KulturLANDschaffen
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Liebe Leser!<br />
der Verein »Salz der Erde« braucht<br />
Geld – so wie wir alle in dieser Welt<br />
Geld brauchen.<br />
Die Aktivitäten rund um <strong>KulturLANDschaffen</strong>09<br />
und die Internetplattform<br />
www.flysch.at werden bisher<br />
hauptsächlich ehrenamtlich getragen.<br />
Obendrein fallen noch Kosten an wie<br />
Webhosting, Druck, Miete, Versand...<br />
und mittelfristig ist es unser Ziel, möglichst<br />
alle erbrachten Leistungen auch<br />
zu bezahlen, denn Grafik, Fotos, Redaktion<br />
und Organisation verschlingen<br />
Tage und Wochen an Arbeitszeit. Aber<br />
was sag ich,... Sie wissen das genau so<br />
gut wie ich und außerdem – niemand<br />
hat uns gezwungen das hier zu tun.<br />
Wenn Sie aber Sinn darin sehen, wenn<br />
Sie sich wünschen, dass es Flysch.<br />
at und <strong>KulturLANDschaffen</strong> weiterhin<br />
gibt, wenn Sie sich über regelmässige,<br />
unabhängige Information freuen<br />
würden, dann machen Sie JETZT einen<br />
dauerauftrag über € 5,- pro Monat<br />
(oder nach Möglichkeit – mehr oder<br />
weniger) auf unser Konto und senden<br />
Sie Ihre Adressdaten an info@flysch.at<br />
Sie werden damit unterstützendes<br />
Mitglied und helfen mit, eine nachhaltige<br />
Entwicklung hier vor Ort zu<br />
realisieren. Sie erhalten alle unsere<br />
Zusendungen (gegenwärtige wie<br />
zukünftige) sowie ein kleines Portrait<br />
auf www.flysch.at. Ihre Mitgliedschaft<br />
endet ganz einfach dadurch, dass Sie<br />
die Zahlungen einstellen – und aus.<br />
Jürgen Schneider / Obmann<br />
Verein Salz der Erde<br />
Raiffeisenbank Tulln<br />
KTO 700 48 49 • BLZ 32 880<br />
<strong>KulturLANDschaffen</strong>09<br />
Gedanken über Vielfalt, Überforderung<br />
und Verbindung<br />
Vom 1. bis 17. Mai findet in St. Andrä-Wördern das<br />
Symposion der Nachhaltigkeit statt. Mehr als 140 Angebote<br />
in 16 Tagen überall im Ort. Ist das nicht die totale<br />
Überforderung – der totale overkill?<br />
Überall im Ortsgebiet finden Sie offene<br />
Ateliers, werden Wanderungen, Workshops<br />
und Schnupperkurse angeboten,<br />
im Strombauamt, in der Lehnergasse<br />
17, am Ristelweg oder in der Alten<br />
Schule Greifenstein – soviel interessantes<br />
Angebot und man kann – selbst,<br />
wenn man sich vierteilen lässt – höchstens<br />
einen Bruchteil davon genießen.<br />
Aber so ist es eben, wenn die<br />
geballte Vielfalt zuschlägt. Es ist ein<br />
bisschen wie das Tauchen an einem<br />
tropischen Korallenriff, wo ein Heer an<br />
Farben- und Formenpracht das Auge<br />
des Schnorchlers völlig überfordert<br />
und ihm nur eines über bleibt – sich<br />
dieser Vielfalt hinzugeben.<br />
Geben Sie sich also hin, lassen Sie<br />
sich treiben und sehen Sie das so<br />
wie einen Frühlingstag am Naschmarkt<br />
– viel zu viel von allem, um auch<br />
nur einen Teil zu gustieren – aber toll,<br />
was es nicht alles gibt!<br />
Ganz unglaublich ist die Vielfalt,<br />
die St. Andrä-Wördern mit seiner<br />
nächsten Umgebung zu bieten hat<br />
– und unser Programm zeigt erst<br />
einen kleinen Teil davon. Wie kommt<br />
es dazu? Woher diese Vielfalt und was<br />
ist die treibende Kraft dahinter? Ein Aspekt<br />
ist sicherlich der rege Zuzug und<br />
die gelungenen und gelebten Integrationsrezepte,<br />
die hier Früchte tragen.<br />
In St. Andrä-Wördern leben Menschen<br />
aus mehr als 79 Nationen!<br />
– das ist gut die Hälfte aller Nationen<br />
der Welt! Und wenn man den<br />
Menschen von St. Andrä-Wördern ein<br />
wenig auf den Grund geht, sind wahr-<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Verein Salz der Erde, Hauptstr. 28, 3422 Hadersfeld, Redaktion: Jürgen Schneider,<br />
Grafik & Produktion: Grafdwerk, Anna Gruber, Barbara Schneider-Resl, Fotos: Nadja Meister<br />
scheinlich mehr als die Hälfte in den<br />
letzten 20 Jahren, seit 1990 hierher<br />
zugezogen. nicht nur aus exotischen<br />
Destinationen, sondern viele auch aus<br />
Wien, aus dem Burgenland, Tirol, der<br />
Steiermark, Kärnten, Vorarlberg, aus<br />
den Bundesländern und aus anderen<br />
Teilen Niederösterreichs.<br />
Und alle bringen etwas mit. Und was<br />
sie mitbringen, verbindet sich mit dem<br />
Ansässigen, dem Bodenständigen – es<br />
verbindet sich, verwurzelt hier und<br />
bereichert diesen Platz so ungemein.<br />
Es ist aber auch die Nähe zur<br />
Großstadt, die uns die Tore zur Welt<br />
öffnet, der Wienerwald, der uns zur<br />
Ruhe kommen lässt und uns die Vielfalt<br />
eines riesigen Waldes beschert. Es ist<br />
der große Strom, auf dem schon seit<br />
Jahrhunderten die Menschen fahren<br />
und es ist die Grenze, an der wir leben<br />
– zwischen Ebene und Hügelland.<br />
Der Waldrand, das Ufer, der Stadtrand<br />
und der weite Blick in die Ebene – alles<br />
Rand- und Grenzbereiche, Übergänge<br />
2011 wieder wollen werden – ist<br />
Vielfalt spürbar und nutzbar machen.<br />
Wir wollen sie uns bewusst<br />
machen und wir wollen sie fördern, so<br />
gut wir nur können.<br />
Wir sind Viele! Wir sind nicht einige<br />
wenige verzweifelte Selbstausbeuter,<br />
die von dem Gedanken – „wenn ich es<br />
nicht tue, dann macht das keiner“ – getrieben<br />
gar nicht anders können als wie-<br />
»Nicht uns verbünden – gegen das Andere,<br />
sondern uns verbinden – für unsere Anliegen«<br />
und Räume der Wechselwirkung, der<br />
gegenseitigen Befruchtung und Inspiration<br />
– Orte der Vielfalt eben.<br />
Diesen Lebensraum zu pflegen, ihn<br />
liebevoll und mit Hingabe zu seinem<br />
vollen Potential zu verhelfen, ist<br />
eine lohnende Aufgabe. denn kulturelle<br />
Diversität wie auch Biodiversität<br />
machen uns stabil und widerstandsfähig.<br />
Jeder, der einmal einen Parasitenbefall<br />
in einer Kultur mit geringer<br />
Vielfalt erlebt hat, weiß was das bedeutet.<br />
Und jeder, der gesellschaftliche<br />
und industrielle Monokultur von innen<br />
kennt – weiß um ihr schwaches Rückgrat,<br />
um ihre Abhängigkeit von einigen<br />
wenigen Schlüsselfaktoren.<br />
Was wir mit <strong>KulturLANDschaffen</strong><br />
erreichen wollen und was wir auch<br />
der und wieder an den Start zu gehen.<br />
Wir sind Viele und es ist Zeit, uns zu<br />
erkennen, uns zu treffen, miteinander in<br />
Kontakt zu treten und uns zu verbinden.<br />
nicht uns verbünden gegen das andere<br />
– sondern uns verbinden – für unsere<br />
Anliegen, für mehr Lebensqualität, für<br />
mehr Solidarität, für eine nachhaltige,<br />
eine behutsame und respektvolle Entwicklung<br />
unserer Biosphäre – unseres<br />
Lebensraumes.<br />
Wir nutzen also Vielfalt, um daraus<br />
nachhaltige, stabile Systeme mit hoher<br />
Lebensqualität zu entwickeln. Wir sind<br />
unser Angebot und unsere Nachfrage,<br />
unser Bedarf und die Dienstleistung, unser<br />
Publikum und die Bühne. Wir tragen<br />
für uns selber Sorge und wir denken<br />
über unsere Generation hinaus.<br />
Das ist es – das ist <strong>KulturLANDschaffen</strong>:<br />
Auf den folgenden vier Seiten finden<br />
Sie dazu unser Vernetzungs-Angebot.<br />
Wir haben uns bemüht, in der alten<br />
Schule Greifenstein einen wirkungsvollen<br />
Rahmen zu schaffen, um mit<br />
Inspiration, interessanten Beispielen<br />
und professioneller Unterstützung einer<br />
guten Handvoll spannender Projekte<br />
und Intitiativen zum Start zu verhelfen.<br />
Dafür ist es also gut, wenn Kultur-<br />
LANDschaffen übergeht, wenn wir<br />
alle von unserer eigenen Vielfalt völlig<br />
überwältigt und total überfordert<br />
werden.<br />
Außerdem: Das beiliegende<br />
Programm heft enthält ja zum Glück<br />
alle Kontaktdaten und es liegt an jedem<br />
Einzelnen, einfach mal anzurufen und<br />
einen Besuch zu machen – stößt sicher<br />
auf offene Ohren und nachdem wir<br />
konsequent in der Region bleiben, geht<br />
es sogar per Rad oder Pedes.<br />
Das gesamte Programm finden Sie<br />
auch im Internet auf www.flysch.at/<br />
kulturlandschaffen09, im Gemeindeamt<br />
St. Andrä-Wördern oder bei einem<br />
der vielen Teilnehmer.<br />
Jürgen Schneider<br />
2 • <strong>KulturLANDschaffen</strong> • April 2009 April 2009 • <strong>KulturLANDschaffen</strong> • 3