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Pflege bei Lungenerkrankungen

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<strong>Pflege</strong> <strong>bei</strong> <strong>Lungenerkrankungen</strong><br />

Über Aufbau, Funktion und Steuerung der Atmung referieren können<br />

Aufbau:<br />

Unterhalb des Kehlkopfes beginnt die Trachea. Ca. 11 cm langer, muskulöser Schlauch die durch 16 – 20 Cmförmige<br />

Knorpelspangen stabilisiert wird. Am unteren Ende teilt sie sich in die <strong>bei</strong>den Hauptbronchien, die sich<br />

nach wenigen cm in kleinere Bronchien aufteilen: rechte Hauptbronchus in 3 Lappenbronchien, linke<br />

Hauptbronchus in 2 Lappenbronchien. Die Lappenbronchien teilen sich in Segmentbronchien, und dann immer<br />

kleinere u dünnwandigere Bronchien bis zu den Bronchiolen. Endstufe sind Alveolen (Lungenbläschen)<br />

Funktion: Gasaustausch<br />

Die Alveolen werden netzförmig von den Kapillaren des Lungenkreislaufs umsponnen. Während der Passage des<br />

Blutes durch die Lungenkapillaren diffundiert der Sauerstoff aus den Alveolen durch die Wände des Lungenbläschens<br />

und der Kapillare, die zusammen die Blut-Luft-Schranke bilden. Gleichzeitig diffundiert in<br />

entgegengesetzter Richtung Kohlendioxid in die Lungenbläschen, so dass der ableitende Schenkel der Kapillare<br />

nach diesem Gasaustausch sauerstoffreiches, kohlendioxidarmes Blut enthält.<br />

Der Gaswechsel erfolgt von Orten hohen Partialdrucks (= Teildruck – Maß für den prozentualen Anteil eines<br />

Gases innerhalb eines Gasgemisches) zu Orten niedrigen Partialdrucks.<br />

Gasaustausch findet ausschließlich in den Alveolen statt, da nur hier die Gewebeschicht zw. Luft u Blut dünn u<br />

durchlässig ist. Ungefähr 1/3 der eingeatmeten Luft gelangt nicht in die Alveolen, sondern verbleibt in den<br />

Atemwegen =Totraum<br />

Steuerung:<br />

durch das Atemzentrum in der Medulla oblongata. Da<strong>bei</strong> spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle. Z. B. wird <strong>bei</strong><br />

steigendem Kohlendioxidpartialdruck, sinkendem Sauerstoffpartialdruck sowie sinkendem pH-Wert des arteriellen<br />

Blutes die Atmung gesteigert, der Atemantrieb nimmt zu.<br />

Ein erhöhter (arterieller) Kohlendioxidpartialdruck (paCO2) ist aus zwei Gründen gefährlich:<br />

der Atemantrieb nimmt <strong>bei</strong> hohen Kohlendioxidpartialdrücken ab, so dass der Patient eintrübt und im<br />

Extremfall bewusstlos wird (CO2-Narkose). Ab welchem Partialdruck dies der Fall ist, hängt z.B. von evtl.<br />

vorhandenen Lungenvorerkrankungen des Patienten bzw. von der Gewöhnung an erhöhte pCO² Werte ab .<br />

Ein genauer Grenzwert lässt sich hier nicht angeben.<br />

ist der Kohlendioxidpartialdruck des Blutes wie z.B. <strong>bei</strong> bestimmten chronischen Atemwegserkrankungen<br />

ständig erhöht, so „gewöhnt“ sich der Körper daran. Die Atmung wird dann praktisch nur noch über den<br />

Sauerstoffpartialdruck des Blutes reguliert.<br />

Ventilatons-, Diffusions- und Perfusionsstörungen:<br />

a.) Ventilatationsstörungen:<br />

Störungen der Lungenbelüftung. Klinisch wichtig ist die Unterscheidung zw restriktiven und obstruktiven VS:<br />

obstruktive Ventilationsstörungen: Strömungswiderstand in den Atemwegen ist erhöht. Der Widerstand ist<br />

während der Exspiration höher als <strong>bei</strong> der Inspiration (kann dadurch nicht forciert ausatmen)<br />

Ursachen für obstruktive Einschränkungen sind z.B. Asthma bronchiale, chronische Bronchitis, Emphysem;<br />

Restriktive Ventilationsstörungen: krankhaft veränderte Dehnbarkeit der Lunge durch ein Hindernis in der<br />

Ausweitung des Lungengewebes, dadurch Verminderung der totalen Lungenkapazität.<br />

Ursachen: z.B. Pleuraschwarten od Lungenfibrose, Pneumonie, Zustand nach Lungen OP, Adipositas uva.<br />

(v.a. O2-Problem)<br />

Mischformen sind möglich.<br />

Ventilationsstörungen führen durch Unterbelüftung der Lunge zu einem Anstieg des Kohldioxidgehalts im Blut und<br />

<strong>bei</strong> stärkerer Ausprägung zu einer Abnahme des O2-Gehaltes im Blut.<br />

b.) Störungen des Gasaustausches (Diffusionsstörungen):<br />

Obwohl <strong>bei</strong> O² relativ schlechte Diffusionseigenschaften vorliegen, erfolgt trotzdem eine ausreichende Diffusion<br />

aufgrund des erheblich höheren O² Druckes in der Luft. Gleichzeitig diffundiert CO² in die andere Richtung.


Übertritt des O2 aus den Alveolen in die Kapillaren beeinträchtigt. z.B. <strong>bei</strong> Sekretverhalten und Atelektasen,<br />

Interstitielles Ödem, <strong>bei</strong>m Empysem, <strong>bei</strong> Lungenfibrosen und <strong>bei</strong> der Lungenembolie. Typisch für diese<br />

Diffusionsstörungen ist eine Abnahme des O2-gehaltes im art. Blut.<br />

c.) Perfusionsstörungen:<br />

Beeinträchtigung der Lungendurchblutung (Perfusionsstörung), z.B. <strong>bei</strong> einer Herzinsuffizienz mit<br />

verlangsamtem Blutfluss durch die Lunge, führt ebenfalls zu einer Abnahme des O2-gehaltes im Blut und –<br />

weniger ausgeprägt – zu Anstieg des Kohlendioxidanteils.<br />

Ursachen z.B. eingeschränkte Lungendurchblutung <strong>bei</strong> Lungenembolie;<br />

Unterschied zwischen obstruktiver und restriktiver Ventilationsstörung:<br />

Grundsätzlich <strong>bei</strong> Atemproblemen:<br />

Bei der Atmung geht es nicht nur um die Aufnahme von O2, sondern auch um die Abgabe von CO2. Je nach<br />

Ursache der Störung sind O2 oder CO2 primär betroffen. Die <strong>Pflege</strong>ziele sind deshalb unterschiedlich. Die<br />

ärztlichen, pflegerischen u physikotherapeutischen. Maßnahmen sind unterschiedlich, teilweise ident.<br />

Berufsgruppen müssen kooperieren. <strong>Pflege</strong>rische u physikotherap. Maßnahmen überschneiden sich.<br />

Entscheidend ist, dass der Pat. die nötigen Therapien fachgerecht erhält.<br />

Atemwegsstörungen:<br />

- obstruktive Ventilationsstörung (chron. obstruktive Bronchitis, Asthma bronchiale)<br />

- Primär ist Ausatmung betroffen. Erschwerte Ausatmung bewirkt v.a. ein Ansteigen des pCO2-Wertes im Blut.<br />

Ziel: abatmen von CO2 ermöglichen<br />

Hilfe:<br />

Beruhigung (senkt die CO2-Produktion): Ruhe ausstrahlen; Beruhigungsübungen (z.B: ASE,...);<br />

Benzodiazepine, Opiate (Notfall) CAVE CO² Anstieg!!!!<br />

Erweiterung der Atemwege: Inhalation mit Berodualin,...<br />

Abschwellung der Schleimhäute: Inhalation mit Becotide,....<br />

Entfernung von zähem Sekret: viel trinken; abvibrieren; Husten unterstützen<br />

Erhöhung der Ventilation: primär die Atemtiefe erhöhen; die Ausatemzeit lang genug; entsprechende<br />

Atemübungen; entsprechende Kontaktatmung; Beatmung nur im Extremfall (weil die Entwöhnung sehr<br />

schwierig ist);<br />

Lungenparenchymstörungen: restriktive Ventilationsstörung durch Veränderungen des Lungengewebes<br />

(Staublunge,...), Diffusionsstörung (Lungenödem, ARDS,...), Perfusionsstörung (Lungenembolie)<br />

Diese Störungen bewirken primär einen Mangel an O2 im Blut, da CO2 sehr leicht diffundiert und dadurch<br />

trotzdem abgegeben werden kann.<br />

Ziel: Aufnahme von O2 ermöglichen<br />

Hilfe:<br />

Ursache bekämpfen: z.B. Lasix iv. <strong>bei</strong> Lungenödem<br />

Beruhigung (senkt den O2-Bedarf) Ruhe ausstrahlen; Beruhigungsübungen (z.B: ASE,...); Benzodiazepine,<br />

Opiate (Notfall)<br />

Sauerstoff zuführen: Nasenbrille, Nasensonde, Maske<br />

Atemübungen: primär die Atemtiefe erhöhen; inspiratorisches Plateau halten; entsprechende Kontaktatmung<br />

Intraalveolären Druck erhöhen – CPAP, IPPB<br />

Beatmung: FiO2 auf Dauer nur 50 %; Inspiration verlängern; Peep;<br />

Bauchlagerung oder kinetische Therapie z.b: Rotorest Bett (dreht sich andauernd)<br />

Fachbegriffe erklären (Partialdruck, Orthopnoe, Hyperventilation, Hypoxie, Asphyxie,<br />

Sauerstoffsättigung)<br />

Partialdruck: Unter dem Partialdruck (=Teildruck) eines Gases in einem Gasgemisch von 2 oder mehr versch.<br />

Gasen, also z.B. Atmosphärenluft, versteht man den Druck, der herrschen würde, wenn man alle anderen Gase<br />

aus dem Volumen entfernt hätte. Der Partialdruck eines Gasgemisches, das sich aus beliebig vielen Gasen mit<br />

den jeweiligen Volumenprozentanteilen zusammensetzt, berechnet sich wie folgt:<br />

Partialdruck = Gesamtdruck x Volumenprozentanteil des einzelnen<br />

Gases


Entsprechend der Definition des Partialdrucks ergibt die Summe aller im Gasgemisch vertretenen Partialdrücke<br />

natürlich wiederum den Gesamtdruck des Gases.<br />

Bsp: In der Einatemluft sei der Gesamtdruck 1 bar, also etwa gleich dem Druck in Meereshöhe. Der<br />

Volumenprozentanteil von 21 % Sauerstoff beträgt 0,21, der von 78 % Stickstoff 0,78 und der der 1 % Restgase<br />

0,01. Dann berechnet sich der Partialdruck des Sauerstoffs wie folgt:<br />

po2 = 1 bar x 0,21 bar = 0,21 x 750 mmHg = 157,5<br />

mmHg<br />

Entsprechend folgt für den Partialdruck des Stickstoffs ein Wert von 0,78 bar.<br />

In der Einatemluft auf Meereshöhe herrscht also ein 02-Partialdruck von 157mmHg , im art. Blutplasma sinkt<br />

dieser Wert auf 70 bis 100 mmHg. Dieser Wert wird <strong>bei</strong> der Blutgasanalyse gemessen. Dieser Wert darf nicht<br />

verwechselt werden mit der 02-Sättigung!! Sättigung besagt, wieviel % des Hämoglobins mit O2 gesättigt ist.<br />

(Norm 90 bis 100 %)<br />

Eingeatmete Luft wird im Körper v.a. im NRR auf ca. 37° C erwärmt u fast 100%tig mit Wasserdampf gesättigt<br />

Auch in der Ausatemluft ist noch 02 vorhanden (ca. 16 %), zusätzlich Wasserdampf und CO2 (ca. 4 %). Der O2-<br />

Anteil in der Ausatemluft genügt, um einen Menschen zu beatmen (vgl. Reanimation)<br />

Sauerstoffsättigung: besagt, wieviel % des Hämoglobins mit O2 gesättigt ist (Norm: 90 – 100 %)<br />

Es wird gemessen wieviel % der Ery´s sind O2-gesättigt.) – Anteil des Oxyhämoglobins am Gesamthämoglobin<br />

Hyperventilation: Gesteigertes AMV über Stoffwechselbedürfnisse des Körpers hinaus, mit zu niedrigem pCo2<br />

(Hyperpokapnie) <strong>bei</strong> normalem bis erhöhtem pO2<br />

kann psychogen, metabolisch (stoffwechselbedingt), zentral (ZNS-Schädigung), kompensatorisch (als Reaktion<br />

auf einen Sauerstoffmangel), hormonell oder medikamentös bedingt sein.<br />

Psychogen bedingte Hyperventilation:<br />

… kommt es zu Anstieg des PH-Wertes (respiratorische Alkalose) mit Abnahme der Kalziumionen im Serum.<br />

Äußert sich in der Hyperventilationstetanie (Hyperventilationssyndrom) mit Muskelkrämpfen (Pfötchenstellung der<br />

Hände ganz typisch). Hält man dem Pat eine Plastiktüte vor Mund und Nase, dass er seine Ausatemluft einatmet,<br />

kann Hyperventilation durchbrochen werden, da durch die Rückatmung der pCo2 u damit die Kalziumionen -<br />

Konzentration wieder ansteigt.<br />

Orthopnoe: höchste Atemnot. Schwerste Form der Dyspnoe. Pat. sitzt aufrecht, setzt Atemhilfsmuskulatur<br />

ein. hat Angst zu ersticken.<br />

Hypoxie = eine Sauerstoffunterversorgung im Gewebe mit den unterschiedlichsten Ursachen; Ursachen sind<br />

Sauerstoffmangel, Blutmangel, Ischämie sowie zytotoxische Ursachen <strong>bei</strong> z.B. Zyanidvergiftungen;<br />

Asphyxie = der fehlende Gasaustausch führt zum Abfall des pO² (Hypoxie) im Blut, zudem sammelt sich das<br />

nicht abgeatmete CO² 8Hyperkapnie) an, welches ebenfalls zu Bewusstseinsstörungen führt<br />

Hypoxie + Hyperkapnie = Asphyxie<br />

Dyspnoe erklären, Symptome erkennen und daraus pflegerische Maßnahmen ableiten<br />

Dyspnoe:<br />

Atemnot, das (subjektive) Gefühl, „nicht genug Luft zu bekommen“ und Atemtätigkeit steigern zu müssen. Meist<br />

Ausdruck einer respiratorischen Insuffizienz unterschiedl. Ursache u in der Regel mit sichtbar verstärkter<br />

Atemar<strong>bei</strong>t (z.B. Tachypnoe, Auxiliaratmung) einhergehend.<br />

Eine schwere Dyspnoe, die der Pat nur durch aufrechte Haltung und Einsatz der Atemhilfsmuskulatur<br />

kompensieren kann, wird oft als Orthopnoe (ortho-aufrecht) bezeichnet.<br />

Patienten mit schwerer Dyspnoe sitzen mit aufgerissenen Augen u Gesichtsausdruck voller Panik u Todesangst<br />

im Bett u ringen nach Luft. (eher Orthopnoe)<br />

Mögliche Ursachen für eine Dyspnoe:<br />

c/1: Pulmonale Ursachen: - Atemwiderstand erhöht <strong>bei</strong> Asthma bronchiale, Fremdkörperaspiration, zentrale Tu,<br />

chronisch-obstruktive Bronchitis<br />

- Gasaustauschfläche erniedrigt und /oder Lungendehnbarkeit erniedrigt <strong>bei</strong> Pneumonie, Lungenfibrose,<br />

Atelektasen, Lungenemphysem, Pneumothorax, Thoraxverletzungen<br />

- Alveolendurchblutung herabgesetzt <strong>bei</strong> Lungenembolie, Herzinfarkt


c/2: Kardiale Ursachen: Perikarditis, angebor. Herzerkrankungen, akut dekomp. Herzinsuff. mit Lungenödem<br />

c/3: Extathorakale Ursachen: Hyperventilation <strong>bei</strong> metabolischer Azidose wie <strong>bei</strong> Schock, Urämie, Störungen<br />

im Bereich des Atemzentrums; Anämie; Adipositas; Emotionale Faktoren; Physiol. <strong>bei</strong> körperl. Anstrengung<br />

Einteilung der Dyspnoe:<br />

Grad 1: Atemnot nur <strong>bei</strong> großer körperlicher Anstrengung wie schnellem Gehen, Treppensteigen<br />

Grad 2: Atemnot schon <strong>bei</strong> mäßiger körperlicher Anstrengung wie langsames Gehen auf ebener Strecke<br />

Grad 3: Atemnot <strong>bei</strong> geringen körperlichen Anstrengungen wie An und Ausziehen, Verrichtungen im Haushalt<br />

Grad 4: Atemnot auch in Ruhe<br />

Geht Dyspnoe mit Fieber einher u weiteren Zeichen einer Allgemeininfektion ist an eine Pneumonie zu denken.<br />

V.a. <strong>bei</strong> Lungen u Herzerkrankungen wird darauf geachtet, welche körperl. Anstrengung zur Atemnot führen u ob<br />

es sich da<strong>bei</strong> um leichte od schwere Tätigkeiten handelt. Entsprechend wird der Schweregrad beurteilt. Damit<br />

können Krankheitsverlauf u Effektivität der Therapie bestimmt werden. Pat. mit schwerer Dyspnoe empfinden<br />

Todesangst. Hilflosigkeit u Erregung verstärken Atemnot weiter; so kann ein Teufelskreis entstehen.<br />

Atemnot betrifft alle Lebensbereiche des Kranken. Sie raubt den Schlaf mit der Konsequenz, dass zunehmende<br />

Erschöpfung seine Atemnot steigert. Atemnot kann Gespräche erschweren, dass der Pat versucht, sich nonverbal<br />

mitzuteilen. Die <strong>Pflege</strong>nden nehmen Blickkontakt mit dem Betroffenen auf und reagieren auch auf nonverbale<br />

Mitteilungen. Jede Verbesserung der Atmung mindert die Angst des Pat u stärkt das Vertrauen in die <strong>Pflege</strong>.<br />

Erstmaßnahmen <strong>bei</strong> Atemnot:<br />

Alarm auslösen; Pat. nicht alleine lassen, Gefühl von Ruhe, Geborgenheit vermitteln (haben Todesangst)<br />

OK hoch lagen, <strong>bei</strong> bekannter Herzinsuffizienz Beine tief lagern<br />

Atemhilfsmuskulatur unterstützen z.B.: Arme leicht abgespreizt auf ein Kissen abstützen oder Kutschersitz<br />

Pat. zu ökonomischer Atmung anleiten, z.B.: zu dosierten Lippenbremse<br />

Beengende Kleidung entfernen, evtl. Fenster öffnen; auf AVO O2 geben<br />

Vorsicht!! Wird der Pat dann plötzlich ruhiger, kann dies für eine Verbesserung der Atemnot sprechen, aber auch<br />

Hinweis auf einen Anstieg des pCO2 mit drohender Kohlendioxidnarkose sein!!<br />

je nach Zustand Verlegung auf die Intensiv oder Intubation vorbereiten<br />

auf AVO Bronchialsekret absaugen; Bewusstseinslage, Hautfarbe, Atmung, RR, P engmaschig kontollieren<br />

baldmöglichst Geschehen dokumentieren<br />

Ursachen des Lungenödem errklären, sowie Behandlungsstrategien verstehen und<br />

pflegerische Maßnahmen durchführen.<br />

a.) Akute Lungenödem:<br />

Definiton: Ansammlung von (seröser) Flüssigkeit im Lungeninterstitium od den Lungenalveolen mit lebensbedrohlicher<br />

Atemstörung.<br />

Krankheitsentstehung:<br />

häufigste Ursache ist die akut dekompensierte Linksherzinsuffizienz, z.B <strong>bei</strong> Herzinfarkt od Kardiomyopathie<br />

Die Pumpschwäche des li Herzens führt zu einem Blutrückstau im Lungenkreislauf. Weitere Ursachen sind<br />

Überwässerung oder Proteinmangel, Infekte, anaphylaktischer Schock oder toxische Reaktionen.<br />

Symptome: Dyspnoe, Husten und Atemnot. Die Atemnot nimmt im weiteren Verlauf rasch zu („brodelnde“<br />

Rasselgeräusche = Distanzrasseln). schaumig-rotes Sputum; zyanotisch, und die Herzfrequenz steigt <strong>bei</strong><br />

sinkendem Blutdruck schnell an; unruhig, hat Todesangst<br />

Diagnostik: wird klinisch gestellt. EKG kann Hinweise auf Ursache geben. z.B. Herzrythmusstörungen od<br />

Herzinfarkt; Blutgasanayse; hat sich Zustand des Pat stabilisiert Röntgen des Thorax und Echo<br />

Behandlungsstrategie:<br />

sofortiger Behandlungsbeginn ist lebensrettend. Da<strong>bei</strong> ar<strong>bei</strong>ten Ärzte und <strong>Pflege</strong>nde Hand in Hand.<br />

in Herzbettlage lagern; Atemwege frei macht, ggf. Absaugen; Sauerstoff (2-8l/Min) verabreichen<br />

2 Hübe Nitroglycerin sublingual, danach meist Fortsetzung mittels Perfusor; Venösen Zugang legen<br />

20-80mg Furosemid (z.B. Lasix) i.v. injizieren<br />

evtl. zur Steigerung d Herzkraft Dobutamin u/od Dopamin (z.B. Dobutrex bzw. Dopamin-Nattermann)


über Perfusor<br />

<strong>bei</strong> starker Unruhe niedrig dosiert Diazepam (etwa Diazepam-ratiopharm oder Valium)<br />

<strong>bei</strong> ausbleibender Besserung od Atmung Pat intubieren u beatmen<br />

<strong>Pflege</strong> <strong>bei</strong> Lungenödem:<br />

Krankenbeobachtung: Vitalzeichen, Haut (Zyanose, Blässe, Kaltschweissigkeit, Schweissausbrüche),<br />

Flüssigkeitsbilanz, ZVD, Sputum<br />

Weiter Maßnahmen: Bettruhe einhalten lassen; DK zur Flüssigkeitsbilanzierung legen, nachfolgend stündlich<br />

Ausscheidung dokumentieren; in der Akutphase Patienten nüchtern lassen; nach der Akutphase auf Trinkmengenbeschränkung<br />

(AVO) achten. Ggf. Mundpflege; Kochsalzarme Kost geben; <strong>Pflege</strong> <strong>bei</strong> Dyspnoe<br />

Apnoe definieren können und Sofortmaßnahmen <strong>bei</strong> Erwachsenen und Kindern nennen:<br />

Apnoe: Atemstillstand. Verlangt sofortiges Eingreifen. = akute Lebensgefahr für dem Patienten.<br />

Ursache: Verlegung der Atemwege, Lähmung des Atemzentrums und/oder Lähmung der Atemmuskulatur<br />

Notfall: Sofortige Reanimation <strong>bei</strong> Atemstillstand<br />

Falls nicht ausdrücklich vorher vereinbart u vom Arzt angeordnet, müssen <strong>bei</strong>m Atemstillstand immer Erste Hilfe<br />

Maßnahmen durchgeführt werden (Frei machen der Atemwege, Atemspende, evtl. Herzdruckmassage)<br />

Andernfalls verstirbt der Patient innerhalb weniger Minuten.<br />

Notfallcheck Neugeborenes/Säugling (Geburt – 1. Lebensjahr):<br />

Bewusstseinskontrolle: Ansprechen, Berühren, Schmerzreiz am Oberarm oder Bauch setzen<br />

Atemkontrolle: öffnen beengender Kleidung (auch Windel), Inspektion der Mundhöhle, gff. Säugling<br />

achsengerecht zur Seite drehen, Mund ausräumen bzw. absaugen. (darf nur Orosauger verwendet werden!);<br />

Säugling wieder auf den Rücken drehen; Kopf in Neutralstellung bringen, Kinn anheben, Kontrolle 10 sek.<br />

durch: sehen, hören, fühlen<br />

Bei Atemstillstand sofort 5 x beatmen mit 6 – 8 L Sauerstoff<br />

Kreislaufkontrolle: An 2 Kontrollpunkten, wo<strong>bei</strong> das Fühlen des Herzspitzenstoßes einer der <strong>bei</strong>den<br />

Kontrollpunkte sein muss. Weitere Punkte: Innenseite Oberarme oder in der Leistenbeuge, je 5-10 sek.<br />

Notfallcheck Kind (1. –Pubertät):<br />

Bewusstseinskontrolle: Ansprechen, Berühren, Schmerzreiz am Handrücken<br />

Atemkontrolle: öffnen beengender Kleidung (auch Windel), gff. Säugling achsengerecht zur Seite drehen,<br />

Mund ausräumen bzw. absaugen. (darf nur Orosauger od. ein Absauggerät mit der Einstellmöglichkeit 0,05 bar<br />

verwendet werden!); Kopf wieder unter Zug zurück drehen; Kopf (geringfügiger als <strong>bei</strong>m Erwachsenen)<br />

überstrecken, Kinn anheben, Kontrolle 10 sek.: sehen, hören, fühlen<br />

Bei Atemstillstand sofort 5 x beatmen Sauerstoff 10 – 15 L. mit aufgesetztem Filter und Reservoir<br />

Kreislaufkontrolle: Kreislaufkontrolle, <strong>bei</strong>dseits, jedoch nicht gleichzeitig, an der Halsschlagader mit 2-3<br />

Fingerkuppen <strong>bei</strong> weiterhin überstrecktem Kopf, 5-10sek. je Seite. Zusätzlich soll, um Unsicherheiten<br />

auszuschließen, auf allgemeine „Kreislaufzeichen“ (husten, schlucken, bewegen) geachtet werden.<br />

Bei Kreislaufstillstand sofortige Reanimation 15x Herzmassage und 2 Beatmungen für 2 min, dann Einsatz<br />

des Defibrillators; falls die Reanimation nur von 1 Person durchgeführt wird ist der Rhythmus 30 x Herzmassage<br />

und 2 Beatmungen ebenfalls für 2 min, dann 10 sec. Kontrolle, dann weiterführen bis Notfallteam eintrifft;<br />

Notfallcheck Erwachsener:<br />

Bewusstseinskontrolle: Ansprechen, Berühren, Schmerzreiz am Handrücken<br />

Atemkontrolle: Kopf überstrecken und Kinn anheben; Kontrolle 10 sek. durch: sehen, hören, fühlen<br />

Kreislaufkontrolle: Kreislaufkontrolle, <strong>bei</strong>dseits, jedoch nicht gleichzeitig, an der Halsschlagader mit 2-3<br />

Fingerkuppen <strong>bei</strong> weiterhin überstrecktem Kopf, 5-10 sek. je Seite. Zusätzlich soll, um Unsicherheiten<br />

auszuschließen, auf allgemeine „Kreislaufzeichen“ (husten, schlucken, bewegen) geachtet werden.<br />

Kreislaufstillstand Übersicht:<br />

Neugeborenes 5 x Beatmen Reanimation 3:1 mit Sauerstoffgabe<br />

Säugling bis 1. Lj: 5 x Beatmen, Pulskontrolle dann je nach Puls, siehe EH Richtlinien;<br />

Reanimation 15:2 2 Helfer; 1 Helfer 30:2, mit 2 Fingerkuppen direkt unter<br />

Verbindungslinie<br />

zw. den Brustwarzen; 2 – 4 cm (ca. 1/3 der Thoraxtiefe); 120/min + Sauerstoff;


Kind (2. – Pubertät): 15:2 (30:2 1 Helfer) mit einem Handballen in der Mitte der unteren Brust<strong>bei</strong>nhälfte; 2-4<br />

cm(ca. 1/3 der Thoraxtiefe); 100-120/min<br />

ab Pubertät bis Erw.: 30:2 Je nach Körperbau mit ein bis zwei Handballen in der Mitte der unteren<br />

Brust<strong>bei</strong>nhälfte; 4-6 cm; 100/ min<br />

Aus dem Krankheitsbild der Pneumonie pflegerische Maßnahmen ableiten und erklären:<br />

Pneumonie: Entzündung des Lungenparenchyms durch infektiöse, allergische od physikalisch-chemische<br />

Ursachen. Pneumonien sind in vielen Industrieländern die häufigste zum Tode führende Infektionskrankheit.<br />

Gefährdet: Ältere, Pat mit Abwehrschwäche, mangelhafter Belüftung der Lunge (z.B. <strong>bei</strong> Bettlägerigkeit),<br />

beeinträchtiger Drainage der Atemwege (etwa durch Tumor), langjährige Raucher<br />

Es gibt nichtinfektiöse und infektiöse (erregerbedingte) Pneumonien. Verursacher nichtinfektiöser Pneumonien<br />

sind z.B. allergische oder physikalische-chemische Reize (Giftinhalationen). Infektiöse Pneumonien aufgrund<br />

Bakterien, Viren, pilze, Mykoplasmen oder Protozoen.<br />

a.) Unterscheidung nach Befallstyp:<br />

Lobärpneumoie: ganzer Lungenlappen (v.a <strong>bei</strong> Kindern durch Pneumokokken)<br />

Bronchopneumonie: Entzündung betrifft herdförmig die Bronchiolen und das sie umgebende Gewebe<br />

Interstitielle Pneumonie: Lungeninterstitium und nur gering der Alveolarraum. Häufigste Form der Pneumonie<br />

<strong>bei</strong> immungeschwächten Patienten, z.B. mit AIDS oder während immunsuppressiver Therapie<br />

Pleuropneumonie: neben Lunge noch Pleura entzündet.<br />

b.) weiter Unterscheidung:<br />

Typische Pneumonie: meist durch bakt. Erreger (Pneumokokken od Streptokokken) verursacht. Innerhalb von<br />

12 – 24 Stunden schweres Krankheitsbild. hohes Fieber, Schüttelfrost. Husten, nach kurzer Zeit hustet der Pat<br />

eitriges, gelbliches od grünes Sputum. Blut<strong>bei</strong>mengungen färben den Auswurf rötlich-braun. Oft klagt Pat. über<br />

Dyspnoe und Schmerzen <strong>bei</strong>m Atmen (pleuritischer Schmerz); süßlicher od übel riechender Mundgeruch. Einige<br />

Pat. atmen schnell und flach, (Nasenflügeln), die erkrankte Brustkorbhälfte ist sichtbar weniger an der Atmung<br />

beteiligt (Schonatmung). evtl. zyanotisch. Bei der Perkussion der Lunge ist der Klopfschall über dem betroffenen<br />

Lungenabschnitt gedämpft, u es sind Bronchialatmen u Rasselgeräusche auskultierbar.<br />

Atypische Pneumonie: beginnt langsam u uncharakteristisch mit trockenem Husten, Fieber meist unter 39 °C.<br />

AZ nur mäßig beeiinträchtigt. Atypische Pneumonien werden häufig als „Grippe“ fehldiagnostiziert.<br />

Krankenbeobachtung und Dokumentation: AZ des Pat, Mobilität, Appetit, Körpertemperatur, Atmung, P, RR,<br />

Ausscheidungen (Schweiß, Urin, Stuhl, evtl. Flüssigkeitsbilanz), Sputum<br />

Pneumonieprophylaxe:<br />

Einschätzung des Pneumonierisikos (Bettlägerige Pat – Immobilität – kann Lage nicht verändern – gleiche<br />

Lungenabschnitte minderbelüftet – Alveolen kollabieren – Atelektasen – Nährboden f. Bakterien – Infektion;<br />

ebenfalls hohes Risiko <strong>bei</strong> Pat. mit bereits bestehenden <strong>Lungenerkrankungen</strong>, Raucher, Pat. mit<br />

Herzerkrankungen, Pat. mit Schonatmung, Pat. mit Abwehrschwäche, Bewusstlose, schwer kranke und<br />

beatmete Pat. Hilfsmittel zur Einschätzung: Atemskala – je höher Punktezahl desto höher das Risiko des Pat,<br />

eine Pneumonie zu bekommen.<br />

Planung und Durchführung von vorbeugenden Maßnahmen, die sich auf die Ursachen der<br />

Pneumoniegefährdung beziehen: Entsprechend der Pneumoniegefährdung u den Ressouren des Pat Plan<br />

zur Pneumonieprophylaxe erstellen – Maßnahmen beziehen sich auf 4 Hauptprobleme – 1. Ungenügende<br />

Belüftung der Lunge, 2. Sekretstau in den Atemwegen, 3. Infektionsgefahr, 4. Aspirationsgefahr.<br />

Anleitung des Pat. zur Mitwirkung <strong>bei</strong> diesen Maßnahmen:<br />

• Unzureichende Lungenbelüftung: eingeschränkte Atemmechanik, z.b. durch Bettruhe, Erschöpfung,<br />

Störungen des Atemzentrums (Vergiftungen); Schmerzbedingte Schonatmung; Atelektasen<br />

Maßnahmen: Früh-Mobilisation, Schmerzmittelgabe laut AVO, ASE, Atemunterstützende Lagerungen,<br />

Atemübungen und Atemgymnastik, Frischluft, O2 verabreichen laut AVO<br />

• Vermehrte Sekretansammlung in den Atemwegen: vermehrte Sekretproduktion (Rauchen, Bronchitis,<br />

Asthma bronchiale, nach Narkose); sehr zähes Sekret (Asthma bronchiale); mangelndes Abhusten <strong>bei</strong><br />

Schmerzen, Erschöpfung, Bewusstseinsstörungen, Intubation;


Maßnahmen: regelmäßige und ausreichende Flüssigkeitszufuhr; schleimlösende Tees (Spitzwegerich);<br />

Sekretlösende Maßnahmen (Inhalationen); Unterstützung <strong>bei</strong> der Sekretentleerung<br />

• Absteigende Infektionen (aus der Mundhöhle): Störungen der normalen Mundflora; mangelhafte<br />

Mundhygiene; Erkrankungen der Mundhöhle, z.B. Mundsoor; Immunschwäche<br />

Maßnahmen: regelmäßige Schleimhautinspektion; Mund- und Nasenpflege; Aseptisches Ar<strong>bei</strong>ten<br />

• Aspiration: Unfähigkeit, richtig zu kauen und zu schlucken (z.B nach Schlaganfall); Bewusstseinsstörungen;<br />

Einatmen von Erbrochenem oder Magensaft, z.B. nach Narkose oder durch Regurgitation<br />

(Zurückströmen von Magensaft in die Mundhöhle)<br />

Maßnahmen: OK-hochlagerung; angemessene Ernährung, Hilfestellung <strong>bei</strong> der Nahrungsaufnahme;<br />

Schlucktraining; <strong>bei</strong> Risikopatienten: Absauggerät bereithalten<br />

Atemübungen erklären und demonstrieren:<br />

Atemübungen und Atemgymnastik:<br />

Richtiges Atmen erfordert gute Körperhaltung, ausreichend Bewegung u frische Luft – jedoch nicht für alle Pat. in<br />

der Klinik realisierbar – deshalb Atemübungen u -gymnastik um Fehlatmungen zu beheben, die Lunge besser zu<br />

belüften u den Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege anzuregen.<br />

Zimmer gut lüften, <strong>bei</strong> Schmerzen – vorab Schmerzmittelgabe laut AVO.<br />

Tiefes Durchatmen:<br />

einfachste Art. <strong>Pflege</strong>nde können Bauch- und Flankenatmung des Pat durch Auflegen ihrer Hände auf Bauch<br />

bzw. Thorax gezielt fördern. Hände üben während der Einatmung spürbaren Druck aus. Durch diesen Reiz lernt<br />

der Pat die Atembewegungen wahrzunehmen u zu steuern. Damit der Pat seine Bauch-atmung intensiviert, die<br />

für eine gute Belüftung der unteren Lungenanteile sinnvoll ist, legen ihm die <strong>Pflege</strong>nden <strong>bei</strong>de Hände auf den<br />

Bauch. Zur Intensivierung der Flankenatmung legen sie ihre Hände an den unteren Rippenbögen in der linken u<br />

rechten Axillarlinie an. Dann fordern sie den Pat. auf, die Hände in ruhigen u tiefen Atemzügen „wegzuatmen“.<br />

Diese Übung sollte mehrmals am Tag wiederholt werden.<br />

Atmen gegen Widerstand:<br />

erfordert mehr Kraft als gewohnte Atmung. Pat muss tief Luft holen. Kinder Luftballons aufblasen lassen,<br />

befestigte Kompresse wegzupusten, Aufwirbeln von Flüssigkeit mit Strohhalm. können <strong>bei</strong> häufigem Wiederholen<br />

zu Hyperventilation führen deshalb gut anleiten u überwachen. Vorsicht!! Atmen gegen Widerstand erhöht Druck<br />

in den Atemwegen – <strong>bei</strong> Pat mit Lungenemphysem kontrainduziert. Gefahr das Emphysemblasen platzen und<br />

Pneumothroax entsteht!<br />

Dosierte Lippenbremse:<br />

Pat. atmet mit geschlossenem Mund durch Nase ein. Während Ausatmung lässt er Luft leicht, ohne Anstrengung<br />

zw den aufeinanderliegenden Lippen entweichen. (erzeugen Widerstand – Druck in Luftwegen wird erhöht –<br />

Bronchialsystem weitet sich u tiefer gelegene Lungenregionen werden besser belüftet. Dies beugt Kollaps der<br />

Bronchiolen u Alveolen vor. Pat. soll <strong>bei</strong> diesen Übungen weder Druck noch Geräusche erzeugen.<br />

… kann <strong>bei</strong> körperlicher Belastung einer Atemnot entgegenwirken. <strong>Pflege</strong>nde üben dies mit Pat ein<br />

Ausatmen mit VRP-Gerät:<br />

= Flutter. Funktioniert nach dem Prinzip des unterschiedlichen Widerstanddruckes. Kugel verlegt Ausatemweg,<br />

schafft also Engstelle, gegen die der Pat. ausatmen muss. Wird angewendet zur -Lösung von Bronchialsekret; -<br />

Ver-hinderung eines Bronchialkollapses; -Dämpfung eines Hustenreizes.<br />

Im Sitzen mit aufrechter Haltung üben, weil Zwerchfell so einen größeren Bewegungsspielraum hat;<br />

Mundstück fest mit den Lippen umschließen; tief durch Nase einatmen; Atem kurz anhalten, dann gleichmäßig in<br />

das Gerät ausatmen; Ablauf 7-mal wiederholen. dann Pause von 5 Atemzügen einlegen und dann erneut 7<br />

Atemzüge mit Gerät. Dauer eines Atemtrainings: 10 Minuten. Dieses in Akutphase stündlich wiederholen.<br />

Atemgymnastik mit SMI Trainern:<br />

Prinzip der anhaltend max. Inspiration – SMI. Beugen Komplikation wie Atelektasen u Pneumonien vor.<br />

Flow-orientierte Geräte: <strong>bei</strong> denen Einatemluft eine bestimmte Strömungsgeschwindigkeit erreichen muss, um im<br />

Gerät einen od mehrere Bälle in Schwebe zu halten (Mediflow)<br />

Volumen-orientierte Geräte: <strong>bei</strong> denen das zu erreichende Volumen z.B. über einen kleinen Kegel markiert ist.


Während des Atemtrainings sollten die Atemwege frei von zähem Sekret sein. Dies ist der Grund, warum vor<br />

Trainingsbeginn häufig noch eine Inhalation durchgeführt wird. Bei SMI-Trainer erhält Pat. eine Nasenklemme<br />

damit Pat ausschließlich durch Mundstück einatmet. Durch das tiefe, ruhige Einatmen gelangt die Ausatemluft<br />

gleichmäßig in alle Lungenabschnitte und verhindert Atelektasenbildung. Das Anhalten der Atemluft für ca. 2-3<br />

Sek. verstärkt Effekt. Atemtraining beginnt bereits präoperativ, da das Erlernen neuer Techniken nach Op´s<br />

schwerer fällt.<br />

Durchführung am Beispiel eines flow orientierten Gerätes mit einem Ball:<br />

Im Sitzen oder mit hochgelagerten Oberkörper üben; Nasenklemme aufsetzen; Ausatmen<br />

Mundstück mit den Lippen dicht umschließen; langsam und gleichmäßig einatmen, der Ball steigt auf<br />

(Markierung beachten); den Ball mindestens 2-3 Sekunden in der Schwebe halten<br />

Luft kurz anhalten; Gerät absetzen; Langsam ausatmen<br />

Fehler ergeben sich meist aus unzureichender Anleitung und Kontrolle.<br />

Das Giebelrohr wird aufgrund seiner Kontraindikationen sowie Risiken mittlerweile kaum noch angewendet.<br />

Atemunterstützende Lagerungen, Dehnlagerungen, Drainagelagerungen Sinn und<br />

Zweck<br />

Regelmäßige Umlagerung: Längeres Liegen ohne Lageveränderung – verminderte Belüftung in den jeweils<br />

unteren Lungenabschnitten – sammelt sich Sekret an – schwer zum abhusten bzw. gar nicht möglich – deshalb<br />

lagert man bettlägerige Pat regelmäßig um bzw. fordert mobile Pat. dazu auf, so oft wie möglich aufzustehen.<br />

OK-Hochlagerung: Pat kann im Sitzen leichter u tiefer durchatmen u effektiver abhusten als im Liegen. OK-<br />

Hochlagerung sollte jedoch nur im Wechsel mit anderen Lagerungen erfolgen, da die unteren Lungenabschnitte<br />

sonst ununterbrochen schlecht belüftet wären u die Gefahr eines Deku im Gesäß-Steiß-Bereich bestünde<br />

(Ausnahmen: Pat. mit starker Luftnot)<br />

Zur zusätzlichen Erleichterung werden Arme bds. auf Kissen hochgelagert. Dies mildert das Gewicht der<br />

Schultern auf den Brustkorb u unterstützt die Atemhilfsmuskulatur. Knierolle trägt zur Entspannung der<br />

Bauchdecke <strong>bei</strong> u damit zur Erleichterung der Atmung. Allerdings verleitet sie den Pat auch zur Immobilität u<br />

sollte daher im Sinne der Kontrakturprophylaxe nicht routinemäßig angewendet werden.<br />

VATI-Lagerungen:<br />

Es werden best Lungenabschnitte durch Hohllagerung des Brustkorbes gedehnt u dadurch besser belüftet:<br />

V-Lagerung: Belüftung der unteren Lungenabschnitte; 2 Kissen hinter Pat, dass ein „V“ entsteht. Die Spitze des<br />

V befindet sich unter Sakralbereich (deshalb nicht <strong>bei</strong> Dekugefahr). Kopf wird mit einem Kissen gestützt. In dieser<br />

Position liegen Hals u Wirbelsäule frei. Durch V-Lagerung werden unteren Lungenabschnitte gedehnt u die<br />

Atmung der seitl. Thoraxbereiche gefördert.<br />

A-Lagerung: Zur Belüftung der oberen Lungenabschnitte; nach OP´s am Thorax zur Entlastung der Wunde.<br />

T- und I-Lagerung: Belüftung aller Lungenabschnitte; I-Lagerung <strong>bei</strong> sehr schmalen Patienten; Dehnung des<br />

gesamten Brustkorbes. <strong>bei</strong> I-Lagerung wird ein ineinander gestülptes, nicht zu prall gefülltes Kissen über weiche<br />

Rolle längs unter die Wirbelsäule gelegt. Kopfkissen wird so platziert, dass es mit der Rolle an „I“ erinnert.<br />

Dehnlagerungen:<br />

Bewirken durch bessere Lungenentfaltung eie Vergrößerung der Atemfläche, wodurch Atmung erleichtert wird.<br />

Außerdem unterstützen sie Beweglichkeit des Brustkorbes. v.a. <strong>bei</strong> chron <strong>Lungenerkrankungen</strong> wie chronischobstruktive<br />

Bronchitis oder Lungenemphysem Drehdehnlage; Halbmondlage<br />

Pat sollte diese Lagerungen erlernen, um sie dann regelmäßig selbstständig ausführen zu können.<br />

Kutschersitz:<br />

Vergrößert Atemfläche durch Dehnung des Brustkorbes, so dass besonders tiefes Durchatmen möglich ist. Bringt<br />

Erleichterung <strong>bei</strong> Atemnot u begünstigt tiefes Atmen vor dem Abhusten. Soll der Pat seine Atmung besser<br />

spüren, legt <strong>Pflege</strong>kraft ihre Hand auf seine Flanken.<br />

Das Krankheitsbild des Tuberkulose und ihre pflegerischen Schwerpunkte<br />

Tuberkulose (Schwindsucht):<br />

Weltweit verbreitete, bakt. Infektionskrankheit mit chronVerlauf. Meist in Atmungsorganen lokalisiert, jedoch Befall<br />

aller Organe möglich. Besonders gefährdet: Ältere, Alkoholkranke u Abwehrgeschwächte (z.B. HIV-Pat.)


Ansteckende Zeit von Tbc- Pat ist wenn die Krankheit ausgebrochen bzw. wenn Pat infiziert sind u dies noch<br />

nicht wissen bzw. nicht behandeln.<br />

<strong>Pflege</strong> <strong>bei</strong> Lungentuberkulose: MELDEPFLICHTIG!!!!<br />

Wichtig sind <strong>bei</strong> der TBC Hygienemaßnahmen, um weitere Ansteckungen zu vermeiden.<br />

Bei infektiösen Pat. in den ersten 2-3 Wochen nach Behandlungsbeginn eine Isolierung notwendig.<br />

Weitere Hygienemaßnahmen:<br />

Pat. darf Zimmer nicht verlassen, Türen bleiben geschlossen, Gebrauchsgegenstände bleiben im Zimmer.<br />

Beim Husten, Niesen Mund und Nase mit einem Papiertaschentuch bedecken<br />

Transport des Pat: Kranke trägt Mund-Nasenschutz. Mundschutz alle 2-3 Stunden wechseln, da Feuchtigkeit<br />

der Atemluft die Filterschicht für Bakt. passierbar macht<br />

Personal zieht immer einen Mund-Nasenschutz, Schutzkittel u Handschuhe an (Vorsicht <strong>bei</strong>m Umgang mit<br />

Sputum, nicht anhusten lassen)<br />

Patientenwäsche nur dann infektiös wenn sie kontaminiert wurde. Geschirr: krankenhausübliche Hygiene<br />

Zur Desinfektion nur Desinfektionsmittel, die nach Liste der Deutschen Gesellschaft für Hygiene wirksam<br />

sind, z.B. Desderman oder Gigasept<br />

Besucher (möglichst wenige) müssen sich <strong>bei</strong>m Stationspersonal melden u werden über Infektionsgefährdung<br />

u Hygienemaßnahmen informiert.<br />

Krankenbeobachtung: VZ, Temperatur, AZ, Husten, Sputum, Appetit, Gewicht (zweimal Wöchentlich)<br />

Patienteninformation:<br />

Noch vor wenigen Jahrzehnten starben viele Pat. an TBC, heute können fast alle durch medikamentöse<br />

Behandlung geheilt werden (weniger als 1% Rezidive <strong>bei</strong> sensiblen Erregern). Ausnahme: abwehrgeschwächte<br />

Pat. z.B. HIV- Infizierte<br />

"Unsichere" Pat. vor eigenmächtigem Therapieabbruch warnen – sie gefährden sich und andere durch ein<br />

Wiederaufflackern der Tbc!!<br />

Prophylaxe und Sekundärprävention:<br />

Kontakt mit Tbc-Kranken möglichst vermeiden. Impfung ist zwar verfügbar (BCG-Impfung). Sie wird aber<br />

aufgrund ca. fünf Jahre begrenzten u nur mäßigen Schutzes nicht mehr empfohlen. Tuberkulintests, z.B. vor<br />

Eintritt in Kindergarten, sollen symptomlose oder –arme Tuberkuloseträger früh erfassen u durch Behandlung<br />

Spätschäden <strong>bei</strong> Betroffenen u Weiterverbreitung verhindern.<br />

Sekretlösende Maßnahmen<br />

Um festsitzendes Sekret zu lösen, das der Pat nicht oder nur unter großer Anstrengung abhusten kann:<br />

Abklopfen des Thorax; Vibrationsmassagen; Einreibungen mit ätherischen Ölen; Brustwickel ; Inhalation<br />

Wichtige Voraussetzung für leichteres Abhusten u Wirksamkeit von Sekretolytika (schleimlösend) ist<br />

ausreichende Flüssigkeitsversorgung des Körpers. Pat sollte mind 1500 ml/Tag trinken. z.B. schleimlösende<br />

Heilkräutertees, Milchgetränke sind ungeeignet, da sie Verschleimung fördern.<br />

Abklopfen u Vibrationsmassage:<br />

Abklopfen mit der Hand od Vibrationsmassage erzeugen Schwingungen am Brustkorb. Diese übertragen sich auf<br />

die inneren Wände der Atemwege, lösen festsitzendes Sekret, stimulieren Flimmerepithel u regen den<br />

Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege an.<br />

Wichtig:<br />

Rücken oder Brust nur von unten nach oben (von Steiß Richtung Kopf) u von peripher nach zentral (zum<br />

Lungenhilus) abklopfen od vibrieren<br />

Nur in Ausatmungsphase vibrieren od abklopfen, sonst gelangt Schleim mit der eingeatmeten Luft in tiefere<br />

Lungenabschnitte<br />

Nierengegend u Wirbelsäule aussparen, da diese Regionen schmerzempfindlich sind<br />

Papiertücher bereitlegen, in die gelöstes Sekret abgehustet werden kann.<br />

Kontraindikation:<br />

Schädel-Hirn-Trauma (Gefahr einer Hirnblutung); Herzinfarkt, Lungenembolie, Phlebothronmose (Gefahr der<br />

Lösung eines Blutgerinsels); Tumoren bzw. Metastasen im Bereich der Wirbelsäule, ausgeprägte Osteoporose<br />

(Gefahr von Spontanfrakturen); Rippenfrakturen;Erhöhte Blutungsneigung


Kältereizfördernde Einreibungen:<br />

z.B. Franzbranntwein od kaltes Wasser, nur auf Wunsch des Pat!<br />

Einreibeflüssigkeit sollte nicht zu kalt sein (max. 10° unter Körpertemp.)<br />

Einreibungen sind für Pat. nach Bauch OP geeignet, sie neigen zur Schonatmung, durch plötzlichen Kältereiz<br />

atmen sie unwillkürlich tief, wodurch tiefer gelegene Lungenbezirke belüftet werden.<br />

Bei Bewusstseinseinschränkung des Pat. wird kein Kältereiz gesetzt, da "Erschrecken" Atemmuster ungünstig<br />

beeinflussten und zur Fehlatmung führt.<br />

Vibrationsbehandlung mit den Händen:<br />

durch leichtschlägige Bewegungen mit flachaufgelegten Händen Schwingungen des Brustkorbs u fördert so<br />

Lösung von Bronchialsekret. Da<strong>bei</strong> wird die Ausatmung beschleunigt: der schnellere Atemstrom erleichtert<br />

Abtransport von Sekret. Für die Vibrationsbehandlung sollte das erkrankte Lungensegment oben liegen, damit<br />

Sekret in Richtung Haupt-bronchus abfließen kann. Kombination mit speziellen Lagerungen (z.B.<br />

Drainagelagerungen ) unterstützt Wirkung.<br />

Durchführung: Pat. liegt bequem auf Seite, Behandelt wird oben liegende Thoraxseite. <strong>Pflege</strong>kraft legt <strong>bei</strong>de<br />

Hände flächig nebeneinander auf Thorax. Zunächst fühlt sie sich in Atemrhythmus des Pat ein. In Ausatmung<br />

bewegt sie eine Hand in Richtung Wirbelsäule u nach oben, andere Hand in Richtung Sternum.<br />

Leichtschlägige Bewegungen ihrer Hände versetzen da<strong>bei</strong> Brustkorb in Schwingungen u lösen Sekret. <strong>Pflege</strong>kraft<br />

behält während gesamten Behandlung Hautkontakt. In jeder Atempause legt sie eine Hand auf das Sternum,<br />

die andere Hand auf den Rücken u übt vibrierenden Druck aus. So löst sich Sekret, und der Luftstrom kann es<br />

weitertransportieren. Vibrationsbehandlung über mehrere Atemzüge wiederholen, bis der Pat Sekret abhustet.<br />

Vibrationsmassage mit dem Vibrationsgerät:<br />

Vibrationsgerät überzieht <strong>Pflege</strong>kraft aus hygienischen Gründen mit einem dünnen Tuch od Einmalüberschuh.<br />

Bei schmalen Pat polstert sie Vibrationsscheibe mit Watte. Pat. liegt auf Seite, Haut wird mit Massageöl<br />

eingerieben, <strong>Pflege</strong>kraft beginnt Vibrationsmassage am unteren äußeren Brustkorbbrand u bewegt Gerät<br />

langsam zum Lungenhilus. Um sekretlösende Wirkung in tiefer gelegenen Lungenregionen zu erzielen, legt sie<br />

Gerät nur in Exspirationsphase mit leichtem Druck auf. Behandlung pro Thoraxseite 5 – 6 mal. Animieren zum<br />

Abhusten.<br />

Einreibung mit ätherischen Ölen:<br />

Ätherische Öle enthalten Wirkstoffe, die durch Einreibung auf Haut gebracht u teils über Haut resorbiert, teils über<br />

Dämpfe inhaliert werden. Sie steigern Schleimtransport in der Lunge, führen zu verstärkten Durchblutung. Für<br />

Einreibung zur Schleimlösung eignen sich Eukalyptus-, Thymian-, Pfefferminze-, Fichtennadel-, Fenchelöl.<br />

Vorsicht!!! Ätherische Öle sparsam verwenden, da sie:<br />

Hautreizungen u allergische Reaktionen bis zur Atemnot auslösen können, bes. <strong>bei</strong> Säuglingen u Kleinkindern<br />

Sowohl atemwegserweiternd als atemwegsverengend wirken können u <strong>bei</strong> Pat mit obstruktiven <strong>Lungenerkrankungen</strong><br />

u.U. zur Verschlechterung führen; Vor Behandlung mit ätherischen Ölen immer Arzt fragen!!<br />

Brustwickel:<br />

Feucktwarme Umschläge/Wickel um den Thorax fördern Durchblutung, wirken entspannend, beruhigend,<br />

sekretlösend. Benötigt werden inneres, weiches Baumwolltuch, Außentuch aus Baumwolle/Leinen (ca. 10 cm<br />

breiter als Innentuch). Wickellösung verwendet man warmes Wasser evtl mit Kräuterteeextrakt od Zitronensaft.<br />

Durchführung:<br />

Baumwoll- oder Leinentuch in Wickellösung legen u auswringen; Tuch faltenfrei um den Brustkorb legen<br />

Wickeltuch sofort mit trockenen Außentuch vollständig bedecken; dem Pat Wolljacke anziehen bzw. in ein<br />

Schaffell oder eine Decke einschlagen.; Wickel ca. 30 min einwirken, sofern sich Pat so lange wohl fühlt<br />

Wickel abnehmen, Brustkorb abwaschen und trocknen; Pat ca. 30 min ausruhen lassen<br />

Anwendung von Inhalation:<br />

Inhalation fördert Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege. Dickflüssiges, zähes Sekret wird befeuchtet,<br />

verdünnt u kann leichter abgehustet werden. Zur Sekretlösung u Pneumonieprophylaxe inhaliert Pat Wasser in<br />

Form von feinsten Tröpfchen, denen z.B. Salze, Kamillenblüten, ätherische Öle od Arzneimittel zugesetzt sind<br />

Inhalationsformen:<br />

Dampf: >30 µm; Mund-Nasen-Rachenraum bis Kehlkopf; Erkältung, Schnupfen<br />

Aerosol: 10-30µm; Trachea, Bronchien; Bronchitis, Asthma bronchiale<br />

Nebel:


Ultraschall: Mit Ultraschallverneblern wird steriles destilliertes Wasser in Schwingungen versetzt, dass feiner<br />

Nebel aus winzigen Tröpfchen entsteht<br />

Entscheidend für Effekt d Inhalation ist Größe der Tröpfchen: Sie bestimmen Eindringtiefe u damit Wirkungsort.<br />

Möglichkeiten und Indikationen der Kontaktatmung erklären<br />

Techniken der Kontaktatmung:<br />

• Inspiratorischer Richtungswiederstand: <strong>bei</strong> minderbelüftung einzelner Lappen, Hände werden auf d.<br />

Bauch gelegt und angedrückt, der Pat. Muss nun gegen den Händedruck einatmen; auch <strong>bei</strong> somnolenten,<br />

dementen Pat. Möglich; <strong>bei</strong> Pat. Mit Bauch OP prä, und post op; Kontraindikation frische Rippenfraktunen<br />

od. Glasknochenkrankheit<br />

• Expiratorische Thoraxkompression; nur <strong>bei</strong> COPD; Thorax wird <strong>bei</strong> Ausatmung zusammengedrückt<br />

• Kombination <strong>bei</strong>der Techniken möglich<br />

• ASE<br />

Indikation von Atemübungen: Pneumonieprophylaxe<br />

Unzureichende Lungenbelüftung: durch eingeschränkte Atemmechanik, z.B. Erschöpfung, Störungen des<br />

Atemzentrums; Schonatmung; Pat. mit Bauch OP; Wenn es <strong>bei</strong>m Pat. angebracht ist (evtl. Pat fragen)<br />

Bülau-Drainage, Pleurapunktion<br />

Prinzip der Preuradrainagen:<br />

Ableitung von Blut (Hämatothorax) Sekret (Pyo-, Serothorax) od Luft (Pneumothorax) aus Pleurahöhle.<br />

Gelegt wird Pleuradrainage im 5. Intercostalraum (ICR) in der vorderen bis mittleren Axillarlinie. Evtl. zum<br />

Absaugen von Luft auch im 2. und 3. ICR in Medioklavikularlinie (Monaldi- Drainage)<br />

Drainageschlauch wird an geschlossenes Absaugsystem angeschlossen.Bei diesem System gibt es Kammer die<br />

Sekret auffängt, und 2. Kammer in der Wasserspiegel ist damit keine Luft zurück in Lunge gelangt.<br />

Einfachere Variante sind 2 Plastik Behälter die durch Schraubverschluss Luftdicht verschlossen sind. Verbunden<br />

sind Behälter mit normalen Schlauch, einmal vom Pat. zum 1. Behälter, separater Schlauch dann vom 1. zum 2.<br />

Behälter, und vom 2. Behälter führt ein Schlauch aus dem Behälter der Luft ableitet.<br />

Im 1. Behälter kann sich Sekret aus Lunge ansammeln u im 2. Behälter ist Wasserspiegel, welcher verhindert das<br />

Luft in Lunge zurück gelangt. Drainageschlauch ist immer mit Naht an Einstichstelle fixiert<br />

<strong>Pflege</strong> <strong>bei</strong> liegender Pleuradrainage:<br />

Allgemeine Maßnahmen:<br />

Alle Prophylaxen, besonders Pneumonieprophylaxe; Puls, RR, Temperatur und AZ kontrollieren; Pat <strong>bei</strong><br />

Körperpflege u Mobilisation unterstützen; Kontrolle der Einstichstelle auf Infektionen<br />

Spezielle Maßnahmen:<br />

VW je nach klinikinternem Standard (aseptisch); Wunde auf Infektionszeichen, Blutungen kontrollieren –<br />

Dokumentieren; immer unter Pat. Niveau hängen, um Zurücklaufen von Sekret verhindern<br />

Menge/Beschaffenheit kontrollieren - dokumentieren, Sekretmenge in Flüssigkeitsbilanz berücksichtigen<br />

Bei versehentlichem Herausrutschen der Drainage sofort mit Verband fixieren u Luftdicht mit Folie abkleben<br />

Arzt!; Sogstärke regelmäßig überprüfen<br />

Wasserstand im Wasserschloss u in Saugkontrollkammer prüfen (genug Wasser, wenn nicht <strong>bei</strong><br />

unterbrochenem System auffüllen), auf atemsynchrone Schwankungen des Wasserspiegels achten, sind<br />

keine, ist Schlauch verstopft oder abgeknickt, kontrollieren<br />

Durchgängigkeit des Systems. Blubbern im Wasserschloss ist <strong>bei</strong> Pneumothorax normal, sonst ist Blubbern<br />

Zeichen einer undichten Schlauchverbindung zw Pat. u Absaugsystem od Leck innerhalb der Pleurahöhle od<br />

an Punktionsstelle Arzt informieren<br />

Wechsel der „Bülau-Flasche“ (auch <strong>bei</strong> Diskonnektion):<br />

Bülau-Drain wird mit 2 geschützten Klemmen (am Bett hängend) abgeklemmt aber nur wenn sie gewechselt wird.<br />

Beatmeten Pat darf nicht abgeklemmt werden, da Spannungspneumothorax entstehen könnte. (zum Thema<br />

„Abklemmen“ versch. Meinungen.)<br />

Bei Atemnot bleibt eine Person <strong>bei</strong>m Pat. Zweite Person richtet Materialien für Wechsel des Systems<br />

Materialien, die dafür benötigt werden:


steril verpackte Bülausysteme, Wasserschloß befüllen mit der benötigten sterilen Lösung (Aqua dest );<br />

Händedesinfektion; HS; Tropfschutz; Desinfektionsmittel; sterile Kompressen; steriles Wattestäbchen (<strong>bei</strong><br />

Diskonnektion zur Desinf. des Drainlumens); Pflaster; Abwurfgelegenheit<br />

Durchführung: Im Stationsstützpunkt – Vorbereitung des Systems!:<br />

Händedesi; Neues System öffnen u auspacken – sterile Flüssigkeit in den Behälter einfüllen!; Auspacken des<br />

Schlauchsystems u aufsetzen auf Behälter (unter aseptischen Voraussetzungen); Neues Bülausystem +<br />

Halterung + weitere Materialien zum Pat mitnehmen<br />

Beim Patienten: Information des Patienten und Lagerung; Evtl. Bettschutz einbringen; Hygienische Händedesi;<br />

Sterile Tupfer u Wattestäbchen vorbereiten – öffnen u mit DM tränken; HS anziehen; Desi des Drainendes –<br />

Einwirkungszeit!; Drainende mit neuem System verbinden; Klemmen öffnen; Evtl. Sicherung durch<br />

Pflasterstreifen; Drain fixieren (Thoraxwand); Pat bequem lagern – auf Wünsche eingehen; Material entsorgen;<br />

Dokumentation / Veranlassung eines Thoraxröntgen (AVO)<br />

Entfernung der Pleuradrainage:<br />

Benötigte Materialien: sterile Handschuhe für den Arzt; Stichcutter; Sterile Kompressen; Bettschutz;<br />

Wundschnellverband + Betaisadona- Salbe; Einmalhandschuhe für die Assistenz; Abwurfmöglichkeit<br />

Vorgehen: Pat wird informiert und instruiert (Einatmen und Luft anhalten); Arzt löst Sicherungsnaht mit<br />

Stichcutter; Während Assistenz Drainage zügig herauszieht, zieht Arzt die Tabaksbeutelnaht zusammen u<br />

verknüpft diese. Sekret wird abgetupft; Anschließend wird Einsteichstelle mit Wundschnellverband +<br />

Betaisadonna –Salbe versehen (Salbe hat desinfizierende Wirkung und verklebt Einstichstelle nochmals<br />

zusätzlich); Material entsorgen u Dokumentation; Anschließende Röntgenkontrolle!!<br />

Pleurapunktion:<br />

Indikation: Artdiagnose des Ergusses ( Blut, Tumorzellen,...), Therapeutisch: Ablassen des Ergusses od<br />

einbringen von Arzneimitteln, (ZB. Zytostatika <strong>bei</strong> Tumoren)<br />

Diagnostik: Labor, Histo; Therapie: Erguß ablassen – Atmung leichter, Medi (Lasix)<br />

Komplikationen: Pneumothorax, Blutungen, Infektionen, Organverletzungen (Lunge, Herz, Leber,...)<br />

Vorbereitung der Materialien: Steriles Punktionsset; Desil, sterile Kompressen, steriles Abdecktuch; Materialien<br />

für Lokalanästhesie; Sterile Handschuhe, evtl. Mundschutz u Haube; 3 beschriftete Untersuchungs-röhrchen<br />

(eins für Klinische Chemie, Pathologie u Mikrobiologie) nach AVO evtl. Blutkulturflaschen; Evtl. Codein gegen<br />

Hustenreiz, Verbandsmaterial<br />

Durchführung: Pat. sitzt mit angehobenen, aufgestützten Armen am Bettrand od auf Stuhl. OK leicht vorgebeugt,<br />

so das sich Zwischenrippenräume dehnen. Pat soll während Punktion nicht husten od pressen. Günstig ist, wenn<br />

<strong>Pflege</strong>kraft vor Pat steht od sitzt, damit er sich festhalten kann.<br />

Ergusslokalisation sonographisch, Desinfektion der Punktionsstelle, Lokalanästhesie der Punktionsstelle,<br />

Arzt punktiert den Erguss,... Flüssigkeit wird herausgelassen bis nichts mehr kommt (typisches Zeichen das der<br />

Erguß komplett entfernt wurde ist Hustenreiz vom Pat.), Druckverband mit Beta-Salbe,<br />

Ablassen nicht mehr als 1 l <strong>bei</strong>m ersten Mal - massive Kreislaufbelastung - <strong>bei</strong> EWmangel u Herzinsuffizienz<br />

Nachsorge: RR, Puls, Atmung,Einstichstelle engmaschig kontrollieren<br />

Ca. 1 Stunde nach Punktion Th-röntgen um Komplikationen auszuschließen u Abklärung d. Ergusses<br />

Den Begriff chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) definieren, Krankheiten,<br />

die zu diesem Formenkreis gehören, aufzählen, sowie die Pathophysiologie des<br />

Asthma bronchiale erklären.<br />

Definition: Sammelbegriff für lang andauernde entzündliche Erkrankungen der Bronchien und der Lunge, die mit<br />

einer Verengung (Obstruktion) der Atemwege einhergehen.<br />

Dazu gehören: Asthma bronchiale, Chronisch- obstruktive Bronchitis, Lungenemphysem<br />

Pathophysiologie: Auslöser – Allergie oder Infekte, Anstrengung, psychische Faktoren Führt zu Entzündung<br />

der Bronchialschleimhaut Überempfindlichkeit des Bronchialsystems Bronchiale Obstriktion zeigt sich in<br />

Bronchialwandödem (starke Schwellung der Bronchialschleimhaut), Bronchospasmus (Kontraktion der<br />

Bronchialmuskulatur), Hyper und Dyskrinie (übermäßige und zähe Schleimbildung)<br />

Krankheitsentstehung des Asthma bronchiale:<br />

Exogen-allergisches Asthma, handelt sich um allergische Typ-1-Reaktion z.B. gegen Hausstaubmilben,<br />

Blütenpollen, Nahrungsmittel od Tierhaare. Diese Form des Asthma ist dem atopischen Formenkreis<br />

zuzurechnen. Häufig ist Eigen- oder Familienanamnese dann für weitere atopische Erkrankungen positiv<br />

Nicht allergisches Asthma (intrinsic Asthma) lösen Infekte, körperliche Anstrengungen, kalte Luft, psychische<br />

Faktoren z.B. Stress oder Inhalation atemwegsreizender Substanzen die Anfälle aus<br />

Mischformen sind häufig.


Über die <strong>Pflege</strong> <strong>bei</strong> chronisch obstruktiven <strong>Lungenerkrankungen</strong> sprechen.<br />

<strong>Pflege</strong> im akuten Anfall:<br />

Pat beruhigen; <strong>Pflege</strong>person sollte <strong>bei</strong>m Pat bleiben bis sich Anfall bessert; O2 Gabe; Arzneimittel: Beta-<br />

Sympathomimetika, Theophyllin, Glukokortikoide zum Inhalieren; Absaugen evtl. Intubation;<br />

Blutgasanalyse;<br />

Korrekte Anwendung von Dosieraerosolen: Aerosolbehälter schütteln; Schutzkappe abnehmen; Tief<br />

ausatmen; Mundstück in Mund führen u mit Lippen fest umschließen; Während langsamer, tiefer Einatmung<br />

Druck auf Kanister ausüben (Arzneimittel wird freigesetzt); Ca. 5 Sek Luft anhalten; Langsam wieder ausatmen;<br />

Bei Verordnung von 2 Hüben 5 min warten u dann 2. Hub inhalieren<br />

Korrekte Anwendung inhalativer Glukokortikoide:<br />

Glukokortikoid als Dosieraerosol stets mit Spacer inhalieren, da dann eine geringere Menge des Arzneimittels im<br />

Mund-Rachen-Raum hängen bleibt u mehr Wirkstoff die tieferen Atemwege erreicht; Vor den Mahlzeiten<br />

Inhalieren; Nach der Inhalation Zähne putzen oder zumindest den Mund gründlich ausspülen<br />

Medikamente sind hoch wirksam, deshalb im akuten Anfall nicht einfach 4 od 5 Hübe hintereinander nehmen!!!<br />

Vorsicht!!! Asthma Pat müssen wissen das sie <strong>bei</strong> Schmerzen od Fieber keine Azetylsalizylsäure (z.B. Aspirin)<br />

einnehmen dürfen, da diese Asthmaanfälle provozieren kann! Besser ist das ebenfalls rezeptfreie Paracetamol.<br />

Ausserdem müssen sie <strong>bei</strong> jedem Arztkontakt auf ihre Asthmaerkrankung hinweisen, da viele Arzneimittel <strong>bei</strong><br />

Asthma kontraindiziert sind.<br />

Patientenberatung:<br />

• Bewusstmachen der verschiedenen Einflussfaktoren auf eigene Atmung (Tagebuch führen)<br />

• Einübung von Entspannungs- u Atemübungen zur besseren Wahrnehmung der Atmung<br />

• Umgang mit dem Peak – flow – Meter mit Dokumentation der Ergebnisse<br />

• Kenntnis der Anatomie /Physiologie der Atmung sowie wichtigsten Anfallsauslöser u Möglichkeiten zu ihrer<br />

Vermeidung<br />

• Atemtechniken zur Verminderung der Atemwegsverengung wie z.B. dosierte Lippenbremse oder langsames<br />

Einatmen mit nachfolgendem Luftanhalten<br />

• Hinweise auf Selbsthilfegruppen<br />

Medikamente:<br />

Beta- Sympathomimetika:<br />

Wirken erschlaffend auf Bronchialmuskulatur, wirken auch am Herz mit Pulsanstieg u Erhöhung der Kontraktionskraft<br />

was zu NW führt wie Tachykardie, Herzklopfen, Rhythmusstörungen, Angina pectoris, RR-krisen,<br />

weiters Unruhe, Zittern u Kopfschmerzen. Darreichungsform sind Dosieraerosole u Pulverinhalatoren<br />

z.B. Alopent, Bricanyl, Serevent<br />

Parasympatholytika:<br />

Atropinabkömmlinge die durch Hemmung des Parasympathikus die Bronchien erweitern. NW gering, Mundtrockenheit,<br />

verminderte Produktion von Bronchialsekret. Vorzugsweise <strong>bei</strong> Pat mit Vorerkrankungen des<br />

Herzens angewendet. Im akuten Asthmaanfall reichen sie in der Regen nicht aus!! z.B. Atrovent, Berodual<br />

Theophylline:<br />

Erweitern Bronchien u Gefäße durch Erschlaffung der glatten Muskulatur, senken Lungengefäßwiderstand,<br />

steigern Atemantrieb; NW: Herzbeschwerden (Tachykardie, Herzrhythmusstörungen), Magen –Darm –<br />

Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Druchfall) u ZNS-Symptome (Unruhe, Kopfschmerz Muskelzittern).<br />

Therapeutische Breite <strong>bei</strong> Theophyllin ist sehr gering d.h. Spanne zw. „zu wenig“ und „zu viel“ ist sehr schmal.<br />

Theophylline werden grundsätzlich systemisch gegeben. z.B. Eyphylin oder Theospirex<br />

Cortisone: z. B. Becotide od. Pulmicort


Expektorantien:<br />

Wirken steigernd auf Bildung von Bronchialseket, den bereits gebildeten Schleim verflüssigen, Abtransport des<br />

Sekrets fördern. Wirken nur wenn Pat ausreichend (2-3l) trinken. Kontraindiziert <strong>bei</strong> Herzinsuffizienz, wenn Pat.<br />

zu schwach zum Abhusten sind. Verabreichung: i.v., oral, Salben, Inhalation, ätherische Öle<br />

Bei oraler Gabe können Magen- Darm- Beschwerden (Übelkeit) auftreten z.B. Aeromuc, Mucosolvan<br />

Über Rauchgas (Reizgase)- und CO- Vergiftung referieren<br />

Rauchgasvergiftung: Hier handelt es sich um Reizung der Atemwege durch im Rauch enthaltenen Giftstoffe<br />

(Reizgase). Es kann zu toxischen Lungenödem führen.<br />

Kann auch noch nach Stunden auftreten. Deshalb ist es wichtig, das jeder, der Rauchgasen ausgesetzt war,<br />

Cortisonspray (Becotide,...) erhält u dies nach folgendem Therapieschema inhaliert:<br />

Unmittelbar nach Vergiftung 5 Hübe am Unfallort; alle 5-10 min 2-5 Hübe bis zur Leerung des ersten Packung.<br />

Nach Rauchgasvergiftung ist Überwachung über mind. 24 Stunden nötig, wegen Gefahr eines Lungenödems, das<br />

erst später auftreten kann.<br />

Kohlenmonoxidvergiftung:<br />

Kohlenmonoxid ist farbloses, geruchloses u geschmackloses Gas, das <strong>bei</strong> Verbrennung kohlenstoffhaltigen (d.h.<br />

organischen) Materials freigesetzt wird. Das Gas ist leichter als Luft und explosiv.<br />

Wie kommt es zur Kohlenmonoxidvergiftung?<br />

Zu Hause: Heizung und Durchlauferhitzer, die mit Gas, Holz oder Kohle betrieben werden<br />

• Kochstellen die ebenfalls mit Gas, Kohle oder Holz betrieben werden (Fettverbrennung)<br />

• Bei allen Brandunfällen; Autoabgase (Suizidversuche in der Garage)<br />

Im Beruf: Kohlebergbau; Metallgewinnung;<br />

Wie schädigt Kohlenmonoxid den Organismus?<br />

Verdrängt O2 vom Hämoglobin. Bindung ist 240- fach stärker. Über diesen Mechanismus gelangt weniger O2 ins<br />

Gewebe.<br />

CO führt zu Linksverschiebung der O2-Dissoziationskurve. Hierdurch kommt es zu schlechteren O2-abgabe ans<br />

Gewebe.<br />

CO reagiert mit Cytochrom a3-Oxidase u Cytochrom p-450. Es kommt hiermit zusätzlich zu weiteren Hypoxie auf<br />

zellulärer Ebene.<br />

CO hat direkt toxischen Effekt auf viele Organe. Es sind v. a. Herz u Gehirn zu nennen. Typisch für schwere CO –<br />

Intoxikation sind petechiale Blutungen u Nekrosen im Globus pallidus, der Substantia nigra u Hippocampus.<br />

Welche Symptome haben die Pat.?<br />

Leichte Symptome: Kopfschmerzen, Übelkeit u Erbrechen, Schwindel, Sehstörungen, Konzentrationsstörungen<br />

Schwere Symptome: Atemnot (Lungenödem, Coronarinsuffizient), Koma (Cerebrale Hypoxie, Hirnödem,<br />

petechiale Blutungen und Nekrosen), Herz – Kreislaufstillstand (Herzinfarkt und Kardiomyopathie)<br />

Spätschäden: Oft erst Wochen u Monate nach CO- Exposition treten schwere neurolog. Symptome auf. Bis zu<br />

40% der nicht durch hyperbaren O2 behandelten Pat erleiden Spätschäden: Psychosen,<br />

Verwirrtheitszustände, Denk und Verhaltensstörungen, Urininkontinenz, Demenz<br />

Diagnosestellung: Messung der CO – Menge im Blut (mehr als 10% gilt als diagnostisch signifikant); Messung<br />

der CO – Menge in der Atemluft<br />

Was ist zu tun, wenn eine CO Vergiftung vermutet wird? Der Zeitfaktor beeinflusst die Prognose!!<br />

Ersttherapie: Eigenschutz bedenken; Sofort frische Luft zuführen (Fenster und Türen öffnen und das Haus<br />

verlassen); Sofort die Rettungsleitstelle informieren ; Sauerstoffzufuhr über Maske dadurch wird die HWZ des CO<br />

von 240 min auf ca. 45 min gebracht; Intubation, Beatmung mit 100% Sauerstoff; Schnellstmögliche Verlegung in<br />

ein Druckkammerzentrum


Klinik: Hyperbare O2-Behandlung (Hyperbare Sauerstoff – O2 wird ins Serum gepresst u verdrängt so den CO<br />

von den Ery´s); Intensivtherapie falls notwendig (Intubation u. Beatmung etc.); Überwachung für mind. 24 h auf<br />

einer Intensivstation (Gefahr eines ARDS); Konsilliarische Untersuchungen (Neurologie u. ggf. HNO, Augen,...)<br />

Effekt des hyperbaren Sauerstoffs:<br />

Der hyperbare O2 ist schnellste u sicherste Methode um Gift aus dem Organismus zu eliminieren. Bei Raumluft<br />

benötigt Körper etwa 320 min. um die Hälfte des Kohlenmonoxids zu beseitigen. Mit hyperbarem O2 benötigt<br />

Organismus 23 min um die Hälfte des Giftes zu entfernen.<br />

Schnellstmögliche Beseitigung des Kohlenmonoxids aus dem Organismus<br />

Unterstützung der Abtrennung von CO aus dem Myoglobin und den Zytochromen<br />

Sofortige Beseitigung einer evtl. Hypoxie durch Anreicherung des Blutes mit gelöstem O2<br />

Reduzierung der Lipidperoxydation etc. (Verminderung von Spätschäden)<br />

Kriterien der Patientenbeobachtung (Inspektion, Atemgeräusche, Atemgeruch,<br />

Sputum,...)<br />

Diagnose <strong>bei</strong> <strong>Lungenerkrankungen</strong>:<br />

Anamnese: Erfragt werden frühere Herzerkrankungen, allerg. Erkrankungen, TBC, Tumore u tiefe<br />

Beinvenenthrombosen. Wichtig ist seit wann+wie viel Pat rauchen (Hauptrisikofaktor für BronchusCA, chron<br />

obstruktive Bronchitis u Emphysem<br />

Inspektion:<br />

Thoraxdeformitäten, z.B. eine Trichterbrust; Seitendifferenzen in den Atembewegungen; paradoxe Atmung, <strong>bei</strong><br />

der betroffene Thoraxhälfte <strong>bei</strong>m Einatmen kleiner u <strong>bei</strong>m Ausatmen größer wird ( z.B. <strong>bei</strong>m Pneumothorax)<br />

Perkussion:<br />

Perkussion <strong>bei</strong> gesunden Lunge ergibt typischer Klopfschall der sonor genannt wird.<br />

ist Luftgehalt in der Lunge erhöht z.B. <strong>bei</strong>m Emphysem od Pneumothorax, ist Klopfschall lauter u tiefer<br />

(hypersonor) u erinnert an Ton, den das Beklopfen einer leeren Schachtel erzeugt.<br />

<strong>bei</strong> Pneumonie od Erguss ist Schall dagegen deutlich leiser (gedämpft), vergleichbar dem Beklopfen des OS<br />

mit Hilfe der Perkussion Lungengrenzen u Atemverschieblichkeit (normal 4 – 6 cm) bestimmt werden<br />

Auskultation:<br />

Das Abhorchen der Lunge mit Stetoskop zeigt leises Atemgeräusch<br />

Über kollabierten Lungenpartien od Emphysem ist Atemgeräusch abgeschwächt, <strong>bei</strong> gr. Ergüssen fehlt es<br />

fauchendes Bronchialatmen ist <strong>bei</strong>m Gesunden nur über Trachea und Hauptbronchien zu hören u spricht<br />

ansonsten z.B. für Pneumonie<br />

ebenfalls pathologisch sind sämtliche Neben- od Rasselgeräusche<br />

Was es noch gibt: Thorax Röntgen, Durchleuchten = bewegtes bild Röntgen, Lungen perfusion /ventilations<br />

Szintigramm, Ultraschall, Spirometrie, Peak –flow – meter (höchste ausatem Geschwindigkeit), Blutgasanalyse,<br />

Bronchoskopie, Mediastinoskopie oder Thorakoskopie<br />

Atemgeräusche:<br />

Schnarchen:<br />

Flattern von Gaumensegel. Gefahr der Schlafapnoe Hier treten während des Schlafens pro Stunde mehr als 10<br />

Atempausen von über 10 sek. Dauer auf. Dies führt zu starker Müdigkeit, einschlafen <strong>bei</strong> unpassenden<br />

Gelegenheiten, Leistungsminderung sowie art. Hypertonie u Herzrhythmusstörungen. Diagnose gestellt wird in<br />

einem Schlaflabor. Leichte Formen können durch Allgemeinmaßnahmen wie etwa Gewichtsabnahme gebessert<br />

werden. Verengungen im HNO- Bereich werden operativ beseitigt. In schweren Fällen ist eine kontinuierliche<br />

nächtliche Überdruckbeatmung (CPAP) notwendig.<br />

Stridor:<br />

= pfeifen entsteht durch verengte Atemwege. Durch Verengung wird Luftstrom behindert, so dass meist<br />

gleichzeitig Dyspnoe auftritt. Entsteht das Geräusch <strong>bei</strong> Einatmung, handelt es sich um inspiratorischen Stridor.<br />

z.B. Laryngospasmus od. Epiglotitis oder Verlegung durch Fremdkörper, der expiratorische Stridor entsteht <strong>bei</strong><br />

Ausatmung, ist Folge verengter intrathorakaler Luftwege. z.B. COPD od Asthma bronchiale<br />

Vorsicht!! Gleichzeitiges Auftreten von Atemnot u Stridor sind Zeichen eines Notfalls! Ursache könnte<br />

Fremdkörper od allerg. Reaktion sein. z.B. Fremdkörper Pat quer über´s Bett legen od OK nach unten hängen<br />

lassen und Abklopfen. Kinder an den Füßen aufheben


Rasselgeräusche (RG):<br />

Trockene Rasselgeräusche entstehen, wenn Schleimfäden in den Luftwegen schwingen. Treten <strong>bei</strong> chron<br />

obstruktiver Bronchitis od Asthma bronchiale auf. Je nach Klangqualität werden <strong>bei</strong> trockenen Rasselgeräuschen<br />

Pfeifen, Giemen und Brummen unterschieden<br />

Feuchte Rasselgeräusche sind Folge einer Flüssigkeitsansammlung in Luftwegen od in Alveolen. Durch<br />

strömende Atemluft kommt es zur Blasenbildung. Feuchte RG sind am ehesten mit dem Perlen von<br />

Mineralwasser zu vergleichen, können aber auch brodelnden Charakter haben.<br />

Vorsicht!! Brodelnde Atemgeräusche in Kombination mit Atemnot u evt. schaumig-serösem Sputum sind<br />

Leitsymptome d Lungenödems: Arzt informieren; Oberkörper hoch, Beine tief lagern; auf AVO O2 verabreichen<br />

Schluckauf (Singultus):<br />

Folge einer Reizung des N. phrenicus. Dieser versorgt Zwerchfell u gibt Impuls für ruckartige Kontraktion des<br />

Zwerchfells, die plötzlich Luft in Brustkorb einströmen lässt. N.phrenicus kann gereizt werden, wenn zu viel Luft<br />

geschluckt wurde u Luftblase im Magen auf Nerv drückt. Auch kalte Getränke u OP im Oberbauch können<br />

Schluckauf auslösen. Bei quälendem Schluckauf schaffen krampflösende od beruhigende Arzneimittel Abhilfe.<br />

Atemgerüche: Foeter ex ore ( schlechter Geruch aus dem Mund)<br />

- Azetongeruch ist typisch für diabetisches Koma u tritt hier oft zusammen mit Kussmaul- Atmung auf. Auch<br />

Nahrungskarenz od Hunger können zum Azetongeruch führen, wenn <strong>bei</strong>m Abbau der Fettreserven vermehrt<br />

Ketonkörper entstehen.<br />

- Ammoniakgeruch (nach Salmiakgeist riechend) weist auf schwere Beeinträchtigung der Leberfunktion hin.<br />

Leber kann Ammoniak, das <strong>bei</strong>m Eiweißzerfall entsteht, nicht mehr abbauen (Leberkoma)<br />

- Foeter hepaticus (wie frische Leber) kann <strong>bei</strong>m Leberversagen (Leberzerfallkoma ) auftreten<br />

- Fäulnisgeruch (übel riechend bis jauchig stinkend) weist auf Zerfallsprozesse in Atemwegen hin, etwa <strong>bei</strong><br />

Lungengangrän od Bronchialkarzinom<br />

- fade- süßlicher Eitergeruch <strong>bei</strong> bakt Infektionen u ist charakterist. <strong>bei</strong> akuter Bronchitis od Pneumonie<br />

- Foetor urämicus (urinöser Geruch) tritt im Endstakium des Nierenversagens (Urämie) auf.<br />

Sputum:<br />

Sputum: Bronchialsekret, abgesehen von geringen Mengen gelegentlichen, glasig-hellen Sputum immer pathol.<br />

Hämoptysen: Aushusten von blutigem Sputum oder geringen Blutmengen<br />

Hämoptoe: Aushusten von größerenBlutmengen.<br />

Hämoptoe u Hämoptysen werden als Bluthusten zusammengefasst. Bereits Pneumonie oder Bronchitis können<br />

zu Hämoptysen führen, blutiges Sputum ist aber oft Zeichen einer schweren Erkrankung, z.B. eines BronchialCA<br />

od eines Lungeninfarktes. Ursache von Bluthusten kann aber auch außerhalb der Lunge liegen. z.B.<br />

Herzerkrankungen mit Lungenstauung od Gerinnungsstörungen<br />

Notfall!! Hämoptoe ist ein Notfall, da einer starken, lebensgefährliche Blutung, ein Blutsturz droht:<br />

Arzt sofort benachrichtigen; Oberkörper hochlagen; Pat beruhigen; Blut auffangen, etwa in einer<br />

Nierenschale; evtl. Sekret absaugen; Mundpflege durchführen<br />

Bluthusten ist vom Bluterbrechen (Hämatemesis) abzugrenzen. Dieses ist durch die Einwirkung des sauren<br />

Magensafts meist schwärzlich u erinnert an Kaffeesatz, ausgeschlossen ist hier aber die Ösophagusvarizenblutung.<br />

Hier ist das Blut hellrot-schaumig.<br />

Sputumdiagnostik:<br />

Zur Untersuchung von Sputum eignet sich am besten Morgensputum (Nüchternsputum) d.h. Sekret, das vor dem<br />

Frühstück u vor dem Zähneputzen ohne Speichel in sterilen, beschrifteten Gefäß aufgefangen wurde.<br />

Wichtig ist dass Pat nicht einfach Speichel ausspuckt sondern durch Husten Sputum aus Lunge abhustet.<br />

Bei der bakteriol. Untersuchung werden vom Sputum Keime bestimmt, die zur Entzündung der Atemwege geführt<br />

haben, u das dazu passende Antibiotikum zu bestimmen.<br />

Zur Tumorzellsuche wird Sputum in Röhrchen das mit Formalin- Flüssigkeit gefüllt ist aufgefangen und in<br />

Zytologie geschickt.<br />

Sputum ist immer als Infektiös zu betrachten!!! Nie Anhusten lassen, Kontaminierte Flächen desinfizieren, Für den<br />

Pat. Abfallsack direkt ans Bett kleben damit er Taschentücher und dergleichen entsorgen kann.<br />

Definitionen und Ursachen von Hypo- und Hyperventilation kennen


Hypoventilation:<br />

Im Verhältnis zum O2- bedarf des Körpers zu geringe Belüftung d Alveolen mit vermindertem AMV u Anstieg von<br />

pCO2 (respiratorische Insuffizienz), <strong>bei</strong> starker Ausprägung Abfall von pO2 (CO2 zu hoch, O2 zu niedrig)<br />

Ursachen: Schmerzen im Brustkorb od Abdomen, die zu einer Schonatmung führen, z.B. nach OP; Schlechter<br />

AZ des Pat; Behinderung d Atmung durch Störungen des Atemzentrums, Atemmuskulatur od der Atemwege.<br />

Hyperventilation: Gesteigertes AMV über Stoffwechselbedürfnisse des Körpers hinaus mit zu niedrigem pCO2<br />

(Hypokapnie) <strong>bei</strong> normalem bis erhöhtem pO2. (CO2 zu niedrig, O2 normal bis leicht erhöht)<br />

Ursachen: psychogen, metabolisch, zentral (ZNS- Schädigung), kompensatorisch (als Reaktion auf einen<br />

Sauerstoffmangel), hormonell od. medikamentös<br />

Bei der Psychogen bedingte Hyperventilation kommt es zu einem Anstieg des pH- Wertes mit Abnahme der<br />

Kalziumionen im Serum. Diese äußert sich in der Hyperventilationstetanie (Hyperventilationssyndrom) mit<br />

Muskelkrämpfen, für die die Pfötchenstellung der Hände ganz typisch ist. Hält man dem Pat eine Plastiktüte so<br />

vor Mund und Nase, dass er seine Ausatemluft wieder einatmet, kann die Hyperventilation durchbrochen werden,<br />

da durch die Ruckatmung der PCO2 und damit die Kalziumionen- Konzentration wieder ansteigt.<br />

Untersuchungsmöglichkeiten (Diagnosefindung) <strong>bei</strong> <strong>Lungenerkrankungen</strong><br />

Anamnese (Eigenanamnese, Familienanamnese, Sozialanamnese, Berufsanamnese und Vegetative<br />

Anamnese), Körperliche Untersuchung, Thorax Röntgen, Durchleuchten = bewegtes Röntgenbild, Lungen<br />

perfusion /ventilations Szintigramm, Ultraschall, Spirometrie, Peak –flow – meter (höchste ausatem<br />

Geschwindigkeit), Blutgasanalyse, Bronchoskopie, Mediastinoskopie oder Thorakoskopie<br />

Störungen des Säure-Basen-Haushalts erklären (Auswirkungen von Azidose/Alkalose)<br />

resp. Azidose resp. Alkalose met. Azidose met. Alkalose<br />

pH (für Stoffwechsel<br />

normaler Ph<br />

notwendig, normal ist<br />

7,34 - 7,44)<br />

nieder, unter 7,34<br />

hoch, über 7,45<br />

nieder<br />

Standardbicarbonat normal, später hoch normal, später nieder nieder, unter<br />

22mmol/l<br />

pCO2 hoch, über 45mm nieder, unter normal, später<br />

Hg<br />

Ursachen resp. Insuffizienz,<br />

chron. obstr.<br />

Atemweserkrank.<br />

atemdepressive<br />

Medis<br />

(co2 kann nicht<br />

rauß)<br />

Mechanismus zu geringes<br />

abatmen von CO2<br />

Kompensation<br />

des Körpers<br />

Niere scheidet mehr<br />

H+ Ionen aus,<br />

dadurch steigt das<br />

Standardbicarbonat<br />

35mmHg<br />

Hyperventilation<br />

psychogen oder <strong>bei</strong><br />

SHT<br />

zu viel abatmen von<br />

CO2<br />

Niere scheidet<br />

weniger H+ Ionen<br />

aus, dadurch sinkt<br />

das<br />

Standardbicarbonat<br />

nieder<br />

diabetische<br />

Ketoazidose,<br />

Laktazidose <strong>bei</strong><br />

Schock<br />

(überangebot von<br />

Milchsäure)<br />

stoffwechselbedingte<br />

Übersäuerung<br />

Hyperventilation,<br />

dadurch sinkt das<br />

CO2<br />

hoch<br />

hoch, über<br />

26mmol/l<br />

normal<br />

hoher Verlust<br />

von<br />

Magensäure<br />

<strong>bei</strong> Erbrechen<br />

od<br />

Magensonde<br />

(z.B. Bulämie)<br />

Verlust von<br />

Säure<br />

nur geringe<br />

Kompensation<br />

möglich (denn<br />

d. Körper<br />

müsste<br />

weniger<br />

Atmen, CO2<br />

zum Ausgleich)<br />

Auswirkungen von Azidosen sind:<br />

• Dämpfung des ZNS mit Verwirrtheit, Muskelschwäche, Koma,<br />

• Wirkung auf das Herz-Kreislauf System durch RR Abfall und Herzrhythmusstörungen (Schwelle für das<br />

Kammerflimmern sinkt);


Bei der metabolischen Azidose ist die Atmung gesteigert, Atemfrequenz und Atemtiefe nehmen zu. Im Gegensatz<br />

zur respiratorischen Azidose, denn hier ist die Atemdepression meist die Ursache!<br />

Auswirkungen von Alkalosen sind:<br />

• Übererregbarkeit des ZNS, Verwirrtheit, Tetanie,<br />

• Wirkung auf das Herz-Kreislaufsystem durch RR Abfall (Vasodilatation) und Herzrhythmusstörungen;<br />

Die Blutgasanalyse (BGA) erklären können<br />

Normalwerte: PH art.: 7,36-7,44; paO2: >70mmHg (9,5 kPa; altersabhängig<br />

paCO2: 35- 45 mmHg (4,6-6,1kPa) Standardbicarbonat (HCO3): 22-26 mmol/l<br />

BE –2 - +2 mmol/l<br />

Die Blutgasanalyse erlauben eine Beurteilung des Gasaustausches und des Stoffwechsels.<br />

Hypoxie: zu wenig O2 in einzelnen Körperregionen od im ganzen Körper. Ursachen z.B.<br />

Durchblutungsstörungen, Anämie, Hypoxämie<br />

Hypoxämie: Erniedrigung des O2-partialdruckes im art. Blut (paO2) auf Werte unter 70 mmHg<br />

Hypokapnie: Erniedrigung des Kohlendioxidpartialdruckes im art. Blut (paCO2) unter 35 mmHg. Durch<br />

Hyperventilation od metabolische Azidose mit resp. Kompensation bedingt<br />

Hyperkapnie: Erhöhung des Kohlendioxidpartialdruckes im art.Blut (paCO2) auf über 45 mmHg<br />

Hervorgerufen durch resp. Insuffizienz mit Hypoventilation od met. Aklalose mit resp. Kompensation<br />

Arterielle Blutentnahme:<br />

Materialien: Sterile Handschuhe, Tupfer und Hautdesinfektionsmittelin spezielles BGA-Röhrchen (Spritze mit<br />

Heparin); spezielles Venflon zum punktieren von Arterien; Tupfer oder Kompressen zum Komprimieren der<br />

Punktionsstelle, Verbandmaterial, <strong>bei</strong> Punktion der A. femoralis ein Sandsack<br />

Wichtig ist <strong>bei</strong> Pat die Blutverdünnung (Sintrom, Marcumar, ASS, u.ä.) nehmen vorher abklären ob es keine<br />

Kontraindikationen gibt.<br />

Die Arterienpunktion ist eine ärztl. Aufgabe. Meist wird A. radialis im Handgelenkbereich oder die A. femoralis im<br />

Leistenbereich punktiert.<br />

Nach Punktion Kompression der Punktionsstelle mind. 5 min., da sich sonst große Hämatome bilden können.<br />

Auch danach muss Punktionsstelle noch auf Nachblutungen kontrolliert werden.<br />

An punktierten Extremität stündl. Puls u Hautdurchblutung prüfen. Das BGA-Röhrchen nach Punktion luftdicht<br />

verschließen und (gekühlt) zum Labor bringen. Für korrekte Auswertung der BGA sind zusätzlich (für Pat<br />

während einer O2-Therapie) die O2 Konzentration der Atemluft und <strong>bei</strong> Fieber Körpertemp. des Pat. notieren.<br />

Kapilläre Astrup:<br />

Blutentnahme wie <strong>bei</strong>m BZ- messen, aber in ein Glasröhrchen.<br />

Durchführung: Handschuhe; Ohrläppchen hyperämisieren mit Finalgon (fördert Durchblutung) eincremen, Pat<br />

darf nicht hingreifen!! denn die Salbe brennt sehr stark; oder am Finger Blut abnehmen; Ohrläppchen oder Finger<br />

Desinfizieren; Schnell und tief zustechen; Kapillare Luftfrei füllen; danach die Einstichstelle mit einem Tupfer<br />

komprimieren.; Material entsorgen, Dokumentieren<br />

Über die Lungenembolie referieren (Entstehung, Symptome, Therapie und <strong>Pflege</strong>)<br />

Lungenembolie: Plötzliche od schrittweise Verlegung d Lungengefäße durch Thromben aus venös.Gefäßsystem<br />

Entstehung: Folge der Verlegung der Lungenstrombahn ist akute Widerstandserhöhung im kleinen Kreislauf mit<br />

Entwicklung eines Pumpversagens (Dekompensation) der rechten Herzkammer (akutes Cor pulmonale)<br />

Symptome: hängen von dem Ausmaß der Strombahnverlegung ab; plötzliches auftreten von Atemnot; Zyanose;<br />

Husten evtl. mit blutigem Sputum; atemabhängige Thoraxschmerzen; Pat ist ängstlich und unruhig; Haut blass<br />

und schweißig; zusätzlich Symptome einer tiefen Beinvenenthrombose; Als Zeichen einer zentralvenösen<br />

Druckerhöhung sind die Halsvenen gestaut; Puls oft arrhythmisch und Tachykardie; Atemfrequenz erhöht<br />

Diagnose: Die Röntgenaufnahme des Thorax ist nur selten pathologisch. Das EKG zeigt meist Zeichen einer<br />

Rechtsherzbelastung und evtl. Rhythmusstörungen. Diagnostisch entscheidend sind das


Lungenperfusionsszintigramm und <strong>bei</strong> zweifelhaften Szintigrammoder Indikation zur Lyse die<br />

Pulmonalisangiographie. Eine Blutgasanalyse gibt Auskunft über das Ausmaß der resp. Insuffizienz.<br />

Therapie:<br />

i.v. Schmerzbekämpfung mit Opioiden, Sedierung u die i.v. Gabe eines Heparinbolus<br />

<strong>bei</strong> Hypoxie O2 Gabe u im Extremfall Beatmung<br />

i.v. Vollheparinisierung über Perfusor verhindert relativ zuverlässig weitere Ausbreitung d Lungenembolie.<br />

In kritischen Fällen (Stadium 3 und 4) muss nach der initialen Schocktherapie die rasche Auflösung bzw.<br />

Entfernung des Embolus versucht werden: Lysetherapie mit Streptokinase, Urokinase oder rt-PA ist aber<br />

nicht immer erfolgreich zudem liegen oft Kontraindikationen vor.<br />

Manchmal kann Embolus über Katheter entfernt werden<br />

offene OP ist nur selten angezeigt.<br />

Nach Überwinden des Akutstadiums hat die medikamentöse Behandlung mit Antikoagulantien (Marcumar)<br />

die Rezidivverhütung zum Ziel.<br />

Rezidivierende Lungenembolien können zum chron. Cor pulmonale führen.<br />

<strong>Pflege</strong>: Erstmaßnahmen:<br />

Pat hat absolute Bettruhe; Pat möglichst nicht alleine lassen, Arzt verständigen; Fenster öffnen, evtl. O2 Gabe<br />

laut AVO; <strong>bei</strong> Atemnot hilfestellung leisten<br />

VZ kontrollieren, <strong>bei</strong> Schockzeichen Beine auf Herzniveau anheben, da<strong>bei</strong> leichte Oberkörperhochlagerung<br />

belassen. Keine Kopftieflagerung als Schocktherapie, da die Volumenverschiebung zu einem akuten<br />

Herzversagen führen kann.<br />

Materialien für einen venösen Zugang mit Blutentnahme, einen ZVK und eine Blutgasanalyse sowie die oben<br />

genannten Arzneimittel richten lassen; evtl Verlegen des Pat auf die Intensivstation<br />

Vorsicht!!! Bei Verdacht auf Lungenembolie u während einer Lysetherapie keine i.m. Injektionen verabreichen<br />

<strong>Pflege</strong> im weiteren Krankheitsverlauf:<br />

Bettruhe; OK-Hochlagerung zusätzliche Weichlagerung im Rahmen der Dekubitusprophylaxe<br />

Körperpflege des Pat übernehmen Vorsicht <strong>bei</strong> Mundpflege, keine Nassrasur<br />

Kost darf nicht blähend oder stopfend sein, hierdurch würde die Atmung beeinträchtigt werden. Da die Pat zur<br />

Verhinderung neuer Embolien zum Stuhlgang nicht pressen sollten Obstipationsprophylaxe<br />

Bei Rechtsherzbelastung ist eine Flüssigkeitsbilanzierung angezeigt<br />

Thromboseprophylaxe mit Kompressionsverbände oder –strumpf, Beinhochlagerung; Pneumonieprophylaxe<br />

Krankenbeobachtung:<br />

Atmung, Bewusstsein, Puls, RR, Hautfarbe, Temp. Allgemeinbefinden<br />

Bei Lysetherapie zusätzlich auf Blutungen achten (Haut, Schleimhäute, Blut im Stuhl, Gelenkschmerzen)<br />

Pat müssen nach durchgemachten Lungenembolie wissen, wie sie sich vor einer (erneuten) Thrombose v.a. der<br />

Beinvenen schützen können. Sie müssen bereits <strong>bei</strong> geringsten Verdacht einer Thrombose den Arzt aufsuchen.

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