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Liechtensteinische Kraftwerke Geschäftsbericht 2002

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<strong>Liechtensteinische</strong> <strong>Kraftwerke</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong><br />

<strong>2002</strong>


Inhalt<br />

Wichtige Kennzahlen im Vorjahresvergleich 3<br />

Organe der <strong>Liechtensteinische</strong>n <strong>Kraftwerke</strong> 4<br />

Schwerpunkte des Geschäftsjahres <strong>2002</strong> 5<br />

Stromverbrauch 9<br />

Inländische Stromproduktion 10<br />

<strong>Kraftwerke</strong> und Netze 10<br />

Wasserkraftwerke 10<br />

Solarkraftwerke 11<br />

Netzbetriebsführung 11<br />

Umspannwerke 11<br />

Verteilanlagen 12<br />

Telecom-Leitungsnetz (TLN) 14<br />

Netzdokumentation 14<br />

Marktleistungen und Marketing 15<br />

Öffentlichkeitsarbeit 16<br />

Lie-Comtel AG 16<br />

Management-Dienste 17<br />

Verwaltungsrat und Geschäftsleitung 19<br />

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung und zur Bilanz 20<br />

Erfolgsrechnung 22<br />

Bilanz 24<br />

Kapitalflussrechnung 26<br />

Abschreibungen, Gewinnverwendung 27<br />

Ergebnis nach Geschäftsbereichen 28<br />

Bericht des Aufsichtsrates 29<br />

Ausblick 31<br />

Entwicklung der <strong>Liechtensteinische</strong>n <strong>Kraftwerke</strong> (1923–<strong>2002</strong>) 34<br />

Energiestatistik <strong>2002</strong> 36<br />

Dieser <strong>Geschäftsbericht</strong> wurde auf umweltfreundlichem Papier gedruckt, das zu je 50<br />

Prozent aus Recyclingfasern und chlorfrei gebleichten Zellstoffen besteht.<br />

Auf der Umschlagseite abgebildet sind LKW-Netzmonteure bei<br />

Montagearbeiten an der Beleuchtung des Aukreisels in Vaduz.<br />

Die Farbbilder im Innenteil zeigen Ausschnitte aus dem Arbeitsalltag<br />

und Berufsbilder bei den LKW: Monteure des Bereichs Telecom-<br />

Leitungsnetz in der Telefonzentrale (S.2), Überwachungsarbeiten in<br />

der Netzleitstelle (S.8), Teamwork von Monteuren der Lie-Comtel<br />

und des Bereichs Elektroinstallationen (S.13), Beratung im Elektrofachgeschäft<br />

(S.18), Kundengespräch im Kundenservice-Center (S.30).


<strong>Liechtensteinische</strong> <strong>Kraftwerke</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2002</strong><br />

<strong>Liechtensteinische</strong> <strong>Kraftwerke</strong><br />

Im alten Riet 17, 9494 Schaan<br />

Telefon +423 236 01 11; Telefax +423 236 01 12<br />

E-Mail: lkw@lkw.li<br />

Homepage: www.lkw.li


3<br />

Wichtige Kennzahlen im Vorjahresvergleich<br />

<strong>2002</strong> 2001 +/– %<br />

Stromversorgung (in 1’000 kWh)<br />

Stromabgabe ans Landesnetz 317’595 312’419 + 1,7<br />

Eigenerzeugung LKW-<strong>Kraftwerke</strong> (Wasser und Solar) 76’179 74’295 + 2,5<br />

Produktion der BHKWs 4’618 4’266 + 8,3<br />

Strom-Zukauf (inkl. BHKWs) 242’101 238’978 + 1,3<br />

Finanzdaten (in 1’000 CHF)<br />

Gesamtumsatz (ohne ausserordentliche Erträge) 68’476 66’092 + 3,6<br />

Umsatz pro Mitarbeiter 415 401 + 3,5<br />

Ertrag aus Energieverkauf 44‘689 44’162 + 1,2<br />

Ertrag aus Dienstleistungen 20’468 18’852 + 8,6<br />

Investitionen in das Anlagevermögen 13’096 17’280 – 24,2<br />

Abschreibungen 8’381 8’730 – 4,0<br />

Gewinn 733 1’441 – 49,1<br />

Personal<br />

Mitarbeiter (inkl. Lehrlinge) 165 165 0,0<br />

Personalaufwand (inkl. temporäre Mitarbeiter) 16’081 15’198 + 5,8<br />

320<br />

300<br />

280<br />

260<br />

240<br />

220<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Entwicklung des Strombedarfs in Mio. kWh<br />

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

Gesamtverbrauch<br />

Eigen-Erzeugung LKW<br />

Strom-Zukauf<br />

Erzeugung BHKWs<br />

2001<br />

<strong>2002</strong><br />

Stromverbrauch der<br />

Gemeinden in Mio. kWh<br />

Balzers<br />

Triesen<br />

Triesenberg / Alpengebiet<br />

Vaduz<br />

Schaan<br />

Planken<br />

Eschen<br />

Mauren<br />

Gamprin<br />

Schellenberg<br />

Ruggell<br />

10<br />

Hochtarif<br />

Niedertarif<br />

20 30 40 50 60


4<br />

Organe der <strong>Liechtensteinische</strong>n <strong>Kraftwerke</strong><br />

Verwaltungsrat<br />

lic. iur. HSG Violanda Lanter-Koller, Ruggell, Präsidentin*<br />

Hanno Konrad, Dipl. Ing. ETH, Schaan, Vizepräsident (bis 30.4.<strong>2002</strong>)*<br />

Dr. Alexander Ospelt, Triesen, Vizepräsident (seit 30.4.<strong>2002</strong>)*<br />

Franz Josef Beck, Ing. HTL, Triesen<br />

Albert Kindle, Schreiner, Nendeln<br />

Reinhard Marxer, Zimmermeister, Mauren<br />

Hans Quaderer, Ingenieur, Schaan<br />

Heribert Vogt, Rechnungsführer, Balzers<br />

Kurt Beck, dipl. Treuhänder, Triesenberg (Ersatzmitglied)<br />

Hubert Müssner, Programmierer, Bendern (Ersatzmitglied<br />

Aufsichtsrat<br />

Louis Gassner, Triesenberg, Präsident<br />

Peter Büchel, Schellenberg<br />

Hans-Rudolf Hächler, Schellenberg<br />

Gerlinde Mella-Schädler, Triesenberg (Ersatzmitglied)<br />

Irene Wenaweser, Schaan (Ersatzmitglied)<br />

Geschäftsleitung<br />

Hagen Pöhnert, Generaldirektor*<br />

Herbert Müller, Kaufmännischer Direktor*<br />

Armand Jehle, Technischer Direktor*<br />

Geschäftsbereichs- und Stabsstellenleiter<br />

Walter Bucher, Telecom-Leitungsnetz<br />

Franz Büchel, Logistik<br />

Werner Büchel, Niederspannung<br />

Rainer Götz, Elektroinstallationen<br />

Fredy Gstöhl, Bauprojekte<br />

Werner Hemmerle, Personalwesen<br />

Peter Höbl, Netzdokumentation<br />

Adolf Kaiser, Rechnungswesen<br />

Normann Kaiser, Elektrofachhandel<br />

Paul Kaiser, Liegenschaftsverwaltung<br />

Zeno Marxer, Hochspannung<br />

Gert Meier, Technische Dienste<br />

Mario Nescher, Netzbetriebsführung<br />

Harald Oehri, Informatik<br />

Ewald Ospelt, Kundenservice-Center<br />

jj* Mitglieder des Verwaltungsausschusses


5<br />

Bericht des Verwaltungsrates<br />

An die Regierung des Fürstentums Liechtenstein<br />

zu Handen des Hohen Landtages<br />

Der Verwaltungsrat der <strong>Liechtensteinische</strong>n <strong>Kraftwerke</strong> (LKW) freut sich, Ihnen<br />

den <strong>Geschäftsbericht</strong> für das Jahr <strong>2002</strong> vorzulegen. Er zeichnet die<br />

wichtigsten Konturen eines bedeutenden Geschäftsjahres nach, das sich<br />

für die Unternehmung nicht nur wirtschaftlich erfolgreich gestaltete. Auch in<br />

der kontinuierlichen Verbesserung des Qualitätsstandards bei den Dienstleistungen<br />

für die Kunden und beim Ausbau der technischen Anlagen sind<br />

die LKW einen grossen Schritt vorangekommen. Mehrere strategisch wichtige<br />

Projekte konnten abgeschlossen werden. Dazu zählen die Einrichtung<br />

eines Kundenservice-Centers für die noch bessere Betreuung der Kundinnen<br />

und Kunden und die weitere Absicherung der Versorgungssicherheit<br />

durch den Ausbau des Elektrizitätsnetzes auf der Spannungsebene von<br />

110’000 Volt.<br />

Ein Jahr der Veränderungen Aus Unternehmenssicht ganz besonders<br />

erfreulich ist die Unternehmenskultur des Miteinanders, die sich in<br />

einer Zeit der grossen Herausforderungen mit teilweise weit überdurchschnittlichen<br />

Belastungen positiv auf das Betriebsklima ausgewirkt hat.<br />

Denn <strong>2002</strong> war ein Jahr grosser Veränderungen, wichtiger Entscheidungen<br />

und enormer innerbetrieblicher Anstrengungen bei der Umsetzung der<br />

umfangreichen Neuerungen. Das neu eingeführte Elektrizitätsmarktgesetz<br />

(EMG) brachte der liechtensteinischen Elektrizitätswirtschaft völlig neue<br />

Rahmenbedingungen, die sich für die Stromkundin und den Stromkunden<br />

vorteilhaft auswirken werden. Die tief greifenden Anpassungen in der Unternehmung<br />

zur Vorbereitung dieses Paradigmawechsels in der Strombranche<br />

und die Mitwirkung bei der Ausarbeitung des Gesetzes waren bei<br />

den LKW die dominierenden Themen des Jahres.<br />

Schwerpunkte des Geschäftsjahres <strong>2002</strong><br />

Die LKW haben ihren gesetzlichen Auftrag, die Stromversorgung für die<br />

Bevölkerung und die Wirtschaft des Landes sicherzustellen, auch im Jahr<br />

<strong>2002</strong> vollumfänglich erfüllt. Der Stromverbrauch nahm gegenüber dem<br />

Vorjahr um 1,7 Prozent zu. Der Gesamtumsatz lag ohne ausserordentliche<br />

Erträge mit CHF 68,5 Mio. Franken um 3,6 Prozent über den Vorjahreszahlen;<br />

die Erträge aus dem Energieverkauf erhöhten sich leicht auf CHF<br />

44,7 Mio., jene aus den Dienstleistungen stiegen um 24,2 Prozent auf<br />

CHF 20,5 Mio. Der Reingewinn beträgt CHF 0,7 Mio. Franken.<br />

Der Landtag erlässt im Juni<br />

<strong>2002</strong> das Elektrizitätsmarktgesetz<br />

(EMG)


6<br />

Lieferung des 110/10-kV-<br />

Transformators beim Umspannwerk<br />

in Eschen<br />

Südfassade des neuen Umspannwerks<br />

in Eschen<br />

Elektrizitätsmarktgesetz (EMG) Am 15. November <strong>2002</strong><br />

traten das ELektrizitätsmarktgesetz (EMG) und die Elektrizitätsmarktverordnung<br />

(EMV) in Kraft. Sie bilden die Grundlagen für die Strommarktliberalisierung<br />

in Liechtenstein. Als Ergebnis einer engen Zusammenarbeit der<br />

LKW mit der Regierung und dem Amt für Volkswirtschaft sind darin die<br />

Rahmenbedingungen in der Elektrizitätswirtschaft neu definiert worden.<br />

Die ausgewogene Aufnahme von volkswirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen<br />

Elementen gewährleistet auch weiterhin einen hoch stehenden<br />

Service public, unter Beibehaltung des natürlichen Netzmonopols, zu konsumentenfreundlichen<br />

Preisen und ohne wesentliche Einschränkung der<br />

Marktfreiheit.<br />

Die schrittweise Öffnung des Elektrizitätsmarktes mit dem diskriminierungsfreien<br />

Netzzugang für Dritte, so wie er im EMG vorgesehen ist, ermöglicht<br />

es den LKW, die Versorgungsqualität und Netzsicherheit auf hohem<br />

Niveau weiter zu festigen. Für die Kundinnen und Kunden bedeutet<br />

die Liberalisierung mehr Kostentransparenz und spätestens ab Oktober<br />

2005 die freie Wahl des Stromlieferanten. Sie können auch nach der Liberalisierung<br />

die Gewissheit haben, dass das liechtensteinische Elektrizitätsnetz<br />

nach wie vor zu den zuverlässigsten in Europa zählt und dass die<br />

LKW die gewonnenen unternehmerischen Freiräume einzig und allein zur<br />

weiteren Verbesserung der Kundenzufriedenheit mit neuen Dienstleistungen<br />

und dem bewährten persönlichen Service nutzen werden.<br />

Sinkende Strompreise Seit dem 1. Oktober <strong>2002</strong> beginnt die<br />

Niedertarifzeit von Montag bis Freitag statt um 22.00 Uhr bereits um<br />

20.00 Uhr. Diese kundenfreundliche Verlängerung der Niedertarifzeiten in<br />

die frühen Abendstunden kann mit einer durchschnittlichen Preisermässigung<br />

von rund vier Prozent, bezogen auf den gesamten Stromverbrauch<br />

eines Kunden, gleichgesetzt werden.<br />

Von 50’000 auf 110’000 Volt Nach den Umspannwerken in<br />

Schaan und Triesen ist nun auch jenes in Eschen auf die europäisch harmonisierte<br />

Spannungsebene von 110’000 Volt umgestellt worden. In jedem<br />

der drei Umspannwerke befinden sich zwei leistungsfähige Transformatoren<br />

mit je 40 MVA installierter Umspannleistung. Die LKW haben mit<br />

dem Abschluss dieses mehrjährigen, überregionalen Projekts die Netzkapazität<br />

für zukünftige Anforderungen der Wirtschaft und der Bevölkerung<br />

massiv erhöht. Die Investitionen für den Umbau der Umspannwerke in<br />

zweistelliger Millionenhöhe sind zudem ein wesentlicher Beitrag zur Beibehaltung<br />

der Versorgungssicherheit unter der Annahme eines weiterhin<br />

ansteigenden Stromverbrauchs in Liechtenstein.<br />

Prozess-Leittechnik Mit der Implementierung der voll automatisierten<br />

Umspannwerke und <strong>Kraftwerke</strong> in ein technisch ausgereiftes Prozess-Leitsystem<br />

können die LKW den Netzbetrieb und die Kraftwerkspro-


7<br />

duktion standortunabhängig überwachen und führen. Das erlaubte es, die<br />

Netzleitstelle vom Kraftwerk Samina in Vaduz nach Schaan in das Hauptgebäude<br />

der <strong>Liechtensteinische</strong>n <strong>Kraftwerke</strong> (im alten Riet) zu verlegen.<br />

Die damit geschaffene Nähe zur Planung und Projektierung erlaubt Optimierungen<br />

in der Betriebsführung.<br />

Elektronische Zählerauslesung Vor mehr als zehn Jahren haben<br />

die LKW damit begonnen, die mechanischen Stromzähler durch elektronische<br />

zu ersetzen. Seit April <strong>2002</strong> können bei allen Messstellen elektronische<br />

Zählerauslesungen erfolgen. Die Speichermöglichkeit mehrerer<br />

Messwerte und die einfache elektronische Auslesung tragen zu einer Vereinfachung<br />

bei der Erhebung der Stromverbrauchsdaten bei.<br />

Dokumentation des Gasnetzes Den Auftrag der <strong>Liechtensteinische</strong>n<br />

Gasversorgung zur Dokumentation des Gasnetzes konnten die<br />

LKW unter Einhaltung der terminlichen und preislichen Abmachungen erfolgreich<br />

abschliessen. Der Zuschlag an die LKW in einem kompetitiven<br />

Umfeld mit zahlreichen Mitbewerbern bestätigt die überdurchschnittliche<br />

Leistungsfähigkeit und das professionelle Konzept des Bereichs Leitungsdokumentation.<br />

Fusion mit der Lie-Comtel AG Aus strategischen Überlegungen<br />

haben Verwaltungsrat und Geschäftsleitung der LKW in Abstimmung<br />

mit der Regierung beschlossen, die Lie-Comtel AG in die LKW zu integrieren.<br />

Die Geschäftstätigkeit in den drei Bereichen Kabelfernsehen, Internet<br />

und Mietleitungen kann durch diesen Fusionsentscheid kosteneffizienter erfolgen,<br />

weil er die stärkere Nutzung von Synergien mit den LKW ermöglicht.<br />

Vorerst kein Rechtsformwandel Die aus betrieblicher Sicht<br />

angestrebte Umwandlung der LKW in eine Aktiengesellschaft, auf die sich<br />

die Unternehmung intensiv vorbereitet hat, wird aufgrund von Vorbehalten<br />

bei den politischen Entscheidungsträgern vorderhand nicht durchgeführt.<br />

Die erarbeiteten Standards sind für die Unternehmung dennoch von hohem<br />

Wert, weil die neuen Organisations- und Kostenstrukturen die Grundlage<br />

bilden für die Erfüllung der erhöhten Anforderungen der Energiemarktkommission,<br />

beispielsweise das buchhalterische Unbundling, das den Vertrieb,<br />

die einzelnen Netzebenen, die Systemdienstleistungen und die Produktion<br />

detailliert abbildet.<br />

Kundenservice-Center Seit dem 1. März <strong>2002</strong> führen die<br />

LKW ein Kundenservice-Center, das den Kundinnen und Kunden für alle<br />

Fragen rund um den Strom als zentrale Anlaufstelle zur Verfügung steht.<br />

Rezertifizierung nach ISO 9001:2000 Die LKW sind von<br />

der <strong>Liechtensteinische</strong>n Gesellschaft für Qualitätssicherungs-Zertifikate nach<br />

der erfolgreichen Durchführung des Wiederholaudits im Mai <strong>2002</strong> rezertifiziert<br />

worden. Die Erneuerung des Zertifikats bescheinigt, dass die Unter-<br />

Liechtenstein gehört zu den<br />

ersten Ländern, in denen<br />

ausschliesslich Stromzähler<br />

mit elektronischer Auslesung<br />

eingesetzt werden<br />

Das Team des Energieservice-Centers<br />

an der LIHGA<br />

Zertifikat ISO 9001: 2000<br />

der LQS für die LKW


9<br />

nehmung über ein prozessorientiertes Management-System verfügt, das<br />

den Anforderungen der internationalen Norm für Qualitäts-Management<br />

und Qualitätssicherung entspricht.<br />

Umzug Unter der Federführung der Stabsstelle Bauprojekte sind<br />

die kaufmännischen Abteilungen vom Verwaltungsgebäude in das neue<br />

LKW-Hauptgebäude Im alten Riet umgezogen, wo verschiedene bauliche<br />

Anpassungen vorgenommen werden mussten. Der Zusammenzug mit dem<br />

bezeichnenden Projektnamen «Zusammenwachsen» brachte nicht nur Verbesserungen<br />

und Vereinfachungen in den Arbeitsabläufen, sondern führt<br />

auch zu deutlichen Effizienzsteigerungen.<br />

Stromverbrauch<br />

<strong>2002</strong> haben die LKW 317,6 Mio. Kilowattstunden (kWh) Strom an das<br />

Landesnetz abgegeben. Das sind 5,2 Mio. kWh oder 1,7 Prozent mehr<br />

als im Vorjahr. Es handelt sich dabei um die tiefste Zuwachsrate der letzten<br />

fünf Jahre (2001: 3,7 %; 2000: 2,4 %;1999: 4,1 %;1998: 7,7 %).<br />

Der Stromverbrauch hat sich in den einzelnen Tarifgruppen unterschiedlich<br />

entwickelt; bezogen auf das hydrologische Jahr 2001/<strong>2002</strong> betrugen<br />

die Veränderungen (in Klammer die Steigerung des Vorjahres):<br />

-- in der Tarifgruppe Haushalt, Landwirtschaft,<br />

Gewerbe (HLG) + 3,75 Prozent (3,33 %)<br />

-- bei den Grossverbrauchern (GHN) + 0,51 Prozent (3,27 %)<br />

Die höchste Tagesabgabe an das Landesnetz wurde am 12. Dezember<br />

<strong>2002</strong> mit 1’145’000 kWh registriert. Sie lag um 0,9 Prozent über dem<br />

höchsten Tagesverbrauch des Vorjahres (1’135’000 kWh).<br />

Eigenversorgung Vom gesamten Stromverbrauch Liechtensteins<br />

wurden im Jahresmittel 24 % durch die Wasserkraftwerke Samina, Lawena,<br />

Letzana, Schlosswald und Steia gedeckt (2001: 23,8 %). Die<br />

leichte Zunahme beim Eigenversorgungsgrad ist auf die überdurchschnittliche<br />

Produktion und den verhältnismässig geringen Anstieg des Stromverbrauchs<br />

zurückzuführen. Der Eigenversorgungsgrad war im Mai mit 41<br />

Prozent am höchsten, im Januar mit 8,3 Prozent am niedrigsten.<br />

Zukauf von Strom Angesichts der geringen Eigenversorgung<br />

sind die LKW für eine ausreichende Stromversorgung des Landes auf die<br />

Partnerschaft mit der Axpo (vormals NOK) angewiesen, die ihrerseits in<br />

den europäischen Stromverbund eingebunden ist. Im Jahr <strong>2002</strong> betrug<br />

der Zukauf von der Axpo 237,5 Mio. kWh (2001: 232,8 Mio. kWh).<br />

Weitere 4,6 Mio. kWh konnten von den neun inländischen Blockheizkraftwerken<br />

bezogen werden (2001: 4,2 Mio. kWh). Insgesamt betrug<br />

der Zukauf 242,1 Mio. kWh (2001: 239 Mio. kWh, + 1,3 %).<br />

320<br />

300<br />

280<br />

260<br />

240<br />

220<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Stromverbrauch<br />

1991-<strong>2002</strong> in Mio. kWh<br />

91 92 93 94 95 96 97 98 9900 01<br />

02<br />

Gesamtverbrauch<br />

Inländische Produktion<br />

(Eigene <strong>Kraftwerke</strong>,<br />

Jenny Spoerry, BHKWs)<br />

Strom-Eigenversorgungsgrad<br />

Liechtensteins von<br />

1991-<strong>2002</strong> in Prozent<br />

91 92 93 9495 96 97 98 99 00 01 02<br />

Inländische Produktion<br />

(Eigene <strong>Kraftwerke</strong>, BHKWs) in<br />

Prozent des Gesamtverbrauchs


10<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

28<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

Auslastung der<br />

Kraftwerksanlagen<br />

J<br />

F M A M J J A S O N D<br />

Auslastungsgrad in Prozent<br />

Inland- und<br />

Auslandproduktion <strong>2002</strong><br />

in Mio. kWh<br />

J F M A M J J A S O N D<br />

Strom-Import Axpo<br />

Blockheizkraftwerke<br />

Wasserkraft (Eigene <strong>Kraftwerke</strong>,<br />

Jenny Spoerry)<br />

Inländische Stromproduktion<br />

Im Jahr <strong>2002</strong> produzierten die fünf Wasserkraftwerke Samina, Lawena,<br />

Letzana, Schlosswald und Steia zusammen 76,179 Mio. kWh; aufgrund<br />

der sehr ausgeglichenen Wasserführung, insbesondere im Kraftwerk Samina,<br />

konnte die Vorjahresproduktion deutlich übertroffen werden (2001:<br />

74,295 Mio. kWh). Die Eigenproduktion lag um 15,8 Prozent über dem<br />

langjährigen Mittel. Die Auslastung der <strong>Kraftwerke</strong> betrug im Jahresmittel<br />

59,9 Prozent. Die niedrigste Auslastung wurde im Januar mit 23,2 Prozent<br />

registriert, während sie im Mai 95,1 Prozent erreichte.<br />

Kraftwerk Samina Das Kraftwerk Samina lieferte mit 55,842<br />

Mio. kWh (2001: 55,172 Mio. kWh) die höchste Stromproduktion seit<br />

der Inbetriebnahme im Jahr 1949.<br />

Kraftwerk Lawena Die Jahresproduktion des Kraftwerks Lawena<br />

belief sich auf 16,74 Mio. kWh (2001: 15,7 Mio. kWh).<br />

Kraftwerk Schlosswald Das Kleinkraftwerk erzeugte 2,463<br />

Mio. kWh Strom (2001: 2,223 Mio. kWh).<br />

Kraftwerk Letzana Die Produktion des Trinkwasserkraftwerks<br />

Letzana lag bei 0,927 Mio. kWh (2001: 0,981 Mio. kWh).<br />

Kraftwerk Steia Das Trinkwasserkraftwerk Steia steuerte 0,194<br />

Mio. kWh an die inländische Stromproduktion bei (2001: 0,219 Mio.<br />

kWh).<br />

Blockheizkraftwerke (BHKW) In den neun Blockheizkraftwerken<br />

wurden im Jahr <strong>2002</strong> gesamthaft 4,618 Mio. kWh Strom produziert,<br />

8,3 Prozent mehr als im Vorjahr (4,266 Mio. kWh). Der Anteil dieser<br />

<strong>Kraftwerke</strong> an der inländischen Stromproduktion betrug im Jahresdurchschnitt<br />

6,1 Prozent, im Winterhalbjahr über 10 Prozent. Die umweltfreundliche<br />

Energie aus den Blockheizkraftwerken wird vorwiegend im Winter<br />

erzeugt, wenn hohe Verbrauchsspitzen anfallen, die Produktion der Wasserkraftwerke<br />

aber gering ist.<br />

<strong>Kraftwerke</strong> und Netze<br />

Wasserkraftwerke<br />

Die Wasserkraftwerke der LKW werden mit grosser Sorgfalt gewartet. Regelmässige<br />

Kontroll- und Reinigungsarbeiten bei den Wasserfassungen<br />

gehören ebenso dazu wie die jährlichen Prüfungen und Revisionen in den<br />

Maschinenzentralen.<br />

Generalüberholung der Generatoren Im Kraftwerk Samina<br />

sind alle drei Generatoren im Zeitraum von Juni bis Oktober <strong>2002</strong> einer<br />

Generalüberholung unterzogen worden. Um den Produktionsverlust<br />

während der Revisionsarbeiten möglichst gering zu halten, wurden die


11<br />

Generatoren nacheinander abgebaut und nach Regensburg transportiert,<br />

wo sie von einer Spezialunternehmung gereinigt und einzelne Schwachstellen<br />

beseitigt wurden.<br />

Solarkraftwerke<br />

Neben den Wasserkraftwerken betreiben die LKW auch vier eigene Solarkraftwerke,<br />

die sich aufgrund von unterschiedlichen Technologien der<br />

Panels und Solardachziegel gut für Kundendemos eignen.<br />

Solaranlage Sareis Die Solaranlage auf Sareis produziert nach<br />

dem vorgenommenen Totalumbau wieder Solarstrom. Die Überwachung<br />

der Photovoltaikanlage erfolgt über Zählerfernauslesung.<br />

Netzbetriebsführung<br />

In der Netzleitstelle, die sich seit Ende <strong>2002</strong> im Hauptgebäude der LKW<br />

in Schaan befindet, laufen alle Fäden zur Überwachung des Elektrizitätsnetzes<br />

und für die Führung der <strong>Kraftwerke</strong> zusammen. Neben wichtigen<br />

Koordinationsaufgaben, beispielsweise bei Störfällen die Benachrichtigung<br />

des Netzpikettdienstes und die Wiedereinschaltung von Anlagekomponenten,<br />

kommt einer sorgfältigen und effizienten Bewirtschaftung des<br />

verfügbaren Wassers für die <strong>Kraftwerke</strong> grosse Bedeutung zu.<br />

Leitsystem In die Leittechnik eingebunden sind nach den Ausbauarbeiten<br />

des Jahres <strong>2002</strong> nun alle Hochspannungsanlagen der Umspannwerke<br />

Schaan, Triesen und Eschen. Das Leitsystem kommuniziert über<br />

Fernwirkkomponenten auch mit den <strong>Kraftwerke</strong>n Samina, Lawena und<br />

Schlosswald. Es bietet komfortable Möglichkeiten für die Wartung, Optimierung<br />

und Überwachung der Anlagen über Fernzugriff.<br />

Zählerfernauslesung Bei den Stromkunden mit einem Jahresverbrauch<br />

von mehr als 1 GWh Strom werden die Zähler nicht mehr vor<br />

Ort ausgelesen. Ein neu im Einsatz stehendes Auslesesystem ermöglicht<br />

die Verbrauchs- und Leistungsabfrage über die Telefonleitung (Zählerfernauslesung),<br />

um die Lastkurve aufzuzeichnen.<br />

Umspannwerke<br />

Die drei Umspannwerke Eschen, Schaan und Triesen spielen bei der Übernahme<br />

von Strom aus dem NOK-Netz eine wichtige Rolle. Um eine<br />

lückenlose Stromversorgung zu gewährleisten, werden bei diesen Anlagen<br />

monatliche Kontrollen durchgeführt.<br />

Umspannung beim UW Eschen Nach der Inbetriebnahme<br />

der Umspannwerke Schaan und Triesen auf der Spannungsebene von<br />

110’000 Volt stand <strong>2002</strong> der Ausbau des neuen Umspannwerkes in<br />

Eschen an, der angesichts der grossen Winterlasten zwingend in den<br />

Sommermonaten erfolgen musste. Die gesamte 10-kV-Versorgung des<br />

Einbau des revidierten Generators<br />

im Kraftwerk Samina


12<br />

Leitungsarbeiten bei einem<br />

Eckmast der 110- kV-Leitung<br />

zwischen Schaan und<br />

Eschen<br />

Liechtensteiner Unterlandes war während dieser Zeit schaltungsmässig neu<br />

ausgerichtet worden, damit die Arbeiten an den Zuleitungen zum Umspannwerk<br />

ausgeführt werden konnten. Dank einem straffen Projektmanagement<br />

beschränkte sich die elektrische Ausserbetriebnahme der Einspeisung<br />

Eschen auf lediglich dreieinhalb Monate. Am 30. August <strong>2002</strong><br />

konnte das neue Umspannwerk Eschen auf der Spannungsebene von<br />

110’000 Volt seinen Betrieb aufnehmen.<br />

Netzunterbrüche Während der Umstellungsphase von 50 auf<br />

110 kV erfolgte die Versorgung des Umspannwerks Schaan lediglich über<br />

eine Zuleitung. Die automatisch ausgelöste Abschaltung dieser Leitung wegen<br />

einer Störung führte zu einem rund einstündigen Stromausfall in<br />

Schaan und Gebieten in Eschen und Bendern. Ein zweiter Ausfall von<br />

rund einer halben Stunde ereignete sich ebenfalls während der Umbauarbeiten<br />

durch eine Schutzauslösung im Umspannwerk Schaan. Diese beiden<br />

Stromausfälle haben gezeigt, welcher Stellenwert einer verlässlichen<br />

und unterbruchsfreien Stromversorgung zukommt. Dass Ausfälle dieser<br />

Grössenordnung zu den in Liechtenstein eher seltenen Ausnahmeerscheinungen<br />

gehören und zudem aufgrund der Netztopologie mit drei Umspannwerken<br />

lokal eingegrenzt sind, zeigt die Statistik der Netzstörungen.<br />

Sie weist für das Jahr <strong>2002</strong> einen im europäischen Vergleich hohen Versorgungsgrad<br />

von 99,995 Prozent aus.<br />

Verteilanlagen<br />

Das elektrische Verteilnetz erfuhr im Jahr <strong>2002</strong> erneut einen markanten<br />

Ausbau. Es wurden rund 45 Kilometer neue Leitungen erstellt, so dass das<br />

Gesamtnetz nun 1’466 Kilometer umfasst (Vorjahr 1’421 km). Die Netzerweiterung<br />

beträgt 3,2 Prozent.<br />

Hochspannungsleitungen (HSP) Die LKW-Monteure bauten<br />

das Hochspannungsnetz um 8’888 Meter aus (Vorjahr 7’280 m). Die<br />

Schwerpunkte lagen bei den Kabelumlegungsarbeiten vom alten ins neue<br />

Umspannwerk Eschen und beim Ersatz von älteren Leitungsstrecken.<br />

Transformatorenstationen Die Erschliessung neuer Wohnund<br />

Industriegebiete sowie angestiegene Energie- und Leistungsbezüge<br />

führten zum Bau von zwei zusätzlichen Transformatorenstationen. Im gesamten<br />

Versorgungsnetz gab es Ende Jahr 273 Transformatorenstationen.<br />

Die gesamte Transformatorenleistung betrug 204’825 Kilovoltampere<br />

(kVA); sie erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent.<br />

Niederspannungsanlagen (NSP) Die Bautätigkeit in Liechtenstein<br />

führte zu zahlreichen Erweiterungen und Umbauten. Insgesamt wurden<br />

35’687 Meter (Vorjahr 40’745 m) Niederspannungskabel verlegt.<br />

Die LKW-Monteure erschlossen 153 Hochbauten mit neuen Hausanschlüssen<br />

(Vorjahr: 172) und erstellten 26 neue Verteilkabinen (Vorjahr: 30).


14<br />

Versetzen der Lichtmasten<br />

beim Sportplatz Ruggell mit<br />

dem Helikopter<br />

Montage und Installation<br />

der Sportplatzbeleuchtung<br />

Strassenbeleuchtung Der Bereich Niederspannung übernimmt<br />

auch die Planung und Erstellung, die systematische Kontrolle und den Unterhalt<br />

von Sportplatz- und Strassenbeleuchtungen sowie von Verkehrssignalanlagen.<br />

Im Jahr <strong>2002</strong> verlegten die LKW-Monteure 7 km Strassenbeleuchtungskabel<br />

und montierten 254 neue Kandelaber und Leuchten.<br />

Pikettdienst Damit allfällige Störungen in der Stromversorgung<br />

rund um die Uhr behoben und Stromunterbrüche möglichst kurz gehalten<br />

werden können, leisten 19 Mitarbeiter der Abteilungen Hochspannung,<br />

Niederspannung und Service regelmässig Pikettdienst.<br />

Installationskontrolle Gemäss gesetzlichem Auftrag haben die<br />

LKW neu erstellte elektrische Hausinstallationen sowie bestehende Anlagen<br />

zu überprüfen und ein Verzeichnis über die Kontrollen zu führen. Im<br />

Berichtsjahr wurden 347 Kontrollen vorgenommen.<br />

Telecom-Leitungsnetz (TLN)<br />

Netzqualität Der Bereich Telecom-Leitungsnetz führte für rund<br />

2’000 Kundinnen und Kunden Umschaltungen durch – mit Umspleissungen<br />

im Kabelnetz und neuen Linienkontakten in Zentralen und Verteilern.<br />

Das TLN-Team bearbeitete rund 600 Anpassungen und Erweiterungen des<br />

Telecomnetzes. Darunter befinden sich mehrere Grossprojekte: der Bau einer<br />

neuen «abgesetzten Vermittlereinheit» in Schaanwald, die Inbetriebnahme<br />

eines neuen Kupferverteilers in Eschen, die Verlegung des Telecom-<br />

Leitungstrasses zwischen Balzers und Triesen sowie der Bau einer Lichtwellen-Kabelverbindung<br />

zum Rechenzentrum eines Industriebetriebs in<br />

Schaan. Der weitgehend störungsfreie Betrieb des Telecom-Leitungsnetzes<br />

widerspiegelt die gute Netzqualität.<br />

Synergien im Netzbau Die effiziente Zusammenarbeit mit den<br />

Bereichen Hoch- und Niederspannung, Logistik und Netzdokumentation<br />

brachte Synergien, beispielsweise das neu eingeführte «Gemeinsame Anschlussgesuch»<br />

für Strom, Telecom, Radio/TV und Gas.<br />

Netzdokumentation<br />

Für die Netzdokumentation und die Planung von Neuanlagen und Änderungen<br />

setzen die LKW schon seit mehreren Jahren ein spezielles Computersystem<br />

(LIS/GIS) ein. Mit diesem System können Werkpläne erstellt werden,<br />

in denen die Lage sämtlicher Leitungen, mit hinterlegten technischen<br />

Daten, eingezeichnet ist. Dazu müssen die gesamten alten Werkpläne ins<br />

System übernommen werden. Am Ende des Jahres <strong>2002</strong> waren die Gemeinden<br />

Ruggell, Eschen/Nendeln, Mauren/Schaanwald, Gamprin/<br />

Bendern, Balzers sowie Triesenberg, Steg, Malbun und das Alpengebiet<br />

in das LIS/GIS integriert. Erfolgreich abgeschlossen wurde auch der Auf-


15<br />

trag der <strong>Liechtensteinische</strong>n Gasversorgung zur Dokumentation des Gasnetzes.<br />

Derzeit werden an sieben Arbeitsplätzen die Pläne des Strom- und<br />

Telekommunikationsnetzes dokumentiert. Die Nachführungen von Veränderungen<br />

im Netz sind aktuell und nach längstens vier Wochen im System<br />

abgebildet.<br />

Marktleistungen und Marketing<br />

Die Marktleistungen und das Marketing haben innerhalb der LKW einen<br />

hohen Stellenwert, weil sie für die Kundenzufriedenheit und Kundennähe<br />

von grosser Bedeutung sind. Diese Nähe und die vielen Gespräche mit<br />

Kunden sind für die LKW ein wichtiges Sensorium, um die Dienstleistungen<br />

kontinuierlich zu verbessern und an die Kundenwünsche anzupassen.<br />

Kundenservice-Center Sichtbares Zeichen dieser Kundenfokussierung<br />

ist der Aufbau des Kundenservice-Centers, das seit März <strong>2002</strong><br />

als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um den Strom zur Verfügung<br />

steht. In einem Rundschreiben ist der Bevölkerung dieser «direkte Draht» zu<br />

den LKW vorgestellt worden, hinter dem ein aufgestelltes Team von fünf<br />

Kundenbetreuerinnen und Kundenbetreuern steht. Unterstützt durch ein neu<br />

eingeführtes IT-System sorgen sie täglich dafür, dass sich der Kontakt zu<br />

den LKW möglichst einfach und unkompliziert gestaltet. In einem weiteren<br />

Ausbauschritt ist geplant, auch die Kommunikationsdienstleistungen in dieses<br />

Konzept zu integrieren.<br />

Elektrofachgeschäft, Reparatur- und Serviceabteilung<br />

Die LKW sind im Elektrofachhandel weiterhin überdurchschnittlich erfolgreich.<br />

Während in der Schweiz das Marktvolumen bei den Elektro-Haushaltgeräten<br />

um drei Prozent zurück ging, konnte das LKW-Verkaufsteam<br />

den Vorjahresumsatz von 5,7 Mio. Franken auf hohem Niveau halten. Die<br />

Beliebtheit dieses führenden Elektrofachgeschäfts in der Region lässt sich<br />

nicht allein auf positive Verkaufszahlen reduzieren. Denn diese sind nur<br />

ein Abbild der guten Beratung durch die freundlichen und sehr kompetenten<br />

VerkaufsberaterInnen und der Dienstleistungen, die weit über den Verkauf<br />

hinausgehen. Dazu zählen die permanente Lieferbereitschaft, die rasche<br />

Montage der Geräte und die Verlässlichkeit während der ganzen Lebensdauer<br />

sowie der rund um die Uhr erreichbare Servicedienst und die<br />

hauseigene Reparaturwerkstatt.<br />

Elektroinstallationen Qualität und die Schaffung von Mehrwert<br />

für den Kunden waren die zentralen Themen des Bereichs Elektroinstallationen.<br />

Als eines der ersten Installationsunternehmen in Liechtenstein sind<br />

die LKW mit der Anwendung des europäischen Installations-Bussystems<br />

(EIB) für den Home- und Businessbereich zertifiziert worden. Die Innovati-<br />

Umsatz unserer<br />

Dienstleistungsbetriebe<br />

in Mio. SFr. CHF<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001 <strong>2002</strong><br />

Anlagen für Dritte, Lagerverkäufe<br />

Service und Reparaturen<br />

Laden<br />

Installation<br />

Telekommunikation<br />

(Leitungsbau)<br />

Reparatur eines Geräts in<br />

der LKW-Werkstatt


16<br />

Einlegen der Kabelschutzrohre<br />

in die Betondecke eines<br />

Neubaus in Vaduz<br />

Tag der offenen Tür im Umspannwerk<br />

Triesen mit geführten<br />

Rundgängen<br />

Regierungschef Otmar Hasler<br />

besucht den LIHGA-Stand<br />

der LKW/Lie-Comtel AG<br />

onskraft des Bereichs zeigt sich in der Verbreiterung des Dienstleistungsangebots,<br />

das ergänzend zu den klassischen Elektroinstallationen auch Telefoninstallationen,<br />

EDV-Verkabelungen und Internetinstallationen über das<br />

Kabelfernsehnetz beinhaltet. Die von den Mitarbeitern selbst erarbeiteten<br />

Grundsätze für den Marktauftritt setzen sich zum Ziel, von den Marktteilnehmern<br />

als zuverlässige und kompetente Partner wahrgenommen zu werden.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Im Rahmen einer proaktiven und offenen Informationspolitik haben die<br />

LKW die Öffentlichkeit über die Geschäftstätigkeit orientiert. Mit Medienkonferenzen,<br />

Informationsveranstaltungen, der Herausgabe von Broschüren<br />

oder anlässlich von Betriebsbesichtigungen.<br />

Information zur Strommarktöffnung Die LKW haben die<br />

Stromkunden in einer allen Haushalten zugestellten Broschüre umfassend<br />

über die Veränderungen im Zusammenhang mit der Liberalisierung des<br />

Strommarktes in Liechtenstein informiert.<br />

Tag der offenen Tür Das umgebaute Umspannwerk in Triesen<br />

ist der Bevölkerung an einem Tag der offenen Tür und in einer Broschüre<br />

vorgestellt worden.<br />

Teilnahme an der LIHGA Der LKW-Stand an der LIHGA ist bei<br />

den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern sehr gut angekommen. Die<br />

vielen positiven Reaktionen und Gespräche waren ein Highlight in der Unternehmenskommunikation.<br />

Lie-Comtel AG<br />

Das Jahr <strong>2002</strong> war für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lie-Comtel<br />

AG in mehrfacher Hinsicht ausserordentlich anspruchsvoll und arbeitsintensiv.<br />

In einer Phase des Aufbaus und der Etablierung als Telekommunikationsunternehmen<br />

sind durch grosse Veränderungen in der Führung und die<br />

Neudefinition der Unternehmensstrategie zusätzliche Aufgaben auf die engagierte<br />

und beherzt für die Kundeninteressen arbeitende Belegschaft zugekommen.<br />

Für diese grossartige Teamleistung sprechen Verwaltungsrat<br />

und Geschäftsleitung allen Beteiligten ein besonderes Kompliment aus.<br />

Integration in die LKW Die Vorbereitung der Fusion der Lie-<br />

Comtel AG mit den LKW auf den 1.1.2003 erfolgte auf der Grundlage<br />

eines Strategieentscheids des Verwaltungsrats in Abstimmung mit der Regierung.<br />

Die Integration bringt neben Kosteneinsparungen und anderen<br />

Synergien auch Vorteile beim Marktauftritt im Sinne eines Verbundunternehmens,<br />

das den Kunden eine breite Dienstleistungspalette im Strom- und Telekommunikationsbereich<br />

aus einer Hand anbieten kann.


17<br />

Management-Dienste<br />

Die Management-Dienste waren ganz zentral in die tiefgreifenden innerbetrieblichen<br />

Anpassungen im Hinblick auf die Strommarktliberalisierung<br />

und in die Vorbereitungen zur Integration der Lie-Comtel AG eingebunden.<br />

Im Rechnungswesen, in der Informatik und im Personalwesen wurden die<br />

Grundlagen für ein differenziertes Berichtswesen, prozessorientierte IT-Lösungen<br />

und eine teamfördernde, integrale Personalpolitik erarbeitet.<br />

Personalwesen<br />

Personalstatistik Ende <strong>2002</strong> beschäftigten die LKW 147 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter (2001: 149) sowie 18 Lehrlinge (2001: 16).<br />

Fünf Mitarbeiter sind zu Prokuristen (2) und Handlungsbevollmächtigten (3)<br />

befördert worden. Im Verlauf des Jahres konnten 23 Jubilare und 5 Jubilarinnen<br />

mit insgesamt 575 Dienstjahren geehrt werden. Verwaltungsrat,<br />

Aufsichtsrat und Direktion danken ihnen sowie allen anderen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern für ihren Einsatz, mit dem sie zum Erfolg des Geschäftsjahres<br />

beigetragen haben.<br />

Lehrlingswesen Vier Lehrlinge haben <strong>2002</strong> ihre Berufsausbildung<br />

bei den LKW mit Erfolg abgeschlossen. Acht Lehrlinge haben mit<br />

der Ausbildung zum Elektromonteur (1), Montageelektriker (3), Telematiker<br />

(1), zur Kauffrau (1) und Detailshandelsangestellten (1) begonnen. Ein<br />

Lehrling absolviert eine Vorlehre.<br />

Teambildung Im Zusammenhang mit dem vollzogenen Veränderungsprozess<br />

in der Unternehmung sind mehrere Veranstaltungen und<br />

Workshops durchgeführt worden, um die Teambildung und das Qualitätsdenken<br />

in den einzelnen Profit-Centers weiter zu vertiefen.<br />

Informatik<br />

Energieabrechnungslösung Einen Schwerpunkt bildete die<br />

Einführung der neuen Energieabrechnungslösung und die damit verbundene<br />

umfangreiche Datenmigration. Die Software unterstützt die mit der<br />

Strommarktliberalisierung geforderten, transparenten Abrechnungsstrukturen.<br />

In die Lösung integriert ist auch das Abrechnungssystem der Lie-Comtel<br />

für die Fakturierung der Telekommunikationsdienstleistungen. Die LKW<br />

nutzen damit ein beträchtliches Synergiepotenzial.<br />

Umzug Eine anspruchsvolle Anpassung der IT-Struktur war aufgrund<br />

des Umzugs der kaufmännischen Abteilungen in das Hauptgebäude Im alten<br />

Riet erforderlich.<br />

Erweiterung der IT-Infrastruktur Durch die Einführung neuer<br />

Softwarelösungen musste die Serverkapazität erhöht werden. Die LKW<br />

verfügen heute über moderne und leistungsfähige IT-Systeme, welche die<br />

Die erfolgreichen Lehrabsolventen<br />

bei der internen<br />

Lehrabschlussfeier<br />

Teambildungs-Workshop<br />

der Lie-Comtel AG in Oberschan


19<br />

Geschäftsprozesse in den Profit-Centers effizient unterstützen.<br />

Rechnungswesen<br />

Unbundling Für das buchhalterische Unbundling im Stromgeschäft,<br />

das den Vertrieb, die einzelnen Netzebenen, die Systemdienstleistungen<br />

und die Produktion detailliert abbildet, mussten im Rechnungswesen<br />

neue Strukturen geschaffen werden.<br />

Integration Lie-Comtel Aufgabenschwerpunkte waren auch die<br />

Integration der Lie-Comtel AG in das LKW-Rechnungswesen und die Ausarbeitung<br />

differenzierter Budgets für das Geschäftsjahr 2003.<br />

Verwaltungsrat und Geschäftsleitung<br />

Die Agenden von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung dokumentieren ein<br />

Geschäftsjahr, in welchem viele wichtige und komplexe Themen einer Lösung<br />

zugeführt oder dieser einen grossen Schritt näher gebracht werden<br />

konnten. Von übergeordneter Bedeutung ist das <strong>2002</strong> in Kraft getretene<br />

Elektrizitätsmarktgesetz samt Verordnung, mit dem die schon vor einiger<br />

Zeit eingeläutete Strommarktöffnung in Liechtenstein formell erfolgt ist. Die<br />

Mitgestaltung bei der Erarbeitung der Gesetzesvorlage und strategische<br />

Überlegungen zur Positionierung der Unternehmung auf dem liberalisierten<br />

Markt nahmen in den Führungsgremien der LKW breiten Raum ein. Auch<br />

der Entscheid zur Integration der Lie-Comtel AG in die LKW und die Vorbereitung<br />

der Fusion auf den 1. Januar 2003 war ein zentrales Thema in<br />

Verwaltungsrat und Geschäftsleitung. Grundlage für die Neuausrichtung<br />

der LKW-Tochter auf strategischer und operativer Ebene, mit dem Ziel einer<br />

Eingliederung als Profit-Center bei den LKW, bildete die Änderung des<br />

Zweckartikels der <strong>Liechtensteinische</strong>n <strong>Kraftwerke</strong>. Die Erbringung von<br />

Strom- und Telekommunikationsdienstleistungen bei den LKW bringt der<br />

Unternehmung, vor allem aber auch den Kunden in Liechtenstein Vorteile<br />

und Vereinfachungen. Im Vordergrund stehen die optimierte Kosteneffizienz,<br />

was sich auf die Preisgestaltung positiv auswirken wird, und die stark<br />

verbreiterte Produktpalette «aus einer Hand». Die Führungsarbeit fokussierte<br />

sich wie in den vergangenen Jahren auf die Mitarbeiter- und Unternehmensentwicklung,<br />

auf Wirtschaftlichkeit, Technologie und Innovation,<br />

insbesondere bei der Gestaltung kundenorientierter Geschäftsprozesse.<br />

Wechsel im Amt des Verwaltungsratsvizepräsidenten<br />

Der Verwaltungsrat hat am 30. April <strong>2002</strong> Dr. iur. HSG Alexander Ospelt<br />

zum Vizepräsidenten gewählt. Dr. Ospelt, promovierter Jurist und Rechtsanwalt,<br />

ist vom Landtag als Ersatz für den ausgeschiedenen Dipl. Ing.<br />

Hanno Konrad in den Verwaltungsrat bestellt worden.<br />

Zum Vizepräsidenten des<br />

Verwaltungsrats gewählt:<br />

Dr. iur. Alexander Ospelt


20<br />

Die beförderten Mitarbeiter<br />

zusammen mit der Verwaltungsratspräsidentin<br />

und<br />

dem Generaldirektor an der<br />

Bilanzfeier <strong>2002</strong><br />

Umsatzentwicklung<br />

in Mio. CHF<br />

SFr.<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />

Diverse<br />

Anschlussbeiträge<br />

Dienstleistungen<br />

Stromverkauf<br />

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />

und zur Bilanz<br />

Erfolgsrechnung<br />

Aufwand Der Stromverbrauch hat <strong>2002</strong> um 5,2 Mio. kWh oder<br />

1,7 Prozent zugenommen. Dieser Anstieg konnte durch eine Rekordproduktion<br />

der LKW-Wasserkraftwerke von 76,2 Mio. kWh teilweise kompensiert<br />

werden. So hielt sich der Zuwachs bei den Stromzukäufen mit<br />

3,1 Mio. kWh oder 1,3 Prozent in Grenzen. Der Energieaufwand weist<br />

eine gegenläufige Entwicklung auf und ist um knapp CHF 1 Mio. oder<br />

4,8 Prozent auf CHF 19,6 Mio. zurückgegangen. Dies liegt in der aktuellen<br />

Preissituation begründet und korrespondiert mit der Entwicklung der<br />

Stromumsätze, die trotz der Verbrauchszunahme aufgrund der gewährten<br />

Strompreissenkungen nur geringfügig angestiegen sind.<br />

Der Personalaufwand, einschliesslich der temporären Mitarbeiter, ist<br />

um knapp CHF 0,9 Mio. oder 5,8 Prozent angestiegen, was mit der Umsatzsteigerung<br />

um gut CHF 1,5 Mio. bei den Leistungen für Dritte in Relation<br />

gesetzt werden muss.<br />

Die massiv tieferen Aufwendungen beim Unterhalts- und Reparaturaufwand<br />

steht im Zusammenhang mit den grossen Investitionsprojekten,<br />

welche einen grossen Teil der Kapazitäten absorbierten.<br />

Die ordentlichen Abschreibungen von CHF 6,4 Mio. verteilen sich<br />

auf die Titel «Gebäude und Grundstücke» CHF 1,5 Mio.; «Kraftwerksanlagen»<br />

CHF 0,1 Mio.; «Verteilanlagen» CHF 3,3 Mio.; «Fernwirk- und Messeinrichtungen»<br />

CHF 0,4 Mio.; «Mobilien, Werkzeuge, Maschinen» CHF<br />

1,0 Mio.; «Fahrzeuge» CHF 0,1 Mio. Zusätzlich ist auf die Beteiligung<br />

an der Lie-Comtel AG eine ausserordentliche Abschreibung von CHF 2<br />

Mio. vorgenommen worden, die unter der Position «ausserordentlicher<br />

Aufwand» aufscheint.<br />

Die Bildung von Rückstellungen über CHF 7,6 Mio. setzen sich aus<br />

den folgenden Positionen zusammen: Personalaufwand CHF 1,6 Mio.,<br />

110 kV-Leitungen CHF 1,0 Mio., Lie-Comtel CHF 0,5 Mio. und Transformation<br />

220/110 kV CHF 4,5 Mio.<br />

Der Anstieg des Werbeaufwands im Vorjahresvergleich hängt mit<br />

der Teilnahme an der LIHGA und den verstärkten Marketingaktivitäten zusammen.<br />

Ertrag Die Stromumsätze liegen mit CHF 44,7 Mio. 1,2 Prozent<br />

über den Vorjahreszahlen. Besonders erfreulich ist die Ertragslage bei den<br />

ausserhalb des eigentlichen Stromgeschäftes liegenden Kundenbereichen:<br />

im Anlagenbau für Kunden durch die Netzabteilungen, bei den Elektroinstallationen<br />

und im Elektrofachhandel, beim Telecom-Leitungsnetz und bei<br />

der Leitungsdokumentation für Kunden. Der Nettoumsatz von gesamthaft


21<br />

CHF 20,5 Mio. übertrifft das Vorjahresergebnis um CHF 1,6 Mio. oder<br />

8,6 Prozent.<br />

In der Position «Ausserordentlicher Ertrag» sind die Erträge aus der<br />

Wertschriften- und Liegenschaftenrechnung sowie eine Rückvergütung auf<br />

Strombezüge enthalten.<br />

Cashflow Die selbst erarbeiteten Mittel von CHF 16,7 Mio. stellen<br />

einen absoluten Spitzenwert dar und liegen um CHF 6,3 Mio. oder<br />

59,9 Prozent über dem Cashflow des Vorjahres.<br />

Reingewinn Der Reingewinn liegt bei CHF 0,7 Mio. (2001:<br />

CHF 1,4 Mio.)<br />

Bilanz<br />

Die Bilanzsumme belief sich am 31. Dezember <strong>2002</strong> auf CHF 62,4<br />

Mio. (Vorjahr: CHF 60,7 Mio.)<br />

Aktiven Im Investitionshaushalt von CHF 13,1 Mio. schlagen der<br />

hohe Mittelbedarf für die Umstellung der Umspannwerke auf die neue<br />

Spannungsebene von 110 000 Volt und die vorgenommenen Kapitalerhöhung<br />

bei der Lie-Comtel AG zu Buche. Die Investitionen verteilen sich<br />

auf die Titel Verteilanlagen mit CHF 6,1 Mio., Beteiligungen mit CHF 4<br />

Mio., Gebäude und Grundstücke mit CHF 1,5 Mio., Fernwirkanlagen<br />

und Messeinrichtungen mit CHF 0,4 Mio., Mobilien, Werkzeuge, Maschinen<br />

und Fahrzeuge mit CHF 1,1 Mio.<br />

Der Rückgang der Debitoren um CHF 2,7 Mio. hängt unter anderem mit<br />

zeitlichen Verschiebungen bei der Ausfakturierung der Stromrechnungen<br />

zusammen, was gleichzeitig zu einem Anstieg der Transitorischen Aktiven<br />

(Abgrenzung von Stromlieferungen, die erst im Folgejahr ausfakturiert werden)<br />

führte.<br />

Passiven Der starke Rückgang der Kreditoren und der Transitorischen<br />

Passiven ist auf die im Vorjahresvergleich weniger intensive Investitionstätigkeit<br />

zurückführen.<br />

Die Rückstellung für die Beteiligung an der Lie-Comtel AG über CHF<br />

4 Mio. ist aufgelöst worden. Gleichzeitig sind neue Rückstellungen von<br />

insgesamt CHF 7,6 Mio. für die im Kommentar zur Erfolgsrechung aufgeführten<br />

Zweckbestimmungen gebildet worden.<br />

Der Anteil des Fremdkapitals liegt bei 19,4 Prozent (2001: 24,3<br />

Prozent), jener des Eigenkapitals, dem der Jahresgewinn von rund CHF<br />

732’000 zugeführt worden ist, bei 45,4 Prozent (2001: 45,5 Prozent).<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

Investitionen<br />

in Mio. SFr. CHF<br />

1998 1990 2000 2001 <strong>2002</strong>


22<br />

Erfolgsrechnung für das Jahr <strong>2002</strong><br />

Aufwand <strong>2002</strong> Budget <strong>2002</strong> 2001<br />

CHF CHF CHF<br />

Energieankauf 19 580 053.70 20 620 000.00 20 559 037.45<br />

Material- und Handelswarenaufwand 8 903 864.81 7 771 100.00 8 807 152.59<br />

Fremdarbeiten 1 840 850.98 899 700.00 1 550 504.61<br />

Aufwandsminderung –292 521.96 –204 790.00 –189 729.78<br />

Personalaufwand 16 080 784.46 15 696 000.00 15 197 953.57<br />

Dienstbarkeiten 121 664.30 134 800.00 125 924.25<br />

Kapitalzinsaufwand 770 539.12 760 000.00 797 314.90<br />

Unterhalt und Reparaturen 3 752 503.75 3 977 600.00 6 507 594.96<br />

Abschreibungen 6 381 297.25 9 500 000.00 7 729 800.69<br />

Rückstellung 7 600 000.00 1 600 000.00 0.00<br />

Versicherungsaufwand 140 644.15 136 300.00 145 118.75<br />

Gebühren und Abgaben 85 079.40 72 000.00 118 538.35<br />

Heizung, Betriebsmaterial 204 584.08 162 800.00 181 895.40<br />

Büro- und Verwaltungsaufwand 1 679 419.81 1 745 050.00 1 624 069.46<br />

Werbung, Inserate 443 390.66 988 333.00 103 552.43<br />

Ausserordentlicher Aufwand 2 226 444.76 115 000.00 2 090 799.49<br />

Gewinn 732 697.89 1 402 507.00 1 441 462.35<br />

Total 70 251 297.16 65 376 400.00 66 790 989.47


23<br />

Ertrag <strong>2002</strong> Budget <strong>2002</strong> 2001<br />

CHF CHF CHF<br />

Energieverkauf<br />

- Tarifgruppe Grossabnehmer 17 581 150.80 17 451 000.00 17 576 847.10<br />

- Tarifgruppe Haushalt und Gewerbe 26 152 433.75 25 000 000.00 26 046 367.85<br />

- Tarifgruppe Provisorien / Export 955 376.05 600 000.00 538 410.35<br />

- Tarifgruppe Ökostrom 0.00 193 400.00 0.00<br />

Ertrag aus Leistungen für Dritte 20 638 833.41 18 861 000.00 19 092 549.71<br />

Ertragsminderungen –171 142.87 –209 000.00 – 240 615.00<br />

Betriebliche Nebenerlöse 0.00 5 000.00 14 310.00<br />

Betrieblicher Kapitalertrag 127 349.64 185 000.00 235 196.20<br />

Beiträge Dritter an eigene Anlagen 1 462 517.20 1 550 000.00 1 696 105.70<br />

Eigenleistungen 1 729 180.58 1 200 000.00 1 133 282.26<br />

Ausserordentlicher Ertrag 1 775 598.60 540 000.00 698 535.30<br />

Total 70 251 297.16 65 376 400.00 66 790 989.47


24<br />

Bilanz per 31. Dezember <strong>2002</strong><br />

Aktiven <strong>2002</strong> 2001<br />

CHF % CHF %<br />

Umlaufsvermögen<br />

Flüssige Mittel 7 489 268.38 1 877 824.09<br />

Call- und Festgeldanlagen 3 795 000.00 6 764 676.50<br />

Wertschriften 4 673 218.04 5 134 644.66<br />

Debitoren 8 721 375.81 11 451 169.43<br />

Übrige Forderungen 1 204 708.60 2 874 031.53<br />

Materialvorräte / Angefangene Arbeiten 5 443 990.00 4 187 126.00<br />

Transitorische Aktiven 9 394 357.98 7 472 455.60<br />

Zwischentotal 40 721 918.81 65.26 39 761 927.81 65.48<br />

Anlagevermögen<br />

Gebäude und Grundstücke 8 195 001.00 8 160 001.00<br />

Lawena Kraftwerksanlagen 1.00 1.00<br />

Samina Kraftwerksanlagen 1.00 1.00<br />

Kleinwasserkraftwerke 500 000.00 625 000.00<br />

Solarkraftwerke 35 000.00 45 000.00<br />

Verteilanlagen 12 950 000.00 10 135 000.00<br />

Messeinrichtungen 2.00 2.00<br />

Mobilien, Werkzeuge, Maschinen 9.00 6.00<br />

Fahrzeuge 1.00 1.00<br />

Beteiligungen 9.00 2 000 008.00<br />

Nutzungsrechte 3.00 3.00<br />

Zwischentotal 21 680 027.00 34.74 20 965 023.00 34.52<br />

Total 62 401 945.81 100.00 60 726 950.81 100.00


25<br />

Passiven <strong>2002</strong> 2001<br />

CHF % CHF %<br />

Fremdkapital<br />

Kreditoren 6 312 296.36 7 645 015.95<br />

Anzahlungen von Kunden 2 133 961.20 952 053.60<br />

Transitorische Passiven 3 665 145.80 6 172 036.70<br />

Zwischentotal 12 111 403.36 19.41 14 769 106.25 24.32<br />

Rückstellungen<br />

Delkredere 1 000 000.00 1 000 000.00<br />

Rückstellung Personalaufwand 1 882 000.00 282 000.00<br />

Rückstellung 110 kV Anlagen 2 000 000.00 1 000 000.00<br />

Rückstellung Kraftwerksanlagen Samina 5 500 000.00 5 500 000.00<br />

Rückstellung Gebäude 2 900 000.00 2 900 000.00<br />

Rückstellung BHKW 850 000.00 850 000.00<br />

Rückstellung Telekommunikation 300 000.00 300 000.00<br />

Rückstellung Strommarktliberalisierung 2 500 000.00 2 500 000.00<br />

Rückstellung Lie-Comtel 500 000.00 4 000 000.00<br />

Rückstellung Transformation 220/110 kV 4 500 000.00 0.00<br />

Zwischentotal 21 932 000.00 35.15 18 332 000.00 30.19<br />

Eigenkapital<br />

Anstaltskapital 10 000 000.00 10 000 000.00<br />

Dotationskapital 2 000 000.00 2 000 000.00<br />

Gesetzliche Reserven 1 200 000.00 1 200 000.00<br />

Energieausgleichsreserve 11 000 000.00 9 500 000.00<br />

Allgemeiner Reservefonds 3 400 000.00 3 400 000.00<br />

Gewinnvortrag 25 844.56 84 382.21<br />

Gewinn 732 697.89 1 441 462.35<br />

Zwischentotal 28 358 542.45 45.44 27 625 844.56 45.49<br />

Total 62 401 945.81 100.00 60 726 950.81 100.00


26<br />

Kapitalflussrechnung <strong>2002</strong><br />

Mittelbeschaffung <strong>2002</strong> 2001<br />

CHF CHF<br />

Innenfinanzierung<br />

Gewinn 732 697.89 1 441 462.35<br />

Abschreibungen 6 381 297.25 7 729 800.69<br />

Veränderung Rückstellungen / Wertberichtigungen 7 600 000.00 282 000.00<br />

Ausserordentliche Abschreibungen 1 999 999.00 1 000 001.00<br />

Cashflow 16 713 994.14 10 453 264.04<br />

Aus Vermögensumschichtung (Desinvestierung)<br />

Abnahme des nicht monetären Umlaufsvermögens 7 831 461.27 7 056 896.05<br />

Aussenfinanzierung<br />

Zunahme des kurzfristigen Fremdkapitals 1 181 907.60 1 114 417.50<br />

Abnahme der flüssigen Mittel 8 489.30 –<br />

Total 25 735 852.31 18 624 577.59<br />

Mittelverwendung <strong>2002</strong> 2001<br />

CHF CHF<br />

Investitionen<br />

Zunahme des Anlagevermögens durch Fremdleistungen 11 419 560.52 16 203 580.52<br />

Zunahme des Anlagevermögens durch Eigenherstellung 1 676 739.73 1 076 215.17<br />

Abnahme Rückstellung 110 kV-Leitung – – 4 000 000.00<br />

Abnahme Rückstellung Lie-Comtel – 4 000 000.00<br />

Investitionen 9 096 300.25 13 279 795.69<br />

Zunahme des nicht monetären Umlaufsvermögens 3 180 007.98 1 032 411.20<br />

Abnahme des kurzfristigen Fremdkapitals 7 839 610.49 4 073 378.40<br />

Total Investitionen 20 115 918.72 18 385 585.29<br />

Zunahme der flüssigen Mittel<br />

Zunahme der flüssigen Mittel 5 619 933.59 238 992.30<br />

Total 25 735 852.31 18 624 577.59


27<br />

Abschreibungen / Gewinnverwendung<br />

Abschreibungen <strong>2002</strong><br />

Buchwert vor Buchwert nach<br />

Abschreibung Abschreibung Abschreibung<br />

CHF CHF CHF<br />

Gebäude und Grundstücke 9 666 961.00 1 471 960.00 8 195 001.00<br />

Kraftwerksanlagen 670 002.00 135 000.00 535 002.00<br />

Verteilanlagen 16 206 477.05 3 256 477.05 12 950 000.00<br />

Fernwirkanlagen, Messeinrichtungen 450 990.14 450 988.14 2.00<br />

Mobilien, Werkzeuge, Maschinen 971 959.28 971 950.28 9.00<br />

Fahrzeuge 94 922.78 94 921.78 1.00<br />

Beteiligungen 2 000 008.00 2 000 000.00 8.00<br />

Nutzungsrechte 3.00 0.00 3.00<br />

Total 30 061 323.25 8 381 297.25 21 680 026.00<br />

Vorschlag zur Gewinnverwendung<br />

Gewinnvortrag 25 844.56<br />

Gewinn <strong>2002</strong> 732 697.89<br />

CHF CHF<br />

Zuweisung an Allgemeiner Reservefonds 700 000.00<br />

Vortrag auf neue Rechnung 58 542.45<br />

Total 758 542.45 758 542.45


28<br />

LKW-Ergebnis <strong>2002</strong> nach Geschäftsbereichen (in 1000 CHF)<br />

Neben der Stromversorgung erbringen die LKW im freien Wettbewerb Dienstleistungen in den Geschäftsbereichen<br />

Elektrofachgeschäft/Service/Reparaturen, Elektroinstallationen und Telecom-Leitungsbau. Das<br />

Jahresergebnis der verschiedenen Geschäftsbereiche präsentiert sich wie folgt:<br />

Geschäftsbereich Strom<br />

Aufwand: Ertrag:<br />

Energie- und Materialaufwand 21 441 Energieverkauf 44 689<br />

Personalaufwand 9 537 Ertrag aus Leistungen für Dritte 3 032<br />

Unterhalt/Abschreibungen/Rückstellungen 16 696 Beiträge und Eigenherstellung 3 192<br />

Übriger Aufwand 2 643 Nebenerlöse und Kapitalertrag 117<br />

Gewinn 713<br />

51 030 51 030<br />

Geschäftsbereiche Elektrofachgeschäft, Elektroinstallationen und Telecom-Leitungsbau<br />

Aufwand: Ertrag:<br />

Materialaufwand 8 590 Ertrag aus Leistungen für Dritte 17 435<br />

Personalaufwand 6 544 Beiträge und Eigenherstellung 0<br />

Unterhalt/Abschreibungen 1 038 Nebenerlöse und Kapitalertrag 10<br />

Übriger Aufwand 803<br />

Gewinn 470<br />

17 445 17 445<br />

Der Betriebsgewinn aller vier Geschäftsbereiche beträgt rund CHF 1 183 000. Nach Berücksichtigung der<br />

Positionen «Ausserordentlicher Aufwand/Ertrag» sowie der Liegenschaften- und Wertschriftenrechnung ergibt<br />

sich ein Unternehmungsgewinn von CHF 732 000.<br />

Ergebnis <strong>2002</strong> der Lie-Comtel AG (in 1000 CHF)<br />

Aufwand: Ertrag:<br />

Personalaufwand 2 615 Ertrag aus Leistungen für Dritte 2 200<br />

Abschreibungen 2 282 Zinsen und sonstige Erträge 2<br />

Übriger Aufwand 872 Ausserordentlicher Ertrag 1 279<br />

Zinsen und Steuern 348<br />

Ausserordentlicher Aufwand 4 489 Verlust 7 125<br />

10 606 10 606<br />

Im «Ausserordentlichen Aufwand» sind Wertberichtigungen von CHF 1,9 Mio. und Sonderabschreibungen<br />

von CHF 2,4 Mio. enthalten. Das a.o. Ergebnis führte zusammen mit dem Verlust von CHF 3,9 Mio.aus<br />

dem operativen Geschäft zu einem Gesamtverlust von CHF 7,1 Mio. Die Bilanzsumme beträgt CHF<br />

20,656 Mio. (2001: CHF 21,517 Mio.); Aktiven und Passiven werden im Rahmen der Fusion auf den<br />

1.1.2003 in die LKW eingebracht.


29<br />

Bericht des Aufsichtsrates<br />

An die Regierung des Fürstentums Liechtenstein,<br />

zu Handen des Hohen Landtages<br />

Aufgrund der uns gemäss Artikel 13 des LGBl. Nr. 71 vom 22. Dezember<br />

1976 betreffend die <strong>Liechtensteinische</strong>n <strong>Kraftwerke</strong> obliegenden Aufgaben<br />

hat sich der Aufsichtsrat <strong>2002</strong> zu zwei Sitzungen versammelt und erstattet<br />

Ihnen über die Prüfung der Jahresrechnung wie folgt Bericht:<br />

– Die Bilanz per 31. Dezember <strong>2002</strong> schliesst mit Aktiven und Passiven<br />

von je CHF 62 401 945.81 ab.<br />

– Die Erfolgsrechnung für das Jahr <strong>2002</strong> weist einen Jahresgewinn von<br />

CHF 732 697.89 aus; zusammen mit dem Saldovortrag aus dem<br />

Vorjahr von CHF 25 844.56 stehen insgesamt CHF 758 542.45<br />

zur Disposition.<br />

Im Sinne von Artikel 13 des Organisationsstatuts der <strong>Liechtensteinische</strong>n<br />

<strong>Kraftwerke</strong> erfolgte die externe Revision durch die AREVA, Allgemeine Revisions-<br />

und Treuhand AG, Drescheweg 2, 9490 Vaduz. In ihrem Bericht<br />

vom 17. April 2003 hält die Revisionsgesellschaft fest: «Gemäss unserer<br />

Beurteilung entsprechen die Buchführung und die Jahresrechnung dem<br />

liechtensteinischen Gesetz und den Statuten. Aufgrund der Ergebnisse der<br />

von uns durchgeführten Prüfungen empfehlen wir Ihnen, die vorliegende<br />

Jahresrechnung <strong>2002</strong> zu genehmigen und die Entlastung der verantwortlichen<br />

Organe zu beantragen.»<br />

Gestützt auf das Ergebnis der Revisionsgesellschaft sowie unserer eigenen<br />

Beurteilung der Sachlage stellen wir fest, dass die gesetzlichen Aufgaben<br />

der Anstalt im Jahre <strong>2002</strong> erfüllt und die Finanzen nach besten kaufmännischen<br />

Grundsätzen verwaltet wurden. Wir schlagen der Fürstlichen Regierung<br />

vor, dem Hohen Landtag im Sinne von Artikel 13 Absatz 6 des Organisationsstatuts<br />

folgende Anträge zu stellen:<br />

a) die Jahresrechnung für <strong>2002</strong> vorbehaltlos zu genehmigen,<br />

b) dem Antrag des Verwaltungsrates über die Gewinnverwendung, d.h.<br />

der Zuweisung von CHF 700 000 an den Allgemeinen Reservefonds,<br />

zuzustimmen,<br />

c) den verantwortlichen Organen der <strong>Liechtensteinische</strong>n <strong>Kraftwerke</strong>, unter<br />

Verdankung der geleisteten Dienste, Entlastung zu erteilen.<br />

Schaan, den 25. April 2003<br />

Mit vorzüglicher Hochachtung<br />

DER AUFSICHTSRAT DER LIECHTENSTEINISCHEN KRAFTWERKE<br />

Louis Gassner, Präsident Peter Büchel Hans-Rudolf Hächler


31<br />

Ausblick<br />

Die Öffnung des Strommarktes in Liechtenstein ist mit dem Erlass des Elektrizitätsmarkgesetzes<br />

und der dazugehörenden Verordnung Realität. In<br />

zwei Schritten erhalten bis Oktober 2005 alle Stromkunden die Wahlmöglichkeit,<br />

wo sie ihren Strom einkaufen wollen. Hinter dieser aus marktwirtschaftlicher<br />

Sicht erfreulichen und einfach tönenden Aussage verbirgt<br />

sich der wohl tiefgreifendste Wandel in der Geschichte der liechtensteinischen<br />

Elektrizitätswirtschaft. Für die LKW stand dieser Veränderungsprozess<br />

unter einem guten Stern, weil er von Anfang an als Chance und positive<br />

Herausforderung angenommen wurde, auch auf einem kompetitiven<br />

Strommarkt mit den vorhandenen Stärken und Kernkompetenzen erfolgreich<br />

zu agieren. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass dies gelingen wird.<br />

Gesetz und Verordnung über den Elektrizitätsmarkt wahren die Interessen<br />

der Konsumenten, der Stromlieferanten und der LKW als Netzbetreiberin<br />

fair und ausgewogen. Mit diesen guten gesetzlichen Grundlagen, den angepassten<br />

Strukturen bei den LKW und der spürbaren Kultur der absoluten<br />

Kundenausrichtung und Leistungsbereitschaft bei den LKW-Mitarbeitern befindet<br />

sich die Unternehmung in einer hervorragenden Ausgangslage.<br />

Konzentration auf den Kunden Die Kundenfokussierung in<br />

allen Profit-Centern der LKW ist Leitlinie der unternehmerischen Entscheidungen<br />

auf strategischer und operativer Ebene. Wichtige Elemente dieser<br />

Unternehmenspolitik sind das Qualitätsdenken und die Kosteneffizienz. Im<br />

Hinblick auf die geplante Umwandlung der LKW in eine Aktiengesellschaft,<br />

die von der Politik vorerst nicht vollzogen worden ist, haben die<br />

LKW neue Standards und Führungsinstrumente eingeführt. Zusammen mit<br />

den optimierten und schlanken Prozessen helfen sie mit, den Kundennutzen<br />

und die Kundenzufriedenheit weiter zu vertiefen. In die gleiche Richtung<br />

zielt die Eröffnung eines Kundenservice-Centers mit einem Team von<br />

Kundenbetreuerinnen und -betreuern, die den Kontakt zu den LKW und<br />

die Bearbeitung von Kundenanliegen auf angenehme Weise vereinfachen.<br />

Zudem soll die grosse Stärke der LKW, dass nämlich der Kunde das<br />

ganze Spektrum an Dienstleistungen von einem einzigen Partner erhält,<br />

nochmals ausgebaut und auf den Telecombereich ausgedehnt werden.<br />

Strom und Telekommunikation Der Hauptgrund für die<br />

Rückführung und Integration der Tochterunternehmung Lie-Comtel in die<br />

LKW sind die damit erzielbaren Synergien und die Attraktivität für die<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Energiebilanz des<br />

Fürstentums Liechtenstein<br />

in Mio. kWh<br />

(Gigawattstunden)<br />

1998 1999 2000 2001<br />

<strong>2002</strong><br />

Heizöl<br />

Dieselöl und Benzin<br />

Elektrizität<br />

Erdgas<br />

Holz und Kohle<br />

Flüssiggas


32<br />

Kundinnen und Kunden, die Strom- und Telecom-Dienstleistungen «aus einer<br />

Hand» zu bekommen. Mit diesem Zusammenschluss gewinnen die<br />

LKW wertvolles Know-how auf den Gebieten CATV, Internetdienste und<br />

Mietleitungen. Der Zugewinn der markterprobten Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der Lie-Comtel auf Anfang 2003 ist für die LKW von unschätzbarem<br />

Wert. Zudem werden die technologisch hochwertigen Kabelfernsehnetze<br />

in die LKW eingebracht, was das grosse finanzielle Engagement<br />

der Unternehmung in Form von Beteiligungen und Bürgschaften für die nun<br />

mit den LKW fusionierte Lie-Comtel AG aufwiegt. Für die <strong>Liechtensteinische</strong>n<br />

<strong>Kraftwerke</strong> ergeben sich daraus, und das ist der eigentliche Mehrwert<br />

dieser Integrationspolitik, bedeutend günstigere Zukunftsperspektiven.<br />

Die Aktivitäten auf dem gesättigten Strommarkt werden durch den Eintritt in<br />

den noch wachsenden Telekommunikationsmarkt in idealer Weise ergänzt.<br />

Dieser von vielen erfolgreichen Energieversorgungsunternehmen in<br />

der Schweiz und im EU-Raum beschrittene Weg ist ein wesentlicher Bestandteil<br />

der betrieblichen Absicherung zur Bewahrung der Unabhängigkeit.<br />

Dies gilt in besonderem Masse für eine KMU wie die LKW, die im<br />

Konzert mit den «Grossen» auf eine gewisse wirtschaftliche Stärke dringend<br />

angewiesen ist. Von mindestens ebenso grosser Bedeutung sind<br />

aber die Flexibilität, die Innovationskraft und die Fähigkeit, auch in Zukunft<br />

einen hohen Kundennutzen zu generieren.<br />

Mehrjahresstrategie Auf diesen Eckpfeilern baut die Mehrjahresstrategie<br />

der LKW auf, die 2003 auf breiter Basis in der Unternehmung<br />

erarbeitet werden soll. Sie gibt in Abstimmung mit der Regierung<br />

die Richtung vor, in die sich die Unternehmung in den kommenten Jahr entwickeln<br />

wird. Dabei geht es um übergeordnete Fragen und strategische<br />

Optionen wie die Netzanbindung Liechtensteins an den EU-Raum oder<br />

die Auslotung sinnvoller Kooperationen und Allianzen im Sinne einer<br />

Querverbundsunternehmung. Von zentraler Bedeutung sind die Positionierung<br />

der markt- und kundenorientiert geführten Profit-Centers, innovative<br />

Produkte und die integrierte Weiterentwicklung der Unternehmenskultur.<br />

Die Verbindung der Kerngeschäfte Strom und Telekommunikation mit komplementären<br />

Dienstleistungen führt zu attraktiven und preiswerten Gesamtlösungen.<br />

Identität und Persönlichkeit Das Ziel- und Wertesystem der<br />

LKW stellt die Menschen – innerhalb und ausserhalb der Unternehmung –<br />

in den Mittelpunkt. Deshalb ist es uns wichtig, dass auch unser Erscheinungsbild<br />

diese Kultur des Miteinanders und der Bereitschaft, für die Kunden<br />

Überdurchschnittliches zu leisten, ausstrahlt. Der neu gestaltete visuelle<br />

Auftritt unserer Unternehmung, von den Drucksachen bis zur Gebäudeund<br />

Fahrzeugbeschriftung, macht diese Werte sichtbar. Denn auch eine<br />

Unternehmung hat eine Identität, die von der Persönlichkeit und der Lei-


33<br />

stungsbereitschaft der darin arbeitenden Menschen geprägt ist. Das neue<br />

Logo verkörpert diese Identität und den Schwung innerhalb der LKW, die<br />

Qualität der Dienstleistungen für die Bewohnerinnen und Bewohner des<br />

Landes ständig zu verbessern.<br />

Schaan, 10. April 2003<br />

LIECHTENSTEINISCHE KRAFTWERKE<br />

Violanda Lanter-Koller Hagen Pöhnert<br />

Präsidentin des Verwaltungsrates Generaldirektor<br />

Neues Logo der LKW


34<br />

Entwicklung der <strong>Liechtensteinische</strong>n <strong>Kraftwerke</strong> 1923–<strong>2002</strong> (in 1000 CHF)<br />

Investitionen<br />

Anlage- Abschrei- in Sach- Fremd- Rück- Eigen-<br />

Jahr vermögen bungen anlagen kapital stellungen kapital<br />

1923 - - - - - -<br />

1930 - - - - - -<br />

1940 585 101 - - - 1 032<br />

1950 14 566 479 9 026 8 360 - 7 153<br />

1960 9 741 1 236 264 3 434 150 8 002<br />

1970 8 041 939 1 251 4 865 - 8 712<br />

1980 11 770 2 403 2 849 8 393 1 855 14 337<br />

1990 11 935 2 456 4 311 7 435 19 050 18 508<br />

1991 19 725 4 798 13 438 8 972 20 200 18 817<br />

1992 25 695 6 628 13 897 10 290 19 800 19 086<br />

1993 24 159 7 564 5 228 7 872 20 100 19 775<br />

1994 25 720 8 517 10 078 11 072 20 300 20 396<br />

1995 23 815 7 413 5 508 8 595 20 300 20 915<br />

1996 21 405 6 882 4 472 8 125 20 700 21 770<br />

1997 19 695 7 350 5 790 9 002 20 150 22 592<br />

1998 18 175 6 284 4 764 14 053 22 650 23 865<br />

1999 14 510 8 846 7 881 15 024 21 050 24 727<br />

2000 16 415 7 565 12 470 13 728 22 050 26 184<br />

2001 20 965 8 730 17 280 14 769 18 332 27 626<br />

<strong>2002</strong> 21 680 8 381 13 096 12 111 21 932 28 359


35<br />

Bildung Umsatz Umsatz Gesamtenergievon<br />

Rück- Dienst- elektrische Gesamt- Personal- abgabe an Lan- Leistung<br />

stellungen Cashflow leistungen Energie Umsatz Aufwand desnetz in MWh in MW<br />

- - - 73 73 - 308 -<br />

- - - 133 133 - 1 084 0.5<br />

- - 91 267 358 - 2 840 0.9<br />

- - 719 1 327 2 046 - 35 098 4.2<br />

- - 2 317 2 606 4 923 - 54 958 10.4<br />

- - 4 923 5 795 10 718 - 81 730 20.0<br />

1 540 3 944 6 620 17 070 23 690 - 144 955 31.2<br />

3 500 7 815 10 133 30 763 45 341 9 843 221 176 46.7<br />

2 000 7 107 11 577 31 641 47 101 10 530 224 944 47.8<br />

600 7 797 11 892 33 795 50 244 11 102 233 000 46.8<br />

0 8 625 11 405 35 837 50 518 11 646 234 762 47.4<br />

0 9 364 14 117 38 775 57 753 11 966 241 159 48.2<br />

0 8 381 12 160 40 517 56 688 12 494 251 909 50.5<br />

400 8 422 12 744 43 163 59 095 12 825 258 363 50.2<br />

0 9 322 12 020 42 956 60 530 13 221 262 558 51.1<br />

2 500 12 131 12 362 45 150 66 073 14090 282 684 54.6<br />

300 10 807 17 037 46 225 67 350 14 791 294 162 54.7<br />

1 000 13 023 17 479 43 364 66 835 15 195 301 135 55,8<br />

282 10 453 18 852 44 162 66 791 15 198 312 419 57,6<br />

7 600 16 714 20 468 44 689 70 251 16 081 317 595 59,4


36<br />

Energiestatistik <strong>2002</strong> (in MWh)<br />

Energieerzeugung<br />

Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Total<br />

Saminawerk HT 2 000 1 901 2 780 3 317 3 653 2 587 2 210 2 332 2 253 3 011 3 058 3 034 32 136<br />

Saminawerk NT 29 13 598 1 024 3 651 3 358 2 389 2 563 2 056 3 021 3 621 1 383 23 706<br />

Lawenawerk HT 216 203 490 609 1 304 1 133 861 907 716 693 922 445 8 499<br />

Lawenawerk NT 57 77 359 488 1 336 1 282 805 825 663 779 1 119 451 8 241<br />

Letzana HT 27 31 44 40 53 43 33 50 32 47 52 48 500<br />

Letzana NT 8 24 27 18 41 22 20 44 29 59 73 62 427<br />

Schlosswald HT 110 96 112 126 138 119 132 134 122 127 118 116 1 450<br />

Schlosswald NT 54 50 74 75 85 84 77 95 76 104 127 112 1 013<br />

Steia HT 5 7 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 91<br />

Steia NT 5 7 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 102<br />

Eigene <strong>Kraftwerke</strong> HT 2 358 2 238 3 435 4 101 5 158 3 891 3 246 3 432 3 132 3 887 4 158 3 651 42 676<br />

Eigene <strong>Kraftwerke</strong> NT<br />

Gesamttotal<br />

153 171 1 067 1 614 5 122 4 755 3 300 3 536 2 833 3 972 4 949 2 017 33 489<br />

HT und NT 2 511 2 409 4 502 5 715 10 280 8 647 6 546 6 969 5 965 7 859 9 108 5 668 76 166<br />

Bezug von Fremdenergie<br />

NOK/AXPO HT 14 340 12 512 11 333 11 148 9 333 10 298 11 402 10 654 11 915 11 240 10 347 9 882 134 404<br />

NOK/AXPO NT 11 816 10 515 10 510 8 996 5 133 6 093 6 587 6 622 7 868 9 056 8 391 11 492 103 079<br />

Jenny Spoerry HT 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Jenny Spoerry NT 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

BHKW HT 349 313 290 263 198 158 220 206 218 280 311 359 3 165<br />

BHKW NT 229 139 140 81 46 40 58 47 57 112 195 309 1 453<br />

Total Fremdenergie HT 14 689 12 825 11 623 11 411 9 531 10 456 11 622 10 860 12 133 11 520 10 658 10 241 137 569<br />

Total Fremdenergie NT<br />

Gesamttotal<br />

12 045 10 654 10 650 9 077 5 179 6 133 6 645 6 669 7 925 9 168 8 586 11 801 104 532<br />

HT und NT 26 734 23 479 22 273 20 488 14 710 16 589 18 267 17 529 20 058 20 688 19 244 22 042 242 101<br />

Energieverbrauch<br />

Pumpwerk Steg HT 40 39 50 39 20 0 10 0 22 34 12 46 312<br />

Pumpwerk Steg NT<br />

Abgabe an<br />

42 43 57 41 20 0 13 0 23 51 23 60 373<br />

Landesnetz HT<br />

Abgabe an<br />

17 007 15 024 15 008 15 473 14 669 14 347 14 858 14 292 15 243 15 373 14 804 13 846 179 944<br />

Landesnetz NT 12 156 10 782 11 660 10 650 10 281 10 888 9 932 10 205 10 735 13 089 13 512 13 758 137 651<br />

Gesamtabgabe HT 17 047 15 063 15 058 15 512 14 689 14 347 14 868 14 292 15 265 15 407 14 816 13 892 180 256<br />

Gesamtabgabe NT<br />

Gesamttotal<br />

12 198 10 825 11 717 10 691 10 301 10 888 9 945 10 205 10 758 13 140 13 535 13 818 138 024<br />

HT und NT 29 245 25 888 26 775 26 203 24 990 25 236 24 813 24 498 26 023 28 547 28 352 27 710 318 280<br />

HT = Hochtarif NT = Niedertarif

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