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Lösungen zu nicht besprochenen Aufgaben der 5. Übung

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Lösung <strong>zu</strong>r Aufgabe 24.15 (b), (p)<br />

Von den folgenden Differentialgleichungen löse man diejenigen, die<br />

I. Mit <strong>der</strong> Methode <strong>der</strong> Trennung <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>lichen gelöst werden können,<br />

II. linear sind,<br />

III. Bernoullische Differentialgleichungen sind.<br />

Lösung:<br />

(b) y ′ = 2x+5y (p) y ′ +(x+1) −1 y = 4e 2x<br />

(b) Diese Differentialgleichung ist linear, da außer y selbst keine weitere Potenz von y vorkommt.<br />

Da sowohl vor dem y als auch vor dem x nur konstante Faktoren stehen, beide<br />

also linear vorkommen, hilft folgende Substitution weiter:<br />

u = 2x+5y ⇒ u ′ = 2+5y ′ ⇒ y ′ = 1<br />

5 (u′ −2).<br />

Eingesetzt in die Ausgangsgleichung ergibt<br />

1<br />

5 (u′ −2) = u ⇒ u ′ = 2+5u.<br />

Diese Gleichung lässt sich mittels Trennung <strong>der</strong> Variablen lösen:<br />

TdV<br />

⇒<br />

⇒ 1<br />

5<br />

<br />

du<br />

dx<br />

1<br />

5u+2 du = dx<br />

ln|5u+2| = x+C<br />

= 2+5u | ·dx, : (2+5u)<br />

⇒ 5u+2 = ˜ Ke 5x<br />

⇒ u(x) = ¯ Ke 5x − 2<br />

5 , ¯ K ∈ R.<br />

Dabei wurden ˜ K := ±e5C und ¯ K := 1<br />

5 ˜ K gesetzt. Nun müssen wir noch rücksubstituieren,<br />

um die Lösung <strong>der</strong> Ausgangsaufgabe <strong>zu</strong> erhalten. Aus y = 1<br />

5<br />

y(x) = Ke 5x − 2<br />

25<br />

2<br />

− x, K ∈ R.<br />

5<br />

u− 2<br />

5<br />

x folgt (mit K := 1<br />

5 ¯ K):<br />

(p) Diese Differentialgleichung ist linear, da außer y selbst keine weitere Potenz von y vorkommt.<br />

Die allgemeine Lösung bestimmen wir in drei Schritten.<br />

S1: Wir bestimmen die allgemeine Lösung <strong>der</strong> homogenen Gleichung mittels Trennung<br />

<strong>der</strong> Variablen:<br />

⇒<br />

TdV<br />

⇒<br />

y ′ +(x+1) −1 y = 0<br />

dy<br />

dx<br />

= − y<br />

x+1<br />

1<br />

y dy = − 1<br />

x+1 dx<br />

⇒ ln|y| = −ln|x+1|+C<br />

1<br />

⇒ yh(x) = K · , K ∈ R. x+1<br />

1<br />

| ·dx,: y


S2: Wir bestimmen eine partikuläre Lösung <strong>der</strong> Ausgangsgleichung. Da<strong>zu</strong> machen wir<br />

den Ansatz<br />

1<br />

yp(x) = K(x)·<br />

x+1 .<br />

Abgeleitet nach x ergibt<br />

y ′ p(x) = K ′ (x)·<br />

1<br />

x+1 −K(x)·<br />

1<br />

(x+1) 2.<br />

Setzen wir yp und y ′ p in die Ausgangsgleichung ein, heben sich alle Terme mit K(x)<br />

erwartungsgemäß weg und wir erhalten<br />

K ′ 1<br />

(x)·<br />

x+1 = 4e2x <br />

⇒ K(x) = 4<br />

(x+1)e 2x dx.<br />

Das Integral kann mit partieller Integration o<strong>der</strong> mithilfe <strong>der</strong> Integraltabelle im<br />

Tafelwerk gelöst werden. Für K(x) ergibt sich<br />

K(x) = (2x+1)e 2x .<br />

Die Integrationskonstante wurde dabei vernachlässigt, weil nur eine partikuläre Lösung<br />

gesucht ist. Die partikuläre Lösung sieht dann wie folgt aus:<br />

yp(x) = 2x+1<br />

x+1 e2x .<br />

S3: Die allgemeine Lösung ist die Summe aus yp und yh:<br />

y(x) = 2x+1<br />

x+1 e2x 1<br />

+K · , K ∈ R.<br />

x+1<br />

2


Lösung <strong>zu</strong>r Zusatzaufgabe <strong>zu</strong>r numerischen Lösung von Anfangswertaufgaben<br />

Gegeben ist das Anfangswertproblem<br />

y ′ = y, y(0) = 1.<br />

Die exakte Lösung des Problems ist y(x) = e x . Der exakte Funktionswert <strong>der</strong> Lösung an <strong>der</strong><br />

Stelle x = 1 ist somit y(1) = e.<br />

Es sollen nun verschiedene numerische Verfahren auf dieses Problem angewendet werden, um eine<br />

Näherung für y(1) <strong>zu</strong> berechnen. Dann soll diese Näherung mit dem exakten Wert verglichen<br />

werden.<br />

(a) Explizites Euler-Verfahren.<br />

Für eine gegebene Differentialgleichung y ′ = f(x,y) funktioniert das explizite Euler-<br />

Verfahren wie folgt. Zunächst ist eine Schrittweite h <strong>zu</strong> wählen. Vom Startpunkt (x0,y0)<br />

(<strong>der</strong> sich aus <strong>der</strong> Anfangsbedingung ergibt) ausgehend wird ein Wert y1 wie folgt berechnet:<br />

y1 = y0 +hf(x0,y0).<br />

y1 ist dann eine Näherung für den wahren Funktionswert y(x1) <strong>der</strong> (unbekannten) Lösungsfunktion.x1<br />

ist dabeix0+h. Von(x1,y1) ausgehend wird dann eine weitere Näherung<br />

y2 für den Funktionswert an <strong>der</strong> Stelle x2 = x1 +h berechnet usw.<br />

Die allgemeine Berechnungsvorschrift für den jeweils nächsten Wert yn+1 ist<br />

yn+1 = yn +hf(xn,yn).<br />

Nun <strong>zu</strong> unserem Beispiel. Der Startpunkt ergibt sich aus <strong>der</strong> Anfangsbedingung und ist<br />

x0 = 0 und y0 = 1. Die rechte Seite <strong>der</strong> DGL, also die Funktion f(x,y) ist bei uns einfach<br />

f(x,y) = y (hängt in diesem Beispiel also gar <strong>nicht</strong> vonxab). Die Aufdatierungsvorschrift<br />

lautet dem<strong>zu</strong>folge für unser Beispiel<br />

yn+1 = yn +h·yn<br />

(da f(xn,yn) = yn). Für die Schrittweiten h sollen verschiedene Werte gewählt werden.<br />

• h = 1<br />

2 .<br />

In diesem Fall ist x1 = 1<br />

2 und y1 ergibt sich wie folgt:<br />

y1 = y0 + 1<br />

2 y0 = 1+ 1 3<br />

·1 =<br />

2 2 .<br />

Dies ist also eine Näherung für y( 1)<br />

– den wahren Funktionswert an <strong>der</strong> Stelle x1.<br />

2<br />

Weiter ist x2 = 1 und<br />

y2 = y1 + 1<br />

2 y1 = 3 1 3<br />

+ ·<br />

2 2 2<br />

= 2.2<strong>5.</strong><br />

Dies ist schon <strong>der</strong> gesuchte Näherungswert für y(1). Wir berechnen den Fehler, also<br />

den Abstand <strong>zu</strong>m exakten Wert y(1) = e:<br />

|y2 −y(1)| = |2.25−e| = 0.46828.<br />

3


• h = 1<br />

4 .<br />

Wir stellen den Verlauf des Verfahrens in einer Tabelle dar. Man beachte, dass dieses<br />

Mal x4 = 1 ist und somit y4 <strong>der</strong> gesuchte Näherungswert.<br />

Wir berechnen noch den Fehler:<br />

n xn<br />

yn<br />

0 0.00 1.00000000<br />

1 0.25 1.25000000<br />

2 0.50 1.56250000<br />

3 0.75 1.95312500<br />

4 1.00 2.44140625<br />

|y4 −y(1)| = |2.44140625−e| = 0.276876.<br />

• h = 1<br />

8 .<br />

Wir stellen den Verlauf des Verfahrens in einer Tabelle dar. Man beachte, dass dieses<br />

Mal x8 = 1 ist und somit y8 <strong>der</strong> gesuchte Näherungswert.<br />

Wir berechnen noch den Fehler:<br />

n xn yn<br />

0 0.000 1.00000000<br />

1 0.125 1.12500000<br />

2 0.250 1.26562500<br />

3 0.375 1.42382813<br />

4 0.500 1.60180664<br />

5 0.625 1.80203247<br />

6 0.750 2.02728653<br />

7 0.875 2.28069735<br />

8 1.000 2.56578451<br />

|y8 −y(1)| = |2.56578451−e| = 0.152497.<br />

• h = 1<br />

16 .<br />

Wir stellen den Verlauf des Verfahrens in einer Tabelle dar. Man beachte, dass dieses<br />

Mal x16 = 1 ist und somit y16 <strong>der</strong> gesuchte Näherungswert.<br />

4


Wir berechnen noch den Fehler:<br />

n xn yn<br />

0 0.0000 1.00000000<br />

1 0.0625 1.06250000<br />

2 0.1250 1.12890625<br />

3 0.1875 1.19946289<br />

4 0.2500 1.27442932<br />

5 0.3125 1.35408115<br />

6 0.3750 1.43871123<br />

7 0.4375 1.52863068<br />

8 0.5000 1.62417010<br />

9 0.5625 1.72568073<br />

10 0.6250 1.83353577<br />

11 0.6875 1.94813176<br />

12 0.7500 2.06988999<br />

13 0.8125 2.19925812<br />

14 0.8750 2.33671175<br />

15 0.9375 2.48275623<br />

16 1.0000 2.63792850<br />

|y16 −y(1)| = |2.63792850−e| = 0.080353.<br />

Wir erkennen, dass <strong>der</strong> Fehler umso kleiner ist, je kleiner h ist. Genauer kann man in<br />

etwa sagen, dass sich <strong>der</strong> Fehler halbiert, wenn die Schrittweite h halbiert wird.<br />

(b) Implizites Euler-Verfahren.<br />

Auch hier wird <strong>zu</strong>nächst eine Schrittweite h gewählt. Die Aufdatierungsvorschrift lautet<br />

dann:<br />

yn+1 = yn +hf(xn+1,yn+1).<br />

Das Verfahren ist implizit, weil die Gleichung <strong>nicht</strong> nach yn+1 aufgelöst ist (auf <strong>der</strong> rechten<br />

Seite kommt yn+1 ebenfalls vor). In unserem Beispiel ist f(x,y) = y und somit<br />

f(xn+1,yn+1) = yn+1. Daher sieht das Verfahren für unser Beispiel wie folgt aus:<br />

yn+1 = yn +hyn+1 ⇒ (1−h)yn+1 = yn ⇒ yn+1 = 1<br />

1−h yn.<br />

Wir führen das Verfahren wie<strong>der</strong> für verschiedene Schrittweiten aus, um eine Näherung<br />

für y(1) <strong>zu</strong> erhalten.<br />

• h = 1<br />

2 .<br />

In diesem Fall ist x1 = 1<br />

2 und y1 ergibt sich wie folgt:<br />

y1 = 1<br />

1/2 y0 = 2·1 = 2.<br />

Dies ist also eine Näherung für y( 1)<br />

– den wahren Funktionswert an <strong>der</strong> Stelle x1.<br />

2<br />

Weiter ist x2 = 1 und<br />

y2 = 1<br />

1/2 y1 = 2·2 = 4.<br />

5


Dies ist schon <strong>der</strong> gesuchte Näherungswert für y(1). Wir berechnen den Fehler, also<br />

den Abstand <strong>zu</strong>m exakten Wert y(1) = e:<br />

|y2 −y(1)| = |4−e| = 1.281718.<br />

• h = 1<br />

4 .<br />

Wir stellen den Verlauf des Verfahrens in einer Tabelle dar. Man beachte, dass dieses<br />

Mal x4 = 1 ist und somit y4 <strong>der</strong> gesuchte Näherungswert.<br />

Wir berechnen noch den Fehler:<br />

n xn<br />

yn<br />

0 0.00 1.00000000<br />

1 0.25 1.33333333<br />

2 0.50 1.77777778<br />

3 0.75 2.37037037<br />

4 1.00 3.16049383<br />

|y4 −y(1)| = |3.16049383−e| = 0.442212.<br />

• h = 1<br />

8 .<br />

Wir stellen den Verlauf des Verfahrens in einer Tabelle dar. Man beachte, dass dieses<br />

Mal x8 = 1 ist und somit y8 <strong>der</strong> gesuchte Näherungswert.<br />

Wir berechnen noch den Fehler:<br />

n xn yn<br />

0 0.000 1.00000000<br />

1 0.125 1.14285714<br />

2 0.250 1.30612245<br />

3 0.375 1.49271137<br />

4 0.500 1.70595585<br />

5 0.625 1.94966383<br />

6 0.750 2.22818724<br />

7 0.875 2.54649970<br />

8 1.000 2.91028537<br />

|y8 −y(1)| = |2.91028537−e| = 0.19200354.<br />

• h = 1<br />

16 .<br />

Wir stellen den Verlauf des Verfahrens in einer Tabelle dar. Man beachte, dass dieses<br />

Mal x16 = 1 ist und somit y16 <strong>der</strong> gesuchte Näherungswert.<br />

6


Wir berechnen noch den Fehler:<br />

n xn yn<br />

0 0.0000 1.00000000<br />

1 0.0625 1.06666667<br />

2 0.1250 1.13777778<br />

3 0.1875 1.21362963<br />

4 0.2500 1.29453827<br />

5 0.3125 1.38084082<br />

6 0.3750 1.47289688<br />

7 0.4375 1.57109000<br />

8 0.5000 1.67582934<br />

9 0.5625 1.78755129<br />

10 0.6250 1.90672138<br />

11 0.6875 2.03383614<br />

12 0.7500 2.16942521<br />

13 0.8125 2.31405356<br />

14 0.8750 2.46832380<br />

15 0.9375 2.63287872<br />

16 1.0000 2.80840397<br />

|y16 −y(1)| = |2.80840397−e| = 0.090122.<br />

Wir erkennen, dass auch beim impliziten Euler-Verfahren <strong>der</strong> Fehler sich in etwa halbiert,<br />

wenn h halbiert wird.<br />

(c) Runge-Kutta-Verfahren.<br />

Es war zwar bei dieser Aufgabe <strong>nicht</strong> gefor<strong>der</strong>t, aber wir wollen trotzdem mal schauen,<br />

welche Näherungswerte das Runge-Kutta-Verfahren für dieses Beispiel liefert. Beim<br />

Runge-Kutta-Verfahren lautet die Aufdatierungsvorschrift<br />

<br />

1<br />

yn+1 = yn +h·<br />

6 k1 + 1<br />

3 k2 + 1<br />

3 k3 + 1<br />

6 k4<br />

<br />

.<br />

Dabei sind<br />

k1 = f(xn,yn),<br />

<br />

k2 = f xn + 1<br />

2 h,yn + 1<br />

2 hk1<br />

<br />

,<br />

<br />

k3 = f xn + 1<br />

2 h,yn + 1<br />

2 hk2<br />

<br />

,<br />

k4 = f(xn +h,yn +hk3).<br />

Das heißt, für einen Schritt des Runge-Kutta-Verfahrens sind <strong>zu</strong>nächst nacheinan<strong>der</strong><br />

k1,k2,k3,k4 <strong>zu</strong> berechnen, bevor <strong>der</strong> neue Näherungswert yn+1 ermittelt werden kann.<br />

Ein Nachteil des Runge-Kutta-Verfahrens gegenüber explizitem bzw. implizitem Euler-<br />

Verfahren ist, dass pro Schritt vier Funktionsaufwertungen von f notwendig sind. Vorteil<br />

7


ist aber, dass die Näherunfswerte wesentlich besser sind wie wir gleich sehen werden.<br />

Konkret für unser Beispiel ist f(x,y) = y, sodass sich bei uns die ki wie folgt berechnen:<br />

k1 = yn,<br />

k2 = yn + 1<br />

2 hk1,<br />

k3 = yn + 1<br />

2 hk2,<br />

k4 = yn +hk3.<br />

Wir führen nun das Runge-Kutta-Verfahren <strong>zu</strong>mindest mal für die Schrittweite h = 1/2<br />

durch.<br />

In diesem Fall ist x1 = 1<br />

2 . Bevor y1 berechnet werden kann, müssen die einzelnen ki<br />

berechnet werden:<br />

k1 = y0 = 1,<br />

k2 = y0 + 1<br />

2 hk1 = 1+ 1 1<br />

· ·1 = 1.25,<br />

2 2<br />

k3 = y0 + 1<br />

2 hk2 = 1+ 1 1<br />

· ·1.25 = 1.3125,<br />

2 2<br />

k4 = y0 +hk3 = 1+ 1<br />

·1.3125 = 1.6562<strong>5.</strong><br />

2<br />

Nun sind wir in <strong>der</strong> Lage, y1 aus<strong>zu</strong>rechnen:<br />

<br />

1<br />

y1 = y0 +h·<br />

6 k1 + 1<br />

3 k2 + 1<br />

3 k3 + 1<br />

6 k4<br />

<br />

= 1+ 1<br />

2 ·<br />

<br />

1 1 1 1<br />

·1+ ·1.25+ ·1.3125+<br />

6 3 3 6 ·1.65625<br />

<br />

= 1.648437<strong>5.</strong><br />

Dies ist also eine Näherung für y( 1<br />

2 ) – den wahren Funktionswert an <strong>der</strong> Stelle x1. Weiter<br />

istx2 = 1. Umy2 <strong>zu</strong> berechnen, sind erneut dieki <strong>zu</strong> ermitteln – nur dieses Mal ausgehend<br />

von (x1,y1):<br />

k1 = y1 = 1.6484375,<br />

k2 = y1 + 1<br />

2 hk1 = 1.6484375+ 1 1<br />

· ·1.6484375 = 2.06054688,<br />

2 2<br />

k3 = y1 + 1<br />

2 hk2 = 1.6484375+ 1 1<br />

· ·2.06054688 = 2.16357422,<br />

2 2<br />

k4 = y1 +hk3 = 1.6484375+ 1<br />

·2.16357422 = 2.73022461.<br />

2<br />

Für y2 ergibt sich:<br />

<br />

1<br />

y2 = y1 +h·<br />

6 k1 + 1<br />

3 k2 + 1<br />

3 k3 + 1<br />

6 k4<br />

<br />

= 1.6484375+ 1<br />

2 ·<br />

<br />

1 1 1 1<br />

·1.6484375+ ·2.06054688+ ·2.16357422+<br />

6 3 3 6 ·2.73022461<br />

<br />

= 2.71734619.<br />

8


Dies ist <strong>der</strong> gesuchte Näherungswert füry(1). Wir berechnen den Fehler, also den Abstand<br />

<strong>zu</strong>m exakten Wert y(1) = e:<br />

|y2 −y(1)| = |2.71734619−e| = 0.000936 = 9.36·10 −4 .<br />

Der Näherungswert ist also wesentlich besser als die Werte vom expliziten bzw. impliziten<br />

Euler-Verfahren, und das trotz <strong>der</strong> verhältnismäßig großen Schrittweite.<br />

Für die weiteren Schrittweiten werden hier <strong>nicht</strong> alle Teilergebnisse des Runge-Kutta-<br />

Verfahrens genannt, aber <strong>zu</strong>mindest die En<strong>der</strong>gebnisse und die Fehler.<br />

h Näherung für y(1) Fehler<br />

1/4 2.71820994 7.2·10 −5<br />

1/8 2.71827684 <strong>5.</strong>0·10 −6<br />

1/16 2.71828150 3.3·10 −7<br />

Der Fehler zehntelt sich in etwa, wenn die Schrittweite halbiert wird.<br />

9


Lösung <strong>zu</strong>r Aufgabe 24.17 (e)<br />

Gegeben ist in dieser Aufgabe das Anfangswertproblem<br />

y ′ = y −2xy −1 , y(0) = 1.<br />

Es handelt sich um eine Bernoulli-DGL, die auch exakt gelöst werden könnte. Als exakte Lösung<br />

ergibt sich<br />

y(x) = √ 1+2x.<br />

Es ist nun das Runge-Kutta-Verfahren für dieses Anfangswertproblem an<strong>zu</strong>wenden, wobei zwei<br />

Schritte mit <strong>der</strong> Schrittweite h = 0.2 durch<strong>zu</strong>führen sind. Das heißt, letztlich ist ein Näherungswert<br />

für den wahren Funktionswert <strong>der</strong> Lösung an <strong>der</strong> Stelle x = 0.4 gesucht. Der exakte<br />

Funktionswert an dieser Stelle ist<br />

y(0.4) = √ 1+2·0.4 = 1.341640786.<br />

Zum Runge-Kutta-Verfahren. Beim Runge-Kutta-Verfahren lautet die Aufdatierungsvorschrift<br />

<br />

1<br />

yn+1 = yn +h·<br />

6 k1 + 1<br />

3 k2 + 1<br />

3 k3 + 1<br />

6 k4<br />

<br />

.<br />

Dabei sind<br />

k1 = f(xn,yn),<br />

<br />

k2 = f xn + 1<br />

2 h,yn + 1<br />

2 hk1<br />

<br />

,<br />

<br />

k3 = f xn + 1<br />

2 h,yn + 1<br />

2 hk2<br />

<br />

,<br />

k4 = f(xn +h,yn +hk3).<br />

Konkret in unserem Beispiel ist f(x,y) = y −2xy −1 und somit<br />

k1 = yn −2xn ·y −1<br />

n ,<br />

<br />

xn + 1<br />

2 h<br />

<br />

· yn + 1<br />

2 hk1<br />

−1 ,<br />

k3 = yn + 1<br />

2 hk2<br />

<br />

−2· xn + 1<br />

2 h<br />

<br />

· yn + 1<br />

2 hk2<br />

−1 ,<br />

k2 = yn + 1<br />

2 hk1 −2·<br />

k4 = yn +hk3 −2·(xn +h)·(yn +hk3) −1 .<br />

Der Startpunkt ist x0 = 0 und y0 = 1. Von diesem ausgehend wollen wir nun einen Schritt des<br />

10


Runge-Kutta-Verfahrens durchführen. Da<strong>zu</strong> sind <strong>zu</strong>nächst nacheinan<strong>der</strong> die ki <strong>zu</strong> berechnen:<br />

k1 = y0 −2x0 ·y −1<br />

0 = 1−2·0·1 −1 = 1,<br />

k2 = y0 + 1<br />

2 hk1<br />

<br />

−2· x0 + 1<br />

2 h<br />

<br />

· y0 + 1<br />

2 hk1<br />

−1 = 1+ 1 1 1<br />

·0.2·1−2·(0+ ·0.2)·(1+<br />

2 2 2 ·0.2·1)−1<br />

= 0.91818182,<br />

k3 = y0 + 1<br />

2 hk2<br />

<br />

−2· x0 + 1<br />

2 h<br />

<br />

· y0 + 1<br />

2 hk2<br />

−1 = 1+ 1<br />

1 1<br />

·0.2·0.91818182−2·(0+ ·0.2)·(1+<br />

2 2 2 ·0.2·0.91818182)−1<br />

= 0.90863750,<br />

k4 = y0 +hk3 −2·(x0 +h)·(y0 +hk3) −1<br />

= 1+0.2·0.90863750−2·(0+0.2)·(1+0.2·0.90863750) −1<br />

= 0.84323999.<br />

Nun sind wir in <strong>der</strong> Lage, y1 <strong>zu</strong> berechnen:<br />

<br />

1<br />

y1 = y0 +h·<br />

6 k1 + 1<br />

3 k2 + 1<br />

3 k3 + 1<br />

6 k4<br />

<br />

<br />

1 1 1 1<br />

= 1+0.2· ·1+ ·0.91818182+ ·0.90863750+<br />

6 3 3 6 ·0.84323999<br />

<br />

= 1.18322929.<br />

Dies ist also ein Näherungswert für den wahren Funktionswert an <strong>der</strong> Stelle x1 = 0.2. Es soll ein<br />

weiterer Schritt des Runge-Kutta-Verfahrens ausgeführt werden. Da<strong>zu</strong> berechnen wir <strong>zu</strong>nächst<br />

wie<strong>der</strong> die Werte für ki, dieses Mal ausgehend von x1 und y1:<br />

k1 = y1 −2x1 ·y −1<br />

k2 = y1 + 1<br />

2 hk1 −2·<br />

1 = 1.18322929−2·0.2·1.18322929 −1 = 0.84517139,<br />

−1 x1 + 1<br />

2 h<br />

·<br />

y1 + 1<br />

2 hk1<br />

= 1.18322929+ 1<br />

1 1<br />

·0.2·0.84517139−2·(0.2+ ·0.2)·(1.18322929+<br />

2 2 2 ·0.2·0.84517139)−1<br />

= 0.79446566,<br />

k3 = y1 + 1<br />

2 hk2<br />

<br />

−2· x1 + 1<br />

2 h<br />

<br />

· y1 + 1<br />

2 hk2<br />

−1 = 1.18322929+ 1<br />

1 1<br />

·0.2·0.79446566−2·(0.2+ ·0.2)·(1.18322929+<br />

2 2 2 ·0.2·0.79446566)−1<br />

= 0.78749452,<br />

k4 = y1 +hk3 −2·(x1 +h)·(y1 +hk3) −1<br />

= 1.18322929+0.2·0.78749452−2·(0.2+0.2)·(1.18322929+0.2·0.78749452) −1<br />

= 0.744037523.<br />

11


Aus diesen vier Werten lässt sich y2 berechnen:<br />

<br />

1<br />

y2 = y1 +h·<br />

6 k1 + 1<br />

3 k2 + 1<br />

3 k3 + 1<br />

6 k4<br />

<br />

<br />

1 1 1 1<br />

= 1.18322929+0.2· ·0.84517139+ ·0.79446566+ ·0.78749452+<br />

6 3 3 6 ·0.744037523<br />

<br />

= 1.34166693.<br />

Wir berechnen noch den Fehler, das heißt den Abstand <strong>zu</strong>m exakten Wert y(0.4):<br />

|y2 −y(0.4)| = |1.34166693−1.341640786| = 2.61·10 −5 .<br />

Der ermittelte Näherungswert ist also recht gut.<br />

12

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