Hör-Ästhetik
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In den Mittelpunkt stelle ich das erste Feld des Spektrums: die Wahrnehmung von Umwelt<br />
und Subjekt der Wahrnehmung, Die übrigen Felder haben bei diesem Ansatz eine<br />
nachgeordnete Funktion.<br />
Das <strong>Hör</strong>en akzentuiere ich dementsprechend:<br />
• als produktive Pause, nicht als Vorstufe für mündliche oder schriftliche Kommunikation,<br />
• als kreative Rezeption unter Einschluß von konvergenten und divergenten Fähigkeiten,<br />
• als primäre Wahrnehmung, nicht als außer- oder vorsprachliche, sondern als<br />
Wahrnehmung, die vor und neben der literarisch oder medial vermittelten existiert (vgl.<br />
WERMKE 1995b, S. 198).<br />
Zu diesem Bereich der <strong>Hör</strong>ästhetik stelle ich folgende didaktische Zugangsweisen vor:<br />
1. die Ausdifferenzierung der auditiven Aufmerksamkeit in <strong>Hör</strong>en, Horchen, Lauschen;<br />
2. die Überführung von visueller Wahrnehmung in auditive Vorstellung;<br />
3. die Konfrontation mit fremden auditiven Reizen und deren verbale Verarbeitung.<br />
Ich werde kurz die Konzeption der drei Modelle skizzieren, die Funktion der <strong>Hör</strong>medien<br />
angeben und die Verbindung mit dem Deutschunterricht jeweils an einem Beispiel<br />
erläutern.<br />
Zu 1: <strong>Hör</strong>en, Horchen, Lauschen werden als unterschiedliche Wahrnehmungsleistungen<br />
qualifiziert und verschiedenen kognitiven Fähigkeiten zugeordnet. Die Aufgabenstellungen<br />
sind darauf zugeschnitten, daß sie diese Fähigkeiten zu ihrer Lösung herausfordern. Das<br />
Problem ist, jeweils ein akustisches und wird akustisch über den Kassettenrekorder<br />
vermittelt. Die situative Einbettung erfolgt über literarische Formen und verortet damit<br />
dieses Ensemble im Deutschunterricht (vgl. WERINIKE 1995b).<br />
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