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Ästhetische Erziehung oder Bildung in der zweiten Moderne? Über ...

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Verwandlung begriffenes zu denken. Also bedarf es e<strong>in</strong>er<br />

Neuerf<strong>in</strong>dung von Didaktik, nicht e<strong>in</strong>er simplen Komb<strong>in</strong>ation<br />

von Altem und Neuem. Das Neue aber ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige<br />

Ungewissheit, e<strong>in</strong> Rätsel.<br />

Alles spricht gegen allzu frühe Gewissheit und<br />

Verb<strong>in</strong>dlichkeit. Deshalb plädiere ich auch für e<strong>in</strong> didaktisches<br />

Moratorium, für e<strong>in</strong>e Bes<strong>in</strong>nungspause. Wie wäre<br />

es mal mit gar ke<strong>in</strong>er Didaktik? Verzicht auf Didaktik ist<br />

natürlich e<strong>in</strong> übler Trick, sich unter autodidaktischen<br />

Druck zu setzen, das Gegenteil von gar ke<strong>in</strong>er Didaktik.<br />

Aber man würde damit auf die Spur e<strong>in</strong>er eigenen<br />

Erkenntnisarbeit gesetzt, statt an<strong>der</strong>en falsche Gewissheiten<br />

vorsetzen zu müssen <strong>o<strong>der</strong></strong> von an<strong>der</strong>en solche vorgesetzt<br />

zu bekommen.<br />

Jedenfalls fände ich es spannen<strong>der</strong>, statt, wie gehabt,<br />

Didaktik weiter zu betreiben, als wäre nichts<br />

geschehen, zuzusehen, wie jemand heute, kulturell determ<strong>in</strong>iert<br />

bis auf die Knochen, dennoch teilautonom, sich<br />

selbst bestimmend handelt, sich als Wahlsubjekt auf Zeit<br />

begreift und wie weit dabei Reflexivität und Gegenwartsbewusstse<strong>in</strong><br />

erkennbar würden. Ich wäre <strong>der</strong><br />

Belehrte, nicht <strong>der</strong> Belehrende. Den Rollentausch empfehle<br />

ich allen, die sich als Didaktikproduzierende verstehen<br />

– und natürlich allen, die dazu verdammt s<strong>in</strong>d,<br />

Didaktikkonsumierende zu werden. Also Ihnen.<br />

Vortrag gehalten am 12.06.2001.<br />

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