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Haltungsvoraussetzungen<br />

Im Vergleich zu anderen räuberischen Welsen, die lange<br />

Barteln besitzen und wesentlich schwimmfreudiger sind,<br />

kommen selbst größere Exemplare von C. fowleri mit<br />

wenig Platz aus. In Frage kommen Becken ab etwa 600<br />

Liter beziehungsweise entsprechend mehr an Volumen,<br />

will man den Wels mit anderen Fischarten vergesellschaften.<br />

Die Tiefe des Aquariums sollte mindestens 60 bis 70 Zentimeter<br />

betragen. Dann lässt sich auch für ein ausgewachsenes<br />

Tier noch ein hinreichend großes, für sein<br />

Wohlbefinden unbedingt erforderliches natürliches oder<br />

künstliches Versteck schaffen. Als ein solches bietet sich<br />

Moorkienholz oder ein Gefäß aus Terrakotta an. Eine Haltung<br />

ohne eine solche Rückzugsmöglichkeit, nur um dem<br />

Betrachter stets einen Blick auf den Wels zu ermöglichen,<br />

grenzt an Quälerei. Gegen ihre Natur versuchen solche<br />

Tiere dann sogar auf offener Fläche, sich im Boden einzugraben.<br />

Denn wie seine Gattungsgenossen ist auch C. fowleri recht<br />

lichtscheu. Um ihm die Eingewöhnung zu erleichtern,<br />

sollte das Becken tagsüber nur schwach beleuchtet werden<br />

oder eine Schwimmpflanzendecke stellenweise für dunklere<br />

Zonen sorgen. Als Bodengrund empfiehlt sich ein Gemisch<br />

aus Kies feinerer Körnung oder Sand. Im Übrigen ist<br />

dieser Wels hart im Nehmen und lässt sich bei einer leichten<br />

Strömung, einer Temperaturbreite von 23 bis 27° Celsius<br />

und ansonsten „normalen“ Wasserwerten gut halten.<br />

Gegenüber Krankheiten scheint er grundsätzlich robust zu<br />

sein. Sind seine Flossen aber erst einmal beschädigt, wie es<br />

beim Transport oder einer falschen Haltung aufgrund von<br />

Beißereien mit Art- oder Gattungsgenossen vorkommen<br />

kann, so dauert die Heilungsphase ausgesprochen lange.<br />

Daher sieht man nur wenige wirklich makellose Tiere.<br />

Verhalten<br />

Gleich nach dem Einsetzen wird der Pfleger feststellen, wie<br />

sich sein C. fowleri in das für ihn geschaffene Versteck zurückzieht.<br />

Wenige Tage später hat das Tier den Boden seines<br />

Quartiers von Kies frei gewedelt. Schon ein<br />

mittelgroßes Exemplar kann dabei gewaltige Kräfte freisetzen<br />

und ist in der Lage, selbst einen schweren Unterstand<br />

durch Druck mit dem Kopf und um sich Schlagen mit<br />

der Schwanzflosse scheinbar ohne große Mühe an einen<br />

ihm angenehmer erscheinenden Platz zu verschieben.<br />

In diesem Verhalten besteht eine Ähnlichkeit zu den anderen<br />

Cephalosilurus-Arten, die ebenfalls gern eine Behausung<br />

bewohnen und nach ihren Wünschen „einrichten“.<br />

Ist das bisherige Versteck zu klein geworden, so platziert<br />

man ein größeres am besten zusätzlich im Becken;<br />

C. fowleri wird es spätestens nach einigen Nächten dankbar<br />

angenommen haben; sodann kann das frühere entfernt<br />

werden.<br />

Cephalosilurus fowleri<br />

Blick auf den in seiner Höhle auf dem Rücken schlafenden<br />

C. fowleri (Bild: W. Ros).<br />

Der Pfleger braucht sich keine Sorgen zu machen, wenn<br />

sein Exemplar viel Zeit für die Eingewöhnung benötigt.<br />

Denn C. fowleri hält sich üblicherweise zunächst fast<br />

durchweg versteckt und frisst für eine Cephalosilurus-Art<br />

nur mäßig, auch wenn er sich sonst offenbar bester Gesundheit<br />

erfreut. Erst nach einigen Monaten wird er etwas<br />

aktiver. Während dann aber C. apurensis schon aufgrund<br />

seines größeren Appetits selbst am Tag hin und wieder den<br />

Weg aus seinem Versteck findet, lebt C. fowleri immer<br />

noch überwiegend zurückgezogen. Oftmals auf dem Rücken<br />

liegend, hat er in seinem Unterschlupf eine ungewöhnliche<br />

Ruheposition inne. Dieser Wels wird aber<br />

hellwach, wenn Futter verabreicht wird: Sogleich kommt<br />

er hervor, schnappt nach den Brocken, die in seiner Nähe<br />

absinken, und zieht sich rasch wieder zurück. Wie bei allen<br />

Cephalosilurus-Arten kann der Pfleger in der Folge beobachten,<br />

dass C. fowleri durch regelmäßige Drehungen seines<br />

Körpers, durch Reiben der Bauchgegend an der<br />

Behausung und durch Aufreißen seines Maules die Verdauung<br />

größerer Nahrungsstücke vorantreibt.<br />

Wie seine Gattungsgenossen reißt auch C. fowleri nach<br />

dem Verschlingen größerer Brocken das Maul einige<br />

Male weit auf (Bild: W. Ros).<br />

Ist der Eingewöhnungsprozess abgeschlossen, so zieht<br />

C. fowleri spätestens bei Einbruch der Dunkelheit regelmäßig<br />

eine Runde durch das Becken, bevor er in seine Behausung<br />

zurückkehrt.<br />

<strong>Online</strong> Aquarium-Magazin www.aquariummagazin.de Ausgabe Juli 2008 Seite 4

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