Jakob Kindinger
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3.3.2 Widerstand und Verfolgung von weiteren Kommunisten in Südhessen<br />
Die Mitangeklagten <strong>Jakob</strong> Aßmus, Philipp Oberndörfer, Wilhelm Essinger, Wilhelm Gehbauer und<br />
Georg Peter Menges wurden ebenfalls wie <strong>Jakob</strong> <strong>Kindinger</strong> „wegen Verbrechens eines Unternehmens<br />
der Vorbereitung des Hochverrats nach §83 St.G.B.“ 124 zu Haftstrafen von zweieinhalb bis dreieinhalb<br />
Jahren verurteilt.<br />
Johannes <strong>Kindinger</strong>, Heinrich Finn, Ludwig Andreas Görlinger, Karl Jaeckel und Mathilde Menges<br />
wurden „wegen Verbrechens eines Unternehmens der Vorbereitung des Hochverrats nach §§ 83, 84<br />
StGB.“ 125 zu Haftstrafen von sechs Monaten bis zu zwei Jahren verurteilt.<br />
Den Angeklagten wurde vorgeworfen, in den Jahren 1934 und 1935 die illegale KPD und die „Rote<br />
Hilfe“ organisiert zu haben. Das Verteilen von kommunistischen Zeitungen und das Kassieren von<br />
Mitgliedsbeiträgen in Bickenbach, Beedenkirchen, Reichenbach und anderen Orten wurde ihnen zur<br />
Last gelegt.<br />
Der aus Bickenbach stammende Fabrikarbeiter <strong>Jakob</strong> Aßmus (1895-1955) war einer der<br />
Hauptorganisatoren der KPD. Er war seit 1929 Mitglied der KPD und nach dem Verbot der KPD traf sich<br />
Aßmus mehrmals mit dem aus Beedenkirchen stammenden Steinhauer und Mitangeklagten Philipp<br />
Oberndörfer, um über die Organisation der KPD zu sprechen. Bei diesen Treffen tauschten sie ebenfalls<br />
kommunistische Zeitungen und gesammelte Mitgliedsbeiträge aus.<br />
123 Bergsträßer Anzeigeblatt vom 28. September 1935.<br />
124 Bundesarchiv Berlin NJ 13970 Anklageschrift & Urteil gegen <strong>Jakob</strong> <strong>Kindinger</strong> und Andere.<br />
125 Ebd.<br />
126 Perker, Brigitte: Viernheim zwischen Weimar und Bonn. Demokratie und Diktatur in einer Kleinstadt 1918-1949.<br />
Viernheim 1988, S.80.<br />
126<br />
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