19.07.2013 Aufrufe

Eidg. Anstalt für Wasserversorgung Abwasserreinigung ...

Eidg. Anstalt für Wasserversorgung Abwasserreinigung ...

Eidg. Anstalt für Wasserversorgung Abwasserreinigung ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Messung und Berechnung der Algenproduktion<br />

49<br />

Der erste und entscheidende Schritt im Stoffhaushalt eines Sees ist das Einfangen<br />

der Lichtenergie durch die Algen und der Aufbau der Biomasse. Dieser als Photosynthese<br />

bekannte Prozess wird üblicherweise mit Hilfe von radioaktiv markiertem<br />

Kohlenstoff in Kurzzeitexperimenten gemessen. Soll die Produktion über mehr als<br />

4 Stunden hinweg lückenlos erfasst werden, so sind da<strong>für</strong> während der ganzen Messzeit<br />

nahtlos aneinandergereihte Experimente erforderlich, was nur mit sehr grossem<br />

Aufwand zu realisieren ist. In den heutigen produktionsbiologischen Fragestellungen<br />

kann aber auf eingehende Kenntnisse der Produktion über lange Zeit zu allerletzt<br />

verzichtet werden. Um trotzdem zu dieser Kenntnis zu gelangen, wurde ein<br />

Rechenmodell entwickelt, das auf Grund weniger gelegentlicher Kurzzeitmessungen<br />

der Photosynthese, der Chlorophyllkonzentration und der jeweiligen vertikalen<br />

Lichtverteilung die Produktion über Wochen hinweg berechnet. Der Lichteinfall auf<br />

die Wasseroberfläche muss dabei während der ganzen Zeit lückenlos gemessen werden<br />

(Abb. 4.23, 4.24).<br />

F<br />

w<br />

2.0<br />

1.5<br />

c) 1.0<br />

Lu<br />

Lu<br />

m<br />

n- 0.5<br />

Abb. 4.23<br />

0<br />

0 0.5 1.0 1.5 2.0<br />

P GEMESSEN<br />

PRIMÄRPRODUKTION in mg C /m2•Tag<br />

Experimentelle Messung der Produktion<br />

von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang<br />

und Berechnung <strong>für</strong> dieselbe Tagesdauer<br />

auf Grund der Messung über Mittag mit<br />

Hilfe des Modells. Bei exakter Uebereinstimmung<br />

liegen die Punkte <strong>für</strong> das.<br />

betreffende Wertepaar auf der Diagonalen.<br />

Die Quotienten P berechnet /<br />

P gemessen ergeben eine Standardabweichung<br />

von 13 %.<br />

Abb. 4.24<br />

2 4 6 8 10 12<br />

VERSUCHSTAGE<br />

Produktion in 13 Tagen :<br />

® täglich gemessen : 13.7 g C/m2<br />

® berechnet : 13.2 g C/ m2<br />

Messung der Photosynthese an 13 aufeinanderfolgenden<br />

Tagen jeweils über<br />

Mittag und Berechnung der Produktion<br />

des ganzen Tages mit dem Modell<br />

(- o -). Stehen nur von jedem 4. Tag<br />

Messwerte zur Verfügung, so liefert<br />

das Modell den mit – o– bezeichneten<br />

Verlauf. Die Standardabweichung der<br />

täglich berechneten, von zwischen 4<br />

Tagen interpolierten Werten beträgt<br />

ca. 12 %.<br />

Die Resultate zeigen, dass die Berechnung der Tagesproduktion auf Grund einer<br />

einzigen Kurzzeitmessung mit einer Streuung von etwa + 13 % behaftet ist. Bei<br />

Berechnung der Produktion über längere Zeiträume wird dieser zweite Fehler aber<br />

wieder weitgehend ausgeglichen. Berücksichtigt man ferner, dass derartige Verfahren,<br />

welche die Aktivität eines inhomogenen partikulären Materials (Seeplank-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!