Konsolidierung im deutschen Breitbandmarkt Ein Insight von ... - NET

KONSOLI-
DIEREN ODER
VERLIEREN?
Mehrere Faktoren
erhöhen den Druck
zur Konsolidierung
06 Ein Insight von OC&C und Sal. Oppenheim Anschluss gesucht
Rückläufiges Teilnehmerwachstum
Noch im Jahr 2007 wuchs die Zahl der
Breitbandanschlüsse im Vergleich zum
Vorjahr um 33 % auf 19,5 Millionen und
damit nochmals stärker als 2006. Gleichzeitig
aber wurde die 50 %-Marke bei
privaten Haushalten noch nicht durch-
brochen, so dass im Jahr 2008 mit 3,3 Mil-
lionen Neuanschlüssen erneut eine erhebliche
Zahl hinzukam, wobei sich der Anteil
der Kabelanschlüsse an den Neuanschlüssen
deutlich von 5 % auf 7 % erhöht hat.
Die Zuwachsrate der DSL-Anschlüsse hat
sich entsprechend von fast 4,5 Millionen
auf nur noch 2,5 Millionen nahezu halbiert.
Einige kleinere Reseller (z.B. Freenet)
haben dabei sogar Kunden verloren.
Wir erwarten für das Gesamtjahr 2009
eine weitere Verlangsamung des Marktwachstums
mit deutlich unter 2,0 Millionen
Neuanschlüssen. Auch wenn wir uns eine
Breitband-Penetration von 85 % und
darüber gut vorstellen können, werden
sich festnetzbasierte Breitbandanbieter
den Markt mit mobilen Breitbandangeboten
teilen müssen. In Österreich beispielsweise
erreichen die mobilen Angebote
bereits einen Marktanteil von 40% aller
Breitband-Verbindungen. Wir rechnen
daher für das Jahr 2010 für Neuanschlüsse
mit einem Wert, der nur noch knapp
oberhalb der Millionengrenze liegen wird.
Wettbewerb, Preis- und Margendruck
Wie eingangs bereits erwähnt, hat der
Kunde in einigen Regionen die Wahl aus
bis zu zehn Anbietern, die jeweils eine
Handvoll unterschiedlicher Tarife und
Optionen anbieten. Gleichzeitig sinkt die
Möglichkeit, eigene Produkte sinnvoll zu
differenzieren: Designfragen — wie etwa bei
Endgeräten im Mobilfunk — oder besondere
Inhalte spielen im Festnetz eine nur untergeordnete
Rolle. IPTV sehen wir noch nicht
als wirkliche Erfolgsgeschichte. Qualitäts-
und Serviceaspekte spielen zumindest
bei der Initialauswahl des Anbieters
ebenfalls kaum eine Rolle. So bleibt als
Differenzierungschance letztlich nur der
harte Preiswettbewerb. Die Preise — und
damit die durchschnittlichen Umsätze pro
Anschluss (ARPU) — sinken im Laufe der
Zeit daher kontinuierlich, wie die Grafik am
Beispiel Versatel verdeutlicht.
DSL-Umsatz pro Kunde bei Versatel
In Euro pro Monat
60
50
40
30
20
10
0
53,2
51,8
m=modelliert e=estimate
Quelle: Versatel; Sal. Oppenheim; OC&C-Analyse
48,7
45,5
2007
43,9 42,0
Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4
2006m
40,4
Marktwachstum
In tsd. Anschlüssen
38,9 37,1 36,0
Q1 Q2 Q3 Q4
2008
4.910
10
520
4.380
2007 2008 2009e
DSL Kabel
Quelle: Sal. Oppenheim, OC&C-Analyse
-15% p.a.
-33 %
3.290
660
2.630
-42%
34,6
1.900
10
530
1.360
Sonstige (FTTx, Lan, ...)
33,6 32,7 31,9
Q1 Q2 Q3 Q4
2009e
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