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Filme, die Ihr Leben verändern können - Veranstaltungskalender für ...

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Heilpraxis<br />

Würzen<br />

und Heilen<br />

Die Bedeutung von Gelbwurz und<br />

Bockshornkleesamen im Curry<br />

von Heilpraktikerin Barbara Ahrens<br />

Ohne Knoblauch, Zwiebeln und Rettich wären <strong>die</strong> Pyramiden<br />

vermutlich nicht gebaut worden, da ihr Verzehr<br />

<strong>die</strong> vielen Menschen vor Auszehrung und Infektionen<br />

bewahrt hat. Die früheren Zwiebel- und Knoblauchsorten<br />

sollen aber um ein Vielfaches schärfer<br />

gewesen sein, als <strong>die</strong> heutigen. Im alten China wurde<br />

der Koch hingerichtet, wenn der Kaiser erkrankte. So<br />

ist es nicht verwunderlich, wenn ich in meiner Praxis<br />

auf Grundlage der Augendiagnose individuelle Teeund<br />

Tinkturenrezepte erstelle, dass ich mich auch mit<br />

den Heilpflanzen beschäftige, <strong>die</strong> bei uns als Gewürze<br />

verwendet werden. In der Praxis ist <strong>die</strong> Dosierung zu<br />

Heilzwecken natürlich eine andere, als beim Würzen,<br />

wo es um das Aroma geht. Aber warum sollen wir<br />

nicht Gewürze sozusagen ‚vorbeugend’ verwenden,<br />

um erst gar nicht in <strong>die</strong> Verlegenheit zu kommen, sie<br />

als Heilpflanzentee zu benötigen?<br />

Haben sie sich ihr eigenes Curry schon einmal selbst<br />

zubereitet? Bei den sich dabei in der Küche verbreitenden<br />

intensiven Düften muss sich ihre Stimmung<br />

positiv <strong>verändern</strong>! Meine positive Stimmung wurde<br />

etwas gedämpft, als ich <strong>die</strong> in der Praxis verwendeten<br />

extrem harten Kurkuma-Wurzelstückchen in meiner<br />

Gewürzmühle mahlen wollte. Die Gewürzmühle gibt es<br />

nicht mehr, sie ging dabei kaputt, wohl aber <strong>die</strong> Kurkuma-Wurzelstückchen<br />

(bitte verwenden sie <strong>für</strong> ihr Curry<br />

<strong>die</strong> gemahlene Wurzel, wegen der guten Laune!)<br />

Stellvertretend <strong>für</strong> unsere Gewürze schauen wir uns<br />

nun zwei Zutaten meines Curryrezeptes (es gibt deren<br />

viele) und ihre Bedeutung in der Praxis genauer an.<br />

Die farbgebende Komponente im Curry ist <strong>die</strong><br />

Gelbwurz, Curcuma longa L., ein Ingwergewächs.<br />

Verwendet wird dabei <strong>die</strong> Wurzel. Sie riecht leicht<br />

aromatisch, pfeffrig, frisch mit einem Hauch Orange<br />

und Ingwer. <strong>Ihr</strong> Geschmack ist scharf, bitter, etwas<br />

moschusartig. Die aus In<strong>die</strong>n stammende Pflanze<br />

verlangt heißes, feuchtes Klima und viel Wasser.<br />

Traditionell <strong>die</strong>nt sie zum Färben von Textilien, Leder<br />

oder Holz (wovon schon Marco Polo berichtet hat). In<br />

der ayurvedischen Medizin wird sie seit mindestens<br />

3.000 Jahren verwendet. In Südost-Asien konsumiert<br />

<strong>die</strong> einheimische Bevölkerung durchschnittlich 1,5 – 3<br />

Foto: Thomas Simon-Weidner<br />

Auch im Curry verbergen sich Heilpflanzen,<br />

<strong>die</strong> nicht nur dem Würzen <strong>die</strong>nlich sind.<br />

Gramm Curcuma täglich. Daher verwundert es nicht,<br />

dass Gelbwurz in den letzten Jahren verstärkt pharmakologisch<br />

untersucht wurde. Das ätherische Öl und <strong>die</strong><br />

Curcuminoide, <strong>die</strong> gelben Farbstoffe, bestimmen <strong>die</strong><br />

Wirkung: Gelbwurz regt den Gallefluss an, was bei<br />

Frauen in der Praxis häufig auch gleich <strong>die</strong> Verstopfung<br />

beseitigt, schützt <strong>die</strong> Leber, senkt den Cholesterinspiegel,<br />

wirkt entzündungshemmend bei Reizdarm, Morbus<br />

crohn und Colitis ulcerosa; gilt als so antioxidativ wie<br />

Vitamin A und E und wird als Begleitschutz bei einer<br />

Strahlentherapie diskutiert.<br />

Wenden wir uns nun als 2. dem - aus dem östlichen<br />

Mittelmeerraum kommenden – Bockshornklee zu,<br />

dem ‚Griechisch Heu’ oder ‚Schabziger Klee’, einem<br />

Schmetterlingsblütler. Wir verwenden <strong>die</strong> Samen.<br />

Sie enthalten viele Proteine, Vitamine und Mineralien<br />

und sind vor allem in der vegetarischen Küche<br />

beliebt. Ich selber verwende sie gerne geweicht in<br />

Suppen (aufgrund ihres an Sellerie oder Liebstöckel<br />

erinnernden Geschmacks). Roher Samen schmeckt<br />

bitter, adstringierend und <strong>für</strong> viele unangenehm. Trocken<br />

geröstet wird der Geschmack milder. Gekeimt<br />

ergibt er einen ausgezeichneten Salat. Früher wurde<br />

‚Griechisch Heu’ altem Heu zugesetzt, um ihm durch<br />

den Kumaringeruch Frische zu verleihen. Die Samen<br />

liefern <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pharmaindustrie Diosgenin, das bei der<br />

KGSBerlin 10/2008 33

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