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Eidg. Anstalt für Wasserversorgung Abwasserreinigung

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2-13<br />

Der Anteil der bezüglich "Entsorgungstauglichkeit" konsequent untersuchten Stoffe am gesamten<br />

Stoffarsenal (es sind deren Zehntausende) ist noch sehr klein. M an wird sich auf wenige Indikatorstoffe<br />

beschränken müssen. Erst die weiteren Erfahrungen werden zeigen, welche unter den bereits<br />

im Konsum sich befindlichen Stoffe ersetzt oder begrenzt werden müssen. Neue Stoffe haben sich<br />

vorgängig dieser Prüfung zu unterziehen, bevor sie in Umlauf gesetzt werden. Damit verstärkt sich<br />

auch der Druck auf die Wiederverwertung. In letzter Konsequenz bewirkt also das gewählte<br />

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Prozesse. Die bis anhin fehlende Rückkopplung Entsorgung/Versorgung soll damit hergestellt werden.<br />

Gleichzeitig muss hervorgehoben werden, dass damit die marktwirtschaftlichen Möglichkeiten<br />

zur Steuerung von umweltverträglichen und ressourcenschonenden Güterflüssen weder begrenzt<br />

noch überflüssig werden. Mit der gewählten Entsorgungsstrategie wird weder ein Güterverzicht noch<br />

eine Einschränkung von Aktivitäten verlangt. Für die Schweiz bedeutet die Endlagerqualität primär<br />

ein qualitatives, nicht aber ein quantitatives Problem. Aus all den zu behandelnden Abfällen (St and<br />

achtziger Jahre) ergibt sich ein Materialfluss in die Endlager (Abb. 2.4), der um das 30-fache kleiner<br />

ist als der aktuelle Steinfluss zum Aufbau der Anthroposphäre.<br />

(P. Baccini)<br />

2.3 Regionale Stoffflussstudien - ein neues Instrument zur Analyse der<br />

Anthroposphäre<br />

Handelbare Güter werden durch den Menschen in eine Region eingeführt, umgewandelt,<br />

transportiert, gelagert und grösstenteils wieder ausgeführt. Bei diesen Tätigkeiten entstehen auch<br />

Güter mit einem geringen bzw. keinem We rt, deren Weiterbearbeitung keine Wertschöpfung mehr zur<br />

Folge hat, und die als eigentliche Abfälle, Abwässer oder Abgase bezeichnet werden können. Die<br />

Zielsetzung <strong>für</strong> die Weiterverarbeitung dieser Abfälle ist im Leitbild <strong>für</strong> die schweizerische Abfallwirtschaft<br />

festgehalten: Im wesentlichen soll die Behandlung von Abfällen entweder wiederverwertbare<br />

oder deponierbare, langfristig umweltverträgliche Produkte liefern. Damit dieses Ziel erreicht<br />

werden kann, muss ein der Art und Menge der Abfallstoffe angepasstes Entsorgungssystem<br />

vorhanden sein.<br />

Die Zielsetzung "langfristige Umweltverträglichkeit" soll nicht nur auf Abfälle sondern auch auf andere<br />

Güter- und Stoffflüsse angewendet werden. Es stellt sich dann die Frage, wie diese<br />

Umweltverträglichkeit gemessen werden soll. Eine Möglichkeit besteht darin, als ersten Schritt die<br />

natürlich vorhandenen Stoffflüsse und -reservoire zu messen bzw. abzuschätzen und mit den vom<br />

Menschen geschaffenen neuen Flüssen zu vergleichen. Auf die im zweiten Schritt notwendige, viel<br />

schwierigere ökotoxikologische Beurteilung kann dann verzichtet werden, wenn es gelingt, durch<br />

technische Massnahmen die anthropogenen Restflüsse in die Umwelt auf ein Mass zu reduzieren,<br />

welches die natürlichen Flüsse und Reservoire langfristig nicht signifikant verändert. Mit ähnlichen<br />

Ueberlegungen kann auch die Umweltverträglichkeit von neuen Prozessen beurteilt werden oder<br />

könnten Emissionsgrenzwerte abgeschätzt werden.<br />

Für die Planung der zukünftigen Entsorgungsanlagen, die Prüfung der Umweltverträglichkeit bestehender<br />

und neuer Verfahren wie auch <strong>für</strong> die Beurteilung der langfristigen Auswirkungen verschiedener<br />

menschlicher Aktivitäten auf z.B. den Boden oder die Gewässer ist es notwendig, als<br />

Grundlage über Stoffflusstudien zu verfügen. Im Projekt RESUB (Regionaler Stoffhaushalt Unteres<br />

Bünztal) wird der Güter- und Stofffluss durch die Anthroposphäre einer Region gemessen bzw.<br />

abgeschätzt, und mit dem ebenfalls erfassten Stoffhaushalt in Wasser, Boden und Luft dieser Region<br />

verglichen. Das Ziel dieses Projektes besteht darin, die Grundlagen zu schaffen, um Stoffflüsse in<br />

einer Region wirtschaftlich effizient derart zu steuern, dass ihre langfristige Umweltverträglichkeit<br />

gewährleistet ist.<br />

Die Untersuchung des Stofffhaushaltes einer Region<br />

Die Fragestellung nach dem Güter- bzw. Stofffluss einer Region ist neu. Es gibt noch keine<br />

Standardrezepte zur Auswahl und zur Messung von Stoffen in der Anthroposphäre und der Umwelt<br />

eines begrenzten Gebietes. Im Zentrum der Studie RESUB steht deshalb die Ausarbeitung einer<br />

Methodik zur Erfassung ausgewählter Stoffflüsse. Zu diesem Zweck wurde das Projekt in die zwei<br />

Bereiche "Anthroposphäre" und "Umwelt" mit folgenden fünf Teilen gegliedert:

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