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Eidg. Anstalt für Wasserversorgung Abwasserreinigung

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0 .4 -<br />

0.3<br />

0.2 -<br />

0.1 -<br />

0.0<br />

5 uM<br />

25 uM<br />

50 uM<br />

• 125 uM<br />

250 uM<br />

0 100 200 300<br />

Totale Konzentration von 2-Hydroxy-Naphthochinon (uM)<br />

Abb.3.37<br />

Reduktion von 3-Chlor-Nitrobenzol<br />

(C0=100 µM) in einer wässrigen Lösung<br />

von Schwefelwasserstoff (5 mM, pH=7,2):<br />

Geschwindigkeitskonstante (pseudo-1.Ordnung)<br />

kobs als Funktion der Konzentration<br />

von 2-Hydroxy-Naphthochinon.<br />

3-38<br />

Abb.3.38<br />

Reduktion von substituierten Nitrobenzolen<br />

in einer wässrigen Lösung von<br />

Schwefelwasserstoff (5 mM, pH=7,0):<br />

Einfluss von Substituenten auf die<br />

Reaktionsgeschwindigkeit.<br />

Die relative Reaktivität ist direkt proportional zur "Leichtigkeit" mit der die Nitroverbindung das erste<br />

Elektron aufnimmt (ein quantitatives Mass da<strong>für</strong> ist das Reduktionspotential E1H(pH7)). Zum Teil<br />

etwas unterschiedliche relative Reaktivitäten wurden in einer anaeroben Laboratoriums-<br />

Grundwasserkolonne (Kolonne, die mit natürlichem Aquifermaterial gepackt ist) gefunden. Dies<br />

weist darauf hin, dass in diesem System die Reduktionsrate auch noch durch andere Faktoren (z.B.<br />

Adsorptionsprozesse) bestimmt wird.<br />

(R.P. Schwarzenbach, R. Stierli, E. Grieder, K. Lanz, I. Dolfing, J. Zeyer)<br />

Die Oberflächenstruktur von Mineralien bei der Verwitterung<br />

Die Neutralisierung von sauren Niederschlägen wird in Gebieten mit kristallinem Untergrund durch<br />

sehr langsame Verwitterungsreaktionen kontrolliert. Beispielsweise dauert es unter Laborbedingungen<br />

bei pH=5 etwa ein Jahr, bis sich eine atomare Schicht Aluminiumoxid aufgelöst hat. Die<br />

Geschwindigkeit solcher Verwitterungsprozesse wird durch Reaktionen an der Partikeloberfläche<br />

bestimmt. Die Struktur von Mineralien ist relativ gut bekannt. Die Reaktivität von toxischen Ionen wie<br />

z.B. Aluminium in verschiedenen Phasen liesse sich deshalb im Prinzip einfach interpretieren.<br />

Schwierigkeiten bereitet jedoch die Frage: "Wie kantig und eckig sind natürliche Mineraloberflächen?"<br />

In Abb. 3.39 ist schematisch ein kleiner Ausschnitt eines Korundkristalls gezeigt. Die<br />

Aluminiumionen an den Ecken und Kanten haben eine oder zwei freie Koordinationsstellen. Sie sind<br />

deshalb wesentlich reaktiver als die sechsfach koordinierten Ionen innerhalb der intakten Flächen. Im<br />

Lauf der Verwitterungsreaktion bildet sich eine stationäre Oberflächenstruktur heraus, die von der<br />

Auflösungsgeschwindigkeit mitbestimmt wird. Diese Wechselbeziehung zwischen Struktur und<br />

Reaktivität wurde mit Hilfe von Monte Carlo Simulationen analysiert. Die stationäre Struktur des<br />

numerischen Mineralmodells in Abb. 3.40 ist das Resultat eines solchen "Würfelspiels" auf dem<br />

Computer. Die Simulationen haben gezeigt, dass bei schwerlöslichen Mineralien über 80 % der<br />

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