Landwirtschaftliche Mitteilungen
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ums Tier<br />
Das Magazin für steirische Nutztierhalter.<br />
schirNhofer Rund<br />
<strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen 15. November 2011<br />
Herausgeber: LK Steiermark, Hamerlinggasse 3, 8011 Graz, Chefredaktion: Rosemarie Wilhelm,<br />
Redaktion: Roman Musch, Layout: Ronald Pfeiler, Anzeigen: Michaela Fritz
2 rund ums tier <strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen<br />
inhalt<br />
Melkroboter<br />
Steirische Milchbauern berichten<br />
über ihre langjährigen<br />
Erfahrungen. Seite 4<br />
Almo<br />
Almos dürfen im Winter nur<br />
mehr in Laufställen gehalten<br />
werden. Seite 5<br />
Innovative Ställe<br />
Geballte Information auf<br />
fünf Seiten: die herausragendsten<br />
Stallprojekte des<br />
Jahres 2011. Seiten 7-11<br />
Klassifizierung<br />
Klassifizierer machen auch<br />
Qualitäts- und Markenprogramme<br />
möglich. Seite 12<br />
EZG Rind<br />
Quartett übernimmt Interimsführung.<br />
Murbodner<br />
wird ganzjährig vermarktet.<br />
Seite 13<br />
Klauenpflege<br />
Kurzanleitung zur funktionalen<br />
Klauenpflege und wie<br />
gute Arbeit zu erkennen ist.<br />
Seiten 14,15<br />
Tiergesundheitsdienst<br />
Nur gesunde Tiere bringen<br />
Leistung. Vorteile der<br />
TGD-Teilnahme. Seite 17<br />
Kälber<br />
Gegenseitiges Besaugen<br />
lässt sich durch Management<br />
deutlich verringern.<br />
Seiten 18,19<br />
Schwingtüren<br />
Gruppenhaltungssystem bei<br />
Wartesauen unter der Profi-<br />
Lupe. Seiten 20,21<br />
Spermaqualität<br />
Blick hinter die Kulissen der<br />
Samenproduktion. Seite 21<br />
Fleischsommelier<br />
Top-Ausbildung, um das<br />
Fleisch-Image zu heben.<br />
Seiten 22,23<br />
<strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen rund ums tier<br />
Unser Fleisch ist viel wertvoller...<br />
... als es gehandelt<br />
wird. Außerdem<br />
steht Fleisch in<br />
der Kritik. Wir<br />
sprachen mit AMA-<br />
Fleischexperten<br />
Dr. Rudolf Stückler<br />
über Gründe und<br />
Auswege.<br />
LM: Welchen Wert hat<br />
Fleisch heute noch?<br />
Rudolf Stückler: Das ist eine<br />
überaus berechtigte Frage.<br />
Wenn man sich so manche<br />
Aktion in den Handelsketten<br />
ansieht, bleibt nur Kopfschütteln.<br />
Im Grunde genommen<br />
hat sich der Fleischpreis seit<br />
den 1970er Jahren des vorigen<br />
Jahrhunderts überhaupt<br />
nicht verändert. Wenn man<br />
dann noch die inflationsbedingte<br />
Bereinigung mit einbezieht,<br />
so muss man eigentlich<br />
von einem beispiellosen Wertverfall<br />
beim Fleisch sprechen.<br />
Können Sie dafür ein Beispiel<br />
nennen?<br />
Stückler: 1974 bot der ehemalige<br />
„Konsum“ die Schweineschulter<br />
in einer Aktion um<br />
umgerechnet 2,16 Euro an.<br />
Der gleiche Artikel wird heute<br />
in Aktionen um 2,39 Euro<br />
verkauft. Das ist ein Preisanstieg<br />
von 23 Cent in 37 Jahren.<br />
Gleichzeitig kostet ein<br />
Kilogramm einer bekannten<br />
Katzenfuttermarke umgerechnet<br />
knapp elf Euro, ist also<br />
fast fünfmal so teuer wie die<br />
Schweineschulter. Da ist jeglicher<br />
Kommentar überflüssig.<br />
Was bewirkt dieser Trend<br />
bei den Menschen?<br />
Stückler: Eine deutliche Wertverschiebung<br />
von Fleisch und<br />
Fleischprodukten: Vom reinen<br />
Sonntags- und Feiertagses-<br />
Ein Kilogramm<br />
Katzenfutter ist fünfmal<br />
so teuer wie eine<br />
Schweineschulter.<br />
rudolf stückler<br />
ama marketing<br />
sen – daher kommt ja auch<br />
der Begriff „Sonntagsbraten“<br />
– über das ganz banale<br />
Alltagslebensmittel hin zum<br />
Wegwerfartikel. Mengenmäßig<br />
herrscht Stabilität, wertmäßig<br />
verharren wir auf tiefem<br />
Niveau.<br />
Lässt sich dieses Phänomen<br />
auch bei anderen Lebensmitteln,<br />
Brot, Milcherzeugnissen<br />
und ähnlichen Produkten beobachten?<br />
Stückler: Nein, Fleisch ist die<br />
Ausnahme, alle anderen Lebensmittel<br />
haben ihre Preise<br />
im Lauf der Jahre mehr oder<br />
weniger angepasst. Selbst<br />
die Milch hat wesentlich mehr<br />
zugelegt als das bei Fleisch<br />
der Fall ist. Auch Brot ist beispielsweise<br />
in regelmäßigen<br />
Abständen teurer geworden.<br />
Welche Auswirkungen hat<br />
diese Entwicklung?<br />
Stückler: Kleine Bauern, können<br />
sich die Tiermast entweder<br />
gar nicht mehr oder nur<br />
mehr unter Ausnützung aller<br />
Rationalisierungsmaßnahmen<br />
leisten, regionale Strukturen<br />
verschwinden teilweise, die<br />
Zahl der größeren Agrarbetriebe<br />
nimmt zu. Verbunden mit<br />
allen negativen Erscheinungen<br />
der angeprangerten Massentierhaltung.<br />
Aber auch die<br />
kleinen, regionalen Schlachthöfe<br />
verschwinden. Den Preis<br />
für das Billigfleisch zahlen in<br />
erster Linie die Tiere.<br />
Wie könnte man denn in die-<br />
ser Frage gegensteuern?<br />
Stückler: Wünschenswert<br />
wäre ein signifikanter Wertanstieg<br />
beim Fleisch. Davon würden<br />
alle profitieren. Die Tiere,<br />
weil sie bessere Haltungsbedingungen<br />
vorfinden, die<br />
Bauern, weil mehr bleibt, die<br />
Schlacht- und Zerlegebetriebe,<br />
aber auch die Supermärkte<br />
und Fleischer. Letztendlich<br />
aber auch der Konsument,<br />
weil ein höherer Preis auch die<br />
Qualität fördert.<br />
Allgemein ist der Anteil an<br />
Ausgaben für Lebensmittel<br />
gesunken.<br />
Stückler: Das stimmt, ein<br />
durchschnittlicher Haushalt<br />
gibt heute rund zwölf Prozent<br />
seines Budgets für Lebensmittel<br />
und alkoholfreie Getränke<br />
aus. So wenig, wie nie<br />
zuvor. Damit liegen wir aber<br />
knapp über dem EU-Durchschnitt.<br />
Für Frischfleisch gibt<br />
der Haushaltsführer monatlich<br />
19,40 Euro aus, für Wurst<br />
und Schinken 25,30 Euro. Das<br />
sind typische Symptome einer<br />
Wohlstandsgesellschaft,<br />
die Ausgaben haben sich in<br />
Richtung Konsumgüter und<br />
Dienstleitungen verschoben.<br />
Wie geht es weiter mit dem<br />
Fleischkonsum?<br />
Stückler: Wir werden deutliche<br />
Verschiebungen erleben.<br />
Der Trend zum Geflügel und<br />
Lamm wird sich weiter verstärken<br />
(rechts oben), der große<br />
Verlierer wird das Schweinefleisch<br />
werden, dessen<br />
Genuss fast die Hälfte der Verbraucher<br />
reduzieren will. Rindfleisch<br />
wird eher stabil bleiben.<br />
Tierschutz und Sicherheit<br />
werden weiter eine Rolle spielen?<br />
Stückler: Tier- und Umweltschutzfragen<br />
sind die entscheidendenHerausforderungen<br />
der kommenden Jahre.<br />
Mit diesen Themen wird die<br />
Branche offensiv umgehen<br />
müssen. Die Produktsicherheit<br />
in Österreich hat schon<br />
heute ein derart hohes Niveau<br />
erreicht, dass ich mir<br />
weitere Verbesserungen nur<br />
im Nuancenbereich vorstel-<br />
ein beispielloser Wertverfall:<br />
Fleischpreis hat sich<br />
seit den 1970er Jahren<br />
kaum mehr verändert.<br />
Konstantinov, aMa (2)<br />
len kann. Nichts wird hierzulande<br />
aufwendiger kontrolliert<br />
als Fleisch und Fleischprodukte.<br />
Gleichzeitig ist Fleisch ein<br />
sehr „lebendiges“ und sensibles<br />
Lebensmittel, das überaus<br />
geschulten Umgang<br />
verlangt. Deshalb werden<br />
wir Pannen nie ganz ausschließen<br />
können. Der<br />
größte Verbesserungsbeitrag<br />
wäre eine spürbare<br />
Wertsteigerung. Die optimale<br />
Entwicklung wäre<br />
eine Stagnation im Verbrauch<br />
bei gleichzeitig steigendem<br />
Gesamtwert.<br />
LM: Vielen Dank für<br />
das Gespräch<br />
Fleischverbrauch<br />
3<br />
Konsum stagniert. Der Gesamtbruttoverbrauch<br />
pro<br />
Kopf und Jahr an Fleisch<br />
liegt in Österreich seit rund<br />
20 Jahren bei rund 100 Kilogramm.<br />
Die größte Umwälzung<br />
in diesen beiden Dekaden<br />
war, dass Huhn und<br />
Pute in der Beliebtheit Rind<br />
und Kalb überholt haben. Die<br />
Gründe: Geflügel genießt bei<br />
den Konsumenten den guten<br />
Ruf als gesundes Fleisch.<br />
Und: Rind- und Kalbfleisch<br />
haben einen höheren Preis.<br />
Wobei letzteres statistisch<br />
kaum wahrgenommen wird.<br />
Außerdem: 100 Kilo Bruttoverbrauch<br />
täuscht. Denn der<br />
Bruttowert enthält verzehruntaugliche<br />
Schlachtabfälle<br />
wie Industriefette, Knochen,<br />
Felle und Häute. Weiters den<br />
Verbrauch aller Besucher und<br />
Touristen in Österreich, das<br />
Fleisch, das für Tiernahrung<br />
verwendet wird und den Anteil<br />
an verdorbenen Produkten,<br />
die bei jedem hierzulande<br />
anfallen. Der tatsächliche<br />
Fleischkonsum dürfte also bei<br />
etwa 50 bis 55 Kilogramm<br />
pro Kopf und Jahr liegen.<br />
Dr. rudolf<br />
stückler ist<br />
marketingmanager<br />
für<br />
Fleisch in<br />
der ama
4 rund ums tier <strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen<br />
Maria Kopper<br />
Stambach<br />
Alois Thaller<br />
Bad Waltersdorf<br />
Freiheit ohne Grenzen<br />
DeLaval VMS<br />
Warum Melkroboter?<br />
Bauern, die einen<br />
besitzen, würden ihn<br />
nicht mehr hergeben.<br />
Über Melkroboter wurde<br />
schon viel geschrieben<br />
und diskutiert. Aber wie<br />
geht es den Bauern? Maria<br />
Kopper aus dem oststeirischen<br />
Stambach geht es mit<br />
ihrem DeLaval-Melkroboter<br />
sehr gut: „Wir haben ein großes<br />
Stück Lebensqualität dazugewonnen.“<br />
Vor zweieinhalb<br />
Jahren wurden der neue<br />
Stall und die Melkanlage in Betrieb<br />
genommen. Für sie sind<br />
die Kosten nicht schlimm, was<br />
auch mit der Ausgangssituation<br />
des Betriebes zusammenhängt.<br />
„Wir wollten bei den<br />
Milchkühen bleiben, haben<br />
Ihre Lösung - jeden Tag<br />
Eine neutrale Studie* bestätigt, was moderne automatische Melksysteme<br />
leisten können. Nur das DeLaval VMS hat hier über 2 to<br />
Milch pro Tag und Station geliefert.<br />
Fragen Sie Ihren DeLaval Gebietsverkaufsleiter nach Referenzen!<br />
VMS - für höchste Ansprüche, denn Leistung macht den<br />
Unterschied. www.delaval.at<br />
DeLaval GesmbH ∙ Kirchenstraße 18<br />
5301Eugendorf ∙ Tel.: 062 25 /31 26<br />
*Quelle: Farm Test Nr. 61; Dansk Landbrugsradgivning<br />
Pernthaner_VMS_97x130.indd 1 01.09.2010 16:27:17 Uhr<br />
aber nur zwei Arbeitskräfte<br />
zur Verfügung. Deshalb haben<br />
wir uns für einen Melkroboter<br />
entschieden.“ Jede der<br />
60 Kühe wird im Durchschnitt<br />
2,9 Mal am Tag gemolken.<br />
Auf stolze 3,2 Melkungen<br />
bringen es die 48 Kühe von<br />
Alois Thaller aus Bad Waltersdorf.<br />
„Wir haben Holsteinkühe.<br />
Mit denen soll es ja sowieso<br />
besser funktionieren“,<br />
meint der Direktvermarkter.<br />
In knapp drei Jahren musste<br />
nur einmal der Servicetechniker<br />
Hand an den Lely-Melkroboter<br />
legen. Oft läuft er über<br />
Monate störungsfrei. Thaller:<br />
„Es war sicher die richtige<br />
Entscheidung, obwohl damals<br />
viele abgeraten haben. Aber<br />
mit unserer Hofkäserei wollten<br />
wir im Stall einfach so wenig<br />
Arbeit wie möglich haben.“<br />
firMEnMiTTEiLunG<br />
Für Maria Kopper hat der Melkroboter<br />
neben der flexibleren<br />
Arbeitszeit und der verbesserten<br />
Tiergesundheit aber noch<br />
einen weiteren wichtigen Vorteil:<br />
„Die Jugend springt voll<br />
darauf an. Die Kinder sind<br />
stolz und bringen Schulkollegen<br />
mit.“ Diese Begeisterung<br />
weckt das Interesse am Beruf<br />
Landwirt und entstaubt das<br />
althergebrachte Image.<br />
Abseits von Wirtschaftlichkeitsberechnungen,<br />
die aber<br />
natürlich trotzdem stimmen<br />
müssen, liegt der größte<br />
Wert des Melkroboters offenbar<br />
im gewonnenen Freiraum<br />
für Milchbauernfamilien. Der<br />
Zwang zweimal am Tag in den<br />
Stall zu gehen fällt ab – auch<br />
wenn man es an 90 Prozent<br />
der Tage trotzdem tut.<br />
(Seite 16) Roman Musch<br />
100. DeLaval Roboter<br />
DeLaval VMS: Melkrobotertechnik<br />
vom<br />
Feinsten. Österreichweit<br />
schon 100<br />
Stück verkauft.<br />
Modernstes Design, ausgereifte<br />
Technik, höchste Produktqualität<br />
sowie maximale Sparsamkeit<br />
im Stromverbrauch sind die Eckpfeiler<br />
des neuen VMS DeLaval<br />
Melkroboters. Mit bereits über<br />
9.000 verkauften Stück weltweit<br />
ist DeLaval massiv auf dem Vormarsch.<br />
Eutergesundheit: Mit der<br />
Möglichkeit einer Zwischendesinfektion<br />
der Melkbecher und des<br />
Vorbehandlungsbechers mit Peressigsäure<br />
ist eine Keimübertragung<br />
von einer Kuh zur nächsten nicht<br />
mehr möglich. Zudem ist diese Art<br />
der Zwischendesinfektion sehr effizient<br />
und kostensparsam. Geprüfte<br />
Zitzenvorbehandlung: Mit einem<br />
eigenen Zitzenvorbehandlungsbecher<br />
werden die Zitzen gründlich<br />
mit Warmwasser und Druckluft<br />
gereinigt, die Zitzen getrocknet und<br />
das Vorgemelk abgemolken. Weiters<br />
wird dadurch die Kuh bestens<br />
stimuliert, was eine rasche Milchabgabe<br />
zur folge hat.<br />
Kontakt<br />
DeLaval Gesmbh, 5301 Eugendorf,<br />
Tel. 06225-3126, austria.info@<br />
delaval.com; www.delaval.at<br />
<strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen rund ums tier<br />
Almo-Ochsen im Winter<br />
nur mehr in Laufställen<br />
Einen klaren Schnitt haben<br />
die heimischen Almo-<br />
Bauern gemacht. Ab Jänner<br />
2012 dürfen die Ochsen<br />
im Winter – im Sommer sind<br />
sie ohnehin auf der Alm – nur<br />
mehr in Laufställen gehalten<br />
werden. „Diese Vorgabe haben<br />
nahezu alle Mitgliedsbetriebe<br />
umgesetzt“, freut sich<br />
Obmann Johann Pessl, der<br />
mit viel Umsicht und Fingerspitzengefühl<br />
dieses ambitionierte<br />
Ziel federführend mit<br />
dem Vorstand vorgegeben<br />
hat. Gleichzeitig lassen sich<br />
die rund 450 Almo-Bauern<br />
auch von der Tierschutzorganisation<br />
„Vier Pfoten“ prüfen,<br />
wodurch man neben dem Tierschutz<br />
auch auf Verkaufsargumente<br />
baut (Interview rechts).<br />
„Vier Pfoten“<br />
kooperieren mit den<br />
Almo-Bauern.<br />
„Wir haben im Zuge dieser<br />
Umstellung alle Betriebe bestmöglich<br />
betreut und beraten.<br />
Knapp fünfzig haben sich entschieden,<br />
verstärkt auf die<br />
Einstellerproduktion oder auf<br />
Milchwirtschaft zu setzen. Einige<br />
verkaufen ihre Tiere zum<br />
AMA-Gütesiegel-Preis an den<br />
Schlachthof Weiz“, erklärt der<br />
Obmann. Daher werden kurzfristig<br />
um rund 500 weniger<br />
Almo-Ochsen heranwachsen.<br />
Pessl ist aber überzeugt, dass<br />
die ursprüngliche Produkti-<br />
Die Almo-<br />
Ochsen<br />
sind nach<br />
dem Alm-<br />
Sommer<br />
im Winter<br />
jetzt im<br />
Laufstall.<br />
Ansprechpartner<br />
für alle<br />
Fragen<br />
rund um<br />
die Almos:<br />
Karl<br />
Vorraber,<br />
Obmann-<br />
Stellvertreter,<br />
Tel.<br />
0664/85<br />
14 407.<br />
SchirnhofEr<br />
on bald wieder aufgeholt sein<br />
wird.<br />
Der Markt für Almo-Ochsenfleisch<br />
läuft gut. Mit dem<br />
Hauptvermarkter Schirnhofer<br />
konnte im Frühjahr ein neues<br />
Preismodell ausverhandelt<br />
werden, das einen konstanten<br />
Aufpreis zum Stierbasispreis R<br />
von 40 Cent für Almo R3 und<br />
45 Cent für Almo U3 pro Kilo<br />
ermöglicht.<br />
Mit etwas gemischten Gefühlen<br />
blicken die Almo-Produzenten<br />
der neuen EU-Agrarpolitik<br />
ab 2014 entgegen. Die heimischen<br />
Almobauern haben bereits<br />
innerhalb der österreichischen<br />
Rinderproduzenten eine<br />
abgestimmte Strategie für die<br />
neue Programmperiode entwickelt.<br />
Rosemarie Wilhelm<br />
TierScHuTz & BAuer<br />
Hans Pessl ist<br />
Obmann des<br />
Almo-Vereins<br />
Die Almo-Bauern kooperieren<br />
mit der Tierschutzorganisation<br />
„Vier Pfoten“ . Was<br />
erwarten Sie sich davon?<br />
PESSL: Schon vor einiger<br />
Zeit haben wir mit der Universität<br />
für Bodenkultur und<br />
den „Vier Pfoten“ einen Tiergerechtheitsindex<br />
erstellen<br />
lassen. Da haben wir gesehen<br />
– selbst als wir teils<br />
noch Anbindeställe hatten<br />
–, dass die Almo-Bauern<br />
sehr gut dastehen. Das hat<br />
uns Schwung für die gänzliche<br />
Umstellung auf Laufställe<br />
gegeben. Wir erwarten uns<br />
vor allem Rückenwind beim<br />
Verkauf. Die Tierschützer<br />
meinen: Wenn schon Rindfleisch<br />
gegessen wird, dann<br />
sollen die Tiere auch artgerecht<br />
gehalten werden.<br />
Heikle Themen sind<br />
die Kastration und<br />
die Enthornung.<br />
PESSL: Da gehen wir einen<br />
abgestimmten Weg. Unsere<br />
Richtlinien schreiben eine<br />
blutige Kastration unter Narkose<br />
und Schmerzausschaltung<br />
vor, womit die Tierschützer<br />
einverstanden sind.<br />
Aufholbedarf besteht teils<br />
bei den Tierärzten. Zur Enthornung:<br />
Hier wünschen<br />
sich die „Vier Pfoten“ zwar<br />
behörnte Tiere, akzeptieren<br />
aber die Enthornung in<br />
den ersten 14 Tagen unter<br />
Schmerzausschaltung. R.W.<br />
5
6 rund ums tier <strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen<br />
Drehbarer Brunstkalender sorgt für Übersicht Übersäuerung früh erkennen und handeln<br />
Die Herde auf einen Blick Funk-Pansensonde für pH-Wert<br />
Aufzeichnungen rund um die<br />
Brunst mit Kreide oder unleserliche<br />
Schriften auf einem<br />
Schreibkalender gehören der<br />
Vergangenheit an. Wer<br />
sein Herdenmanagement<br />
wirklich im<br />
Griff haben will,<br />
braucht einfache<br />
und gut<br />
funktionierendeWerkzeuge.<br />
Georg<br />
Giselbrecht,<br />
engagierter<br />
Milchbauer aus<br />
Gröbming in der<br />
Steiermark, hat das<br />
Potenzial erkannt und bietet<br />
unter der Marke „farmergeorge“<br />
einen innovativen drehbaren<br />
Brunstkalender an. Zum<br />
einen ermöglicht der Brunstkalender<br />
eine Herdenübersicht<br />
auf einen Blick, zum anderen<br />
ist die Aufzeichnung im klassischem<br />
Sinn gar nicht mehr notwendig.<br />
Das Herdengeschehen<br />
wird nämlich ganz einfach<br />
mit Stecknadeln gesteckt.<br />
Zusätzlich<br />
wird der Brunstkalender<br />
jeden<br />
Tag auf das aktuelle<br />
Datum<br />
eingestellt<br />
und der Landwirt<br />
erkennt<br />
auf einen Blick,<br />
welche Kühe<br />
demnächst abkalben<br />
werden, welche<br />
Kühe demnächst brünstig<br />
sind, welche Kühe evt. erneut<br />
zu belegen sind (2. Brunst),<br />
welche Kühe auf Trächtigkeit<br />
zu untersuchen sind und welche<br />
Kühe trockenzustellen sind.<br />
Bauernzeitung196x135 KW46_2011_Layout 1 11.10.11 12:38 Seite 1<br />
Milchkühe im Hochleistungsbereich<br />
neigen durch hohe<br />
Kraftfuttergaben zu Pansenübersäuerung.<br />
Die leicht verdaulichen<br />
Kohlenhydrate senken<br />
den pH-Wert. Der<br />
Optimalbereich liegt<br />
zwischen 6,2 und<br />
7,2. Darunter<br />
spricht man bis<br />
5,5 von einer<br />
subklinischen<br />
Pansenazidose,<br />
die schon<br />
zu Leistungseinbußen<br />
führt,<br />
normalerweise<br />
aber nicht erkannt<br />
wird. Mit der Pansensonde<br />
der Firma SmaXtec aus<br />
Graz, die eng mit dem Lehrund<br />
Forschungszentrum Raumberg-Gumpensteinzusammenarbeitet,<br />
ist es möglich den<br />
pH-Wert im Pansen laufend<br />
festzuhalten. Alle zehn Minuten<br />
wird der pH-Wert gemessen.<br />
Mit einem mobilen Gerät<br />
oder einer Basisstation können<br />
die Daten ausgelesen<br />
werden. Die Ration<br />
kann dann rechtzeitig<br />
angepasst<br />
werden. Dabei<br />
wird nur etwa<br />
jede zehnte<br />
Kuh mit einer<br />
Sonde ausgestattet.<br />
Die<br />
Messdauer liegt<br />
bei maximal 50<br />
Tagen. Laut Hersteller<br />
amortisiert sich das<br />
System bei einer Herdengröße<br />
von 100 Milchkühen und zehn<br />
Sonden im Einsatz schon nach<br />
zwölf Monaten. Dafür gab´s<br />
eine DLG-Silbermedaille.<br />
Ein starkes Zeichen für die steirische Landwirtschaft<br />
Siegfried Weinkogl,<br />
Leiter des Grazer<br />
TANN-Betriebes<br />
SPAR setzt auf regionale Vielfalt und gibt daher Produkten aus unserer Heimat den Vorzug!<br />
Mit sechs TANN-Fleischwerken ist SPAR<br />
Österreichs größter Frischfleisch- und Wurstproduzent.<br />
Der Grazer TANN-Betrieb bezieht<br />
sein Frischfleisch zu fast 100 % von<br />
steirischen Lieferanten und ist somit gemeinsam<br />
mit SPAR ein wichtiger Partner der steirischen<br />
Bauern.<br />
Das Anbieten von bestem steirischem Qualitäts-Schweinefleisch,<br />
Rindfleisch der Marke<br />
Almochs, Murbodner-Ochsenfleisch, Steirischen<br />
Almlämmern bzw. Lammfleisch von<br />
den Weizer Schafbauern unterstreicht unsere<br />
Initiativen.<br />
Unser Verein initiierte mit TANN ein Projekt,<br />
welches die Steigerung der Murbodner-<br />
Population, das Aufzeigen von Zukunftsperspektiven<br />
für die steirischen Rinderbauern<br />
und das Wiederentdecken einer einzigartigen<br />
Fleischqualität als Ziele definierte. Jetzt<br />
können wir mit Stolz sagen, dass wir vorrangig<br />
auf den naturnah bewirtschafteten Almen<br />
und Bergbauernhöfen wieder rund 2.500<br />
Muttertiere halten – aufgeteilt auf circa 350<br />
Bauernbetriebe. Wir schätzen uns überglücklich,<br />
SPAR bzw. TANN als Partner mit Handschlagqualität<br />
zu haben!<br />
Johann Hörzer,<br />
Obmann Verein der<br />
Murbodner Züchter<br />
<strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen rund ums tier<br />
Die innovativsten Ställe<br />
Schnörkellos<br />
und<br />
ohne große<br />
Spannweiten<br />
wurden die<br />
Baukosten<br />
niedrig<br />
gehalten<br />
Breininger (2), Ott<br />
Sinnvoll<br />
MilchviehStall, FaMilie<br />
gruBBauer, MitterdorF<br />
an der raaB<br />
Der einreihige Liegeboxenlaufstall<br />
für 24 Milchkühe, das<br />
Einbeziehen des Altbestandes<br />
in den Laufstall und das Verwenden<br />
von Holz als hauptsächlich<br />
verwendeten Baustoff<br />
sagt noch nicht viel über<br />
den Stall aus und wurde auch<br />
schon öfters umgesetzt. Was<br />
aber diesen Stall und diesen<br />
Betrieb im Speziellen auszeichnet,<br />
ist die bis ins letzte<br />
Detail gelungene Anwendung<br />
des Baustoffes Holz und die<br />
Einbindung des gesamten Altgebäudes<br />
in das Bauvorhaben.<br />
Hier wurde eine gelungene<br />
Lösung für alle Rinder, von<br />
den Kälbern übers Jungvieh<br />
bis zu den Kühen, gefunden.<br />
Die tägliche Arbeit kann effizient<br />
gestaltet werden. Aber<br />
besonders hervorzuheben ist<br />
der Umstand, dass sich die<br />
Familie nicht zu unsinnigen<br />
und nicht finanzierbaren Größenordnungen<br />
verleiten ließ.<br />
Zufriedenheit und sich auch<br />
Zeit nehmen für anderes haben<br />
in dieser Familie noch<br />
einen hohen Stellenwert.<br />
Dieser Stall ist<br />
Gewinner des<br />
steirischen<br />
Holzbaupreises 2011<br />
Auch heuer wieder soll Ihnen<br />
eine Auswahl an besonderen<br />
Stallgebäuden vorgestellt<br />
werden. Wir möchten<br />
auch gleichzeitig die Vielfalt sowohl<br />
in der Bauweise als auch<br />
an unterschiedlichsten Nutztieren<br />
an Hand dieser Betriebe<br />
aufzeigen. Bei der Auswahl der<br />
Ställe stand heuer vor allem das<br />
Thema „Zukunft gestalten“ im<br />
Vordergrund. Die unterschiedlichen<br />
Beweggründe, warum so<br />
und nicht anders gebaut wurde,<br />
sollen näher beleuchtet werden.<br />
Dabei tritt eines auch ganz<br />
klar zu Tage: Betriebliche Entwicklungen<br />
sind sehr individuell<br />
und stark familiär geprägt und<br />
daher kaum auf andere übertragbar.<br />
Diese Einmaligkeit und<br />
Besonderheit soll aufgezeigt<br />
werden.<br />
autor<br />
Walter Breininger ist Leiter<br />
der LK-Bauabteilung. Der<br />
von ihm geplante Stallbau auf<br />
dieser Seite gewann heuer<br />
den steirischen Holzbaupreis<br />
in der Kategorie „<strong>Landwirtschaftliche</strong><br />
Bauten“.<br />
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den Autor unter<br />
walter.breininger@lk-stmk.at<br />
7
8 rund ums tier <strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen<br />
Hier wurde auf eigene<br />
Erfahrungen vertraut<br />
und danach gebaut.<br />
Heraus kam eine<br />
Innovation.<br />
8424 Gabersdorf 69<br />
Tel-Nr.: 03452/74976<br />
Mobil: 0664/5458774<br />
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<strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen rund ums tier<br />
Die innovativsten Ställe des Jahres 2011<br />
Für die Mastschweine<br />
stehen drei<br />
Bereiche zur<br />
verfügung:<br />
Warmstall,<br />
auslauf,<br />
offener<br />
Strohstall<br />
Breininger (5), Musch<br />
Abseits der Lehrbücher<br />
Bio-SchWeinMaStStall, FaMilie KicKMaier,<br />
KirchBach Wenn Alt und Jung gemeinsam planen,<br />
kann nur etwas Gutes dabei herauskommen.<br />
Nachdem die Nachfolge und die Zukunft des Betriebes<br />
geregelt waren, gab es den Startschuss für<br />
den neuen Schweinemaststall, der den bestehenden<br />
Zuchtsauenstall ergänzen soll. Optisch fällt<br />
der Stall sofort auf und entspricht nicht dem gewohnten<br />
Bild eines Maststalles. Dass sich eine<br />
Bucht für 40 Tiere auf eine Länge von insgesamt<br />
24 Meter erstreckt und dabei einen Höhenunterschied<br />
von beinahe zwei Meter aufweist, ist auch<br />
nicht alltäglich. Und dass den Tieren drei unterschiedliche<br />
Bereiche (Warmstall – Auslauf – offener<br />
Strohstall) zur Verfügung stehen, ist einzigartig.<br />
Die angebotene Gesamtfläche pro Schwein<br />
beträgt 2,3 Quadratmeter, dass entspricht beinahe<br />
der vierfachen Mindestfläche laut Tierschutzgesetz.<br />
Hier wurde auf die eigenen Erfahrungen vertraut<br />
und dieses Wissen für völlig „Neues“ genutzt.<br />
Alternative aufgezeigt<br />
SchWeineMaStStall, FaMilie Jeitler, Staudach<br />
Den Arbeitsplatz in der Landwirtschaft sichern, war<br />
der Beweggrund der Familie Jeitler. Zu den Zuchtsauen<br />
kamen deshalb Mastschweine dazu.<br />
Die bislang angewandte Aufstallung (Vollspaltenboden<br />
im Warmstall) entsprach überhaupt nicht den Vorstellungen<br />
der Familie. So wurde ein Außenklimastall<br />
mit befestigter Liegefläche und Auslauf gewählt.<br />
In der Endmast steht jedem Tier eine Fläche von 1,27<br />
Quadratmeter zur Verfügung, das bedeutet im Vergleich<br />
zur Vollspaltenbodenbucht die doppelte Fläche.<br />
Durch den Verzicht auf kostenintensive Technik und<br />
durch eine sehr einfache und eigenleistungsfreundliche<br />
Bauweise konnte der Mastplatz sehr günstig errichtet<br />
werden. Besonders hervorzuheben ist aber<br />
der Umstand, dass ohne gesetzliche Vorgaben und<br />
ohne zusätzliche finanzielle Anreize dieses sehr tierfreundliche<br />
Haltungssystem gewählt wurde.<br />
Man kann auch<br />
gegen den Strom<br />
schwimmen und<br />
dabei immer noch<br />
gewinnen.<br />
die Schweine freuen<br />
sich mit 1,27 Quadratmeter<br />
in der<br />
endmast über doppelt<br />
soviel Platz, wie bei<br />
üblichen Systemen<br />
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9
10 rund ums tier <strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen<br />
100 Zuchtschafe<br />
haben<br />
ständigen<br />
Zugang zur<br />
angrenzenden<br />
Weide.<br />
Die Zeit des<br />
Improvisierens bei<br />
Schafställen ist<br />
mittlerweile vorbei.<br />
Neues Selbstbewusstsein<br />
SchaFStall, FaMilie Jeitler, rohr Bei hartBerg Als einer von nicht mehr so wenigen,<br />
soll hier der Betrieb Jeitler vorgestellt werden. Wurde bisher Schafhaltung von der Öffentlichkeit<br />
nicht sehr wahrgenommen, weil oft in alten Beständen betrieben, tritt man nun<br />
sehr selbstbewusst auf. Die Zeit des Improvisierens ist vorbei. Und das zeigt sich auch in<br />
den neuen Stallungen. Großzügig und offen präsentiert sich der Stall für 100 Zuchtschafe<br />
der Rasse „Krainer Steinschaf“. Der Biobetrieb ist ein Pionier mit dieser Rasse und hat<br />
mit der Firma Schirnhofer auch einen erfahrenen Partner für die Vermarktung dieses besonderen<br />
Produkts gefunden. Der Stall besticht durch seine Einfachheit und der hohen Flexibilität<br />
im Herdenmanagement. Wo immer auch Holz verwendet werden konnte, wurde auch<br />
Holz eingesetzt, dadurch konnten auch die Baukosten sehr niedrig gehalten werden. Die Zukunft<br />
liegt nicht nur bei Rind und bei Schwein, das zeigt dieser Stall sehr eindrucksvoll.<br />
<strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen rund ums tier<br />
Die innovativsten Ställe des Jahres 2011<br />
Weide unters Dach verlegt<br />
MilchviehStall, FaMilie JaritZ, rein „Den Betrieb<br />
auch weiterhin im Vollerwerb weiterführen zu können“,<br />
dass war der Antrieb, der zu diesem außergewöhnlichen<br />
Stall geführt hat. Da Weidehaltung wegen der beengten<br />
Hoflage nicht möglich war, sollte den Rindern<br />
höchster Komfort zumindest im Stall geboten werden.<br />
Diese Vorgabe wurde mit einer freien, großzügigen Liegefläche<br />
auf Kompostbasis zu 100 Prozent erfüllt. Und<br />
die ausgewählte Rundholzbauweise, aus ausschließlich<br />
eigenem Holz, rundet den Stallbau perfekt ab.<br />
Mit diesem Stall lässt sich das „Urlaub am Bauernhof“-Angebot<br />
des Betriebes hervorragend kombinieren. Die Gäste sehen: den<br />
Tieren geht´s gut. Viele Betriebe in ähnlich schwieriger Situation<br />
hätten wohl die Milchviehhaltung endgültig aufgegeben,<br />
hier fand man einen Weg weiter zu machen. Die Familie kann<br />
stolz auf ihre Tierhaltung und stolz auf das Geschaffene sein.<br />
Dank der<br />
Kompostliegefläche<br />
kann es nur auf der<br />
Weide schöner sein.<br />
11<br />
Wellness pur! links sieht man<br />
Fleckvieh im tiefschlaf, obwohl der<br />
Fotograf schon bemerkt wurde. das<br />
rundholz stammt aus dem eigenen<br />
Wald und wurde von der Firma<br />
Feldgrill zusammengezimmert.<br />
Breininger (3), JAritz (3)<br />
Planung und Ausführung der<br />
Bau- und Zimmermeisterarbeiten
12 rund ums tier <strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen<br />
QualitätSprüFunG<br />
u Marken- oder Qualitätsprogrammehaben<br />
unterschiedliche<br />
Qualitätsgrenzen.<br />
Diese Grenzen müssen je<br />
nach Qualitätsprogramm<br />
kontrolliert werden.<br />
u Es gibt verschiedene Ausschlussgründe<br />
für Marken-<br />
und Qualitätsprogramme:<br />
a) Transport- und Schlachtfehler:<br />
Nicht sachgemäße<br />
Spaltung der Schlachtkörper,<br />
Fehlen von Extremitäten,<br />
Verbrühungen, Verunreinigungen,<br />
nicht<br />
entfernte Borsten<br />
b) Veterinärbeanstandungen:<br />
Untauglich, TKV, Entfernen<br />
von Extremitäten durch<br />
den Tierarzt (oder durch<br />
dessen Anordnung)<br />
Ausschlussgründe werden<br />
durch einen Code im laufenden<br />
Protokoll festgehalten –<br />
Siehe Code-Liste (zu finden<br />
unter: www.oefk.at).<br />
ScHlacHtDaten Online<br />
u Landwirte, die an einen<br />
Schlachtbetrieb liefern, der<br />
mit dem klassifizierungsdiensteigenen<br />
System ausgestattet<br />
ist, können mit ihrer<br />
Betriebsnummer und dem<br />
AMA-Pincode ihre Klassifizierungsergebnisse<br />
tagaktuell<br />
unter www.oefk.at abrufen.<br />
u Dafür sorgt die Österreichische<br />
Fleischkontrolle (ÖFK),<br />
eine Dachorganisation der<br />
Klassifizierungsdienste.<br />
OrGaniSatiOn<br />
Der EUROP Klassifizierungsdienst<br />
setzt sich aus<br />
u Landwirtschaftskammer<br />
(51 Prozent) mit den Beiräten<br />
Josef Kowald (Stv. Vorsitzender),<br />
Fritz Gruber und Michael<br />
Lembäcker sowie der<br />
u Wirtschaftskammer (49<br />
Prozent) mit den Beiräten<br />
Johann Kaufmann (Vorsitzender),<br />
Otto Sieberer und<br />
Franz Peztl zusammen.<br />
u GF ist Hannes List<br />
Der Viehverkehrsschein<br />
ist das wichtigsteDokument<br />
für den<br />
Klassifizierungsdienst<br />
Konstantinov (2), List<br />
Klassifizierungsdienst:<br />
„Wir schaffen Vertrauen“<br />
Die Grundtätigkeit des<br />
EUROP Klassifizierungsdienstes<br />
ist es, Rinder,<br />
Schweine und Schafe zu klassifizieren<br />
und zu verwiegen.<br />
Doch darüber hinaus werden<br />
mehr und mehr Herkunfts-,<br />
Marken- und Qualitätsprogramme<br />
auf den steirischen<br />
Schlachthöfen ausgelobt. Bei<br />
Schweinen sind das Programme<br />
wie AMA Gütesiegel, BIO<br />
usw., bei Rindern werden bereits<br />
über 40 Programme<br />
(AMA, BIO, Hofstädterrind,<br />
usw.) ausgelobt. Rindermarkenprogramme<br />
werden von<br />
der Agrarmarkt Austria zugelassen<br />
und durch das Kennzeichnungssystem<br />
„BOS“<br />
oder „VUQS“ gesichert. Bei<br />
Schafen werden in der Steiermark<br />
zurzeit nur BIO-Schafe<br />
ausgelobt.<br />
HerKunFtSauSlObunG<br />
Die Herkunftsauslobung gibt<br />
nur das Geburt-, Mast- und<br />
Schlachtungsland des jeweiligen<br />
Schlachtkörpers wieder.<br />
Bei Rindern wird die<br />
Herkunftsauslobung per Etikettierungsverordnungverpflichtend<br />
vorgeschrieben. Bei<br />
Schweinen gibt es seit heuer<br />
das von der AMA Marketing<br />
entwickelte „SUS“ Kenn-<br />
Auch Qualitäts- und<br />
Markenprogramme<br />
werden durch ihre<br />
Arbeit möglich.<br />
zeichnungssystem.Markenprogramme müssen nichts<br />
mit Qualität oder Herkunft zu<br />
tun haben. Sie können auch<br />
ein eigenes Vermarktungsprogramm<br />
eines Schlachthofes<br />
oder einer Handelskette sein.<br />
Qualitätsprogramme haben<br />
unterschiedliche Qualitätsanforderungen<br />
die vom Klassifizierer<br />
überprüft werden.<br />
VieHVerKeHrSScHein<br />
Der Viehverkehrsschein ist die<br />
Grundlage für die Identitätsfeststellung<br />
und für die weitere<br />
Auslobung von Marken-<br />
oder Qualitätsprogrammen.<br />
Der Landwirt bestätigt seine<br />
Angaben am Viehverkehrsschein<br />
durch seine Unterschrift.<br />
Bei der BIO Auslobung<br />
ist zusätzlich zum Viehverkehrsschein<br />
ein gültiges BIO<br />
Zertifikat notwendig. Wichtig<br />
ist für Landwirte auch die<br />
Überprüfung, ob die angelieferte<br />
Stückzahl der Schweine<br />
mit der Stückzahl am Viehver-<br />
kehrsschein übereinstimmt.<br />
Der oder die Klassifizierer<br />
arbeiten am Schlachthof in<br />
der Nähe der Schlachtwaage<br />
und können daher die angelieferte<br />
Schweinestückzahl an<br />
der Rampe nicht kontrollieren.<br />
Sie können nur die Schweine<br />
klassifizieren, die bei der Waage<br />
vorgeführt werden. Sollten<br />
in Ausnahmefällen die Stückzahlen<br />
nicht übereinstimmen,<br />
informiert der Klassifizierer als<br />
Serviceleistung den jeweiligen<br />
Landwirt.<br />
tätOwierunG<br />
Ein deutlich lesbarer Tätowieranschlag<br />
am Schlachtschwein<br />
erleichtert dem Klassifizierer<br />
die Zuordnung zum Landwirt.<br />
Schlachtschweine ohne Tätowieranschlag<br />
können nicht<br />
als Marken- oder Qualitätsschwein<br />
ausgelobt und auch<br />
keinem Landwirt zugeordnet<br />
werden. Seit heuer gibt es<br />
eine Triple AAA Kennzeichnung<br />
bei Schweinen. Diese<br />
erfolgt mittels eines Stempels<br />
und ist eine Herkunftssicherung<br />
für Schweine die in<br />
Österreich geboren, gemästet<br />
und geschlachtet wurden.<br />
Bei diesen Schweinen ist natürlich<br />
der Tätowieranschlag<br />
sehr wichtig. Hannes List<br />
<strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen rund ums tier<br />
Hans Kollmann<br />
übernimmt die<br />
Geschäftsführung<br />
der EZG.<br />
obmann Fritz Gruber,<br />
sein Stellvertreter Josef<br />
Schützenhöfer, Mitgesellschafter<br />
Georg Mandl und<br />
Hans Kollmann als Geschäftsführer,<br />
leiten nun die Erzeugergemeinschaft<br />
Steirisches Rind<br />
(EZG) nach dem unerwarteten<br />
Tod von Geschäftsführer Gerhard<br />
Stocker.<br />
abSatz wieDer GeSteiGert<br />
Quer über alle Kategorien hat<br />
die EZG eine Steigerung des<br />
Absatzes um fünf Prozent geschafft.<br />
Darauf ist man in diesen<br />
Zeiten besonders stolz.<br />
Obmann Fritz Gruber: „Wir<br />
haben rechtzeitig den Trend<br />
zur Regionalität erkannt. Mit<br />
der gesicherten Herkunft, die<br />
wir mit den Marken- und Qualitätsprogrammen<br />
liefern, können<br />
wir punkten.“<br />
Die Bauern hätten die Vorteile<br />
der gemeinschaftlichen Vermarktung<br />
erkannt, betont Gru-<br />
Erzeugergemeinschaft<br />
Steirisches Rind<br />
blickt nach vorne<br />
ber, wobei Stellvertreter Josef<br />
Schützenhöfer hinzufügt,<br />
dass für die Landwirte „auch<br />
der finanzielle Anreiz passen<br />
muss“. Bei Markenprogrammen<br />
sind pro Rind bis zu 100<br />
Euro Mehrerlös möglich. Mitgesellschafter<br />
Georg Mandl<br />
betont, dass der Handel die<br />
EZG als sicheren Partner sehr<br />
schätze. Und der Handel ist<br />
auch bereit Forderungen der<br />
EZG zu erfüllen. Ein positives<br />
Beispiel hierfür ist das Murbodner<br />
Rind.<br />
MurbODner GanzJäHriG<br />
Im Vorjahr wurde das Murbodner<br />
Rind von Spar/Tann<br />
nur zu Aktionszeiträumen abgenommen,<br />
was für die Murbodner-Züchter<br />
bedeutete,<br />
dass sie nicht immer zum optimalen<br />
Mastzeitpunkt verkaufen<br />
konnten. Das hat sich<br />
geändert. Mittlerweile ist die<br />
Abnahme zum garantierten<br />
Preis ganzjährig möglich, wobei<br />
nach wie vor zeitliche Verkaufsschwerpunkte<br />
gesetzt<br />
werden, wo auch dementsprechend<br />
Werbung betrieben<br />
wird. Im Rest des Jahres wird<br />
das Murbodner Rind in ausgewählten<br />
Filialen angeboten<br />
und als solches auch gekennzeichnet.<br />
MarKe brinGt MeHrwert<br />
„No-Name-Produkte schwimmen<br />
im Markt mit und haben<br />
keinen Einfluss darauf wohin<br />
die Reise geht“, betont der<br />
Obmann. Aus diesem Grund<br />
steht der Ausbau der Markenprogramme<br />
auch ganz oben<br />
auf der To-Do-Liste. Mit einer<br />
Marke kann – Beispiel Murbodner<br />
Rind – die Einzigartigkeit<br />
hervorgestrichen werden.<br />
Der Konsument weiß somit,<br />
warum er mehr bezahlt als für<br />
irgendein Rindfleisch.<br />
Roman Musch<br />
Das Markenfleischprogramm<br />
„Murbodner rind“ wird seit<br />
heuer ganzjährig abgenommen<br />
KK, KLug<br />
FüHrunGSteaM<br />
Fritz Gruber<br />
Obmann<br />
Josef Schützenhöfer<br />
Stv. Obmann<br />
Hans Kollmann<br />
Geschäftsführer<br />
Georg Mandl<br />
Mitgesellschafter<br />
ezG-VerMarKtunG<br />
u Im Jahr 2010 wurden<br />
gemeinschaftlich 16.500<br />
(+1.000) Schlachtrinder<br />
sowie 7.000 Lebendrinder<br />
vermarktet.<br />
u Vermarktet werden M-<br />
Rind, Alm- und Murbod-<br />
nerochsen sowie AMA-<br />
Gütesiegeltiere, Steirischer<br />
Jungstier, Programmkalbin,<br />
Jungrinder sowie alle Kategorien<br />
von Bio-Tieren und<br />
alle konventionellen Tiere.<br />
13
14 rund ums tier <strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen<br />
8 Schritte zur gesunden Klaue<br />
Das hört sich einfach an, jedoch steckt dahinter<br />
viel Wissen, das man sich erst aneignen sollte.<br />
Die Gründe, sich eine professionellen<br />
Klauenpfleger<br />
auf den Hof zu holen, sind<br />
meist verschiedene: Viele Landwirte<br />
setzen sich in ihren Betrieben<br />
bereits hohe Standards<br />
und möchten daher auch die<br />
Klauenpflege von entsprechend<br />
ausgebildeten Facharbeitern<br />
durchführen lassen. Auch der<br />
Zeitfaktor spielt eine wesentliche<br />
Rolle: der Landwirt erwartet<br />
sich in angemessener Zeit<br />
diese Arbeit erledigt zu haben.<br />
Obwohl die Klauenpflege vermehrt<br />
außerbetrieblich erledigt<br />
wird, nehmen sich doch immer<br />
mehr Landwirte die Zeit, sich<br />
auf diesem Gebiet fortzubilden.<br />
Ein entsprechendes Vorwissen<br />
ist daher meist vorhanden.<br />
Aufzeichnungen<br />
und gemeinsame<br />
Nachbesprechung<br />
sollten Standard sein.<br />
Die überbetriebliche Klauenpflege<br />
stellt einen Kostenfaktor<br />
im Management dar, wobei<br />
für die meisten Landwirte nicht<br />
die Absolutkosten ausschlaggebend<br />
sind, sondern das Preis-<br />
Leistungsverhältnis an sich.<br />
Woran wird ein guter Klauenpfleger<br />
gemessen:<br />
u Der Landwirt erwartet sich,<br />
dass der professionelle Klauenpfleger<br />
zumindest mehr über<br />
die Klauenpflege wissen soll-<br />
te, als der Landwirt selbst, eine<br />
fundierte Ausbildung hat und<br />
sich auch regelmäßig weiterbildet.<br />
Der Klauenpfleger soll seine<br />
fachlichen Grenzen kennen<br />
und wissen, wann zum Beispiel<br />
ein Tierarzt zugezogen werden<br />
muss.<br />
u Werkzeug und Ausrüstung<br />
müssen der Arbeit entsprechend<br />
vorhanden sein. Nur so<br />
kann zügiges, rationelles und sicheres<br />
Arbeiten gewährleistet<br />
sein.<br />
u Der Klauenpfleger soll Wert<br />
auf Sauberkeit und Hygiene legen.<br />
Dies gilt nicht nur für Fahrzeug,<br />
Klauenpflegestand und<br />
Werkzeug, sondern auch für<br />
den Klauenpfleger selbst.<br />
u Die Dokumentation der<br />
Klauenpflege sollte heutzutage<br />
selbstverständlich sein: egal ob<br />
auf Papier oder mit dem Computer,<br />
nur wer dokumentiert,<br />
kann sich langfristig einen Überblick<br />
über die Problemschwerpunkte<br />
eines Betriebes machen.<br />
Auch der Erfolg der Klauenpflege<br />
bei Einzeltieren oder betriebliche<br />
Maßnahmen nach dem<br />
Herdenschnitt können mit Hilfe<br />
der Dokumentation kontrolliert<br />
werden.<br />
u Nach dem Herdenschnitt<br />
sollte auch die Zeit gefunden<br />
werden, dass Landwirt und<br />
Klauenpfleger gemeinsam die<br />
bestehenden Betriebsprobleme<br />
erörtern und ein Sanierungskonzept<br />
ausarbeiten.<br />
Robert Pesenhofer<br />
<strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen rund ums tier<br />
Das kleine Einmaleins der Klauenpflege endet schon bei „8“.<br />
Acht Schritte sind es nämlich, die man braucht, um die Klaue<br />
in einen funktionellen Zustand zu versetzen. Das klingt ja<br />
eher überschaubar und einfach, allerdings müssen diese acht<br />
Schritte genau und gewissenhaft umgesetzt werden. Dazu gehört<br />
nicht nur das Wissen um die richtige Technik, sondern auch um<br />
die richtige Reihenfolge der Durchführung. Jeder Landwirt, der an<br />
seinen Tieren die Klauenpflege durchführen möchte, sollte sich<br />
unbedingt die nötige Zeit nehmen, sich vorher das erforderliche<br />
theoretische Wissen anzueignen. Die Theorie beginnt aber nicht<br />
mit dem ersten Ansetzen des Messers, sondern schon mit der<br />
Beobachtung der Tiere im Stall. Das Erkennen der Gliedmaßenstellung<br />
oder einer Lahmheit ist Voraussetzung zum Anwenden<br />
der richtigen Maßnahmen bei der anschließenden Klauenpflege.<br />
Die folgende Bilderserie zeigt, wie man mit dieser Methode zum<br />
Erfolg kommt. Robert Pesenhofer<br />
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
Beim Beobachten dieses Tieres<br />
fällt auf, dass es säbelbeinig<br />
steht. Die Klauen sind relativ<br />
lang, dadurch sind die Afterklauen<br />
sehr nahe am Boden. Das<br />
Gewicht verlagert sich relativ<br />
weit nach hinten. Dadurch steigt<br />
die Gefahr von Sohlenblutungen<br />
oder Sohlengeschwüren.<br />
Betrachtet man den Fuß von hinten,<br />
achtet man vor allem auf die<br />
Gliedmaßenstellung. Stehen die<br />
Tiere bodenweit, wie auf diesem<br />
Bild, ist das ein Zeichen von<br />
Schonhaltung. Die Kuh versucht<br />
durch Gewichtsverlagerung die<br />
Außenklauen zu entlasten. Das<br />
ist ein Zeichen von Schmerz.<br />
So erkennt man<br />
gute Klauenpfleger<br />
Hier wird der erste Schritt der<br />
Funktionellen Klauenpflege gezeigt.<br />
Dieser besteht immer im<br />
Ablängen der Klaue. Im Normalfall<br />
soll die Länge der Dorsalwand<br />
7,5cm betragen. Die Länge kann<br />
gut mit handelsüblichen Messschablonen<br />
kontrolliert werden.<br />
In unserem Fall muss der rot<br />
angezeichnete Anteil der Klaue<br />
entfernt werden. Zuerst wird an der<br />
Klauenspitze 90° zur bestehenden<br />
Sohle abgelängt. Danach wird die<br />
Sohle plan geschnitten, sodass die<br />
Anschnittfläche vorne 1 mm pro<br />
100 kg Körpergewicht beträgt und<br />
die Trachtenhöhe ca. 3-4 cm hoch<br />
sein soll. Dies gilt nur bei gesunden,<br />
normal geformten Klauen.<br />
Als nächster Schritt wird die<br />
hintere Außenklaue der bearbeiteten<br />
Innenklaue so weit wie<br />
möglich angepasst. Es soll eine<br />
ausgeglichene Ebene erreicht<br />
werden. Im Gegensatz dazu<br />
wird am Vorderfuß zuerst an der<br />
Außenklauen begonnen und die<br />
Innenklaue als zweites angepasst.<br />
Pesenhofer (8)<br />
Nun wird die Hohlkehlung<br />
ausgeschnitten. Diese dient<br />
der Selbstreinigung. Durch die<br />
Hohlkehlung kann Schmutz entweichen.<br />
Außerdem wird so der<br />
Druckpunkt vom Klauenbeinhöcker<br />
entlastet. Die Hohlkehlung<br />
an der Außenklaue ist etwas<br />
größer als an der Innenklaue.<br />
Nach dem Schaffen einer stabilen<br />
Klaue werden nun die Defekte<br />
bearbeitet. Hier muss man unbedingt<br />
bedenken, dass es oft<br />
nicht möglich ist, die Defekte<br />
beider Klauen zu bearbeiten.<br />
Die Kuh muss auch nach dem<br />
Schneiden immer noch im Stall<br />
entsprechend laufen können.<br />
„ Hoffentlich<br />
bleiben alle<br />
g’sund, Papa!“<br />
Alle Infos direkt bei Ihrem Landesleiter Ing. Kurz (T. 0664/827 20 56)<br />
Anschließend loses Horn entfernen<br />
und den Zwischenklauenspalt<br />
sowie die Afterklauen kontrollieren.<br />
Beendet ist die Klauenpflege<br />
erst nach der Kontrolle des Tieres<br />
im Stehen. Die Belastungsverhältnisse<br />
von Innen -und Außenklaue<br />
sollen nun ausgewogen<br />
sein, das Bein senkrecht stehen.<br />
In der Rinderhaltung lassen sich Ausfälle nie<br />
ganz vermeiden. Aber Sie können vorsorgen: Die<br />
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Dezember!<br />
15<br />
Das Gewicht wurde nun nach<br />
vorne verlagert, dadurch verringert<br />
sich der Druck im Ballenbereich.<br />
Der Abstand der Afterklauen zum<br />
Boden hat sich vergrößert. Das<br />
schöne an der Klauenpflege ist,<br />
dass man sofort danach das Resultat<br />
sehen kann. Die Tiere zeigen<br />
uns das Ergebnis unserer Arbeit.
16 rund ums tier <strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen<br />
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weiterer Vorteil: Mit der Rinderversi-<br />
MUScH<br />
er, Schauer, Hörmann freuten<br />
sich über das große fachliche<br />
Interesse.<br />
Highlight war die Österreichpremiere<br />
des innovativen<br />
Melkroboters MR-S1 von Bou-<br />
Matic. Als erster innerhalb der<br />
Branche melkt der MR-S1 die<br />
Kuh nicht von der Seite, sondern<br />
von hinten. Dies bietet direkte<br />
Vorteile für den Kuhverkehr,<br />
das Wohlbefinden des<br />
Tieres und den Schutz der<br />
Melkroboteranlage. Außerdem<br />
ist das Melksystem einfach<br />
und kompakt, sodass es<br />
sich einfach integrieren lässt<br />
und in der Bedienung völlig<br />
unkompliziert ist. (Seite 4)<br />
cherung ist auch eine finanzielle Absicherung<br />
gegen Unwetterschäden gegeben.<br />
In der Steiermark sind bereits<br />
120.000 Rinder versichert. Die Hagelversicherung<br />
bietet für Schnellentschlossene<br />
einen Bonus: Wer noch im<br />
November eine Rinderversicherung<br />
abschließt, genießt im Dezember prämienfreien<br />
Versicherungsschutz. Nähere<br />
Informationen erhalten Sie beim<br />
Landesleiter der Hagelversicherung,<br />
Ing. Josef Kurz T. 0664/827 20 56.<br />
<strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen rund ums tier<br />
Gesunde Nutztiere sind<br />
das Um und Auf<br />
Der steirische Tiergesundheitsdienst<br />
(TGD) ist<br />
Dienstleister für die heimischen<br />
Nutztierhalter. Die<br />
bestens ausgebildeten Betreuungstierärzte<br />
unterziehen<br />
sich ständig speziellen Weiterbildungen<br />
und bemühen<br />
sich akut und vorbeugend um<br />
die Gesundheit der Nutztiere.<br />
Außerdem sind sie gute „Lehrer“<br />
bei diversen Fachveranstaltungen,<br />
mit denen die Weiterbildungsverpflichtungen<br />
der<br />
Produzenten erfüllt werden<br />
können. Im Mittelpunkt der<br />
täglichen Arbeit stehen ferner<br />
die Umsetzung von geförderten<br />
TGD-Bundes- und Landesprogrammen<br />
sowie von Projekten,<br />
um gezielt auf plötzlich<br />
auftretende Gesundheitsprobleme<br />
reagieren zu können.<br />
Derzeit sind die Diagnostik von<br />
Durchfallerregern bei Schweinen,<br />
der Ausbau des Gesundheitsmonitorings<br />
und die innovative<br />
Bestandsbetreuung<br />
beim Rind in Arbeit. Weiters<br />
werden neue Angebote für<br />
Schaf- und Ziegenhalter, Gat-<br />
Der Tiergesundheitdienst<br />
verbessert<br />
das Wohlbefinden<br />
der Tiere.<br />
terwildhalter und Teichwirte<br />
entwickelt. Für die Geschäftsstelle<br />
wird ein Qualitätsmanagementsystem<br />
erstellt.<br />
schaFe, ziegeN, gatterwilD<br />
Der Parasitenbefall und die<br />
wirtschaftlichen Verluste sind<br />
für Schaf-, Ziegen- und Wildtierhalter<br />
ein großes Problem.<br />
Mit dem vom TGD in Angriff<br />
genommenen Entwurmungsprojekt<br />
sollen Tiergesundheit<br />
und Produktivität verbessert<br />
werden. Start für Schaf- und<br />
Ziegenhalter ist im Herbst/<br />
Winter 2011/12, für Gatterwildhalter<br />
im Frühjahr 2012.<br />
schweiN: DurchFall<br />
Intensiv beschäftigt sich der<br />
TGD mit Durchfallerregern bei<br />
Schweinen. Ziel ist es, den Be-<br />
trieben und den Tierärzten Hilfe<br />
bei der Diagnostik und Bekämpfung<br />
von Durchfällen<br />
und der Ödemkrankheit der<br />
Ferkel zu bieten. Das weltweit<br />
gehäufte Auftreten der Erkrankungen<br />
bedingt einen verstärkten<br />
therapeutischen Antibiotikaeinsatz.<br />
Die bei diesem<br />
Projekt isolierten Keime zeigen<br />
häufige Multiresistenzen. Der<br />
TGD ist daher bestrebt, den<br />
Antibiotikaeinsatz gezielter zu<br />
steuern und die Resistenzlage<br />
zu verbessern.<br />
leberegel-uNtersuchuNg<br />
Nach dem erfolgreichen Anlaufen<br />
im Vorjahr führen die<br />
TGD-Betreuungstierärzte heuer<br />
Leberegeluntersuchungen<br />
für Rinder fort. So können infizierte<br />
Bestände oder Einzeltiere<br />
schnell erkannt und erfolgreich<br />
behandelt werden.<br />
PrrsV-stuDie Fertig<br />
Die detaillierten Ergebnisse<br />
des dreijährigen Projektes sind<br />
unter www.stmk-tgd.at abrufbar.<br />
Karl Bauer<br />
Viele Vorteile Für ProDuzeNteN bei tiergesuNDheitsDieNst-teilNahme<br />
u Tierärztliche Beratung,<br />
Betreuung und Prävention<br />
von Krankheiten.<br />
u Umsetzung von gefördertenGesundheitsprogrammen<br />
und normierten<br />
Qualitäts-, Gesundheits-<br />
und Hygienestandards.<br />
u Seminare und Informationsveranstaltungen.<br />
FütteruNg,<br />
stoFFwechsel<br />
allgemeiNe<br />
hygieNe<br />
u Auswertung von Gesundheitsdaten.<br />
u Mindestens eine allgemeineVor-Ort-Betriebserhebung<br />
pro Jahr mit Verbesserungsvorschlägen.<br />
u Verbesserung der Wertschöpfung<br />
durch Risikomanagement<br />
und Kostensenkungsmaßnahmen.<br />
FruchtbarKeit,<br />
euter<br />
u Günstigere Laboruntersuchungen<br />
und kostenlose<br />
Milchuntersuchungen.<br />
u Einbindung des Tierhalters<br />
in die Arzneimittelanwendung.<br />
u Möglichkeit der Teilnahme<br />
an spezifischen<br />
Erzeuger- und Handelsmarkenprogrammen.<br />
Die wichtigsteN arbeitsbereiche Des tiergesuNDheitsDieNstes<br />
iNFeKtioNs-<br />
KraNKheiteN<br />
KlaueN,<br />
ParasiteN<br />
VeraNtwortuNgsträger<br />
Neuer Film. Ein ab Dezember<br />
zur Verfügung stehender<br />
Kurzfilm (DVD) stellt die<br />
Arbeitsweise und die Ziele<br />
des Tiergesundheitsdienstes<br />
dar. Er eignet sich als Einstieg<br />
bei Veranstaltungen.<br />
Dieser Film ist ein Gemeinschaftsprodukt<br />
von Ö-<br />
TGD, Länder-TGDs, dem<br />
Gesundheitsministerium<br />
und von Landwirtschafts-<br />
und Tierärztekammer.<br />
tgD-teilNahme<br />
17<br />
Mit dem Tiergesundheitsdienst<br />
können wir<br />
gesunde Tiere und Lebensmittel<br />
gewährleisten<br />
Josef Kowald,<br />
obmann tgD<br />
Der Tiergesundheitsdienst<br />
schafft das<br />
wichtige Vertrauen bei<br />
den Konsumenten<br />
sepp elmer,<br />
stv.-obmann tgD<br />
KoNtaKt. Wie wird man Teilnehmer<br />
beim Tiergesundheitsdienst?<br />
Bitte bekunden<br />
Sie Ihr Interesse bei Ihrem Betreuungstierarzt.<br />
Oder: Gerne<br />
steht Ihnen auch die Tiergesundheits-Geschäftsstelle,<br />
Friedrichgasse 11, 8011<br />
Graz, Tel. 0316/877-8791<br />
zur Verfügungen. Informationen<br />
gibt es auch auf der<br />
Homepage www.stmk-tgd.at
18 rund ums tier <strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen<br />
PlatZangeBot<br />
Platzangebot m 2 pro Kalb<br />
4,5 m 2<br />
2,2 m 2<br />
1,6 m 2<br />
RiSikofaktoRen Bei der Kälberaufzucht<br />
erhöht sich das<br />
Risiko für Sauger bei einem<br />
Stall ohne Möglichkeit zum<br />
Außenkontakt ums Dreifache.<br />
Ebenfalls dreimal höher ist<br />
das Risiko, wenn kein Auslauf<br />
oder Weidegang vorhanden<br />
sind. Bei der Jungrinderaufzucht<br />
ist das Risiko fünffach<br />
erhöht, wenn nach dem Absetzen<br />
zu wenig Kraftfutter<br />
(unter 0,5 Kilo) vorhanden<br />
ist. Dreifach erhöht ist<br />
das Saugerrisiko, wenn der<br />
Maissilageanteil in der Ration<br />
über 40 Prozent i.T. beträgt.<br />
Rinderstall-Systeme<br />
Besuchen Sie uns auf<br />
der Austro Agrar in<br />
Tulln, 30.11. - 03.12.11,<br />
Halle 13!<br />
1,2 m 2<br />
0 % 10 % 20 % 30%<br />
Prozent Sauger pro Gruppe<br />
StänDe<br />
Besaugung innerhalb des Standes<br />
Besaugung außerhalb des Standes<br />
offener Stand<br />
geschlossener Stand<br />
0 10 20 30 40<br />
Anzahl der Besaugungen pro Tag<br />
<strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen rund ums tier<br />
Gegenseitiges Besa ugen bei Kälbern<br />
Die Gruppenhaltung von<br />
Kälbern führt leider immer<br />
wieder dazu, dass sich<br />
die Tiere gegenseitig besaugen.<br />
Die Folgen sind unter anderem<br />
Haarballen im Pansen,<br />
Infektionen im Nabelbereich,<br />
Verletzungen der Genitalien<br />
und Euter sowie Euterinfektionen<br />
bei Kalbinnen und Kühen.<br />
Es kann zur Zuchtuntauglichkeit<br />
kommen. Der Saugakt ist<br />
für Kälber ein unbedingter Reflex.<br />
Bereits vor der Tränke befinden<br />
sich die Kälber in einer<br />
Erregungsphase, die sich bis<br />
einige Minuten nach Tränkebeginn<br />
steigert und danach<br />
allmählich wieder abklingt.<br />
Die stärksten Erregungsphasen<br />
treten zwischen dem 15.<br />
und 60. Lebenstag auf.<br />
Von Natur aus saugen Kälber<br />
in den ersten Lebenstagen<br />
rund acht mal am Tag. Mit<br />
drei Monaten geht die Saugfrequenz<br />
auf drei- bis fünfmal<br />
zurück. Die durchschnittliche<br />
Saugdauer beträgt bis zu zehn<br />
Minuten, sodass Kälber bis zu<br />
einer Stunde am Tag mit Saugen<br />
verbringen. Ein Mangel an<br />
Saugakten führt zu Belecken<br />
von fremden Gegenständen,<br />
gegenseitigem Besaugen,<br />
Selbstlecken und Zungenspiel.<br />
Kälber ersetzen den fehlenden<br />
Mundreiz durch Lecken<br />
und Kauen. Es gibt keine Patentrezepte,<br />
mit denen das<br />
Ansaugen absolut verhindert<br />
werden kann, aber mit einigen<br />
Maßnahmen kann das<br />
Problem vermindert werden.<br />
SCHAUER Agrotronic GmbH<br />
Hannes Lorber, T: +43 664 1606650, Karl Walcher, T: +43 664 4337654<br />
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Mit richtiger<br />
Fütterung<br />
und Haltung<br />
dagegensteuern.<br />
Besonders bei zu knappem<br />
Platzangebot und<br />
unterschiedlichenFütterungszeiten<br />
kommt<br />
es vermehrt<br />
zu gegenseitigem<br />
Besaugen. Ein erhöhter<br />
Stress tritt auch<br />
auf, wenn Kälber gemeinsam<br />
mit den größeren Rindern im<br />
Stall gehalten und diese zuerst<br />
gefüttert werden beziehungsweise<br />
nicht alle Kälber<br />
gleichzeitig einen Nuckeleimer<br />
bekommen. Bei Automatenfütterung<br />
ist ein verschließbarer<br />
Stand wichtig.<br />
fütteRungSMaSSnahMen<br />
u Der Saugnuckel muss eine<br />
relativ kleine Öffnung haben.<br />
Die Kälber sollen fünf bis acht<br />
Minuten saugen. Nach dem<br />
Trinken sollte der Nuckeleimer<br />
noch mindestens fünf Minuten<br />
hängen bleiben, sodass<br />
eine gewisse Befriedigung<br />
durch Saugakte und Kauschläge<br />
eintritt.<br />
u Alle Kälber müssen gleichzeitig<br />
Milch trinken können,<br />
das heißt, es muss für jedes<br />
Kalb ein eigener Nuckeleimer<br />
vorhanden sein.<br />
Wirtschaftliche und funktionelle Rinderstalleinrichtungen<br />
u Die Milchmenge je Mahlzeit<br />
darf nicht zu groß sein, damit<br />
die Kälber rasch beginnen festes<br />
Futter aufzunehmen.<br />
u Steigerung der Tränkefrequenz<br />
durch dreimalige Gabe<br />
am Tag. Die Milchmenge pro<br />
Mahlzeit wird auf zwei Kilogramm<br />
gesenkt. Auf jeden<br />
Fall müssen die Tränkezeiten<br />
sehr genau eingehalten werden,<br />
um unnötigen Stress zu<br />
verhindern.<br />
u Die Verabreichung von angesäuerter<br />
Milch vermindert<br />
die Saugmotivation.<br />
u Nach der Tränke sollten die<br />
Kälber rund 20 bis 30 Minuten<br />
getrennt bleiben. Ein gegenseitiges<br />
Berühren der Kälber<br />
im Kopfbereich sollte während<br />
dieser Zeit verhindert werden.<br />
u Nach der Tränke müssen<br />
die Kälber Kraftfutter und Heu<br />
aufnehmen können. Grund-<br />
sätzlich muss immer Grundfutter,<br />
am besten Heu, zur<br />
Sättigung angeboten werden.<br />
u Die Kälber müssen ausreichend<br />
Energie aufnehmen<br />
können. Das heißt, sie müssen<br />
genügend Kraftfutter und<br />
sehr gutes Grundfutter bekommen.<br />
Eine Energieunterversorgung<br />
nach dem Absetzen<br />
ist ein häufiger Grund für<br />
ein gegenseitiges Besaugen.<br />
Die Kraftfuttermenge nach<br />
dem Absetzen sollte rund 1<br />
bis 1,5 Kilo betragen. Auch<br />
in der Gruppenhaltung muss<br />
eine ungestörte Kraftfutteraufnahme<br />
möglich sein.<br />
u Zuviel Maissilage in Kombination<br />
mit Kraftfutter nach<br />
dem Absetzen senkt die Heu-<br />
oder Grassilageaufnahme und<br />
verringert dadurch die Strukturversorgung.<br />
Die Tiere sind<br />
durch die hohe Energiedichte<br />
der Futtermittel zu schnell mit<br />
dem Fressen fertig. Als Ersatz<br />
besaugen sie sich gegenseitig.<br />
u Bei Tränkeautomaten muss<br />
ein verschließbarer Fressstand<br />
vorhanden sein, in dem<br />
die Kälber ungestört trinken<br />
können. Untersuchungen belegen,<br />
dass mit Automaten<br />
gefütterte Kälber ohne verschließbaren<br />
Stand 38 Prozent<br />
nach der Tränke Artgenossen<br />
besaugten. Mit verschließbarem<br />
Stand betrug der Anteil<br />
lediglich acht Prozent. Die<br />
Saugdauer war im verschließbaren<br />
Stand um über eine<br />
Minute länger als im offenen.<br />
Die Tränkemenge sollte pro<br />
Mahlzeit etwa 1,5 Kilo Milch<br />
betragen, damit eine gewisse<br />
Sättigung eintritt.<br />
u Das Anbringen von Saugattrappen<br />
an den Wänden befriedigt<br />
den Saugtrieb. Diese<br />
kälbern ist der Saugtrieb<br />
angeboren. Mit den richtigen<br />
Management-Maßnahmen, wie<br />
eigene Saugeimer für jedes kalb,<br />
kann das Risiko gesenkt werden.<br />
müssen aber regelmäßig gereinigt<br />
werden.<br />
u Das Absetzen von der Milch<br />
darf nicht mit einer Umstallung<br />
oder einer totalen Futterumstellung<br />
zusammenfallen.<br />
u Die Kälber müssen ausreichend<br />
mit Mineralstoffen,<br />
Spurenelementen und Vitaminen<br />
versorgt werden. Dazu<br />
sind kalziumreiche Mineralfuttermittel<br />
in einer Höhe von 30<br />
bis 50 Gramm je Tag notwendig.<br />
Besonders ein Mangel an<br />
Kupfer kann zu einer Lecksucht<br />
mit Benagen von Wänden<br />
und Aufstallungsgegenständen<br />
führen.<br />
u Salzlecksteine führen zu<br />
einer Beschäftigung der Tiere.<br />
Die Lecksteine können an<br />
einer Kette pendelnd aufgehängt<br />
werden und befriedigen<br />
den Spieltrieb der Kälber.<br />
Karl Wurm<br />
ZAR, GuBiSch, WuRm (2)<br />
haltungSMaSSnahMen<br />
19<br />
Viele Möglichkeiten: Nach<br />
dem Absetzen sollen die Kälber<br />
in einen eigenen Bereich,<br />
am besten so weit weg von<br />
den saugenden Kälbern, dass<br />
sie diese beim Tränken nicht<br />
hören, sehen und riechen<br />
können, umgestallt werden.<br />
u Positiv wirkt sich ein Haltungssystem<br />
aus, bei dem<br />
die Kälber ihre Umgebung<br />
erkunden können. Offenfrontställe<br />
bzw. ein Auslauf<br />
verbessern nicht nur die<br />
Luftqualität, die Kälber können<br />
auch ihren Erkundungstrieb<br />
besser ausleben und<br />
zeigen damit weniger Interesse,<br />
Artgenossen zu besaugen.<br />
Gruppeniglus mit Außenbucht<br />
senken das Saugrisiko<br />
gegenüber Einraumbuchten.<br />
Untersuchungen belegen,<br />
dass die Haltung im Außenbereich<br />
das gegenseitige Besaugen<br />
signifikant gegenüber<br />
einer Haltung in Tiefstreubuchten<br />
im Stall vermindert.<br />
u Reizarme Haltung auf<br />
Spaltenböden erhöht das<br />
Saugrisiko gegenüber<br />
Stroheinstreu ebenfalls.<br />
u Ausreichendes Platzangebot<br />
für die Kälber.<br />
Eine zu hohe Besatzdichte<br />
muss verhindert werden.<br />
u Die Kälber müssen ca. eine<br />
Stunde nach der Tränke, besonders<br />
nach der Abendfütterung,<br />
ausreichend beobachtet<br />
werden, um Sauger rechtzeitig<br />
erkennen zu können.<br />
u Sauger müssen mit<br />
entsprechenden Saugschutzvorrichtungenversehen<br />
bzw. von der Gruppe<br />
getrennt werden.<br />
Die haltungsbedingungen<br />
haben wesentlichen einfluss<br />
auf das Risiko von Saugern
20 rund ums tier <strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen<br />
unterschiedliche<br />
hersteller<br />
haben unterschiedliche<br />
lösungen<br />
gefunden.<br />
Wichtig ist, ...<br />
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Die Tiergesundheit stellt<br />
einen wesentlichen und<br />
entscheidenden Eckpfeiler<br />
bei der Samenproduktion<br />
dar. Damit der hohe Gesundheitsstatus<br />
gehalten werden<br />
kann, erfolgt vor Einsatz der<br />
Jungeber eine externe Quarantänephase.<br />
Hier werden<br />
die Eber auf die gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Erkrankungen<br />
wie Aujeszkysche Krankheit,<br />
Brucellose und Europäische<br />
Schweinepest untersucht. Darüber<br />
hinaus untersucht die<br />
Besamungsstation Gleisdorf<br />
noch auf PRRSV, Leptospirose,<br />
Schnüffelkrankheit und<br />
Chlamydien. Bei der Samengewinnung<br />
wird der natürliche<br />
Deckakt simuliert. Wesentlich<br />
hierbei sind ein ruhiger Umgang<br />
mit den Ebern und ein<br />
hygienisch einwandfreies Arbeiten.<br />
Vorgewärmte Becher<br />
ermöglichen eine schonende<br />
<strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen rund ums tier<br />
Gruppenhaltung mit Schwingtüren<br />
ma ist die Gruppenhaltung<br />
bei Wartesauen. Der Markt<br />
bietet zahlreiche Systeme an,<br />
welche jede für sich Vor- und<br />
Nachteile haben. Praktische<br />
Erfahrungen von Landwirten<br />
und Beratungsorganisationen<br />
sollten für jedes System<br />
eingeholt werden, bevor<br />
man sich entscheidet. Beim<br />
Neubau ist ein Kombibereich<br />
mit Fress- und Liegebuchten-<br />
Systemen von Vorteil, da der<br />
Stand als Deckzentrum und<br />
als Wartestall genutzt werden<br />
kann. Dazu zählen der Selbstfangstand,<br />
Einzelstände mit<br />
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Ein viel diskutiertes The-<br />
Bei Fütterung,<br />
Scannen, Impfung<br />
und Besamung<br />
bewährt.<br />
Schwingtüren und die Korbbuchten.<br />
Der große Vorteil der<br />
Einzelstände mit Schwingtüren<br />
und Selbstfangstand ist,<br />
dass Sauen die Möglichkeit<br />
haben, selbst zu entscheiden,<br />
ob sie sich frei bewegen,<br />
oder den geschützten Einzelstand<br />
aufsuchen wollen. Dadurch<br />
gibt es auch weniger<br />
Rangkämpfe, schließt diese<br />
aber nicht aus. Weitere Vorteile<br />
sind die gute Zugänglichkeit<br />
bei Managementarbeiten und<br />
mehr Übersicht durch weniger<br />
Aufstallungsteile.<br />
WichtiGe funktionen<br />
Bei den meisten Anbietern<br />
von Schwingtüren gibt es verschiedene<br />
Einstellungs- und<br />
Öffnungsvarianten. Die gängigsten<br />
und meist ausreichenden<br />
drei Funktionen der<br />
Schwingtüren sind:<br />
u Pendeln: Die Sauen haben<br />
die Möglichkeit die Schwingtüren<br />
von innen und außen zu<br />
betätigen. In diesen Fall kann<br />
der Sauenstand von der Sau<br />
jederzeit betreten und auch<br />
verlassen werden.<br />
u Fangfunktion: Bei dieser<br />
Funktion hat die Sau nur die<br />
Möglichkeit den Stand aufzusuchen,<br />
diesen jedoch bis<br />
nach einer geplanten Tierkontrolle<br />
nicht mehr zu verlassen.<br />
u Fixieren: Bei dieser Einstellung<br />
wird die Schwingtür fixiert<br />
und es gibt keine Möglichkeit<br />
den Stand zu verlassen<br />
oder zu betreten. Diese Funktion<br />
kann beispielsweise im<br />
Zeitpunkt um die Besamung<br />
der Gruppe genutzt werden.<br />
Bei den Schwingtür-Ständen<br />
mit diesen Funktionen haben<br />
Sauen zwar die Möglichkeit in<br />
den besetzten Stand nachzudrängen,<br />
in der Praxis ist das<br />
aber nicht wirklich ein Problem,<br />
weil die Sauen den besetzten<br />
Stand meist rasch<br />
wieder verlassen und einen<br />
freien Stand aufsuchen.<br />
ZuSatZfunktionen<br />
Technisch aufwendig aber<br />
nicht notwendig ist eine<br />
Funktion ähnlich den Selbstfangbuchten,<br />
wo kein weiteres<br />
Tier in einen besetzten<br />
Stand nachdrängen kann. Eine<br />
brauchbare Funktion ist, dass<br />
nachdem der Stand verlassen<br />
wurde, dieser nicht mehr von<br />
den Sauen betreten werden<br />
kann. Das ist beispielsweise<br />
für die Umstallung in den Abferkelbereich<br />
eine große Hilfe.<br />
Im Allgemeinen bewähren<br />
sich die Schwingtürstände bei<br />
der Fütterung, beim Scannen<br />
und auch bei Durchführung<br />
von Impfungen, da die Sauen<br />
fixiert werden können. Der<br />
Einzelstand mit Schwingtüren<br />
lässt sich sehr gut als Besamungsstand<br />
nutzen. Jedoch<br />
ist auf die Einstiegs- beziehungsweise<br />
die einfache Öffnungsmöglichkeit<br />
des Standes<br />
zu achten. Josef Macher<br />
Wie viel Qualität hinter<br />
einer Sa mentube steckt<br />
Für die perfekte<br />
Spermaqualität wird<br />
großer Aufwand<br />
betrieben.<br />
Samengewinnung. Das Ejakulat<br />
wird in Einwegbeuteln mit<br />
einem integrierten Filter aufgefangen.<br />
Danach wird der<br />
Samen mittels Rohrpostanlage<br />
ins Labor geschickt. Stall<br />
und Labor können dadurch<br />
optimal getrennt werden. Im<br />
Labor erfolgt als erstes eine<br />
Beurteilung auf Volumen, Farbe<br />
und Geruch. Hierauf erfolgt<br />
ein Anlegen von jedem<br />
Ejakulat im Bearbeitungsprogramm<br />
des Labors. Ebenso<br />
wird die Dichte gemessen.<br />
Eine erste mikroskopische Untersuchung<br />
steht ebenso an.<br />
Beurteilt wird die Vorwärtsbeweglichkeit.<br />
Aus all diesen Daten<br />
wird dann die Menge der<br />
zu produzierenden Portionen<br />
berechnet. Hierauf wird die<br />
notwendige Verdünnermenge<br />
automatisch dem Ejakulat<br />
beigefügt. Nach einer Adaptationsphase<br />
für das Sperma<br />
erfolgen schließlich die Endbeurteilung<br />
unterm Mikroskop<br />
und die endgültige Freigabe<br />
zur Abfüllung.<br />
Sauberkeit für Qualität<br />
Tägliche Reinigung und Oberflächendesinfektion<br />
mittels<br />
UV-Licht, sowie die Verwendung<br />
von Einwegmaterial sind<br />
eine Selbstverständlichkeit.<br />
Kein Zutritt für betriebsfremde<br />
Personen gehört ebenfalls<br />
zu den Hygienemaßnahmen.<br />
Hierauf folgt das Abfüllen in<br />
die Tuben und das Verpacken<br />
der Bestellung in einem klima-<br />
Grundriss<br />
für einen<br />
Gruppenhaltungsstall<br />
mit<br />
Schwingtürsystem<br />
für Wartesauen<br />
tisierten Raum. Bei der Auslieferung<br />
darf die Temperaturkette<br />
nicht unterbrochen werden.<br />
Wichtig ist es, eine langsame<br />
Abkühlung des Spermas auf<br />
die gewünschte Temperatur<br />
zu erreichen. Ein zu rasches<br />
Absenken der Grade würde<br />
eine Schädigung der Samenzellen<br />
und eine Beeinträchtigung<br />
der Lagerfähigkeit nach<br />
sich ziehen. Es kann an jedem<br />
Werktag frischer Samen via<br />
Telefon oder Fax bestellt werden,<br />
der noch am selben Tag<br />
zur Auslieferung kommt. So<br />
erhält jeder Kunde die optimale<br />
Samenqualität. Die Zustellung<br />
erfolgt entweder direkt<br />
am Hof, zur Depotstelle oder<br />
via EMS in weiter entfernte<br />
Gebiete. Dabei wird besonders<br />
auf die Einhaltung der optimalen<br />
Lagertemperatur von<br />
16 bis 18 Grad geachtet.<br />
Bettina Fasching<br />
eine Gesundheitskontrolle ist<br />
pflicht, bevor das Sperma in die<br />
tuben gefüllt werden kann.<br />
klapEr (2)<br />
neue homepaGe<br />
www.schweinebesamung-<br />
gleisdorf.at<br />
Neben allgemeinen Informationen<br />
rund um das Thema<br />
Fruchtbarkeit finden<br />
sich auch zahlreiche Artikel<br />
rund um Zucht und<br />
Zuchtwertschätzung sowie<br />
aktuellste Eberdaten.<br />
Die Zuchtwerte der Eber<br />
werden wöchentlich gerechnet<br />
und sind so immer<br />
auf dem neuesten Stand.<br />
21<br />
... dass die<br />
Schwingtüren<br />
die funktionen<br />
pendeln,<br />
fangen und<br />
fixieren beherrschen.<br />
SB GlEiSDorf (5)
22 rund ums tier <strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen<br />
FiRMENMiTTEiLuNG<br />
Die ersten<br />
Fleischsommeliers<br />
haben ihre<br />
Zeugnisse bekomme<br />
Weidegans legt zu<br />
<strong>Landwirtschaftliche</strong> MitteiLungen rund ums tier<br />
AMA (5)<br />
Sommeliers heben Fleisch-Image<br />
Am bekanntesten sind die<br />
Weinsommeliers. Es gibt<br />
aber auch Most- und<br />
Käsesommeliers. Und erst<br />
kürzlich haben die ersten 15<br />
Fleisch-Sommeliers Österreichs<br />
ihre Ausbildung abgeschlossen.<br />
Alle Sommeliers<br />
haben zwei Dinge gemeinsam:<br />
Sie sind vom jeweiligen Pro-<br />
Neuer Schweinestall:<br />
alles aus einer Hand<br />
Beratung – Planung – Verkauf<br />
Wir, die Styriabrid,<br />
arbeiten mit führenden<br />
Stallbaufirmen aus Österreich,<br />
Deutschland und<br />
Dänemark zusammen. Dadurch<br />
können wir ein breites<br />
Spektrum und höchste<br />
Produktqualität bieten.<br />
Dazu gehören die Beratung<br />
mit Konzepterstellung, Lüftungsbeschreibungen<br />
bis zu<br />
Skizzen für den Einreichplan<br />
und sogar Verkauf.<br />
u Deck- und Warteställe:<br />
Korbbuchten, Fressliegebuchten<br />
Pendeltüren,<br />
Selbstfangbuchten Abruffütterungen(Gruppenhaltung<br />
2013).<br />
u Abferkelställe: Nooyenroste,<br />
Kunststoffroste.<br />
u Ferkelställe: Konventionelle<br />
Aufstallung bis hin zu<br />
Kistensystemen.<br />
u Mastställe konventionell<br />
bis Offenfront.<br />
u Lüftung: Einzelabsaugung,<br />
Zentralabsaugungen.<br />
u Fütterungsanlangen:<br />
CCM Rohrbahn- und Trockenfütterungen,Multiphasenfütterungen,Flüssigfütterungen<br />
Pronnegg herman:<br />
pronnegg@styriabrid.at,<br />
0664/8155501<br />
spindler hans Peter:<br />
spindler@styriabrid.at,<br />
0664/5960443<br />
dukt begeistert und sie vermitteln<br />
deren verborgene Besonderheiten.<br />
Selbst routinierte<br />
Gourmets lernen von Sommeliers<br />
noch immer dazu.<br />
FlEisch-sommEliEr<br />
Die Ausbildung zum Diplom-Fleischsommelier<br />
hat die<br />
AMA-Marketing nach vier-<br />
jähriger Vorbereitungszeit ins<br />
Leben gerufen und in Kooperation<br />
mit dem Wirtschaftsförderungsinstitut<br />
umgesetzt.<br />
Dazu AMA-Fleischexperte<br />
Rudolf Stückler: „Wir haben<br />
einen Meilenstein gesetzt.<br />
Durch den neuen Diplom-<br />
Lehrgang dürfen wir uns auch<br />
einen Qualitätsschub in der<br />
Weiter auf Schlachthofsuche<br />
Erwerbskombinationen sind auf den landwirtschaftlichen<br />
Betrieben ein wichtiger Einkommensfaktor.<br />
Die Weideganshaltung hat sich in den letzten<br />
Jahren in Österreich sehr gut entwickelt.<br />
In der Steiermark gibt es seit wenigen Jahren zwei<br />
Projektgruppen, welche sich mit der<br />
Haltung und Vermarktung von<br />
Weidegänsen beschäftigen<br />
– die „Ennstaler Weidegans“<br />
sowie die „Steirische Weidegans“.<br />
Beide Gruppen werden in Form<br />
von Arbeitsgemeinschaften geführt.<br />
Zu Martini und Weihnachten ist<br />
Hochsaison. Heuer wurden bereits<br />
1.500 Gänse von 15 Mitgliedsbetrieben<br />
vermarktet. Im Vorjahr waren<br />
es noch 1.300 Stück. Es wäre<br />
viel mehr Potenzial da, nur wurde<br />
noch immer kein steirischer Standort<br />
für einen geeigneten Schlachthof<br />
gefunden.<br />
Beratung im Supermarkt und<br />
eine deutliche Imageverbesserung<br />
des Fleischverkäufers erwarten“.<br />
Die ersten 15 Absolventen<br />
sind nämlich allesamt<br />
Mitarbeiter der Merkur AG.<br />
KunDEnWünschE<br />
Die Ausbildung ist staatlich<br />
anerkannt und spricht Menschen<br />
an, die sich mit dem<br />
Thema Fleisch befassen, ihr<br />
Wissen auf eine breitere Basis<br />
stellen und sich in Teilaspekte<br />
vertiefen wollen. Die<br />
Ausbildung, so Stückler, wird<br />
selbst von den Absolventen<br />
als schwierig und anspruchsvoll<br />
beschrieben. Sie geht<br />
weit über die klassische Fleischerausbildung<br />
hinaus. Auch<br />
Zubereiten: Fleischsommeliers<br />
können Gastronomen unterstützen<br />
Walter Ringhofer, Direktor der<br />
Abteilung für Fleisch bei der<br />
Handelskette Merkur, lobt die<br />
Ausbildung: „Die Absolventen<br />
erwerben neben dem klassischen<br />
Fachwissen auch eine<br />
hohe Kompetenz in der Aufbereitung,<br />
Präsentation und<br />
Beratung“. Und weiter: „Sie<br />
haben gelernt auf die Kundenwünsche<br />
einzugehen, können<br />
sämtliche Fleischteilstücke<br />
und Fleischwaren bestens zubereiten<br />
und sind in der Lage<br />
auch die Gastronomie bei der<br />
Auswahl des richtigen Fleisches<br />
bestens zu beraten“.<br />
Besonders schätzt der Merkur-Fleischchef<br />
aber die Beratungskompetenz,<br />
die sich<br />
die frisch gebackenen Fleisch-<br />
Präsentieren: Das Wissen<br />
fließt in den Verkauf ein<br />
sommeliers angeeignet haben.<br />
Ringhofer bringt es so auf den<br />
Punkt: „Der Erfolg für uns als<br />
Unternehmen liegt eindeutig<br />
auf der Hand: Wer viel weiß,<br />
kann die Kunden auch gut beraten<br />
und verkaufen“.<br />
ZiElGruPPE<br />
Wer kann Fleischsommelier<br />
werden? In erster Linie Personen,<br />
die bereits fundiertes<br />
Wissen zum Thema Fleisch<br />
vorweisen können wie beispielsweise<br />
Fleischer, Fleischwarenverkäufer,<br />
Köche, Wirte<br />
oder Ernährungsberater. Als<br />
Trainer fungieren nur ausgewiesene<br />
Fachleute wie Ernährungsberater,Marketingexperten<br />
oder Produktkenner.<br />
Qualität: Top-Produkte erkennen,<br />
schlechtere Qualität aussortieren<br />
DiE AusbilDunG<br />
Verkosten: Am Ende entscheidet<br />
der Gaumen der Kundschaft<br />
23<br />
FlEisch-sommEliEr. Die Ausbildung<br />
besteht im Wesentlichen<br />
aus drei Modulen, die<br />
je eine Woche dauern. Der<br />
Schwerpunkt im Basismodul<br />
liegt in der Kulturgeschichte<br />
des Fleisches, den rechtlichen<br />
und landwirtschaftlichen Aspekten<br />
und der allgemeinen<br />
Kenntnis des Fleischmarktes.<br />
Im zweiten Modul beschäftigen<br />
sich die Studenten<br />
mit Qualitätsmanagement,<br />
Qualitätssicherungssystemen<br />
und allgemein mit<br />
der Fleischproduktion und<br />
Fleisch in der Ernährung.<br />
Das dritte Modul beleuchtet<br />
großteils die nationale<br />
und internationale Fleischküche<br />
und berät über Verkaufsförderungsmaßnahmen.<br />
Alle Module setzen<br />
sich aus Theorie, Praxis und<br />
Exkursionen zusammen.
Inserat_Herkunft_196x274_Layout 1 20.10.11 12:38 Seite 1<br />
Sicher ist sicher!<br />
Zart und saftig<br />
Herkunftsgarantie.<br />
Nur heimisches Fleisch mit lückenlos<br />
nach vollziehbarer Herkunft wird mit dem<br />
rot-weiß-roten AMA-Gütesiegel ausgezeichnet.<br />
Ob Rindersteak, Schweinskotelett, Putenbrust oder<br />
Hendlhaxerl – Fleisch mit dem rot-weiß-roten AMA-Gütesiegel<br />
stammt sicher aus Österreich. Die Tiere wurden in<br />
Österreich geboren und aufgezogen. Diese Herkunft wird<br />
ebenso gewissenhaft kontrolliert wie die Fleischqualität<br />
und die Einhaltung der Hygienebestimmungen. Die Überwachung<br />
erfolgt durch unabhängige Experten. Und zwar<br />
vom Stall bis ins Verkaufsgeschäft.<br />
Sicher ist sicher.<br />
✓<br />
✓<br />
✓<br />
Ausgezeichnete QUALITÄT<br />
Nachvollziehbare HERKUNFT<br />
Unabhängige KONTROLLE<br />
www.ama.at