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EIDG. TECHNISCHE HOCHSCHULEN Eidg. Anstalt für ...

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schlimmer ist als keine Messung, weil aus der letzteren wenigstens keine<br />

falschen Schlüsse gezogen werden können.<br />

6. Die Messgrössen müssen sorgfältig gewählt werden.<br />

42<br />

Beispiel: In biologischen Verfahren ist die Temperatur von zentraler Bedeutung;<br />

in kleinen Versuchsanlagen kann diese zudem stark vom Wert in grosstechnischen<br />

Anlagen abweichen. Wird der Temperatur nur ungenügende Beachtung geschenkt, so<br />

macht das die Interpretation der Resultate fast unmöglich.<br />

7. Die Durchmischungseigenschaften eines Reaktors müssen beachtet werden.<br />

Beispiel: Häufig ergeben sich Konzentrationsgradienten entlang der Hauptachse<br />

eines Reaktors. Wenn nun auf Grund dieser Gradienten die Umsatzgeschwindigkeiten<br />

<strong>für</strong> Teile des Raktors bestimmt werden, so ist zu beachten, dass Längsdurchmischungen<br />

als Folge von Turbulenzen die Resultate stark beeinflussen. Nur wenn<br />

Probenahmestellen sorgfältig so gewählt werden, dass sie durch solche Durchmischungen<br />

unbeeinflusst sind oder, wenn solche Durchmischungen durch Tracerversuche<br />

charakterisiert und entsprechend berücksichtigt werden, können zuverlässige<br />

Aussagen gemacht werden.<br />

B. Pilotversuche sollen nicht primär Demonstrationscharakter haben, sondern zusätzliche<br />

Dimensionierungsunterlagen ergeben.<br />

Beispiel: Nitrifizierende Belebungsanlagen werden häufig so ausgelegt, dass sie<br />

einige Reserven <strong>für</strong> Belastungsstösse enthalten. Wird nun eine Pilotanlage so<br />

betrieben, dass sie "stabil" nitrifiziert, also entsprechend einer vorläufigen<br />

Dimensionierung, so können wir aus den Resultaten nicht ableiten, wie gross die<br />

Reserven sind. Sinnvoll ist, die Pilotanlage an ihre Belastungsgrenze heran zu<br />

führen, und anschliessend rechnerisch genügend Reserven in die Dimensionierung<br />

einzubringen.<br />

9. Der Massstab der Pilotanlagen muss je nach Fragestellung gewählt werden.<br />

Beispiel: Die Zusammensetzung des Filtermediums in einem Raumfilter kann durchaus<br />

auf Grund von Versuchen in einer Filterkolonne mit 30 cm Durchmesser optimiert<br />

werden. Rückspülprogramme bedürfen hingegen grosstechnischer Anlagen <strong>für</strong><br />

ihre Optimierung.<br />

10. Nicht alle Probleme können pilotiert werden.<br />

Beispiel: Unterschiede in den Turbulenzen in kleinen und grossen Anlagen haben<br />

einen grossen Effekt auf die Flockung. Häufig ist es erforderlich, dass die<br />

Flockung in Pilotanlagen und in grosstechnischen Anlagen separat optimiert<br />

werden muss. Oder: Langzeit-Effekte, wie das biologische Wachstum in Filtern<br />

werden in kurzen Pilotversuchen nicht erfasst.

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