Nachrichtentechnik
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<strong>Nachrichtentechnik</strong><br />
1. Geschichte der Telefonie<br />
Anmerkung: Die nachfolgende Übersicht stellt nur einen Auszug<br />
aus der Geschichte der <strong>Nachrichtentechnik</strong> dar. Für die Neuzeit sind<br />
speziell die österreichischen Daten angeführt.<br />
Die Idee zur Gründung der Telefonie hatte Gottfried Huth. Er bildete<br />
aus den griechischen Wörtern „tele“ (weit entfernt) und „phon“<br />
(Klang) das Wort „Telephon“ und schlug vor, eine Sprachröhre zur<br />
akustischen Nachrichtenübertragung zu erfinden und diese dann so<br />
zu nennen.<br />
Der Münchner Physiker Johann Wilhelm Ritter hatte eine Vision, die<br />
er im Jahr 1809 so beschrieb: „Es müsste möglich sein, ein leise<br />
gesprochenes Wort durch viele Meilen lange, ganz einfache<br />
Drahtcontinuen fortzupflanzen, so dass sie am anderen Ende der<br />
Leitung noch vollkommen vernehmbar angelangen. Ritter hätte sich<br />
nie träumen lassen, dass seine Idee erst 65 Jahre reifen musste, bis<br />
sie in die Tat umgesetzt wurde. 1837 versuchte als erster der<br />
Amerikaner Charles Grafton Page die Idee zu realisieren. Ihm gelang<br />
es, einen Hufeisenmagneten mittels Spule und galvanischem Strom<br />
in akustische Schwingungen zu versetzen. Page nannte seine<br />
Erfindung „Erzeugung von galvanischer Musik“, und so ging auch er<br />
nicht als Vater der Telefonie in die Geschichte ein.<br />
Erst 1860 gelang der technische Durchbruch. Der Lehrer Johann<br />
Philipp Reis erfand einen Apparat, mit dem es möglich wurde, Töne<br />
aller Art durch den galvanischen Strom in beliebiger Entfernung<br />
reproduzieren zu lassen. Dieser Apparat bestand aus dem<br />
Eichenholzmodell einer Ohrmuschel und war mit einem künstlichen<br />
Trommelfell aus Schweinsdarm ausgestattet. Reis versuchte seine<br />
Erfindung zu verbessern, fand aber keinen Mäzen, der ihn finanziell<br />
unterstützte. Kurz vor seinem Tod im Jahr 1875 erkannte Reis, dass<br />
auch er nicht als Vater der Telefonie in die Geschichte eingehen<br />
würde. „Ich habe der Welt eine große Erfindung geschenkt, anderen<br />
muss ich es überlassen, sie weiterzuführen, aber ich weiß, dass<br />
auch dies zu einem guten Ende kommen wird.“<br />
Und so kam es auch. Am 14.2.1876 wollten sich gleich zwei Erfinder<br />
beim Patentamt eintragen lassen. Der eine war Alexander Graham<br />
Bell, ein schottischer Taubstummenlehrer. Der andere Elisha Gray,<br />
ein Telegraphenpionier. Gray kam zwei Stunden nach Bell, um eine<br />
vorläufige Patenanmeldung zu beantragen. 120 Minuten, die über<br />
Ruhm entschieden, denn von Gray ist nicht viel mehr bekannt, als<br />
dass er zu spät kam. Bell war einfach schneller.<br />
Auf der Weltausstellung 1876 in Philadelphia gelang Bell mit seinem<br />
Magnettelefon der Durchbruch.<br />
Ende 1877 baute er das erste handliche Stieltelefon.<br />
Geschichte<br />
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