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Landesfeuerwehrverband Mecklenburg-Vorpommern

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LANDESFEUERWEHRVERBAND<br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

www.feuerwehr-ub.de FEUERWEHR 9/12<br />

OFFIZIELLE MITGLIEDERINFORMATION<br />

September · 2012<br />

20. Landesfeuerwehrmusiktag<br />

in Penkun<br />

Die Freiwillige Feuerwehr und die Stadt Penkun waren zum zweiten Mal<br />

die Ausrichter des Landesfeuerwehrmusiktages des LFV <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong>.<br />

Neun Kapellen waren in diesem Jahr der<br />

Einladung des <strong>Landesfeuerwehrverband</strong>s<br />

am Sonntag, den 17. Juni in die<br />

kleinste Stadt des Landes gefolgt. Die Blasorchester<br />

der Wehren aus Mirow, Kandelin,<br />

Güstrow, Tribsees und Krakow am See<br />

sowie das Jugendfeuerwehr-Blasorchester<br />

aus Triebsees spielten auf. Dazu musizierten<br />

noch die Schalmeienkapellen aus Malchin<br />

und Penkun sowie der Spielmannszug<br />

Küste.<br />

Punkt 10.00 Uhr marschierten die Kapellen<br />

vom Marktplatz ab und trafen kurze Zeit<br />

später am Austragungsort des 20. Landesfeuerwehrmusiktages<br />

auf dem Hof des<br />

Schlosses Penkun ein. In der malerischen<br />

■ ERGEBNISLISTE<br />

Bühnenwertung:<br />

JF-Blasorchester Tribsees gut<br />

Blasorchester Mirow ausgezeichnet<br />

Blasorchester Kandelin ausgezeichnet<br />

Blasorchester Güstrow + Tribsees ausgezeichnet<br />

Blasorchester Krakow am See ohne Bewertung<br />

Schalmeienorchester Penkun ausgezeichnet<br />

Schalmeienorchester Malchin ausgezeichnet<br />

Spielmannszug Küste sehr gut<br />

Marschwertung:<br />

Schalmeienorchester Penkun ausgezeichnet<br />

Schalmeienorchester Malchin ausgezeichnet<br />

Spielmannszug Küste ausgezeichnet<br />

Kulisse des historischen Gemäuers spielten<br />

die Musikzüge in der Kategorie Bühnenwertung<br />

auf. Jede Kapelle hatte zwei Musikstücke<br />

– ein Pflichtstück und ein Stück<br />

nach freier Wahl – darzubieten. Drei Kapellen<br />

stellten sich danach auch der Marschwertung.<br />

Alle Musikgruppen konnten ihre<br />

musikalischen Fähigkeiten unter Beweis<br />

stellen und erreichten ausgezeichnete und<br />

sehr gute Bewertungen.<br />

Zahlreiche Gäste aus der Stadt und dem<br />

Umland lockten die Feuerwehrmusiker mit<br />

ihrem abwechslungsreichen Spiel auf den<br />

Schlosshof. Denn gleichzeitig mit dem<br />

20. Landesfeuerwehrmusiktag feierten die<br />

Penkuner und ihre Gäste auch den 60. Geburtstag<br />

der Penkuner Schalmeienkapelle.<br />

Viele Gratulanten überbrachten<br />

ihre Glückwünsche und<br />

dankten den Musikern für die vielen<br />

schönen Stunden, die sie mit ihrer<br />

Musik den Menschen brachten.<br />

Landesbrandmeister Heino Kalkschies<br />

überreichte zum Jubiläum<br />

Kamerad Siegfried Röhl die Ehrennadel<br />

in Gold mit Diamant der Bundesvereinigung<br />

Deutscher Musikverbände<br />

e. V. Röhl erhielt die<br />

Ehrung für seine 60-jährige Mitwirkung<br />

in der Penkuner Schalmeienkapelle.<br />

Nach dem Wertungsspielen<br />

wurde das Jubiläum bis in den<br />

Abend mit den befreundeten Schalmeienkapellen<br />

aus Rossow und<br />

Petershagen gefeiert.<br />

Werner Hellwig, Marco Freihaut<br />

AUS DEM INHALT:<br />

Mit dem Boot<br />

zum Einsatz ...............................................III<br />

Ehrenamt „verstehen“<br />

Interview mit KWF Rieger .....................IV<br />

Erinnerung an Brandkatastrophe<br />

vor 60 Jahren in Krakow am See ...... VIII<br />

Auszeichnung: Landesbrandmeister Heino<br />

Kalkschies (li.) und sein Stellvertreter Dietmar<br />

Zgaga (re.) gratulierten Siegfried Röhl zur Auszeichnung.<br />

Feuerwehrmarsch: Durch die malerische<br />

Kulisse marschierten die Kapellen vom Markt der<br />

kleinsten Stadt des Landes zum Schloss Penkun.<br />

Ehrengäste: Ehrenmitglieder und Ehrengäste<br />

des Verbands wie der Ehrenvorsitzende Rolf<br />

Schomann (sitzend, vorn), Gustav Poberzin<br />

(stehend, Mi.), Hannes Möller (FF Güstrow;<br />

2. v. re., stehend), Rolf Syllwasschy (Landesamt<br />

für Brand- und Katstrophenschutz in Schwerin;<br />

re., stehend) waren nach Penkun gekommen.<br />

MV I<br />

Fotos: Brosinsky


Verband<br />

Dankeschön: LBM Heino Kalkschies (re.) dankte Kreiswehrführer Daniel Hartlieb, Arne Fründ<br />

(Amtswehrführer Mönchgut-Granitz), Sven Schäfer (Wehrführer der FF Binz), Silvio Lüder (Stellv.<br />

Wehrführer der FF Middelhagen), Jens Steinfurth (Amtswehrführer Nordrügen) und Marcel Koch von<br />

der FF Breege (v. li.) für die hohe Einsatzbereitschaft.<br />

Helfer vom Kap ausgezeichnet<br />

Der Stiftungsbeirat Hilfe für Helfer des<br />

Deutschen Feuerwehrverbands hat sich<br />

zu dieser Sonderehrung entschieden, um<br />

den Helfern für den besonders schwierigen<br />

Einsatz im Dezember und Januar am Kap<br />

Arkona zu danken“, begründet Landesbrandmeister<br />

Heino Kalkschies die Übergabe<br />

der Gutscheine für Urlaubstickets im<br />

Selliner Feuerwehrhaus.<br />

Sieben Kameraden aus Freiwilligen Feuerwehren<br />

der Insel, die zum letzten Jahreswechsel<br />

an der Suche nach der verschütteten<br />

Katharina am Kap Arkona auf Rügen im<br />

Einsatz waren, wurden am 2. Mai stellvertretend<br />

für alle an der Suchaktion beteiligten<br />

Kräfte mit einer besonderen Auszeichnung<br />

geehrt. Die Kameraden können mit einer<br />

Begleitperson eine Woche Urlaub im Wert<br />

von 300 Euro in einem der Feuerwehr-Erholungsheime<br />

bundesweit Urlaub machen.<br />

Vom 26. Dezember 2011 bis zum 8. Januar<br />

2012 waren rd. 430 Kräfte und Helfer<br />

FTZ Neuendorf wird ausgebaut<br />

Am 29. Mai übergab Innenminister Lorenz<br />

Caffier die Fördermittelbescheide für<br />

den zweiten Bauabschnitt der Feuerwehrtechnischen<br />

Zentrale in Neuendorf (LK<br />

Erster Spatenstich: Landrat Heiko Kärger,<br />

Kreisbrandmeister Norbert Rieger und Innenminister<br />

Lorenz Caffier (v. li.) beim feierlichen<br />

ersten Spatenstich für den zweiten Bauabschnitt<br />

der FTZ in Neuendorf.<br />

Foto: Breßler<br />

der Freiwilligen Feuerwehren, des Technischen<br />

Hilfswerks und des Katastrophenschutzes<br />

in die Suche nach der zehnjährigen<br />

Katharina aus Brandenburg eingebunden,<br />

die bei einem Küstenabbruch verschüttet<br />

worden war. Am Tage und teilweise<br />

auch nachts waren die Helfer, nur unterbrochen<br />

durch besondere Wetterlagen, im Einsatz.<br />

Erst am 31. Januar konnte das Kind<br />

dann nur noch tot geborgen werden.<br />

„Die Auszeichnung ist eine schöne<br />

Geste, wir haben uns sehr darüber gefreut“,<br />

betonte der damalige Einsatzleiter, Rügens<br />

Kreisbrandmeister Daniel Martieb, bei der<br />

Übergabe der Urlaubsgutscheine.<br />

Die Sonderehrung durch den Deutschen<br />

Feuerwehrverband erfolgt nur in Ausnahmefällen.<br />

Im vergangenen Jahr waren die<br />

Helfer des schlimmen Massenunfalls auf<br />

der A 19, bei dem acht Menschen starben,<br />

ausgezeichnet worden.<br />

LFV M-V<br />

<strong>Mecklenburg</strong>ische Seenplatte) und einen<br />

Anbau am Gerätehaus der FF Pragsdorf.<br />

Landrat Heiko Kärger, der Bundestagsabgeordnete<br />

Christoph Poland, Kreisbrandmeister<br />

Norbert Rieger sowie die Wehrführer<br />

der benachbarten Feuerwehren, Sponsoren<br />

und Ehrengäste waren zu der Veranstaltung<br />

gekommen.<br />

Nach der Fertigstellung und feierlichen<br />

Schlüsselübergabe für den ersten Bauabschnitt<br />

der Feuerwehrtechnischen Zentrale<br />

(FTZ) erfolgte durch den Minister und<br />

Ehrengäste der erste Spatenstich für den<br />

zweiten Bauabschnitt der FTZ, in deren<br />

Ausbau insgesamt drei Millionen Euro investiert<br />

werden.<br />

Als eine „schöne Sache“ schätzte der<br />

Wehrführer der FF Pragsdorf Peer Karg die<br />

Übergabe von 129.000 Euro für den dringend<br />

notwendigen Anbau in Pragsdorf ein.<br />

Für die 22 aktiven Feuerwehrleute werden<br />

sich die Dienstbedingungen damit wesentlich<br />

verbessern.<br />

Christoph Breßler<br />

Hochzeit<br />

im Ehrenkleid<br />

Am 9. Mai 2012 trauten wir uns,<br />

in Uniform zur Eheschließung ins<br />

Rathaus der mecklenburg-vorpommerschen<br />

Landeshauptstadt Schwerin<br />

zu fahren.<br />

Standesgemäß für Feuerwehrleute<br />

geschah das in einem Oldtimer des<br />

internationalen Feuerwehrmuseums<br />

Schwerin. Hauptbrandmeister Uwe<br />

Rosenfeld holte uns mit einem TLF 15<br />

auf G5 vom Hotel ab und fuhr uns<br />

zum Rathaus. Dort wurden wir,<br />

Hauptbrandmeister Rudi Kreuzmann<br />

und Hauptlöschmeisterin Susanne<br />

Hickmann, zu Mann und Frau getraut.<br />

Als Trauzeugen agierten Hauptbrandmeister<br />

Uwe Rosenfeld und Kreisbrandmeister<br />

Mayk Tessin.<br />

Standesgemäß: Zur Trauung von<br />

Hauptbrandmeister Rudi Kreuzmann und<br />

Hauptlöschmeisterin Susanne Hickmann<br />

agierten als Trauzeugen Uwe Rosenfeld<br />

und Kreisbrandmeister Mayk Tessin.<br />

Wir bedanken uns bei den Mitarbeitern<br />

des internationalen Feuerwehrmuseums<br />

für die tatkräftige Vorbereitung<br />

zu unserer Eheschließung.<br />

In akribischer Kleinarbeit schafften es<br />

die Mitstreiter um Uwe Rosenfeld,<br />

dieses Fahrzeug nach sechs Jahren<br />

wieder fahrbereit zu machen. Sie<br />

bereiteten uns damit ein einmaliges<br />

Erlebnis.<br />

Rudi und Susanne Kreuzmann<br />

II MV www.feuerwehr-ub.de FEUERWEHR 9/12<br />

Foto: Szymoniak<br />

Fotos: privat


Mit dem Boot zum Einsatz<br />

Die Freiwillige Feuerwehr Plau und der<br />

Plauer Seglerverein absolvierten Mitte<br />

Juni gemeinsam eine Übung, bei der es um<br />

das Löschen von Bränden an einem Bootsschuppen<br />

ging. Das Schwierige an diesem<br />

Szenario: Die Brandstelle liegt auf einer<br />

Insel und ist nicht mit den Einsatzfahrzeugen<br />

erreichbar. „Wie schnell so eine Anlage<br />

abbrennen kann, haben wir kürzlich in Lübz<br />

erleben müssen, dabei war sogar ein Menschenleben<br />

zu beklagen“, so der Vorsitzende<br />

des Seglervereins Horst-Werner Frommer,<br />

der gemeinsam mit der Feuerwehr<br />

diese Übung organisierte.<br />

Seglerfreunde beginnen gleich nach der<br />

Alarmierung mit den ersten Rettungs- und<br />

Löscharbeiten, sie nahmen an, es brenne<br />

tatsächlich. Einige greifen zu ihren Feuerlöschern<br />

und werden von ihrem Vereinsvorsitzenden<br />

aufgeklärt, dass es sich um<br />

eine Übung handelt und sie ihre Feuerlöscher<br />

nicht nutzen sollen. Mit einer im Verein<br />

vorgehaltenen TS können die ersten<br />

Löscharbeiten starten. Andere Seglerfreunde<br />

fahren mit den Booten zum gegenüberliegenden<br />

Ufer und helfen der Feuerwehr,<br />

indem sie mit ihren Booten die Löschtechnik<br />

transportieren. Außerdem gilt es,<br />

die geparkten Autos wegzufahren, damit die<br />

Einsatzfahrzeuge Platz haben.<br />

Die Feuerwehr Plau und die Löschgruppe<br />

Karow sind vor Ort. Die schwere TS<br />

sowie Sauglängen und der Saugkorb wer-<br />

Integrierte Regionalleitstelle Stralsund<br />

Die Hansestadt erhält zum Ende des Jahres<br />

ein neues Zentrum für Feuerwehrnotrufe.<br />

Innenminister Lorenz Caffier übergab<br />

einen Fördermittelbescheid in Höhe<br />

von 1,2 Mio. Euro.<br />

Die Notrufe der Feuerwehren des neuen<br />

Landkreises <strong>Vorpommern</strong>-Rügen werden<br />

voraussichtlich Ende des Jahres 2012 zentral<br />

von einer Integrierten Regionalleitstelle<br />

der Hansestadt Stralsund aus koordiniert<br />

und bearbeitet. Innenminister Lorenz Caffier<br />

übergab Mitte April in Grimmen Landrat<br />

Ralf Drescher einen Fördermittelbescheid<br />

des Innenministeriums in Höhe von 1,2 Mio.<br />

Euro für den Neubau dieser Leitstelle. Die<br />

Gesamtkosten des Neubaus der Integrierten<br />

Regionalleitstelle Stralsund werden auf<br />

ca. 3,6 Mio. Euro beziffert.<br />

„Mit der künftigen Fusion der bisher bestehenden<br />

drei Leitstellen der ehemaligen<br />

Regionen Nordvorpommern, Rügen und der<br />

www.feuerwehr-ub.de FEUERWEHR 9/12<br />

Gemeinsame Übung:<br />

Die Mitglieder des Seglervereins<br />

haben ihre eigene TS bereits im<br />

Einsatz, während die Löschtechnik<br />

der FF Plau auf der Insel ausgeladen<br />

und in Stellung gebracht wird.<br />

den auf ein Serviceboot der Blue Line<br />

Charter GmbH Lübz verladen. „Dieses Boot<br />

können wir von April bis Oktober freundlicherweise<br />

für unsere Einsätze nutzen“, erklärt<br />

Plaus Wehrführer Roland Tackmann.<br />

Auch das Verlegen eines B-Schlauchs von<br />

einem Löschfahrzeug über die Elde zu den<br />

Bootsschuppen wird getestet. Nur so können<br />

die Nachbarschuppen schnell gekühlt<br />

werden. Auch das klappte hervorragend.<br />

Nach rund einer Stunde ist die Übung beendet<br />

und die Auswertung folgt.<br />

„Wir haben einige Mängel entdeckt, aber<br />

dafür ist diese Übung gedacht“, sagt Frommer.<br />

Seine etwa 30 Mitglieder haben bestens<br />

reagiert. Bewährt hat sich die eigene<br />

TS, und „wir sind der Feuerwehr dankbar für<br />

Hansestadt Stralsund zu einer gemeinsamen<br />

Integrierten Regionalleitstelle am<br />

Standort der Hansestadt Stralsund setzen<br />

wir den Weg der Verwaltungsmodernisierung<br />

fort“, sagte Innenminister Caffier.<br />

Die Integrierte Regionalleitstelle wird die<br />

Einsätze für Rettungsdienste und Feuerwehren<br />

koordinieren. Außerdem werden die<br />

Hilfeersuchen und Notrufe aus der Bevölkerung<br />

entgegengenommen und bearbeitet.<br />

Ziel ist es auch, eine Regionalleitstelle zu<br />

schaffen, die neben der gemeinsamen Verwaltung<br />

des Rettungsdienstes sowie des<br />

Brand- und Katastrophenschutzes auch<br />

Stabsführungsstrukturen für Großschadenlagen<br />

und Katastrophen bilden kann.<br />

Da bei den bisherigen drei Leitstellen ein<br />

erheblicher Sanierungs- und Modernisierungsbedarf<br />

besteht, kam nur ein Neubau<br />

für die Leitstelle infrage. Sie wird für ca.<br />

237.000 Einwohner und zahlreiche Urlauber<br />

auf einem Gebiet von fast 3.200 km² zuständig<br />

sein.<br />

Mit Fertigstellung des Neubaus, dessen<br />

Grundsteinlegung bereits im Dezember<br />

2011 erfolgte, wird das Land über sieben<br />

Integrierte Leitstellen verfügen. Die neue Integrierte<br />

Regionalleitstelle wird über neueste<br />

Kommunikations- und Fernmeldetechnik<br />

verfügen und somit einen schnellen und<br />

reibungsfreien Daten- und Informationsaustausch<br />

gewährleisten. Die Einführung<br />

des abhörsicheren Digitalfunks ist ebenfalls<br />

vorgesehen.<br />

▶ www.regierung-mv.de<br />

Ministerium für Inneres und Sport<br />

Technik + Ausbildung<br />

ihr Engagement bei dieser Übung“, so<br />

Frommer, dessen Vereinsfreunde viel Wert<br />

auf den Brandschutz legen. Neben den<br />

Feuerlöschern in jedem Bootsschuppen<br />

wird die Elektrotechnik regelmäßig geprüft.<br />

„Wir können im Ernstfall so ein Feuer gar<br />

nicht löschen, da ist zu viel Holz und leicht<br />

brennbares Material. Aber es geht darum,<br />

angrenzende Schuppen zu kühlen und ein<br />

Übergreifen der Flammen auf andere zu verhindern“,<br />

ergänzt Wehrführer Tackmann.<br />

Michael-Günther Bölsche<br />

Digitalfunk im Plan<br />

Der Probebetrieb beim Digitalfunk<br />

des Landes verläuft planmäßig<br />

und die Kosten liegen im vorgegeben<br />

Rahmen. „Das neue Digitalfunknetz<br />

hat sich aus Sicht der Mitarbeiter von<br />

Polizei, Feuerwehr, Rettungskräften<br />

und Katastrophenhilfe schon nach<br />

kurzer Zeit im Probebetrieb bewährt“,<br />

widersprach Innenminister Lorenz<br />

Caffier Mitte Mai einer Meldung der<br />

Ostseezeitung.<br />

Das Ziel des Probebetriebs sei es<br />

festzustellen, wo das Funknetz noch<br />

lückenhaft ist. Diese Kenntnisse werden<br />

in den nächsten Monaten genutzt,<br />

um die Abdeckung zu vervollständigen.<br />

„Der Kostenrahmen für<br />

den investitionsseitigen Aufbau des<br />

digitalen Netzes bleibt in dem geplanten<br />

Rahmen. Dass der Betrieb eines<br />

bestehenden Funknetzes dauerhaft<br />

Kosten verursacht, liegt in der Natur<br />

der Sache. In der mittelfristigen Finanzplanung<br />

haben wir diese Ausgaben<br />

vorgesehen“, ergänzte Caffier.<br />

„Das Land hat die Kosten für den Aufbau<br />

des digitalen Funknetzes übernommen<br />

und die Kommunen sind nur<br />

an den Betriebskosten beteiligt.“<br />

Um die Voraussetzungen für den<br />

digitalen Funkbetrieb zu schaffen,<br />

mussten rd. 120 Basisstationen baulich<br />

vorbereitet, mit Funktechnik ausgerüstet<br />

und an die beiden Vermittlungsstellen<br />

des Landes angebunden<br />

werden. Weiterhin wurden bisher ca.<br />

15.000 von rd. 20.000 Endgeräten im<br />

Land an die Nutzer bei der Landespolizei<br />

und den Kommunen ausgegeben.<br />

MV III<br />

Fotos: Bölsche


Verband<br />

Das Feuerwehrehrenamt „verstehen“!<br />

Am 28. Januar dieses Jahre schlossen<br />

sich die Kreisfeuerwehrverbände <strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz,<br />

Müritz, Demmin (außer die<br />

Ämter Peenetal/Loitz und Jarmen/Tutow)<br />

und der Stadtfeuerwehrverband Neubrandenburg<br />

zum neuen Kreisfeuerwehrverband<br />

<strong>Mecklenburg</strong>ische Seenplatte zusammen.<br />

Damit war ein Verband mit der Verantwortung<br />

für 201 Feuerwehren mit ca. 4.500<br />

Feuerwehrfrauen und -männer entstanden.<br />

Im weitesten Sinne ist damit auch die Verantwortung<br />

für den Feuerschutz und die<br />

Sicherheit der rd. 273.000 Einwohner des<br />

neuen Großkreises in 14 Ämtern und sechs<br />

amtsfreien Gemeinden mit insgesamt 171<br />

Gemeinden verbunden.<br />

Trotz intensiver Vorbereitung durch die<br />

alten Vorstände war damit eine neue Situation<br />

entstanden, und das Zusammenwachsen<br />

wird auch langwieriger werden, als gedacht.<br />

Lediglich zwei Hauptamtliche fungieren<br />

nun als Geschäftsführer/-in des Kreisfeuerwehrverbands.<br />

Das Ehrenamt des Kreiswehrführers war<br />

vorab auf Landesebene bereits festgeschrieben<br />

worden. Bei der Vielfältigkeit<br />

der Aufgaben kein leichtes Amt für den neu<br />

gewählten Kreiswehrführer Norbert Rieger.<br />

Über das Warum und Wofür einer solchen<br />

Verantwortungsübernahme sprach der ehemalige<br />

Geschäftsführer des KFV Müritz Jürgen<br />

Haß mit dem neuen Kreiswehrführer<br />

Norbert Rieger.<br />

Im Vorfeld war allen Beteiligten klar, dass<br />

das Ehrenamt als Kreiswehrführer im neuen<br />

Großkreis nicht mehr vergleichbar sein wird<br />

mit der Arbeit Deiner Vorgänger in den drei<br />

Kreisfeuerwehrverbänden. Warum hast Du<br />

mit der Wahl trotzdem diese enorme Last<br />

auf Dich genommen?<br />

Norbert Rieger: Durch meine Tätigkeit im<br />

Vorstand des KFV <strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz bin<br />

ich ja sozusagen reingewachsen, war also<br />

vorbereitet und mit der Problematik vertraut.<br />

Trotz unterschiedlicher Arbeitsweisen in<br />

den bisherigen Verbänden verbindet die<br />

Freiwilligen Feuerwehren doch ein Ziel, das<br />

es gilt, gemeinsam zu schultern. Darauf baut<br />

auch meine Einsicht in die Notwendigkeit<br />

Im Interview: Norbert Rieger, Kreiswehrführer<br />

und KFV-Vorsitzender <strong>Mecklenburg</strong>ische Seenplatte<br />

für diese Funktion auf. Allerdings war hier<br />

auch die Zustimmung und Unterstützung<br />

durch den Ehepartner und den Arbeitgeber<br />

unabdingbar.<br />

Mit welchen Zielen bist Du mit dem Vorstand<br />

gestartet?<br />

Norbert Rieger: Die neuen Strukturen müssen<br />

als allererstes gefestigt werden. Dafür<br />

stehen mir im Großkreis nunmehr drei Stellvertreter<br />

und aus jedem Altverband zwei Beisitzer,<br />

also insgesamt sechs Kameradinnen<br />

und Kameraden, im Vorstand zur Seite. Die<br />

Zusammenarbeit mit den Vertretern aus Politik<br />

und Verwaltung sowie mit den Bürgern ist<br />

neu auszurichten, dabei sind Prioritäten zu<br />

setzen. Jeder der Beteiligten muss für seinen<br />

Part einstehen und das Ehrenamt Feuerwehr<br />

nicht nur formal unterstützen, sondern „verstehen“.<br />

Dafür ist natürlich wieder eine breite<br />

Öffentlichkeitsarbeit notwendig.<br />

Was bedeutet dies für den Vorstand und<br />

die Verbandsarbeit?<br />

Norbert Rieger: Die Koordinierung der<br />

verschiedenen Aufgabenfelder muss das<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen<br />

den Feuerwehren in der Fläche weiterentwickeln.<br />

Das gilt zum einen für einheitliche<br />

Standards und die Abrechnung in der<br />

Kreisausbildung und zum anderen für die<br />

einheitliche Ausrichtung der Technischen<br />

Einsatzleitungen, um nur zwei Beispiele<br />

konkret zu benennen. Hierzu ist über den<br />

Verbandsausschuss jeder Amtswehrführer,<br />

jeder Wehrführer und jeder Fachberater in<br />

die Pflicht zu nehmen.<br />

Wichtig ist stets die richtige Kommunikation<br />

zwischen den Partnern und wichtig<br />

ist ebenso die zeitnahe Weitergabe von<br />

Informa tionen, um Missverständnisse möglichst<br />

bereits im Vorfeld auszuräumen.<br />

Besonderer Schwerpunkt ist ebenfalls<br />

die Arbeit mit und in den Jugendfeuerwehren.<br />

Im Verband stehen dem Kreisjugendfeuerwehrwart<br />

René Giese hier vergleichbare<br />

Strukturen zur Verfügung, natürlich mit<br />

eingegrenzten Aufgabenfeldern.<br />

Seit den Wahlen sind fünf Monate vergangen.<br />

Was ist seitdem erreicht worden bzw.<br />

wie ist der aktuelle Stand?<br />

Norbert Rieger: Abrechenbare Ergebnisse<br />

wie bei der Haushaltsführung sind natürlich<br />

heute nicht möglich. Schritt für Schritt müssen<br />

die Aufgabenstellungen und auftretende<br />

Probleme gemeistert und die Verbandsarbeit<br />

realisiert werden.<br />

Bindeglieder<br />

Viel wurde über die Einsatzbereitschaft<br />

der Freiwilligen Feuerwehren bereits<br />

geschrieben und noch mehr diskutiert,<br />

stets im Hinblick auf den oft zitierten demografischen<br />

Wandel.<br />

Eine wichtige Erkenntnis aus der jahrelangen<br />

Arbeit als ehrenamtlicher Geschäftsführer<br />

des KFV Müritz ist: Die<br />

Funktionsfähigkeit und die Mitgliederstärke<br />

einer Feuerwehr sind kaum abhängig<br />

von der Einwohnerzahl einer Gemeinde<br />

(abgesehen vielleicht von Städten mit<br />

ihrem Potenzial). Ein Sprichwort besagt,<br />

eine Kette ist so stark wie das schwächste<br />

Glied. Eine Freiwillige Feuerwehr benötigt<br />

jedoch zwei ganz starke Glieder –<br />

IV MV www.feuerwehr-ub.de FEUERWEHR 9/12<br />

Fotos: Nimtz, Haß


Aktuell steht die Einführung der digitalen<br />

Funkgeräte, damit verbunden die möglichst<br />

zeitnahe Schulung der Multiplikatoren und<br />

Sprechfunker, an.<br />

Mit den Kreisausbildern hat eine Beratung<br />

stattgefunden, auf der für alle Kreisausbilder<br />

die gleichen Bedingungen geschaffen<br />

wurden, auch organisatorische<br />

Probleme konnten überwiegend geklärt<br />

werden. Und auch der Kreisjugendfeuerwehrtag<br />

2012 in Malchin kann als positiv<br />

gewertet werden.<br />

Ein weiteres Thema ist und bleibt die tägliche<br />

Einsatzbereitschaft der Freiwilligen<br />

Feuerwehren. Hier gilt es, über die Gefahrenanalyse<br />

und Auswertung von überprüften<br />

Daten die Ausrückordnung den Gegebenheiten<br />

anzupassen. Bei Notwendigkeit<br />

muss ein Rendezvous-System die Einsatzbereitschaft<br />

vor Ort stabilisieren.<br />

Um Probleme zu lösen, muss man die<br />

Verhältnisse vor Ort kennen, was bei der<br />

jetzigen Größenordnung im Landkreis eine<br />

Frage der Zeit ist. Ich konnte mir jedoch mit<br />

meinen Stellvertretern bereits in vielen Ämtern<br />

und Wehren ein Bild von der Situation<br />

machen und auch neue Kontakte aufbauen.<br />

Zum Abschluss die Marschrichtung. Was<br />

ist für die Zukunft geplant?<br />

Norbert Rieger: Wie gesagt, die Arbeit ist<br />

langfristig zu sehen, später wieder zu verwerfende<br />

Schnellschüsse sind möglichst<br />

zu vermeiden. Realistisch eingeschätzt<br />

werden wir die komplette Wahlperiode von<br />

sechs Jahren benötigen, um alle Aufgaben<br />

abzuarbeiten.<br />

Um Zukunft zu gestalten, muss viel Kraft<br />

in die Nachwuchsarbeit gesteckt werden. In<br />

Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit<br />

ist das Projekt Brandschutzerziehung angelaufen<br />

und soll noch auf die Bereiche Müritz<br />

und Demmin ausgedehnt werden.<br />

Aber auch unsere Ehrenmitglieder wollen<br />

wir zukünftig nicht vergessen und für sie<br />

Höhepunkte organisieren, nicht zuletzt, um<br />

aus diesem Erfahrungsschatz zu schöpfen.<br />

Den Kameradinnen und Kameraden, die oft<br />

Jahrzehnte nicht nur ein Ehrenamt ausgeübt<br />

haben, sondern Feuerwehr „gelebt“ haben,<br />

gebührt auch später Dank und Anerkennung.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

ihren Wehrführer und ihren Bürgermeister.<br />

Stimmt hier die „Chemie“ und<br />

also die Kommunikation sowie das gemeinsame<br />

Ziel, ist zumindest die Voraussetzung<br />

für eine funktionierende Wehr<br />

gegeben.<br />

Ein passendes Beispiel kann im Amt<br />

Malchow die damalige Gemeinde<br />

Adamshoffnung abgeben. Hier konnte<br />

man bei ca. 300 Einwohnern nicht nur<br />

stolz auf über 20 Mitglieder in der Feuerwehr<br />

sein, sondern auch auf ein besonders<br />

gutes Miteinander mit vielen Aktivitäten<br />

und einem hervorragenden Ausbildungsstand.<br />

Jürgen Haß<br />

www.feuerwehr-ub.de FEUERWEHR 9/12<br />

Keine Satzungsänderung im KFV Rostock<br />

Zum ersten Mal seit dem Zusammenschluss<br />

der Kreisverbände Bad Doberan<br />

und Güstrow im September 2011 traf sich<br />

der neue Kreisfeuerwehrverband des Landkreises<br />

Rostock im März zur Jahreshauptversammlung<br />

in der Mehrzweckhalle von<br />

Satow. Wichtigster Punkt der Tagesordnung<br />

war ein Antrag auf eine Änderung der<br />

Satzung.<br />

Denn Kameraden aus Bützow-Land, Teterow,<br />

Gnoien, Krakow am See und Laage-<br />

Land hatten beantragt, in die Satzung den<br />

Passus aufzunehmen, dass Amt und Mandat<br />

unvereinbar seien. Sprich: Der erste<br />

Vorsitzende oder der Stellvertreter einer<br />

Wehr oder eines Verbands dürften nicht<br />

„als Beamter oder Angestellter des Landkreises,<br />

dem der Verband als Körperschaft<br />

des öffentlichen Rechts angehört“, tätig<br />

sein. Interessenkonflikte könnten so vermieden<br />

werden.<br />

Betroffen hätte diese Änderung neben<br />

vielen anderen auch den Vorsitzenden des<br />

Kreisfeuerwehrverbands Mayk Tessin, der<br />

als Sachgebietsleiter für Brand-, Katastrophen-<br />

und Zivilschutz beim Landkreis angestellt<br />

ist.<br />

In der ausgiebigen Diskussion wies u. a.<br />

Ralf Winter, Wehrführer von Neubukow, auf<br />

die grundlegende Problematik dieses Antrags<br />

hin: „Ein Amtswehrführer könnte dann<br />

auch nicht mehr im Amt arbeiten, ein Gemeindewehrführer<br />

nicht mehr bei der Stadt<br />

Ernennung:<br />

Der Vorsitzende des<br />

KFV Rostock Mayk Tessin<br />

und der 2. Stellv. Vorsitzende<br />

Andreas Wegener<br />

überreichen dem Kreissicherheitsbeauftragten<br />

Hubert Pfützenreuter die<br />

Ernennungsurkunde (v. li.).<br />

Verband<br />

oder Gemeinde angestellt sein.“ Praktische<br />

Beispiele im Landkreis Rostock gibt es<br />

genug. Da ein Zurückstellen des Beschlusses<br />

nicht möglich war, wurde auf Antrag<br />

eine geheime Abstimmung durchgeführt.<br />

Das Ergebnis war eindeutig: 128 von 189<br />

stimmberechtigten Delegierten sprachen<br />

sich gegen eine Satzungsänderung aus, 53<br />

dafür. Es bleibt also alles beim Alten.<br />

Wie viele Kreiswehrführer stellte Mayk<br />

Tessin in seinem Jahresbericht die Einsätze<br />

im Jahr 2011 vor: 1.671 Einsätze waren es<br />

im Vergleich zu 1.266 im Vorjahr. Der Zuwachs<br />

ist vor allem auf die zahlreichen<br />

Hochwassereinsätze zurückzuführen. Weitere<br />

Themen des Tages waren die Einführung<br />

der digitalen Alarmierung, die großen<br />

Erfolge im Feuerwehrsport und neue Wege<br />

in der Brandschutzerziehung bei Kindern.<br />

Die Gesamtbilanz des noch jungen Feuerwehrkreisverbands<br />

Landkreis Rostock mit<br />

4.400 Aktiven, 1.085 Ehren- und 1.127 Jugendmitgliedern<br />

kann sich also sehen lassen.<br />

Auch, weil das Zusammenspiel zwischen<br />

Jung und Alt klappt. Einziger Wermutstropfen<br />

der Veranstaltung: Der Posten<br />

des ersten Stellv. Vorsitzenden – der Amtsinhaber<br />

war zurückgetreten – konnte mangels<br />

Bewerbern nicht besetzt werden. Für<br />

die Stelle soll nun verstärkt eine Kameradin<br />

oder ein Kamerad gesucht werden, damit<br />

der Vorstand wieder komplett ist.<br />

Dr. Mig Preisinger<br />

MV V<br />

Fotos: mig


Jugendfeuerwehren<br />

Neues Feuerwehrfahrzeug<br />

für Golchen<br />

Gleich mehrere Feuerwehren des Amtes<br />

Treptower Tollensewinkel erhielten in<br />

der letzten Zeit neue Feuerwehrfahrzeuge.<br />

Nun wurde endlich auch der Fahrzeugbestand<br />

der FF Golchen ausgebaut. Am<br />

20. April erhielt die Golchener Wehr ein<br />

nagelneues „TSF-B“.<br />

„TSF“ steht für das Wort „Tragkraftspritzenfahrzeug“,<br />

das „B“ als die Abkürzung für<br />

das Wort „Bambini“. Es handelt sich also<br />

„nur“ um einen Jugendfeuerwehranhänger,<br />

gewissermaßen um einen XXL-Bollerwagen<br />

für die Kinder- und Jugendfeuerwehrabteilung<br />

der Feuerwehr Golchen. Und dennoch:<br />

■ TECHNISCHE DATEN<br />

Baujahr: April 2012<br />

Antrieb: Zwei-Mann-Zug-und-Schub<br />

Gewicht: könnte etwas leichter sein<br />

Maße: ausreichend<br />

Spaßfaktor: riesengroß<br />

Müritzpokal und MV-Cup<br />

Leider musste die Eröffnung der Wettbewerbe<br />

zum 8. Müritzpokal und zum<br />

MV-Cup im Löschangriff am 7. Juli in Groß<br />

Plasten wegen der starken Niederschläge<br />

ausfallen. 22 Mannschaften hatten sich zum<br />

Pokal angemeldet, wegen der Witterung<br />

zogen jedoch einige Mannschaften gerade<br />

im Jugendbereich ihre Anmeldung zurück.<br />

Für Cheforganisator Mirko Radloff war es<br />

schwierig, bei der erhöhten Verletzungsgefahr<br />

für die Teams auf den nassen Bahnen<br />

richtig zu entscheiden. Die gute Funktionalität<br />

des Sportplatzes erlaubte bei nachlassendem<br />

Regen dann doch noch den verspäteten<br />

Start von 13 Mannschaften.<br />

Die Wettbewerbe liefen nun zügig ab, sodass<br />

zum Mittag die Siegerehrung für den<br />

Müritzpokal erfolgen konnte. Auch Landesbrandmeister<br />

Heino Kalkschies war mit seinem<br />

Stellvertreter Siegmund Struve eingetroffen.<br />

Bei der Jugend siegte das Team der<br />

FF Stove in 24,36 s vor den heimischen<br />

Teams von der FF Kargow und der FF Groß<br />

Plasten. Die benachbarten Lehstener Frauen<br />

konnten konkurrenzlos den Pokal mitnehmen.<br />

Bei den Männern siegte die Gruppe<br />

der FF Groß Dratow in 26,45 s, die Mannschaften<br />

aus Lehsten und Luplow belegten<br />

die nächsten Plätze.<br />

Gegen 13.00 Uhr begann dann der Start<br />

für die „Profis“ aus ganz <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

zum MV-Cup. Der Wettkampf<br />

wurde durch den renommierten Hauptkampf-<br />

Fotos: Reinhardt<br />

Der Anhänger ist nicht zu unterschätzen. Er<br />

bietet Platz für die Aufnahme von viel Feuerwehrequipment.<br />

Der Anhänger ist u. a. bestückt<br />

mit einer „Kinder-TS“, drei C-Saugschläuchen,<br />

einem C-Saugkorb, einem C-<br />

DCD-Verteiler, drei D-Strahlrohren u. v. m.<br />

Natürlich dürfen Kübelspritze, Feuerlöscher<br />

und Verbandskasten nicht fehlen. Als „Kinder-TS“<br />

dient eine robuste Gartenpumpe.<br />

Deren Leistung von 3 bar reicht sogar für<br />

die Erzeugung eines löschfähigen Wasserstrahls.<br />

Ach ja, genügend Stauraum für eine<br />

Handvoll Schokoriegel und ein paar Tüten<br />

Gummibären gibt es auch.<br />

Der Anhänger wurde natürlich in Eigenleistung<br />

gebaut. Ein Dank gilt den Fördermitgliedern<br />

der Golchener Wehr, die das<br />

Material für diesen „TSF-B“ finanzierten. Ein<br />

besonderer Dank gilt dem Fördermitglied<br />

Siegbert Reinhardt, der den Anhänger gemeinsam<br />

mit dem Golchener Wehrführer in<br />

zahlreichen Arbeitsstunden baute.<br />

René Reinhardt<br />

Die Besten: Strahlende Gesichter bei den<br />

Siegern und Platzierten der Jugend beim Müritzpokal<br />

in Groß Plasten.<br />

richter Christian Klein von der FF Stove geleitet.<br />

Schon an der Aufmachung – Technik,<br />

leichtere Helme oder eigene Gemeindeflagge<br />

– waren den sporterprobten Teams die<br />

Wettkampferfahrungen anzumerken.<br />

Die Wertung des MV-Cups ergibt sich<br />

aus der Höchstpunktzahl für die besten drei<br />

Läufe aus den vier Wettbewerben. In Groß<br />

Plasten erfolgte jetzt der vierte und somit<br />

letzte Lauf für die Wertung. Die Mädchen<br />

und Frauen der FF Kemnitz waren in<br />

29,83 s erfolgreich vor den Teams aus Lindholz<br />

und Gresse. Bei den Männern siegten<br />

die Gastgeber aus Groß Plasten in 22,81 s<br />

vor Boizetal und Hohen Viecheln. In der Gesamtwertung<br />

konnten die Frauen aus Gresse<br />

mit 28 Punkten vor Kemnitz (26 Punkte)<br />

und Lindholz (24 Punkte) geehrt werden.<br />

Bei den Männern hatte das Team Boizetal<br />

(26 Punkte) vor Groß Plasten (ebenfalls 26<br />

Punkte) und Hohen Viecheln (24 Punkte)<br />

die Nase vorn. Jürgen Haß<br />

Bester Nachwuchs<br />

Die Jugendfeuerwehr Lubmin<br />

wurde 2012 erneut Sieger beim<br />

Ausscheid der Kreisjugendfeuerwehr<br />

Ostvorpommern.<br />

Auch wenn im Juni die Fußball-EM<br />

in aller Munde war, gab es für die jungen<br />

Brandschützer des Kreisfeuerwehrverbands<br />

Ostvorpommern und<br />

seinen Neuzugängen noch etwas<br />

Interessan teres. Zum alljährlichen<br />

Kreisausscheid der Jugendfeuerwehren<br />

starteten acht Teams in Wolgast.<br />

Das Kräftemessen wurde nach den<br />

einheitlichen Kriterien unter der Bezeichnung<br />

„Bundeswettbewerb offenes<br />

Gewässer“ ausgetragen und bewertet.<br />

Zu absolvierende Stationen<br />

waren ein Staffellauf – eine 400 m<br />

lange Hindernisstrecke, bei der die<br />

Jugendfeuerwehrmitglieder Schläuche<br />

aufrollen, ihre Ausrüstung auf Zeit<br />

anlegen sowie Knoten an einem<br />

Strahlrohr anlegen mussten – sowie<br />

eine feuerwehrtechnische Übung als<br />

Löschangriff.<br />

Begonnen wurde am Sonnabend<br />

mit dem B-Teil, dem Staffellauf. Schon<br />

hier setzten sich die Favoriten aus<br />

Lubmin in Szene. Ganz stark auch der<br />

Auftritt der Jugendfeuerwehr aus Anklam,<br />

die mit nur einem Fehler nach<br />

Beendigung des B-Teils auf dem<br />

zweiten Platz lagen. Beim Löschangriff<br />

lief es dann nicht ganz so optimal.<br />

Hier zeigte sich hingegen die<br />

Jugend feuerwehr aus Lodmannshagen<br />

ganz stark und rückte der<br />

Jugend feuerwehr Lubmin noch mal<br />

ganz nah auf den Pelz. Vor der Siegerehrung<br />

wurden der Wettkampfeifer<br />

sowie die Ausdauer der Teilnehmer<br />

gebührend gewürdigt.<br />

Die Mannschaft aus dem Seebad<br />

Lubmin konnte erneut den Siegerpokal<br />

mit nach Hause nehmen. Danach<br />

folgten die Jugendfeuerwehren<br />

aus Lodmannshagen, Anklam, Neu<br />

Boltenhagen, Sassen-Trantow, Hanshagen,<br />

Kemnitz und Ahlbeck.<br />

Die Jugendfeuerwehren aus Lubmin<br />

und Lodmannshagen werden nun<br />

den Kreisfeuerwehrverband Ostvorpommern<br />

beim Landesausscheid vertreten.<br />

Peggy Wirsing<br />

VI MV www.feuerwehr-ub.de FEUERWEHR 9/12<br />

Foto: Haß<br />

Foto: KVF OVP


Ohne Zeitdruck zur Partnerschaft<br />

Von der Jahresversammlung des Kreisfeuerwehrverbands Parchim<br />

Die Delegierten des KFV Parchim kamen<br />

im Mai in Demen zu ihrer Jahresversammlung<br />

zusammen. Wichtigste Aussage<br />

des Abends angesichts der im Herbst vergangenen<br />

Jahres erfolgten Kreisgebietsreform<br />

und der damit anstehenden Fusion<br />

mit dem Kreisfeuerwehrverband Ludwigslust:<br />

Die Fusion der beiden Kreisverbände<br />

Parchim und Ludwigslust befindet sich in<br />

der „Kennenlernphase“, danach erfolgt die<br />

Partnerschaft! „Wir haben keinen Zeitdruck<br />

und arbeiten gründlich!“, so die beiden<br />

Kreiswehrführer Dietmar Arendt (Parchim)<br />

und sein Amtskollege Heiko Dübel aus Ludwigslust.<br />

In den weiteren Wochen und Monaten<br />

gilt es, die Gemeinsamkeiten beider<br />

Verbände zu stärken und die in einigen Fragen<br />

bestehenden Unterschiede auf einen<br />

gemeinsamen Nenner zu bringen, „und das<br />

auf Augenhöhe und paritätisch“, so Arendt.<br />

Landrat Rolf Christiansen sprach seinen<br />

Dank an alle Kameraden aus und würdigte<br />

deren Engagement. In Sachen Fusionen betonte<br />

er, dass es „keine Zwangsfusionen in<br />

den Reihen der Feuerwehren geben wird.<br />

Die jeweiligen Entscheidungen treffen die<br />

Wehren vor Ort, und wir wollen keine Strukturen<br />

zwangsweise ändern. Wichtig ist die<br />

Arbeitsfähigkeit der Wehren“, so der Landrat.<br />

Gerade der neue Großkreis sei eine Herausforderung,<br />

insbesondere für das Ehrenamt,<br />

und da kommen auch auf die Feuerwehren<br />

Veränderungen zu. „Wir würden<br />

Euch moderierend bei der Fusion zur Seite<br />

stehen“, bot der Landrat an. Beide Kreisverbände<br />

betonten, dass sie dieses Angebot<br />

würdigen, „aber wir schaffen das auch so“,<br />

hieß es. Auch die Feuerwehrtechnische<br />

Zentrale bleibt an beiden Standorten erhalten,<br />

denn „die Wege müssen kurz bleiben“.<br />

Es könnte allerdings sein, dass Spezialisierungen<br />

denkbar wären.<br />

Auch bei den Gemeindefusionen sollten<br />

Strukturen nicht zwangsweise verändert<br />

■ EHRENTAFEL<br />

www.feuerwehr-ub.de FEUERWEHR 9/12<br />

werden, denn „die Entscheidung fällt vor<br />

Ort und von den Kameraden selber“. Auch<br />

Heiko Dübel betonte, dass „alle Kameraden<br />

und alle Wehren mitgenommen werden auf<br />

dem Weg zur Gemeinsamkeit.“<br />

Für ihr jahrelanges Engagement in den Reihen der Feuerwehr wurden zahlreiche Kameraden<br />

ausgezeichnet.<br />

Die Ehrennadel des <strong>Landesfeuerwehrverband</strong>s in Silber erhielten Günter Boelke<br />

(FF Dobbertin), René Bülow und René Gorlt (FF Crivitz), Bernd Heine (FF Sukow), Wilfried<br />

Heye (FF Brüel), Hans Joachim Leuchtenberg (FF Techentin), Jörg Mörer (FF Wulfsahl),<br />

Ricardo Völker (Severin), Mario Rieck (FF Parchim) und Roland Wulf (FF Goldenbow).<br />

Mit der Ehrennadel des <strong>Landesfeuerwehrverband</strong>s in Gold wurden ausgezeichnet: Rainer<br />

Kluth (FF Goldenstädt), Norbert Majcherek (FF Rubow), Ralf Sühring (FF Banzkow) sowie<br />

Dietmar Arendt (FF Zölkow).<br />

Verband<br />

Präsidium: Kreiswehrführer Dietmar Arendt bei seinem Bericht. Im Präsidium Landrat Rolf Christiansen,<br />

Landesbrandmeister Heino Kalkschies, Bürgermeister und MdL Thomas Schwarz und der Stellv.<br />

Kreiswehrführer Rainer Auras (v. li).<br />

Fusion auf Augenhöhe: „Wir haben keinen<br />

Zeitdruck und arbeiten gründlich“, so die beiden<br />

Kreiswehrführer Dietmar Arendt (oben) und<br />

Heiko Dübel. Die Gemeinsamkeiten beider Verbände<br />

sind zu stärken und die Unterschiede auf<br />

einen gemeinsamen Nenner zu bringen, „und das<br />

auf Augenhöhe und paritätisch!“.<br />

Ehrennadel in Silber: Mit der Ehrennadel des <strong>Landesfeuerwehrverband</strong>s in Silber wurden<br />

die Kameraden Günter Boelke, Wilfried Heye, Hans-Joachim Leuchtenberg, Bernd Heine,<br />

Mario Rieck und Ricardo Völker (v. li.) geehrt.<br />

Landesbrandmeister Heino Kalkschies<br />

wies darauf hin, dass derzeit Kriterien erarbeitet<br />

werden, die festlegen, was „Leistungsfähigkeit“<br />

einer Wehr konkret bedeute.<br />

„Immerhin ist die Gemeinde laut Brandschutzgesetz<br />

für die Unterhaltung einer<br />

Wehr verantwortlich“, so Kalkschies, und<br />

da muss man rechtssicher wissen, was zur<br />

Ausrüstung – von der Technik über Fahrzeuge<br />

bis zur Einsatzkleidung – alles gehört.<br />

Dem Kreisfeuerwehrverband Parchim<br />

gehören 2.585 Mitglieder in 99 Feuerwehren<br />

an, das sind laut Statistik rd. 100 Kameraden<br />

mehr als ein Jahr zuvor. Sie haben im<br />

Jahre 2011 insgesamt 532 Einsätze geleistet,<br />

davon 202 Brand- und 330 Hilfeleistungseinsätze.<br />

53 Mal gab es einen Fehlalarm.<br />

Diese Einsätze erfolgen ausschließlich<br />

im Ehrenamt an 365 Tagen im Jahr,<br />

dabei ist es nicht immer einfach, diese Einsatzbereitschaft<br />

aufrechtzuerhalten. „Nicht<br />

nur die Wehren mit Grundausstattung kennen<br />

dieses Problem, auch die größeren<br />

Wehren sorgen sich um Einsatzkräfte“, so<br />

Arendt in seinem Rechenschaftsbericht.<br />

Zwar habe man laut Papier ausreichend<br />

Einsatzkräfte, doch viele stehen in der<br />

Woche kaum oder gar nicht zur Verfügung,<br />

da sie auswärts beruflich tätig sind. Heiko<br />

Dübel fasste es in seinem Grußwort so zusammen:<br />

„Wo keine Arbeitsplätze sind, sind<br />

auch keine Kameraden“. Dennoch sind die<br />

Mitglieder des Kreisfeuerwehrverbands bemüht,<br />

ihre Aufgaben zu erfüllen. Dazu gehören<br />

auch die fundierte Aus- und Weiterbildung,<br />

die sogar zwingend vorgeschrieben<br />

ist. In 26 Lehrgängen haben sich 358 Kameradinnen<br />

und Kameraden weitergebildet,<br />

sei es im Atemschutz, als Maschinist,<br />

Truppführer, Sprechfunker oder in der Technischen<br />

Hilfeleistung. Teilweise, wie im Amt<br />

Parchimer Umland, haben sich weitere Kameraden<br />

für den Einsatz bei Gefahrgut mit<br />

Vollschutzanzügen ausbilden lassen, obwohl<br />

sie diese Ausrüstung nicht in ihren<br />

Reihen haben. „Diese Kameraden sind bei<br />

Großschadenereignissen einsetzbar“, lobte<br />

der Kreiswehrführer. Er wünschte sich aber<br />

mehr Aus- und Weiterbildung bei den<br />

Atemschutzträgern, da diese dringend benötigt<br />

werden.<br />

Michael-Günther Bölsche<br />

MV VII<br />

Fotos: Bölsche


Verband<br />

Hochachtung vor<br />

den toten Kameraden<br />

Krakow am See erinnerte im Mai mit einer Kranzniederlegung<br />

an die verheerende Brandkatastrophe im<br />

VEB Spiritus vor 60 Jahren.<br />

Walter Laß standen die Tränen in den<br />

Augen. Er und seine Familie gehörten<br />

zu denjenigen, die am Abend auf dem Krakower<br />

Friedhof die fünf Krakower Feuerwehrleute,<br />

die vor 60 Jahren am 7. Mai beim<br />

Brand der Spiritusfabrik ums Leben kamen,<br />

ehrten. Auch wenn es bereits 60 Jahre her<br />

ist, fühlt Walter Laß an dem traditionellen<br />

Gedenktag in Krakow am See immer noch<br />

einen großen Schmerz, denn an diesem<br />

schicksalsreichen Tag verbrannte sein<br />

24-jähriger Bruder Paul in dem Flammenmeer.<br />

„Er hatte kurz zuvor geheiratet und<br />

wenige Tage davor hatte er erstmals seine<br />

gerade geborene Tochter in seine Arme<br />

genommen. Die Katastrophe verhinderte,<br />

dass er sie aufwachsen sah“, schilderte der<br />

Krakower innerlich aufgewühlt.<br />

Anlässlich des 60-jährigen Gedenktages<br />

für die Opfer der Brandkatastrophe fand auf<br />

dem Friedhof in Krakow am See eine Kranzniederlegung<br />

statt. Damit erinnerten die<br />

Stadt und die Feuerwehr an das folgenschwere<br />

Unglück im VEB Spiritus, bei dem<br />

die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr<br />

Krakow am See ihr Leben verloren. Außer<br />

Was war geschehen? Gegen 3.30 Uhr<br />

zog am 7. Mai 1952 ein kräftiges Gewitter<br />

auf. Ein Blitz soll in die Spritfabrik eingeschlagen<br />

und das Feuer entfacht haben.<br />

Ein Tank mit 300.000 l Alkohol ging in die<br />

Luft. Eine Feuerschlange zog sich durch die<br />

Stadt, weil das Feuer in dem 92%igen Spiritus<br />

reichlich Nahrung fand. „Die Explosion<br />

des großen Kessels wurde allerdings verhindert.<br />

Dann wäre es wohl zum GAU in der<br />

Kleinstadt gekommen“, so der Zeitzeuge<br />

Joachim Wolter (78) aus Bützow. „Der Deckel<br />

des Tanks flog einige 100 m durch das<br />

Gelände und der Sprit lief in den Mühlenbach<br />

und bis in den See“, erinnert sich Dieter<br />

Pächnatz. Jenes Ereignis prägte danach<br />

auch sein Leben, denn der damals 15-jährige<br />

Krakower wurde spontan Feuerwehr-<br />

IMPRESSUM<br />

Offizielles Mitteilungsblatt<br />

des <strong>Landesfeuerwehrverband</strong>s<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

und seiner angeschlossenen Organisationen<br />

Ehrenmal: Das Denkmal<br />

für die gestorbenen Feuerwehrleute<br />

auf dem Krakower<br />

Friedhof ist saniert und die<br />

Grabstelle ist neu gestaltet.<br />

den Kameraden benachbarter Feuerwehren<br />

erwiesen der Kreis- und der <strong>Landesfeuerwehrverband</strong>,<br />

das Innenministerium, die<br />

Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord,<br />

die Berliner Bärensiegel GmbH (der Nachfolger<br />

des VEB Spiritus), der damalige<br />

Einsatzleiter, Zeitzeugen, Angehörige und<br />

Krakower Stadtvertreter den Toten die Ehre.<br />

„Wir haben es bis heute und werden es<br />

auch in der Zukunft so halten – unsere<br />

große Hochachtung vor den ums Leben<br />

gekommenen Kameraden bewahren. Sie<br />

wurden aus ihren Familien und aus ihrem<br />

pflichtbewussten Schaffen in der Feuerwehr<br />

gerissen. Den Toten gebührt für immer<br />

Dank und Anerkennung“, so Bürgermeister<br />

Wolfgang Geistert zur Kranzniederlegung.<br />

Er rief die heutigen Feuerwehrleute in Erinnerung<br />

an den tragischen Einsatz auf,<br />

durch Ausbildung und Qualifizierung auch<br />

Landesredaktion für <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>:<br />

LFV <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

Geschäftsstelle<br />

Tel.: 0385 3031-800, Fax: 0385 3031-806<br />

E-Mail: info@landesfeuerwehr-mv.de<br />

www.landesfeuerwehr-mv.de<br />

Herausgeber: HUSS-MEDIEN GmbH<br />

Horror und ein Bild des Grauens<br />

Zerstört: Die am 7. Mai 1952<br />

abgebrannte Spiritusbrennerei in<br />

Krakow am See.<br />

Trauerfeier: Mit einer staatlichen Trauerfeier<br />

wurden die fünf toten Feuerwehrleute 1952 beigesetzt.<br />

mann und ist heute Ehrenmitglied der FF<br />

Krakow.<br />

Bei der Explosion in der Spritfabrik neben<br />

dem Bahnhof in Krakow am See am 7. Mai<br />

1952 starben die Feuerwehrkameraden<br />

Erich Kern (20), Fritz Kowalski (18) und Paul<br />

Laß (24) sofort. Paul Wilken (48) und Wilhelm<br />

Wolter (64) ließen durch die Folgen<br />

der Verbrennungen ihr Leben. Unter großer<br />

Redaktionsanschrift:<br />

Redaktion FEUERWEHR<br />

10400 Berlin<br />

Tel.: 030 42151-379, Fax: 030 42151-234<br />

E-Mail: redaktion@feuerwehr-ub.de<br />

Layout:<br />

HUSS-MEDIEN GmbH und LFV MV<br />

Ehrung: Holger Lohf und Jens Deitemeier<br />

von der FF Krakow am See bei der Ehrung der<br />

im Einsatz gestorbenen Kameraden auf dem<br />

örtlichen Friedhof.<br />

auf solche besonderen Ereignisse gut vorbereitet<br />

zu sein: „Wenn Sie gesund vom<br />

Einsatz zurückkehren, dann erfüllen Sie das<br />

Vermächtnis der fünf Toten.“<br />

Hans-Jürgen Kowalzik<br />

Anteilnahme wurden sie mit einem Staatsbegräbnis<br />

zur letzten Ruhestätte gebettet.<br />

Die Ursache für das Unglück ist allerdings<br />

bis heute nicht restlos aufgeklärt, weil<br />

gerade der Eintrag von diesem Einsatz in<br />

einem Tagebuch der Feuerwehr später nicht<br />

mehr zu finden war. Das berichtet der Krakower<br />

Dieter Klemmer, damals Schüler.<br />

Das größte Problem war, Löschwasser<br />

zu besorgen, denn der brennende Mühlenbach<br />

war die Löschwasserentnahmestelle.<br />

Weil der Alkohol in den Bach gelangt war,<br />

mussten mehrere Leitungen zum See gelegt<br />

werden.<br />

Zuerst kämpfte die Betriebsfeuerwehr<br />

gegen die Flammen. Nach und nach rückten<br />

Feuerwehren aus Güstrow, Bützow,<br />

Schwerin und Parchim sowie ein Löschzug<br />

der Reichsbahn aus Güstrow an. Insgesamt<br />

sollen es 25 Feuerwehren gewesen sein.<br />

Daran erinnert sich der Bützower Erich<br />

Zülow. Die Betriebsfeuerwehr der Spritfabrik<br />

wurde von vielen freiwilligen Helfern<br />

sowie der Polizei unterstützt. „Es gelang<br />

unter großen Anstrengungen, den Brand<br />

von den Hauptproduktionswerkstätten und<br />

den großen Behältern fernzuhalten“, schrieb<br />

damals die SVZ.<br />

hjko<br />

Die Mitgliederinformationen erscheinen<br />

monat lich als Beilage zur FEUERWEHR.<br />

Für unverlangt an die Redaktion FEUERWEHR eingesandte<br />

Manuskripte und Einsendungen übernehmen<br />

der Verlag und die Redaktion keine<br />

Haftung. Ein Anspruch auf Ausfallhonorar und<br />

dergleichen besteht nicht.<br />

VIII MV www.feuerwehr-ub.de FEUERWEHR 9/12<br />

Fotos: privat<br />

Fotos: Hans-Jürgen Kowalzik

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