />
dies trotz der Tatsache, dass weite Teile der<br />
Bevölkerung durch diese von Rot-Grün initiierten<br />
Gesetze unmittelbar oder mittelbar<br />
betroffen sind. Für DIE RAUTE ist dies der Anlass,<br />
Ihnen die wichtigsten Inhalte der Hartz-<br />
Gesetze und des Gesetzes zu den Reformen<br />
am Arbeitsmarkt vorzustellen:<br />
Hartz I<br />
Dieses erste Gesetz für moderne Dienstleistungen<br />
am Arbeitsmarkt wurde am<br />
23.12.2002 beschlossen. Zwischenzeitlich<br />
sind alle Inhalte in Kraft getreten. Die wichtigsten<br />
Inhalte sind:<br />
Personal-Service-Agentur<br />
Jede Agentur für Arbeit muss eine Personal-<br />
Service-Agentur (PSA) einrichten oder beauftragen.<br />
Dieser Leiharbeitsfirma überweist<br />
die Agentur für Arbeit Arbeitslose mit unterschiedlichen<br />
Qualifikationen, die von der PSA<br />
als Leiharbeiter vermittelt werden sollen.<br />
Änderung des AÜG<br />
Im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz<br />
(AÜG) wurden für Leiharbeit die Bedingungen<br />
„equal pay“ und „equal treatment“ festgeschrieben.<br />
Hinter diesen Formulierungen<br />
verbirgt sich die Vorgabe, dass Leiharbeitnehmer<br />
vom ersten Tag an dasselbe Entgelt<br />
erhalten, wie der vergleichbare Festbeschäftigte<br />
im entleihenden Betrieb. Von diesem<br />
Prinzip darf nur abgewichen werden,<br />
wenn ein anderslautender Tarifvertrag geschlossen<br />
wurde. Inzwischen wurde für diesen<br />
Sektor ein bundesweiter Tarifvertrag abgeschlossen.<br />
Schonvermögen<br />
Mit der Änderung der Arbeitslosenhilfeverordnung<br />
wurde das sog. Schonvermögen für<br />
Arbeitslosenhilfebezieher von 520 Euro pro<br />
Lebensjahr auf 200 Euro pro Lebensjahr reduziert.<br />
Damit wurde der Höchstbetrag für<br />
einen 65-Jährigen von 33.800 Euro auf 13.000<br />
Euro gesenkt.<br />
Hartz II<br />
Dabei handelt es sich um das zweite Gesetz<br />
für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt.<br />
Dieses wurde zusammen mit<br />
Hartz I am 23.12.2002 beschlossen. Auch<br />
hier sind inzwischen alle Regelungen in<br />
Kraft getreten.<br />
Ich-AG<br />
Ein Arbeitsloser, der sich selbstständig machen<br />
will und so aus der Arbeitslosigkeit<br />
herauskommen möchte, erhält eine Förderung<br />
durch die Bundesagentur für Arbeit.<br />
Diese beträgt in den ersten 12 Monaten 600<br />
Euro, danach weitere 12 Monate 360 Euro<br />
und im dritten Jahr monatlich 240 Euro. Eine<br />
Prüfung über die Erfolgaussichten der<br />
Ich-AG, z.B. mittels eines Geschäftsplans,<br />
findet nicht statt.<br />
Scheinselbständigkeit<br />
Die von rot-grün eingeführte Vermutungsregel<br />
des Paragraphen 7 Abs. 4 SGB IV wurde<br />
ersatzlos gestrichen. Damit ist diese Scheinselbständigenvermutung,<br />
die für viele Tausend<br />
Selbstständige eine Bedrohung ihrer<br />
Existenz darstellte, vom Tisch.<br />
Mini-Jobs<br />
Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse<br />
bis 400 Euro pro Monat „brutto für netto“<br />
sind wieder möglich. Lediglich der Arbeitgeber<br />
entrichtet Pauschalabgaben von<br />
25 %. 12 % fließen in die Rentenkasse, 11 %<br />
an die Krankenkasse und 2 % sind Einkommensteuer<br />
incl. Solidaritätsbeitrag und Kirchensteuer.<br />
Wie früher bei den 630-Mark-<br />
Jobs dürfen diese Beschäftigungsverhältnisse<br />
auch als Nebenjobs ausgeübt werden.<br />
Für den Bereich von 400 bis 800 Euro wurde<br />
eine Gleitzone eingerichtet. In dieser Zone<br />
sind die Sozialversicherungsbeiträge des<br />
Arbeitnehmers von 4 % linear steigend bis<br />
21 % gestaffelt. Der Arbeitsgeber entrichtet<br />
stets 21 %. Das Einkommen unterliegt<br />
der normalen Besteuerung.<br />
Für haushaltsnahe Beschäftigung wurde eine<br />
Sonderregelung geschaffen. Bis 400 Euro<br />
ändert sich für den Beschäftigten nichts,<br />
jedoch muss der Arbeitgeber nur 12 % (5 %<br />
für die Rentenkasse, 5 % für die Krankenkasse<br />
und 2 % Steuern) pauschal abführen. Zudem<br />
können die Arbeitgeber die Beschäftigung<br />
steuerlich geltend machen.<br />
Hartz III<br />
Das dritte Gesetz für moderne Dienstleistungen<br />
wurde am 23.12.2004 beschlossen. Die<br />
meisten Regelungen sind zum 01.01.2004 in<br />
Kraft getreten. Hierin sind folgende wichtige<br />
Änderungen enthalten:<br />
Berechnung Arbeitslosengeld<br />
Beim Arbeitslosengeld entfällt der pauschale<br />
Abzug der Kirchensteuer.<br />
Saisonarbeiter<br />
Bei Saisonarbeitnehmern wurden die Voraussetzungen<br />
für den Anspruch auf Arbeitslosengeld<br />
verschärft. Saisonarbeitnehmer<br />
haben erst dann Anspruch auf Arbeitslosengeld,<br />
wenn sie in den letzten 2 Jahren mindestens<br />
12 Monate versicherungspflichtige<br />
Beschäftigung nachweisen können.<br />
ABM/SAM<br />
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und<br />
Strukturanpassungsmaßnahmen wurden<br />
zu einer einheitlichen Maßnahme zusammengefasst.<br />
Dabei ist zu beachten, dass<br />
die Versicherungspflicht entfällt und somit<br />
auch kein Anspruch auf Arbeitslosengeld<br />
erworben werden kann.<br />
Gesetz zu Reformen am<br />
Arbeitsmarkt<br />
Dieses Gesetz wurde zusammen mit Hartz<br />
III und Hartz IV am 23.12.2003 beschlossen.<br />
Hier die wichtigsten Inhalte:<br />
Kündigungsschutz<br />
Mit der Änderung des Kündigungsschutzgesetzes<br />
(KüSchG)wurden die Kriterien zur Sozialauswahl<br />
auf Dauer der Betriebszugehörigkeit,<br />
Lebensalter, Unterhaltspflichten des Arbeitnehmers<br />
und Schwerbehinderung begrenzt.<br />
Der Schwellenwert wurde bei Neueinstellungen<br />
von 5 auf 10 Arbeitnehmer erhöht.<br />
Tägliche Arbeitszeit<br />
Nach den neuen Regelungen im Arbeitszeitgesetz<br />
gilt nun auch Bereitschaftsdienst als<br />
Arbeitszeit.<br />
Hartz IV<br />
Das vierte Gesetz für moderne Dienstleistungen<br />
am Arbeitsmarkt (neues SGB II)<br />
wurde am 23.12.2003 beschlossen und tritt<br />
zum 01.01.2005 in Kraft. Hier die wichtigsten<br />
Inhalte:<br />
Arbeitslosengeld II<br />
Die steuerfinanzierte Arbeitslosenhilfe wird<br />
mit der Sozialhilfe zum neuen Arbeitslosengeld<br />
II (Alg II) zusammengelegt.<br />
Trägerschaft<br />
Generell ist die Bundesagentur für Arbeit<br />
die Trägerin des Alg II. Dies gilt insbesondere<br />
für die passiven Geldleistungen zum Lebensunterhalt,<br />
sowie die Leistungen zur Eingliederung<br />
in den Arbeitsmarkt. Die Landkreise<br />
und Kreisfreien Städte sind Träger in<br />
Hinblick auf die Unterkunftskosten und die<br />
psychosozialen Dienste. Dabei sollen beide<br />
Träger in enger Abstimmung aktiv werden.<br />
Für eine ausgewählte Anzahl an Kommunen<br />
wurde im Rahmen des Optionsgesetzes die<br />
Möglichkeit geschaffen, dass die Kommunen<br />
sämtliche Aufgaben aus Hartz IV in Eigenverantwortung<br />
übernehmen können.<br />
Finanzierung<br />
Die Finanzierung erfolgt generell aus Steuermitteln<br />
durch den Bund. Die Kommunen<br />
werden zum Ausgleich der von ihnen zu tragenden<br />
Unterkunftskosten einen finanziellen<br />
Ausgleich des Bundes erhalten.<br />
12 Die Raute 3/04
Leistungsniveau<br />
Die Zusammenlegung der beiden Leistungen<br />
Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe erfolgt<br />
auf Sozialhilfeniveau.<br />
Anreize für Vollzeitarbeit<br />
Um die Bereitschaft zur Arbeitsaufnahme<br />
zu erhöhen, wurden mehr Arbeitsanreize<br />
geschaffen. Zugleich wurden wirksamere<br />
Sanktionen bei Arbeitsverweigerung geschaffen.<br />
Für denjenigen, dem keine Arbeit<br />
angeboten werden kann, bleibt die Sicherung<br />
des vollen Lebensunterhaltes ohne<br />
Kürzung bestehen.<br />
Jugendliche unter 25<br />
Der Staat verpflichtet sich, Jugendlichen<br />
unter 25 ohne Arbeit unverzüglich eine Arbeit,<br />
Ausbildung oder Arbeitsgelegenheit<br />
anzubieten.<br />
Lebensversicherung<br />
Künftig wird auch für die Lebensversicherungen<br />
ein Schonbetrag von 200 Euro pro<br />
Lebensjahr gelten.<br />
Sozialversicherungsbeiträge<br />
Künftig sind die Hilfsbedürftigen sowohl<br />
renten-, wie auch krankenversichert.<br />
Hinzuverdienst<br />
Die Hinzuverdienstmöglichkeiten sind so<br />
ausgestaltet, dass sie einen besseren Anreiz<br />
zur Aufnahme einer Vollzeitarbeit bieten.<br />
Beweislastumkehr<br />
Bei der Ablehnung einer angebotenen Arbeit<br />
wurde die Beweislast umgekehrt. Künftig<br />
muss der Hilfeempfänger selbst einen<br />
wichtigen Grund für die Ablehnung der angebotenen<br />
Arbeit nachweisen.<br />
Leistungskürzungen<br />
Wer eine angebotene Arbeit ablehnt, der<br />
muss i.d.R. mit einer stufenweise Kürzung<br />
des Lebensunterhalts rechnen.<br />
Zumutbarkeit<br />
Hier gilt das heutige Sozialhilferecht für<br />
alle Alg II Bezieher. Damit ist jede Arbeit<br />
zumutbar, sofern der Hilfebedürftige dazu<br />
geistig und körperlich in der Lage ist<br />
und die Arbeit nicht sitten- oder gar gesetzwidrig<br />
ist.<br />
Schonvermögen<br />
Das SGB II gewährt Leistungen für Hilfeempfänger<br />
nur bei Bedürftigkeit, wenn diese ihren<br />
Lebensunterhalt nicht aus eigenem Einkommen<br />
oder Vermögen sicherstellen können.<br />
Deshalb ist der Umfang des nicht zu berücksichtigenden<br />
Vermögens (sog. Schonvermögen,<br />
geregelt im SGB II § 12) von entscheidender<br />
Bedeutung.<br />
Geldvermögen<br />
Der Grundfreibetrag für Vermögen beläuft<br />
sich auf 200 € pro Lebensjahr und<br />
pro erwerbsfähigem Partner; mindestens<br />
jedoch 4.100 €, maximal jeweils 13.000<br />
€, die nicht als Vermögen zu berücksichtigen<br />
sind.<br />
Leider konnte die Unionsfraktion ihren eigenen<br />
Gesetzentwurf, der einen Höchstfreibetrag<br />
für Altersvorsorge von 30.000 €<br />
vorgesehen hätte, nicht durchsetzen.<br />
Altersvorsorgefreibetrag<br />
Geldanlagen, die vertraglich nicht vor dem<br />
65. Lebensjahr verwertbar sind, sind ebenfalls<br />
mit 200 € pro Lebensjahr und erwerbsfähigem<br />
Partner bis maximal jeweils 13.000<br />
€ nicht zu berücksichtigen. Riester-Renten<br />
werden auf den Altersvorsorgefreibetrag<br />
bzw. Vermögensfreibetrag nicht angerechnet.<br />
Hier sind keine Obergrenzen vorgesehen.<br />
Besondere Anschaffungen<br />
Je Hilfsbedürftigem in der Bedarfsgemeinschaft<br />
werden 750 € für notwendige Anschaffungen<br />
nicht als Vermögen berücksichtigt.<br />
Hausrat & Kfz<br />
Der angemessene Hausrat wird nicht als<br />
Vermögen berücksichtigt.<br />
Ein angemessenes Kfz für jeden in der Bedarfsgemeinschaft<br />
lebenden, erwerbsfähigen<br />
Hilfebedürftigen wird nicht als Vermögen<br />
berücksichtigt.<br />
Sonderfälle Altersvorsorge<br />
Im Falle, dass der erwerbsfähige Hilfeempfänger<br />
oder sein Partner von der Versicherung<br />
in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
befreit ist, dürfen für die Altersvorsorge<br />
bestimmte Vermögensgegenstände in<br />
angemessenem Umfang nicht als Vermögen<br />
berücksichtigt werden.<br />
Hartz-Gesetze im Überblick<br />
Eigengenutztes Hausgrundstück oder<br />
Eigentumswohnung<br />
In angemessener Größe bleibt selbst genutztes<br />
Wohneigentum als Vermögen unberücksichtigt.<br />
Zu betreuende Angehörige<br />
Vermögen bleibt unberücksichtigt, das nachweislich<br />
zur baldigen Beschaffung oder Erhaltung<br />
eines Hausgrundstücks von angemessener<br />
Größe benötigt wird, soweit dies<br />
zu Wohnzwecken von behinderten oder pflegebedürftigen<br />
Menschen dienen soll und<br />
dieser Zweck durch die Verwertung des Vermögens<br />
gefährdet wäre.<br />
Härtefallklausel<br />
Sachen und Vermögen bleiben ebenfalls als<br />
Vermögen unberücksichtigt, soweit deren<br />
Verwertung offensichtlich unwirtschaftlich<br />
wäre oder für die Betroffenen eine besondere<br />
Härte bedeuten würde.<br />
Was ist angemessen?<br />
Nach derzeitigem Stand gehen die meisten<br />
Fachleute davon aus, dass für die Definition,<br />
was jeweils angemessen ist, die bisherigen<br />
Regelungen aus der Sozialhilfe herangezogen<br />
werden. Im Bedarfsfall sollten Sie sich<br />
bei der zuständigen Stelle (BA/Landkreis)<br />
erkundigen.<br />
Harald Frank<br />
Dies ist natürlich nur eine grobe Übersicht der Leistungen. Generell orientieren sich diese Leistungen am<br />
Grundsatz der Angemessenheit. In der Praxis bedeutet dies, dass beispielsweise bei der Übernahme der<br />
Mietkosten nach Personenzahl gestaffelte Höchstgrenzen hinsichtlich Größe und Miete gelten. Diese<br />
orientieren sich in der Rgel nach den Bislang üblichen Maßgaben im Bereich der Sozialhilfe. Im Bedarfsfall<br />
sollten Sie sich bei der für Sie zuständigen Stelle infomieren.<br />
Die Raute 3/04 13
14 Die Raute 3/04
Europa<br />
Ihre Ansprechpartner in Brüssel & Straßburg<br />
Die 9 <strong>CSU</strong>-Europaabgeordneten für 2004-2009<br />
Sie, die Bayerischen Bürger, haben am 13.<br />
Juni 2004 entschieden, dass erneut eine<br />
starke <strong>CSU</strong>-Mannschaft Ihre Interessen in<br />
Brüssel und Straßburg vertreten soll.<br />
EU regelt immer mehr<br />
Wie wichtig eine solche starke Interessensvertretung<br />
im Europaparlament ist, zeigt<br />
eine Zahl: Rund 80 Prozent aller gesetzgeberischen<br />
Maßnahmen des Deutschen<br />
Bundestages sind durch Vorgaben, Anpassungen<br />
oder Vollzug von Regelungen aus<br />
Brüssel oder Straßburg veranlasst. Erfreulicherweise<br />
haben wir mit Albert Dess wieder<br />
Markus Ferber<br />
Vorsitzender der<br />
<strong>CSU</strong>-Europagruppe<br />
Koordinator im Haushaltsausschuss,<br />
Mitglied im Ausschuss für<br />
Haushaltskontrolle,<br />
WK-Büro: Peutinger Str. 11,<br />
86152 Augsburg<br />
Tel 0821 349 21 10,<br />
Fax 0821 349 30 21<br />
www.markus-ferber.de<br />
Europäisches Parlament:<br />
Rue Wiertz 15 E 242, B-1047 Brüssel<br />
Tel 0032 2 28 45230, Fax 0032 2 28 49230<br />
mferber@europarl.eu.int<br />
Allée du Printemps, T 10 039<br />
F-67070 Strasbourg Cedex, Tel 0033 3 881 75230<br />
Dr. Angelika Niebler<br />
Geschäftsführerin der<br />
<strong>CSU</strong>-Europagruppe<br />
Mitglied in den Ausschüssen<br />
Industrie, Forschung und Energie,<br />
Rechte der Frau und Gleichstellung<br />
der Geschlechter<br />
Bürgerbüro <strong>CSU</strong> Kreisgeschäftsstelle,<br />
Münchener<br />
Straße 2, 85560 Ebersberg<br />
Tel 08092 865770,<br />
Fax 08092 256920<br />
www.angelika-niebler.de<br />
Europäisches Parlament:<br />
Rue Wiertz ASP 15 E 254, B-1047 Brüssel<br />
Tel 0032 2 28 45390, Fax 0032 2 28 49390<br />
aniebler@europarl.eu.int<br />
Allée du Printemps, T 10 006<br />
F-67070 Strasbourg Cedex, Tel 0033 3 881 75390<br />
Dr. Ingo Friedrich<br />
Vizepräsident des<br />
Europäischen Parlaments,<br />
Mitglied im Ausschuss für<br />
Konstitutionelle Fragen<br />
<strong>CSU</strong> Europabüro<br />
Postfach 1239<br />
91702 Gunzenhausen<br />
Tel 09831 8373,<br />
Fax 09831 4330<br />
www.ingo-friedrich.de<br />
Europäisches Parlament<br />
Rue Wiertz ASP 15 E 102, B-1047 Brüssel<br />
Tel 0032 2 28 45324, Fax 0032 2 28 49324<br />
ifriedrich@europarl.eu.int<br />
Allée du Printemps, T 12 037<br />
F-67070 Strasbourg Cedex<br />
Tel 0033 3 881 75324<br />
einen oberpfälzer <strong>CSU</strong>-Abgeordneten im<br />
Europäischen Parlament, der Ihnen gerne<br />
mit Rat und Tat zur Seite stehen will.<br />
Arbeitsteiliges Parlament<br />
Wie alle modernen Parlamente ist aber<br />
auch das Europaparlament sehr arbeitsteilig<br />
organisiert. Innerhalb der Fraktionen<br />
widmen sich die Abgeordneten nur wenigen<br />
Themen, diesen aber sehr intensiv.<br />
Für die anderen Bereiche verschaffen sie<br />
sich mit Unterstützung ihrer jeweiligen<br />
Fachkollegen einen Überblick. Damit Sie<br />
bei Fragen gleich den richtigen Ansprech-<br />
Albert Dess<br />
Mitglied im Ausschuss für<br />
Landwirtschaft<br />
Weinbergerstr. 18<br />
92318 <strong>Neumarkt</strong><br />
Tel 09181 22641<br />
Fax 09181 21761<br />
www.albert-dess.de<br />
Europäisches Parlament<br />
Rue Wiertz ASP 15 E 246<br />
B-1047 Brüssel<br />
Tel 0032 2 28 45231, Fax 0032 2 28 49231<br />
adess@europarl.eu.int<br />
Allée du Printemps, T 10 015<br />
F-67070 Strasbourg Cedex<br />
Tel 0033 3 881 75231<br />
Bernd Posselt<br />
Mitglied im<br />
Auswärtigen Ausschuss<br />
Dachauer Str. 17<br />
80335 München<br />
Tel 089 5546 83<br />
Fax 089 594768<br />
mail@bernd-posselt.de<br />
www.bernd-posselt.de<br />
Europäisches Parlament<br />
Allée du Printemps<br />
T 10 021, F-67070 Strasbourg Cedex<br />
Tel 0033 3 881 75 232<br />
Alexander Radwan<br />
Koordinator im Ausschuss für<br />
Wirtschaft und Währung,<br />
Valepper Str. 28<br />
83700 Rottach-Egern<br />
Tel 08022 670446<br />
Fax 08022 670727<br />
europabuero@alexanderradwan.de<br />
Europäisches Parlament<br />
Rue Wiertz ASP 15 E 218, B-1047 Brüssel<br />
Tel 0032 2 28 45538 Fax 0032 2 28 49538<br />
aradwan@europarl.eu.int<br />
Allée du Printemps, T 10 008<br />
F-67070 Strasbourg Cedex<br />
Tel 0033 3 881 75538<br />
partner innerhalb der <strong>CSU</strong>-Europagruppe<br />
finden, haben wir für Sie in dieser Ausgabe<br />
die neun <strong>CSU</strong>-Europaabgeordneten, ihre<br />
Schwerpunkte, ihre Internetauftritte und<br />
ihre Erreichbarkeit zusammengestellt.<br />
<strong>CSU</strong> <strong>Neumarkt</strong> setzt auf Dialog<br />
Gleichzeitig wird der <strong>CSU</strong>-Stadtverband seinen<br />
Weg der letzten Jahre fortsetzen, für Sie<br />
auch Europaparlamentarier nach <strong>Neumarkt</strong><br />
zu holen, die Ihnen zu interessanten Themen<br />
Rede und Antwort stehen.<br />
Harald Frank<br />
Manfred Weber<br />
Mitglied im Ausschuss für<br />
bürgerliche Freiheiten, Justiz<br />
und Inneres,<br />
Finkenweg 22<br />
93359 Wildenberg<br />
Tel 09444 8709752<br />
Fax 09444 8709751<br />
www.weber-manfred.de<br />
Europäisches Parlament<br />
Rue Wiertz ASP 15 E 209, B-1047 Brüssel<br />
Tel 0032 2 28 45890 Fax 0032 2 28 49890<br />
manweber@europarl.eu.int<br />
Allée du Printemps, T 10 014<br />
F-67070 Strasbourg Cedex<br />
Tel 0033 3 881 75890<br />
Dr. Joachim Wuermeling<br />
Stellvertretender Koordinator<br />
im Ausschuss für Binnenmarkt<br />
und Verbraucherschutz,<br />
Stellvertretender Koordinator<br />
im Ausschuss für Konstitutionelle<br />
Angelegenheiten<br />
<strong>CSU</strong>-Europabüro Oberfranken<br />
Wölfelstr. 6, 95444 Bayreuth<br />
Tel 0921 5606911<br />
Fax 0921 5606912<br />
www.wuermeling.net<br />
Europäisches Parlament<br />
Rue Wiertz 15 E 258, B-1047 Brüssel<br />
Tel 0032 2 28 45711, Fax 0032 2 28 49711<br />
jwuermeling@europarl.eu.int<br />
Allée du Printemps, T 10 023<br />
F-67070 Strasbourg Cedex<br />
Tel 0033 3 881 75711<br />
Dr. Anja Weisgerber<br />
Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen,<br />
Volksgesundheit<br />
und Lebensmittelsicherheit,<br />
Schulstr. 99, D- 97525 Schwebheim,<br />
Tel 09723 2019,<br />
Fax 09723 2063<br />
www.anja-weisgerber.de<br />
Europäisches Parlament<br />
Rue Wiertz ASP 10 E 210, B-1047 Brüssel<br />
Tel 0032 2 28 45337, Fax 0032 2 28 49337<br />
aweisgerber@europarl.eu.int<br />
Allée du Printemps, T 10 004<br />
F-67070 Strasbourg Cedex, Tel 0033 3 881 75 337<br />
Harald Frank<br />
Photos: Europäisches Parlament<br />
Die Raute 3/04 15
<strong>CSU</strong> <strong>Neumarkt</strong> im Dialog<br />
<strong>CSU</strong> im Dialog mit den <strong>Neumarkt</strong>ern<br />
Rückblick auf die Politischen Wochen des <strong>CSU</strong>-Stadtverbandes<br />
Die Christlich Soziale Union in <strong>Neumarkt</strong><br />
bot den Bürgerinnen und Bürgern unter<br />
dem Motto „Mitmachen und mitgestalten“<br />
die Möglichkeit, sich aus erster Hand zu informieren<br />
und Politik sozusagen hautnah<br />
mitzuerleben.<br />
Bürgerbeteiligung ist in <strong>Neumarkt</strong> in den<br />
letzten Jahren mit einem sehr engagierten<br />
„Agenda 21-Prozess“ auf eine weitere und<br />
breite Grundlage gestellt worden. Sie war<br />
für die <strong>CSU</strong> schon immer selbstverständlich.<br />
Ohne das Ohr direkt an der Bevölkerung zu<br />
haben hätte die <strong>CSU</strong> in <strong>Neumarkt</strong> nicht über<br />
Jahrzehnte derart überzeugende Ergebnisse<br />
bei Wahlen erzielen können.<br />
Bei knapp 40 Veranstaltungen wurde über<br />
verschiedenste Themen aus allen Ebenen<br />
der Politik informiert. Viele wichtige Politiker<br />
standen Rede und Antwort.<br />
Dr. Ingo Friedrich:<br />
Europa-Empfang mit<br />
andalusischem Feuer<br />
Wenige Tage vor den Europawahlen am 13.<br />
Juni lud die <strong>CSU</strong> zu einem Europa-Empfang<br />
mit dem Vizepräsidenten des Europäischen<br />
Parlaments, Dr. Ingo Friedrich, MdEP, in die<br />
Festsäle der Residenz ein. Die zahlreichen<br />
Besucher bereuten ihr Kommen nicht: Politische<br />
Informationen, begeisternde Tanzdarbietungen<br />
durch die Tanzgruppe „Fuego<br />
Andaluz“ und ein unterhaltsamer Stehempfang<br />
mit vielen Persönlichkeiten aus <strong>Neumarkt</strong><br />
warteten.<br />
Christlich-abendländisches<br />
Wertefundament<br />
<strong>CSU</strong>-Stadtverbandsvorsitzender Helmut<br />
Jawurek stellte die Bedeutung der europäischen<br />
Politik heraus. Schon heute würden<br />
rund 60 Prozent aller Vorschriften aus<br />
Brüssel kommen. Europapolitik sei längst<br />
Innenpolitik. Bayern brauche deshalb eine<br />
starke Stimme in der EU, damit Bayerische<br />
Interessen dort zur Geltung kommen können.<br />
Es gelte auch Identität, Kultur und Tradition<br />
zu verteidigen. In einem größeren<br />
Europa müssten auch die Rechte<br />
von Volksgruppen und Minderheiten<br />
ihren Platz haben. Gerade für die <strong>CSU</strong><br />
sei die christlich-abendländische Wertegemeinschaft<br />
das Fundament Europas.<br />
Deshalb fordere die <strong>CSU</strong> beispielsweise<br />
auch einen Gottesbezug in die<br />
Präambel des EU-Verfassungsvertrages<br />
aufzunehmen. Jawurek stellte auch klar<br />
heraus, dass der Beitritt von zehn neuen<br />
Mitgliedsstaaten am 1. Mai 2004 ein<br />
wichtiger Beitrag zur Stabilität unse-<br />
res Kontinents sei. Er kritisierte, dass<br />
Deutschland sehr schlecht vorbereitet<br />
in den Wettbewerb im neuen und grö-<br />
ßeren Wirtschaftsraum gehe. Mit den unzulänglichen<br />
und schlecht vorbereiteten Reformen<br />
der rot-grünen Bundesregierung unter<br />
Führung von Gerhard Schröder werde<br />
es Deutschland sehr schwer haben.<br />
Helmut Jawurek forderte die Politik auf, den<br />
Mut und die Ehrlichkeit zu haben, auch die<br />
Grenzen Europas zu bestimmen. Die Türkei,<br />
Israel oder beispielsweise Marokko sollten<br />
auch künftig keinen Platz in der EU haben<br />
können.<br />
Europa als<br />
Friedensbewegung<br />
<strong>CSU</strong>-Kreisvorsitzender Hans Bradl betonte,<br />
dass die Europäische Union eine große<br />
Friedensbewegung sei und man keine<br />
kriegerischen Auseinandersetzungen unter<br />
Nachbarn mehr fürchten müsse, wie in<br />
den Jahrhunderten davor. Europakandidat<br />
Albert Deß stellte die Bedeutung der Europäischen<br />
Institutionen heraus. Europa sei<br />
weit mehr als nur die Agrarpolitik. „Mein Urgroßvater,<br />
mein Großvater und mein Vater<br />
mussten jeweils in den Krieg ziehen. Jetzt<br />
leben wir schon in der dritten Generation<br />
im Frieden“, so Albert Deß.<br />
Bekenntnis zur<br />
Subsidiarität<br />
Der stellvertretende <strong>CSU</strong>-Parteivorsitzende<br />
Dr. Ingo Friedrich zeigte die verschiedenen<br />
Bereiche und Problemfelder auf, in denen<br />
wir schon heute Europa brauchen. Viele akute<br />
Probleme machten an den Grenzen der<br />
Länder nicht halt. Ob Markenrecht, Umweltschutz<br />
oder Steuerrecht, viele Dinge könnten<br />
nur europäisch geregelt werden. Er erteilte<br />
aber einen europäischem „Superstaat“<br />
eine deutliche Absage. „Alles was national<br />
oder regional besser geregelt werden kann,<br />
muss auch in dieser Ebene bleiben!“, betonte<br />
Dr. Friedrich. Er legte damit ein deutliches<br />
Bekenntnis zur Subsidiarität ab. Als Beispiel<br />
führte er die Trinkwasserversorgung an, die<br />
nicht von Brüssel aus privatisiert oder geregelt<br />
werden dürfe.<br />
Andalusisches Feuer verbreiteten die Flamencotänzerinnen<br />
bei ihrem Auftritt beim Europa-Empfang.<br />
Herausforderung<br />
Osterweiterung<br />
Die Osterweiterung sei für die europäische<br />
Union eine große Herausforderung. Inzwischen<br />
gebe es im Europäischen Parlament<br />
20 Amtssprachen. Alleine die Kosten für<br />
die Übersetzer belaufen sich auf rund eine<br />
Milliarde Euro im Jahr. „Die Erweiterung<br />
ist eine große Chance, aber auch eine immense<br />
Herausforderung“, betonte Dr. Ingo<br />
Friedrich. Er kritisierte heftig die<br />
Bundesregierung: „Wer in dieser Situation,<br />
wo wir bis zur Halskrause<br />
voll sind, davon schwafelt, noch<br />
mal 75 Millionen türkische Bürger<br />
aufzunehmen, der weiß nicht, wovon<br />
er redet!“<br />
Einen vehementen Appell richtete<br />
Dr. Friedrich an Bundeskanzler<br />
Gerhard Schröder: „Ich fordere ihn<br />
auf, die versprochenen 40 Millionen<br />
Euro für den ostbayerischen Raum<br />
doch endlich zur Verfügung zu stellen!“.<br />
Gerade die an die Tschechei<br />
angrenzenden Gebiete brauchen<br />
Unterstützung um im Wettbewerb<br />
mit der Hochförderregion jenseits<br />
der Grenze wenigstens etwas konkurrieren<br />
zu können. Bürgermeister Arnold<br />
Graf fasste zusammen: „Die Menschen<br />
müssen begreifen, wie wichtig Europa<br />
für ihr Leben ist!“<br />
Franz Meyer: Fachgespräch<br />
Wirtschaft<br />
Knapp 100 Unternehmer und interessierte<br />
Besucher hatten sich im Foyer des historischen<br />
Reitstadls zu einem Wirtschaftsfachgespräch<br />
der <strong>CSU</strong> eingefunden.-<br />
<strong>CSU</strong>-Stadtverbandsvorsitzender Helmut<br />
Jawurek kritisierte, dass trotz vielfältiger<br />
Sparbeschlüsse die Wirtschaft in<br />
Deutschland nicht in Gang komme.<br />
Nach sechs Jahren Rot-Grün in<br />
Bonn und Berlin sei aus der einstigen<br />
Lokomotive der Wirtschaft<br />
in Europa ein Dauerschlusslicht<br />
und Bremsklotz für die anderen<br />
Staaten geworden. Der Bundeshaushalt<br />
im Jahr 2003 habe<br />
bei einer Sozialquote von<br />
33,4 Prozent gerade noch bescheidene<br />
9 Prozent Investitionen<br />
ausgewiesen. „Dabei sind<br />
gerade Investitionen in die Infrastruktur<br />
notwendigste Vorraussetzungen<br />
für Wirtschaftswachstum,<br />
Beschäftigung und<br />
neue Arbeitsplätze!“, betonte<br />
Helmut Jawurek.<br />
16 Die Raute 3/04<br />
Ein engagiertes Plädo<br />
sident des EU-Parlame<br />
beim <strong>CSU</strong>-Eur<br />
Auch für Einzelgespräc<br />
staatssekretär Me
yer hielt der Vizepränts<br />
Dr. Ingo Friedrich<br />
opaempfang.<br />
he nahm sich Finanzyer<br />
(rechts) Zeit.<br />
Bayern bei Neuverschuldung Vorbild:<br />
Der neue Staatssekretär im Bayerischen<br />
Staatsministerium der Finanzen, Franz Meyer,<br />
MdL, betonte, dass der Freistaat Bayern<br />
voraussichtlich im Jahr 2006 als einziges Bundesland<br />
in Deutschland einen ausgeglichenen<br />
Haushalt vorlegen, also keine<br />
Schulden mehr aufnehmen werde. Die<br />
Verschuldung der letzten Jahrzehnte,<br />
die Bund, Länder und Gemeinden angehäuft<br />
hätten, sei die größte Hypothek<br />
für die jungen Menschen und den Wirtschaftsstandort<br />
Deutschland. „Im letzten<br />
Jahr wurden über 80 Milliarden Euro neue<br />
Schulden in Deutschland aufgenommen.<br />
So kann es nicht weitergehen!“, forderte<br />
Staatssekretär Meyer. Er lobte besonders<br />
die ausgezeichnete Finanzpolitik<br />
der Stadt <strong>Neumarkt</strong>. Bayern werde<br />
auch den Bürokratieabbau entschieden<br />
voranbringen.<br />
Nicht mehr ausgeben<br />
als man einnimmt!<br />
Auf die Frage nach dem Rezept für<br />
die erfolgreiche Finanzsituation in der<br />
Stadt <strong>Neumarkt</strong> antwortete OB Alois<br />
Karl, „Das ist ganz einfach und kein Geheimnis:<br />
Auf die Dauer darf man nicht<br />
mehr ausgeben als man einnimmt!“.<br />
Scherzhaft merkte Karl an, dass zu<br />
den 80 Milliarden Neuverschuldung<br />
von Bund, Ländern und Gemeinden<br />
im letzten Jahr die Stadt <strong>Neumarkt</strong><br />
keinen Euro beigetragen habe.<br />
Wirtschaftsfreundlichkeit<br />
eingefordert<br />
Als Vertreter der IHK Niederbayern-Oberpfalz<br />
betonte Rainer Vorkauf von der Bauunternehmung<br />
Max Bögl, dass sowohl im<br />
Vergaberecht als auch bei der Projektentwicklung<br />
Wirtschaftsinteressen und<br />
damit Arbeitsplatzsicherung in Deutschland<br />
einen höheren Stellenwert haben<br />
sollten. Bei der Ausweisung von so genannten<br />
Flora-Fauna-Habitat (FFH) Flä-<br />
chen dürften nicht nur Umweltgesichtspunkte<br />
ausschlaggebend sein.<br />
Finanzmittel für den<br />
Mittelstand vorhanden<br />
Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse<br />
<strong>Neumarkt</strong>-Parsberg, Karl-Heinz<br />
Stöckle, betonte, dass durch verschärfte<br />
Richtlinien bei der Kreditgewährung<br />
(Basel II, MaK und MaH) zwar besondere<br />
Anforderungen an die Kreditnehmer<br />
gestellt würden, dies aber nicht zu einem<br />
Rückgang der Kreditlinien geführt<br />
habe. Im Gegenteil, die Summe der Kredite<br />
habe sich im letzten Jahr deutlich<br />
erhöht. Finanzmittel für sinnvolle Investitionen<br />
stünden mittelständischen Betrieben<br />
zur Verfügung. Es sei aber eine<br />
verstärkte Zusammenarbeit von Finanzinstitution<br />
und Unternehmen notwendig.<br />
Handwerk hat weiter<br />
goldenen Boden<br />
Kreishandwerksmeister Gerhard Ulm betonte,<br />
„Das Handwerk hat auch weiterhin<br />
goldenen Boden“. Es sei aber wichtig, dass<br />
Vor der <strong>Neumarkt</strong>er Flagge die Hauptreferenten des<br />
Fachgespräch Wirtschaft des <strong>CSU</strong>-Stadtverbandes <strong>Neumarkt</strong>.<br />
sich die Eltern von der Einstellung, ihre<br />
Kinder müssten es in jedem Fall besser haben<br />
als sie selber, verabschieden. „Ein Azubi<br />
muss auch einmal zehn bis zwölf Stunden<br />
seinen Mann stehen können!“, sagte<br />
Ulm. Manche Lehrlinge brächten auch sehr<br />
wenige Grundkenntnisse mit, was die Suche<br />
nach einem Arbeitsplatz natürlich erschwere.<br />
Es werde auch nicht jeder junge<br />
Mensch seinen Traumberuf erlernen können.<br />
Er zeigte sich zuversichtlich, dass im<br />
Handwerk wieder viele Ausbildungsplätze<br />
bereitgestellt werden.<br />
Wolfgang Zöller: Fachgespräch<br />
Gesundheit<br />
Gut 120 Besucher hatten sich in der Kantine<br />
des Klinikums <strong>Neumarkt</strong> eingefunden<br />
um mit Fachleuten aus Politik und Praxis die<br />
Auswirkungen der letzten und Überlegungen<br />
für neue Reformen im Gesundheitswesen<br />
zu diskutieren.<br />
Wolfgang Zöller, Helmut Jawurek, Rudolf Kraus und Barbara Lanzinger<br />
(v.l.) beim Fachgespräch Gesundheit.<br />
Medizinisch Notwendiges auch<br />
künftig zu zahlen<br />
Stadtverbandsvorsitzender Jawurek brachte<br />
es gleich zu Beginn auf den Punkt: „Durch<br />
die verheerende Situation auf dem Arbeitsmarkt<br />
brechen die Beitragszahlungen bei<br />
den Sozialversicherungen dramatisch ein.“<br />
Das Gesundheitswesen in Deutschland<br />
stehe am Scheidepunkt. Die in die Zukunft<br />
weisenden Reformen der letzten Regierung<br />
Kohl seien von SPD und Grünen nach der Regierungsübernahme<br />
zurückgenommen worden.<br />
„Jetzt kommt es umso dicker“, fürchtet<br />
er. Massive finanzielle Belastungen waren<br />
die Auswirkungen der Beschlüsse der Regierung<br />
Schröder für die Sozialversicherungskassen.<br />
Jawurek forderte, dass sich die Versicherten<br />
darauf verlassen können müssten,<br />
<strong>CSU</strong> <strong>Neumarkt</strong> im Dialog<br />
dass auch künftig alle medizinisch notwendigen<br />
Leistungen in der gesetzlichen Krankernversicherung<br />
gewährt werden.<br />
Mehr Eigenverantwortung<br />
übernehmen<br />
Wolfgang Zöller, gesundheitspolitischer<br />
Sprecher der <strong>CSU</strong> Landesgruppe<br />
im Bundestag, betonte, dass zwar<br />
die Kosten des Gesundheitswesens<br />
gestiegen seien, dass aber auch die<br />
Leistungen und die Versorgung besser<br />
geworden seien. Die letzten Reformen<br />
hätten nur etwas an den Kosten<br />
gespart, die Qualität aber nicht verbessert.<br />
Er forderte eine Entkoppelung der<br />
Versicherten von den Lohnkosten. Der<br />
Faktor Arbeit müsse deutlich entlastet werden.<br />
Menschen müssten künftig auch mehr<br />
Eigenverantwortung tragen. Auf die Frage,<br />
ob er das Modell einer Bürgerversicherung<br />
oder einer Gesundheitsprämie favorisiere,<br />
schlug Zöller einen Kompromiss aus beiden<br />
Lösungen vor.<br />
Fairness im Wettbewerb<br />
Deutliche Kritik übte der <strong>Neumarkt</strong>er Unternehmer,<br />
Prof. Dr. Michael Popp, Vorstandsvorsitzender<br />
der Bionorica AG, am letzten<br />
Gesundheitsreformgesetz. Ständige Markteingriffe<br />
durch die Politik hätten klar den<br />
fairen Wettbewerb zerstört und gerade die<br />
mittelständische Pharmaindustrie getroffen.<br />
„Es muss Schluss sein mit der Regulierung.<br />
Der Patient und der Markt sollten<br />
weder selbst entscheiden können!“ forderte<br />
Michael Popp. Die letzte Gesundheitsreform<br />
habe vorwiegend internationalen Pharmakonzernen<br />
Marktvorteile verschafft, während<br />
die heimische mittelständische Struktur<br />
benachteiligt sei.- Arbeitsplätze würden<br />
so von der Politik bewusst ins Ausland<br />
verlagert.<br />
Auch der Amberger AOK-Direktor Wolfgang<br />
Händlmeier sprach sich für mehr<br />
Transparenz im Gesundheitswesen aus<br />
und forderte das Krankenkassenmodell<br />
grundlegend zu reformieren. Die Gesundheitsreform<br />
kritisierte auch der<br />
Vorsitzende des ärztlichen Kreisverbandes,<br />
Dr. Jürgen Gruber. „Durch die Praxisgebühr<br />
bezahlt der Patient mehr, durch<br />
die Reform bekommt er aber weniger, das<br />
nennt sich dann Reform“, merkte er an.<br />
Klinikum <strong>Neumarkt</strong><br />
gut gerüstet<br />
Landrat Albert Löhner und Klinikumsgeschäftsführer<br />
Peter Weymayr betonten,<br />
dass das <strong>Neumarkt</strong>er Klinikum trotz härterer<br />
Konkurrenz und veränderter Rahmenbedingungen<br />
für die Zukunft gut gerüstet werde.<br />
Ziel ist eine bestmögliche Versorgung für<br />
die Menschen in unserer Heimat betonte<br />
der Landrat. MdB Rudolf Kraus sprach sich<br />
für eine nachhaltige und längerfristige Finanzierung<br />
im Gesundheitswesen aus.<br />
Irmgard Wanke/Jürgen Bäuml<br />
Die Raute 3/04 17
Arbeitsplätze für <strong>Neumarkt</strong><br />
Arbeitsplätze sichern - aktive Standortpolitik betreiben<br />
Oberbürgermeister Karl erläutert die Stadtpolitik am Beispiel Tchibo<br />
Der Autor,<br />
Alois Karl (53),<br />
steht seit 1990 als<br />
Oberbürgermeister<br />
an der Spitze der<br />
Großen Kreisstadt<br />
<strong>Neumarkt</strong> i.d.OPf.<br />
Bedenken Sie die erdrückende Situation:<br />
Täglich gehen in Deutschland etwa 1000 Arbeitsplätze<br />
verloren, im letzten Jahr insgesamt<br />
400.000 Arbeitsplätze. Bei einem solch<br />
ernüchternden Bild möchte man manchmal<br />
schier verzweifeln und fragt sich, warum das<br />
so ist . Unweigerlich kommt man auf grobe<br />
Fehler der Bundespolitik, insbesondere zu<br />
der völlig mißlungenen Finanz- und Steuerpolitik.<br />
Als Verantwortlicher in einer Stadt kann<br />
man oft gegen die Einflüsse der großen Politik<br />
nicht viel unternehmen. Trotzdem wollen<br />
wir nicht mutlos werden, trotzdem wollen<br />
wir eigene Anstrengungen in <strong>Neumarkt</strong> unternehmen<br />
und haben in den letzten Jahren<br />
auch immer wieder gute Erfolge erzielt: Ich<br />
erinnere in diesem Zusammenhang daran,<br />
dass wir es geschafft haben, das Werk Pfleiderer<br />
III in unserer Stadt zu halten und viele<br />
Arbeitsplätze am Standort <strong>Neumarkt</strong> sicher<br />
zu machen. Die Ansiedlung und Verfestigung<br />
von Pfleiderer geschah gegen den erbitterten<br />
Widerstand des politischen Gegners im <strong>Neumarkt</strong>er<br />
Stadtrat. Ich erinnere an die Ansiedlung<br />
der Firma Camping Berger, die nur durch<br />
rasches und sehr entschlossenes Handeln in<br />
<strong>Neumarkt</strong> gehalten werden konnte; eine Abwanderung<br />
an einen anderen Standort stand<br />
unmittelbar bevor, einhergehend damit der<br />
Verlust von Arbeitsplätzen. Auch hier waren<br />
Mitglieder des <strong>Neumarkt</strong>er Stadtrates mit<br />
großem Einsatz gegen die Ansiedlung von<br />
Camping Berger auf den Barrikaden. Gott<br />
sei Dank hat mich die <strong>CSU</strong>-Stadtratsfraktion<br />
bei diesen Ansiedlungen genauso gut unterstützt,<br />
wie nun bei der Investition der Firma<br />
Franz Fischer in das große Autohaus an der<br />
Nürnberger Straße. Die Ansiedlung des VW-<br />
und Audi-Autohauses ist gerade auch deshalb<br />
ermöglicht worden, weil wir dort rechtzeitig<br />
geeignete Grundstücke erworben hatten, die<br />
wir jetzt anbieten konnten. Dies macht Arbeitsplätze<br />
in <strong>Neumarkt</strong> sicher!<br />
Wir freuen uns auch sehr darüber, dass unsere<br />
Bemühungen um Unternehmensansiedlungen<br />
in einem weiteren Bereich erfolgreich<br />
sind, bei der Fa. Tchibo. Die Fa. Tchibo baut<br />
derzeit im Gewerbegebiet Habersmühle ihr<br />
großes Logistikzentrum für Süddeutschland,<br />
Österreich, Tschechei, Slowakei usw. Der Investitionsaufwand<br />
ist beträchtlich, die Auswirkung<br />
auf unsere Stadt und die Region eben-<br />
so. Die schon bestehenden ca. 65 Arbeitsplätze<br />
bei Tchibo in <strong>Neumarkt</strong> bleiben erhalten,<br />
sie wären bei einer Verlagerung des Logistik-Zentrums<br />
verloren gegangen. Es werden<br />
ca. 100 neue Arbeitsplätze geschaffen.<br />
Die große Baumaßnahme bietet die Chance,<br />
Aufträge an heimische Bauunternehmungen<br />
zu vergeben.<br />
Gründe pro <strong>Neumarkt</strong><br />
Der Ansiedlungserfolg bei der Fa. Tchibo<br />
kommt nicht von ungefähr. Es waren seit<br />
November letzten Jahres außerordentlich<br />
harte Verhandlungen notwendig, um den<br />
Erfolg zu begründen und die entsprechenden<br />
Notarverträge am 23. April 2004 zu schließen.<br />
Insbesondere Verwaltungsdirektor Josef<br />
Die Zufahrt zum Tchibo-Logistikzentrum<br />
Graf hat sich in vehementer Weise für <strong>Neumarkt</strong>er<br />
Interessen eingesetzt. Die Investition<br />
in <strong>Neumarkt</strong> selbst hat die Fa. Tchibo nach<br />
einem aufwändigen Auswahlverfahren an die<br />
US- amerikanische Firma Prologis aus Denver<br />
vergeben. Der Ansiedlungserfolg konnte deshalb<br />
erreicht werden, weil wir den ungeheuerlichen<br />
Zeitdruck akzeptiert haben und das<br />
Hier liefen die Arbeiten zur schnellen Schaffung der<br />
notwendigen Infrastruktur auf Hochtouren<br />
Unternehmen unbedingt in <strong>Neumarkt</strong> ansiedeln<br />
wollten. Schon sehr früh stand seitens<br />
des Investors fest, dass der Baubeginn am 14.<br />
Juni 2004 sein sollte, um den Betrieb dort im<br />
Februar 2005 aufnehmen zu können. Wir hatten<br />
nur deshalb eine Chance, <strong>Neumarkt</strong> als<br />
Standort durchzusetzen, weil wir bereit waren,<br />
den Termin für den Baubeginn, also den 14. Juni<br />
2004, zusagen und halten zu können.<br />
Es begann ein Wettlauf mit der Zeit und den<br />
Terminen. Wir haben die gesamte Arbeit des<br />
<strong>Neumarkt</strong>er Stadtrats auf die genannten Termine<br />
abgestellt, haben am 26. Februar 2004<br />
beschlossen, den Flächennutzungsplan ab-<br />
zuändern und einen entsprechenden Bebauungsplan<br />
für das Gewerbegebiet aufzustellen.<br />
Bereits nach dreieinhalb Monaten, am<br />
9. Juni 2004, erfolgte der Satzungsbeschluss<br />
durch den Stadtrat und machte den Bebauungsplan<br />
rechtskräftig, obwohl 26 verschiedene<br />
Fachstellen angehört werden mussten.<br />
Mit Ausnahme des Bundes Naturschutz waren<br />
alle sehr kooperativ beim Zustandekommen<br />
des Planes. Unsere Mitarbeiter mussten<br />
außerordentliches leisten, insbesondere<br />
Stadtbaumeister Müller-Tribbensee und Johann<br />
Kreuzer vom Stadtplanungsamt waren<br />
in ungezählt vielen Arbeits- und Überstunden<br />
eingespannt.<br />
Erschließung im Eiltempo<br />
Neben der planerischen Arbeit musste das gesamte<br />
Industriegebiet Habersmühle erschlossen<br />
werden. Bis zum 14. Juni 2004 musste die<br />
Versorgung mit <strong>Wasser</strong>, Gas, Strom und Telekommunikation<br />
stehen, ebenso die Entsorgung<br />
der Abwässer, hinzu kamen die neuen<br />
Straßen im Bereich Ungenricht und ebenso<br />
die Aufweitung der Bundesstraße 299. Alle<br />
haben hervorragend mitgewirkt und mit uns<br />
zusammen gearbeitet! Das Straßenbauamt<br />
Regensburg, die Mitarbeiter der Baufirmen<br />
Max Bögl und Klebl GmbH, die Mitarbeiter<br />
der Stadtwerke unter Direktor Tylla und unsere<br />
tüchtigen Mitarbeiter vom Tiefbauamt, insbesondere<br />
Herr Hollweck und Herr Schmidt.<br />
Gerade ihrer tüchtigen Arbeit ist es zu verdanken,<br />
dass trotz Witterungsproblemen alle Termine<br />
eingehalten werden konnten. Wir haben<br />
innerhalb weniger Wochen dort 1,5 Mio € investiert.<br />
Die Ausgaben sind nicht nur für das<br />
Vorhaben der Fa. Tchibo notwendig, sie sind<br />
auch für weitere Ansiedlungen im dortigen<br />
Gewerbegebiet nützlich. Die Fa. Prologis hat<br />
begonnen, das neue Logistik-Zentrum zu errichten,<br />
es wird gewiss plangemäß in Betrieb<br />
gehen können. Damit hat sich dann unser großer<br />
Einsatz gelohnt. Wir haben Arbeitsplätze<br />
in <strong>Neumarkt</strong> erhalten und geholfen, neue<br />
zu schaffen.<br />
Als sehr richtig erweist sich nun unsere Politik<br />
der letzten Jahre, durch die wir etwa 120<br />
Hektar Gewerbeflächen neu ausgewiesen haben<br />
und außerordentlich viele Grundstücke<br />
zu unserem Eigentum erworben haben. Zur<br />
Gewerbeansiedlung trägt gewiss auch ein äußerst<br />
positives Wirtschaftsklima in <strong>Neumarkt</strong><br />
bei, z.B. haben wir seit 27 Jahren keine Gewerbesteuern<br />
mehr erhöht. Wir freuen uns<br />
sehr, dass unsere dynamische und harte Arbeit<br />
in den Bemühungen um Neuansiedlungen<br />
oder auch Verfestigungen von Betrieben<br />
in <strong>Neumarkt</strong> ein weiteres Mal gute Erfolge<br />
zeigt. Arbeitsplätze in unserer Region können<br />
auf diese Art und Weise gefestigt und<br />
ausgebaut werden.<br />
Alois Karl<br />
18 Die Raute 3/04
Visionen für <strong>Neumarkt</strong><br />
Polyzentrische Metropolregion Nürnberg<br />
Stadt & Landkreis <strong>Neumarkt</strong> mit dabei<br />
Der Autor,<br />
Arnold Graf (63),<br />
ist 2. Bürgermeister<br />
und Vorsitzender der<br />
<strong>CSU</strong>-Fraktion im<br />
<strong>Neumarkt</strong>er Stadtrat.<br />
Am 24. Juni konstituierte sich im großen<br />
Festsaal des Germanischen Nationalmuseums<br />
die Region Nürnberg als Metropolregion<br />
in Deutschland. Neben den bisher bereits<br />
anerkannten Regionen München, Stuttgart,<br />
Rhein-Main, Rhein-Ruhr, Berlin, Hamburg<br />
und dem Sachsendreieck Leipzig/Dresden/<br />
Halle bemüht sich auch Hannover um die<br />
Anerkennung als Metropolregion in der erweiterten<br />
EU. Für <strong>Neumarkt</strong> nahm Bürgermeister<br />
Arnold Graf an dieser bedeutsamen,<br />
auf die Zukunft ausgerichteten Regionalkonferenz<br />
teil.<br />
Stadt und Landkreis <strong>Neumarkt</strong> sollen <strong>–</strong> und<br />
darin liegt das Besondere dieser Metropolregion<br />
Nürnberg <strong>–</strong> zusammen mit der bekannten<br />
Städteachse Nürnberg/Fürth/Erlangen/<br />
Schwabach sowie den angrenzenden Landkreisen<br />
AN, ERH, FO, LAU, NEA, RH und WUG<br />
eine Region mit mehreren Zentren bilden. Eine<br />
zweite Besonderheit liegt darin, dass nicht<br />
historisch/politische Beziehungen den Ausschlag<br />
geben, sondern aktuelle wirtschaftliche,<br />
kulturelle und wissenschaftliche Zusammenhänge<br />
die Grenzen der Region abstecken.<br />
Diese könnten sich mit den Grenzen<br />
des VGN decken.<br />
Wie begründet sich diese neue<br />
und neuartige Metropole mit<br />
den städtischen Zentren & den<br />
angrenzenden bzw. umgebenden<br />
Landkreisen?<br />
Die Metropolregion Nürnberg weist mit ihrer<br />
Wirtschaftskraft eine positive und starke<br />
Entwicklungsdynamik mit steigender Bevölkerungszahl<br />
auf.<br />
Als Knoten des Autobahn- und Schienennetzes,<br />
als internationaler Airport mit steigenden<br />
Passagierzahlen und als Güterverkehrszentrum<br />
am Hafen des Rhein-Main-Donau-<br />
Kanals bildet Nürnberg das Tor in die östlichen<br />
Staaten des vereinten Europa.<br />
Die Region entwickelt mit ihrer hohen technologischen<br />
Dynamik internationale Wettbewerbsfähigkeit,<br />
besonders in den Bereichen<br />
Information und Kommunikation, Verkehr<br />
und Logistik, Medizin und Pharma, Energie<br />
und Umwelt, neue Materialien.<br />
Die kulturelle Vielfalt der Städte wie Bamberg,<br />
Bayreuth, Ansbach und Nürnberg<br />
sowie die zahlreichen Highlights der Ge-<br />
samtregion haben längst eine internationale<br />
Strahlkraft entwickelt.<br />
regional governance<br />
In seinem Eingangsreferat wies der Nürnberger<br />
Oberbürgermeister darauf hin, dass<br />
dieses Infrastrukturnetz um Nürnberg die<br />
Installation einer Metropolregion geradezu<br />
herausfordere, weil sie eigentlich schon bestehe.<br />
Zudem fördere die polyzentrische Organisation<br />
eine eigene Identität der Metropolregion<br />
in Konkurrenz zu den übrigen Regionen.<br />
Auch werde der Wettbewerb in der<br />
EU künftig nicht mehr zwischen Nationalstaaten,<br />
sondern zwischen starken Regionen erfolgen.<br />
Die regionale Kohäsionspolitik könne<br />
nur mit einer starken Außenwirkung ohne<br />
Abgrenzung nach innen Erfolg haben. Weiterhin<br />
entstehe durch die Freiwilligkeit eine<br />
Verantwortungsgemeinschaft aller Teilnehmer.<br />
An die Stelle zentralistischen Governments<br />
müsse hier die regional governance<br />
des runden Tisches treten.<br />
Weiche Standortfaktoren<br />
Wirtschaftsminister Otto Wiesheu sprach<br />
von der notwendigen Strahlkraft nach außen<br />
und dem starken Bewusstsein nach innen,<br />
das es für die neue Metropolregion zu<br />
entwickeln gelte. Die Klärung des griffigen<br />
Namens „Metropolregion Nürnberg“ ohne<br />
sprachliche und geographische Zusätze sei<br />
notwendig gewesen. Im Konkurrenzkampf<br />
mit den großen Metropolen komme es sehr<br />
auf die Wahrnehmung von außen an, die freilich<br />
häufig nicht durch Industrie- und Wirtschaftsdichte,<br />
sondern durch Historie, Events,<br />
Kultur u.ä., also die sog. Weichen Standortfaktoren,<br />
geschehe.<br />
Die EU-Osterweiterung rücke die Region<br />
Nürnberg in die Mitte Europas. Man müsse<br />
die Chancen der zu erwartenden Verschiebung<br />
von Verkehr und Logistik aus dem Westen<br />
in die neue Mitte Europas nutzen. Dazu<br />
gehöre im Vorfeld des Paktes auch die Verwirklichung<br />
des gesamten Paketes S-Bahn<br />
bis zum Jahr 2010, wobei die S-Bahnlinie nach<br />
<strong>Neumarkt</strong> bis 2007/2008 stehen müsse.<br />
Kompetenzregion für<br />
Industrieproduktion & Dienstleistung<br />
Dr. Roland Fleck als Sprecher der Wirtschaftsreferenten<br />
wies darauf hin, dass sich die Metropolregion<br />
als Kompetenzregion für Industrieproduktion<br />
und Dienstleistung etablieren<br />
müsse. Nur so könne sie sich gegen die<br />
Niedrigstlohnländer außerhalb der Ostgrenze<br />
Europas, gegen die sich anschließenden<br />
Subventionsregionen des erweiterten Europa<br />
und gegen die Fördergebiete des Grenzlands<br />
im Nahbereich behaupten. Nur wer sich im erweiterten<br />
Europa rechtzeitig, richtig und stark<br />
positioniere, werde mitspielen können.<br />
Kinderfreundlichkeit<br />
Christian Breu, Verbandsdirektor im Wirtschaftsraum<br />
München, meinte in seinem<br />
Statement, langfristig könne sich eine Region<br />
nur behaupten, wenn sie eine kinderfreundliche<br />
Politik mache, denn die schärfere<br />
Konkurrenz werde zu einem Run um Wirtschaft<br />
und die Menschen führen.<br />
<strong>Neumarkt</strong>s Ziele<br />
Die Stadt <strong>Neumarkt</strong> lebt mit ihren Einwohnern<br />
emotional ganz klar in der Oberpfalz. Sie<br />
ist aber wirtschaftlich schon immer eng mit<br />
der Region Nürnberg verbunden, was nicht<br />
nur in der Zahl der täglichen Pendler zum Ausdruck<br />
kommt. Wir tragen als Stadt <strong>Neumarkt</strong><br />
zur Stärke der Metropolregion mit einer Vielzahl<br />
innovativer und exportorientierter Unternehmen<br />
bei. Wir fügen den genannten Komponenten<br />
nicht nur eine herausragende Kompetenz<br />
im Bereich Bau hinzu, sondern auch<br />
eine sehr differenzierte und wenig krisenanfällige<br />
Gesamtwirtschaft.<br />
Ein Blick auf die Metropolregion Nürnberg plus die<br />
möglichen Erweiterungsgebiete AM, AS, BA und BT.<br />
Daneben setzen wir aber auch beachtliche<br />
Akzente bei den weichen Standortfaktoren<br />
Sport, Kultur und Events und brauchen daher<br />
keine Angst vor der Konkurrenz zu haben.<br />
Wir wollen vielmehr von der Entwicklung<br />
profitieren und unsere Chancen in der Metropolregion<br />
Nürnberg ergreifen. Angst wäre ein<br />
schlechter Ratgeber. Der klare Blick und der<br />
mutige Schritt nach vorne bewahren uns vor<br />
dem Stillstand; denn Stillstand bedeutet ja<br />
bekanntlich Rückschritt.<br />
Zustimmung in<br />
Stadtrat & Kreistag<br />
Die Stadt <strong>Neumarkt</strong> hat sich bereits mit einem<br />
entsprechenden Stadtratsbeschluss am<br />
30. Januar 1997 für ein Mitmachen und Mitmischen<br />
in der Region Nürnberg entschieden.<br />
Der Landkreis fasste am 28. April 2003 im<br />
Kreisausschuss einen ähnlichen Beschluss.<br />
Arnold Graf<br />
Die Raute 3/04 19
20 Die Raute 3/04
<strong>CSU</strong> Hasenheide:<br />
Besuch bei der Druckerei Wünsch<br />
Anschaulich präsentierte Reinhard Lutz (2.v.r.) den Besuchern die einzelnen Schritte beim Drucken.<br />
Im Rahmen der politischen Wochen besuchte<br />
der <strong>CSU</strong>-Ortsverband Hasenheide<br />
die Druckerei Wünsch im Industriegebiet<br />
an der Dreichlingerstraße.<br />
1975 gründete Günter Wünsch die Firma<br />
und erzeugte mit einer GTO Heidelberger<br />
Druckmaschine die Druckwerke. Ein Jahr<br />
später zog Wünsch mit seiner Firma in<br />
die Daimlerstraße um. Mit den Aufträgen<br />
stieg auch die Zahl der Mitarbeiter auf 20<br />
an. Bald stieß die Firma an neue Kapazitätsgrenzen.<br />
Mit der Erweiterung auf dem neuen<br />
Firmengelände im Jahr 1984 wurde die<br />
erste 4-Farben-Druckmaschine angeschafft.<br />
1990 wurde die Firma auf 3 Produktionshallen<br />
erweitert. Die Mitarbeiterzahl stieg auf<br />
50 Angestellte an. Der bisherige Maschinenbestand<br />
von zwei 2-Farben- und zwei<br />
4-Farben-Druckmaschinen wurde durch eine<br />
6-Farben-Offsetdruckmaschine ergänzt.<br />
Damit können Kunden, wie beispielsweise<br />
Siemens, VW, BMW, adidas und Dehn & Söhne<br />
schnellstmöglich mit bester Qualität zufrieden<br />
gestellt werden. Die vielseitige Pro-<br />
Bei der 1. Hauptversammlung des <strong>CSU</strong>-Ortsverbandes<br />
Höhenberg im Hotel Schönblick<br />
konnte OV-Vorsitzender Georg Lukas wieder<br />
viele Mitglieder begrüßen.<br />
Als themenfüllender Abend stand das Jahresprogramm<br />
2004 auf der Tagesordnung.<br />
Zuerst wurde Inge Hörecke einstimmig in<br />
den Vorstand kooptiert und Georg Lukas<br />
freute es sichtlich, ein kulturell engagiertes<br />
Vorstandsmitglied zu begrüßen.<br />
Nach ausführlicher Diskussion konnte man<br />
folgende Punkte festlegen: Vortrag von Caritaschef<br />
Herrn Fürsich, Leben im Alter, eine<br />
Führung durch das Lothar-Fischer-Museum,<br />
eine Kräuterwanderung mit Eugen Schuller<br />
und den Kirchweihbesuch im Gasthaus Nißlbeck.<br />
Die 2. Höhenberger Künstlertage werden<br />
mit Bodypainting, Figurenzeichnen, Kindermalen<br />
und künstlerischen Schweißarbei-<br />
duktpalette erstreckt sich von kompletten<br />
Drucksachen, wie Prospekte oder Kataloge,<br />
bis hin zu Kleindrucksachen.<br />
Unter fachkundiger Führung von Reinhard<br />
Lutz besichtigte die Besuchergruppe die<br />
Druckvorstufe, den Drucksaal und die Buchbinderei,<br />
in der die Weiterverarbeitung der<br />
Druckerzeugnisse hin zum fertigen Produkt<br />
bestaunt werden konnte. Mit Stolz präsentierte<br />
Lutz den interessierten Gästen die<br />
neue Heidelberger-6-Farben-Offsetdruckmaschine,<br />
die es ermöglicht, Aufträge fünf-<br />
bzw. sechsfarbig zu drucken. Mit ihrer konsequenten<br />
Kunden- und Serviceorientierung<br />
ist die Druckerei Wünsch ein Paradebeispiel<br />
für aktive Unternehmen in <strong>Neumarkt</strong> und<br />
stellt ein Synonym für die wirtschaftliche<br />
Prosperität der Jurastadt dar.<br />
Irmgard Wanke<br />
Ansprechpartner Hasenheide:<br />
Josef Lehmeier<br />
Habichtsweg 7<br />
Tel. 90 55 02<br />
<strong>CSU</strong> Höhenberg: Ehrung verdienter Mitglieder<br />
ten den Besuchern wieder ein interessantes<br />
Programm bieten.<br />
Jeden 2. Donnerstag im Monat findet ein<br />
Stammtisch statt. Alle Mitglieder des Ortsverbandes<br />
Höhenberg bekommen einen<br />
Terminplan mit allen Aktivitäten zugeschickt.<br />
Auch der Schaukasten ist schon<br />
eingetroffen, der am Bushäusel aufgestellt<br />
wird. Neue Mitglieder sind jederzeit willkommen<br />
und können sich auf ein umfangreiches<br />
Programm freuen, da die Aktivitäten<br />
des OV-Höhenberg sehr vielfältig sind.<br />
Ludwig Stepper<br />
Ansprechpartner für Höhenberg:<br />
Georg Lukas<br />
Am Höhenberg 5<br />
Tel. 3 25 84<br />
Berichte aus den Stadtteilen<br />
<strong>CSU</strong> Holzheim:<br />
Spende aus Feier geht<br />
heuer an Brücke e.V.<br />
Auch in diesem Jahr veranstalteten die Ortsverbände<br />
Holzheim und Altenhof, zum ersten<br />
Mal unter tatkräftiger Mithilfe der JU,<br />
ihr mittlerweile traditionelles Vatertagsfest<br />
vor dem Mistelbacher Weinkeller.<br />
Der Tag begann mit einem politischen<br />
Frühschoppen, bei dem MdL Herbert Fischer<br />
den interessierten Anwesenden Rede<br />
und Antwort stand. Die fleißigen <strong>CSU</strong>-<br />
und JU-Mitglieder hatten alle Hände voll zu<br />
tun, um die Wüsche der zahlreichen Besucher<br />
zu erfüllen. Unter den Gästen befand<br />
sich auch jede Menge Politprominenz, die<br />
bei herrlichstem Sommerwetter kühle Getränke,<br />
Leckeres vom Grill oder auch Kaffee<br />
und Kuchen genießen konnten. Musikalisch<br />
Über herrliches Wetter zum traditionellen Vatertagsfest der <strong>CSU</strong><br />
am Mistelbacher Weinkeller auf dem LGS-Gelände durften sich<br />
die Mitglieder der Ortsverbände Holzheim und Altenhof freuen.<br />
wurde das Fest von Andreas Königsberger<br />
auf seiner „Steierischen“ umrahmt. Der Erlös<br />
kommt auch in diesem Jahr der Brücke<br />
e. V. zugute.<br />
Irmgard Wanke<br />
Ansprechpartner für Holzheim:<br />
Alfred Götz<br />
Maienbreite 11<br />
Tel. 46 24 27<br />
<strong>CSU</strong> Altenhof-<br />
Kohlenbrunnermühle<br />
Aktuell lag uns kein Bericht über die Arbeit<br />
des Ortsverbandes vor. Wir bemühen uns,<br />
dass wir Sie in der nächsten Ausgabe wieder<br />
über die Arbeit der <strong>CSU</strong> Altenhof-Kohlenbrunnermühle<br />
informieren können.<br />
Harald Frank<br />
Ansprechpartner für Altenhof:<br />
Walburga Höcherl<br />
Mussinanstraße 148<br />
Tel. 4 18 97<br />
Die Raute 3/04 21
Berichte aus den Stadtteilen<br />
<strong>CSU</strong> Stadtosten:<br />
Europa im Fokus<br />
Zu einer Europaveranstaltung hatte die<br />
<strong>CSU</strong>-Stadtosten eingeladen und dabei den<br />
Bürgern Informationen aus 1. Hand versprochen.<br />
In seinem Einführungsstatement wies<br />
Ortsvorsitzender Dr. Peter Donauer darauf<br />
Ganz im Zeichen von Europa stand der Vortrag von Albert Dess.<br />
hin, dass Brüssel und Straßburg immer<br />
mehr auf lokale Entscheidungen Einfluss<br />
nehmen. Dies griff Albert Dess in seinem<br />
Vortrag auf. Er betonte, wie wichtig es deshalb<br />
sei, dass künftig die Region wieder<br />
mit einem <strong>CSU</strong>-Mann im Europaparlament<br />
vertreten sei.<br />
Ludwig Stepper<br />
Ansprechpartner für Stadtosten:<br />
Dr. Peter Donauer<br />
Ginsterweg 1<br />
Tel. 40 74 00<br />
In seinem Rechenschaftsbericht über die Aktivitäten<br />
des Ortsverbandes konnte Vorsitzender<br />
Günther Braun bei der Jahreshauptversammlung<br />
im Gasthof Feihl auf zahlreiche<br />
Veranstaltungen, Unternehmungen und<br />
Aktionen im zurückliegenden Jahr verweisen.<br />
Erfreulicherweise wurden diese von<br />
der Pöllinger Bevölkerung positiv aufgenommen<br />
und mit einem weiteren Mitgliederzuwachs<br />
belohnt. Wenn auch 3 Sterbefälle<br />
im Berichtszeitraum zu beklagen waren,<br />
sei der Mitgliederstand auf nunmehr<br />
76 Personen angewachsen. Nach dem Referat<br />
des Stadtverbandsvorsitzenden Helmut<br />
Jawurek zur aktuellen Stadtentwicklung<br />
in <strong>Neumarkt</strong>, erhielten 6 Mitglieder<br />
für ihre langjährige Treue aus den Händen<br />
von Helmut Jawurek, Stadträtin Gisela<br />
Burger und Günther Braun Ehrenurkunden<br />
und Präsente.<br />
Im Rahmen der politischen Wochen des<br />
Stadtverbandes konnte dann im Mai,<br />
durch Vermittlung von Stadträtin und Seniorenreferentin<br />
Hela Buchner, eine Besichtigung<br />
des BRK Senioren Wohn- und Pflegeheimes<br />
an der Friedensstraße durchgeführt<br />
werden. Die Leiterin des Heimes, Stil-<br />
<strong>CSU</strong> Mühlen: Pflanzliche Arzneimittel aus <strong>Neumarkt</strong><br />
Auf Einladung<br />
von Firmeninhaber<br />
Prof. Dr.<br />
Michael Popp<br />
besuchte der<br />
<strong>CSU</strong>- Ortsverband<br />
Mühlen<br />
mit über 40<br />
Teilnehmern<br />
Mitte Mai eines<br />
der weltweitführendenpharmazeutischenUnternehmen<br />
im<br />
Sektor pflanzliche Arzneimittel, die<br />
BIONORICA AG mit Sitz in <strong>Neumarkt</strong> in der<br />
Oberpfalz.<br />
Nach einer hochinteressanten filmischen<br />
Darstellung des Unternehmens konnten<br />
die Teilnehmer den Produktionsablauf von<br />
der Anlieferung der getrockneten Heilpflanzen,<br />
deren Aufbereitung und Extraktion der<br />
Inhaltsstoffe, Herstellung verschiedenster<br />
Medikamente und Verpackung in allen interessanten<br />
Details bei einer Führung durch<br />
den Betrieb in Augenschein nehmen. Dabei<br />
war es für viele der Teilnehmer überraschend<br />
zu erfahren, welch großes unerforschtes<br />
Potential in den Heilkräutern es<br />
noch zu heben gilt.<br />
Ortsverbandsvorsitzender Werner Thumann<br />
freute sich besonders über die Tatsache,<br />
dass zwischenzeitlich zirka 6 % der benötigten<br />
Heilkräuter in der Oberpfalz ange-<br />
Die <strong>CSU</strong> Mühlen bei einem <strong>Neumarkt</strong>er Vorzeigebetrieb, der von<br />
unserer Stadt aus die ganze Welt mit Innovationen "erobert".<br />
baut werden.<br />
Diese Entwicklung<br />
war vor<br />
einigen Jahren<br />
von ihm damals<br />
im Rahmen<br />
des regionalenEntwicklungskonzeptes<br />
von Landrat<br />
Albert Löhnerangestoßen<br />
worden,<br />
und werde nun<br />
realisiert.<br />
. Jürgen Bäuml<br />
Ansprechpartner für Mühlen:<br />
Werner Thumann<br />
Ludwig-Thoma-Straße 1<br />
Tel. 34 31<br />
<strong>CSU</strong> Pelchenhofen<br />
Zum Redaktionsschluss lag uns leider kein<br />
Bericht vor. In der nächsten Raute-Ausgabe<br />
werden wir Sie wieder in der gewohnten<br />
Form über die Arbeit der <strong>CSU</strong> in Pelchenhofen<br />
informieren.<br />
Harald Frank<br />
Ansprechpartner für Pelchenhofen:<br />
Josef Götz<br />
Am Schlüsselstiel 14<br />
Tel. 4 11 08<br />
<strong>CSU</strong> Pölling: Mitgliederzustrom, Ehrung & Besuch im Seniorenheim<br />
la Braun und ihre Stellvertreterin, Jana Biske,<br />
führten die Besuchergruppe durch die<br />
neue, moderne und auch architektonisch<br />
sehr ansprechende Wohnanlage. Eine angenehme<br />
und freundliche Atmosphäre war<br />
zu spüren beim Gang durch die hellen Korridore,<br />
Zimmer und Aufenthaltsräume, aus<br />
deren Fenster man einen schönen Ausblick<br />
auf die Stadt genießen kann. Gruppen gemütlich<br />
zusammen sitzender Heimbewohner<br />
waren gerne bereit den Gästen ihre<br />
selbst möblierten und nach dem eigenen<br />
Geschmack eingerichteten Räume zu zeigen<br />
und ihnen zu bestätigen, dass sie sich<br />
hier wohl fühlen. Auch das Pflegepersonal<br />
ist offensichtlich bemüht den Pfleglingen<br />
nicht nur die vorgeschriebenen Leistungen<br />
zukommen zu lassen, sondern legt auch großen<br />
Wert auf menschliche und persönliche<br />
Zuwendung. „Ja“, so bekräftigte die Leiterin,<br />
„wir wollen den Menschen hier ein Höchstmaß<br />
an Betreuung, aber auch so viel Freiheit<br />
wie möglich bieten. Das geht von der<br />
Mitgestaltung des Speiseplanes und der<br />
Freizeitaktivitäten, bis zur freiwilligen Verrichtung<br />
der täglich anfallenden Arbeiten.<br />
Es gilt die körperlichen und geistigen Kräf-<br />
te zu mobilisieren und so lange wie möglich<br />
zu erhalten.“<br />
Zum Schluss ließ man bei der Diskussion das<br />
Gesehene noch einmal Revue passieren. Die<br />
Heimleiterin nahm die Gelegenheit wahr ihrer<br />
großen Sorge über die Zukunft der Altenbetreuung<br />
Ausdruck zu verleihen. Vor allem<br />
die ständige Flut von Gesetzen und Verordnungen,<br />
die Bürokratisierung auf allen Gebieten<br />
und die Ungewissheit über die weitere<br />
Finanzierung der Heime durch die Pflegeversicherung<br />
sei es, was das Pflegepersonal<br />
belaste und verunsichere.<br />
Ein Dank aber auch an die Stadt <strong>Neumarkt</strong>,<br />
die mit einem Zuschuss von 1,6 Millionen<br />
DM und weiteren 50.000 DM für die Grünanlagen<br />
zum Entstehen dieses schönen<br />
Hauses und damit auch zum Wohlergehen<br />
der darin untergebrachten Menschen beigetragen<br />
hat.<br />
Roland Häberl<br />
Ansprechpartner für Pölling:<br />
Günther Braun<br />
Am Grünberg 8<br />
Tel. 23 07 0<br />
22 Die Raute 3/04
<strong>CSU</strong> Stadtmitte:<br />
Bei Perle des Maintals informiert<br />
Es gehört schon zur guten Tradition des<br />
Ortsverbandes, seine Mitglieder jedes Jahr<br />
zu einer Informationsfahrt einzuladen. Diesmal<br />
war Würzburg das Ziel, bekannt durch<br />
sein Weltkulturdenkmal, die Residenz, das<br />
Käppele, seine Festung und nicht zuletzt<br />
durch seine ausgezeichneten Weine. Geplant<br />
und vorbereitet hatten die Tour Ortsvorsitzender<br />
Dr. Alexander Ströber und seine<br />
Stellvertreterin, Stadträtin Gisela Burger,<br />
sowie der dortige Kreisvorsitzende der Stadt<br />
Würzburg, Jörg Noell.<br />
Empfangen wurde die <strong>Neumarkt</strong>er Truppe<br />
von den Stadträten Kurt Schubert und Thomas<br />
Schmitt, die die <strong>Neumarkt</strong>er im historischen<br />
Ratskeller über ihre stadtpolitischen<br />
Probleme informierten. Durch den dramatischen<br />
Rückgang der Gewerbesteuer haben<br />
die Würzburger große Haushaltsprobleme .<br />
Die Belastungen der Stadt sind durch viele<br />
städtische Schulen, die auch für den Kreis<br />
vorgehalten werden, sehr groß. Von der geringen<br />
Prokopfverschuldung der Neumark-<br />
Albert Körner begrüßte neben dem Ehrengast<br />
des Abends, Emil Silberhorn, und den<br />
<strong>CSU</strong>-Mitgliedern des Stadtnordens auch<br />
den Ortsverband Altenhof, dessen Mitglieder<br />
seit kurzem ebenfalls zu Terminen mit<br />
eingeladen werden.<br />
Zu Beginn ging Emil Silberhorn auf die Entwicklung<br />
der Einwohnerzahl ein. <strong>Neumarkt</strong><br />
liegt seit Jahren kurz unter der Marke von<br />
40.000. Exakt waren zum Jahreswechsel<br />
39.594 Bürger mit ihrem Erstwohnsitz in<br />
<strong>Neumarkt</strong> gemeldet. Der Ausländeranteil<br />
beträgt derzeit 7%. Das interessante daran<br />
ist, dass diese aus 73 unterschiedlichen<br />
Nationen kommen.<br />
Sorge bereitet Silberhorn jedoch die Entwicklung<br />
bei den Familien. Zur Zeit hat jede<br />
Familie im Durchschnitt nur noch 1,6<br />
Kinder. Die Bevölkerungszahl kann daher<br />
nur durch Zuzug gehalten bzw. vergrößert<br />
werden. Attraktive Wohnungsbauprogramme<br />
sind daher schon seit langem ein gewichtiges<br />
Anliegen unseres Stadtrates. Wie<br />
notwendig dies wäre, zeigt ein Blick auf die<br />
Geburtenzahlen in <strong>Neumarkt</strong>. Silberhorn berichtete,<br />
dass in einem guten Jahr die Stadt<br />
sich über 700 Neugeborenen freuen könne.<br />
2001 waren es nur noch 350 Kinder. Dieser<br />
Negativtrend habe viel damit zu tun, dass<br />
auf Bundesebene seit Jahren eine familienfeindliche<br />
Politik betrieben werde. Eine junge,<br />
durchschnittliche Familie, bei der sich<br />
Nachwuchs einstellt, rutsche in Deutschland<br />
derzeit sozial gestellt nach unten ab.<br />
Um einen erträglichen Lebensstandart hal-<br />
ter können die Würzburger nur träumen. Allerdings<br />
muss zur Ehrenrettung der Stadtveranwortlichen<br />
erwähnt werden, dass seit<br />
langer Zeit die <strong>CSU</strong> zum erstenmal die politische<br />
Verantwortung übernommen hat. Die<br />
Stichwahl für die neue <strong>CSU</strong> Oberbürgermeisterin<br />
war ein Riesenerfolg und ist auch vielen<br />
<strong>Neumarkt</strong>ern noch in Erinnerung.<br />
Die sympathische Oberbürgermeisterin<br />
Pia Beckmann ließ es sich nicht nehmen<br />
die <strong>Neumarkt</strong>er Besuchergruppe vor dem<br />
historischen Rathaus zu begrüßen. Die <strong>Neumarkt</strong>er<br />
kamen auch noch in den Genuss<br />
einer ausgedehnten Altstadtführung mit<br />
Kunsthistoriker Rolf Meyer. Auf dem Nachhauseweg<br />
besuchte die Gruppe noch das<br />
Schloss Hallberg.<br />
Jürgen Bäuml<br />
Ansprechpartner Stadtmitte:<br />
Dr. Alexander Ströber<br />
Am Evangelienstein 13<br />
Tel. 47 69 0<br />
<strong>CSU</strong> Stadtnorden:<br />
Familienfreundlichere Politik angemahnt<br />
ten zu können, sei noch immer ein zweites<br />
Gehalt nötig. Durch ein großzügiges Angebot<br />
an Kindergartenplätzen will <strong>Neumarkt</strong><br />
hier zu Gunsten der Familien wirken. Deshalb<br />
sei es Emil Silberhorn, seit Jahrzehnten<br />
großes Anliegen gewesen, Betreuungsmöglichkeiten<br />
für Kinder zu schaffen. Müttern<br />
könne so die Chance geboten, zumindest<br />
halbtags beruflich tätig zu sein.<br />
Zum Abschluss des Abends würdigte Albert<br />
Körner noch einmal die Leistungen des Urgesteins<br />
der <strong>Neumarkt</strong>er Kommunalpolitik.<br />
Emil Silberhorn sei und bleibe ein Politiker<br />
aus Überzeugung. Er sei ein Mann der Tat,<br />
der zugleich immer die Nähe zur Bevölkerung<br />
gesucht habe. Dies dürfte wohl das Geheimnis<br />
seines Erfolges gewesen sein. Seine<br />
offene Art auf Menschen zuzugehen, seine<br />
Sachkompetenz und sein Gespür für die<br />
Probleme der Bürger habe ihn zu dem gemacht,<br />
was er sei: Ein Politiker „für“ die Bürger.<br />
<strong>Neumarkt</strong> sei unberechtigterweise stolz<br />
auf sein Wirken um und für die „Große Kreisstadt“.<br />
Auch wenn er jetzt im verdienten Ruhestand<br />
befinde, so sei er für viele ein Beispiel<br />
bürgerlichen Engagements und Vorbild<br />
in unserer Kommune. „Emil Silberhorn<br />
war ein Bürgermeister der Herzen“, schloss<br />
Albert Körner.<br />
Jürgen Bäuml<br />
Ansprechpartner für Stadtnorden:<br />
Albert Körner<br />
Karl-Oppel-Straße 9<br />
Tel. 3 18 04<br />
Berichte aus den Stadtteilen<br />
<strong>CSU</strong> Stadtsüden:<br />
Altstadtsanierung als<br />
Herzensangelegenheit<br />
Verschiedene bereits abgeschlossene, im<br />
Bau befindliche und noch geplante Maßnahmen<br />
in <strong>Neumarkt</strong>s Altstadt waren Ziele<br />
der <strong>CSU</strong> Stadtsüden. Mitglieder der <strong>CSU</strong>,<br />
der JU sowie Gäste aus der Bevölkerung<br />
waren der Einladung von <strong>CSU</strong>-Ortsvorsit-<br />
Ein Altstadtspaziergang mit hohem Informationsgehalt:<br />
Stadtbaumeister Rudolf Müller-Tribbensee erläuterte<br />
die zahlreichen Projekte <strong>Neumarkt</strong>s in der Altstadt.<br />
zendem Roland Häberl zum Altstadtrundgang<br />
mit Stadtbaumeister Müller-Tribbensee<br />
gefolgt. Beginnend beim früheren Gasthaus<br />
Schnapsmeier, über das generalsanierte<br />
Museum im alten Kolpinghaus, die Projekte<br />
an der Spitalgasse, die „Fasshalle“, bis<br />
hin zum Stadtpark und den Planungen für<br />
eine Stadthalle und dem neuen Museum<br />
Lothar Fischer führte der informative Spaziergang<br />
die Teilnehmer. Die Wohn- und Lebensqualität<br />
in der Altstadt zu erhalten und<br />
zu verbessern, ist eine sehr wichtige Aufgabe.<br />
Dies sei nur möglich, wenn umfassende<br />
Renovierungsmaßnahmen bei Gebäuden in<br />
privatem und städtischem Eigentum vorgenommen<br />
werden, so der Stadtbaumeister.<br />
Weitestgehend altstadtgerecht zu sanieren<br />
oder neu zu bauen habe dabei Priorität.<br />
Wichtig sei es, so verschiedene Teilnehmer,<br />
dass durch die Art der Baumaßnahmen die<br />
Wohnqualität auch und vor allem für die bereits<br />
vorhandenen Bewohner wirklich gesichert<br />
und verbessert wird. Lärmvermeidung<br />
sei ein wichtiger Gesichtspunkt. Bei der<br />
Neuanlage von öffentlichen Flächen müsse<br />
dies berücksichtigt werden. An verschiedenen<br />
Beispielen erläuterte Müller-Tribbensee<br />
das Engagement der Stadt. Interessiert<br />
folgten die Teilnehmer seinen Erläuterungen<br />
und zeigten sich durchwegs positiv beeindruckt<br />
von den verschiedenen Maßnahmen.<br />
Roland Häberl lobte das Engagement<br />
der Stadt und dankte dem Stadtbaumeister<br />
herzlich für die ausführliche Führung und<br />
die umfassenden Erläuterungen.<br />
Alexander Ströber<br />
Ansprechpartner für Stadtsüden:<br />
Roland Häberl<br />
Türmergasse 8<br />
Tel. 01 70 / 2 70 92 43<br />
Die Raute 3/04 23
24 Die Raute 3/04
<strong>CSU</strong> Woffenbach:<br />
Zukunft der Krankenhauslandschaft in<br />
<strong>Neumarkt</strong> diskutiert<br />
„Informieren und Verbessern“, so hat das<br />
Motto des <strong>CSU</strong> Ortsverbandes Woffenbach<br />
in der vergangenen Zeit gelautet.<br />
Gesundheit und die damit verbundene bestmögliche<br />
Versorgung sind ein großes An-<br />
liegen der Bevölkerung. Das Klinikum <strong>Neumarkt</strong><br />
steht vor großen Herausforderungen<br />
und Veränderungen. Daher hat der Ortsverband<br />
den neuen Verwaltungsdirektor des<br />
Hauses, Dr. Peter Weymayr zu einer Informationsveranstaltung<br />
ins Gasthaus Hiereth<br />
eingeladen. „Ohne radikale Veränderungen<br />
wird das <strong>Neumarkt</strong>er Klinikum in Zukunft<br />
nicht überlebensfähig sein“, machte Weymayr<br />
zu Beginn deutlich. Bereits im kommenden<br />
Jahr sei das Szenario denkbar, dass<br />
die Zahl der benötigten Betten in <strong>Neumarkt</strong><br />
von derzeit 463 auf 348 zurückgehe, in Parsberg<br />
von derzeit 65 auf 53 Belegbetten.<br />
Der <strong>CSU</strong>-Klinikums-Kreisrat Helmut Lahner<br />
machte die zwei Zielrichtungen des Landkreises<br />
bei der gut besuchten Veranstaltung<br />
deutlich: „Wir wollen die optimale Versorgung<br />
unserer Bevölkerung, aber gleichzeitig<br />
ein wirtschaftliches Klinikum." Die Fallkostenpauschalen,<br />
aber auch die zahlreichen<br />
absehbaren Korrekturen im Gesundheitsbereich<br />
stellten eine große Herausforderung<br />
für die Leitung der Krankenhäuser<br />
im Landkreis <strong>Neumarkt</strong>, ihre Beschäftigten<br />
und die Kreispolitik dar. Gerade für<br />
die Kreisräte, die langfristig die Weichen<br />
für die Krankenhäuser stellen müssen, wäre<br />
es wünschenswert, wenn sich rasch abzeichnen<br />
würde, womit man in Zukunft im<br />
Gesundheitswesen rechnen müsse, machte<br />
der Kreisrat klar. Schließlich gehe es sowohl<br />
um eine gesicherte Versorgung der Bürger,<br />
als auch um Investitionen in Millionenhöhe<br />
und viele qualifizierte Arbeitsplätze.<br />
Auch am Vereinsleben beteiligte sich der<br />
Tatkraft bewies die <strong>CSU</strong> Woffenbach mit ihrer Mannschaft unter Führung von Georg Kohlmann (1.v.l.)<br />
bei der Feuerwehrolympiade anlässlich des 125-jährigen Gründungsfestes der FF Woffenbach<br />
Ortsverband sehr aktiv. Anlässlich des 125.<br />
Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Woffenbach<br />
nahm die <strong>CSU</strong> bei der sogenannten<br />
„Feuerwehrolympiade“ (siehe Foto)<br />
teil. Ob das Ausrollen eines Schlauches<br />
oder der Umgang mit Pumpen - der <strong>CSU</strong><br />
Ortsverband schlug sich tapfer. Das Jubiläum<br />
und vor allem die Einweihung des neuen<br />
Feuerwehrhauses boten ebenfalls viel<br />
Grund zur Freude.<br />
Auch ein langjähriges Politikum ist nun endgültig<br />
erledigt: Der verbreiterte Brückenweg<br />
wurde von OB Alois Karl feierlich eingeweiht<br />
und bietet nun komfortablen Platz für Fahrzeuge<br />
und Fahrräder. Der Stadt liegt eine<br />
hohe Lebensqualität der Woffenbacher am<br />
Herzen. Dies zeigt auch der vor kurzem eröffnete<br />
und von OB Karl und den lokalen<br />
Stadträten eingeweihte Fahrradweg. Nun<br />
ist es möglich vom Friedhof bis zum Volksfestplatz<br />
bequem per Fahrrad zu gelangen.<br />
Der <strong>CSU</strong> Ortsverband Woffenbach dankt der<br />
Stadt für die Investition von rund 100 000 Euro<br />
und findet die Summe ist gut angelegt.<br />
Roland Häberl<br />
Ansprechpartner für Woffenbach:<br />
Georg Kohlmann<br />
Am Altenweiher 53<br />
Tel. 46 45 31<br />
Berichte aus den Stadtteilen<br />
<strong>CSU</strong> Stauf:<br />
Verkehrsthemen<br />
diskutiert<br />
Im Rahmen der politischen Wochen im <strong>CSU</strong>-<br />
Stadtverband befasste sich der <strong>CSU</strong>-Ortsverband<br />
Stauf Anfang Juni in einer Diskussionsveranstaltung<br />
mit dem Thema „Aktuelle Verkehrsvorhaben<br />
in <strong>Neumarkt</strong>“.<br />
Als Referent und Gesprächspartner für die<br />
Veranstaltung im Gasthaus Silberhorn konnte<br />
<strong>CSU</strong>-Ortsvorsitzender Herbert Drescher<br />
Stadtrat Ludwig Segerer gewinnen. Wie<br />
wichtig dieses Thema noch werden wird,<br />
zeigen Prognosen, die in der Oberpfalz in<br />
den nächsten 15 Jahren eine Zunahme des<br />
Schwerverkehrs um über 50 Prozent voraussagen.<br />
Zu Beginn des Abends stellte Ludwig Segerer<br />
den Bürgern den aktuellen Planungs-<br />
bzw. Ausbaustand wichtiger <strong>Neumarkt</strong>er<br />
Straßenprojekte vor. Unbestritten notwendig<br />
sei eine gute Anbindung der zahlreichen<br />
Industriegebiete an die überörtlichen Verkehrsachsen<br />
in die Ballungszentren Nürnberg,<br />
München und Regensburg. Vor diesem<br />
Hintergrund sei auch die Diskussion<br />
für einen zweiten <strong>Neumarkt</strong>er Autobahnanschluss<br />
an die A 3 bei Frickenhofen zu<br />
sehen. Damit in enger Verbindung stehe<br />
auch eine Ostumgehung von <strong>Neumarkt</strong>, die<br />
schon seit Jahren in verschiedenen Varianten<br />
diskutiert werde. Allerdings sei es aufgrund<br />
der Baubauung und der Topographie<br />
sehr schwierig eine Lösung zu finden, die<br />
sowohl den Bedürfnissen des Verkehrs, als<br />
auch der Anlieger Rechnung trage und zudem<br />
finanzierbar sein müsse. Dieses Thema<br />
zeige beispielhaft, wie schwierig und zeitraubend<br />
Verkehrspolitik sein könne.<br />
Bei der kurzweiligen Versammlung wurden<br />
zudem Themen wie Ausbau der Bundesstraße<br />
299, die Ortsumgehung Pölling und Verkehrsproblematik<br />
Äußere Nürnberger Straße<br />
vorgestellt und diskutiert.<br />
<strong>CSU</strong> Wolfstein<br />
Roland Häberl<br />
Ansprechpartner für Stauf:<br />
Herbert Drescher<br />
Unterfeldstraße 10<br />
Tel. 90 59 93<br />
Zum Redaktionsschluss lag uns leider kein<br />
Bericht vor. In der nächsten RAUTE-Ausgabe<br />
werden wir Sie wieder in der gewohnten<br />
Form über die Arbeit der <strong>CSU</strong> im Wolfstein<br />
informieren.<br />
Harald Frank<br />
Ansprechpartner für Wolfstein:<br />
Ludwig Stepper<br />
Bayernstraße 22<br />
Tel. 4 16 97<br />
Die Raute 3/04 25
26 Die Raute 3/04
Berichte aus den <strong>CSU</strong>-Arbeitsgemeinschaften<br />
JU <strong>Neumarkt</strong>:<br />
Mit Schiffsparty über 200 Jugendliche für Europa begeistert<br />
Auch heuer war die Junge Union wieder<br />
am Altstadtfest mit einem Stand<br />
vertreten. Am Rathaus wurden alkoholische<br />
und nichtalkoholische Getränke<br />
ausgeschenkt. Die 25 freiwilligen<br />
Helfer aus den Reihen der JU-<br />
<strong>Neumarkt</strong> sorgten dafür, dass mit<br />
dem eingenommenen Geld wieder<br />
Aktionen rund um die JU durchgeführt<br />
werden können. Es werden<br />
aber auch gemeinnützige Einrichtungen<br />
und Vereine finanziell unterstützt.<br />
Gemeinsam mit dem Kreisverband<br />
der JU <strong>Neumarkt</strong> organisierte man<br />
heuer erstmals eine Schiffsparty auf<br />
der Donau. Anläßlich des Europawahlkampfes<br />
wollte man neue Wege<br />
gehen und gerade die Jugendlichen<br />
dafür begeistern sich mit der Politik auseinanderzusetzen.<br />
Bei dieser Party gab es auch<br />
die Möglichkeit zum formlosen Plausch mit<br />
den Europakandidaten der JU Bayern. Der<br />
Erfolg gab der JU <strong>Neumarkt</strong> Recht.<br />
Das neue Europa stand im Mittelpunkt eines<br />
deutsch - tschechischen Treffens, das die<br />
Mittelstandsunion zusammen mit dem Ortsverband<br />
Sengenthal organisiert hat.<br />
Mit einem gemeinsamen Abendessen auf<br />
dem Höhenberg begann das Treffen, zu dem<br />
eine hochrangige Delegation aus dem Nachbarland<br />
angereist war. Jan Zemlicka, der Vorsitzende<br />
der Mittelstandsunion, sowie der<br />
Sengenthaler <strong>CSU</strong>-Ortsvorsitzende Max<br />
Schmidt richteten ihre Grußworte an die<br />
neuen Nachbarn. Die letztjährige Reise der<br />
Mittelstandsunion <strong>Neumarkt</strong> wurde anhand<br />
Einen Ausflug der besonderen Art unternahm<br />
am Pfingstsamstag die <strong>Neumarkt</strong>er<br />
Frauenunion. Sie erwählte sich den<br />
„schönsten Bahnhof Deutschlands“<br />
als Ziel. Wo der sich befindet ist wohl<br />
kaum eine Frage: natürlich in der Nachbarstadt<br />
Nürnberg.<br />
Die frohgestimmte Reisegruppe wurde<br />
bereits am <strong>Neumarkt</strong>er Bahnhof von<br />
Nürnbergs Bahnhof-Manager <strong>–</strong> übrigens<br />
ein <strong>Neumarkt</strong>er <strong>–</strong> Karl Heinz Ferstl begrüßt<br />
und in 22 Minuten Fahrzeit nach<br />
Nürnberg begleitet. Als charmanter<br />
Gastgeber führte er als Hausherr durch<br />
das für 150 Millionen DM umgebaute<br />
Empfangsgebäude, das in zweieinhalbjähriger<br />
Bauzeit den Mief und die Zerstörung<br />
der Vergangenheit hinter sich gelassen<br />
hat.<br />
In einem zweistündigen Rundgang ließ Karl-<br />
Heinz Ferstl hinter die Kulissen blicken, die<br />
Politik mit Event-Charakter: JU-ler aus <strong>Neumarkt</strong> unter Führung von Markus<br />
Ochsenkühn (4.v.r.) und Jochen Zehenter bei einer Schiffsparty<br />
Knapp 200 Leute haben auf der Renate II<br />
am Rhein-Main-Donau-Kanal gefeiert und<br />
diskutiert. Für die musikalische Unterhaltung<br />
sorgte die Band TirNanog. Erfolgreich<br />
war dann auch das Abschneiden bei der Eu-<br />
MU <strong>Neumarkt</strong>: Deutsch-tschechisches Treffen<br />
eines Diavortrages nochmals in Erinnerung<br />
gerufen. Das Thema des Diskussionsabends<br />
„Deutschland und die Tschechei gemeinsam<br />
in der EU - Die Einheit aus der Sicht der Kommunalpolitik<br />
und des Mittelstandes“ wurde<br />
im Anschluss eifrig diskutiert. Ein vielfältiges<br />
Programm erwartete die Gäste am nächsten<br />
Tag. So wurde die Firma Holzammer vom<br />
Geschäftsführer Herrn Holzammer und die<br />
Firma Max Bögl von Johann Bögl, jun. vorgestellt.<br />
Diese nicht nur für die Gäste hochinteressanten<br />
Führungen leiteten zum Höhepunkt<br />
des Treffens über, dem gemeinsa-<br />
den täglich 130.000 Reisenden weitgehend<br />
verborgen bleiben. Dieser Reisenden-Strom<br />
mußte auch während der Bauzeit durch Absperrungen<br />
und Gerüste gelotst werden,<br />
was ohne Schwierigkeiten und ohne Unfälle<br />
reibungslos vonstatten ging.<br />
ropawahl. Aus den Reihen der JU-<br />
Bayern konnten der JU-Landesvorsitzende<br />
und bisherige Landtagsabgeordnete<br />
Manfred Weber (Niederbayern)<br />
sowie Dr. Anja Weisgerber<br />
(Unterfranken) ins Parlament<br />
einziehen.<br />
Leider war die Wahlbeteiligung miserabel.<br />
Daher fordert die Junge<br />
Union <strong>Neumarkt</strong>, dass die EU-Wahl,<br />
etwa durch einen Spitzenkandidaten<br />
der Parteien für den Kommissionspräsidenten,<br />
künftig mehr personalisiert<br />
wird. Die Europapolitik<br />
soll nach den Vorstellungen der JU<br />
<strong>Neumarkt</strong> auch innerhalb der Parteien<br />
mehr Gewicht bekommen.<br />
Ludwig Stepper<br />
Ansprechpartner JU:<br />
Markus Ochsenkühn<br />
Sulzbürger Straße 30<br />
Tel. 01 71/ 14 23 071<br />
men Diskussionsabend im Sengenthaler<br />
Sportheim. Hier konnten in gemeinsamen<br />
Gesprächen mit den Bürgern Ängste und<br />
Vorbehalte zur Osterweiterung abgebaut<br />
werden. Die Eröffnungsrede hielt die Europaparlamentarierin<br />
Sabine Loritz.<br />
Alexander Ströber<br />
FU <strong>Neumarkt</strong>: Blick hinter Kulissen von Deutschlands schönstem Bahnhof<br />
Engagiert brachten die Frauen ihre Erfahrungen beim<br />
Nutzen des Bahnhofes Nürnberg ein.<br />
Ansprechpartner MU:<br />
Jan Zemlicka<br />
Föhrenweg 117<br />
Tel. 46 99 0<br />
FU-Vorsitzende Hela Buchner bedankte sich<br />
zum Abschluss des informativen Rundgangs<br />
auch im Namen einiger männlicher Parteifreunde,<br />
die sich der FU-Veranstaltung<br />
angeschlossen hatten, für die interessante<br />
Führung durch den Bahnhof.<br />
In der anschließenden Diskussion wurde<br />
der Umbau des Empfangsgebäudes sehr<br />
gelobt. Die Frauen waren begeistert und<br />
diskutierten rege. Sie betonten dabei,<br />
dass sie nun den Bahnhofsbetrieb aus<br />
einer ganz anderen Perspektive sehen.<br />
Zum Abschluss machten die Frauen einen<br />
Spaziergang durch die Altstadt.<br />
Ansprechpartner FU:<br />
Hela Buchner<br />
Flurstraße 20<br />
Tel. 81 36<br />
Jürgen Bäuml<br />
Die Raute 3/04 27
Ortsteilporträt<br />
Entstehung der Siedlung Wolfstein<br />
Der Ortsteil Wolfstein ist der jüngste der<br />
Großen Kreisstadt <strong>Neumarkt</strong>. Sein Ursprung<br />
geht auf das ehemalige Zwangsarbeiter-Durchgangslager<br />
für verschleppte<br />
Zivilpersonen aus dem Osten zurück,<br />
das 1942 in der Flur<br />
„Singenthal“ der früheren<br />
Gemeinde Labersricht<br />
errichtet<br />
wurde. Nach Kriegsende<br />
1945 wurde es,<br />
nachdem die letzten<br />
Lagerbewohner in<br />
ihre Heimat zurückgekehrt<br />
waren, ein<br />
Durchgangslager der<br />
UNRA. Die meisten Insassen<br />
dieses Lagers<br />
wanderten nach Übersee<br />
aus.<br />
Als das Lager einmal<br />
vorübergehend leer<br />
stand, belegte Landrat<br />
Dr. Otto Schedl,<br />
der spätere baye-<br />
rischeWirtschaftsminister, das Lager<br />
mit Heimatvertriebenen<br />
aus Schlesien und dem Sudetenland,<br />
die in der Klosterburg Kastl untergebracht<br />
waren. Am 20. August 1949 trafen die ersten<br />
Bewohner im Lager ein. Bis zum 1. September<br />
fanden hier 37 Familien ihre neue<br />
Unterkunft. Immer mehr Heimatvertriebene<br />
aus dem Landkreis belegten einen Teil<br />
der 33 Holz- und 5 Steinbaracken. Der damalige<br />
Kreisschulrat Karl Schodrok schlug<br />
vor, die neue Ansiedlung nach der Burg den<br />
Namen „Siedlung Wolfstein“ zu geben. Die<br />
Siedlung war ein Ortsteil der Gemeinde Labersricht.<br />
Entwicklung der<br />
Siedlung<br />
Bereits am 5. September<br />
1949 wurde auf<br />
Anordnung von Herrn<br />
Kreisbrandinspektor<br />
Gärtner aus Pölling<br />
eine freiwillige Feuerwehr<br />
Wolfstein gegründet<br />
und am 10.<br />
Januar 1950 öffneten<br />
sich die „Tore“ der<br />
neuen zweiklassigen<br />
Volksschule, die leider<br />
auch nur eine Holzbaracke<br />
war. Stadtpfarrer<br />
Ludwig Heigl ließ<br />
in einem Steinbau,<br />
der den letzten Lagerbewohnern<br />
als Un-<br />
Unser Ortsteil Wolfstein<br />
Ein Blick in die Geschichte des jüngsten <strong>Neumarkt</strong>er Ortsteils<br />
terhaltungsraum diente, eine Notkirche einrichten.<br />
Am 21. Januar 1950 wurden Kirche<br />
und Schule von Stadtpfarrer Ludwig Heigl<br />
eingeweiht. Nachdem die ersten Holzbaracken<br />
abgerissen waren, errichtete die<br />
Wohnbau- und Siedlungsgenossenschaft<br />
Sie ist nicht nur ein von weitem sichtbares Wahrzeichen der Stadt <strong>Neumarkt</strong>, sondern gab auch<br />
dem neuen Stadtteil nach dem Zweiten Weltkrieg ihren Namen: Die Burgruine Wolfstein.<br />
„Caritas“, die später dem St. Gundekar-<br />
Werk Eichstätt eingegliedert wurde, in den<br />
Jahren 1950/51 die ersten 16 Doppelhäuser.<br />
Allmählich wurden alle Holzbaracken abgerissen<br />
und an ihrer Stelle entstanden immer<br />
mehr schmucke Einfamilienhäuser. Die Einwohnerzahl<br />
stieg derart an, dass sich die<br />
Gemeinde Labersricht gezwungen sah, einen<br />
eigenen Friedhof zu errichten. Er liegt<br />
am Hang des Wolfsteins an der Pelchenhofener<br />
Straße und der Straße nach Schafhof.<br />
Kurz vor Weihnachten 1954 wurde er fertig<br />
Dieses Gasthaus steht nicht nur symbolisch für die positive Entwicklung des Stadtteils, sondern trägt in<br />
seinem Namen "Singenthal-Wanke" auch noch die traditionelle Flurbezichnung für das Gebiet in sich.<br />
gestellt. Später folgte der Bau des Leichenhauses.<br />
Bald wurden auch die ersten Geschäfte<br />
und Gasthäuser eröffnet und die ersten<br />
Handwerksbetriebe siedelten sich an.<br />
Auch das gesellschaftliche und kulturelle<br />
Leben war nicht aufzuhalten. 1950 wurde<br />
der TSV Wolfstein gegründet,<br />
1952 der Gesangverein<br />
„Eintracht<br />
Wolfstein“ und 1963<br />
der Schützenverein<br />
Wolfstein. Schließlich<br />
wurde 1968 die Soldaten-<br />
und Kriegerkameradschaft<br />
ins Leben<br />
gerufen.<br />
Seit der Gemeinderatswahl<br />
1952 wirkten<br />
auch Siedler im<br />
Gemeinderat Labersricht<br />
mit. Die Trinkwasserversorgung,<br />
die zuerst von der<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
des Lagers übernommen<br />
wurde, reichte<br />
nicht mehr aus, ebenfalls<br />
die <strong>Wasser</strong>beseitigung.<br />
Man übernahm<br />
die <strong>Wasser</strong>versorgung der Siedlung vom<br />
<strong>Wasser</strong>behälter am Brunnerhäusl von der<br />
Gemeinde Helena. Die neue Abwasser-Kanalisation<br />
wurde an die Stadt <strong>Neumarkt</strong> angeschlossen.<br />
Die Straßen im Siedlungsgebiet<br />
wurden asphaltiert und eine Straßenbeleuchtung<br />
errichtet. 1972 wurde Wolfstein<br />
ein Stadtteil der Großen Kreisstadt<br />
<strong>Neumarkt</strong>.<br />
Schule Wolfstein<br />
Am 10. Januar 1950 öffneten sich die Tore<br />
der Schule Wolfstein<br />
zum ersten Male. Leider<br />
waren es nur die<br />
Türen einer Holzbaracke.<br />
Es war die Schule<br />
der früheren Gemeinde<br />
Labersricht. Die<br />
Siedlung Höhenberg<br />
i. T. der Gemeinde St.<br />
Helena wurde dem<br />
Schulsprengel zugeteilt.<br />
Die neue Schule<br />
besuchten 107 Kinder,<br />
52 Knaben und<br />
55 Mädchen und<br />
wurden von 2 Lehrkräften<br />
unterrichtet.<br />
Die Schule stand am<br />
Rennbühlweg und<br />
war in 2 Klassenräume<br />
geteilt. In jedem<br />
Klassenraum standen<br />
28 Die Raute 3/04
Zweierbänke, 1 Schrank, 1 Pult mit<br />
Stuhl und 1 Tafel. Sonst war nichts<br />
vorhanden: Kein Buch, kein Anschauungsbild,<br />
keine Landkarte.<br />
Die Barackenschule war mit einem<br />
Wellblechdach versehen, was<br />
im Sommer eine unerträgliche Hitze<br />
entstehen ließ. Temperaturen<br />
bis über 30° C waren keine Seltenheit.<br />
Im Winter dafür herrschte eine<br />
Kälte, die die Tinte in den Gläsern<br />
gefrieren ließ.<br />
Die Schülerzahl wuchs ständig,<br />
so dass man gezwungen war, die<br />
Schulbaracke durch 2 Zwischenwände<br />
in 3 Klassenzimmer zu teilen.<br />
Der 4. Klassenraum war der Saal<br />
der Sportbaracke, welche gleich unterhalb<br />
der Schule stand. Diese unhaltbaren<br />
Zustände waren für Schüler<br />
und Lehrer auf die Dauer unzumutbar.<br />
Nach langem hin und her<br />
wurde mit dem Bau einer Schule<br />
begonnen. Er wurde im Pavillonstil<br />
geplant, so dass er jederzeit erweiterbar<br />
war. Am 1. September 1956<br />
konnte dass neue Schulhaus bezogen<br />
werden. Durch die vielen Neubauten<br />
im Siedlungsgebiet stiegen<br />
ständig die Schülerzahlen. Dadurch<br />
war man gezwungen, die Schule mehrmals<br />
zu erweitern. Das war besonders notwendig<br />
als durch die Volksschulreform das 9. Schuljahr<br />
eingeführt und die Schulen in Pelchenhofen<br />
und Helena aufgelöst und der Schule<br />
Wolfstein zugeteilt wurden. Aus der zweiklassigen<br />
Schule war nun eine zwanzigklassige<br />
Schule geworden. Ab September 1984<br />
mussten die Schüler der siebten bis neunten<br />
Klasse die neue Teilhauptschule 2 an der<br />
Weinbergerstraße besuchen. So wurde die<br />
Schule Wolfstein nun Grund- und Teilhauptschule<br />
1 mit den Klassen eins bis sechs. Am<br />
21. Februar 2002 fand die<br />
Einweihung der neuen<br />
großen Turnhalle mit Nebenräumen<br />
statt.<br />
Kirche Heilig Kreuz<br />
Die Gemeinde Labersricht<br />
gehörte früher seelsorgerisch<br />
zur Pfarrei St. Helena.<br />
1947 wurde die Hofkirche<br />
eigene Pfarrei und<br />
die Gemeinde Labersricht<br />
ihrem Kirchsprengel<br />
zugeteilt. Am 21. Januar<br />
1950 weihte Stadtpfarrer<br />
Ludwig Heigl die<br />
Notkirche in der Siedlung<br />
Wolfstein ein. Sie stellte<br />
eine aus Fachmauerwerk<br />
errichtete Halle dar, die<br />
vorher im Lager als Ge-<br />
Die Pfarrkirche Heilig-Kreuz-Kirche ist das geistliche Zentrum des<br />
Ortsteils und überzeugt architektonisch durch klare Linienführung.<br />
meinschaftsraum diente. An jedem Sonn-<br />
und Feiertag wurden durch Geistliche der<br />
Hofkirche um 10.15 Uhr Gottesdienste gefeiert.<br />
Außerdem fand jeden Mittwoch eine<br />
Schulmesse statt. Über 1000 Seelen<br />
und eine kleine Notkirche, so stellte sich<br />
bald die Situation in der Siedlung Wolfstein<br />
dar. Das war gemessen an der sich<br />
ständig mehrenden Bevölkerungszahl dieses<br />
Siedlungsgebietes auf die Dauer nicht<br />
tragbar. Das bischöfliche Ordinariat Eichstätt<br />
trug diesem Zustand Rechnung und<br />
erteilte die Genehmigung zu einem Kir-<br />
Die Stadt <strong>Neumarkt</strong> investierte in den letzten Jahren viel im Bereich des Stadtteils. Hier der<br />
jüngste Anbau einer modernen Turnhalle an der Grund- und Teilhauptschule Wolfstein.<br />
Ortsteilporträt<br />
chenneubau. Im Juli 1959 begannen<br />
die ersten Arbeiten und zur<br />
„Allerweltskirchweih“ 1960, am<br />
16. und 17. Oktober 1960 weihte<br />
Bischof Dr. Joseph Schröffer die<br />
Filialkirche ein. Sie trägt den Namen<br />
„Heilig Kreuz“. Die Namenswahl<br />
war kein Zufall. Sie hängt<br />
symbolisch mit der Tatsache zusammen,<br />
dass im Ausländerlager<br />
der slowenische Priester Viktor<br />
Kos Trost im Zeichen des Kreuzes<br />
spendete. Eine weitere Beziehung<br />
zum Kreuz ergab sich daraus, dass<br />
die Gemeinde Labersricht früher<br />
seelsorgerisch zu St. Helena gehörte<br />
und die Heilige Helena das<br />
Kreuz Christi im Jahre 320 in Jerusalem<br />
wieder auffand.<br />
Die Kirche, die nach den Plänen<br />
von Architekt Hanns Meier errichtet<br />
wurde, besitzt einen 36 Meter<br />
hohen Turm mit Spitzhelm. Das<br />
Glockengeläut setzt sich aus 4<br />
Glocken zusammen, die am Patroziniumstag<br />
im September 1964<br />
durch Domkapitular Spreitzer geweiht<br />
wurden. Am 12. September<br />
1982 erhielt die neue große Orgel<br />
die Segnung durch Domkapitular<br />
Dr. Ludwig Rug. Hier gebührt dem langjährigen<br />
<strong>CSU</strong>-Stadtrat Roland Schlittenbauer<br />
besonderer Dank, denn durch seine<br />
Initiative konnten die Kosten für die<br />
Orgel komplett durch Spendengelder gedeckt<br />
werden.<br />
Zur Jubiläumsfeier „25 Jahre Kirche Heilig<br />
Kreuz“ wurde die Filialkirche Heilig<br />
Kreuz zur Pfarrkirche erhoben. Generalvikar<br />
Dompropst Joseph Pfeiffer nahm die<br />
Pfarrerhebung vor und führte am 15. September<br />
1985 als ersten Pfarrer Studienrat<br />
Xaver Scheuerlein in sein Amt ein.<br />
Nach nur sechsmonatiger<br />
Bauzeit konnte er am 30.<br />
Oktober 1985 in den neuen<br />
Pfarrhof einziehen und<br />
am 10. September 1994<br />
erfolgte die Einweihung<br />
des neuen Pfarrsaales<br />
durch Generalvikar Johann<br />
Limbacher.<br />
Seit 1. September 1999 ist<br />
Pfarrer Josef Albrecht Pfarrherr<br />
von Heilig Kreuz.<br />
Ludwig Stepper/<br />
Ludwig Schmiedl<br />
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30 Die Raute 3/04
Eine außerordentlich bedeutende Auszeichnung wurde dem <strong>Neumarkt</strong>er<br />
Landtagsabgeordneten Herbert Fischer (64) zuteil: Der Bayerische Ministerpräsident<br />
Dr. Edmund Stoiber (62), MdL, zeichnete ihn mit dem Bayerischen<br />
Verdienstorden aus.<br />
Der Bayerische Ministerpräsident würdigte dabei besonders das umfangreiche<br />
Engagement von Herbert Fischer in verschiedenen sozialen Vereinigungen<br />
und in der Politik.<br />
Namen im Gespräch<br />
Hohe Ehre für Herbert Fischer durch Dr. Edmund Stoiber.<br />
Über neueste umweltschonende Entwicklungen in der Verkehrstechnik und bei<br />
der Haustechnik informierte sich der Bayerische Staatsminister für Umwelt,<br />
Gesundheit und Verbraucherschutz, Dr. Werner Schnappauf, MdL, (50) bei der<br />
<strong>Neumarkt</strong>er Baufirma Max Bögl. Minister Schnappauf zeigte sich beeindruckt<br />
von den Erläuterungen vom Aufsichtsratsvorsitzenden Johann Bögl sen. (65) und<br />
Geschäftsführer Johann Bögl jun. (30).<br />
Auch Oberbürgermeister Alois Karl (53) und <strong>CSU</strong>-Stadtverbandsvorsitzender Helmut<br />
Jawurek (41) besuchten das private Wohnhaus von Hans Bögl jun. in Sengenthal,<br />
Johann Bögl jun., Marianne Bögl, Dr. Werner das als Prototyp mit modernster Klimatechnik ausgestattet ist.<br />
Schnappauf und Johann Bögl sen. in Sengenthal.<br />
Der Chef der Jungen Union <strong>Neumarkt</strong> scheute den Weg vor den Altar nicht. Stadtpfarrer<br />
und <strong>CSU</strong>-Mitglied Norbert Winner (48) traute Markus Ochsenkühn (29) und seine Ehefrau<br />
Carola (27) geborene Härtl in der Stadtpfarrkirche St. Johannes.<br />
Vor der Kirche wartete eine große Abordnung der Jungen Union <strong>Neumarkt</strong> um ihren beiden<br />
engagierten Mitgliedern zu gratulieren. Im Berggasthof Sammüller wurde noch bis tief in die<br />
Nacht hinein gefeiert.<br />
Für mehr Ausbildungsplätze bei TeVi: Erwin Weinzierl,<br />
Gerhard Petrik, Franz Meyer & Helmut Jawurek (v.l.).<br />
In den Hafen der Ehe steuerte unser Redaktionsmitarbeiter Jürgen Bäuml (45) mit<br />
Ehefrau Sandra (25), geborene Dettmayr. Nach der standesamtlichen Trauung im<br />
Unteren Tor wurde das Brautpaar von einer Abordnung des ASV <strong>Neumarkt</strong> und<br />
des <strong>Neumarkt</strong>er Traditionsverein „Chevaulegers“ mit derem Präsidenten Michael<br />
Schiller (79) und Ferdinand Lodermeier (65) empfangen.<br />
Im kleinen familiären Rahmen wurde im Restaurant Almhof auf dem Höhenberg<br />
noch gebührend gefeiert.<br />
Stadtpfarrer Norbert Winner traute<br />
Carola und Markus Ochsenkühn.<br />
Der Bayerische Finanzstaatssekretär, Franz Meyer (51), MdL, besuchte<br />
den Elektrofachmarkt TeVi (Expert-Markt) in der Nürnberger Straße.<br />
Marktleiter Gerhard Petrik (36) und sein Stellvertreter Erwin Weinzierl<br />
(39) informierten den Staatssekretär und den <strong>CSU</strong>-Stadtverbandsvorsitzenden<br />
Helmut Jawurek (41), MdB a.D. über die Firmenphilosophie,<br />
das Sortiment und die Mitarbeiterstruktur des in den letzten Jahren<br />
enorm expandierenden Unternehmens. Staatssekretär Meyer bat<br />
angesichts der schwierigen Situation auf dem Ausbildungsmarkt um<br />
besondere Anstrengungen von Wirtschaft und Handel. Gerhard Petrik<br />
sicherte zu, dass im Herbst statt wie ursprünglich geplant drei nun<br />
fünf junge Menschen einen Ausbildungsplatz bei TeVi in <strong>Neumarkt</strong><br />
antreten können.<br />
Vor dem Standesamt: Ferdinand Lodermeier,<br />
Sandra & Jürgen Bäuml sowie Michael Schiller (v.l.).<br />
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