Kurt Lamedschwandner - HTL Wien 10
Kurt Lamedschwandner - HTL Wien 10
Kurt Lamedschwandner - HTL Wien 10
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
EMV elektronischer Geräte und Systeme<br />
Übersicht und Anwendung<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
EMV-Prüfzentrum Seibersdorf<br />
Seibersdorf Labor GmbH<br />
http://www.seibersdorf-laboratories.at<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 1
Inhalt<br />
EMV-Definition und EMV-Umwelt<br />
Störmodell und EMV-Anforderungen<br />
EMV-Vorschriften und Normen<br />
Methoden der EMV-Messtechnik<br />
Beispiel: Störabstrahlung von Busleitungen<br />
Zusammenfassung und Ausblick<br />
Literatur<br />
Seibersdorf Labor GmbH: Kontaktdaten und Dienstleistungsangebot<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 2
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Was versteht man unter EMV?<br />
Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV)<br />
EMV ist die Fähigkeit eines Gerätes in seiner elektromagnetischen Umgebung<br />
bestimmungsgemäß zu funktionieren ohne dabei andere Geräte zu stören.<br />
Elektronische Komponenten „vertragen“ sich d.h.<br />
„stören nicht“ und<br />
„werden nicht gestört“<br />
EM-verträglich zu sein ist ein Qualitätsmerkmal eines Gerätes /<br />
Systems / Anlage!<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 3
Warum ist Sicherstellung der EMV so wichtig?<br />
Forderung nach Sicherstellung der elektromagnetischen<br />
Verträglichkeit, weil<br />
Rechtliche Erfordernis: Einhaltung der EMVV 2006 zum ETG 1992<br />
gesetzlich verpflichtend (EMV-Mindestanforderungen!) -<br />
Voraussetzung für das Inverkehrbringen am europäischen Markt<br />
Funktionale Sicherheit: spezielle Einsatzsituationen von Geräten<br />
erfordern für ein Sicheres Funktionieren zusätzliche EMV-<br />
Maßnahmen; Hersteller haftet für Schäden, die sein Produkt<br />
verursacht - Produkthaftung!<br />
Kundenwunsch: Auftraggeber verlangen die Einhaltung höherer<br />
EMV-Anforderungen - Qualitätsmerkmal eines Produkts<br />
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<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 4
Begriffsklärung EMV, EMVG, EMVU<br />
Geräte:<br />
EMV bzw. EMVG: EMV elektronischer Geräte<br />
EMC: Electromagnetic Compatibility<br />
Umwelt:<br />
EMVU: elektromagnetische Umweltverträglichkeit<br />
EMF: Electromagnetic Fields bzw. elektrische, magnetische und<br />
elektromagnetische Felder<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 5
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Was versteht man unter EMVU?<br />
Elektromagnetische Umweltverträglichkeit (EMVU)<br />
Im Gegensatz zur Geräte - EMV steht die öffentliche Diskussion,<br />
ob technisch erzeugte elektromagnetische Felder auf den<br />
Menschen nachteilige gesundheitliche Effekte haben können.<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 6
NF- und HF-Bereich des EM-Spektrums<br />
‘Niederfrequenz’ ‘Hochfrequenz’<br />
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<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 7
Quellen hochfrequenter Felder<br />
Typische Quellen im Haushalt:<br />
Mikrowellenherd (2450 MHz)<br />
Mobiltelefone (GSM 900/1750 MHz, UMTS 1960 MHz)<br />
Schnurlostelefon (DECT 1880 - 1900 MHz)<br />
drahtlose Datenkommunikation (WLAN 2450 / 5300 MHz, Bluetooth 2450 MHz , WiMAX 3500 MHz,..)<br />
Babyphone (27 MHz, 460 MHz, 860 MHz, 2450 MHz)<br />
div. andere Geräte (drahtlose Köpfhörer, drahtlose Webcams, Funkfernsteuerungen, ...)<br />
Typische externe Quellen:<br />
LW/MW/KW - Sendeanlagen (150 kHz – 30 MHz)<br />
UKW Rundfunksender (87 - <strong>10</strong>8 MHz)<br />
VHF/UHF - TV Sender (170 - 860 MHz)<br />
Mobilfunk-Basisstationen (GSM 940/1840 MHz, UMTS 2140 MHz)<br />
WLAN Access Points (2,45 GHz und 5 GHz)<br />
WiMAX Basisstationen (3,6 GHz)<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
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Seite 8
Elektromagnetische Umwelt<br />
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Seite 9
Radio, TV Mobilfunk<br />
Straßenbahn<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Schnelle Signalleitungen<br />
Telefon<br />
Licht<br />
Bühne<br />
Energieversorgungsleitungen<br />
Sprechfunk Bühnenarbeiter<br />
Ton<br />
Trafo<br />
Bahn<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite <strong>10</strong>
Inhalt<br />
EMV-Definition und EMV-Umwelt<br />
Störmodell und EMV-Anforderungen<br />
EMV-Vorschriften und Normen<br />
Methoden der EMV-Messtechnik<br />
Beispiel: Störabstrahlung von Busleitungen<br />
Zusammenfassung und Ausblick<br />
Literatur<br />
Seibersdorf Labor GmbH: Kontaktdaten und Dienstleistungsangebot<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
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Seite 11
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Störquelle<br />
EMV-Störmodell<br />
Störstrahlung<br />
Gerät 1 Gerät 2<br />
Störsignal<br />
3 Komponenten:<br />
Störquelle<br />
Störsenke<br />
Kopplungswege (Leitung + Strahlung)<br />
Störsenke<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 12
Störemission:<br />
Störfeldstärke<br />
Netzrückwirkungen<br />
Störspannung<br />
Störstrom<br />
Störleistung<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
EMV-Störphänomene*<br />
Störfestigkeit gegen:<br />
50 / 60 Hz Magnetfelder<br />
HF-Felder<br />
HF-Spannungen<br />
ESD, Burst, Surge<br />
gestrahlt<br />
leitungsgeführt<br />
Spannungseinbrüche,<br />
Kurzzeitunterbrechungen und<br />
Spannungsschwankungen<br />
*) Diese EMV-Störphänomene werden in den üblichen zivilen Normen betrachtet.<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 13
Funksender: Elektrische Feldstärke<br />
in Abhängigkeit von der Entfernung<br />
Geräte:<br />
TETRA: bis <strong>10</strong> W<br />
GSM 900: bis 2 W<br />
DCS 1800: bis 1 W<br />
DECT: 250 mW<br />
UMTS: 125 mW<br />
WLAN Devices: <strong>10</strong>0 mW<br />
Bluetooth: meist 1 – 2,5 mW<br />
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Seite 14
Herleitung der Formel für<br />
die Abschätzung der Feldstärke<br />
im Fernfeld eines Senders mit bekannter Leistung:<br />
Wirkleistungstransport:<br />
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S E <br />
H<br />
2<br />
S H Z 0 <br />
Feldwellenwiderstand:<br />
Leistungsflussdichte in Abstand r zu<br />
Antenne mit ihr zugeführter Leistung P und Gewinn G:<br />
E<br />
Z<br />
2<br />
0<br />
Z <br />
0<br />
Für einen λ/2-Strahler mit einem Gewinn G i=1,64 ergibt sich für E in<br />
Hauptstrahlrichtung:<br />
Z 0 P Gi<br />
377 P 1,<br />
64 7 P<br />
E Z 0 S <br />
<br />
<br />
2<br />
2<br />
4 <br />
r 4 <br />
r r<br />
S<br />
P G<br />
<br />
4 <br />
r<br />
2<br />
E<br />
E<br />
H<br />
<br />
7<br />
r<br />
P<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 15
Tragbare Sender<br />
Abschätzung der Feldstärke im Fernfeld:<br />
2 W GSM 900 Mobiltelefon in <strong>10</strong> cm und in 1 m Entfernung:<br />
7 P 7 2 V V<br />
E 99 <strong>10</strong>0<br />
r 0,<br />
1 m m<br />
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7 P 7 2 V V<br />
E 9,<br />
9 <strong>10</strong><br />
r 1 m m<br />
5 W CB-Sprechfunkgerät (WalkieTalkie) in <strong>10</strong> cm und in 1 m Entfernung:<br />
7 P 7 5 V<br />
E 157<br />
r 0,<br />
1 m<br />
7 P 7 5 V<br />
E <br />
16<br />
r 1 m<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 16
Ortsfeste Sendeanlagen<br />
Abschätzung der Feldstärke im Fernfeld:<br />
<strong>10</strong> W GSM-Basisstation mit Sektorantenne mit 17 dBi Antennengewinn<br />
in Hauptstrahlrichtung in 12 m Entfernung:<br />
Gi<br />
<br />
<strong>10</strong> <strong>10</strong><br />
17<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
50<br />
<br />
Z 0 P G<br />
377 <strong>10</strong><br />
50<br />
<br />
<strong>10</strong>,<br />
2<br />
2<br />
4 <br />
r 4 <br />
12<br />
E i 2<br />
<strong>10</strong>0 kW Rundfunk- oder Fernsehsendeanlage im Frequenzbereich 50 - 800 MHz<br />
in Hauptstrahlrichtung in 5 m Entfernung:<br />
3<br />
7 P 7 <strong>10</strong>0 <strong>10</strong><br />
V<br />
E <br />
<br />
443<br />
r 5<br />
m<br />
V<br />
m<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 17
Umrechnung verschiedener Größen<br />
im freien Raum unter Fernfeldbedingungen<br />
Relationen zwischen Feldstärkewerten und Leistungsflussdichten:<br />
Nur in der Fernfeld-Zone (r 2 D²/) besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen E- und H-<br />
Feldern und der Leistungsflussdichte (S). Es besteht dort daher nur die Notwendigkeit, einen der drei<br />
Parameter zu messen, um eine Expositionssituation eindeutig bestimmen zu können.<br />
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Seite 18
Elektronisches Gerät<br />
EMV betrachtet Emission + Störfestigkeit:<br />
Im Prüffrequenzbereich wirken die<br />
Leiterbahnen am PCB und die<br />
angeschlossenen Kabel als optimale<br />
(resonante) Antennen.<br />
f res<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
c0<br />
<br />
<br />
c<br />
0<br />
4*<br />
l<br />
EMV-Umwelt<br />
IC 1<br />
PCB = Gerät<br />
IC 3<br />
IC 2<br />
Störemissionen<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 19
Störungsfreiheit im praktischen<br />
Betrieb garantiert?<br />
Elektromagnetische Wechselwirkung:<br />
Feldquelle elektrisches / elektronisches Gerät<br />
Quellen elektromagnetischer Felder sind:<br />
Funksendegerät (z.B. Mobiltelefon)<br />
Sendestation (z.B. Fernsehsender)<br />
elektrisch betriebene Bahnen<br />
industrielle Anlagen<br />
andere elektrische/elektronische Geräte<br />
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Seite 20
Mögliche Störbeeinflussung, nur<br />
wenn Störsicherheitsabstand<br />
nicht eingehalten wird<br />
Pegel [dBµV/m]<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Störfestigkeitspegel von Gerät 2<br />
tatsächlicher<br />
Störsicherheitsabstand<br />
Störemissionspegel von Gerät 1<br />
am Ort von Gerät 2<br />
Mindest Störfestigkeit von Gerät 2<br />
garantierter<br />
Störsicherheitsabstand<br />
Maximal zulässige Störemission von Gerät 1<br />
am Ort von Gerät 2<br />
Frequenz [Hz]<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Beispiel 1: elektronische Geräte in 1 m Abstand<br />
Störquelle<br />
Störstrahlung<br />
Störsenke auf 3 V/m<br />
Störfestigkeit geprüft<br />
Gerät 1 Gerät 2<br />
Berechnung Störsicherheitsabstand:<br />
Gerät 1: Störaussendung am GW = 30 dBµV/m<br />
entspricht ca. 50 dBµV/m (= 0,3 mV/m) in 1m Abstand<br />
Gerät 2: für Wohnbereich Mindeststörfestigkeit von 3 V/m = 130 dBµV/m<br />
Störsicherheitsabstand: Δ = 80 dB Mindeststörsicherheitsabstand<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 22
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Beispiel 2: Gerät in typ. Em-Umgebung<br />
Em-Umgebung<br />
Störstrahlung<br />
Berechnung Störsicherheitsabstand:<br />
Em-Umgebung: typisch Feldstärken bis <strong>10</strong>0 dBµV/m (= 0,1 V/m)<br />
Störsenke auf 3 V/m<br />
Störfestigkeit geprüft<br />
Gerät<br />
Elektron. Gerät: für Wohnbereich Mindeststörfestigkeit von 3 V/m = 130 dBµV/m<br />
Störsicherheitsabstand: Δ = 30 dB Mindeststörsicherheitsabstand<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Beispiel 3: Handy – Elektronik Wohnbereich<br />
Störquelle<br />
Störstrahlung<br />
Störsenke auf 3 V/m<br />
Störfestigkeit geprüft<br />
Handy Elektronik<br />
Berechnung Störsicherheitsabstand:<br />
2 W Handy: erzeugt ca. <strong>10</strong>0 V/m = 160 dBµV/m in unmittelbarer Nähe der Antenne<br />
Elektronik: für Wohnbereich Mindeststörfestigkeit von 3 V/m = 130 dBµV/m<br />
Störsicherheitsabstand: Δ = -30 dB d.h. Störsicherheit nicht sichergestellt<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Beispiel 4: Handy – Kfz-Elektronik<br />
Störquelle<br />
Störstrahlung<br />
Handy Kfz<br />
Störsenke auf 25 V/m<br />
Störfestigkeit geprüft<br />
Berechnung Störsicherheitsabstand:<br />
2 W Handy: erzeugt ca. <strong>10</strong>0 V/m = 160 dBµV/m in unmittelbarer Nähe der Antenne<br />
Kfz-Elektronik: hat Mindeststörfestigkeit von 25 V/m = 148 dBµV/m aufzuweisen<br />
Störsicherheitsabstand: Δ = -12 dB d.h. selbst bei Einhaltung der Anforderungen<br />
der Kfz-EMV-RL ist Störsicherheit nicht sichergestellt => höhere Prüfpegel nötig!!!<br />
e12<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 25
Ist Systemverträglichkeit sichergestellt?<br />
„CONSUMER<br />
ELECTRONICS - WELT“<br />
EMV-Gerätegrenzwerte<br />
harmonisierte EMV-Normen<br />
EMV-Systemverträglichkeit<br />
nicht sichergestellt<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
„DEPENDABILITY - WELT“<br />
EMV-Systemverträglichkeit<br />
EMV-Systemanalyse<br />
EMV-Anforderungen an<br />
Systemkomponenten<br />
+ = + =<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 26
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
EMV - Systemanalyse<br />
+ =<br />
Das bedeutet,<br />
dass der Nachweis der Konformität durch Anwendung<br />
harmonisierter Normen die Störungsfreiheit im praktischen<br />
Betrieb nicht garantiert.<br />
Ist zum Nachweis der Sicherheit nicht ausreichend!<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 27
Erhöhung der Störfestigkeit durch<br />
Schirmung<br />
Schirmdämpfung von Metallblechen: S [dB] = A [dB] + R [dB]<br />
Luft<br />
Z 0<br />
E i<br />
H i<br />
E r<br />
H r<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
E M<br />
H M<br />
Metall<br />
Z M<br />
d<br />
E Md<br />
H Md<br />
E Mr<br />
H Mr<br />
E t<br />
H t<br />
Luft<br />
Z 0<br />
E<br />
S log<br />
E<br />
i<br />
dB 20 * <br />
H<br />
S [ dB]<br />
20*<br />
log<br />
<br />
<br />
H<br />
S…Schirmdämpfung,<br />
E…elektr. Feldstärke, H…magnet. Feldstärke<br />
i…incident, t…transmitted<br />
Absorption A ~ , f, µ r, d<br />
Reflexion R ~ , 1/f, 1/µ r (Fernfeld)<br />
t<br />
i<br />
t<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 28
Schirmgehäuse mit Öffnung<br />
Hohlleiter ermöglichen unterhalb der Grenzfrequenz f c eine<br />
hohe Schirmdämpfung trotz Gehäuseöffnung<br />
Beispiel: Öffnung in Schirmgehäuse mit 7cm Durchmesser und 21cm Länge<br />
Cut-off Frequenz für Kreishohlleiter:<br />
Wenn t/d ≥ 3 Schirmdämpfung ca.<strong>10</strong>0 dB.<br />
c 0…Lichtgeschwindigkeit, f c….Cut-off frequency (Grenzfrequenz), λ c…Cut-off wavelength,<br />
d….Durchmesser des Hohlleiters, t…..Rohrlänge des Hohlleiters<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
f<br />
c<br />
8<br />
8<br />
c0<br />
c0<br />
1,<br />
75*<br />
<strong>10</strong> 1,<br />
75*<br />
<strong>10</strong><br />
<br />
1,<br />
71*<br />
d d 0,<br />
07<br />
c<br />
2,<br />
5<br />
GHz<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 29
Ausbreitung em-Wellen<br />
Geometrie Kreishohlleiter: d = 7 cm, t = 21 cm<br />
f = 1,28 GHz<br />
f = 2,56 GHz<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 30
Praxisbeispiel: Wabenkamine als Lüftungsöffnungen<br />
Öffnungen höchstmöglicher Schirmdämpfung realisiert man als Hohlleiter<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Quelle: Ott (1998)<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 31
Inhalt<br />
EMV-Definition und EMV-Umwelt<br />
Störmodell und EMV-Anforderungen<br />
EMV-Vorschriften und Normen<br />
Methoden der EMV-Messtechnik<br />
Beispiel: Störabstrahlung von Busleitungen<br />
Zusammenfassung und Ausblick<br />
Literatur<br />
Seibersdorf Labor GmbH: Kontaktdaten und Dienstleistungsangebot<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 32
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
EMV - Richtlinie 2004/<strong>10</strong>8/EG<br />
„new approach Richtlinie“<br />
Herstellerselbsterklärung!<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 33
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
EMVV 2006<br />
Die EMVV 2006 setzt die EMV-RL 2004/<strong>10</strong>8/EG in österreichisches Recht um.<br />
Sie besteht aus 21 Paragraphen und V Anhängen.<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 34
Konformitätsbewertung<br />
nach RL 2004/<strong>10</strong>8/EG<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Geräte, Anw.<br />
harm. Normen<br />
EMV-Bewertung<br />
Techn. Unterlagen<br />
inkl. Prüfbericht<br />
Geräte, keine<br />
harm. Normen<br />
EMV-Bewertung<br />
Techn. Unterlagen<br />
Opt.: Ben. Stelle<br />
EG-Konformitätserklärung und<br />
CE-Kennz. durch den Hersteller<br />
Ortsfeste<br />
Anlagen<br />
Keine formelle<br />
EMV-Bewertung<br />
Techn. Unterlagen<br />
Kein CE, aber<br />
Einhaltung der<br />
Schutzziele<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 35
EMVV § 8 + 9: Grundlegende Anforderungen,<br />
Schutzanforderungen<br />
Betriebsmittel und ortsfeste Anlagen müssen nach dem<br />
Stand der Technik so konstruiert sein, dass<br />
die von ihnen verursachten em Störungen keinen Pegel erreichen,<br />
bei dem ein bestimmungsgemäßer Betrieb von Funk- und<br />
Telekommunikationsgeräten oder anderen Betriebsmitteln oder<br />
ortsfesten Anlagen nicht möglich ist;<br />
sie gegen zu erwartende em Störungen hinreichend unempfindlich<br />
sind, um ohne zumutbare Beeinträchtigung bestimmungsgemäß<br />
arbeiten zu können.<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 36
EMVV § <strong>10</strong>: Harmonisierte Normen,<br />
Konformitätsvermutung<br />
Harmonisierte Normen (konkretisieren die grundlegenden<br />
Anforderungen):<br />
Einhaltung zutreffender harmonisierter Normen führt wie bisher<br />
zur Konformitätsvermutung!<br />
Diese Vermutung der Konformität beschränkt sich auf den<br />
Geltungsbereich der harm. Normen und gilt nur innerhalb des<br />
Rahmens der von diesen harm. Normen abgedeckten grundl. Anf.<br />
Harm. Normen müssen nicht zwingend angewendet werden.<br />
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Seite 37
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Hierarchie der Europanormen<br />
Product Standards (Produktnormen)<br />
Grenzwerte für Produkte<br />
Product Family Standards (Produktfamiliennormen)<br />
Grenzwerte für Produktfamilien<br />
Generic Standards (Fachgrundnormen)<br />
Grenzwerte für elektron. Geräte, sofern nicht durch Produkt- oder<br />
Produktfamiliennormen abgedeckt<br />
Basic Standards (Basisnormen):<br />
Messverfahren für EMV-Messungen und Prüfschärfegrade<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 38
Weitere EU-Richtlinien relevant<br />
für EMVG (Auszug)<br />
R&TTE - Richtlinie<br />
Kfz-EMV – Richtlinie (Typgenehmigung erforderlich!)<br />
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e12<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 39
Inhalt<br />
EMV-Definition und EMV-Umwelt<br />
Störmodell und EMV-Anforderungen<br />
EMV-Vorschriften und Normen<br />
Methoden der EMV-Messtechnik<br />
Beispiel: Störabstrahlung von Busleitungen<br />
Zusammenfassung und Ausblick<br />
Literatur<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 40
EMV-Prüfumfang für typisches Gerät (1)<br />
Störemission (Frequenzbereich ziviler Normen):<br />
Netzrückwirkungen (<strong>10</strong>0 Hz - 2 kHz)<br />
Störspannung (150 kHz - 30 MHz)<br />
Störstrom (150 kHz - 30 MHz)<br />
Störleistung (30 MHz - 300 MHz)<br />
Störfeldstärke (30 MHz - 6 GHz)<br />
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<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 41
EMV-Prüfumfang für typisches Gerät (2)<br />
Störfestigkeit (Frequenzbereich ziviler Normen):<br />
Störfestigkeit gegen netzfrequente Magnetfelder (50/60 Hz)<br />
Störfestigkeit gegen Hochfrequenzspannungen (150 kHz - 80 MHz)<br />
Störfestigkeit gegen Hochfrequenzfelder (80 MHz – 2,7 GHz)<br />
ESD, Burst (energiearm), Surge (energiereich)<br />
Störfestigkeit gegen Spannungseinbrüche,<br />
Kurzzeitunterbrechungen und Spannungsschwankungen<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 42
Mess- und Prüfaufgaben von<br />
EMV-Prüflaboratorien<br />
Störfestigkeitsprüfungen<br />
Störaussendungsmessungen<br />
MIL- und Kfz-Pulse<br />
Funktechnische Messungen<br />
Streifenleitungsmethode<br />
Stromeinspeisung (BCI-Verfahren)<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 43
EMV-Prüflaboratorien verfügen über<br />
aufwändige Laborausrüstungen<br />
Absorberhalle<br />
Freifeldmessgelände<br />
Geschirmtes HF - Labor<br />
Kfz – Prüfplatz<br />
Netzoberschwingungen und Flicker - Prüfplatz<br />
TEM - Zellen<br />
Streifenleitung (Stripline)<br />
Verstärker, Messempfänger<br />
Antennen, Feldsonden, Stromzangen, usw.<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 44
EMV-Prüfzentrum Seibersdorf<br />
BIKO<br />
30 MHz - 200 MHz<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Typische EMV - Antennen<br />
EMV-Prüfzentrum Seibersdorf EMV-Prüfzentrum Seibersdorf<br />
LPDA<br />
200 MHz - 1 GHz<br />
BILOG<br />
30 MHz - 2 GHz<br />
EMV-Prüfzentrum Seibersdorf<br />
HORN<br />
1 GHz - 40 GHz<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 45
Automatisierte Prüfabläufe<br />
ermöglichen zeitsparende Messungen<br />
BILOG Antenne<br />
30 MHz - 2 GHz<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Steuersoftware<br />
Verstärker<br />
80 MHz - 1 GHz<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 46
Emissionsmesstechnik<br />
Methoden zur Charakterisierung des Abstrahlverhaltens:<br />
Fernfeld:<br />
Störfeldstärkemessung in<br />
Absorberhalle / Freifeldmessgelände<br />
Enthält Information über<br />
PCB-Abstrahleigenschaften!<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Nahfeld:<br />
Messung mit Miniaturfeldsonde<br />
oder Nahfeldscanner<br />
Enthält keine Information über<br />
PCB-Abstrahleigenschaften!<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 47
Störemissionsbewertung – Nahfeld<br />
Scanner ermöglicht Visualisierung von PCB-Emissionen im Nahfeld<br />
Scanner ist ca. DIN A4 groß<br />
Matrix mit 32 x 40 = 1280 kleinen H-Feld-Sonden<br />
ca. 7 mm Auflösung, Frequenzbereich: 50 kHz – 4 GHz<br />
Baugruppen/Leiterbahnen/Leiterschleifen, wo hohe HF-Ströme fließen, werden lokalisiert<br />
I<br />
H =<br />
2 * r * π<br />
H (f) ~ I (f), r -1<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 48
Beispiel: Nahfeldmessung<br />
Ergebnis eines Leiterplattenscans, flächige H-Feld Verteilung, gemessen bei 125 MHz:<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
MaxHold über den gesamten<br />
Frequenzbereich<br />
und<br />
Messung bei einzelnen<br />
Frequenzen möglich.<br />
Beurteilung von sich<br />
ändernden Betriebszustände<br />
in Echtzeit durch ca. 3 - 4<br />
Flächenscans/sec.<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 49
Störfeldstärkemessung – Fernfeld (1)<br />
30 MHz - 6 GHz*<br />
EN 55022:2006+A1:2007 (doc 1.<strong>10</strong>.2011)<br />
f** < <strong>10</strong>8 MHz: Messung bis 1 GHz<br />
<strong>10</strong>8 ≤ f < 500 MHz: Messung bis 2 GHz<br />
500 ≤ f < <strong>10</strong>00 MHz: Messung bis 5 GHz<br />
f > 1 GHz: 5 x f oder max. bis 6 GHz<br />
*) Generics: Messung bis 1 GHz<br />
**) höchste im Produkt auftretende Frequenz<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>10</strong>/30 m<br />
Messaufbau nach CISPR 22 auf einem Freifeldmessplatz gemäß CISPR 16-1-4<br />
1-4 m<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 50
Störfeldstärkemessung – Fernfeld (2)<br />
Das Antennensignal wird mit einem Spektrumanalysator über den gewünschten<br />
Frequenzbereich gemessen.<br />
Die Feldstärke errechnet sich durch Addition des Antennenfaktors<br />
(frequenzabhängig!) und der Kabeldämpfung (frequenzabhängig!) zum am<br />
Spektrumanalysator gemessenen Signal:<br />
V<br />
E<br />
m<br />
<br />
<br />
<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>10</strong><br />
dBV<br />
<br />
E<br />
120<br />
<br />
m <br />
20 <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
E [dBµV/m] = U [dBµV] + AF [dB/m] + D [dB]<br />
Mit:<br />
E = Elektrische Feldstärke<br />
U = Signal am Spektrumanalysatoreingang<br />
AF = Antennenfaktor<br />
D = Kabeldämpfung<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 51
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
EMI-Receiver<br />
= Preselektor / Vorverstärker + Spektrumanalysator + Quasi Peak- / Mittelwert-Detektor<br />
Bei modernen Analyzern<br />
befinden sich an dieser<br />
Stelle der ADC sowie die<br />
DSP-Einheit mit FFT und<br />
digitalen Detektoren.<br />
EMV Messempfänger, Rohde & Schwarz<br />
Die grau hinterlegten Baugruppen sind standardmäßig in Funkstörmessempfängern<br />
eingebaut.<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 52
Beispiel: Fernfeldmessung<br />
Ergebnis einer Störfeldstärkemessung, frequenzselektiv, 30 MHz – 1 GHz:<br />
Pegel in dBµV/m<br />
<strong>10</strong>0<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
<strong>10</strong><br />
0<br />
30M 50 60 80 <strong>10</strong>0M 200M 300M 400 500 800 1G<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Frequenz in Hz<br />
55022 B QP<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 53
Freifeld Messgelände mit <strong>10</strong> m und 30 m Messstrecke<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
EMV-Prüfzentrum Seibersdorf<br />
Charakeristika:<br />
elektrisch gut leitende,<br />
ebene Bodenfläche<br />
(Interferenz)<br />
keine Objekte in der<br />
näheren Umgebung<br />
Messergebnisse sehr<br />
gut reproduzierbar<br />
Probleme: Fremdfelder,<br />
Witterung<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 54
Vollabsorberhalle (Fully Anechoic Room)<br />
mit 3 m Messstrecke<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Charakteristika:<br />
Faraday´scher Käfig<br />
HF-Pyramidenabsorber<br />
auf allen 6 Flächen<br />
Daher: keine<br />
Reflexionen (f-abhängig)<br />
Messergebnisse sehr<br />
gut reproduzierbar<br />
„Freiraumbedingungen“<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 55
Störfestigkeitsprüftechnik<br />
gegen Hochfrequenzfelder<br />
EN 6<strong>10</strong>00-4-3<br />
Kriterium A<br />
80 MHz - 2,7 GHz*, 80 % AM (1 kHz)<br />
3 V/m 80 MHz – 1 GHz<br />
lt. EN 6<strong>10</strong>00-6-1 und EN 55024<br />
3 V/m 1,4 – 2 GHz<br />
1 V/m 2-2,7 GHz lt. EN 6<strong>10</strong>00-6-1<br />
<strong>10</strong> V/m 80 MHz - 1 GHz<br />
3 V/m 1,4 – 2 GHz<br />
1 V/m 2-2,7 GHz lt. EN 6<strong>10</strong>00-6-2**<br />
*) EN 6<strong>10</strong>00-6-1:2007 und EN 6<strong>10</strong>00-6-2:2005<br />
**) auf 3V/m verminderter Prüfpegel bei ITU-<br />
Frequenzen 87-<strong>10</strong>8, 174-230, 470-790 MHz<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 56
Beispiel: Störfestigkeitsprüfung eines kommerziellen<br />
Gerätes<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
EMV-Prüfzentrum Seibersdorf<br />
EN 6<strong>10</strong>00-6-1<br />
EN 6<strong>10</strong>00-6-2<br />
Prüfung bis 2,7 GHz!<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 57
Beispiel: Störfestigkeitsprüfung nach US Military Standards<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
EMV-Prüfzentrum Seibersdorf EMV-Prüfzentrum Seibersdorf<br />
MIL-STD 461 D/E<br />
MIL-STD 462 D<br />
Prüfung bis 40 GHz!<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 58
Beispiel: Störfestigkeitsprüfung Automotive<br />
Streifenleitungs-Messmethode<br />
150 mm: 50 V/m von 20-400MHz, 60 V/m in über 90% des f-Bereichs<br />
20 - 400 MHz: AM, 1kHz, 80% (nur bis 400 MHz spezifiziert)<br />
Feldstärken von mehreren<br />
<strong>10</strong>0 V/m möglich (je nach<br />
Frequenzbereich)<br />
150 mm Streifenleitung<br />
Eigenbau EMV-PZ-Seibersdorf<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 59
Störfestigkeitsprüftechnik<br />
gegen leitungsgeführte Pulse<br />
Beispiel: Störfestigkeit Kfz - Prüfpulse<br />
Puls 3b bildet Impulse nach, die bei<br />
Schaltvorgängen entstehen.<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Kfz - Prüfplatz im EMV-Prüfzentrum Seibersdorf<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 60
Störfestigkeitsprüftechnik<br />
gegen ESD<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Laborprüfung eines Tischgerätes nach EN 6<strong>10</strong>00-4-2<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 61
Inhalt<br />
EMV-Definition und EMV-Umwelt<br />
Störmodell und EMV-Anforderungen<br />
EMV-Vorschriften und Normen<br />
Methoden der EMV-Messtechnik<br />
Beispiel: Störabstrahlung von Busleitungen<br />
Zusammenfassung und Ausblick<br />
Literatur<br />
Seibersdorf Labor GmbH: Kontaktdaten und Dienstleistungsangebot<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 62
Beispiel: Störabstrahlung von Busleitungen<br />
Moderne Bussysteme weisen Datenraten von <strong>10</strong> MBit/s und mehr auf.<br />
Aus EMV – Sicht sehr kritisch, da<br />
durch räumliche Verteilung der Systemkomponenten oft sehr lang<br />
Wirkung der Leitungen als Empfangs- und Sendeantennen<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
In einem Oberklassefahrzeug kann<br />
die Verkabelung insgesamt eine<br />
Länge von mehreren Kilometern<br />
aufweisen.<br />
Zertifizierung der Fahrzeugkomponenten erfolgt inklusive Busleitungen!<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 63
Emissionsmechanismen<br />
von Busleitungen<br />
Wegen in der Praxis immer<br />
vorhandener Unsymmetrien entsteht<br />
ein Gleichtaktstrom auf den<br />
Leitungen.<br />
RE aufgrund des Gegentaktstroms IDM IEDM, maxI = 1,316*<strong>10</strong>-14 *IDM*f2 *s*d / r<br />
RE aufgrund des Gleichtaktstroms ICM IECM, maxI = 1,257*<strong>10</strong>-6 *ICM*f*s / r<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
d<br />
I 1<br />
I 2<br />
E max<br />
s<br />
r<br />
I DM<br />
I DM<br />
I CM<br />
I CM<br />
I 1 = I DM + I CM<br />
I 2 = I DM -I CM<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 64
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Rechenbeispiel<br />
Gegentaktstrom IDM f=75MHz, E=42dBµV/m, s=1.5m, r=1m, d=1mm<br />
IDM = EDM * r / (1,316*<strong>10</strong>-14 * f2 Radiated Emission Limit @ 75 MHz = 42 dBµV/m gemäß Kfz-EMV-RL<br />
Kabellänge s = 1.5 m gemäß Kfz-EMV-RL<br />
Messentfernung r = 1m gemäß Kfz-EMV-RL<br />
Leitungen sehr nahe!<br />
* s * d) = 1 mA<br />
Gleichtaktstrom I CM<br />
f=75 MHz, 42dBµV/m, s=1.5m, r=1m<br />
I CM = E CM * r / (1,257*<strong>10</strong> -6 * f * s) = 0,9 µA<br />
Faktor <strong>10</strong>00!<br />
Das Ergebnis zeigt, dass bei niedrigen Frequenzen die CM-Ströme maßgeblich sind!<br />
Oberhalb der 2. Eckfrequenz nimmt E CM ab.<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 65
Typische Buskonfiguration in einem Kfz<br />
Mit n Knoten und Leitungsabschlüssen an beiden Enden:<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Node 1 Node 2 Node n<br />
Control Logic<br />
Driver Circuit<br />
UTP – Unshielded Twisted Pair<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 66
…werden verursacht durch:<br />
Asymmetrie der Busleitungen<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Gleichtaktströme<br />
Asymmetrie der Knoten (Transceiver)<br />
Port 3<br />
= 20 mm<br />
Asymmetrie von passiven Komponenten (Abschlusswiderstände, Filter)<br />
z1<br />
GND-Plane<br />
Nicht ideal symmetrische Bussysteme sind oftmals<br />
Ursache für Störemissionen!<br />
z2<br />
Port 1<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 67
Untersuchte Treiberbausteine<br />
CAN-Bus: bis max. 500 kHz Taktfrequenz (= 1 MBit/s)<br />
TT-Bus (RS 485): bis max. 5 MHz Taktfrequenz (= <strong>10</strong> MBit/s)<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Bus Type Driver Circuit max. Data Rate<br />
CAN bus PCA 82C251 1 Mbaud<br />
RS 485 MAX 1487E 2.5 Mbaud<br />
RS 485 MAX 3443E <strong>10</strong> Mbaud<br />
CAN-Bus wird typisch mit 500 kBit/s (= 250 kHz) betrieben. Bei dieser Unstersuchung<br />
war jedoch das Ziel, die Bussysteme bei Volllast zu vergleichen!<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 68
Ausgangssignale gemessen Gleichtaktspannung<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
CAN-Bus Treiber Schaltung @ 1 MBaud<br />
CAN_H<br />
CAN_L<br />
2<br />
1,5<br />
1<br />
0,5<br />
0<br />
-0,5<br />
-1<br />
-1,5<br />
0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0<br />
Da die Ausgangssignale nicht exakt symmetrisch sind, entstehen die sehr kurzen<br />
Gleichtaktspannungsspitzen!<br />
U [V]<br />
t [µs]<br />
A<br />
B<br />
A+B<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 69
Vergleich CAN mit RS 485 bei 1 MBaud (1)<br />
CAN PCA 82C251/1Mbaud RS 485 MAX 3443E/1Mbaud<br />
1,6 V<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Unsymmetrie verursacht Gleichtakt-Spannungsspitzen!<br />
Halbe Amplitude!<br />
0,7 V<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 70
Vergleich CAN mit RS 485 bei 1 MBaud (2)<br />
CAN PCA 82C251/1Mbaud RS 485 MAX 3443E/1Mbaud<br />
40 dBµV/m<br />
Level in dBµV/m<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
0<br />
30M 50 60 80 <strong>10</strong>0M 200 300 400 500 800 1G<br />
Frequency in Hz<br />
50<br />
45<br />
40 34 dBµV/m<br />
35<br />
Level in dBµV/m<br />
55<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
Um 6 dB (=50%) reduzierte Emission!<br />
0<br />
30M 50 60 80 <strong>10</strong>0M 200 300 400 500 800 1G<br />
Frequency in Hz<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 71
1,6 V<br />
Vergleich von CAN und RS 485<br />
bei max. Datenrate<br />
CAN PCA 82C251/1M Bit/s RS 485 MAX 3443E/<strong>10</strong> MBit/s<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Unsymmetrie verursacht Gleichtakt-Spannungsspitzen!<br />
<strong>10</strong> fach kürzere Zeitbasis!<br />
0,7 V<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 72
Vergleich von CAN und RS 485<br />
bei max. Datenrate<br />
CAN PCA 82C251/1M Bit/s RS 485 MAX 3443E/<strong>10</strong> MBit/s<br />
55<br />
50<br />
45 40 dBµV/m<br />
40<br />
Level in dBµV/m<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
0<br />
30M 50 60 80 <strong>10</strong>0M 200 300 400 500 800 1G<br />
Frequency in Hz<br />
48 dBµV/m<br />
Level in dBµV/m<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
0<br />
30M 50 60 80 <strong>10</strong>0M 200 300 400 500 800 1G<br />
Frequency in Hz<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 73
Vergleich von CAN und RS 485<br />
bei max. Datenrate<br />
Level in dBµV/m<br />
60<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
<strong>10</strong><br />
Obwohl der RS 485 besser symmetriert ist, sind die Störemissionen, aufgrund der <strong>10</strong>-fach höheren<br />
Datenrate und der kürzeren Flankenanstiegszeiten, größer!<br />
Bei gleicher Datenrate (1 MBit/s), verursacht der RS 485 Treiber geringere Störemissionen als der<br />
CAN Treiber!<br />
Grund für die Störemissionen ist die Unsymmetrie der Treiberbausteine!<br />
Reduktion des Störemissionspegels durch geeignete EMV-Maßnahmen möglich: Einsatz von Entstördrosseln,<br />
Verwendung geschirmter Leitungen, besser symmetrierte Treiberbausteine<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
5<br />
HK 20/15/15, RS 485, <strong>10</strong> MBit/s<br />
CAN / 1 MBaud<br />
RS 485 / <strong>10</strong> MBaud<br />
0<br />
30M 50 60 80 <strong>10</strong>0M 200 300 400 500 800 1G<br />
Frequency in Hz<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 74
Inhalt<br />
EMV-Definition und EMV-Umwelt<br />
Störmodell und EMV-Anforderungen<br />
EMV-Vorschriften und Normen<br />
Methoden der EMV-Messtechnik<br />
Beispiel: Störabstrahlung von Busleitungen<br />
Zusammenfassung und Ausblick<br />
Literatur<br />
Seibersdorf Labor GmbH: Kontaktdaten und Dienstleistungsangebot<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 75
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Zusammenfassung (1)<br />
Für ein sicheres Funktionieren komplexer Systeme ist das<br />
frühzeitige Erkennen potentieller EMV-Probleme<br />
Grundvoraussetzung! „Vorbeugen ist besser als Heilen“<br />
Richtlinienkonformität (inkludiert EMV Konformität) ist<br />
Voraussetzung für das Inverkehrbringen elektrischer/elektronischer<br />
Geräte am europäischen Markt: CE-Kennzeichnung!<br />
Von den Lieferanten für elektronisches Equipment ist zu fordern,<br />
dass dieses in der zu erwartenden elektromagnetischen<br />
Umgebung störungsfrei funktioniert: CE-Kennzeichnung alleine<br />
garantiert nur gesetzliche Mindestanforderungen<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 76
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Zusammenfassung (2)<br />
„Für die EMV-Bewertung ist allein der Hersteller verantwortlich;<br />
die Verantwortung liegt nie bei einem Dritten wie z.B. einer<br />
benannten Stelle oder einem EMV-Prüflabor“ [Leitfaden, S. 25]<br />
Die Anwendung harmonisierter Normen ist die bevorzugte<br />
Methode für die EMV-Bewertung, denn ansonsten muss der<br />
Hersteller darlegen, dass die Einhaltung der EMV-RL mit den<br />
getroffenen Maßnahmen gewährleistet werden kann. [Leitfaden, S. 25]<br />
{Anmerkung: Im Falle eines Rechtsstreits ist die Argumentation mit<br />
harm. Normen einfacher.}<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 77
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Zusammenfassung (3)<br />
Ohne vorbeugende Berücksichtigung der EMV, besteht die<br />
Gefahr, dass teure Redesigns erforderlich werden:<br />
entwicklungsbegleitende Messungen der EMV-Eigenschaften<br />
empfehlenswert!<br />
EMV bereits bei der Projektplanung berücksichtigen - EMV-<br />
Anforderungen vor Projektbeginn abklären, evt. externe<br />
Normenberatung in Anspruch nehmen!<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 78
Ausblick<br />
Bedeutung der EMV wird steigen wegen:<br />
höherer Arbeitsgeschwindigkeiten/Taktraten bei Signalübertragung<br />
höherer Integrationsdichten (in Geräten, auf PCBs, auf ICs)<br />
zunehmender Anzahl potentieller Störquellen (UMTS,...)<br />
zunehmender Komplexität von Systemen<br />
Wichtigkeit von EMF wird zunehmen wegen:<br />
neue Technologien, drahtlose Vernetzung nimmt zu<br />
steigende Anzahl von Implantaten - Wechselwirkung mit Feldern<br />
Neue gesetzliche Anforderungen z.B. EMF- Arbeitnehmerschutzrichtlinie<br />
2004/40/EG<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 79
EMV-Prüfzentrum Seibersdorf<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
EMV-Prüfzentrum Seibersdorf<br />
EMV-Prüfzentrum Seibersdorf<br />
EMV-Prüfzentrum Seibersdorf<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 80
Inhalt<br />
EMV-Definition und EMV-Umwelt<br />
Störmodell und EMV-Anforderungen<br />
EMV-Vorschriften und Normen<br />
Methoden der EMV-Messtechnik<br />
Beispiel: Störabstrahlung von Busleitungen<br />
Zusammenfassung und Ausblick<br />
Literatur<br />
Seibersdorf Labor GmbH: Kontaktdaten und Dienstleistungsangebot<br />
© All rights reserved.<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 81
Literatur (1)<br />
EMV-Richtlinie 2004: „Richtlinie 2004/<strong>10</strong>8/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Dezember<br />
2004 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die elektromagnetische<br />
Verträglichkeit und zur Aufhebung der Richtlinie 89/336/EWG“, Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L 390,<br />
31.12.2004, S. 24-37<br />
EMVV 2006: „529. Verordnung des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit und des Bundesministers für<br />
Verkehr, Innovation und Technologie über elektromagnetische Verträglichkeit (Elektromagnetische<br />
Verträglichkeitsverordnung 2006 – EMVV 2006), Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich, Jahrgang<br />
2006, ausgegeben am 28. Dezember 2006<br />
EMV Leitfaden: „Leitfaden zur Anwendung der Richtlinie 2004/<strong>10</strong>8/EG des Rates vom 15. Dezember 2004 zur<br />
Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die elektromagnetische Verträglichkeit,<br />
deutsche Übersetzung des „Guides for the EMC Directive 2004/<strong>10</strong>8/EC“ in der Fassung vom 21. Mai 2007,<br />
herausgegeben durch die Bundesnetzagentur, Referat 411 Marktaufsicht<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 82
Literatur (2)<br />
Kfz-EMV-RL 2004: „Richtlinie der Kommission 2004/<strong>10</strong>4/EG vom 14. Oktober 2004 zur Anpassung der<br />
Richtlinie 72/245/EWG des Rates über die Funkentstörung (elektromagnetische Verträglichkeit) von<br />
Kraftfahrzeugen an den technischen Fortschritt und zur Änderung der Richtlinie 70/156/EWG des Rates<br />
zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Betriebserlaubnis von<br />
Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhängern“, Amtsblatt der Europäischen Union Nr. L 337,<br />
13.11.2004, S. 13-58<br />
Ludwar, G.; Mörx, A.: „Elektrotechnikrecht – Praxisorientierter Kommentar“, 2007, Österreichischer<br />
Verband für Elektrotechnik (OVE), <strong>Wien</strong>,<br />
ISBN 978-3-85133-044-1<br />
<strong>Lamedschwandner</strong>, K.: "Inverkehrbringen von Geräten der Informationstechnik – Aktueller Stand der<br />
messtechnischen und normativen EMV-Anforderungen„, EMC Kompendium 2002, Publish-Industry<br />
Verlag, München, S. 175 – 178<br />
http://www.publish-industry.net/media/designverification/EMCK_2002/C.02.01_ARCenr_Lamedschwad.pdf<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 83
Literatur (3)<br />
EPCOS (2001): EMV-Filter Datenbuch 2001, EPCOS AG, München<br />
EPCOS (2006): „EMC Filters“, Application Notes, EPCOS AG, January 2006<br />
Goedbloed, J. J. (1990): “Elektromagnetische Verträglichkeit - Analyse und Behebung von<br />
Störproblemen”, Pflaum Verlag, München, ISBN 3-7905-0672-9<br />
Gonschorek, K. H. und Singer, H. (1992): „Elektromagnetische Verträglichkeit“, Teubner Verlag, Stuttgart,<br />
ISBN 3-519-06144-9<br />
Gonschorek, K. H. (2005): „EMV für Geräteentwickler und Systemintegratoren“, 2005, Springer Verlag,<br />
Berlin Heidelberg, ISBN 978-3-540-23436-3<br />
Hartl, H.; Krasser, E.; Pribyl, W.; Söser, P.; Winkler, G.: „Elektronische Schaltungstechnik“, Pearson<br />
Education, München, ISBN 978-3-8273-7321-2<br />
Infineon (2005): EMC Design Guideline for TC1796 (32-Bit) Microcontroller Board Layout, Application<br />
Note AP32086, Infineon Technologies<br />
Infineon (2006): EMC Design Guidelines Microcontroller Board Layout, Application Note AP24026,<br />
Infineon Technologies<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 84
Literatur (4)<br />
Kohling, A. (1998): „EMV von Gebäuden, Anlagen und Geräten: praktische Umsetzung der<br />
technischen, wirtschaftlichen und gesetzlichen Anforderungen für die CE-Kennzeichnung“, VDE-<br />
Verlag, Berlin und Offenbach, ISBN 3-8007-2261-5<br />
<strong>Lamedschwandner</strong>, K.; Garn, H.: Der Einfluß von Gehäuseöffnungen auf die Schirmdämpfung von<br />
Geräten, EMV ´98, 6. Int. Fachmesse und Kongress, Düsseldorf, Proceedings S. 447 – 456, VDE-<br />
Verlag<br />
Mardiguian, M. (2001): „Controlling Radiated Emissions By Design“, 2nd ed., Kluwer Academic<br />
Publishers, Norwell, Massachusetts, ISBN 0-7923-7978-0<br />
Ostermann, T.: „Schaltungsentwurf mit Schwerpunkt robustes IC Design“, 2004, Rhombos-Verlag,<br />
Berlin, ISBN 3-937231-11-0<br />
Ott, H. W. (1988): „Noise Reduction Techniques in Electronic Systems“, 2nd ed., Wiley, New York<br />
Paul, C. R. (2006): „Introduction to Electromagnetic Compatibility“, 2nd ed., John Wiley & Sons, Inc.,<br />
Hoboken, New Jersey, ISBN-13: 978-0-471-75500-5<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 85
Literatur (5)<br />
Reiser, P. und Garbe, H. (2002): „Messverfahren zur Wartung von geschirmten Gehäusen“, In: Schwab,<br />
A. (Hrsg.), EMV 2002, <strong>10</strong>. Internationale Fachmesse und Kongress für Elektromagnetische<br />
Verträglichkeit, 9. – 11. April 2002, Düsseldorf, Proceedings S. 83 – 92, VDE-Verlag, ISBN 3-8007-<br />
2684-X<br />
Weininger, R. (1997): Massungs- und Schirmungskonzepte für elektronische Baugruppen, GMM<br />
Fachbericht Nr. 20, 1997, VDE-Verlag, S. <strong>10</strong>9 – 115<br />
Weston, D. A.: Electromagnetic Compatibility – Principles and Applications, 2nd ed., Dekker, New York,<br />
2001<br />
Würth Elektronik: „Trilogie der induktiven Bauelemente – Applikationshandbuch für EMV-Filter, getaktete<br />
Stromversorgungen und HF-Schaltungen“, Autoren: Brander, T.; Gerfer, A.; Rall, B.; Zenkner, H.;<br />
Swiridoff Verlag, 4. Auflage, 2008, ISBN 978-3-89929-151-3<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 86
Inhalt<br />
EMV-Definition und EMV-Umwelt<br />
Störmodell und EMV-Anforderungen<br />
EMV-Vorschriften und Normen<br />
Methoden der EMV-Messtechnik<br />
Beispiel: Störabstrahlung von Busleitungen<br />
Zusammenfassung und Ausblick<br />
Literatur<br />
Seibersdorf Labor GmbH: Kontaktdaten und Dienstleistungsangebot<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 87
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Anhang<br />
Kontaktdaten + Dienstleistungsangebot<br />
Seibersdorf Labor GmbH, 2444 Seibersdorf<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 88
EMV-Prüfzentrum Seibersdorf (1)<br />
Bei Fragen rufen Sie uns an! Wir beraten Sie gerne!<br />
<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong>, DW 2805<br />
Hans Preineder, DW 2808<br />
Thomas Nakovits, DW 2561<br />
Benjamin Petric, DW 2818<br />
Michael Szobel, DW 2564<br />
Tel.: +43 (0)50550 - DW<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 89
EMV-Prüfzentrum Seibersdorf (2)<br />
Dienstleistungsportfolio:<br />
EMV - Rechts- und Normungsberatung<br />
EMV – Analyse bei auftretenden Störungen<br />
Entwicklungsbegleitende Messungen<br />
Unterstützung bei der EMV gerechten Geräteentwicklung<br />
CE - Konformitätsprüfungen<br />
Wiss. Untersuchungen der EMV komplexer Systeme<br />
Vor-Ort-EMV-Messungen an Anlagen<br />
EMV - Prüfungen für Kfz-Elektronik<br />
Mobilfunkmessungen<br />
Störfestigkeitsuntersuchungen elektronischer Implantate<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 90
EMV-Prüfzentrum Seibersdorf (3)<br />
Gut geschultes Personal<br />
mit jahrelanger Erfahrung in EMV- und Funkmesstechnik<br />
welches Sie über den Letztstand der gesetzlichen und normativen<br />
Anforderungen bestmöglich beraten kann<br />
und Ihnen gerne bei der Geräteentwicklung mit Rat und Tat zur Seite<br />
steht<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 91
EMV-Prüfzentrum Seibersdorf (4)<br />
In Europa und USA anerkannte Prüfberichte:<br />
Akkreditierte Prüfstelle Nr. 312 (seit 1995)<br />
Benannte Stelle Nr. 0438 nach EMV-Richtlinie<br />
Notifiziertes Prüflabor nach Kfz-EMV-Richtlinie<br />
FCC gelistetes Labor Nr. 285819<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 92
Akkreditierungsbestätigung für<br />
Prüfstelle Nr. 312<br />
Downloadbar von unserer Homepage in Deutsch und Englisch:<br />
http://www.seibersdorf-laboratories.at/zertifizierungen/dokumente-bescheide.html<br />
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<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 93
EMV-Prüfzentrum<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Internetinfos?<br />
Auf unserer Homepage finden Sie weitere Infos und Links zum<br />
Thema: http://www.seibersdorf-laboratories.at<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 94
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Weitere Internetinfos?<br />
Link zur DEMVT: http://www.demvt.de<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 95
Interesse an Meinungs- und<br />
Erfahrungsaustausch zum Thema EMV?<br />
Falls ja:<br />
werden Sie Mitglied der internationalen IEEE EMC-Society!<br />
nehmen Sie an den Veranstaltungen des Austria Chapters teil (Mitgliedschaft ist<br />
keine Bedingung für Teilnahme)<br />
IEEE EMC Austria Chapter: http://ieee.ict.tuwien.ac.at/content/view/35/64/<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
2009 Graz 20<strong>10</strong> Seibersdorf 20<strong>10</strong> Seibersdorf<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 96
EMV-Fachtagung<br />
findet jährlich statt – wechselweise am Campus Seibersdorf und<br />
an der TU-Graz: http://www.emv-fachtagung.at<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
Technische Universität Graz<br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 97
Dipl.-Ing. Dr.techn. <strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong>, M.B.A.<br />
SEIBERSDORF LABORATORIES<br />
Seibersdorf Labor GmbH, 2444 Seibersdorf, Austria<br />
T +43 (0) 50 550-2805, F +43 (0) 50 550-2881<br />
kurt.lamedschwandner@seibersdorf-laboratories.at<br />
www.seibersdorf-laboratories.at<br />
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<strong>Kurt</strong> <strong>Lamedschwandner</strong><br />
<strong>HTL</strong> Salzburg<br />
Seite 98