14.07.2013 Aufrufe

Sonne – Wind – Wasser - CSU Neumarkt

Sonne – Wind – Wasser - CSU Neumarkt

Sonne – Wind – Wasser - CSU Neumarkt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ausgabe 24 3/2004<br />

Informationen, Fakten und Meinungen<br />

<strong>Sonne</strong> - <strong>Wind</strong> - <strong>Wasser</strong>:<br />

Energiequellen mit Zukunft<br />

Herbert Fischer:<br />

Verwaltungsreform<br />

Chancen durch PPP<br />

für Kommunen<br />

Alois Karl:<br />

Neue Arbeitsplätze


2 Die Raute 3/04


Gewusst was & wo<br />

Seite 4 Im Brennpunkt: Regenerative Energiequellen<br />

Plädoyer für einen nachhaltigen Energiemix<br />

Seite 7 Im Brennpunkt: Regenerative Energiequellen<br />

Öko-Strom-Erzeugung in <strong>Neumarkt</strong><br />

Seite 8 Kommentar<br />

Chancen von PPP für Kommunen jetzt nutzen!<br />

Seite 9 Parlamentsticker<br />

Kein Patent auf Leben, SPD in Bildungsfragen unseriös,<br />

Arbeitslosengeld II, Bayer. Mittelstandspolitik<br />

Seite 11 Verwaltung 21<br />

Für ein schlankes & leistungsfähiges Bayern!<br />

Seite 15 Soziales<br />

Alles Hartz oder was? - Wissenswertes zu<br />

Reformen im Arbeits- & Sozialbereich<br />

Seite 21 Europa<br />

Ihre Ansprechpartner im EU-Parlament<br />

Seite 16 <strong>CSU</strong> im Dialog<br />

Rückblick auf die politischen Wochen<br />

Seite 18 Visionen für <strong>Neumarkt</strong><br />

Arbeitsplätze sichern & aktive Standortpolitik<br />

für unsere Stadt betreiben am Beispiel Tchibo<br />

Seite 19 Visionen für <strong>Neumarkt</strong><br />

Polytentrische Modellregion Nürnberg<br />

Seite 21 Berichte aus den Stadtteilen<br />

Altenhof, Hasenheide, Höhenberg, Holzheim<br />

Seite 22 Berichte aus den Stadtteilen<br />

Mühlen, Pelchenhofen, Pölling, Stadtosten<br />

Seite 23 Berichte aus den Stadtteilen<br />

Stadtmitte, Stadtnorden, Stadtsüden<br />

Seite 25 Berichte aus den Stadtteilen<br />

Stauf, Woffenbach, Wolfstein<br />

Seite 27 Berichte aus den <strong>CSU</strong>-Arbeitsgemeinschaften<br />

Frauenunion, Junge Union, Mittelstandsunion<br />

Seite 28 Ortsteilporträt<br />

Wolfstein<br />

Seite 31 Namen im Gespräch<br />

Jürgen & Sandra Bäuml, Hans Bögl sen., Hans Bögl jun.,<br />

Herbert Fischer, Alois Karl, Ferdinand Lodermeier, Franz Meyer,<br />

Markus & Carola Ochsenkühn, Gerhard Petrik, Michael Schiller,<br />

Werner Schnappauf, Edmund Stoiber, Erwin Weinzierl,<br />

Norbert Winner<br />

Inhalt/Editorial<br />

Informationen aus der Politik in Berlin,<br />

München und <strong>Neumarkt</strong> finden Sie in der<br />

24. Ausgabe der RAUTE.<br />

Eigentlich unterstützt jeder erneuerbare<br />

Energieformen wie <strong>Sonne</strong>, <strong>Wind</strong> oder <strong>Wasser</strong>.<br />

Wenn aber eine Staustufe gebaut oder<br />

<strong>Wind</strong>räder aufgestellt werden sieht es mit<br />

der Akzeptanz oft anders aus. Georg Girisch<br />

und Ludwig Fürst erläutern die aktuelle<br />

Lage und Perspektiven bei regenerativen<br />

Energieformen.<br />

Gerhard Hess fordert mehr PPP (Public-Private-Partnership)-Modelle<br />

um notwendige<br />

kommunale Investitionen voran zu bringen.<br />

Ein Ausweg bei knappen Kommunalfinanzen!<br />

Natürlich stellen wir Ihnen auch die<br />

neuen Europaabgeordneten der <strong>CSU</strong> vor.<br />

Harald Frank hat für Sie Wissenswertes zu<br />

den Reformen im Arbeits- und Sozialbereich<br />

zusammengestellt. Herbert Fischer unterrichtet<br />

Sie über den derzeitigen Stand zu<br />

einer umfassenden Verwaltungsreform im<br />

Freistaat Bayern.<br />

Alois Karl berichtet über eine sehr bemerkenswerte<br />

Investition, die viele neue Arbeitsplätze<br />

in <strong>Neumarkt</strong> schafft: die Baumaßnahme<br />

für Tchibo an der Habersmühle. Arnold<br />

Graf sieht in der Metropolregion Nürnberg<br />

zugleich Chancen für <strong>Neumarkt</strong>.<br />

Irmgard Wanke und Jürgen Bäuml informieren<br />

Sie über sehr informative Veranstaltungen<br />

bei den „Politischen Wochen“ der <strong>CSU</strong>.<br />

Ludwig Stepper und Ludwig Schmiedl stellen<br />

den <strong>Neumarkt</strong>er Ortsteil Wolfstein vor.<br />

Natürlich erhalten Sie auch Informationen<br />

über die Arbeit der <strong>CSU</strong> in den verschiedenen<br />

Stadtteilen von <strong>Neumarkt</strong> und die<br />

Aktivitäten der Jungen Union, Frauenunion<br />

und Mittelstandsunion.<br />

RAUTE-Leser werden gut informiert!<br />

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!<br />

Helmut Jawurek<br />

Vorsitzender des <strong>CSU</strong>-Stadtverbandes<br />

Die Raute 3/04 3


Im Brennpunkt: Erneuerbare Energien<br />

Strom aus erneuerbaren Energien stärken<br />

Plädoyer für einen nachhaltigen Energiemix in Deutschland<br />

Der Autor,<br />

Georg Girisch (63),<br />

ist Weidener<br />

Direktabgeordneter<br />

und Obmann im<br />

Bundestagsausschuss<br />

für Umwelt,<br />

Naturschutz und<br />

Reaktorsicherheit<br />

Deutschland lebt vom Export. Wettbewerbsfähige<br />

Energiepreise sowie die Zuverlässigkeit<br />

und Qualität der Versorgung sind wichtige<br />

Standortfaktoren für alle Branchen. Und<br />

auch der Energiesektor selbst ist ein Wirtschaftsbereich<br />

von großer volkswirtschaftlicher<br />

Bedeutung - bemessen nach Umsatz,<br />

In den Naben wird die <strong>Wind</strong>kraft in Strom umgewandelt.<br />

Beschäftigung und Investitionen: Deutschland<br />

ist nach den USA, China, Russland und<br />

Japan der fünftgrößte Energiemarkt der<br />

Welt. Ohne Mehrwert- und Verbrauchssteuern<br />

werden von den rund 320.000 Beschäftigten<br />

Umsätze in Höhe von rund 90<br />

Mrd. Euro erzielt. Aber nicht nur aus diesem<br />

Grund verfolgt die <strong>CSU</strong> eine nachhaltige<br />

Energiepolitik. Wir setzen dabei<br />

auf drei Eckpunkte. Wirtschaftlichkeit,<br />

Sicherheit der Energieversorgung<br />

und Umweltverträglichkeit.<br />

Dafür brauchen wir moderne Kraftwerke<br />

mit hoher Effizienz, die die<br />

Grundlast preisgünstig sichern können.<br />

Und wir brauchen die Möglichkeit<br />

weitere Kapazitäten für die Spitzenlasten<br />

vorzuhalten.<br />

Aus einer Allensbachstudie des letzten<br />

Jahres wissen wir, dass knapp<br />

drei Viertel der Bundesbürger die<br />

Energieversorgung in Deutschland<br />

für gesichert halten. Allerdings sehen<br />

sie als Risikofaktor für eine ge-<br />

sicherte Versorgungslage am häufigsten<br />

politische Krisen in Ölför-<br />

derländern. Zugleich gehört nach Einschätzung<br />

der meisten Deutschen den erneuerbaren<br />

Energien die Zukunft.<br />

Nachhaltiger<br />

Energiemix<br />

Für uns als <strong>CSU</strong> im Deutschen Bundestag<br />

sind diese Ergebnisse Bestätigung und Verpflichtung<br />

zugleich. Denn wir setzen auf einen<br />

gesunden Energiemix, der unsere Abhängigkeit<br />

vom Erdöl vermindert. Wir wollen<br />

zugleich auch die Kohlendioxidemissionen<br />

senken, da sie nach Einschätzung vieler<br />

Experten zu nachhaltigen Klimaveränderungen<br />

und Extremwetterlagen führen. Dies<br />

war der Hintergrund, weshalb sich die unionsgeführte<br />

Bundesregierung mit dem Kyoto-Protokoll<br />

verpflichtete, die Kohlendioxidemissionen<br />

in Deutschland bis zum Jahr 2012<br />

um 21 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken.<br />

Für Deutschland bedeutet dies, dass wir<br />

die Kohlendioxidemissionen um weitere 19<br />

Millionen Tonnen reduzieren müssen.<br />

Vor diesem Hintergrund will die <strong>CSU</strong> die erneuerbaren<br />

Energien als Teil des Energiemix<br />

nutzen und weiter ausbauen. Die erneuerbaren<br />

Energien spielen in unserer Konzeption<br />

eines ausgewogenen, nachhaltigen Energiemix<br />

eine wichtige Rolle, um auch in Zukunft<br />

unsere nationale Energieversorgung zu<br />

sichern. <strong>CSU</strong> und CDU bekennen sich zum<br />

Ziel, den Anteil der erneuerbaren Energien<br />

am Bruttostromverbrauch in Deutschland bis<br />

zum Jahre 2010 in bezug auf 2000 zu verdoppeln.<br />

Dies würde bedeuten, dass wir deren<br />

Anteil von jetzt 8 % auf 12,5 % bei konstantem<br />

Stromverbrauch steigern können. Um<br />

welche Größenordnungen es sich dabei handelt,<br />

zeigt der absolute Wert von 45,4 Terawatt,<br />

die im Jahr 2003 mit erneuerbaren Energien<br />

in Deutschland erzeugt wurden. Um das<br />

Verdoppelungsziel zu erreichen, werden wir<br />

die Stromerzeugung in diesem Sektor um 59<br />

% auf ca. 72 Terawatt erhöhen müssen.<br />

Angesichts dieser Fördermöglichkeiten überrascht es kaum, dass sich auch<br />

in <strong>Neumarkt</strong> immer mehr für Energie aus der <strong>Sonne</strong> begeistern.<br />

<strong>CSU</strong> setzt auf<br />

erneuerbare Energien<br />

Deshalb stehen wir als <strong>CSU</strong> auch zu Marktanreizen,<br />

die zu einem verstärkten Einsatz von<br />

erneuerbaren Energien führen. Allein über<br />

die Einspeisevergütungen wurden im letzten<br />

Jahr rund 2,7 Milliarden € für Strom aus<br />

regenerativen Quellen ausgeschüttet. Davon<br />

<strong>Wind</strong>kraftanlagen (hier bei Deining) zeugen auch in unserer<br />

Heimat von Stromerzeugung aus regenerartiven Energien.<br />

entfielen 73 % auf die <strong>Wind</strong>kraft, 15 % auf die<br />

<strong>Wasser</strong>kraft, 10 % auf Biomasse, Deponie-,<br />

Klär- und Grubengas, sowie 2 % auf die Photovoltaik.<br />

Diese erhöhten Einspeisevergütungen<br />

wurden von den Stromkunden über eine<br />

durchschnittliche Nettobelastung von 0,42<br />

Cent je Kilowattstunde gegenfinanziert.<br />

Das neue EEG<br />

Bei der Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes<br />

(EEG), das die Höhe der Einspeisevergütungen<br />

für regenerativ erzeugten<br />

Strom festlegt, haben wir deshalb besonderen<br />

Wert auf einen möglichst effizienten<br />

Mitteleinsatz gelegt.<br />

Effizienz bei <strong>Wind</strong>kraft<br />

Dazu gehörte, dass künftig <strong>Wind</strong>energie<br />

nur noch an windgünstigen Standorten gefördert<br />

wird. Damit wollten wir drei<br />

Ziele erreichen. Zum einen wird dies<br />

zu einer höheren Effizienz künftiger<br />

Anlagen führen. Zudem erhoffen wir<br />

uns eine Verstetigung der <strong>Wind</strong>energie,<br />

was uns erhebliche Kosten für<br />

den Bau und die Vorhaltung von Zuschaltkraftwerken<br />

mit fossilen Energieträgern,<br />

sowie teurer Zusatzleitungskapazitäten<br />

ersparen wird.<br />

Und zu guter Letzt wird damit auch<br />

der Angst der Bürger über eine ausufernde<br />

„Verspargelung“ der Landschaft<br />

Rechnung getragen. Diese Ziele<br />

konnten wir im Rahmen des Vermittlungsverfahrens<br />

erreichen, ohne<br />

dass die <strong>Wind</strong>kraft vollständig aus der<br />

Förderung herausgefallen ist.<br />

4 Die Raute 3/04


Biomasse hat Potential<br />

Ein wichtiges Anliegen war mir zudem die Stärkung<br />

der Biomasse als Energiequelle. Strom<br />

aus Biomasse bietet aus meiner Sicht eine ganze<br />

Reihe an Vorteilen. Sie ist zuverlässig berechenbar<br />

und kann daher einen Teil der Grundlastversorgung<br />

tragen. Zugleich bieten manche<br />

Kraftwerkstypen die Möglichkeit, nach Bedarf<br />

mehr oder weniger Strom zu erzeugen. Damit<br />

können sie auch zur Abdeckung von Spitzenlasten<br />

genutzt werden. Zudem kann die bei der Erzeugung<br />

entstehende Abwärme auch in lokalen<br />

Fernwärmenetzen umweltfreundlich und<br />

preisgünstig genutzt werden.<br />

Als oberpfälzer Wahlkreisabgeordneter sehe<br />

ich es auch als Vorteil an, dass die gesamte<br />

Wertschöpfung bei der Stormerzeugung<br />

aus Biomasse in der Region verbleiben kann.<br />

Man könnte dies auf die einfache Formel bringen:<br />

„Lieber an den Bauern in der Nachbarschaft<br />

Geld für umweltfreundlichen Strom<br />

zahlen, als den Ölscheichs Petro-Dollars hinterher<br />

werfen.“ Dies will ich aber bewusst<br />

nicht tun. Vielmehr ist für mich die Stärkung<br />

der Biomasseverstromung auch eine Frage einer<br />

nachhaltigen Strukturpolitik. Durch die Erzeugung<br />

von Strom aus Biomasse holen wir<br />

Wertschöpfung, Kompetenz und Zukunft in<br />

den ländlichen Raum. Auch deshalb sehe ich<br />

es als großen Erfolg an, dass es uns im Laufe<br />

des Gesetzgebungsverfahrens gelungen ist,<br />

die Förderung von Strom aus Biomasse gegen<br />

den Widerstand von Rot-Grün deutlich<br />

zu verbessern.<br />

Weitere regenerative<br />

Energieträger<br />

Daneben wurden bei der<br />

EEG-Novelle auch noch<br />

die Vergütungssätze für<br />

Strom aus Klär-, Gruben-<br />

und Deponiegas, Geothermie<br />

und für die <strong>Wasser</strong>kraft<br />

geregelt.<br />

Was kann der<br />

Einzelne<br />

selbst tun?<br />

Wir als <strong>CSU</strong> setzen neben<br />

der Verantwortung<br />

des Staates für die richtigenRahmenbedingungen<br />

zugleich auf<br />

die Verantwortung des<br />

Einzelnen. Und hier ist<br />

noch ein großes Potential.<br />

So ist der Energiebedarf<br />

der Bereiche Verkehr<br />

und Haushalte entgegen<br />

der Entwicklung<br />

in den übrigen Sektoren<br />

angestiegen. Sie, die Bürger,<br />

haben es beim Kauf<br />

und Gebrauch des Autos<br />

selbst in der Hand, die<br />

Umwelt zu schonen. Inzwischen<br />

gibt es zahlrei-<br />

che Autos, die mit wenig Treibstoff auf 100<br />

Kilometer auskommen. Das 3-Liter-Auto ist<br />

heute bereits auf dem Markt, wird aber noch<br />

zu wenig nachgefragt. Und noch immer zeigen<br />

Studien, dass die<br />

Deutschen ihr Auto<br />

auch dann nutzen,<br />

wenn sinnvolle Alternativen<br />

angebracht<br />

wären. Durch verantwortungsvollenUmgang<br />

mit dem Auto<br />

können Sie die Umwelt<br />

und Ihren Geldbeutel<br />

entlasten.<br />

Aber auch die Haushalte<br />

bieten noch enorme<br />

Einsparpotenziale.<br />

Diese reichen von der<br />

Abkehr von der Strom-<br />

verschwendung, ich<br />

denke hier nur an unnötigenStandby-Betrieb<br />

von Geräten, bis<br />

hin zur effizienteren Erzeugung und Nutzung<br />

von Wärme. Zudem kann durch die energetische<br />

Sanierung von Gebäuden, z.B. die Dämmung<br />

und Erneuerung von Heizungsanlagen<br />

viel erreicht werden. Gerade in diesem Bereich<br />

bietet der Staat häufig gezielte Fördermittel,<br />

die Sie abrufen können. Sie können<br />

aber noch mehr tun. Sie können selbst Strom<br />

über Photovoltaik erzeugen und in das Netz<br />

gegen ein hohes Entgelt einspeisen. Sie können<br />

die <strong>Sonne</strong> und Erdwärme zum Heizen<br />

Ihres Hauses und zur Erzeugung des Warmwassers<br />

nutzen. Und sogar als Mieter kön-<br />

Im Brennpunkt: Erneuerbare Energien<br />

nen Sie durch die Wahl von Strom aus regenerativen<br />

Quellen zum Erhalt und Schutz unserer<br />

Umwelt beitragen.<br />

Noch immer beziehen wir über 80 Prozent unserer Primärenenergie aus fossilen<br />

Brennstoffen.<br />

Ausblick<br />

Sie können darauf vertrauen, dass wir als<br />

<strong>CSU</strong> für die richtigen Rahmenbedingungen<br />

für einen sinnvollen, effektiven Einsatz erneuerbarer<br />

Energien kämpfen werden. Zugleich<br />

setzen wir auf Ihr aktives Mitwirken.<br />

Gemeinsam können wir es schaffen, dass<br />

wir in Deutschland stets Strom zu vernünftigen<br />

Preisen haben, dessen Erzeugung möglichst<br />

wenig die Umwelt belastet.<br />

Georg Girisch<br />

Wie jedes rot-grüne Gesetz sieht auch das neue EEG eine ganze Reihe von Sonderregelungen vor. Für Sie haben wir die Standardeinspeisevergütungen<br />

ausgewählt, die bestimmte Kriterien erfüllen müssen. Darüber hinaus gibt es aber auch unter im Gesetz zusätzlich fixierten<br />

Umständen noch höhere Vergütungen.<br />

Die Raute 3/04 5


6 Die Raute 3/04


Klimapolitik<br />

Thomas Loster, Leiter der Weltklima- und<br />

Risikoforschung bei der größten Rückversicherung<br />

der Welt, der Münchner Rück: „Wir<br />

stehen vor einen Klimawechsel“. Die Zahl<br />

der heftigen Unwetter nehme dramatisch<br />

zu und das zeige sich auch in den Bilanzen<br />

der Versicherungen. „Vergangenes Jahr haben<br />

wir erstmals über 100 Milliarden Dollar<br />

Schäden aus Klimakatastrophen gehabt.“<br />

Die vermehrt auftretenden Unwetter in<br />

Deutschland sind für den Chef der UN-Umweltbehörde,<br />

Klaus Töpfer, eine direkte Folge<br />

der Klimaerwärmung. „Jeder, der darüber<br />

nachdenkt, wird nichts Positives an einer<br />

Entwicklung entdecken können, bei der die<br />

Nordsee zur Riviera wird“, sagte der frühere<br />

Bundesumweltminister. Man müsse davon<br />

ausgehen, dass sich auch bei uns in Deutschland<br />

- wie in anderen Regionen dieser Welt<br />

- die Folgen zeigen werden, sagte Töpfer.<br />

Auch in Europa wären die Schäden beispielsweise<br />

in der Landwirtschaft enorm:<br />

Der Unep-Chef spricht sich für einen radikalen<br />

Wandel in der Energieversorgung aus.<br />

Es gelte einen nachhaltigen Kampf gegen<br />

die Treibhausgase zu führen, die für die Erderwärmung<br />

verantwortlich sind.<br />

Wirtschaftsfaktor<br />

Regenerative Energien sind als Wirtschaftsfaktor<br />

in Europa und vor allem in Deutschland<br />

nicht mehr wegzudenken. Zu diesem<br />

Ergebnis kommt das „Handbook of<br />

Renewable Energies in the European Union”.<br />

In diesem Handbuch nehmen 19 Spezialisten<br />

Stellung zu den Chancen und<br />

Grenzen erneuerbarer Energien in Europa.<br />

Erstmals wurde die aktuelle Situation der erneuerbaren<br />

Energien in den Mitgliedsländern<br />

der Europäischen Union umfassend untersucht.<br />

Energiegewinnung aus Biomasse<br />

spielt in Österreich eine wichtige Rolle, während<br />

Deutschland beim Thema <strong>Wind</strong>kraft<br />

Spitzenreiter ist. Bei den Unterschieden sind<br />

die Prozesse politischer Meinungsbildung,<br />

Entscheidungsfindung und lokale Politikstile<br />

ausschlaggebend.<br />

Dezentrale Energieversorgung<br />

Bei den herkömmlichen Großkraftwerken<br />

wird viel Strommenge an wenigen zentralen<br />

Orten erzeugt. Diese Zentralisierung<br />

Erneuerbare Energien in <strong>Neumarkt</strong>:<br />

Langsam aber stetig auf dem Vormarsch<br />

Der Autor,<br />

Ludwig Fürst (56),<br />

(<strong>CSU</strong>) ist stellvertretender<br />

Landrat<br />

in <strong>Neumarkt</strong> und<br />

selbstständiger<br />

Unternehmer im<br />

Bereich Erneuerbarer<br />

Energien<br />

der Stromproduktion erfordert weite Versorgungswege<br />

mit entsprechenden Stromverlusten.<br />

Thermische Kraftwerke haben zudem<br />

einen Verlust von mehr als 50 % der eingesetzten<br />

Energie. Durch Umwandlungsverluste<br />

aus den Generatoren, Transformatoren<br />

und den langen Leitungen entstehen nochmals<br />

10% Verlust. Am Verbraucher kommen<br />

praktisch weniger als 40 % der ursprünglichen<br />

Energie an.<br />

Vergleicht man die jährlichen Kohlesubventionen<br />

an die Stromwirtschaft, die Steuerbefreiung<br />

von Öl und Gaskraftwerken und die<br />

Förderung der Kernenergie und stellt sie dem<br />

Einspeisungspreis der <strong>Wind</strong>energie gegenüber,<br />

so stellt man fest, dass im Vergleich ein<br />

gerechter Preis bezahlt wird. Diesen Sachverhalt<br />

haben der Verwaltungsgerichtshof und<br />

der Europäische Gerichtshof, auf Antrag wegen<br />

unerlaubter Subventionierung der Energieversorgungsunternehmer<br />

festgestellt. Ohne<br />

Kohlesubvention beispielsweise wäre der<br />

Strom um ca. 2 - 3 Euro-Cent pro kWh teuerer.<br />

Rechnet man die Vorteile der dezentralen Energiegewinnung,<br />

so muss man auf Kohle und<br />

Kernkraft nochmals ca. 5 Euro Cent pro kWh<br />

aufschlagen.<br />

Über 180 000 Strommasten stehen verteilt<br />

über das gesamte Bundesgebiet. Die rund<br />

9 000 von vielen Deutschen als ästhetisch<br />

schön empfundenen <strong>Wind</strong>turbinen sind dagegen<br />

nur ein Bruchteil. Außerdem werden<br />

die Anlagen nicht willkürlich aufgestellt. Die<br />

Regionalplanung und kommunale Flächennutzungsplanung<br />

bieten genügend Instrumente,<br />

so dass Belange des Landschafts-<br />

und Naturschutzes in ausreichendem Maße<br />

unter Beteiligung der Bürgerinnen und<br />

Bürger sowie der betroffenen Träger öffentlicher<br />

Belange berücksichtigt werden. Der<br />

Landkreis <strong>Neumarkt</strong> geht mit guten Beispielen<br />

voran.<br />

Fotovoltaik<br />

Der RegionaleEnergienVerein <strong>Neumarkt</strong><br />

i.d.OPf. hat für seine Mitglieder seit dem<br />

Jahr 2001 acht Fotovoltaikanlagen auf Dächer<br />

von öffentlichen Gebäuden gebaut.<br />

Die erste Anlage wurde im Herbst 2001 auf<br />

dem Dach des Klinikums mit einer Spitzenleistung<br />

von 46 kWp realisiert; Gesamtaufstellungsfläche<br />

ca. 800 qm. Diese Anlage<br />

wurde im Sommer 2003 um weitere 12,24<br />

kWp erweitert und ist jetzt mit 58 kWp eine<br />

der größten Fotovoltaikanlagen auf einem<br />

Klinikum.<br />

Im Sommer 2003 wurden zusätzlich zur Erweiterung<br />

der Anlage auf dem Klinikum<br />

noch Anlagen auf dem Dach der alten<br />

Grundschule in Dietfurt mit 42,21 kWp, auf<br />

den Dächern der <strong>Wasser</strong>wacht-Unterkunft<br />

und des Bauhofes der Stadt Dietfurt mit gemeinsam<br />

18,81 kWp gebaut. Diese Anlage<br />

wird 2004 noch um 3,36 kWp erweitert.<br />

Erneuerbare Energien<br />

Ebenso konnten im letzten Jahr auf der Erwin-Lesch-Schule<br />

eine Anlage mit 36,21 kWp<br />

und auf der Knabenrealschule in <strong>Neumarkt</strong><br />

eine Anlage mit 31,96 kWp installiert werden.<br />

Bis zum Ende des vergangenen Jahres<br />

haben unsere Mitglieder auf den oben genannten<br />

Dächern und auf einigen privaten<br />

Dächern in Dietfurt eine Leistung von ca. 230<br />

kWp installiert.<br />

Investitionssumme von 1,1 Millionen<br />

Euro<br />

Die Investitionssumme liegt bei ca. 1,1 Mio. €.<br />

Die PV-Module der deutschen Hersteller ASE<br />

und Aleo, in Industriequalität mit 25 Jahren<br />

Leistungsgarantie, sind speziell für den Einsatz<br />

in Großanlagen konzipiert.<br />

Auch auf öffentlichen Gebäuden, wie hier auf dem Kreiskrankenhaus<br />

<strong>Neumarkt</strong>, wird die Kraft der <strong>Sonne</strong> genutzt.<br />

Die Solarzellen werden mit dem innovativen<br />

und energieeffizienten EFG-Prozess gefertigt,<br />

so dass die Energierücklaufzeit (d.h. die Zeit,<br />

die vergeht, bis das Modul die zu seiner Herstellung<br />

notwendige Energie wieder erzeugt<br />

hat) minimiert wurde. Ein Modul besteht aus<br />

bis zu 120 Solarzellen aus polykristallinem Silizium<br />

mit einer Spitzenleistung von 160 bis<br />

250 W und ist zwischen bruchfestem Sicherheitsglas<br />

eingebaut. Die Hersteller bieten eine<br />

Leistungsgarantie von 25 Jahren.<br />

Die Solareinstrahlung auf die Fotovoltaikmodule<br />

beträgt in unserem Bereich ca.<br />

1.000kWh/qm pro Jahr. Die Solaranlagen produzieren<br />

daraus ungefähr 110 kWh. Das entspricht<br />

ungefähr einem Wirkungsgrad von<br />

11%. Daraus kann ein spezifischer Jahresenergieertrag<br />

von mindestens 900 kWh/kWp<br />

erwarten werden- ein Wert, der von qualitativ<br />

hochwertigen Anlagen an sorgfältig ausgewählten<br />

Standorten erreicht wird und für<br />

einen wirtschaftlichen Betrieb Voraussetzung<br />

ist. Unsere Betriebserfahrungen bestätigen<br />

diesen Wert. Die ermittelten Zahlen liegen<br />

zwischen 900 kWh und über 1.000 kWh/<br />

kWp, daher ist die Angabe von 900 kWh/kWp<br />

und Jahr ein konservativer Wert, der selbst<br />

in schlechteren Jahren selten unterschritten<br />

wird.<br />

Ludwig Fürst / Paul Hollfelder<br />

Die Raute 3/04 7


Meinung<br />

Jetzt die Chancen von PPP nutzen - für eine<br />

Partnerschaft von Kommunen & Wirtschaft<br />

Zur Erfüllung öffentlicher<br />

Aufgaben kann<br />

die private Wirtschaft<br />

weit mehr beitragen<br />

als bisher. Gerade im<br />

kommunalen Bereich<br />

gibt es viele Chancen<br />

für eine neue Partnerschaft<br />

von öffentlicher<br />

Hand und Privatwirtschaft.<br />

Auch in Deutschland<br />

sollten wir privates<br />

Gerhard Hess (57) ist Know-how und priva-<br />

Hauptgeschäftsführer tes Kapital verstärkt<br />

des Bayerischen zur Erfüllung bislang<br />

Bauindustrieverbandes<br />

öffentlicher Aufgaben<br />

nutzen. Unsere Nachbarländer<br />

sind da schon viel weiter. Einige<br />

Beispiele: In Österreich ist eine private Gesellschaft,<br />

die ASFINAG, für das dortige Autobahnnetz<br />

verantwortlich, ähnlich in Italien,<br />

in Frankreich und in Spanien.<br />

Deutschland hat hier vieles aufzuholen.<br />

Für die neue Form des Zusammenwirkens<br />

von Staat und Privatwirtschaft bei der Erfüllung<br />

von öffentlichen Aufgaben <strong>–</strong> kurz:<br />

PPP (Public Private Partnership) <strong>–</strong> gibt es<br />

zwei Hauptargumente. Das Effizienzargument:<br />

Außerhalb der staatlichen Kernaufgaben<br />

ist die Privatwirtschaft billiger als der<br />

Staat. Erfahrungen aus anderen Ländern belegen<br />

einen langfristigen Kostenvorteil von<br />

10 bis 15 Prozent. Nachrangig zu diesem<br />

Hauptargument für weniger Staatstätigkeit<br />

und mehr Privatinitiative ist das Haushaltsargument:<br />

Wenn der Staat keine Mittel<br />

für Investitionen aufbringen kann oder<br />

zur Verfügung stellen will, dann drängt es<br />

sich doch geradezu auf, hier privates Kapital<br />

einzusetzen. Mehr Baunachfrage ist für<br />

alle gut, für die Bauwirtschaft und für die<br />

Bürger, die den Nutzen von den gebauten<br />

Objekten haben.<br />

Gerade den Kommunen empfehle ich, verstärkt<br />

über PPP nachzudenken und diesen<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: Helmut Jawurek,<br />

<strong>CSU</strong>-Stadtverbandsvorsitzender<br />

Redaktionsleitung:<br />

Harald Frank (V. i. S. d. P.)<br />

Ständige Mitarbeiter:<br />

Jürgen Bäuml, Roland Häberl,<br />

Albert Körner, Ludwig Stepper,<br />

Dr. Alexander Ströber, Irmgard<br />

Wanke und Gerlinde Wanke<br />

Redaktionsanschrift:<br />

Hallertorstrasse 16<br />

92318 <strong>Neumarkt</strong> i. d. OPf.<br />

Anzeigen:<br />

Jürgen Bäuml<br />

Tel. 01 71 / 3 43 79 86<br />

juergen.baeuml@t-online.de<br />

Layout:<br />

Harald Frank<br />

innovativen Weg mutig zu gehen. Aus einer<br />

von unserem Verband durchgeführten Umfrage<br />

wissen wir, dass in Bayern konkreter<br />

Bedarf im Umfang von über 1 Mrd. Euro besteht.<br />

Die Bayerische Bauindustrie steht bereit:<br />

mit dem Know-how ihrer Firmen, mit ihrer<br />

Baukompetenz und der Verband mit Wissen<br />

und Rat. Ich appelliere an die Kommunen,<br />

mit diesem innovativen Weg ihren Bürgern<br />

auch in Zeiten knapper Kassen zu einer<br />

funktionierenden Infrastruktur und zu Schulen,<br />

Verwaltungsgebäuden und Bädern zu<br />

verhelfen, auf die der Bürger stolz sein kann.<br />

Als Gestalter des unmittelbaren Lebensumfeldes<br />

der Bürger haben die Kommunen hier<br />

eine hohe Verpflichtung, nicht in eingefahrenen<br />

Gleisen zu denken, sondern gemeinsam<br />

mit der Privatwirtschaft neue Lösungen<br />

auszuprobieren. Die Bayerische Bauindustrie<br />

macht mit.<br />

Gerhard Hess<br />

Schlusslayouts, Scans und Lithos:<br />

Schwab-Werbung<br />

Ingolstädter Straße 14a, 92318 <strong>Neumarkt</strong><br />

Tel. 0 91 81/48 83 50<br />

Schlussredaktion:<br />

8 Die Raute 3/04<br />

Evi Fürst<br />

Druck:<br />

Druckerei Bögl<br />

Mariahilfstraße 59 a, 92318 <strong>Neumarkt</strong> i. d. OPf.<br />

Auflage: 20.000 Exemplare<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die<br />

Meinung des Verfassers und nicht unbedingt die<br />

der Redaktion wieder. Weiterverwertung der Artikel<br />

nur mit Zustimmung des Herausgebers.<br />

Die Raute erscheint vierteljährlich.<br />

Der Bezugspreis ist im Mitgliederbeitrag enthalten.


Kein Patent auf Leben<br />

Das Mitglied der Enquete-Kommission „Ethik<br />

und Recht der modernen Medizin“, Barbara<br />

Lanzinger, zur Patentierung menschlicher<br />

Embryonen durch das Europäische Patentamt:<br />

Sollten sich die Berichte über die Patenterteilung<br />

auf menschliche Embryonen<br />

bewahrheiten, muss die Bundesregierung<br />

Einspruch gegen dieses Vorgehen des Europäischen<br />

Patentamts einlegen. Die Patentierung<br />

menschlicher Embryonen verstößt eindeutig<br />

gegen die Menschenwürde, und damit<br />

wären Grenzen überschritten, was nicht<br />

hinnehmbar ist. Deshalb muss die Bundesregierung<br />

die Sachlage aufklären und im Falle<br />

einer Patenterteilung im Sinne des Embryonenschutzes,<br />

wie ihn der deutsche Gesetzgeber<br />

festgeschrieben hat, tätig werden. Die<br />

Menschenwürde muss ungeteilt für alle Embryos<br />

gelten. Menschliches Leben in seiner<br />

Gänze zu patentieren, ist nicht hinnehmbar<br />

und öffnet Missbrauch Tür und Tor. Die Politik<br />

muss klare Grenzen ziehen und Schranken<br />

setzen, damit der Mensch als solcher nicht<br />

zur reinen Verfügungsmasse degradiert und<br />

zur Sache abgestempelt wird. Es geht um die<br />

essentielle Frage der Bedeutung der Menschenwürde<br />

von Anfang an.<br />

SPD spielt in<br />

Bildungsfragen unseriös<br />

„Für die SPD scheint Weihnachten in den<br />

Sommer zu fallen.“ Mit diesen Worten kommentierte<br />

der <strong>CSU</strong>-Haushaltspolitiker Herbert<br />

Fischer die Forderung der Landtags-<br />

SPD, noch bis September 1.000 zusätzliche<br />

Lehrerstellen zu schaffen. „Eine solche Stellenausweitung<br />

ist angesichts der Lage der<br />

öffentlichen Kassen völlig unseriös“, sagte<br />

Fischer zur Forderung einer SPD-MdL. Die<br />

SPD wisse, dass diese zusätzlichen Mittel in<br />

Höhe von knapp 50 Mio. Euro nicht einfach<br />

zur Verfügung stünden. „Durch eine miserable<br />

Wirtschafts- und Finanzpolitik in Berlin<br />

die Handlungsspielräume der Länder einengen<br />

und gleichzeitig in Bayern Mehrausgaben<br />

fordern, das alles passt nicht zusammen“,<br />

so Fischer. Es sei unglaubwürdig, bei<br />

den Betroffenen die Hoffnung zu wecken,<br />

dass Planstellen kurzfristig in großem Umfang<br />

vermehrt werden könnten. „So einfach<br />

macht es sich nur eine ganz schwache Opposition“,<br />

sagte Fischer. Der undifferenzierte<br />

+ Aus dem Maximilianeum +++ Aus dem Reichstag +<br />

Rundumschlag und die unkontrollierte Ausgabenpolitik<br />

ohne Deckungsvorschlagverbesserten<br />

die Situation<br />

nicht. Selbst in<br />

schwierigsten finanzpolitischen<br />

Zeiten<br />

steige der Bildungsetat<br />

Bayerns spürbar.<br />

Allein in den letzten<br />

beiden Doppelhaus-<br />

Herbert Fischer,<br />

MdL<br />

halten haben <strong>CSU</strong>-<br />

Fraktion und Staatsregierung<br />

die Zahl<br />

der Lehrkräfte um rund 3.700 zusätzliche<br />

Stellen erhöht.<br />

Keine Kürzung durch die<br />

kalte Küche<br />

Zu den Plänen des Bundeswirtschaftsministers,<br />

ehemaligen Arbeitslosenhilfebeziehern<br />

im ersten Monat des ALG II im Januar<br />

2005 keine Unterstützung zu leisten, erklärte<br />

MdB Rudolf Kraus: "Der Bundeswirtschaftsminister<br />

betreibt mit seinen Plänen,<br />

Arbeitslosenhilfebeziehern im Januar 2005<br />

keine Unterstützung zu zahlen, Sozialpolitik<br />

nach Gutsherrenart. ALG-II-Bezieher<br />

haben bei Bedürftigkeit einen Rechtsanspruch<br />

auf staatliche<br />

Unterstützung, der<br />

nicht durch Rechentricks<br />

aufgehoben<br />

wird. Ich lehne diese<br />

Kürzung durch die kalte<br />

Küche daher strikt<br />

ab. Dieser Vorschlag<br />

war auch niemals Gegenstand<br />

in den Verhandlungen<br />

mit der<br />

Union. Der Clement-<br />

Rudolf Kraus,<br />

MdB<br />

Vorstoß dient lediglich zur Sanierung des<br />

maroden Bundeshaushaltes. Es ist unerträglich,<br />

dass Rot-Grün nur deshalb einen verfassungskonformen<br />

Haushalt vorlegt, weil sie<br />

bei den Ärmsten der Armen sparen. Wenn<br />

die 1,9 Mrd. € rechtmäßige Leistungen an<br />

die ALG-II-Bezieher in den Bundeshaushalt<br />

eingestellt werden, übersteigt die Nettoneuverschuldung<br />

die Investitionen - falls nicht<br />

an anderer Stelle gekürzt wird. Dies ist nach<br />

dem Grundgesetz verboten, wenn die Bundesregierung<br />

kein gesamtwirtschaftliches<br />

Ungleichgewicht feststellt und damit den<br />

wirtschafts- und finanzpolitischen Offenbarungseid<br />

leistet. Dies hat Rot-Grün bislang<br />

nicht getan. Sowohl die 1,4 Mrd. € direkte<br />

Hilfe als auch die rund 500.000 €, die als<br />

Beiträge an die Sozialkassen fällig werden,<br />

Aus den Parlamenten<br />

müssen deshalb regelkonform geleistet<br />

und ordnungsgemäß in den Bundeshaushalt<br />

eingestellt werden. Es muss bei dem<br />

Grundsatz bleiben, wer bedürftig ist, erhält<br />

die Unterstützung unserer Gesellschaft. Solidarität<br />

darf nicht nach Kassenlage des Bundes<br />

entschieden werden“.<br />

Bayern stärkt Mittelstand<br />

„Die Förderdarlehen aus dem Bayerischen<br />

Mittelstandskreditprogramm (MKP) wurden<br />

im 1. Halbjahr 2004 wieder deutlich besser<br />

nachgefragt. Dies beweist, dass die Investitionsbereitschaft<br />

mittelständischer Unternehmen<br />

trotz Konjunkturflaute anhält“,<br />

erklärte Hans Spitzner die Halbjahresdaten<br />

für das Kernprogramm bayerischer Mittelstandsförderung.<br />

Mit Hilfe von insgesamt<br />

116 Mio. Euro zinsgünstigen und langfristigen<br />

MKP-Darlehen wurden von mittelständischen<br />

Unternehmen 367 Mio. Euro<br />

und damit rund 100 Mio. Euro mehr investiert<br />

als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.<br />

In den letzten 5 Jahren wurden in Bayern<br />

rund 17.500 langfristige Kredite in Höhe<br />

von insgesamt 1,2 Mrd. Euro an mittelständische<br />

Unternehmen ausgereicht und<br />

damit Investitionen in Höhe von 3,6 Mrd. Euro<br />

unterstützt. Insgesamt wurden dadurch<br />

in den letzten 5 Jahren mehr als 23.000 Arbeitsplätze<br />

neu geschaffen.<br />

Das MKP ist seit Jahren das wichtigste Förderinstrument<br />

der Bayerischen Staatsregierung<br />

für die Gründung neuer und die Sicherung<br />

bestehender kleinerer und mittlerer<br />

Unternehmen. Es stellt häufig die Basisfinanzierung<br />

für Neuinvestitionen dar.<br />

Die ausgereichten Darlehen tragen wesentlich<br />

dazu bei, den Mittelstand im Freistaat<br />

zu stärken. Die hohe Akzeptanz ist sicher<br />

auch auf die bedarfsorientierte Ausgestaltung<br />

und Fortschreibung der Konditionen<br />

zurückzuführen. Bayern ist bemüht, das<br />

Darlehensprogramm auch weiterhin auf hohem<br />

Niveau und mit attraktiven Konditionen<br />

fortzuführen. Aus dem MKP werden flächendeckend<br />

kleine und mittlere Unternehmen<br />

gefördert. Förderanträge für zinsgünstige<br />

MKP-Darlehen können bei allen Hausbanken<br />

gestellt werden. Die Kredite werden<br />

von der LfA Förderbank Bayern ausgereicht.<br />

Weitere Infos sind online unter der Adresse<br />

www.lfa.de abrufbar. Einzelfragen zum MKP<br />

beantwortet außerdem ein Team geschulter<br />

Mitarbeiter im Kundencenter der LfA unter<br />

der Tel.-Nr. 01801/21 24 24 zum Ortstarif.<br />

Harald Frank<br />

Die Raute 3/04 9


10 Die Raute 3/04


Moderne Verwaltung<br />

Für ein schlankes & leistungsfähiges Bayern<br />

Herbert Fischer erläutert das Reformkonzept Verwaltung 21<br />

Der Autor,<br />

Herbert Fischer (64),<br />

ist <strong>Neumarkt</strong>er Landtagsabgeordneter,<br />

Mitglied im Haushaltsausschuss<br />

und Sprecher<br />

der oberpfälzer<br />

<strong>CSU</strong>-Abgeordneten.<br />

Wir sind als <strong>CSU</strong> einen wesentlichen Schritt<br />

bei der Verwaltungsreform in Bayern vorangekommen.<br />

Im ersten halben Jahr dieser<br />

großen landespolitischen Herausforderung<br />

haben Fraktion und Staatsregierung<br />

gemeinsam weitreichende Entscheidungen<br />

für einen schlankeren, leistungsfähigeren<br />

Staat getroffen. Wir haben die Forstreform,<br />

die Privatisierung von Eich- und Beschussverwaltungen,<br />

die Abschaffung der staatlichen<br />

Ernährungsberatung und die Auflösung<br />

des Bayrischen Obersten Landesgerichtes<br />

beschlossen. Dabei hat sich gerade<br />

die Landtagsfraktion als Reformmotor und<br />

soziales Gewissen zugleich bewiesen. Wir<br />

haben allen Grund mit den Ergebnissen zufrieden<br />

zu sein.<br />

Wir haben uns als Fraktion intensiv mit weiteren<br />

Vorschlägen der Staatsregierung auseinander<br />

gesetzt. Nachfolgend möchte ich<br />

Ihnen vorstellen, was wir gemeinsam mit<br />

der Staatsregierung beschlossen haben.<br />

Verwaltung für Versorgung<br />

& Familienförderung<br />

Die Verwaltung für Versorgung und Familienförderung<br />

wird zu einem schlagkräftigen<br />

und effizienten „Zentrum Bayern Familie<br />

und Soziales“ in Bayreuth weiterentwickelt.<br />

7 regionale Servicestellen an den<br />

bisherigen Standorten der Versorgungsämter<br />

werden die Präsenz in der Fläche sichern.<br />

Das Zentrum nimmt die bisherigen Aufgaben<br />

der Versorgungsverwaltung bei der sozialen<br />

Entschädigung, bei sozialen Hilfen, im<br />

Schwerbehindertenverfahren und beim Erziehungsgeld<br />

wahr. Die Hauptfürsorgestellen<br />

und Integrationsämter, die bisher bei<br />

den Regierungen angesiedelt waren, runden<br />

das Aufgabenspektrum des Zentrums<br />

sinnvoll ab. Auch das Landesjugendamt wird<br />

organisatorisch in das Zentrum eingegliedert.<br />

Das „Zentrum Bayern Familie und Soziales“<br />

wird ein Prototyp für die Innere Reform<br />

der Verwaltung sein. Es wird nach den<br />

Grundsätzen der Neuen Verwaltungssteuerung<br />

geführt und mit betriebswirtschaftlichen<br />

Instrumenten arbeiten. So wollen wir<br />

eine erhebliche Steigerung der Effizienz<br />

erzielen und Einsparungen im Personalbereich<br />

von 30 % erreichen.<br />

Weiterhin werden wir prüfen, wie die verschiedenen<br />

medizinischen Dienste, die es in<br />

der Verwaltung, bei den Regierungen und<br />

anderen staatlichen Stellen gibt, sinnvoll zusammenzuführen<br />

sind. Gleichzeitig arbeiten<br />

wir an einem Konzept für die bessere Auslastung<br />

der staatlichen Laborkapazitäten. In<br />

beiden Bereichen wollen wir noch im Herbst<br />

Entscheidungen treffen.<br />

Gewerbeaufsicht<br />

Die 8 Gewerbeaufsichtsämter mit ihren Aufgaben<br />

im Arbeitsschutz, bei der Arbeitsmedizin<br />

und der Sicherungstechnik werden bei<br />

den Bezirksregionen angegliedert. So wollen<br />

wir Synergiegewinne im Leitungs- und<br />

Bürobereich, bei der Zusammenarbeit mit<br />

dem technischen Umweltschutz und der<br />

Bauverwaltung erzielen. Auf diese Weise<br />

lassen sich Einsparungen im Personalbereich<br />

von 25 Prozent erzielen. Gleichzeitig<br />

bleibt die Fachkompetenz der Gewerbeaufsicht<br />

als Einheit erhalten. Bei der Kontrolle<br />

der Lenk- und Ruhezeiten von LKW, Bussen<br />

und Gefahrentransporten sehen wir weitere<br />

Synergien. Diese Aufgabe wird künftig<br />

in alleiniger Zuständigkeit der Polizei liegen.<br />

Um die Belastungen vor allem kleiner<br />

und mittlerer Unternehmen durch Doppelkontrollen<br />

im Arbeitsschutz zu vermeiden,<br />

sollen die Aufgaben von Gewerbeaufsicht<br />

und Berufsgenossenschaften überprüft<br />

und besser aufeinander abstimmt werden.<br />

Fraktion und Staatsregierung werden hierzu<br />

bis zum Herbst gemeinsame Vorschläge<br />

erarbeiten.<br />

Landwirtschaft & Forsten<br />

Die Landwirtschafts- und Forstverwaltung<br />

wird deutlich gestrafft. Statt des bisherigen<br />

dreistufigen Aufbaus gibt es künftig<br />

nur noch 2 Ebenen: Die Landwirtschaftsabteilungen<br />

der Regierungen und die Forstdirektionen<br />

werden aufgelöst. Durch die Auflösung<br />

der Landwirtschaftsabteilungen erwarten<br />

wie Einsparungen im Personalbereich<br />

von circa 30 %. Dabei werden wir darauf<br />

achten, dass die Interessen der Land-<br />

und Forstwirtschaft in allen Verfahren auf<br />

der Ebene der Regierungen auch künftig<br />

im vollen Umfang einbezogen, berücksichtigt<br />

und sachgerecht und sachkundig gewürdigt<br />

werden. Landwirtschafs- und Forstämter<br />

werden zu gemeinsamen Ämtern zusammengefasst.<br />

Diese „Ämter für Land- und<br />

Forstwirtschaft“ übernehmen einen Großteil<br />

der bisherigen Fachaufgaben der Mittelbehörden.<br />

Über Organisation und Effizienzgewinne<br />

bei den Direktionen für ländliche<br />

Entwicklung werden wir im Herbst gemeinsam<br />

mit anderen Themen, die ähnlich raumbedeutsam<br />

und standortrelevant sind, entscheiden.<br />

Wir als <strong>CSU</strong> stehen dafür, dass es<br />

auch künftig in Bayern ein eigenes Landwirtschafsministerium<br />

und eine eigene Landwirtschafsverwaltung<br />

geben wird.<br />

Landesplanung<br />

Mit einer Novelle des Landesplanungsgesetzes<br />

schaffen wir die Voraussetzung für<br />

schlankere Pläne und organisatorische Vereinfachungen<br />

vor allem bei der Regionalplanung.<br />

Die regionalen Planungsverbände<br />

bleiben erhalten, allerdings werden die<br />

Verfahrensabläufe deutlich gestrafft. Raumordnungsverfahren<br />

soll es künftig nur noch<br />

dann geben, wenn es durch Bundesrecht<br />

ausdrücklich vorgeschrieben ist. Unser Gesetzentwurf<br />

sieht vor, dass Raumordnungsverfahren<br />

künftig innerhalb von drei Monaten<br />

abgeschlossen werden sollen. Außerdem<br />

wird es die Option eines vereinfachten<br />

Raumordnungsverfahrens geben.<br />

Der Gesetzentwurf ist derzeit in der Verbandsanhörung.<br />

Hinzu kommt die Novellierung<br />

des Landesentwicklungsplanes mit<br />

dem Ziel, das LEP deutlich zu verschlanken.<br />

Durch Aufgabenabbau, Verfahrensvereinfachungen<br />

und Deregulierung sollen auch hier<br />

Einsparungen von rund 30 % im Personalbereich<br />

möglich sein.<br />

Resümee<br />

Mit diesen 4 Elementen des Pakets 1 haben<br />

Fraktion und Staatsregierung einen wichtigen<br />

Beitrag dazu geleistet, den Staat schlanker<br />

und die Arbeit der bayerischen Verwaltung<br />

noch effektiver und bürgernäher zu machen.<br />

In der Landwirtschaftsverwaltung machen<br />

wir die Hierarchien flacher. Mit Landwirtschaft<br />

und Forst führen wir bisher getrennte<br />

Bereiche zusammen, die sich sehr<br />

gut ergänzen. Mit der Gewerbeaufsicht gliedern<br />

wir eine Sonderverwaltung an die Innere<br />

Verwaltung an. Bei der Landesplanung<br />

straffen wir Verfahrensabläufe.<br />

Das „Zentrum für Familie und Soziales“<br />

zeigt, dass wir dabei nicht stehen bleiben,<br />

sondern auch den Mut haben, neue Wege<br />

zu beschreiten. Eine wichtige Entwicklung<br />

ist, dass hier modernes Verwaltungsmanagement<br />

Einzug hält. Davon können wir<br />

künftig auch in vielen anderen staatlichen<br />

Bereichen profitieren. Schon heute ist die<br />

Leistungsfähigkeit unserer öffentlichen Verwaltung<br />

unbestritten und genießt weit über<br />

die Grenzen Bayerns hinaus hohes Ansehen.<br />

Jetzt schaffen wir neue Möglichkeiten, die<br />

Potentiale der Mitarbeiter noch stärker zur<br />

Entfaltung kommen zu lassen.<br />

Dieses Paket enthält einen Einspareffekt von<br />

insgesamt 830 Stellen. Rechnet man die Auswirkungen<br />

der bereits vereinbarten Reformschritte<br />

hinzu, haben wir binnen eines halben<br />

Jahres Verwaltungsreform ein Einsparpotential<br />

von rund 2000 Stellen anschaffen.<br />

Dabei war für mich die Zusicherung der<br />

Staatsregierung, dass diese Einsparungen<br />

sozialverträglich im Rahmen der Fluktuation<br />

Schritt für Schritt umgesetzt werden,<br />

wichtig. Wenn diese Einsparungen voll greifen,<br />

können wir nach dem heutigen Gehaltsgefüge<br />

die Bürger von jährlichen Personalkosten<br />

in Höhe von 100 Millionen Euro entlasten.<br />

Dies ist ein beachtliches Ergebnis.<br />

Die Staatsregierung wird ihre Vorschläge für<br />

ein Paket 2 voraussichtlich im September auf<br />

den Tisch legen. Dann werden wir uns als<br />

Fraktion umfassend mit diesen Vorschlägen<br />

befassen und ein zweites Paket mit durchdachten<br />

und zukunftsweisenden Lösungen<br />

schnüren. Wenn alles klappt, werden wir<br />

diese Weichenstellungen zur Verwaltungsreform<br />

noch in diesem Jahr abschließen.<br />

Herbert Fischer<br />

Die Raute 3/04 11


Hartz-Gesetze im Überblick<br />

Alles Hartz oder was?<br />

Wissenswertes zu den Reformen im Arbeits- & Sozialbereich<br />

Hartz I, Hartz II, Hartz III und Hartz IV:<br />

Schlagwörter, die zwar fast jeder schon gehört<br />

hat, mit denen aber die wenigsten Bürger<br />

konkret etwas anzufangen wissen. Und<br />

dies trotz der Tatsache, dass weite Teile der<br />

Bevölkerung durch diese von Rot-Grün initiierten<br />

Gesetze unmittelbar oder mittelbar<br />

betroffen sind. Für DIE RAUTE ist dies der Anlass,<br />

Ihnen die wichtigsten Inhalte der Hartz-<br />

Gesetze und des Gesetzes zu den Reformen<br />

am Arbeitsmarkt vorzustellen:<br />

Hartz I<br />

Dieses erste Gesetz für moderne Dienstleistungen<br />

am Arbeitsmarkt wurde am<br />

23.12.2002 beschlossen. Zwischenzeitlich<br />

sind alle Inhalte in Kraft getreten. Die wichtigsten<br />

Inhalte sind:<br />

Personal-Service-Agentur<br />

Jede Agentur für Arbeit muss eine Personal-<br />

Service-Agentur (PSA) einrichten oder beauftragen.<br />

Dieser Leiharbeitsfirma überweist<br />

die Agentur für Arbeit Arbeitslose mit unterschiedlichen<br />

Qualifikationen, die von der PSA<br />

als Leiharbeiter vermittelt werden sollen.<br />

Änderung des AÜG<br />

Im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz<br />

(AÜG) wurden für Leiharbeit die Bedingungen<br />

„equal pay“ und „equal treatment“ festgeschrieben.<br />

Hinter diesen Formulierungen<br />

verbirgt sich die Vorgabe, dass Leiharbeitnehmer<br />

vom ersten Tag an dasselbe Entgelt<br />

erhalten, wie der vergleichbare Festbeschäftigte<br />

im entleihenden Betrieb. Von diesem<br />

Prinzip darf nur abgewichen werden,<br />

wenn ein anderslautender Tarifvertrag geschlossen<br />

wurde. Inzwischen wurde für diesen<br />

Sektor ein bundesweiter Tarifvertrag abgeschlossen.<br />

Schonvermögen<br />

Mit der Änderung der Arbeitslosenhilfeverordnung<br />

wurde das sog. Schonvermögen für<br />

Arbeitslosenhilfebezieher von 520 Euro pro<br />

Lebensjahr auf 200 Euro pro Lebensjahr reduziert.<br />

Damit wurde der Höchstbetrag für<br />

einen 65-Jährigen von 33.800 Euro auf 13.000<br />

Euro gesenkt.<br />

Hartz II<br />

Dabei handelt es sich um das zweite Gesetz<br />

für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt.<br />

Dieses wurde zusammen mit<br />

Hartz I am 23.12.2002 beschlossen. Auch<br />

hier sind inzwischen alle Regelungen in<br />

Kraft getreten.<br />

Ich-AG<br />

Ein Arbeitsloser, der sich selbstständig machen<br />

will und so aus der Arbeitslosigkeit<br />

herauskommen möchte, erhält eine Förderung<br />

durch die Bundesagentur für Arbeit.<br />

Diese beträgt in den ersten 12 Monaten 600<br />

Euro, danach weitere 12 Monate 360 Euro<br />

und im dritten Jahr monatlich 240 Euro. Eine<br />

Prüfung über die Erfolgaussichten der<br />

Ich-AG, z.B. mittels eines Geschäftsplans,<br />

findet nicht statt.<br />

Scheinselbständigkeit<br />

Die von rot-grün eingeführte Vermutungsregel<br />

des Paragraphen 7 Abs. 4 SGB IV wurde<br />

ersatzlos gestrichen. Damit ist diese Scheinselbständigenvermutung,<br />

die für viele Tausend<br />

Selbstständige eine Bedrohung ihrer<br />

Existenz darstellte, vom Tisch.<br />

Mini-Jobs<br />

Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse<br />

bis 400 Euro pro Monat „brutto für netto“<br />

sind wieder möglich. Lediglich der Arbeitgeber<br />

entrichtet Pauschalabgaben von<br />

25 %. 12 % fließen in die Rentenkasse, 11 %<br />

an die Krankenkasse und 2 % sind Einkommensteuer<br />

incl. Solidaritätsbeitrag und Kirchensteuer.<br />

Wie früher bei den 630-Mark-<br />

Jobs dürfen diese Beschäftigungsverhältnisse<br />

auch als Nebenjobs ausgeübt werden.<br />

Für den Bereich von 400 bis 800 Euro wurde<br />

eine Gleitzone eingerichtet. In dieser Zone<br />

sind die Sozialversicherungsbeiträge des<br />

Arbeitnehmers von 4 % linear steigend bis<br />

21 % gestaffelt. Der Arbeitsgeber entrichtet<br />

stets 21 %. Das Einkommen unterliegt<br />

der normalen Besteuerung.<br />

Für haushaltsnahe Beschäftigung wurde eine<br />

Sonderregelung geschaffen. Bis 400 Euro<br />

ändert sich für den Beschäftigten nichts,<br />

jedoch muss der Arbeitgeber nur 12 % (5 %<br />

für die Rentenkasse, 5 % für die Krankenkasse<br />

und 2 % Steuern) pauschal abführen. Zudem<br />

können die Arbeitgeber die Beschäftigung<br />

steuerlich geltend machen.<br />

Hartz III<br />

Das dritte Gesetz für moderne Dienstleistungen<br />

wurde am 23.12.2004 beschlossen. Die<br />

meisten Regelungen sind zum 01.01.2004 in<br />

Kraft getreten. Hierin sind folgende wichtige<br />

Änderungen enthalten:<br />

Berechnung Arbeitslosengeld<br />

Beim Arbeitslosengeld entfällt der pauschale<br />

Abzug der Kirchensteuer.<br />

Saisonarbeiter<br />

Bei Saisonarbeitnehmern wurden die Voraussetzungen<br />

für den Anspruch auf Arbeitslosengeld<br />

verschärft. Saisonarbeitnehmer<br />

haben erst dann Anspruch auf Arbeitslosengeld,<br />

wenn sie in den letzten 2 Jahren mindestens<br />

12 Monate versicherungspflichtige<br />

Beschäftigung nachweisen können.<br />

ABM/SAM<br />

Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und<br />

Strukturanpassungsmaßnahmen wurden<br />

zu einer einheitlichen Maßnahme zusammengefasst.<br />

Dabei ist zu beachten, dass<br />

die Versicherungspflicht entfällt und somit<br />

auch kein Anspruch auf Arbeitslosengeld<br />

erworben werden kann.<br />

Gesetz zu Reformen am<br />

Arbeitsmarkt<br />

Dieses Gesetz wurde zusammen mit Hartz<br />

III und Hartz IV am 23.12.2003 beschlossen.<br />

Hier die wichtigsten Inhalte:<br />

Kündigungsschutz<br />

Mit der Änderung des Kündigungsschutzgesetzes<br />

(KüSchG)wurden die Kriterien zur Sozialauswahl<br />

auf Dauer der Betriebszugehörigkeit,<br />

Lebensalter, Unterhaltspflichten des Arbeitnehmers<br />

und Schwerbehinderung begrenzt.<br />

Der Schwellenwert wurde bei Neueinstellungen<br />

von 5 auf 10 Arbeitnehmer erhöht.<br />

Tägliche Arbeitszeit<br />

Nach den neuen Regelungen im Arbeitszeitgesetz<br />

gilt nun auch Bereitschaftsdienst als<br />

Arbeitszeit.<br />

Hartz IV<br />

Das vierte Gesetz für moderne Dienstleistungen<br />

am Arbeitsmarkt (neues SGB II)<br />

wurde am 23.12.2003 beschlossen und tritt<br />

zum 01.01.2005 in Kraft. Hier die wichtigsten<br />

Inhalte:<br />

Arbeitslosengeld II<br />

Die steuerfinanzierte Arbeitslosenhilfe wird<br />

mit der Sozialhilfe zum neuen Arbeitslosengeld<br />

II (Alg II) zusammengelegt.<br />

Trägerschaft<br />

Generell ist die Bundesagentur für Arbeit<br />

die Trägerin des Alg II. Dies gilt insbesondere<br />

für die passiven Geldleistungen zum Lebensunterhalt,<br />

sowie die Leistungen zur Eingliederung<br />

in den Arbeitsmarkt. Die Landkreise<br />

und Kreisfreien Städte sind Träger in<br />

Hinblick auf die Unterkunftskosten und die<br />

psychosozialen Dienste. Dabei sollen beide<br />

Träger in enger Abstimmung aktiv werden.<br />

Für eine ausgewählte Anzahl an Kommunen<br />

wurde im Rahmen des Optionsgesetzes die<br />

Möglichkeit geschaffen, dass die Kommunen<br />

sämtliche Aufgaben aus Hartz IV in Eigenverantwortung<br />

übernehmen können.<br />

Finanzierung<br />

Die Finanzierung erfolgt generell aus Steuermitteln<br />

durch den Bund. Die Kommunen<br />

werden zum Ausgleich der von ihnen zu tragenden<br />

Unterkunftskosten einen finanziellen<br />

Ausgleich des Bundes erhalten.<br />

12 Die Raute 3/04


Leistungsniveau<br />

Die Zusammenlegung der beiden Leistungen<br />

Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe erfolgt<br />

auf Sozialhilfeniveau.<br />

Anreize für Vollzeitarbeit<br />

Um die Bereitschaft zur Arbeitsaufnahme<br />

zu erhöhen, wurden mehr Arbeitsanreize<br />

geschaffen. Zugleich wurden wirksamere<br />

Sanktionen bei Arbeitsverweigerung geschaffen.<br />

Für denjenigen, dem keine Arbeit<br />

angeboten werden kann, bleibt die Sicherung<br />

des vollen Lebensunterhaltes ohne<br />

Kürzung bestehen.<br />

Jugendliche unter 25<br />

Der Staat verpflichtet sich, Jugendlichen<br />

unter 25 ohne Arbeit unverzüglich eine Arbeit,<br />

Ausbildung oder Arbeitsgelegenheit<br />

anzubieten.<br />

Lebensversicherung<br />

Künftig wird auch für die Lebensversicherungen<br />

ein Schonbetrag von 200 Euro pro<br />

Lebensjahr gelten.<br />

Sozialversicherungsbeiträge<br />

Künftig sind die Hilfsbedürftigen sowohl<br />

renten-, wie auch krankenversichert.<br />

Hinzuverdienst<br />

Die Hinzuverdienstmöglichkeiten sind so<br />

ausgestaltet, dass sie einen besseren Anreiz<br />

zur Aufnahme einer Vollzeitarbeit bieten.<br />

Beweislastumkehr<br />

Bei der Ablehnung einer angebotenen Arbeit<br />

wurde die Beweislast umgekehrt. Künftig<br />

muss der Hilfeempfänger selbst einen<br />

wichtigen Grund für die Ablehnung der angebotenen<br />

Arbeit nachweisen.<br />

Leistungskürzungen<br />

Wer eine angebotene Arbeit ablehnt, der<br />

muss i.d.R. mit einer stufenweise Kürzung<br />

des Lebensunterhalts rechnen.<br />

Zumutbarkeit<br />

Hier gilt das heutige Sozialhilferecht für<br />

alle Alg II Bezieher. Damit ist jede Arbeit<br />

zumutbar, sofern der Hilfebedürftige dazu<br />

geistig und körperlich in der Lage ist<br />

und die Arbeit nicht sitten- oder gar gesetzwidrig<br />

ist.<br />

Schonvermögen<br />

Das SGB II gewährt Leistungen für Hilfeempfänger<br />

nur bei Bedürftigkeit, wenn diese ihren<br />

Lebensunterhalt nicht aus eigenem Einkommen<br />

oder Vermögen sicherstellen können.<br />

Deshalb ist der Umfang des nicht zu berücksichtigenden<br />

Vermögens (sog. Schonvermögen,<br />

geregelt im SGB II § 12) von entscheidender<br />

Bedeutung.<br />

Geldvermögen<br />

Der Grundfreibetrag für Vermögen beläuft<br />

sich auf 200 € pro Lebensjahr und<br />

pro erwerbsfähigem Partner; mindestens<br />

jedoch 4.100 €, maximal jeweils 13.000<br />

€, die nicht als Vermögen zu berücksichtigen<br />

sind.<br />

Leider konnte die Unionsfraktion ihren eigenen<br />

Gesetzentwurf, der einen Höchstfreibetrag<br />

für Altersvorsorge von 30.000 €<br />

vorgesehen hätte, nicht durchsetzen.<br />

Altersvorsorgefreibetrag<br />

Geldanlagen, die vertraglich nicht vor dem<br />

65. Lebensjahr verwertbar sind, sind ebenfalls<br />

mit 200 € pro Lebensjahr und erwerbsfähigem<br />

Partner bis maximal jeweils 13.000<br />

€ nicht zu berücksichtigen. Riester-Renten<br />

werden auf den Altersvorsorgefreibetrag<br />

bzw. Vermögensfreibetrag nicht angerechnet.<br />

Hier sind keine Obergrenzen vorgesehen.<br />

Besondere Anschaffungen<br />

Je Hilfsbedürftigem in der Bedarfsgemeinschaft<br />

werden 750 € für notwendige Anschaffungen<br />

nicht als Vermögen berücksichtigt.<br />

Hausrat & Kfz<br />

Der angemessene Hausrat wird nicht als<br />

Vermögen berücksichtigt.<br />

Ein angemessenes Kfz für jeden in der Bedarfsgemeinschaft<br />

lebenden, erwerbsfähigen<br />

Hilfebedürftigen wird nicht als Vermögen<br />

berücksichtigt.<br />

Sonderfälle Altersvorsorge<br />

Im Falle, dass der erwerbsfähige Hilfeempfänger<br />

oder sein Partner von der Versicherung<br />

in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

befreit ist, dürfen für die Altersvorsorge<br />

bestimmte Vermögensgegenstände in<br />

angemessenem Umfang nicht als Vermögen<br />

berücksichtigt werden.<br />

Hartz-Gesetze im Überblick<br />

Eigengenutztes Hausgrundstück oder<br />

Eigentumswohnung<br />

In angemessener Größe bleibt selbst genutztes<br />

Wohneigentum als Vermögen unberücksichtigt.<br />

Zu betreuende Angehörige<br />

Vermögen bleibt unberücksichtigt, das nachweislich<br />

zur baldigen Beschaffung oder Erhaltung<br />

eines Hausgrundstücks von angemessener<br />

Größe benötigt wird, soweit dies<br />

zu Wohnzwecken von behinderten oder pflegebedürftigen<br />

Menschen dienen soll und<br />

dieser Zweck durch die Verwertung des Vermögens<br />

gefährdet wäre.<br />

Härtefallklausel<br />

Sachen und Vermögen bleiben ebenfalls als<br />

Vermögen unberücksichtigt, soweit deren<br />

Verwertung offensichtlich unwirtschaftlich<br />

wäre oder für die Betroffenen eine besondere<br />

Härte bedeuten würde.<br />

Was ist angemessen?<br />

Nach derzeitigem Stand gehen die meisten<br />

Fachleute davon aus, dass für die Definition,<br />

was jeweils angemessen ist, die bisherigen<br />

Regelungen aus der Sozialhilfe herangezogen<br />

werden. Im Bedarfsfall sollten Sie sich<br />

bei der zuständigen Stelle (BA/Landkreis)<br />

erkundigen.<br />

Harald Frank<br />

Dies ist natürlich nur eine grobe Übersicht der Leistungen. Generell orientieren sich diese Leistungen am<br />

Grundsatz der Angemessenheit. In der Praxis bedeutet dies, dass beispielsweise bei der Übernahme der<br />

Mietkosten nach Personenzahl gestaffelte Höchstgrenzen hinsichtlich Größe und Miete gelten. Diese<br />

orientieren sich in der Rgel nach den Bislang üblichen Maßgaben im Bereich der Sozialhilfe. Im Bedarfsfall<br />

sollten Sie sich bei der für Sie zuständigen Stelle infomieren.<br />

Die Raute 3/04 13


14 Die Raute 3/04


Europa<br />

Ihre Ansprechpartner in Brüssel & Straßburg<br />

Die 9 <strong>CSU</strong>-Europaabgeordneten für 2004-2009<br />

Sie, die Bayerischen Bürger, haben am 13.<br />

Juni 2004 entschieden, dass erneut eine<br />

starke <strong>CSU</strong>-Mannschaft Ihre Interessen in<br />

Brüssel und Straßburg vertreten soll.<br />

EU regelt immer mehr<br />

Wie wichtig eine solche starke Interessensvertretung<br />

im Europaparlament ist, zeigt<br />

eine Zahl: Rund 80 Prozent aller gesetzgeberischen<br />

Maßnahmen des Deutschen<br />

Bundestages sind durch Vorgaben, Anpassungen<br />

oder Vollzug von Regelungen aus<br />

Brüssel oder Straßburg veranlasst. Erfreulicherweise<br />

haben wir mit Albert Dess wieder<br />

Markus Ferber<br />

Vorsitzender der<br />

<strong>CSU</strong>-Europagruppe<br />

Koordinator im Haushaltsausschuss,<br />

Mitglied im Ausschuss für<br />

Haushaltskontrolle,<br />

WK-Büro: Peutinger Str. 11,<br />

86152 Augsburg<br />

Tel 0821 349 21 10,<br />

Fax 0821 349 30 21<br />

www.markus-ferber.de<br />

Europäisches Parlament:<br />

Rue Wiertz 15 E 242, B-1047 Brüssel<br />

Tel 0032 2 28 45230, Fax 0032 2 28 49230<br />

mferber@europarl.eu.int<br />

Allée du Printemps, T 10 039<br />

F-67070 Strasbourg Cedex, Tel 0033 3 881 75230<br />

Dr. Angelika Niebler<br />

Geschäftsführerin der<br />

<strong>CSU</strong>-Europagruppe<br />

Mitglied in den Ausschüssen<br />

Industrie, Forschung und Energie,<br />

Rechte der Frau und Gleichstellung<br />

der Geschlechter<br />

Bürgerbüro <strong>CSU</strong> Kreisgeschäftsstelle,<br />

Münchener<br />

Straße 2, 85560 Ebersberg<br />

Tel 08092 865770,<br />

Fax 08092 256920<br />

www.angelika-niebler.de<br />

Europäisches Parlament:<br />

Rue Wiertz ASP 15 E 254, B-1047 Brüssel<br />

Tel 0032 2 28 45390, Fax 0032 2 28 49390<br />

aniebler@europarl.eu.int<br />

Allée du Printemps, T 10 006<br />

F-67070 Strasbourg Cedex, Tel 0033 3 881 75390<br />

Dr. Ingo Friedrich<br />

Vizepräsident des<br />

Europäischen Parlaments,<br />

Mitglied im Ausschuss für<br />

Konstitutionelle Fragen<br />

<strong>CSU</strong> Europabüro<br />

Postfach 1239<br />

91702 Gunzenhausen<br />

Tel 09831 8373,<br />

Fax 09831 4330<br />

www.ingo-friedrich.de<br />

Europäisches Parlament<br />

Rue Wiertz ASP 15 E 102, B-1047 Brüssel<br />

Tel 0032 2 28 45324, Fax 0032 2 28 49324<br />

ifriedrich@europarl.eu.int<br />

Allée du Printemps, T 12 037<br />

F-67070 Strasbourg Cedex<br />

Tel 0033 3 881 75324<br />

einen oberpfälzer <strong>CSU</strong>-Abgeordneten im<br />

Europäischen Parlament, der Ihnen gerne<br />

mit Rat und Tat zur Seite stehen will.<br />

Arbeitsteiliges Parlament<br />

Wie alle modernen Parlamente ist aber<br />

auch das Europaparlament sehr arbeitsteilig<br />

organisiert. Innerhalb der Fraktionen<br />

widmen sich die Abgeordneten nur wenigen<br />

Themen, diesen aber sehr intensiv.<br />

Für die anderen Bereiche verschaffen sie<br />

sich mit Unterstützung ihrer jeweiligen<br />

Fachkollegen einen Überblick. Damit Sie<br />

bei Fragen gleich den richtigen Ansprech-<br />

Albert Dess<br />

Mitglied im Ausschuss für<br />

Landwirtschaft<br />

Weinbergerstr. 18<br />

92318 <strong>Neumarkt</strong><br />

Tel 09181 22641<br />

Fax 09181 21761<br />

www.albert-dess.de<br />

Europäisches Parlament<br />

Rue Wiertz ASP 15 E 246<br />

B-1047 Brüssel<br />

Tel 0032 2 28 45231, Fax 0032 2 28 49231<br />

adess@europarl.eu.int<br />

Allée du Printemps, T 10 015<br />

F-67070 Strasbourg Cedex<br />

Tel 0033 3 881 75231<br />

Bernd Posselt<br />

Mitglied im<br />

Auswärtigen Ausschuss<br />

Dachauer Str. 17<br />

80335 München<br />

Tel 089 5546 83<br />

Fax 089 594768<br />

mail@bernd-posselt.de<br />

www.bernd-posselt.de<br />

Europäisches Parlament<br />

Allée du Printemps<br />

T 10 021, F-67070 Strasbourg Cedex<br />

Tel 0033 3 881 75 232<br />

Alexander Radwan<br />

Koordinator im Ausschuss für<br />

Wirtschaft und Währung,<br />

Valepper Str. 28<br />

83700 Rottach-Egern<br />

Tel 08022 670446<br />

Fax 08022 670727<br />

europabuero@alexanderradwan.de<br />

Europäisches Parlament<br />

Rue Wiertz ASP 15 E 218, B-1047 Brüssel<br />

Tel 0032 2 28 45538 Fax 0032 2 28 49538<br />

aradwan@europarl.eu.int<br />

Allée du Printemps, T 10 008<br />

F-67070 Strasbourg Cedex<br />

Tel 0033 3 881 75538<br />

partner innerhalb der <strong>CSU</strong>-Europagruppe<br />

finden, haben wir für Sie in dieser Ausgabe<br />

die neun <strong>CSU</strong>-Europaabgeordneten, ihre<br />

Schwerpunkte, ihre Internetauftritte und<br />

ihre Erreichbarkeit zusammengestellt.<br />

<strong>CSU</strong> <strong>Neumarkt</strong> setzt auf Dialog<br />

Gleichzeitig wird der <strong>CSU</strong>-Stadtverband seinen<br />

Weg der letzten Jahre fortsetzen, für Sie<br />

auch Europaparlamentarier nach <strong>Neumarkt</strong><br />

zu holen, die Ihnen zu interessanten Themen<br />

Rede und Antwort stehen.<br />

Harald Frank<br />

Manfred Weber<br />

Mitglied im Ausschuss für<br />

bürgerliche Freiheiten, Justiz<br />

und Inneres,<br />

Finkenweg 22<br />

93359 Wildenberg<br />

Tel 09444 8709752<br />

Fax 09444 8709751<br />

www.weber-manfred.de<br />

Europäisches Parlament<br />

Rue Wiertz ASP 15 E 209, B-1047 Brüssel<br />

Tel 0032 2 28 45890 Fax 0032 2 28 49890<br />

manweber@europarl.eu.int<br />

Allée du Printemps, T 10 014<br />

F-67070 Strasbourg Cedex<br />

Tel 0033 3 881 75890<br />

Dr. Joachim Wuermeling<br />

Stellvertretender Koordinator<br />

im Ausschuss für Binnenmarkt<br />

und Verbraucherschutz,<br />

Stellvertretender Koordinator<br />

im Ausschuss für Konstitutionelle<br />

Angelegenheiten<br />

<strong>CSU</strong>-Europabüro Oberfranken<br />

Wölfelstr. 6, 95444 Bayreuth<br />

Tel 0921 5606911<br />

Fax 0921 5606912<br />

www.wuermeling.net<br />

Europäisches Parlament<br />

Rue Wiertz 15 E 258, B-1047 Brüssel<br />

Tel 0032 2 28 45711, Fax 0032 2 28 49711<br />

jwuermeling@europarl.eu.int<br />

Allée du Printemps, T 10 023<br />

F-67070 Strasbourg Cedex<br />

Tel 0033 3 881 75711<br />

Dr. Anja Weisgerber<br />

Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen,<br />

Volksgesundheit<br />

und Lebensmittelsicherheit,<br />

Schulstr. 99, D- 97525 Schwebheim,<br />

Tel 09723 2019,<br />

Fax 09723 2063<br />

www.anja-weisgerber.de<br />

Europäisches Parlament<br />

Rue Wiertz ASP 10 E 210, B-1047 Brüssel<br />

Tel 0032 2 28 45337, Fax 0032 2 28 49337<br />

aweisgerber@europarl.eu.int<br />

Allée du Printemps, T 10 004<br />

F-67070 Strasbourg Cedex, Tel 0033 3 881 75 337<br />

Harald Frank<br />

Photos: Europäisches Parlament<br />

Die Raute 3/04 15


<strong>CSU</strong> <strong>Neumarkt</strong> im Dialog<br />

<strong>CSU</strong> im Dialog mit den <strong>Neumarkt</strong>ern<br />

Rückblick auf die Politischen Wochen des <strong>CSU</strong>-Stadtverbandes<br />

Die Christlich Soziale Union in <strong>Neumarkt</strong><br />

bot den Bürgerinnen und Bürgern unter<br />

dem Motto „Mitmachen und mitgestalten“<br />

die Möglichkeit, sich aus erster Hand zu informieren<br />

und Politik sozusagen hautnah<br />

mitzuerleben.<br />

Bürgerbeteiligung ist in <strong>Neumarkt</strong> in den<br />

letzten Jahren mit einem sehr engagierten<br />

„Agenda 21-Prozess“ auf eine weitere und<br />

breite Grundlage gestellt worden. Sie war<br />

für die <strong>CSU</strong> schon immer selbstverständlich.<br />

Ohne das Ohr direkt an der Bevölkerung zu<br />

haben hätte die <strong>CSU</strong> in <strong>Neumarkt</strong> nicht über<br />

Jahrzehnte derart überzeugende Ergebnisse<br />

bei Wahlen erzielen können.<br />

Bei knapp 40 Veranstaltungen wurde über<br />

verschiedenste Themen aus allen Ebenen<br />

der Politik informiert. Viele wichtige Politiker<br />

standen Rede und Antwort.<br />

Dr. Ingo Friedrich:<br />

Europa-Empfang mit<br />

andalusischem Feuer<br />

Wenige Tage vor den Europawahlen am 13.<br />

Juni lud die <strong>CSU</strong> zu einem Europa-Empfang<br />

mit dem Vizepräsidenten des Europäischen<br />

Parlaments, Dr. Ingo Friedrich, MdEP, in die<br />

Festsäle der Residenz ein. Die zahlreichen<br />

Besucher bereuten ihr Kommen nicht: Politische<br />

Informationen, begeisternde Tanzdarbietungen<br />

durch die Tanzgruppe „Fuego<br />

Andaluz“ und ein unterhaltsamer Stehempfang<br />

mit vielen Persönlichkeiten aus <strong>Neumarkt</strong><br />

warteten.<br />

Christlich-abendländisches<br />

Wertefundament<br />

<strong>CSU</strong>-Stadtverbandsvorsitzender Helmut<br />

Jawurek stellte die Bedeutung der europäischen<br />

Politik heraus. Schon heute würden<br />

rund 60 Prozent aller Vorschriften aus<br />

Brüssel kommen. Europapolitik sei längst<br />

Innenpolitik. Bayern brauche deshalb eine<br />

starke Stimme in der EU, damit Bayerische<br />

Interessen dort zur Geltung kommen können.<br />

Es gelte auch Identität, Kultur und Tradition<br />

zu verteidigen. In einem größeren<br />

Europa müssten auch die Rechte<br />

von Volksgruppen und Minderheiten<br />

ihren Platz haben. Gerade für die <strong>CSU</strong><br />

sei die christlich-abendländische Wertegemeinschaft<br />

das Fundament Europas.<br />

Deshalb fordere die <strong>CSU</strong> beispielsweise<br />

auch einen Gottesbezug in die<br />

Präambel des EU-Verfassungsvertrages<br />

aufzunehmen. Jawurek stellte auch klar<br />

heraus, dass der Beitritt von zehn neuen<br />

Mitgliedsstaaten am 1. Mai 2004 ein<br />

wichtiger Beitrag zur Stabilität unse-<br />

res Kontinents sei. Er kritisierte, dass<br />

Deutschland sehr schlecht vorbereitet<br />

in den Wettbewerb im neuen und grö-<br />

ßeren Wirtschaftsraum gehe. Mit den unzulänglichen<br />

und schlecht vorbereiteten Reformen<br />

der rot-grünen Bundesregierung unter<br />

Führung von Gerhard Schröder werde<br />

es Deutschland sehr schwer haben.<br />

Helmut Jawurek forderte die Politik auf, den<br />

Mut und die Ehrlichkeit zu haben, auch die<br />

Grenzen Europas zu bestimmen. Die Türkei,<br />

Israel oder beispielsweise Marokko sollten<br />

auch künftig keinen Platz in der EU haben<br />

können.<br />

Europa als<br />

Friedensbewegung<br />

<strong>CSU</strong>-Kreisvorsitzender Hans Bradl betonte,<br />

dass die Europäische Union eine große<br />

Friedensbewegung sei und man keine<br />

kriegerischen Auseinandersetzungen unter<br />

Nachbarn mehr fürchten müsse, wie in<br />

den Jahrhunderten davor. Europakandidat<br />

Albert Deß stellte die Bedeutung der Europäischen<br />

Institutionen heraus. Europa sei<br />

weit mehr als nur die Agrarpolitik. „Mein Urgroßvater,<br />

mein Großvater und mein Vater<br />

mussten jeweils in den Krieg ziehen. Jetzt<br />

leben wir schon in der dritten Generation<br />

im Frieden“, so Albert Deß.<br />

Bekenntnis zur<br />

Subsidiarität<br />

Der stellvertretende <strong>CSU</strong>-Parteivorsitzende<br />

Dr. Ingo Friedrich zeigte die verschiedenen<br />

Bereiche und Problemfelder auf, in denen<br />

wir schon heute Europa brauchen. Viele akute<br />

Probleme machten an den Grenzen der<br />

Länder nicht halt. Ob Markenrecht, Umweltschutz<br />

oder Steuerrecht, viele Dinge könnten<br />

nur europäisch geregelt werden. Er erteilte<br />

aber einen europäischem „Superstaat“<br />

eine deutliche Absage. „Alles was national<br />

oder regional besser geregelt werden kann,<br />

muss auch in dieser Ebene bleiben!“, betonte<br />

Dr. Friedrich. Er legte damit ein deutliches<br />

Bekenntnis zur Subsidiarität ab. Als Beispiel<br />

führte er die Trinkwasserversorgung an, die<br />

nicht von Brüssel aus privatisiert oder geregelt<br />

werden dürfe.<br />

Andalusisches Feuer verbreiteten die Flamencotänzerinnen<br />

bei ihrem Auftritt beim Europa-Empfang.<br />

Herausforderung<br />

Osterweiterung<br />

Die Osterweiterung sei für die europäische<br />

Union eine große Herausforderung. Inzwischen<br />

gebe es im Europäischen Parlament<br />

20 Amtssprachen. Alleine die Kosten für<br />

die Übersetzer belaufen sich auf rund eine<br />

Milliarde Euro im Jahr. „Die Erweiterung<br />

ist eine große Chance, aber auch eine immense<br />

Herausforderung“, betonte Dr. Ingo<br />

Friedrich. Er kritisierte heftig die<br />

Bundesregierung: „Wer in dieser Situation,<br />

wo wir bis zur Halskrause<br />

voll sind, davon schwafelt, noch<br />

mal 75 Millionen türkische Bürger<br />

aufzunehmen, der weiß nicht, wovon<br />

er redet!“<br />

Einen vehementen Appell richtete<br />

Dr. Friedrich an Bundeskanzler<br />

Gerhard Schröder: „Ich fordere ihn<br />

auf, die versprochenen 40 Millionen<br />

Euro für den ostbayerischen Raum<br />

doch endlich zur Verfügung zu stellen!“.<br />

Gerade die an die Tschechei<br />

angrenzenden Gebiete brauchen<br />

Unterstützung um im Wettbewerb<br />

mit der Hochförderregion jenseits<br />

der Grenze wenigstens etwas konkurrieren<br />

zu können. Bürgermeister Arnold<br />

Graf fasste zusammen: „Die Menschen<br />

müssen begreifen, wie wichtig Europa<br />

für ihr Leben ist!“<br />

Franz Meyer: Fachgespräch<br />

Wirtschaft<br />

Knapp 100 Unternehmer und interessierte<br />

Besucher hatten sich im Foyer des historischen<br />

Reitstadls zu einem Wirtschaftsfachgespräch<br />

der <strong>CSU</strong> eingefunden.-<br />

<strong>CSU</strong>-Stadtverbandsvorsitzender Helmut<br />

Jawurek kritisierte, dass trotz vielfältiger<br />

Sparbeschlüsse die Wirtschaft in<br />

Deutschland nicht in Gang komme.<br />

Nach sechs Jahren Rot-Grün in<br />

Bonn und Berlin sei aus der einstigen<br />

Lokomotive der Wirtschaft<br />

in Europa ein Dauerschlusslicht<br />

und Bremsklotz für die anderen<br />

Staaten geworden. Der Bundeshaushalt<br />

im Jahr 2003 habe<br />

bei einer Sozialquote von<br />

33,4 Prozent gerade noch bescheidene<br />

9 Prozent Investitionen<br />

ausgewiesen. „Dabei sind<br />

gerade Investitionen in die Infrastruktur<br />

notwendigste Vorraussetzungen<br />

für Wirtschaftswachstum,<br />

Beschäftigung und<br />

neue Arbeitsplätze!“, betonte<br />

Helmut Jawurek.<br />

16 Die Raute 3/04<br />

Ein engagiertes Plädo<br />

sident des EU-Parlame<br />

beim <strong>CSU</strong>-Eur<br />

Auch für Einzelgespräc<br />

staatssekretär Me


yer hielt der Vizepränts<br />

Dr. Ingo Friedrich<br />

opaempfang.<br />

he nahm sich Finanzyer<br />

(rechts) Zeit.<br />

Bayern bei Neuverschuldung Vorbild:<br />

Der neue Staatssekretär im Bayerischen<br />

Staatsministerium der Finanzen, Franz Meyer,<br />

MdL, betonte, dass der Freistaat Bayern<br />

voraussichtlich im Jahr 2006 als einziges Bundesland<br />

in Deutschland einen ausgeglichenen<br />

Haushalt vorlegen, also keine<br />

Schulden mehr aufnehmen werde. Die<br />

Verschuldung der letzten Jahrzehnte,<br />

die Bund, Länder und Gemeinden angehäuft<br />

hätten, sei die größte Hypothek<br />

für die jungen Menschen und den Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland. „Im letzten<br />

Jahr wurden über 80 Milliarden Euro neue<br />

Schulden in Deutschland aufgenommen.<br />

So kann es nicht weitergehen!“, forderte<br />

Staatssekretär Meyer. Er lobte besonders<br />

die ausgezeichnete Finanzpolitik<br />

der Stadt <strong>Neumarkt</strong>. Bayern werde<br />

auch den Bürokratieabbau entschieden<br />

voranbringen.<br />

Nicht mehr ausgeben<br />

als man einnimmt!<br />

Auf die Frage nach dem Rezept für<br />

die erfolgreiche Finanzsituation in der<br />

Stadt <strong>Neumarkt</strong> antwortete OB Alois<br />

Karl, „Das ist ganz einfach und kein Geheimnis:<br />

Auf die Dauer darf man nicht<br />

mehr ausgeben als man einnimmt!“.<br />

Scherzhaft merkte Karl an, dass zu<br />

den 80 Milliarden Neuverschuldung<br />

von Bund, Ländern und Gemeinden<br />

im letzten Jahr die Stadt <strong>Neumarkt</strong><br />

keinen Euro beigetragen habe.<br />

Wirtschaftsfreundlichkeit<br />

eingefordert<br />

Als Vertreter der IHK Niederbayern-Oberpfalz<br />

betonte Rainer Vorkauf von der Bauunternehmung<br />

Max Bögl, dass sowohl im<br />

Vergaberecht als auch bei der Projektentwicklung<br />

Wirtschaftsinteressen und<br />

damit Arbeitsplatzsicherung in Deutschland<br />

einen höheren Stellenwert haben<br />

sollten. Bei der Ausweisung von so genannten<br />

Flora-Fauna-Habitat (FFH) Flä-<br />

chen dürften nicht nur Umweltgesichtspunkte<br />

ausschlaggebend sein.<br />

Finanzmittel für den<br />

Mittelstand vorhanden<br />

Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse<br />

<strong>Neumarkt</strong>-Parsberg, Karl-Heinz<br />

Stöckle, betonte, dass durch verschärfte<br />

Richtlinien bei der Kreditgewährung<br />

(Basel II, MaK und MaH) zwar besondere<br />

Anforderungen an die Kreditnehmer<br />

gestellt würden, dies aber nicht zu einem<br />

Rückgang der Kreditlinien geführt<br />

habe. Im Gegenteil, die Summe der Kredite<br />

habe sich im letzten Jahr deutlich<br />

erhöht. Finanzmittel für sinnvolle Investitionen<br />

stünden mittelständischen Betrieben<br />

zur Verfügung. Es sei aber eine<br />

verstärkte Zusammenarbeit von Finanzinstitution<br />

und Unternehmen notwendig.<br />

Handwerk hat weiter<br />

goldenen Boden<br />

Kreishandwerksmeister Gerhard Ulm betonte,<br />

„Das Handwerk hat auch weiterhin<br />

goldenen Boden“. Es sei aber wichtig, dass<br />

Vor der <strong>Neumarkt</strong>er Flagge die Hauptreferenten des<br />

Fachgespräch Wirtschaft des <strong>CSU</strong>-Stadtverbandes <strong>Neumarkt</strong>.<br />

sich die Eltern von der Einstellung, ihre<br />

Kinder müssten es in jedem Fall besser haben<br />

als sie selber, verabschieden. „Ein Azubi<br />

muss auch einmal zehn bis zwölf Stunden<br />

seinen Mann stehen können!“, sagte<br />

Ulm. Manche Lehrlinge brächten auch sehr<br />

wenige Grundkenntnisse mit, was die Suche<br />

nach einem Arbeitsplatz natürlich erschwere.<br />

Es werde auch nicht jeder junge<br />

Mensch seinen Traumberuf erlernen können.<br />

Er zeigte sich zuversichtlich, dass im<br />

Handwerk wieder viele Ausbildungsplätze<br />

bereitgestellt werden.<br />

Wolfgang Zöller: Fachgespräch<br />

Gesundheit<br />

Gut 120 Besucher hatten sich in der Kantine<br />

des Klinikums <strong>Neumarkt</strong> eingefunden<br />

um mit Fachleuten aus Politik und Praxis die<br />

Auswirkungen der letzten und Überlegungen<br />

für neue Reformen im Gesundheitswesen<br />

zu diskutieren.<br />

Wolfgang Zöller, Helmut Jawurek, Rudolf Kraus und Barbara Lanzinger<br />

(v.l.) beim Fachgespräch Gesundheit.<br />

Medizinisch Notwendiges auch<br />

künftig zu zahlen<br />

Stadtverbandsvorsitzender Jawurek brachte<br />

es gleich zu Beginn auf den Punkt: „Durch<br />

die verheerende Situation auf dem Arbeitsmarkt<br />

brechen die Beitragszahlungen bei<br />

den Sozialversicherungen dramatisch ein.“<br />

Das Gesundheitswesen in Deutschland<br />

stehe am Scheidepunkt. Die in die Zukunft<br />

weisenden Reformen der letzten Regierung<br />

Kohl seien von SPD und Grünen nach der Regierungsübernahme<br />

zurückgenommen worden.<br />

„Jetzt kommt es umso dicker“, fürchtet<br />

er. Massive finanzielle Belastungen waren<br />

die Auswirkungen der Beschlüsse der Regierung<br />

Schröder für die Sozialversicherungskassen.<br />

Jawurek forderte, dass sich die Versicherten<br />

darauf verlassen können müssten,<br />

<strong>CSU</strong> <strong>Neumarkt</strong> im Dialog<br />

dass auch künftig alle medizinisch notwendigen<br />

Leistungen in der gesetzlichen Krankernversicherung<br />

gewährt werden.<br />

Mehr Eigenverantwortung<br />

übernehmen<br />

Wolfgang Zöller, gesundheitspolitischer<br />

Sprecher der <strong>CSU</strong> Landesgruppe<br />

im Bundestag, betonte, dass zwar<br />

die Kosten des Gesundheitswesens<br />

gestiegen seien, dass aber auch die<br />

Leistungen und die Versorgung besser<br />

geworden seien. Die letzten Reformen<br />

hätten nur etwas an den Kosten<br />

gespart, die Qualität aber nicht verbessert.<br />

Er forderte eine Entkoppelung der<br />

Versicherten von den Lohnkosten. Der<br />

Faktor Arbeit müsse deutlich entlastet werden.<br />

Menschen müssten künftig auch mehr<br />

Eigenverantwortung tragen. Auf die Frage,<br />

ob er das Modell einer Bürgerversicherung<br />

oder einer Gesundheitsprämie favorisiere,<br />

schlug Zöller einen Kompromiss aus beiden<br />

Lösungen vor.<br />

Fairness im Wettbewerb<br />

Deutliche Kritik übte der <strong>Neumarkt</strong>er Unternehmer,<br />

Prof. Dr. Michael Popp, Vorstandsvorsitzender<br />

der Bionorica AG, am letzten<br />

Gesundheitsreformgesetz. Ständige Markteingriffe<br />

durch die Politik hätten klar den<br />

fairen Wettbewerb zerstört und gerade die<br />

mittelständische Pharmaindustrie getroffen.<br />

„Es muss Schluss sein mit der Regulierung.<br />

Der Patient und der Markt sollten<br />

weder selbst entscheiden können!“ forderte<br />

Michael Popp. Die letzte Gesundheitsreform<br />

habe vorwiegend internationalen Pharmakonzernen<br />

Marktvorteile verschafft, während<br />

die heimische mittelständische Struktur<br />

benachteiligt sei.- Arbeitsplätze würden<br />

so von der Politik bewusst ins Ausland<br />

verlagert.<br />

Auch der Amberger AOK-Direktor Wolfgang<br />

Händlmeier sprach sich für mehr<br />

Transparenz im Gesundheitswesen aus<br />

und forderte das Krankenkassenmodell<br />

grundlegend zu reformieren. Die Gesundheitsreform<br />

kritisierte auch der<br />

Vorsitzende des ärztlichen Kreisverbandes,<br />

Dr. Jürgen Gruber. „Durch die Praxisgebühr<br />

bezahlt der Patient mehr, durch<br />

die Reform bekommt er aber weniger, das<br />

nennt sich dann Reform“, merkte er an.<br />

Klinikum <strong>Neumarkt</strong><br />

gut gerüstet<br />

Landrat Albert Löhner und Klinikumsgeschäftsführer<br />

Peter Weymayr betonten,<br />

dass das <strong>Neumarkt</strong>er Klinikum trotz härterer<br />

Konkurrenz und veränderter Rahmenbedingungen<br />

für die Zukunft gut gerüstet werde.<br />

Ziel ist eine bestmögliche Versorgung für<br />

die Menschen in unserer Heimat betonte<br />

der Landrat. MdB Rudolf Kraus sprach sich<br />

für eine nachhaltige und längerfristige Finanzierung<br />

im Gesundheitswesen aus.<br />

Irmgard Wanke/Jürgen Bäuml<br />

Die Raute 3/04 17


Arbeitsplätze für <strong>Neumarkt</strong><br />

Arbeitsplätze sichern - aktive Standortpolitik betreiben<br />

Oberbürgermeister Karl erläutert die Stadtpolitik am Beispiel Tchibo<br />

Der Autor,<br />

Alois Karl (53),<br />

steht seit 1990 als<br />

Oberbürgermeister<br />

an der Spitze der<br />

Großen Kreisstadt<br />

<strong>Neumarkt</strong> i.d.OPf.<br />

Bedenken Sie die erdrückende Situation:<br />

Täglich gehen in Deutschland etwa 1000 Arbeitsplätze<br />

verloren, im letzten Jahr insgesamt<br />

400.000 Arbeitsplätze. Bei einem solch<br />

ernüchternden Bild möchte man manchmal<br />

schier verzweifeln und fragt sich, warum das<br />

so ist . Unweigerlich kommt man auf grobe<br />

Fehler der Bundespolitik, insbesondere zu<br />

der völlig mißlungenen Finanz- und Steuerpolitik.<br />

Als Verantwortlicher in einer Stadt kann<br />

man oft gegen die Einflüsse der großen Politik<br />

nicht viel unternehmen. Trotzdem wollen<br />

wir nicht mutlos werden, trotzdem wollen<br />

wir eigene Anstrengungen in <strong>Neumarkt</strong> unternehmen<br />

und haben in den letzten Jahren<br />

auch immer wieder gute Erfolge erzielt: Ich<br />

erinnere in diesem Zusammenhang daran,<br />

dass wir es geschafft haben, das Werk Pfleiderer<br />

III in unserer Stadt zu halten und viele<br />

Arbeitsplätze am Standort <strong>Neumarkt</strong> sicher<br />

zu machen. Die Ansiedlung und Verfestigung<br />

von Pfleiderer geschah gegen den erbitterten<br />

Widerstand des politischen Gegners im <strong>Neumarkt</strong>er<br />

Stadtrat. Ich erinnere an die Ansiedlung<br />

der Firma Camping Berger, die nur durch<br />

rasches und sehr entschlossenes Handeln in<br />

<strong>Neumarkt</strong> gehalten werden konnte; eine Abwanderung<br />

an einen anderen Standort stand<br />

unmittelbar bevor, einhergehend damit der<br />

Verlust von Arbeitsplätzen. Auch hier waren<br />

Mitglieder des <strong>Neumarkt</strong>er Stadtrates mit<br />

großem Einsatz gegen die Ansiedlung von<br />

Camping Berger auf den Barrikaden. Gott<br />

sei Dank hat mich die <strong>CSU</strong>-Stadtratsfraktion<br />

bei diesen Ansiedlungen genauso gut unterstützt,<br />

wie nun bei der Investition der Firma<br />

Franz Fischer in das große Autohaus an der<br />

Nürnberger Straße. Die Ansiedlung des VW-<br />

und Audi-Autohauses ist gerade auch deshalb<br />

ermöglicht worden, weil wir dort rechtzeitig<br />

geeignete Grundstücke erworben hatten, die<br />

wir jetzt anbieten konnten. Dies macht Arbeitsplätze<br />

in <strong>Neumarkt</strong> sicher!<br />

Wir freuen uns auch sehr darüber, dass unsere<br />

Bemühungen um Unternehmensansiedlungen<br />

in einem weiteren Bereich erfolgreich<br />

sind, bei der Fa. Tchibo. Die Fa. Tchibo baut<br />

derzeit im Gewerbegebiet Habersmühle ihr<br />

großes Logistikzentrum für Süddeutschland,<br />

Österreich, Tschechei, Slowakei usw. Der Investitionsaufwand<br />

ist beträchtlich, die Auswirkung<br />

auf unsere Stadt und die Region eben-<br />

so. Die schon bestehenden ca. 65 Arbeitsplätze<br />

bei Tchibo in <strong>Neumarkt</strong> bleiben erhalten,<br />

sie wären bei einer Verlagerung des Logistik-Zentrums<br />

verloren gegangen. Es werden<br />

ca. 100 neue Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Die große Baumaßnahme bietet die Chance,<br />

Aufträge an heimische Bauunternehmungen<br />

zu vergeben.<br />

Gründe pro <strong>Neumarkt</strong><br />

Der Ansiedlungserfolg bei der Fa. Tchibo<br />

kommt nicht von ungefähr. Es waren seit<br />

November letzten Jahres außerordentlich<br />

harte Verhandlungen notwendig, um den<br />

Erfolg zu begründen und die entsprechenden<br />

Notarverträge am 23. April 2004 zu schließen.<br />

Insbesondere Verwaltungsdirektor Josef<br />

Die Zufahrt zum Tchibo-Logistikzentrum<br />

Graf hat sich in vehementer Weise für <strong>Neumarkt</strong>er<br />

Interessen eingesetzt. Die Investition<br />

in <strong>Neumarkt</strong> selbst hat die Fa. Tchibo nach<br />

einem aufwändigen Auswahlverfahren an die<br />

US- amerikanische Firma Prologis aus Denver<br />

vergeben. Der Ansiedlungserfolg konnte deshalb<br />

erreicht werden, weil wir den ungeheuerlichen<br />

Zeitdruck akzeptiert haben und das<br />

Hier liefen die Arbeiten zur schnellen Schaffung der<br />

notwendigen Infrastruktur auf Hochtouren<br />

Unternehmen unbedingt in <strong>Neumarkt</strong> ansiedeln<br />

wollten. Schon sehr früh stand seitens<br />

des Investors fest, dass der Baubeginn am 14.<br />

Juni 2004 sein sollte, um den Betrieb dort im<br />

Februar 2005 aufnehmen zu können. Wir hatten<br />

nur deshalb eine Chance, <strong>Neumarkt</strong> als<br />

Standort durchzusetzen, weil wir bereit waren,<br />

den Termin für den Baubeginn, also den 14. Juni<br />

2004, zusagen und halten zu können.<br />

Es begann ein Wettlauf mit der Zeit und den<br />

Terminen. Wir haben die gesamte Arbeit des<br />

<strong>Neumarkt</strong>er Stadtrats auf die genannten Termine<br />

abgestellt, haben am 26. Februar 2004<br />

beschlossen, den Flächennutzungsplan ab-<br />

zuändern und einen entsprechenden Bebauungsplan<br />

für das Gewerbegebiet aufzustellen.<br />

Bereits nach dreieinhalb Monaten, am<br />

9. Juni 2004, erfolgte der Satzungsbeschluss<br />

durch den Stadtrat und machte den Bebauungsplan<br />

rechtskräftig, obwohl 26 verschiedene<br />

Fachstellen angehört werden mussten.<br />

Mit Ausnahme des Bundes Naturschutz waren<br />

alle sehr kooperativ beim Zustandekommen<br />

des Planes. Unsere Mitarbeiter mussten<br />

außerordentliches leisten, insbesondere<br />

Stadtbaumeister Müller-Tribbensee und Johann<br />

Kreuzer vom Stadtplanungsamt waren<br />

in ungezählt vielen Arbeits- und Überstunden<br />

eingespannt.<br />

Erschließung im Eiltempo<br />

Neben der planerischen Arbeit musste das gesamte<br />

Industriegebiet Habersmühle erschlossen<br />

werden. Bis zum 14. Juni 2004 musste die<br />

Versorgung mit <strong>Wasser</strong>, Gas, Strom und Telekommunikation<br />

stehen, ebenso die Entsorgung<br />

der Abwässer, hinzu kamen die neuen<br />

Straßen im Bereich Ungenricht und ebenso<br />

die Aufweitung der Bundesstraße 299. Alle<br />

haben hervorragend mitgewirkt und mit uns<br />

zusammen gearbeitet! Das Straßenbauamt<br />

Regensburg, die Mitarbeiter der Baufirmen<br />

Max Bögl und Klebl GmbH, die Mitarbeiter<br />

der Stadtwerke unter Direktor Tylla und unsere<br />

tüchtigen Mitarbeiter vom Tiefbauamt, insbesondere<br />

Herr Hollweck und Herr Schmidt.<br />

Gerade ihrer tüchtigen Arbeit ist es zu verdanken,<br />

dass trotz Witterungsproblemen alle Termine<br />

eingehalten werden konnten. Wir haben<br />

innerhalb weniger Wochen dort 1,5 Mio € investiert.<br />

Die Ausgaben sind nicht nur für das<br />

Vorhaben der Fa. Tchibo notwendig, sie sind<br />

auch für weitere Ansiedlungen im dortigen<br />

Gewerbegebiet nützlich. Die Fa. Prologis hat<br />

begonnen, das neue Logistik-Zentrum zu errichten,<br />

es wird gewiss plangemäß in Betrieb<br />

gehen können. Damit hat sich dann unser großer<br />

Einsatz gelohnt. Wir haben Arbeitsplätze<br />

in <strong>Neumarkt</strong> erhalten und geholfen, neue<br />

zu schaffen.<br />

Als sehr richtig erweist sich nun unsere Politik<br />

der letzten Jahre, durch die wir etwa 120<br />

Hektar Gewerbeflächen neu ausgewiesen haben<br />

und außerordentlich viele Grundstücke<br />

zu unserem Eigentum erworben haben. Zur<br />

Gewerbeansiedlung trägt gewiss auch ein äußerst<br />

positives Wirtschaftsklima in <strong>Neumarkt</strong><br />

bei, z.B. haben wir seit 27 Jahren keine Gewerbesteuern<br />

mehr erhöht. Wir freuen uns<br />

sehr, dass unsere dynamische und harte Arbeit<br />

in den Bemühungen um Neuansiedlungen<br />

oder auch Verfestigungen von Betrieben<br />

in <strong>Neumarkt</strong> ein weiteres Mal gute Erfolge<br />

zeigt. Arbeitsplätze in unserer Region können<br />

auf diese Art und Weise gefestigt und<br />

ausgebaut werden.<br />

Alois Karl<br />

18 Die Raute 3/04


Visionen für <strong>Neumarkt</strong><br />

Polyzentrische Metropolregion Nürnberg<br />

Stadt & Landkreis <strong>Neumarkt</strong> mit dabei<br />

Der Autor,<br />

Arnold Graf (63),<br />

ist 2. Bürgermeister<br />

und Vorsitzender der<br />

<strong>CSU</strong>-Fraktion im<br />

<strong>Neumarkt</strong>er Stadtrat.<br />

Am 24. Juni konstituierte sich im großen<br />

Festsaal des Germanischen Nationalmuseums<br />

die Region Nürnberg als Metropolregion<br />

in Deutschland. Neben den bisher bereits<br />

anerkannten Regionen München, Stuttgart,<br />

Rhein-Main, Rhein-Ruhr, Berlin, Hamburg<br />

und dem Sachsendreieck Leipzig/Dresden/<br />

Halle bemüht sich auch Hannover um die<br />

Anerkennung als Metropolregion in der erweiterten<br />

EU. Für <strong>Neumarkt</strong> nahm Bürgermeister<br />

Arnold Graf an dieser bedeutsamen,<br />

auf die Zukunft ausgerichteten Regionalkonferenz<br />

teil.<br />

Stadt und Landkreis <strong>Neumarkt</strong> sollen <strong>–</strong> und<br />

darin liegt das Besondere dieser Metropolregion<br />

Nürnberg <strong>–</strong> zusammen mit der bekannten<br />

Städteachse Nürnberg/Fürth/Erlangen/<br />

Schwabach sowie den angrenzenden Landkreisen<br />

AN, ERH, FO, LAU, NEA, RH und WUG<br />

eine Region mit mehreren Zentren bilden. Eine<br />

zweite Besonderheit liegt darin, dass nicht<br />

historisch/politische Beziehungen den Ausschlag<br />

geben, sondern aktuelle wirtschaftliche,<br />

kulturelle und wissenschaftliche Zusammenhänge<br />

die Grenzen der Region abstecken.<br />

Diese könnten sich mit den Grenzen<br />

des VGN decken.<br />

Wie begründet sich diese neue<br />

und neuartige Metropole mit<br />

den städtischen Zentren & den<br />

angrenzenden bzw. umgebenden<br />

Landkreisen?<br />

Die Metropolregion Nürnberg weist mit ihrer<br />

Wirtschaftskraft eine positive und starke<br />

Entwicklungsdynamik mit steigender Bevölkerungszahl<br />

auf.<br />

Als Knoten des Autobahn- und Schienennetzes,<br />

als internationaler Airport mit steigenden<br />

Passagierzahlen und als Güterverkehrszentrum<br />

am Hafen des Rhein-Main-Donau-<br />

Kanals bildet Nürnberg das Tor in die östlichen<br />

Staaten des vereinten Europa.<br />

Die Region entwickelt mit ihrer hohen technologischen<br />

Dynamik internationale Wettbewerbsfähigkeit,<br />

besonders in den Bereichen<br />

Information und Kommunikation, Verkehr<br />

und Logistik, Medizin und Pharma, Energie<br />

und Umwelt, neue Materialien.<br />

Die kulturelle Vielfalt der Städte wie Bamberg,<br />

Bayreuth, Ansbach und Nürnberg<br />

sowie die zahlreichen Highlights der Ge-<br />

samtregion haben längst eine internationale<br />

Strahlkraft entwickelt.<br />

regional governance<br />

In seinem Eingangsreferat wies der Nürnberger<br />

Oberbürgermeister darauf hin, dass<br />

dieses Infrastrukturnetz um Nürnberg die<br />

Installation einer Metropolregion geradezu<br />

herausfordere, weil sie eigentlich schon bestehe.<br />

Zudem fördere die polyzentrische Organisation<br />

eine eigene Identität der Metropolregion<br />

in Konkurrenz zu den übrigen Regionen.<br />

Auch werde der Wettbewerb in der<br />

EU künftig nicht mehr zwischen Nationalstaaten,<br />

sondern zwischen starken Regionen erfolgen.<br />

Die regionale Kohäsionspolitik könne<br />

nur mit einer starken Außenwirkung ohne<br />

Abgrenzung nach innen Erfolg haben. Weiterhin<br />

entstehe durch die Freiwilligkeit eine<br />

Verantwortungsgemeinschaft aller Teilnehmer.<br />

An die Stelle zentralistischen Governments<br />

müsse hier die regional governance<br />

des runden Tisches treten.<br />

Weiche Standortfaktoren<br />

Wirtschaftsminister Otto Wiesheu sprach<br />

von der notwendigen Strahlkraft nach außen<br />

und dem starken Bewusstsein nach innen,<br />

das es für die neue Metropolregion zu<br />

entwickeln gelte. Die Klärung des griffigen<br />

Namens „Metropolregion Nürnberg“ ohne<br />

sprachliche und geographische Zusätze sei<br />

notwendig gewesen. Im Konkurrenzkampf<br />

mit den großen Metropolen komme es sehr<br />

auf die Wahrnehmung von außen an, die freilich<br />

häufig nicht durch Industrie- und Wirtschaftsdichte,<br />

sondern durch Historie, Events,<br />

Kultur u.ä., also die sog. Weichen Standortfaktoren,<br />

geschehe.<br />

Die EU-Osterweiterung rücke die Region<br />

Nürnberg in die Mitte Europas. Man müsse<br />

die Chancen der zu erwartenden Verschiebung<br />

von Verkehr und Logistik aus dem Westen<br />

in die neue Mitte Europas nutzen. Dazu<br />

gehöre im Vorfeld des Paktes auch die Verwirklichung<br />

des gesamten Paketes S-Bahn<br />

bis zum Jahr 2010, wobei die S-Bahnlinie nach<br />

<strong>Neumarkt</strong> bis 2007/2008 stehen müsse.<br />

Kompetenzregion für<br />

Industrieproduktion & Dienstleistung<br />

Dr. Roland Fleck als Sprecher der Wirtschaftsreferenten<br />

wies darauf hin, dass sich die Metropolregion<br />

als Kompetenzregion für Industrieproduktion<br />

und Dienstleistung etablieren<br />

müsse. Nur so könne sie sich gegen die<br />

Niedrigstlohnländer außerhalb der Ostgrenze<br />

Europas, gegen die sich anschließenden<br />

Subventionsregionen des erweiterten Europa<br />

und gegen die Fördergebiete des Grenzlands<br />

im Nahbereich behaupten. Nur wer sich im erweiterten<br />

Europa rechtzeitig, richtig und stark<br />

positioniere, werde mitspielen können.<br />

Kinderfreundlichkeit<br />

Christian Breu, Verbandsdirektor im Wirtschaftsraum<br />

München, meinte in seinem<br />

Statement, langfristig könne sich eine Region<br />

nur behaupten, wenn sie eine kinderfreundliche<br />

Politik mache, denn die schärfere<br />

Konkurrenz werde zu einem Run um Wirtschaft<br />

und die Menschen führen.<br />

<strong>Neumarkt</strong>s Ziele<br />

Die Stadt <strong>Neumarkt</strong> lebt mit ihren Einwohnern<br />

emotional ganz klar in der Oberpfalz. Sie<br />

ist aber wirtschaftlich schon immer eng mit<br />

der Region Nürnberg verbunden, was nicht<br />

nur in der Zahl der täglichen Pendler zum Ausdruck<br />

kommt. Wir tragen als Stadt <strong>Neumarkt</strong><br />

zur Stärke der Metropolregion mit einer Vielzahl<br />

innovativer und exportorientierter Unternehmen<br />

bei. Wir fügen den genannten Komponenten<br />

nicht nur eine herausragende Kompetenz<br />

im Bereich Bau hinzu, sondern auch<br />

eine sehr differenzierte und wenig krisenanfällige<br />

Gesamtwirtschaft.<br />

Ein Blick auf die Metropolregion Nürnberg plus die<br />

möglichen Erweiterungsgebiete AM, AS, BA und BT.<br />

Daneben setzen wir aber auch beachtliche<br />

Akzente bei den weichen Standortfaktoren<br />

Sport, Kultur und Events und brauchen daher<br />

keine Angst vor der Konkurrenz zu haben.<br />

Wir wollen vielmehr von der Entwicklung<br />

profitieren und unsere Chancen in der Metropolregion<br />

Nürnberg ergreifen. Angst wäre ein<br />

schlechter Ratgeber. Der klare Blick und der<br />

mutige Schritt nach vorne bewahren uns vor<br />

dem Stillstand; denn Stillstand bedeutet ja<br />

bekanntlich Rückschritt.<br />

Zustimmung in<br />

Stadtrat & Kreistag<br />

Die Stadt <strong>Neumarkt</strong> hat sich bereits mit einem<br />

entsprechenden Stadtratsbeschluss am<br />

30. Januar 1997 für ein Mitmachen und Mitmischen<br />

in der Region Nürnberg entschieden.<br />

Der Landkreis fasste am 28. April 2003 im<br />

Kreisausschuss einen ähnlichen Beschluss.<br />

Arnold Graf<br />

Die Raute 3/04 19


20 Die Raute 3/04


<strong>CSU</strong> Hasenheide:<br />

Besuch bei der Druckerei Wünsch<br />

Anschaulich präsentierte Reinhard Lutz (2.v.r.) den Besuchern die einzelnen Schritte beim Drucken.<br />

Im Rahmen der politischen Wochen besuchte<br />

der <strong>CSU</strong>-Ortsverband Hasenheide<br />

die Druckerei Wünsch im Industriegebiet<br />

an der Dreichlingerstraße.<br />

1975 gründete Günter Wünsch die Firma<br />

und erzeugte mit einer GTO Heidelberger<br />

Druckmaschine die Druckwerke. Ein Jahr<br />

später zog Wünsch mit seiner Firma in<br />

die Daimlerstraße um. Mit den Aufträgen<br />

stieg auch die Zahl der Mitarbeiter auf 20<br />

an. Bald stieß die Firma an neue Kapazitätsgrenzen.<br />

Mit der Erweiterung auf dem neuen<br />

Firmengelände im Jahr 1984 wurde die<br />

erste 4-Farben-Druckmaschine angeschafft.<br />

1990 wurde die Firma auf 3 Produktionshallen<br />

erweitert. Die Mitarbeiterzahl stieg auf<br />

50 Angestellte an. Der bisherige Maschinenbestand<br />

von zwei 2-Farben- und zwei<br />

4-Farben-Druckmaschinen wurde durch eine<br />

6-Farben-Offsetdruckmaschine ergänzt.<br />

Damit können Kunden, wie beispielsweise<br />

Siemens, VW, BMW, adidas und Dehn & Söhne<br />

schnellstmöglich mit bester Qualität zufrieden<br />

gestellt werden. Die vielseitige Pro-<br />

Bei der 1. Hauptversammlung des <strong>CSU</strong>-Ortsverbandes<br />

Höhenberg im Hotel Schönblick<br />

konnte OV-Vorsitzender Georg Lukas wieder<br />

viele Mitglieder begrüßen.<br />

Als themenfüllender Abend stand das Jahresprogramm<br />

2004 auf der Tagesordnung.<br />

Zuerst wurde Inge Hörecke einstimmig in<br />

den Vorstand kooptiert und Georg Lukas<br />

freute es sichtlich, ein kulturell engagiertes<br />

Vorstandsmitglied zu begrüßen.<br />

Nach ausführlicher Diskussion konnte man<br />

folgende Punkte festlegen: Vortrag von Caritaschef<br />

Herrn Fürsich, Leben im Alter, eine<br />

Führung durch das Lothar-Fischer-Museum,<br />

eine Kräuterwanderung mit Eugen Schuller<br />

und den Kirchweihbesuch im Gasthaus Nißlbeck.<br />

Die 2. Höhenberger Künstlertage werden<br />

mit Bodypainting, Figurenzeichnen, Kindermalen<br />

und künstlerischen Schweißarbei-<br />

duktpalette erstreckt sich von kompletten<br />

Drucksachen, wie Prospekte oder Kataloge,<br />

bis hin zu Kleindrucksachen.<br />

Unter fachkundiger Führung von Reinhard<br />

Lutz besichtigte die Besuchergruppe die<br />

Druckvorstufe, den Drucksaal und die Buchbinderei,<br />

in der die Weiterverarbeitung der<br />

Druckerzeugnisse hin zum fertigen Produkt<br />

bestaunt werden konnte. Mit Stolz präsentierte<br />

Lutz den interessierten Gästen die<br />

neue Heidelberger-6-Farben-Offsetdruckmaschine,<br />

die es ermöglicht, Aufträge fünf-<br />

bzw. sechsfarbig zu drucken. Mit ihrer konsequenten<br />

Kunden- und Serviceorientierung<br />

ist die Druckerei Wünsch ein Paradebeispiel<br />

für aktive Unternehmen in <strong>Neumarkt</strong> und<br />

stellt ein Synonym für die wirtschaftliche<br />

Prosperität der Jurastadt dar.<br />

Irmgard Wanke<br />

Ansprechpartner Hasenheide:<br />

Josef Lehmeier<br />

Habichtsweg 7<br />

Tel. 90 55 02<br />

<strong>CSU</strong> Höhenberg: Ehrung verdienter Mitglieder<br />

ten den Besuchern wieder ein interessantes<br />

Programm bieten.<br />

Jeden 2. Donnerstag im Monat findet ein<br />

Stammtisch statt. Alle Mitglieder des Ortsverbandes<br />

Höhenberg bekommen einen<br />

Terminplan mit allen Aktivitäten zugeschickt.<br />

Auch der Schaukasten ist schon<br />

eingetroffen, der am Bushäusel aufgestellt<br />

wird. Neue Mitglieder sind jederzeit willkommen<br />

und können sich auf ein umfangreiches<br />

Programm freuen, da die Aktivitäten<br />

des OV-Höhenberg sehr vielfältig sind.<br />

Ludwig Stepper<br />

Ansprechpartner für Höhenberg:<br />

Georg Lukas<br />

Am Höhenberg 5<br />

Tel. 3 25 84<br />

Berichte aus den Stadtteilen<br />

<strong>CSU</strong> Holzheim:<br />

Spende aus Feier geht<br />

heuer an Brücke e.V.<br />

Auch in diesem Jahr veranstalteten die Ortsverbände<br />

Holzheim und Altenhof, zum ersten<br />

Mal unter tatkräftiger Mithilfe der JU,<br />

ihr mittlerweile traditionelles Vatertagsfest<br />

vor dem Mistelbacher Weinkeller.<br />

Der Tag begann mit einem politischen<br />

Frühschoppen, bei dem MdL Herbert Fischer<br />

den interessierten Anwesenden Rede<br />

und Antwort stand. Die fleißigen <strong>CSU</strong>-<br />

und JU-Mitglieder hatten alle Hände voll zu<br />

tun, um die Wüsche der zahlreichen Besucher<br />

zu erfüllen. Unter den Gästen befand<br />

sich auch jede Menge Politprominenz, die<br />

bei herrlichstem Sommerwetter kühle Getränke,<br />

Leckeres vom Grill oder auch Kaffee<br />

und Kuchen genießen konnten. Musikalisch<br />

Über herrliches Wetter zum traditionellen Vatertagsfest der <strong>CSU</strong><br />

am Mistelbacher Weinkeller auf dem LGS-Gelände durften sich<br />

die Mitglieder der Ortsverbände Holzheim und Altenhof freuen.<br />

wurde das Fest von Andreas Königsberger<br />

auf seiner „Steierischen“ umrahmt. Der Erlös<br />

kommt auch in diesem Jahr der Brücke<br />

e. V. zugute.<br />

Irmgard Wanke<br />

Ansprechpartner für Holzheim:<br />

Alfred Götz<br />

Maienbreite 11<br />

Tel. 46 24 27<br />

<strong>CSU</strong> Altenhof-<br />

Kohlenbrunnermühle<br />

Aktuell lag uns kein Bericht über die Arbeit<br />

des Ortsverbandes vor. Wir bemühen uns,<br />

dass wir Sie in der nächsten Ausgabe wieder<br />

über die Arbeit der <strong>CSU</strong> Altenhof-Kohlenbrunnermühle<br />

informieren können.<br />

Harald Frank<br />

Ansprechpartner für Altenhof:<br />

Walburga Höcherl<br />

Mussinanstraße 148<br />

Tel. 4 18 97<br />

Die Raute 3/04 21


Berichte aus den Stadtteilen<br />

<strong>CSU</strong> Stadtosten:<br />

Europa im Fokus<br />

Zu einer Europaveranstaltung hatte die<br />

<strong>CSU</strong>-Stadtosten eingeladen und dabei den<br />

Bürgern Informationen aus 1. Hand versprochen.<br />

In seinem Einführungsstatement wies<br />

Ortsvorsitzender Dr. Peter Donauer darauf<br />

Ganz im Zeichen von Europa stand der Vortrag von Albert Dess.<br />

hin, dass Brüssel und Straßburg immer<br />

mehr auf lokale Entscheidungen Einfluss<br />

nehmen. Dies griff Albert Dess in seinem<br />

Vortrag auf. Er betonte, wie wichtig es deshalb<br />

sei, dass künftig die Region wieder<br />

mit einem <strong>CSU</strong>-Mann im Europaparlament<br />

vertreten sei.<br />

Ludwig Stepper<br />

Ansprechpartner für Stadtosten:<br />

Dr. Peter Donauer<br />

Ginsterweg 1<br />

Tel. 40 74 00<br />

In seinem Rechenschaftsbericht über die Aktivitäten<br />

des Ortsverbandes konnte Vorsitzender<br />

Günther Braun bei der Jahreshauptversammlung<br />

im Gasthof Feihl auf zahlreiche<br />

Veranstaltungen, Unternehmungen und<br />

Aktionen im zurückliegenden Jahr verweisen.<br />

Erfreulicherweise wurden diese von<br />

der Pöllinger Bevölkerung positiv aufgenommen<br />

und mit einem weiteren Mitgliederzuwachs<br />

belohnt. Wenn auch 3 Sterbefälle<br />

im Berichtszeitraum zu beklagen waren,<br />

sei der Mitgliederstand auf nunmehr<br />

76 Personen angewachsen. Nach dem Referat<br />

des Stadtverbandsvorsitzenden Helmut<br />

Jawurek zur aktuellen Stadtentwicklung<br />

in <strong>Neumarkt</strong>, erhielten 6 Mitglieder<br />

für ihre langjährige Treue aus den Händen<br />

von Helmut Jawurek, Stadträtin Gisela<br />

Burger und Günther Braun Ehrenurkunden<br />

und Präsente.<br />

Im Rahmen der politischen Wochen des<br />

Stadtverbandes konnte dann im Mai,<br />

durch Vermittlung von Stadträtin und Seniorenreferentin<br />

Hela Buchner, eine Besichtigung<br />

des BRK Senioren Wohn- und Pflegeheimes<br />

an der Friedensstraße durchgeführt<br />

werden. Die Leiterin des Heimes, Stil-<br />

<strong>CSU</strong> Mühlen: Pflanzliche Arzneimittel aus <strong>Neumarkt</strong><br />

Auf Einladung<br />

von Firmeninhaber<br />

Prof. Dr.<br />

Michael Popp<br />

besuchte der<br />

<strong>CSU</strong>- Ortsverband<br />

Mühlen<br />

mit über 40<br />

Teilnehmern<br />

Mitte Mai eines<br />

der weltweitführendenpharmazeutischenUnternehmen<br />

im<br />

Sektor pflanzliche Arzneimittel, die<br />

BIONORICA AG mit Sitz in <strong>Neumarkt</strong> in der<br />

Oberpfalz.<br />

Nach einer hochinteressanten filmischen<br />

Darstellung des Unternehmens konnten<br />

die Teilnehmer den Produktionsablauf von<br />

der Anlieferung der getrockneten Heilpflanzen,<br />

deren Aufbereitung und Extraktion der<br />

Inhaltsstoffe, Herstellung verschiedenster<br />

Medikamente und Verpackung in allen interessanten<br />

Details bei einer Führung durch<br />

den Betrieb in Augenschein nehmen. Dabei<br />

war es für viele der Teilnehmer überraschend<br />

zu erfahren, welch großes unerforschtes<br />

Potential in den Heilkräutern es<br />

noch zu heben gilt.<br />

Ortsverbandsvorsitzender Werner Thumann<br />

freute sich besonders über die Tatsache,<br />

dass zwischenzeitlich zirka 6 % der benötigten<br />

Heilkräuter in der Oberpfalz ange-<br />

Die <strong>CSU</strong> Mühlen bei einem <strong>Neumarkt</strong>er Vorzeigebetrieb, der von<br />

unserer Stadt aus die ganze Welt mit Innovationen "erobert".<br />

baut werden.<br />

Diese Entwicklung<br />

war vor<br />

einigen Jahren<br />

von ihm damals<br />

im Rahmen<br />

des regionalenEntwicklungskonzeptes<br />

von Landrat<br />

Albert Löhnerangestoßen<br />

worden,<br />

und werde nun<br />

realisiert.<br />

. Jürgen Bäuml<br />

Ansprechpartner für Mühlen:<br />

Werner Thumann<br />

Ludwig-Thoma-Straße 1<br />

Tel. 34 31<br />

<strong>CSU</strong> Pelchenhofen<br />

Zum Redaktionsschluss lag uns leider kein<br />

Bericht vor. In der nächsten Raute-Ausgabe<br />

werden wir Sie wieder in der gewohnten<br />

Form über die Arbeit der <strong>CSU</strong> in Pelchenhofen<br />

informieren.<br />

Harald Frank<br />

Ansprechpartner für Pelchenhofen:<br />

Josef Götz<br />

Am Schlüsselstiel 14<br />

Tel. 4 11 08<br />

<strong>CSU</strong> Pölling: Mitgliederzustrom, Ehrung & Besuch im Seniorenheim<br />

la Braun und ihre Stellvertreterin, Jana Biske,<br />

führten die Besuchergruppe durch die<br />

neue, moderne und auch architektonisch<br />

sehr ansprechende Wohnanlage. Eine angenehme<br />

und freundliche Atmosphäre war<br />

zu spüren beim Gang durch die hellen Korridore,<br />

Zimmer und Aufenthaltsräume, aus<br />

deren Fenster man einen schönen Ausblick<br />

auf die Stadt genießen kann. Gruppen gemütlich<br />

zusammen sitzender Heimbewohner<br />

waren gerne bereit den Gästen ihre<br />

selbst möblierten und nach dem eigenen<br />

Geschmack eingerichteten Räume zu zeigen<br />

und ihnen zu bestätigen, dass sie sich<br />

hier wohl fühlen. Auch das Pflegepersonal<br />

ist offensichtlich bemüht den Pfleglingen<br />

nicht nur die vorgeschriebenen Leistungen<br />

zukommen zu lassen, sondern legt auch großen<br />

Wert auf menschliche und persönliche<br />

Zuwendung. „Ja“, so bekräftigte die Leiterin,<br />

„wir wollen den Menschen hier ein Höchstmaß<br />

an Betreuung, aber auch so viel Freiheit<br />

wie möglich bieten. Das geht von der<br />

Mitgestaltung des Speiseplanes und der<br />

Freizeitaktivitäten, bis zur freiwilligen Verrichtung<br />

der täglich anfallenden Arbeiten.<br />

Es gilt die körperlichen und geistigen Kräf-<br />

te zu mobilisieren und so lange wie möglich<br />

zu erhalten.“<br />

Zum Schluss ließ man bei der Diskussion das<br />

Gesehene noch einmal Revue passieren. Die<br />

Heimleiterin nahm die Gelegenheit wahr ihrer<br />

großen Sorge über die Zukunft der Altenbetreuung<br />

Ausdruck zu verleihen. Vor allem<br />

die ständige Flut von Gesetzen und Verordnungen,<br />

die Bürokratisierung auf allen Gebieten<br />

und die Ungewissheit über die weitere<br />

Finanzierung der Heime durch die Pflegeversicherung<br />

sei es, was das Pflegepersonal<br />

belaste und verunsichere.<br />

Ein Dank aber auch an die Stadt <strong>Neumarkt</strong>,<br />

die mit einem Zuschuss von 1,6 Millionen<br />

DM und weiteren 50.000 DM für die Grünanlagen<br />

zum Entstehen dieses schönen<br />

Hauses und damit auch zum Wohlergehen<br />

der darin untergebrachten Menschen beigetragen<br />

hat.<br />

Roland Häberl<br />

Ansprechpartner für Pölling:<br />

Günther Braun<br />

Am Grünberg 8<br />

Tel. 23 07 0<br />

22 Die Raute 3/04


<strong>CSU</strong> Stadtmitte:<br />

Bei Perle des Maintals informiert<br />

Es gehört schon zur guten Tradition des<br />

Ortsverbandes, seine Mitglieder jedes Jahr<br />

zu einer Informationsfahrt einzuladen. Diesmal<br />

war Würzburg das Ziel, bekannt durch<br />

sein Weltkulturdenkmal, die Residenz, das<br />

Käppele, seine Festung und nicht zuletzt<br />

durch seine ausgezeichneten Weine. Geplant<br />

und vorbereitet hatten die Tour Ortsvorsitzender<br />

Dr. Alexander Ströber und seine<br />

Stellvertreterin, Stadträtin Gisela Burger,<br />

sowie der dortige Kreisvorsitzende der Stadt<br />

Würzburg, Jörg Noell.<br />

Empfangen wurde die <strong>Neumarkt</strong>er Truppe<br />

von den Stadträten Kurt Schubert und Thomas<br />

Schmitt, die die <strong>Neumarkt</strong>er im historischen<br />

Ratskeller über ihre stadtpolitischen<br />

Probleme informierten. Durch den dramatischen<br />

Rückgang der Gewerbesteuer haben<br />

die Würzburger große Haushaltsprobleme .<br />

Die Belastungen der Stadt sind durch viele<br />

städtische Schulen, die auch für den Kreis<br />

vorgehalten werden, sehr groß. Von der geringen<br />

Prokopfverschuldung der Neumark-<br />

Albert Körner begrüßte neben dem Ehrengast<br />

des Abends, Emil Silberhorn, und den<br />

<strong>CSU</strong>-Mitgliedern des Stadtnordens auch<br />

den Ortsverband Altenhof, dessen Mitglieder<br />

seit kurzem ebenfalls zu Terminen mit<br />

eingeladen werden.<br />

Zu Beginn ging Emil Silberhorn auf die Entwicklung<br />

der Einwohnerzahl ein. <strong>Neumarkt</strong><br />

liegt seit Jahren kurz unter der Marke von<br />

40.000. Exakt waren zum Jahreswechsel<br />

39.594 Bürger mit ihrem Erstwohnsitz in<br />

<strong>Neumarkt</strong> gemeldet. Der Ausländeranteil<br />

beträgt derzeit 7%. Das interessante daran<br />

ist, dass diese aus 73 unterschiedlichen<br />

Nationen kommen.<br />

Sorge bereitet Silberhorn jedoch die Entwicklung<br />

bei den Familien. Zur Zeit hat jede<br />

Familie im Durchschnitt nur noch 1,6<br />

Kinder. Die Bevölkerungszahl kann daher<br />

nur durch Zuzug gehalten bzw. vergrößert<br />

werden. Attraktive Wohnungsbauprogramme<br />

sind daher schon seit langem ein gewichtiges<br />

Anliegen unseres Stadtrates. Wie<br />

notwendig dies wäre, zeigt ein Blick auf die<br />

Geburtenzahlen in <strong>Neumarkt</strong>. Silberhorn berichtete,<br />

dass in einem guten Jahr die Stadt<br />

sich über 700 Neugeborenen freuen könne.<br />

2001 waren es nur noch 350 Kinder. Dieser<br />

Negativtrend habe viel damit zu tun, dass<br />

auf Bundesebene seit Jahren eine familienfeindliche<br />

Politik betrieben werde. Eine junge,<br />

durchschnittliche Familie, bei der sich<br />

Nachwuchs einstellt, rutsche in Deutschland<br />

derzeit sozial gestellt nach unten ab.<br />

Um einen erträglichen Lebensstandart hal-<br />

ter können die Würzburger nur träumen. Allerdings<br />

muss zur Ehrenrettung der Stadtveranwortlichen<br />

erwähnt werden, dass seit<br />

langer Zeit die <strong>CSU</strong> zum erstenmal die politische<br />

Verantwortung übernommen hat. Die<br />

Stichwahl für die neue <strong>CSU</strong> Oberbürgermeisterin<br />

war ein Riesenerfolg und ist auch vielen<br />

<strong>Neumarkt</strong>ern noch in Erinnerung.<br />

Die sympathische Oberbürgermeisterin<br />

Pia Beckmann ließ es sich nicht nehmen<br />

die <strong>Neumarkt</strong>er Besuchergruppe vor dem<br />

historischen Rathaus zu begrüßen. Die <strong>Neumarkt</strong>er<br />

kamen auch noch in den Genuss<br />

einer ausgedehnten Altstadtführung mit<br />

Kunsthistoriker Rolf Meyer. Auf dem Nachhauseweg<br />

besuchte die Gruppe noch das<br />

Schloss Hallberg.<br />

Jürgen Bäuml<br />

Ansprechpartner Stadtmitte:<br />

Dr. Alexander Ströber<br />

Am Evangelienstein 13<br />

Tel. 47 69 0<br />

<strong>CSU</strong> Stadtnorden:<br />

Familienfreundlichere Politik angemahnt<br />

ten zu können, sei noch immer ein zweites<br />

Gehalt nötig. Durch ein großzügiges Angebot<br />

an Kindergartenplätzen will <strong>Neumarkt</strong><br />

hier zu Gunsten der Familien wirken. Deshalb<br />

sei es Emil Silberhorn, seit Jahrzehnten<br />

großes Anliegen gewesen, Betreuungsmöglichkeiten<br />

für Kinder zu schaffen. Müttern<br />

könne so die Chance geboten, zumindest<br />

halbtags beruflich tätig zu sein.<br />

Zum Abschluss des Abends würdigte Albert<br />

Körner noch einmal die Leistungen des Urgesteins<br />

der <strong>Neumarkt</strong>er Kommunalpolitik.<br />

Emil Silberhorn sei und bleibe ein Politiker<br />

aus Überzeugung. Er sei ein Mann der Tat,<br />

der zugleich immer die Nähe zur Bevölkerung<br />

gesucht habe. Dies dürfte wohl das Geheimnis<br />

seines Erfolges gewesen sein. Seine<br />

offene Art auf Menschen zuzugehen, seine<br />

Sachkompetenz und sein Gespür für die<br />

Probleme der Bürger habe ihn zu dem gemacht,<br />

was er sei: Ein Politiker „für“ die Bürger.<br />

<strong>Neumarkt</strong> sei unberechtigterweise stolz<br />

auf sein Wirken um und für die „Große Kreisstadt“.<br />

Auch wenn er jetzt im verdienten Ruhestand<br />

befinde, so sei er für viele ein Beispiel<br />

bürgerlichen Engagements und Vorbild<br />

in unserer Kommune. „Emil Silberhorn<br />

war ein Bürgermeister der Herzen“, schloss<br />

Albert Körner.<br />

Jürgen Bäuml<br />

Ansprechpartner für Stadtnorden:<br />

Albert Körner<br />

Karl-Oppel-Straße 9<br />

Tel. 3 18 04<br />

Berichte aus den Stadtteilen<br />

<strong>CSU</strong> Stadtsüden:<br />

Altstadtsanierung als<br />

Herzensangelegenheit<br />

Verschiedene bereits abgeschlossene, im<br />

Bau befindliche und noch geplante Maßnahmen<br />

in <strong>Neumarkt</strong>s Altstadt waren Ziele<br />

der <strong>CSU</strong> Stadtsüden. Mitglieder der <strong>CSU</strong>,<br />

der JU sowie Gäste aus der Bevölkerung<br />

waren der Einladung von <strong>CSU</strong>-Ortsvorsit-<br />

Ein Altstadtspaziergang mit hohem Informationsgehalt:<br />

Stadtbaumeister Rudolf Müller-Tribbensee erläuterte<br />

die zahlreichen Projekte <strong>Neumarkt</strong>s in der Altstadt.<br />

zendem Roland Häberl zum Altstadtrundgang<br />

mit Stadtbaumeister Müller-Tribbensee<br />

gefolgt. Beginnend beim früheren Gasthaus<br />

Schnapsmeier, über das generalsanierte<br />

Museum im alten Kolpinghaus, die Projekte<br />

an der Spitalgasse, die „Fasshalle“, bis<br />

hin zum Stadtpark und den Planungen für<br />

eine Stadthalle und dem neuen Museum<br />

Lothar Fischer führte der informative Spaziergang<br />

die Teilnehmer. Die Wohn- und Lebensqualität<br />

in der Altstadt zu erhalten und<br />

zu verbessern, ist eine sehr wichtige Aufgabe.<br />

Dies sei nur möglich, wenn umfassende<br />

Renovierungsmaßnahmen bei Gebäuden in<br />

privatem und städtischem Eigentum vorgenommen<br />

werden, so der Stadtbaumeister.<br />

Weitestgehend altstadtgerecht zu sanieren<br />

oder neu zu bauen habe dabei Priorität.<br />

Wichtig sei es, so verschiedene Teilnehmer,<br />

dass durch die Art der Baumaßnahmen die<br />

Wohnqualität auch und vor allem für die bereits<br />

vorhandenen Bewohner wirklich gesichert<br />

und verbessert wird. Lärmvermeidung<br />

sei ein wichtiger Gesichtspunkt. Bei der<br />

Neuanlage von öffentlichen Flächen müsse<br />

dies berücksichtigt werden. An verschiedenen<br />

Beispielen erläuterte Müller-Tribbensee<br />

das Engagement der Stadt. Interessiert<br />

folgten die Teilnehmer seinen Erläuterungen<br />

und zeigten sich durchwegs positiv beeindruckt<br />

von den verschiedenen Maßnahmen.<br />

Roland Häberl lobte das Engagement<br />

der Stadt und dankte dem Stadtbaumeister<br />

herzlich für die ausführliche Führung und<br />

die umfassenden Erläuterungen.<br />

Alexander Ströber<br />

Ansprechpartner für Stadtsüden:<br />

Roland Häberl<br />

Türmergasse 8<br />

Tel. 01 70 / 2 70 92 43<br />

Die Raute 3/04 23


24 Die Raute 3/04


<strong>CSU</strong> Woffenbach:<br />

Zukunft der Krankenhauslandschaft in<br />

<strong>Neumarkt</strong> diskutiert<br />

„Informieren und Verbessern“, so hat das<br />

Motto des <strong>CSU</strong> Ortsverbandes Woffenbach<br />

in der vergangenen Zeit gelautet.<br />

Gesundheit und die damit verbundene bestmögliche<br />

Versorgung sind ein großes An-<br />

liegen der Bevölkerung. Das Klinikum <strong>Neumarkt</strong><br />

steht vor großen Herausforderungen<br />

und Veränderungen. Daher hat der Ortsverband<br />

den neuen Verwaltungsdirektor des<br />

Hauses, Dr. Peter Weymayr zu einer Informationsveranstaltung<br />

ins Gasthaus Hiereth<br />

eingeladen. „Ohne radikale Veränderungen<br />

wird das <strong>Neumarkt</strong>er Klinikum in Zukunft<br />

nicht überlebensfähig sein“, machte Weymayr<br />

zu Beginn deutlich. Bereits im kommenden<br />

Jahr sei das Szenario denkbar, dass<br />

die Zahl der benötigten Betten in <strong>Neumarkt</strong><br />

von derzeit 463 auf 348 zurückgehe, in Parsberg<br />

von derzeit 65 auf 53 Belegbetten.<br />

Der <strong>CSU</strong>-Klinikums-Kreisrat Helmut Lahner<br />

machte die zwei Zielrichtungen des Landkreises<br />

bei der gut besuchten Veranstaltung<br />

deutlich: „Wir wollen die optimale Versorgung<br />

unserer Bevölkerung, aber gleichzeitig<br />

ein wirtschaftliches Klinikum." Die Fallkostenpauschalen,<br />

aber auch die zahlreichen<br />

absehbaren Korrekturen im Gesundheitsbereich<br />

stellten eine große Herausforderung<br />

für die Leitung der Krankenhäuser<br />

im Landkreis <strong>Neumarkt</strong>, ihre Beschäftigten<br />

und die Kreispolitik dar. Gerade für<br />

die Kreisräte, die langfristig die Weichen<br />

für die Krankenhäuser stellen müssen, wäre<br />

es wünschenswert, wenn sich rasch abzeichnen<br />

würde, womit man in Zukunft im<br />

Gesundheitswesen rechnen müsse, machte<br />

der Kreisrat klar. Schließlich gehe es sowohl<br />

um eine gesicherte Versorgung der Bürger,<br />

als auch um Investitionen in Millionenhöhe<br />

und viele qualifizierte Arbeitsplätze.<br />

Auch am Vereinsleben beteiligte sich der<br />

Tatkraft bewies die <strong>CSU</strong> Woffenbach mit ihrer Mannschaft unter Führung von Georg Kohlmann (1.v.l.)<br />

bei der Feuerwehrolympiade anlässlich des 125-jährigen Gründungsfestes der FF Woffenbach<br />

Ortsverband sehr aktiv. Anlässlich des 125.<br />

Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Woffenbach<br />

nahm die <strong>CSU</strong> bei der sogenannten<br />

„Feuerwehrolympiade“ (siehe Foto)<br />

teil. Ob das Ausrollen eines Schlauches<br />

oder der Umgang mit Pumpen - der <strong>CSU</strong><br />

Ortsverband schlug sich tapfer. Das Jubiläum<br />

und vor allem die Einweihung des neuen<br />

Feuerwehrhauses boten ebenfalls viel<br />

Grund zur Freude.<br />

Auch ein langjähriges Politikum ist nun endgültig<br />

erledigt: Der verbreiterte Brückenweg<br />

wurde von OB Alois Karl feierlich eingeweiht<br />

und bietet nun komfortablen Platz für Fahrzeuge<br />

und Fahrräder. Der Stadt liegt eine<br />

hohe Lebensqualität der Woffenbacher am<br />

Herzen. Dies zeigt auch der vor kurzem eröffnete<br />

und von OB Karl und den lokalen<br />

Stadträten eingeweihte Fahrradweg. Nun<br />

ist es möglich vom Friedhof bis zum Volksfestplatz<br />

bequem per Fahrrad zu gelangen.<br />

Der <strong>CSU</strong> Ortsverband Woffenbach dankt der<br />

Stadt für die Investition von rund 100 000 Euro<br />

und findet die Summe ist gut angelegt.<br />

Roland Häberl<br />

Ansprechpartner für Woffenbach:<br />

Georg Kohlmann<br />

Am Altenweiher 53<br />

Tel. 46 45 31<br />

Berichte aus den Stadtteilen<br />

<strong>CSU</strong> Stauf:<br />

Verkehrsthemen<br />

diskutiert<br />

Im Rahmen der politischen Wochen im <strong>CSU</strong>-<br />

Stadtverband befasste sich der <strong>CSU</strong>-Ortsverband<br />

Stauf Anfang Juni in einer Diskussionsveranstaltung<br />

mit dem Thema „Aktuelle Verkehrsvorhaben<br />

in <strong>Neumarkt</strong>“.<br />

Als Referent und Gesprächspartner für die<br />

Veranstaltung im Gasthaus Silberhorn konnte<br />

<strong>CSU</strong>-Ortsvorsitzender Herbert Drescher<br />

Stadtrat Ludwig Segerer gewinnen. Wie<br />

wichtig dieses Thema noch werden wird,<br />

zeigen Prognosen, die in der Oberpfalz in<br />

den nächsten 15 Jahren eine Zunahme des<br />

Schwerverkehrs um über 50 Prozent voraussagen.<br />

Zu Beginn des Abends stellte Ludwig Segerer<br />

den Bürgern den aktuellen Planungs-<br />

bzw. Ausbaustand wichtiger <strong>Neumarkt</strong>er<br />

Straßenprojekte vor. Unbestritten notwendig<br />

sei eine gute Anbindung der zahlreichen<br />

Industriegebiete an die überörtlichen Verkehrsachsen<br />

in die Ballungszentren Nürnberg,<br />

München und Regensburg. Vor diesem<br />

Hintergrund sei auch die Diskussion<br />

für einen zweiten <strong>Neumarkt</strong>er Autobahnanschluss<br />

an die A 3 bei Frickenhofen zu<br />

sehen. Damit in enger Verbindung stehe<br />

auch eine Ostumgehung von <strong>Neumarkt</strong>, die<br />

schon seit Jahren in verschiedenen Varianten<br />

diskutiert werde. Allerdings sei es aufgrund<br />

der Baubauung und der Topographie<br />

sehr schwierig eine Lösung zu finden, die<br />

sowohl den Bedürfnissen des Verkehrs, als<br />

auch der Anlieger Rechnung trage und zudem<br />

finanzierbar sein müsse. Dieses Thema<br />

zeige beispielhaft, wie schwierig und zeitraubend<br />

Verkehrspolitik sein könne.<br />

Bei der kurzweiligen Versammlung wurden<br />

zudem Themen wie Ausbau der Bundesstraße<br />

299, die Ortsumgehung Pölling und Verkehrsproblematik<br />

Äußere Nürnberger Straße<br />

vorgestellt und diskutiert.<br />

<strong>CSU</strong> Wolfstein<br />

Roland Häberl<br />

Ansprechpartner für Stauf:<br />

Herbert Drescher<br />

Unterfeldstraße 10<br />

Tel. 90 59 93<br />

Zum Redaktionsschluss lag uns leider kein<br />

Bericht vor. In der nächsten RAUTE-Ausgabe<br />

werden wir Sie wieder in der gewohnten<br />

Form über die Arbeit der <strong>CSU</strong> im Wolfstein<br />

informieren.<br />

Harald Frank<br />

Ansprechpartner für Wolfstein:<br />

Ludwig Stepper<br />

Bayernstraße 22<br />

Tel. 4 16 97<br />

Die Raute 3/04 25


26 Die Raute 3/04


Berichte aus den <strong>CSU</strong>-Arbeitsgemeinschaften<br />

JU <strong>Neumarkt</strong>:<br />

Mit Schiffsparty über 200 Jugendliche für Europa begeistert<br />

Auch heuer war die Junge Union wieder<br />

am Altstadtfest mit einem Stand<br />

vertreten. Am Rathaus wurden alkoholische<br />

und nichtalkoholische Getränke<br />

ausgeschenkt. Die 25 freiwilligen<br />

Helfer aus den Reihen der JU-<br />

<strong>Neumarkt</strong> sorgten dafür, dass mit<br />

dem eingenommenen Geld wieder<br />

Aktionen rund um die JU durchgeführt<br />

werden können. Es werden<br />

aber auch gemeinnützige Einrichtungen<br />

und Vereine finanziell unterstützt.<br />

Gemeinsam mit dem Kreisverband<br />

der JU <strong>Neumarkt</strong> organisierte man<br />

heuer erstmals eine Schiffsparty auf<br />

der Donau. Anläßlich des Europawahlkampfes<br />

wollte man neue Wege<br />

gehen und gerade die Jugendlichen<br />

dafür begeistern sich mit der Politik auseinanderzusetzen.<br />

Bei dieser Party gab es auch<br />

die Möglichkeit zum formlosen Plausch mit<br />

den Europakandidaten der JU Bayern. Der<br />

Erfolg gab der JU <strong>Neumarkt</strong> Recht.<br />

Das neue Europa stand im Mittelpunkt eines<br />

deutsch - tschechischen Treffens, das die<br />

Mittelstandsunion zusammen mit dem Ortsverband<br />

Sengenthal organisiert hat.<br />

Mit einem gemeinsamen Abendessen auf<br />

dem Höhenberg begann das Treffen, zu dem<br />

eine hochrangige Delegation aus dem Nachbarland<br />

angereist war. Jan Zemlicka, der Vorsitzende<br />

der Mittelstandsunion, sowie der<br />

Sengenthaler <strong>CSU</strong>-Ortsvorsitzende Max<br />

Schmidt richteten ihre Grußworte an die<br />

neuen Nachbarn. Die letztjährige Reise der<br />

Mittelstandsunion <strong>Neumarkt</strong> wurde anhand<br />

Einen Ausflug der besonderen Art unternahm<br />

am Pfingstsamstag die <strong>Neumarkt</strong>er<br />

Frauenunion. Sie erwählte sich den<br />

„schönsten Bahnhof Deutschlands“<br />

als Ziel. Wo der sich befindet ist wohl<br />

kaum eine Frage: natürlich in der Nachbarstadt<br />

Nürnberg.<br />

Die frohgestimmte Reisegruppe wurde<br />

bereits am <strong>Neumarkt</strong>er Bahnhof von<br />

Nürnbergs Bahnhof-Manager <strong>–</strong> übrigens<br />

ein <strong>Neumarkt</strong>er <strong>–</strong> Karl Heinz Ferstl begrüßt<br />

und in 22 Minuten Fahrzeit nach<br />

Nürnberg begleitet. Als charmanter<br />

Gastgeber führte er als Hausherr durch<br />

das für 150 Millionen DM umgebaute<br />

Empfangsgebäude, das in zweieinhalbjähriger<br />

Bauzeit den Mief und die Zerstörung<br />

der Vergangenheit hinter sich gelassen<br />

hat.<br />

In einem zweistündigen Rundgang ließ Karl-<br />

Heinz Ferstl hinter die Kulissen blicken, die<br />

Politik mit Event-Charakter: JU-ler aus <strong>Neumarkt</strong> unter Führung von Markus<br />

Ochsenkühn (4.v.r.) und Jochen Zehenter bei einer Schiffsparty<br />

Knapp 200 Leute haben auf der Renate II<br />

am Rhein-Main-Donau-Kanal gefeiert und<br />

diskutiert. Für die musikalische Unterhaltung<br />

sorgte die Band TirNanog. Erfolgreich<br />

war dann auch das Abschneiden bei der Eu-<br />

MU <strong>Neumarkt</strong>: Deutsch-tschechisches Treffen<br />

eines Diavortrages nochmals in Erinnerung<br />

gerufen. Das Thema des Diskussionsabends<br />

„Deutschland und die Tschechei gemeinsam<br />

in der EU - Die Einheit aus der Sicht der Kommunalpolitik<br />

und des Mittelstandes“ wurde<br />

im Anschluss eifrig diskutiert. Ein vielfältiges<br />

Programm erwartete die Gäste am nächsten<br />

Tag. So wurde die Firma Holzammer vom<br />

Geschäftsführer Herrn Holzammer und die<br />

Firma Max Bögl von Johann Bögl, jun. vorgestellt.<br />

Diese nicht nur für die Gäste hochinteressanten<br />

Führungen leiteten zum Höhepunkt<br />

des Treffens über, dem gemeinsa-<br />

den täglich 130.000 Reisenden weitgehend<br />

verborgen bleiben. Dieser Reisenden-Strom<br />

mußte auch während der Bauzeit durch Absperrungen<br />

und Gerüste gelotst werden,<br />

was ohne Schwierigkeiten und ohne Unfälle<br />

reibungslos vonstatten ging.<br />

ropawahl. Aus den Reihen der JU-<br />

Bayern konnten der JU-Landesvorsitzende<br />

und bisherige Landtagsabgeordnete<br />

Manfred Weber (Niederbayern)<br />

sowie Dr. Anja Weisgerber<br />

(Unterfranken) ins Parlament<br />

einziehen.<br />

Leider war die Wahlbeteiligung miserabel.<br />

Daher fordert die Junge<br />

Union <strong>Neumarkt</strong>, dass die EU-Wahl,<br />

etwa durch einen Spitzenkandidaten<br />

der Parteien für den Kommissionspräsidenten,<br />

künftig mehr personalisiert<br />

wird. Die Europapolitik<br />

soll nach den Vorstellungen der JU<br />

<strong>Neumarkt</strong> auch innerhalb der Parteien<br />

mehr Gewicht bekommen.<br />

Ludwig Stepper<br />

Ansprechpartner JU:<br />

Markus Ochsenkühn<br />

Sulzbürger Straße 30<br />

Tel. 01 71/ 14 23 071<br />

men Diskussionsabend im Sengenthaler<br />

Sportheim. Hier konnten in gemeinsamen<br />

Gesprächen mit den Bürgern Ängste und<br />

Vorbehalte zur Osterweiterung abgebaut<br />

werden. Die Eröffnungsrede hielt die Europaparlamentarierin<br />

Sabine Loritz.<br />

Alexander Ströber<br />

FU <strong>Neumarkt</strong>: Blick hinter Kulissen von Deutschlands schönstem Bahnhof<br />

Engagiert brachten die Frauen ihre Erfahrungen beim<br />

Nutzen des Bahnhofes Nürnberg ein.<br />

Ansprechpartner MU:<br />

Jan Zemlicka<br />

Föhrenweg 117<br />

Tel. 46 99 0<br />

FU-Vorsitzende Hela Buchner bedankte sich<br />

zum Abschluss des informativen Rundgangs<br />

auch im Namen einiger männlicher Parteifreunde,<br />

die sich der FU-Veranstaltung<br />

angeschlossen hatten, für die interessante<br />

Führung durch den Bahnhof.<br />

In der anschließenden Diskussion wurde<br />

der Umbau des Empfangsgebäudes sehr<br />

gelobt. Die Frauen waren begeistert und<br />

diskutierten rege. Sie betonten dabei,<br />

dass sie nun den Bahnhofsbetrieb aus<br />

einer ganz anderen Perspektive sehen.<br />

Zum Abschluss machten die Frauen einen<br />

Spaziergang durch die Altstadt.<br />

Ansprechpartner FU:<br />

Hela Buchner<br />

Flurstraße 20<br />

Tel. 81 36<br />

Jürgen Bäuml<br />

Die Raute 3/04 27


Ortsteilporträt<br />

Entstehung der Siedlung Wolfstein<br />

Der Ortsteil Wolfstein ist der jüngste der<br />

Großen Kreisstadt <strong>Neumarkt</strong>. Sein Ursprung<br />

geht auf das ehemalige Zwangsarbeiter-Durchgangslager<br />

für verschleppte<br />

Zivilpersonen aus dem Osten zurück,<br />

das 1942 in der Flur<br />

„Singenthal“ der früheren<br />

Gemeinde Labersricht<br />

errichtet<br />

wurde. Nach Kriegsende<br />

1945 wurde es,<br />

nachdem die letzten<br />

Lagerbewohner in<br />

ihre Heimat zurückgekehrt<br />

waren, ein<br />

Durchgangslager der<br />

UNRA. Die meisten Insassen<br />

dieses Lagers<br />

wanderten nach Übersee<br />

aus.<br />

Als das Lager einmal<br />

vorübergehend leer<br />

stand, belegte Landrat<br />

Dr. Otto Schedl,<br />

der spätere baye-<br />

rischeWirtschaftsminister, das Lager<br />

mit Heimatvertriebenen<br />

aus Schlesien und dem Sudetenland,<br />

die in der Klosterburg Kastl untergebracht<br />

waren. Am 20. August 1949 trafen die ersten<br />

Bewohner im Lager ein. Bis zum 1. September<br />

fanden hier 37 Familien ihre neue<br />

Unterkunft. Immer mehr Heimatvertriebene<br />

aus dem Landkreis belegten einen Teil<br />

der 33 Holz- und 5 Steinbaracken. Der damalige<br />

Kreisschulrat Karl Schodrok schlug<br />

vor, die neue Ansiedlung nach der Burg den<br />

Namen „Siedlung Wolfstein“ zu geben. Die<br />

Siedlung war ein Ortsteil der Gemeinde Labersricht.<br />

Entwicklung der<br />

Siedlung<br />

Bereits am 5. September<br />

1949 wurde auf<br />

Anordnung von Herrn<br />

Kreisbrandinspektor<br />

Gärtner aus Pölling<br />

eine freiwillige Feuerwehr<br />

Wolfstein gegründet<br />

und am 10.<br />

Januar 1950 öffneten<br />

sich die „Tore“ der<br />

neuen zweiklassigen<br />

Volksschule, die leider<br />

auch nur eine Holzbaracke<br />

war. Stadtpfarrer<br />

Ludwig Heigl ließ<br />

in einem Steinbau,<br />

der den letzten Lagerbewohnern<br />

als Un-<br />

Unser Ortsteil Wolfstein<br />

Ein Blick in die Geschichte des jüngsten <strong>Neumarkt</strong>er Ortsteils<br />

terhaltungsraum diente, eine Notkirche einrichten.<br />

Am 21. Januar 1950 wurden Kirche<br />

und Schule von Stadtpfarrer Ludwig Heigl<br />

eingeweiht. Nachdem die ersten Holzbaracken<br />

abgerissen waren, errichtete die<br />

Wohnbau- und Siedlungsgenossenschaft<br />

Sie ist nicht nur ein von weitem sichtbares Wahrzeichen der Stadt <strong>Neumarkt</strong>, sondern gab auch<br />

dem neuen Stadtteil nach dem Zweiten Weltkrieg ihren Namen: Die Burgruine Wolfstein.<br />

„Caritas“, die später dem St. Gundekar-<br />

Werk Eichstätt eingegliedert wurde, in den<br />

Jahren 1950/51 die ersten 16 Doppelhäuser.<br />

Allmählich wurden alle Holzbaracken abgerissen<br />

und an ihrer Stelle entstanden immer<br />

mehr schmucke Einfamilienhäuser. Die Einwohnerzahl<br />

stieg derart an, dass sich die<br />

Gemeinde Labersricht gezwungen sah, einen<br />

eigenen Friedhof zu errichten. Er liegt<br />

am Hang des Wolfsteins an der Pelchenhofener<br />

Straße und der Straße nach Schafhof.<br />

Kurz vor Weihnachten 1954 wurde er fertig<br />

Dieses Gasthaus steht nicht nur symbolisch für die positive Entwicklung des Stadtteils, sondern trägt in<br />

seinem Namen "Singenthal-Wanke" auch noch die traditionelle Flurbezichnung für das Gebiet in sich.<br />

gestellt. Später folgte der Bau des Leichenhauses.<br />

Bald wurden auch die ersten Geschäfte<br />

und Gasthäuser eröffnet und die ersten<br />

Handwerksbetriebe siedelten sich an.<br />

Auch das gesellschaftliche und kulturelle<br />

Leben war nicht aufzuhalten. 1950 wurde<br />

der TSV Wolfstein gegründet,<br />

1952 der Gesangverein<br />

„Eintracht<br />

Wolfstein“ und 1963<br />

der Schützenverein<br />

Wolfstein. Schließlich<br />

wurde 1968 die Soldaten-<br />

und Kriegerkameradschaft<br />

ins Leben<br />

gerufen.<br />

Seit der Gemeinderatswahl<br />

1952 wirkten<br />

auch Siedler im<br />

Gemeinderat Labersricht<br />

mit. Die Trinkwasserversorgung,<br />

die zuerst von der<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

des Lagers übernommen<br />

wurde, reichte<br />

nicht mehr aus, ebenfalls<br />

die <strong>Wasser</strong>beseitigung.<br />

Man übernahm<br />

die <strong>Wasser</strong>versorgung der Siedlung vom<br />

<strong>Wasser</strong>behälter am Brunnerhäusl von der<br />

Gemeinde Helena. Die neue Abwasser-Kanalisation<br />

wurde an die Stadt <strong>Neumarkt</strong> angeschlossen.<br />

Die Straßen im Siedlungsgebiet<br />

wurden asphaltiert und eine Straßenbeleuchtung<br />

errichtet. 1972 wurde Wolfstein<br />

ein Stadtteil der Großen Kreisstadt<br />

<strong>Neumarkt</strong>.<br />

Schule Wolfstein<br />

Am 10. Januar 1950 öffneten sich die Tore<br />

der Schule Wolfstein<br />

zum ersten Male. Leider<br />

waren es nur die<br />

Türen einer Holzbaracke.<br />

Es war die Schule<br />

der früheren Gemeinde<br />

Labersricht. Die<br />

Siedlung Höhenberg<br />

i. T. der Gemeinde St.<br />

Helena wurde dem<br />

Schulsprengel zugeteilt.<br />

Die neue Schule<br />

besuchten 107 Kinder,<br />

52 Knaben und<br />

55 Mädchen und<br />

wurden von 2 Lehrkräften<br />

unterrichtet.<br />

Die Schule stand am<br />

Rennbühlweg und<br />

war in 2 Klassenräume<br />

geteilt. In jedem<br />

Klassenraum standen<br />

28 Die Raute 3/04


Zweierbänke, 1 Schrank, 1 Pult mit<br />

Stuhl und 1 Tafel. Sonst war nichts<br />

vorhanden: Kein Buch, kein Anschauungsbild,<br />

keine Landkarte.<br />

Die Barackenschule war mit einem<br />

Wellblechdach versehen, was<br />

im Sommer eine unerträgliche Hitze<br />

entstehen ließ. Temperaturen<br />

bis über 30° C waren keine Seltenheit.<br />

Im Winter dafür herrschte eine<br />

Kälte, die die Tinte in den Gläsern<br />

gefrieren ließ.<br />

Die Schülerzahl wuchs ständig,<br />

so dass man gezwungen war, die<br />

Schulbaracke durch 2 Zwischenwände<br />

in 3 Klassenzimmer zu teilen.<br />

Der 4. Klassenraum war der Saal<br />

der Sportbaracke, welche gleich unterhalb<br />

der Schule stand. Diese unhaltbaren<br />

Zustände waren für Schüler<br />

und Lehrer auf die Dauer unzumutbar.<br />

Nach langem hin und her<br />

wurde mit dem Bau einer Schule<br />

begonnen. Er wurde im Pavillonstil<br />

geplant, so dass er jederzeit erweiterbar<br />

war. Am 1. September 1956<br />

konnte dass neue Schulhaus bezogen<br />

werden. Durch die vielen Neubauten<br />

im Siedlungsgebiet stiegen<br />

ständig die Schülerzahlen. Dadurch<br />

war man gezwungen, die Schule mehrmals<br />

zu erweitern. Das war besonders notwendig<br />

als durch die Volksschulreform das 9. Schuljahr<br />

eingeführt und die Schulen in Pelchenhofen<br />

und Helena aufgelöst und der Schule<br />

Wolfstein zugeteilt wurden. Aus der zweiklassigen<br />

Schule war nun eine zwanzigklassige<br />

Schule geworden. Ab September 1984<br />

mussten die Schüler der siebten bis neunten<br />

Klasse die neue Teilhauptschule 2 an der<br />

Weinbergerstraße besuchen. So wurde die<br />

Schule Wolfstein nun Grund- und Teilhauptschule<br />

1 mit den Klassen eins bis sechs. Am<br />

21. Februar 2002 fand die<br />

Einweihung der neuen<br />

großen Turnhalle mit Nebenräumen<br />

statt.<br />

Kirche Heilig Kreuz<br />

Die Gemeinde Labersricht<br />

gehörte früher seelsorgerisch<br />

zur Pfarrei St. Helena.<br />

1947 wurde die Hofkirche<br />

eigene Pfarrei und<br />

die Gemeinde Labersricht<br />

ihrem Kirchsprengel<br />

zugeteilt. Am 21. Januar<br />

1950 weihte Stadtpfarrer<br />

Ludwig Heigl die<br />

Notkirche in der Siedlung<br />

Wolfstein ein. Sie stellte<br />

eine aus Fachmauerwerk<br />

errichtete Halle dar, die<br />

vorher im Lager als Ge-<br />

Die Pfarrkirche Heilig-Kreuz-Kirche ist das geistliche Zentrum des<br />

Ortsteils und überzeugt architektonisch durch klare Linienführung.<br />

meinschaftsraum diente. An jedem Sonn-<br />

und Feiertag wurden durch Geistliche der<br />

Hofkirche um 10.15 Uhr Gottesdienste gefeiert.<br />

Außerdem fand jeden Mittwoch eine<br />

Schulmesse statt. Über 1000 Seelen<br />

und eine kleine Notkirche, so stellte sich<br />

bald die Situation in der Siedlung Wolfstein<br />

dar. Das war gemessen an der sich<br />

ständig mehrenden Bevölkerungszahl dieses<br />

Siedlungsgebietes auf die Dauer nicht<br />

tragbar. Das bischöfliche Ordinariat Eichstätt<br />

trug diesem Zustand Rechnung und<br />

erteilte die Genehmigung zu einem Kir-<br />

Die Stadt <strong>Neumarkt</strong> investierte in den letzten Jahren viel im Bereich des Stadtteils. Hier der<br />

jüngste Anbau einer modernen Turnhalle an der Grund- und Teilhauptschule Wolfstein.<br />

Ortsteilporträt<br />

chenneubau. Im Juli 1959 begannen<br />

die ersten Arbeiten und zur<br />

„Allerweltskirchweih“ 1960, am<br />

16. und 17. Oktober 1960 weihte<br />

Bischof Dr. Joseph Schröffer die<br />

Filialkirche ein. Sie trägt den Namen<br />

„Heilig Kreuz“. Die Namenswahl<br />

war kein Zufall. Sie hängt<br />

symbolisch mit der Tatsache zusammen,<br />

dass im Ausländerlager<br />

der slowenische Priester Viktor<br />

Kos Trost im Zeichen des Kreuzes<br />

spendete. Eine weitere Beziehung<br />

zum Kreuz ergab sich daraus, dass<br />

die Gemeinde Labersricht früher<br />

seelsorgerisch zu St. Helena gehörte<br />

und die Heilige Helena das<br />

Kreuz Christi im Jahre 320 in Jerusalem<br />

wieder auffand.<br />

Die Kirche, die nach den Plänen<br />

von Architekt Hanns Meier errichtet<br />

wurde, besitzt einen 36 Meter<br />

hohen Turm mit Spitzhelm. Das<br />

Glockengeläut setzt sich aus 4<br />

Glocken zusammen, die am Patroziniumstag<br />

im September 1964<br />

durch Domkapitular Spreitzer geweiht<br />

wurden. Am 12. September<br />

1982 erhielt die neue große Orgel<br />

die Segnung durch Domkapitular<br />

Dr. Ludwig Rug. Hier gebührt dem langjährigen<br />

<strong>CSU</strong>-Stadtrat Roland Schlittenbauer<br />

besonderer Dank, denn durch seine<br />

Initiative konnten die Kosten für die<br />

Orgel komplett durch Spendengelder gedeckt<br />

werden.<br />

Zur Jubiläumsfeier „25 Jahre Kirche Heilig<br />

Kreuz“ wurde die Filialkirche Heilig<br />

Kreuz zur Pfarrkirche erhoben. Generalvikar<br />

Dompropst Joseph Pfeiffer nahm die<br />

Pfarrerhebung vor und führte am 15. September<br />

1985 als ersten Pfarrer Studienrat<br />

Xaver Scheuerlein in sein Amt ein.<br />

Nach nur sechsmonatiger<br />

Bauzeit konnte er am 30.<br />

Oktober 1985 in den neuen<br />

Pfarrhof einziehen und<br />

am 10. September 1994<br />

erfolgte die Einweihung<br />

des neuen Pfarrsaales<br />

durch Generalvikar Johann<br />

Limbacher.<br />

Seit 1. September 1999 ist<br />

Pfarrer Josef Albrecht Pfarrherr<br />

von Heilig Kreuz.<br />

Ludwig Stepper/<br />

Ludwig Schmiedl<br />

Die Raute 3/04 29


30 Die Raute 3/04


Eine außerordentlich bedeutende Auszeichnung wurde dem <strong>Neumarkt</strong>er<br />

Landtagsabgeordneten Herbert Fischer (64) zuteil: Der Bayerische Ministerpräsident<br />

Dr. Edmund Stoiber (62), MdL, zeichnete ihn mit dem Bayerischen<br />

Verdienstorden aus.<br />

Der Bayerische Ministerpräsident würdigte dabei besonders das umfangreiche<br />

Engagement von Herbert Fischer in verschiedenen sozialen Vereinigungen<br />

und in der Politik.<br />

Namen im Gespräch<br />

Hohe Ehre für Herbert Fischer durch Dr. Edmund Stoiber.<br />

Über neueste umweltschonende Entwicklungen in der Verkehrstechnik und bei<br />

der Haustechnik informierte sich der Bayerische Staatsminister für Umwelt,<br />

Gesundheit und Verbraucherschutz, Dr. Werner Schnappauf, MdL, (50) bei der<br />

<strong>Neumarkt</strong>er Baufirma Max Bögl. Minister Schnappauf zeigte sich beeindruckt<br />

von den Erläuterungen vom Aufsichtsratsvorsitzenden Johann Bögl sen. (65) und<br />

Geschäftsführer Johann Bögl jun. (30).<br />

Auch Oberbürgermeister Alois Karl (53) und <strong>CSU</strong>-Stadtverbandsvorsitzender Helmut<br />

Jawurek (41) besuchten das private Wohnhaus von Hans Bögl jun. in Sengenthal,<br />

Johann Bögl jun., Marianne Bögl, Dr. Werner das als Prototyp mit modernster Klimatechnik ausgestattet ist.<br />

Schnappauf und Johann Bögl sen. in Sengenthal.<br />

Der Chef der Jungen Union <strong>Neumarkt</strong> scheute den Weg vor den Altar nicht. Stadtpfarrer<br />

und <strong>CSU</strong>-Mitglied Norbert Winner (48) traute Markus Ochsenkühn (29) und seine Ehefrau<br />

Carola (27) geborene Härtl in der Stadtpfarrkirche St. Johannes.<br />

Vor der Kirche wartete eine große Abordnung der Jungen Union <strong>Neumarkt</strong> um ihren beiden<br />

engagierten Mitgliedern zu gratulieren. Im Berggasthof Sammüller wurde noch bis tief in die<br />

Nacht hinein gefeiert.<br />

Für mehr Ausbildungsplätze bei TeVi: Erwin Weinzierl,<br />

Gerhard Petrik, Franz Meyer & Helmut Jawurek (v.l.).<br />

In den Hafen der Ehe steuerte unser Redaktionsmitarbeiter Jürgen Bäuml (45) mit<br />

Ehefrau Sandra (25), geborene Dettmayr. Nach der standesamtlichen Trauung im<br />

Unteren Tor wurde das Brautpaar von einer Abordnung des ASV <strong>Neumarkt</strong> und<br />

des <strong>Neumarkt</strong>er Traditionsverein „Chevaulegers“ mit derem Präsidenten Michael<br />

Schiller (79) und Ferdinand Lodermeier (65) empfangen.<br />

Im kleinen familiären Rahmen wurde im Restaurant Almhof auf dem Höhenberg<br />

noch gebührend gefeiert.<br />

Stadtpfarrer Norbert Winner traute<br />

Carola und Markus Ochsenkühn.<br />

Der Bayerische Finanzstaatssekretär, Franz Meyer (51), MdL, besuchte<br />

den Elektrofachmarkt TeVi (Expert-Markt) in der Nürnberger Straße.<br />

Marktleiter Gerhard Petrik (36) und sein Stellvertreter Erwin Weinzierl<br />

(39) informierten den Staatssekretär und den <strong>CSU</strong>-Stadtverbandsvorsitzenden<br />

Helmut Jawurek (41), MdB a.D. über die Firmenphilosophie,<br />

das Sortiment und die Mitarbeiterstruktur des in den letzten Jahren<br />

enorm expandierenden Unternehmens. Staatssekretär Meyer bat<br />

angesichts der schwierigen Situation auf dem Ausbildungsmarkt um<br />

besondere Anstrengungen von Wirtschaft und Handel. Gerhard Petrik<br />

sicherte zu, dass im Herbst statt wie ursprünglich geplant drei nun<br />

fünf junge Menschen einen Ausbildungsplatz bei TeVi in <strong>Neumarkt</strong><br />

antreten können.<br />

Vor dem Standesamt: Ferdinand Lodermeier,<br />

Sandra & Jürgen Bäuml sowie Michael Schiller (v.l.).<br />

Die Raute 3/04 31


32 Die Raute 3/04

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!