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Dienstag, <strong>14</strong>. August <strong>2012</strong><br />

EINBRUCH → Udo Jürgens wurde<br />

zu Hause beraubt. Er ist einer von<br />

50 000 im Jahr in der Schweiz.<br />

Von der Blick-Newsroom-<br />

Redaktion<br />

E<br />

r nahm beissenden<br />

Rauch wahr. Udo Jürgens<br />

(77) dachte, sein Haus<br />

brenne, als er am Dienstag<br />

vergangener Woche vom<br />

Nachtessen nach Hause<br />

kam. «Überall war Staub<br />

und Dreck», sagte er gestern<br />

zu «Blick». Diebe waren<br />

in sein Haus in Zumikon<br />

ZH eingebrochen und<br />

hatten seinen Tresor aufgeschweisst.<br />

Sie stahlen wertvolle<br />

Uhren. Darunter auch die<br />

150-jährige<br />

goldene TaschenuhrseinesGrossvaters,<br />

die im autobiografi<br />

-<br />

schen Buch und Film «Der<br />

Mann mit dem Fagott» eine<br />

wichtige Rolle spielte.<br />

«Meine Kinder weinten,<br />

als ich ihnen erzählte, dass<br />

die Uhr weg ist. Mit dieser<br />

Uhr, die zwei Weltkriege<br />

überlebte und meinem<br />

Grossvater das Leben rettete,<br />

sind für uns viele Erinnerungen<br />

verbunden.» Er vermutet,<br />

die Einbrecher seien<br />

gefl ohen, als er mit seinem<br />

Auto in die Garage fuhr.<br />

«Ich fühle<br />

mich wie<br />

vergewaltigt.»<br />

«Meine Nachbarn hörten,<br />

wie die Täter davonrannten»,<br />

sagt Jürgens. Jetzt er- ermittelt<br />

die Polizei. Udo Jürgens:<br />

«Ich fühle mich wie<br />

vergewaltigt.» Es sei einfach<br />

nur schrecklich, wenn<br />

jemand auf diese Weise in<br />

die Intimsphäre eindringe.<br />

Er fühle, was viele Einbruchs-Opfer<br />

fühlen würden.<br />

Das kann soweit führen,<br />

dass die Betro� enen<br />

ausziehen müssen.<br />

Rund 50 000 Einbrüche<br />

wurden im Jahr 2010<br />

in der Schweiz gezählt,<br />

wie aus einem<br />

Bericht,<br />

des Bundesamtes<br />

für Statistikhervorgeht.<br />

Etwa<br />

die Hälfte davon betraf Privatpersonen.<br />

Damit gehört<br />

die Schweiz zur Spitze in<br />

Europa. Nur jeder achte Fall<br />

konnte aufgeklärt werden.<br />

Eine Zahl, die den Ruf<br />

der «sicheren» Schweiz bröckeln<br />

lässt? Eine Zahl, die<br />

die Menschen verunsichert?<br />

Unsere Umfrage<br />

zeigt, dass die vielen Einbrüche<br />

die Menschen verunsichern,<br />

aber zum Glück<br />

nicht panisch machen. �<br />

Grüne Visionen zur Energie<br />

STROM →<br />

«Atomausstieg<br />

und Klimaschutz<br />

sind machbar»,<br />

so Nationalrat<br />

Bastien Girod<br />

heute.<br />

D<br />

ie Grünen präsentierten<br />

zwei Szenarien,<br />

wie die AKW gemäss Atomausstiegs-Initiative<br />

vom<br />

Netz genommen und die<br />

CO2-Emissionen bis 2050<br />

kontinuierlich reduziert<br />

werden können. Das eine<br />

basiert auf technologischen<br />

Anpassungen, das andere<br />

auf einem Umdenken in der<br />

Bevölkerung. So fordern<br />

die Grünen autofreie<br />

Wohnsiedlungen und<br />

mehr Heimarbeit, um die<br />

Mobilität zu stoppen.<br />

Strom von lokalen Netzen<br />

soll nur noch lokal verwendet<br />

werden. Haushalte<br />

sollen eigene Solaranlagen<br />

einrichten und sich selbst<br />

versorgen. Und in den<br />

lichtarmen Wintermonaten?<br />

Girod: «Wind produziert<br />

im Winter und bei<br />

schlechtem Wetter mehr<br />

Kurz<br />

gefragt<br />

Fühlen Sie sich<br />

hier noch<br />

sicher?<br />

Irene Neuenschwander (28) Barista, Basel<br />

Ich stamme ursprünglich von den Philippinen<br />

und habe sechs Jahre in Nigeria gelebt.<br />

Vom Sicherheitsgefühl her sind das Welten,<br />

im Vergleich mit der Schweiz. Trotzdem<br />

wird es auch hier immer gefährlicher.<br />

Jeanette Merkle (50)<br />

ehem. Physiotherapeutin, Kapstadt<br />

Ich lebe abwechselnd in der Schweiz und in<br />

Südafrika. In Kapstadt muss man mehr für<br />

die Sicherheit tun, weil die Kriminalität auch<br />

grösser ist. Man baut z. B. Schutzmauern.<br />

Stromlieferant<br />

Solaranlage bei<br />

St. Antönien GR.<br />

Strom und ist damit eine<br />

gute Ergänzung für Solarstrom.»<br />

In den Bergen<br />

setzen die Grünen auf Photovoltaik,<br />

dazu sollen Speicherseen<br />

ausgebaut werden.<br />

Zudem gleiche die<br />

Wärme-Kraft-Kopplung<br />

die Saisonalität des Solarstroms<br />

aus. kmu<br />

BUNDESGERICHT → Politische<br />

Aktionen in Bahnhöfen sollen<br />

nicht länger verboten sein.<br />

D<br />

er Verein gegen Tierfabriken<br />

wollte vor zwei<br />

Jahren im Luzerner Bahnhof<br />

auf die Tierquälerei bei<br />

der Botox-Herstellung aufmerksam<br />

machen. Die SBB<br />

verweigerten die Bewilligung<br />

mit der Begründung,<br />

5<br />

Dietmar Schroth (50)<br />

Verwaltungsrat, Kilchberg ZH<br />

Ich empfinde die Situation in<br />

Deutschland als viel gefährlicher.<br />

Ich habe schon in vielen<br />

Ländern gelebt, in der<br />

Schweiz fühle ich mich sehr<br />

sicher. Einzig Monaco kann<br />

das noch toppen. Ich schalte<br />

bei mir zu Hause nicht einmal<br />

die Alarmanlage ein. Man hört<br />

schon von Einbrüchen aus<br />

dem Bekanntenkreis, aber das<br />

ist für mich noch lange kein<br />

Grund zur Panik.<br />

Politik hält in den<br />

Bahnhöfen Einzug<br />

Wahlplakate Künftig gibts<br />

auch andere Werbeformen.<br />

Brigitte Wüthrich (54) Kauff rau, Neu-Delhi<br />

Im Vergleich zu Indien herrscht hier ein sehr<br />

hoher Sicherheitsstandard. Wenn ich in der<br />

Schweiz zu Besuch bin, kann ich keinen Unterschied<br />

zu früher feststellen. In Indien<br />

braucht man sogar Wächter.<br />

Meredith Grace (25) Studentin, Zürich<br />

Ich lebe seit vier Jahren in der Schweiz. Die<br />

zunehmende Zuwanderung schlägt sich<br />

negativ auf mein Sicherheitsempfinden. Mir<br />

ist ein Schweizer als Chef aus Gewohnheit<br />

einfach lieber als ein Ausländer.<br />

dass ihr Reglement politische<br />

Aktionen auf dem<br />

Bahnhofsgelände generell<br />

verbiete. Das ändert sich<br />

nun durch ein Bundesgerichtsurteil.«Grundsätzlich<br />

werden wir politische<br />

Aktionen künftig bewilligen<br />

müssen. Wir müssen<br />

aber das Okay geben», sagt<br />

SBB-Sprecher Daniel Bach<br />

zu Blick am Abend. Es gehe<br />

dann vor allem ums Koordinieren.<br />

Auf keinen Fall<br />

dürfe eine Aktion den<br />

Bahnverkehr stören. Die<br />

SBB seien nun daran, das<br />

neue Reglement auszuarbeiten.<br />

Dieses werde bald<br />

vorliegen. vuc

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