Juni 2011 Liahona - Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
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STIMMEN VON HEILIGEN DER LETZTEN TAGE<br />
DAD, ICH BRAUCHE DICH<br />
Ich versetzte die Bewässerungsrohre<br />
auf einem Teil unserer Farm in<br />
Nordkalifornien. An diesem Tag hatte<br />
ich Glück, weil mein Vater mir dabei<br />
half. Als wir fertig waren, sprangen<br />
wir auf unsere Geländefahrzeuge und<br />
machten uns auf den Heimweg, das<br />
Abendessen vor Augen. Vater fuhr<br />
voraus.<br />
An einer Seite grenzt unsere<br />
Farm an einen Fluss. Wir fuhren<br />
am Feldrand entlang, damit wir mit<br />
den großen Reifen nicht das Alfalfa<br />
plattfuhren. Das Feld war rechts, <strong>der</strong><br />
Fluss, unterhalb einer steilen Böschung,<br />
zu unserer linken. Die Sicht<br />
war schlecht, es war neblig.<br />
Wir fuhren recht schnell, da kam<br />
ich ein wenig vom Weg ab und blieb<br />
mit dem rechten Hinterrad an einem<br />
Strauch hängen. Dadurch war ich<br />
gezwungen, das Fahrzeug scharf<br />
nach links zu wenden und schoss die<br />
Böschung hinunter auf den Fluss zu.<br />
Ich versuchte anzuhalten, aber die<br />
Böschung war zu steil, und ich fuhr<br />
zu schnell. Ich rechnete fest damit,<br />
im Fluss zu landen. Zum Glück stand<br />
ein Baum im Weg. Ich weiß nur noch,<br />
dass ich plötzlich von oben – vom<br />
Baum aus – auf mein Geländefahrzeug<br />
hinuntersah. Ich hatte noch nie<br />
solche Angst gehabt.<br />
Ich hatte das Gefühl, eben dem<br />
Tod entronnen zu sein. Abgesehen<br />
von ein paar Kratzern und Prellungen<br />
war ich unverletzt. Nachdem ich<br />
mich etwas beruhigt und ein paar<br />
Mal tief durchgeatmet hatte, stellte ich<br />
fest, dass ich keine Chance hatte, mit<br />
dem Fahrzeug alleine die Böschung<br />
hinaufzukommen. Ich erwartete, dass<br />
mein Vater jeden Moment den Kopf<br />
über den oberen Rand <strong>der</strong> Böschung<br />
streckte und nach mir suchte, aber<br />
nichts war zu sehen. Ich fühlte mich<br />
noch elen<strong>der</strong>.<br />
Schließlich kroch ich die Böschung<br />
hinauf. Mein Vater war nirgends zu<br />
sehen. Im Stillen betete ich zum Vater<br />
im Himmel und bat ihn, meinen Vater<br />
zu mir zu schicken. Dann machte ich<br />
mich zu Fuß auf den Weg.<br />
Inzwischen war mein Vater schon<br />
fast zu Hause angekommen, als er<br />
meinte, er hätte mich rufen hören.<br />
Zum ersten Mal, seit wir losgefahren<br />
waren, drehte er sich um. Doch erst<br />
jetzt fiel ihm auf, dass ich nicht mehr<br />
hinter ihm war. Er wusste, dass etwas<br />
passiert war, und suchte nach mir, bis<br />
er mich gefunden hatte.<br />
Später erzählte er mir, dass er mich<br />
rufen gehört hatte: „Dad, ich brauche<br />
dich!“ Zu <strong>der</strong> Zeit war er über drei<br />
Kilometer von mir entfernt. Da wusste<br />
ich, dass <strong>der</strong> Vater im Himmel mein<br />
Gebet erhört und meinem Vater gesagt<br />
hatte, dass ich seine Hilfe brauchte.<br />
Ich bin dankbar für den <strong>Heiligen</strong><br />
Geist und die Eingebungen, die wir<br />
von ihm empfangen, die uns Wahrheit<br />
offenbaren und uns Führung<br />
geben. Ich bin auch dankbar für meinen<br />
guten Vater, <strong>der</strong> so lebt, dass <strong>der</strong><br />
Heilige Geist zu ihm sprechen konnte<br />
und er ihn hörte. ◼<br />
Michael K. Hewett, Utah<br />
Im Stillen betete ich zum Vater<br />
im Himmel und bat ihn, meinen<br />
Vater zu mir zu schicken.