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EIDG. TECHNISCHE HOCHSCHULEN Eidg. Anstalt für ...

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teren Senkung der Primärproduktion als Folge der Seenrestaurierung ist - wie in<br />

anderen Seen auch - längerfristig wiederum mit einer Abnahme des Fischertrags<br />

zu rechnen, trotz weiterer intensiver Besatzanstrengungen.<br />

Zu 3:<br />

Die unter Punkt 2 gemachten Ausführungen können nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass praktisch die gesamten Besatzmassnahmen bisher ohne Erfolgskontrolle verlaufen<br />

sind - verlaufen mussten, da entsprechende Abklärungen die Möglichkeiten<br />

der Regalinhaber, der Kantone, überstiegen. Angesichts der grossen Mittel, die<br />

alljährlich von Bund und Kantonen in Form von Betriebsaufwendungen <strong>für</strong> Fischzuchtanlagen<br />

und Subventionen <strong>für</strong> Fischeinsätze investiert werden, drängt sich<br />

die Frage nach dem Nutzen solcher Einsätze je länger je stärker auf. Die in<br />

Aussicht stehende Neuverteilung der Aufgaben zwischen Bund und Kantonen, auch<br />

auf dem Gebiet der Fischerei, lässt die Beantwortung dieser Frage als besonders<br />

dringlich erscheinen. Die wichtigsten Randbedingungen, die den Spielraum <strong>für</strong><br />

jedwelche künftige Neuorientierung der Besatzpolitik <strong>für</strong> Seen umgrenzen, sind<br />

folgende:<br />

- Die Bewirtschaftung hat sich auf die vom Konsumenten begehrten Fischarten<br />

zu konzentrieren, da bei wenig begehrten Fischarten bereits heute<br />

Absatzschwierigkeiten bestehen. Ertragssteigerungen sollten nicht auf<br />

Kosten der Qualität (sprich: Fischart) gehen.<br />

- Landesfremde Fischarten können, auch wenn sie Erfolg versprechen, vorläufig<br />

nicht eingesetzt werden. Bei der Prüfung von Einsatzgesuchen <strong>für</strong><br />

fremde Arten (Bewilligungspflicht gemäss Art. 19 BG Fischerei) wird den<br />

Argumenten des Artenschutzes zur Zeit grundsätzlich höhere Priorität<br />

eingeräumt als jenen der Fischerei.<br />

- Die <strong>für</strong> Jungfischeinsätze zur Verfügung stehenden Mittel, namentlich<br />

Subventionen, werden mittelfristig voraussichtlich abnehmen.<br />

Die technische Entwicklung der letzten Jahre und vor allem die Erfahrungen des<br />

Fachbereichs Fischereiwissenschaften im Rahmen des Projekts FIMOSA am Sarnersee<br />

ermöglichen es heute, die nachfolgend aufgeführten wichtigsten Einzelfragen in<br />

der Seenbewirtschaftung grundlegend neu, das heisst unter quantitativen Gesichtspunkten,<br />

anzugehen. Das Schwergewicht soll dabei bewusst auf die Felchenwirtschaft<br />

gelegt werden. Felchen nutzen die Produktivität des Sees von allen<br />

einheimischen Nutzfischarten am besten und sind in vielen Seen Hauptwirtschaftsfisch.<br />

A) Der Beitrag der natürlichen Fortpflanzung an den Fangertrag in Abhängigkeit<br />

vom Seenzustand ist in Seen, die künstlich besetzt werden, unbekannt.<br />

Dies ist der Fall in praktisch allen Seen mit Felchenbeständen. Ideal zur<br />

experimentellen Abklärung dieser Frage wäre ein System von zwei Seen unterschiedlichen<br />

Trophiegrades, in die alternierend eingesetzt beziehungsweise<br />

nicht eingesetzt werden könnte. Ein solches System steht uns ab 1986<br />

zur Verfügung. Die Zahl der Brutfischchen im See mit und ohne Besatz soll<br />

mit Hilfe eines neuartigen Larvennetzes erfasst werden. Bei Seen, deren

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