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Jakob Kindinger

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Von 1956 bis 1960 war er Mitglied der Bensheimer Stadtverordnetenversammlung.<br />

Nach dem KPD-Verbot nannte sich seine Fraktion „Die überparteiliche Interessenvertretung der Bürger<br />

Bensheims“. Das Mitteilungsblatt an die Bevölkerung hieß nicht mehr „Sprachrohr", sondern „Die<br />

Wählervereinigung".<br />

Im nachstehend wiedergegebenen Bild der Stadtverordneten mit Bürgermeister Kilian aus dem Jahr<br />

1960 ist <strong>Kindinger</strong> der Dritte von rechts in der hinteren Reihe. 338<br />

Am 28. Februar 1951 wurde <strong>Kindinger</strong> auf der Landesdelegiertenkonferenz der KPD in Bergen-Enkheim<br />

in deren Landesvorstand Hessen gewählt.<br />

In diesem Abschnitt soll versucht werden zu klären, inwiefern die Anträge der KPD in diversen<br />

Parlamenten oder aber auch außerparlamentarisch mit ihrem Wahlprogramm übereinstimmen bzw. was<br />

in die Tat umgesetzt werden konnte.<br />

Stadtparlament<br />

Ein Dringlichkeitsantrag der KPD-Fraktion Bensheim vom 6. November 1950 bezog sich auf die<br />

Richtlinien des Hessischen Innenministers zur Entlassung von Mitgliedern „sogenannter kommunistisch<br />

getarnter Organisationen“ aus den Verwaltungs- und Staatsbetrieben. Daraufhin seien am 31. Oktober<br />

ohne Anhörung des Personalausschusses der städtische Arbeiter Koob, und die Angestellten Menges<br />

und <strong>Kindinger</strong> von Bürgermeister Treffert fristlos entlassen worden. Laut Mitteilung der zuständigen<br />

Gewerkschaft seien dies die einzigen Entlassungen in Südhessen.<br />

„Wir erwarten, dass die Mitglieder des Stadtrats die rechtswidrige Verfügung des Bonner Kabinetts und<br />

die Maßnahme des Bürgermeisters in seiner Tragweite erkennen und die Entlassungen aufgrund<br />

politischer Einstellung ablehnen. Wir wissen, dass die geplante Durchführung des Beschlusses der<br />

Rechtslosigkeit Tür und Tor öffnet. Die Weltgeschichte hat bewiesen, dass Christenverfolgungen, das<br />

Sozialistengesetz und die Maßnahmen der Nazis zur Unterdrückung von Überzeugungen ungeeignet<br />

waren. Am Ende der Geschichte waren immer die Unterdrücker die Unterlegenen. Wir erlauben uns,<br />

darauf hinzuweisen, dass man mit Zwangsmaßnahmen kein Gedankengut ändern kann.<br />

338 Materialien der Geschichtswerkstatt „<strong>Jakob</strong> <strong>Kindinger</strong>“.<br />

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