Download - Berliner Krebsgesellschaft
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Ohne Zigarette leben<br />
Präventions- und<br />
Entwöhnungsangebote in Berlin<br />
DURCH WISSEN ZUM LEBEN
Inhalt<br />
Nikotin – Wie entsteht Abhängigkeit? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
Die E-Zigarette als Alternative zu Tabakprodukten? . . . . . . . . 6<br />
Rauchfrei – vor, während und nach der Schwangerschaft . . . 9<br />
Präventionsangebote in Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Entwöhnungsangebote in Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Entwöhnungsangebote bundesweit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Der Entzug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
So erholt sich Ihr Körper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Die Aufzählung der Präventions- und Entwöhnungsangebote<br />
erhebt keinen Anspruch auf Voll ständig keit und stellt keine<br />
Wertung dar.<br />
Hinweis zu den Kosten:<br />
Viele Krankenkassen gewähren ihren Versicherten bei<br />
Inanspruchnahme eines Entwöhnungsangebotes eine<br />
Kosten beteiligung. Informationen sowohl zu den Kosten<br />
als auch zu Kosten beteiligungen, holen Sie bitte beim<br />
jeweiligen Anbieter und ihrer Krankenkasse ein.<br />
Fotonachweise:<br />
Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum, Stabsstelle Krebsprävention 2010.<br />
© Benicce, Daniela Eva Schneider, Lucky Dragon – Fotolia.com<br />
2<br />
Stand 05/2012
Durch Wissen zum Leben<br />
Es gibt viele gute Gründe, das Rauchen am besten heute<br />
aufzugeben. Der wichtigste liegt auf der Hand: Sie senken<br />
damit Ihr persönliches Krebsrisiko. Bei keiner anderen Krebs -<br />
art ist der Hauptrisikofaktor so sicher zu bestimmen wie bei<br />
Lungenkrebs: das Rauchen.<br />
Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts sind bis zu<br />
90 % der Lungenkrebs fälle auf das Rauchen zurückzuführen.<br />
Deshalb ist Nichtrauchen die beste Vor beugung gegen diese<br />
Krebs art, aber auch gegen Mund- und Kehlkopfkrebs oder<br />
Speiseröhrenkrebs.<br />
Doch nicht nur Sie als Raucher sind gefährdet: Ihr Qualm<br />
schädigt auch die Lungen ihrer Mitmenschen! Passiv rauchen<br />
zählt ebenfalls zu den Risikofaktoren für Lungen krebs und<br />
gefährdet die Gesundheit von Erwachsenen und Kindern.<br />
Auch ungeborene Kinder sind betroffen. Deshalb informieren<br />
wir Sie über die Gefahren des Rauchens während der<br />
Schwanger schaft. Belassen Sie es dieses Mal nicht bei den<br />
guten Vorsätzen und hören Sie auf. Genauso, wie Sie sich das<br />
Rauchen angeeignet haben, können Sie diese Gewohnheit<br />
auch wieder ablegen.<br />
Im ersten Teil des Ihnen vorliegenden Ratgebers finden Sie<br />
wichtige Präventionskampagnen und -projekte. Im zweiten<br />
Teil stellen wir Ihnen eine Reihe von unterstützenden Ent -<br />
wöhnungs angeboten vor .<br />
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Peter M. Schlag<br />
Vorsitzender der <strong>Berliner</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong><br />
3
4<br />
Gesundheit fördern und<br />
erhalten<br />
Die gesundheitlichen Risiken des Rauchens sind unstrittig:<br />
Insbesondere Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen<br />
sowie Krebs sind mögliche Folgen. Auch das Umfeld von<br />
Rauchern ist durch das Passivrauchen gefährdet. Dennoch<br />
fällt es den meisten Rauchern schwer, auf den Zigaretten -<br />
konsum zu verzichten.<br />
In Berlin gibt es daher seit 2004 das Landesprogramm „Berlin<br />
qualmfrei“. Von Informationen und Aufklärungsangeboten<br />
über Beratung zu gesundheitlichen Risiken bis hin zu Behandlung<br />
und Entwöhnung bündelt das Programm alle Angebote<br />
in Berlin, die in Verbindung mit Tabakkonsum und Tabaksucht<br />
stehen. Nichtraucher werden frühzeitig auf ge klärt und infor -<br />
miert, Rauchern wird der Weg aus der Sucht anschaulich<br />
dargestellt.<br />
Die vorliegende Broschüre ist ebenfalls ein Wegweiser zu<br />
einem qualmfreien Leben. Sie bietet einen Überblick über die<br />
große Bandbreite der Angebote in Berlin und dokumentiert<br />
zugleich den wichtigen Stellenwert, den die Reduzierung des<br />
Tabakkonsums für die Gesundheitsförderung hat.<br />
Mario Czaja<br />
Senator für Gesundheit und Soziales<br />
Schirmherr des Landesprogramms „Berlin qualmfrei“
Nikotin – Wie entsteht Abhängigkeit?<br />
Die Nikotinabhängigkeit entsteht durch das Zusammenspiel<br />
mehrerer Faktoren und beinhaltet eine physische und eine psychische<br />
Komponente. Entscheidend für die phy sische Ab hän -<br />
gigkeit ist die Wirkung des Nikotins im Gehirn: Es bindet an<br />
Nikotinrezeptoren unter anderem auf Dopamin neuronen im<br />
ventralen tegmentalen Areal; dies ist ein Hirn bereich, in dem<br />
positive Gefühle entstehen und stimuliert dadurch im Beloh -<br />
nungszentrum des Gehirns, die Freisetzung von Dopa min 5, 8 .<br />
Dieser Vorgang wird zusätzlich unterstützt durch die nikotin -<br />
bedingte Freisetzung von zwei weiteren Neurotrans mittern<br />
in diesen Hirnregionen 6, 10 . Der dadurch erhöhte Dopa minspiegel<br />
im Belohnungszentrum weckt ein zwingendes Verlangen nach<br />
Nikotin 9 – der erste Schritt in die Abhängig keit (physische).<br />
Das Fatale daran: Der Körper gewöhnt sich an das Nikotin und<br />
bildet immer mehr Nikotinrezeptoren, die gesättigt werden<br />
wollen. Die Folge: immer größere Mengen an Nikotin sind<br />
not wendig, um eine Wirkung zu erzielen oder um die Entzugs -<br />
symptome zu unterdrücken 8 . Gleichzeitig zu der durch Nikotin<br />
verursachten Dopaminausschüttung im Belohnungszentrum<br />
stimulieren andere Dopaminbahnen einen Bereich im prä frontalen<br />
Cortex, der an Lernvorgängen beteiligt ist. Das Fatale<br />
daran: Rauchen wird mit bestimmten Situationen beispiels -<br />
weise der Tasse Kaffee am Morgen sowie Handlungen im<br />
Zusammen hang mit dem Rauchen wie das Entnehmen der<br />
Zigarette und Empfindungen beim Rauchen beispielsweise<br />
das Gefühl des Rauchs im Hals in Verbindung gebracht 1 , sodass<br />
eine Konditionierung entsteht. Dieser Pro zess macht den<br />
Ausstieg schwer, weil allein bestimmte Situ ationen schon das<br />
Verlangen nach einer Zigarette hervor ru fen können 1, 8 (psy -<br />
chische Abhängigkeit).<br />
Daher ist es von außerordentlicher Bedeutung, den öffent -<br />
lichen Raum rauchfrei zu machen, um Abstand zu derartigen<br />
Situationen zu schaffen und schließlich die Abhängigkeit zu<br />
überwinden.<br />
Dr. Martina Pötschke-Langer<br />
Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg<br />
Auszug aus dem Informationsblatt „Fakten zum Rauchen“<br />
(Quellenangaben s. Seite 22)<br />
5
6<br />
Die E-Zigarette als Alternative?<br />
Die Elektrische Zigarette (E-Zigarette) wird von den Herstellern<br />
und Händlern oft als gesunde und obendrein kostengünstige<br />
Alternative zur Filterzigarette angepriesen. Verlässliche Studien,<br />
die diese Aussagen stützen, liegen jedoch nicht vor. Im Gegenteil,<br />
es mehren sich Hinweise darauf, dass beim Verdampfen<br />
der Liquids krebserregende Substanzen entstehen.<br />
In ihrer Erscheinung ist die E-Zigarette einer Filterzigarette<br />
nachempfunden und simuliert mit technischen Mitteln das<br />
Rauchen. In der E-Zigarette wird eine Flüssigkeit (Liquid) aus<br />
90 Prozent Propylenglykol unter Beimischung von Aromen,<br />
Ethanol, Glycerin und möglicherweise Nikotin vernebelt. Die<br />
Zusammensetzung der Liquids variiert und wird von den<br />
Herstellern häufig nicht genau angegeben.<br />
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) 1<br />
und das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) 2 raten vom<br />
Konsum der E-Zigarette aufgrund gesundheitlicher Risiken<br />
ab. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt in ihrer<br />
aktuellen Stellungnahme vor dem Gebrauch der E-Zigarette,<br />
da die Dämpfe der Substanzen die Gesundheit der E-Raucher<br />
beeinträchtigen können 3 . Gefahren für Dritte sind nach der -<br />
zeitigem Kenntnisstand ebenfalls nicht auszuschließen. Das<br />
Gemeinsame Giftinformationszentrum Erfurt (GGIZ) hat<br />
bereits 2008 auf die Gefährlichkeit der Kartuschen hinge -<br />
wiesen. Zwei Kartuschen mit 6 mg Inhalt können für Klein -<br />
kinder bereits tödlich wirken.<br />
Ob die E-Zigarette unter das Nichtraucherschutzgesetz fällt,<br />
wird derzeit diskutiert. Die Bundesregierung vertritt die Auf -<br />
fassung, dass E-Zigaretten grundsätzlich unter das Nicht -<br />
raucherschutzgesetz fallen, weil das Gesetz ein allgemeines<br />
Rauchverbot regelt, ohne das „Rauchen“ hinsichtlich des Kon -<br />
sums bestimmter Produkte weiter differenziert werden muss. 4<br />
Die Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin empfiehlt<br />
daher, solange klare rechtliche Regelungen noch ausstehen,<br />
den Gebrauch von E-Zigaretten über das Hausrecht zu ver -<br />
bieten. Beispielsweise untersagt die Deutsche Bahn in ihren<br />
Beförderungsbedingungen ausdrücklich auch das Rauchen<br />
von E-Zigaretten in ihren Zügen.
Die E-Zigarette als Alternative?<br />
Diskutiert wird des Weiteren die Frage, ob die E-Zigarette unter<br />
das Arzneimittelgesetz fallen soll. Experten, so zum Beispiel das<br />
Institut für Biomedizinische und Pharmazeu tische For schung<br />
raten davon ab. Das Verwaltungsgericht Köln urteilte am<br />
2. 4. 2012 dazu: „(…) in der Anwendungsform der E-Zigarette<br />
fehle es dem Stoff (Nikotin) an der für ein Arzneimittel erfor der -<br />
lichen therapeutischen oder prophy laktischen Zweck be stim -<br />
mung. 5 “ Vertreiber der E-Zigarette vermarkten diese jedoch,<br />
unter Betonung der Unschädlich keit und als wirksames Mittel<br />
der Tabakprävention und Raucherentwöhnung.<br />
Abbildung: Elektrische Zigarette geöffnet<br />
1) Leuchtdiode<br />
2) Zigarettenkörper mit Batterie und Schaltkreis<br />
3) Elektrischer Vernebler<br />
4) Kartusche mit Flüssigkeit<br />
5) Mundstück<br />
6) Geöffnete Nachfüllkartusche<br />
7) Geschlossene Nachfüllkartusche in Originalverpackung<br />
Weiter muss befürchtet werden, dass die E-Zigarette für<br />
Jugendliche zur Einstiegsdroge wird. Das wäre besonders<br />
7
8<br />
Die E-Zigarette als Alternative?<br />
bedauernswert angesichts der großen Erfolge der Prävention,<br />
die sich auch in Zahlen niederschlagen. Die Raucherquote<br />
unter Jugendlichen hat 2011 einen historischen Tiefstand von<br />
11,7 Prozent erreicht. „… die Zigarette passt nicht mehr zum<br />
jungen Lebensstil“ begründete der Bildungsforscher Klaus<br />
Hurrelmann in einem Interview den Rückgang der Quote.<br />
Es besteht weiter die Gefahr, dass E-Zigaretten ähnlich wie<br />
Shishas als ungefährliche und attraktive Alternative zum<br />
Tabak wahrgenommen werden, vor allem vor dem Hinter -<br />
grund, dass sie jugendtypische Bedürfnisse, wie beispiels -<br />
weise Neugier auf Neues, Erwachsen sein wollen oder<br />
Zugehörigkeit, befriedigen. Viele Jugendliche, aber auch<br />
Erwachsene denken noch, dass das Rauchen einer Wasser -<br />
pfeife nicht so gesundheitsschädlich ist wie das Rauchen von<br />
Zigaretten, dabei sind die Gesundheits gefahren ähnlich hoch.<br />
Das Gefährdungspotenzial von E-Zigaretten ist bisher<br />
unerforscht!<br />
Wichtig für die Prävention ist es daher, „Halbwissen“ zu<br />
thematisieren und Jugendliche sowie Raucherinnen und<br />
Raucher dabei zu unterstützen, die Risiken des Rauchens<br />
einzuschätzen und Alternativen zum Rauchen zu finden.<br />
Kerstin Wisniewska<br />
Referentin der Fachstelle für Suchtprävention Berlin<br />
Landesprogramm „Berlin qualmfrei“<br />
1. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Gesundheitliche Risiken von E-<br />
Zigaretten; Stellungnahme vom 19.12.2011<br />
2. Deutsches Krebsforschungszentrum (2010): Elektrische Zigaretten; Heidelberg<br />
3. Bundesinstitut für Risikobewertung: Liquids von E-Zigaretten können die<br />
Gesundheit beeinträchtigen; Stellungnahme vom 24.02.2012<br />
4. Deutscher Bundestag: Drucksache 17/8772 vom 29.02.2012<br />
5. Sörgel, F., Munz, M.: Mut zur Wut. Die E-Zigarette und das Für und Wider, ob<br />
Nicotin ein Arzneimittel ist; in: Deutsche Apotheker Zeitung 2012, 152, 10, S. 68
Rauchfrei in der Schwangerschaft<br />
Rauchfrei – vor, während und nach der Schwangerschaft<br />
Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung sind mittlerweile<br />
Nicht raucherinnen und Nichtraucher. Jedoch ist unter den<br />
Raucherinnen und Rauchern die Gruppe der rauchenden<br />
jungen Erwachsenen besonders groß. Im mitt leren Lebensalter<br />
nimmt der Tabakkonsum leider nur gering fügig ab. In diesem<br />
Lebensabschnitt hegen Frauen häufig einen Kinderwunsch.<br />
Vielen gelingt es dennoch nicht, mit dem Rauchen aufzuhören.<br />
Nur ein Viertel der werdenden Mütter stoppt das Rauchen<br />
während der Schwangerschaft. Etwa 70 Prozent derer, die<br />
während ihrer Schwangerschaft mit dem Rauchen aufgehört<br />
haben, fangen innerhalb eines Jahres nach der Geburt wieder<br />
an.<br />
Die Risiken des Rauchens vor und während der Schwanger -<br />
schaft sowie die Gefahren des Passivrauchens im Säuglingsund<br />
Kleinkindalter verdienen jedoch besondere Beachtung:<br />
Raucherinnen sind häufiger unfruchtbar als Nichtrauche rin -<br />
nen und es dauert ca. zwei Monate länger, bis sie schwanger<br />
werden. Das Rauchen während der Schwangerschaft erhöht<br />
außerdem die Risiken für Komplikationen. Schwangere<br />
Frauen, die rauchen, erhöhen das Risiko einer Fehl- oder<br />
Tot geburt. Sie können verfrüht Wehen bekommen und ihre<br />
9
10<br />
Rauchfrei in der Schwangerschaft<br />
Kinder sind durchschnittlich 200 Gramm leichter als andere<br />
Babys. Wenn nach der Geburt in der Wohnung oder im Auto<br />
geraucht wird, schadet der Rauch dem Nachwuchs ebenfalls.<br />
Studien belegen, dass Babys, die Tabakqualm einatmen, häu -<br />
fi ger am plötzlichen Kindstod sterben und zahlreicher unter<br />
Atem wegs erkrankungen leiden.<br />
Ein sofortiger Nikotinverzicht mit Beginn eines Kinder wunsches<br />
verbessert die Startbedingungen jedes Kindes wesentlich. Der<br />
weit verbreitete Glaube, dass das Kind unter einem plötz li chen<br />
Nikotinverzicht der Mutter leiden könnte, ist falsch. Das sofor -<br />
tige Einstellen des Tabakkonsums führt beim ungeborenen<br />
Kind zu keinerlei Entzugserscheinungen. Durch das Aufhören<br />
entlasten die Mütter ihren Körper und erhöhen die Chancen,<br />
ein gesundes Kind zur Welt zu bringen.<br />
Der Kinderwunsch bietet eine hervorragende Gelegenheit<br />
für Frauen und deren Partner, mit dem Rauchen aufzuhören!<br />
Doch wo finden Familien Unterstützung und welche ist die<br />
rich tige Rauchstoppmethode? Wenn der Entschluss gefasst<br />
ist, etwas zu verändern, gibt es vielfältige Angebote zur Hilfe:<br />
angefangen mit Broschüren, über Ausstiegsprogramme im<br />
Internet, Telefonberatungen, medikamentöse Unterstüt zung<br />
bis hin zum „Rauchfrei Programm“. Zahlreiche Möglichkeiten,<br />
Adres sen und Ansprechpartner/innen finden Sie in dieser<br />
Broschüre.<br />
Gabriele Barz<br />
Referentin der Fachstelle für Suchtprävention Berlin<br />
Landesprogramm „Berlin qualmfrei“<br />
1 Jahrbuch Sucht 2010<br />
2 Tabakatlas Deutschland 2009<br />
3 „Frauen und Rauchen in Deutschland“, Band 9,<br />
Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg<br />
4 „Leitfaden für die Beratung Schwangerer zum Rauchverzicht“, www.bzga.de<br />
5 „Ihr Kind raucht mit“, www.bzga.de
Präventionsangebote in Berlin<br />
Tabakprävention in Berlin – Tabakprävention für Berlin<br />
Die Zahl der jugendlichen Nichtraucher/innen hat im Jahr<br />
2011 mit 11,7 Prozent einen historischen Tiefstand erreicht.<br />
Damit dieser Trend erhalten bleibt, braucht es eine gut ab -<br />
gestimmte und nachhaltige Tabakprävention. Das Landes -<br />
programm „Berlin qualmfrei“ setzt sich, unter der Schirm -<br />
herr schaft des Senators für Gesundheit und Soziales, Mario<br />
Czaja, genau dafür ein.<br />
Das Landesprogramm wurde von der damaligen Senats -<br />
verwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz<br />
2004 gegründet und aufgebaut. Seit Oktober 2007 wird<br />
es von der Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin<br />
gesteuert. Es ist einem mehrdimensionalen, integrierten<br />
Ansatz verpflichtet und bearbeitetet mit einem Maß nah menpaket<br />
gleichermaßen die Bereiche der Verhaltens- und Ver -<br />
hältnis prävention.<br />
Getragen wird das Landesprogramm von einem Netzwerk<br />
bestehend aus der Senatsverwaltung für Gesundheit und<br />
Soziales, den <strong>Berliner</strong> Bezirken und Partnerinnen und Part -<br />
nern aus allen gesellschaftlichen Bereichen. Gemeinsam mit<br />
den Partnerinnen und Partnern wird eine längerfristige,<br />
erarbeitete Strategie zur Förderung des Nicht rauchens<br />
verfolgt. Diese beinhaltet vielfältige Maßnahmen wie<br />
Kampagnen, Bildungs- und Schulungsmaßnahmen sowie<br />
zielgruppen- und settingbezogene Aktionen und Projekte.<br />
11
12<br />
Präventionsangebote in Berlin<br />
Die folgenden Projekte stellen eine Auswahl dar. Für detaillierte<br />
Auskünfte steht die Fachstelle für Sucht prävention im<br />
Land Berlin zur Verfügung.<br />
Institution Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin<br />
pad e.V.<br />
Anschrift Mainzer Straße 23, 10247 Berlin<br />
Internet www.berlin-suchtpraevention.de<br />
Angebot Workshops, Veranstaltungen, Informationen<br />
und Beratung<br />
Kontakt Kerstin Wisniewska<br />
Telefon (0 30) 29 35 26 15<br />
E-Mail fachstelle.suchtpraevention@padev.de<br />
Institution <strong>Berliner</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e.V.<br />
Bereich Prävention<br />
Anschrift Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin<br />
Angebot Information und Vermittlung<br />
Kontakt Julia Löffelbein<br />
Telefon (0 30) 2 83 24 00<br />
E-Mail info@berliner-krebsgesellschaft.de<br />
Institution Netzwerk rauchfreie Schule<br />
der Senatsverwaltung für Bildung,<br />
Jugend und Wissenschaft Berlin<br />
Anschrift Bernhard-Weiß-Str. 6, 10178 Berlin<br />
Internet http://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/<br />
netzwerkrauchfrei.html<br />
Angebot Beratung, Fortbildung, Projektangebote,<br />
Unter richts materialien, Qualifizierung,<br />
Schul programm entwicklung<br />
Kontakt Heinz Kaufmann<br />
Telefon (0 30) 21 91 96 74<br />
E-Mail heinz.kaufmann@berlin.de<br />
,
Präventionsangebote in Berlin<br />
Institution Nichtraucherbund Berlin-Brandenburg e.V.<br />
Anschrift Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin<br />
Internet www.nichtraucherbund.de<br />
Angebot Schulprojekt „Rauchfrei aufwachsen“,<br />
Nikotinsuchtprophylaxe an Schulen in offener<br />
Unterrichtsform<br />
Kontakt Jörg Olschewski<br />
Telefon (0 30) 8 34 11 19<br />
E-Mail jolei@t-online.de<br />
Institution Deutsche Gesellschaft für Nikotinprävention e.V.<br />
Anschrift Käthe-Niederkirchner-Str. 18, 10407 Berlin<br />
Internet www.nikotinpraevention.de<br />
www.fiese-falle.de<br />
Angebot Nikotinprävention für Schüler der 5. und 6. Klasse<br />
Kontakt Isabell Drescher<br />
Telefon 01 76-24 53 66 39<br />
E-Mail info@nikotinpraevention.de<br />
Institution Institut für Therapie- und Gesundheits forschung<br />
gGmbH, IFT-Nord<br />
Anschrift Harmsstr. 2, 24114 Kiel<br />
Internet www.ift-nord.de, www.besmart.info<br />
Angebot Wettbewerb „Be Smart – Don’t Start“<br />
für rauchfreie Schulklassen<br />
Kontakt Sabine Jastrob, Dr. Barbara Isensee,<br />
Prof. Dr. Reiner Hanewinkel<br />
Telefon (04 31) 5 70 29 70<br />
E-Mail besmart@ift-nord.de<br />
Institution Tumorzentrum Berlin e.V.<br />
Dachverband der <strong>Berliner</strong> Tumorzentren<br />
Anschrift Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin<br />
Internet www.schueler-in-der-klinik.de<br />
Angebot Raucherpräventionsprojekt „Schüler in der Klinik“<br />
für Jugendliche und Eltern<br />
Kontakt Dr. Anita Jagota<br />
Telefon (0 30) 2 85 3890<br />
E-Mail tumorzentrum@tzb.de<br />
13
14<br />
Präventionsangebote in Berlin<br />
Institution KARUNA pr|events<br />
Anschrift Mauritiuskirchstr. 3, 10365 Berlin<br />
Internet www.karuna-prevents.de<br />
Angebot Rauchst du noch oder lebst du schon?<br />
Interaktiver Mitmachparcours zur<br />
Tabakprävention<br />
Kontakt Oliver Riemer<br />
Telefon (0 30) 55 15 33 29<br />
E-Mail inter-aktion@gmx.de
Entwöhnungsangebote in Berlin<br />
Angebote der <strong>Berliner</strong> Kliniken:<br />
Charité Comprehensive Cancer Center (CCCC)<br />
Institution Charité Ambulanz für Prävention und<br />
Integrative Medizin (CHAMP)<br />
Anschrift Luisenstr. 13, 10117 Berlin<br />
Internet www.champ-info.de<br />
Angebot „Das Rauchfrei Programm“<br />
Kontakt Christin Bürger<br />
Telefon (0 30) 4 50 52 90 83<br />
E-Mail christin.buerger@charite.de<br />
Institution Charité – Universitätsmedizin Berlin<br />
Campus Charité Mitte<br />
Anschrift Charitéplatz 1, 10117 Berlin<br />
Internet www.charite.de<br />
Angebot „Das Rauchfrei Programm“<br />
Kontakt Dr. Edith Weiß-Gerlach<br />
Telefon (0 30) 4 50 53 11 44<br />
E-Mail edith.weiss-gerlach@charite.de<br />
Institution Charité – Universitätsmedizin Berlin<br />
Campus Virchow Klinikum<br />
Klinik für Geburtsmedizin<br />
Anschrift Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin<br />
Internet www.charite.de<br />
Angebot „Rauchfrei für Mutter und Kind“<br />
Kontakt Dr. Edith Weiß-Gerlach<br />
Telefon (0 30) 4 50 53 11 44<br />
E-Mail edith.weiss-gerlach@charite.de<br />
15
16<br />
Entwöhnungsangebote in Berlin<br />
Institution Institut für Tabakentwöhnung und<br />
Raucherberatung Havelhöhe<br />
Anschrift Kladower Damm 221, 14089 Berlin<br />
Internet www.zukunft-rauchfrei.com<br />
Angebot 1 jeden Montag um 17 Uhr, Haus 12:<br />
Informationsvortrag „Informationen zum<br />
Rauchen und wie man es lassen kann“<br />
Angebot 2 Raucherentwöhnung in 6 Schritten in Klein -<br />
gruppen: 6 Kurs stunden à 90 Minuten in<br />
Kleingruppen und 1 Jahr Nachbetreuung mit<br />
achtsamkeitsbasierten Entspannungsübungen.<br />
Kosten: 160 Euro<br />
Angebot 3 Einzelberatung: Raucherberatung und<br />
individuelle Tabakentwöhnungsbegleitung<br />
Einzelkontakt oder Einzeltherapie<br />
Kosten: pro Kursstunde (45 Min.) 60 Euro<br />
Angebot 4 Schulungen für Ärzte, Apotheker und medizi -<br />
nische Fachkräfte: Motivationstraining –<br />
Bereitschaft zur Raucherabstinenz durch<br />
Minuteninterventionen<br />
Angebot 5 Teilnahme am Programm „Schüler in der Klinik“<br />
Kontakt Dr. med. Christian Grah,<br />
Stefan Dörner<br />
Telefon (0 30) 36 50 12 80<br />
(0 30) 36 50 13 53<br />
E-Mail cgrah@havelhoehe.de<br />
sdoerner@havelhoehe.de<br />
Institution Schlosspark-Klinik GmbH – Therapiezentrum<br />
Anschrift Heubnerweg 2, 14059 Berlin<br />
Internet www.schlosspark-klinik.de<br />
Angebot „Das Rauchfrei Programm“ verbunden mit<br />
Ernährungsberatung<br />
Kontakt Sandra Englich<br />
Telefon (0 30) 32 64-16 51<br />
E-Mail s.englich@tzpark.de
Entwöhnungsangebote in Berlin<br />
Institution St. Joseph-Krankenhaus Berlin Weißensee<br />
Klinik für Suchtmedizin<br />
Anschrift Gartenstr. 1, 13088 Berlin<br />
Internet www.alexius.de<br />
Angebot „Das Rauchfrei Programm“<br />
Kontakt Dr. Ute Keller<br />
C. Fischer<br />
Telefon (0 30) 92 79 04 70<br />
E-Mail u.keller@alexius.de<br />
Institution Vivantes Institut für Tabakentwöhnung<br />
und Raucherprävention<br />
Anschrift Rudower Str. 48, 12351 Berlin<br />
Internet www.vivantes.de<br />
Angebot Tabakentwöhnung<br />
Kontakt Dr. Karin Vitzthum<br />
Telefon (0 30) 1 30 14 24 87<br />
E-Mail karin.vitzthum@vivantes.de<br />
Institution Gesundheitszentrum PrimaVita<br />
am Krankenhaus Waldfriede<br />
Anschrift Argentinische Allee 40, 14163 Berlin<br />
Internet www.primavita-berlin.de<br />
Angebot Ernährungsberatung für Nichtraucher,<br />
individuelle Rauchersprechstunde<br />
Kontakt Barbara Bahr<br />
Telefon (0 30) 8 18 10 301<br />
E-Mail info@primavita-berlin.de<br />
17
18<br />
Entwöhnungsangebote in Berlin<br />
Angebote der Krankenkassen:<br />
Krankenkasse AOK Nordost – Die Gesundheitskasse<br />
Postanschrift AOK Nordost, 14456 Potsdam<br />
Internet www.aok.de/nordost<br />
Hotline 0800 - 2 65 33 33 (kostenfrei aus dem deutschen<br />
Fest- und Mobilfunknetz)<br />
Informationen über<br />
Raucherentwöhnungsangebote<br />
Kontakt AOK-Gesundheitstelefon/Kursbüro<br />
E-Mail-Center www.aok.de/nordost/mail<br />
Krankenkasse AOK Nordost – Die Gesundheitskasse<br />
Internet www.ich-werde-nichtraucher.de<br />
Angebot Online-Programm zur Raucherentwöhnung<br />
Krankenkasse AOK Nordost – Die Gesundheitskasse<br />
Internet www.aok.de/nordost/squin<br />
Angebot online-Gruppentraining zur<br />
Raucherentwöhnung<br />
Krankenkasse BARMER GEK<br />
Anschrift Bitterfelder Str. 13, 12681 Berlin<br />
Hotline 0800 - 33 20 60 44 80 04<br />
Informationen über<br />
Raucherentwöhnungsangebote<br />
Kontakt Torsten Altkrüger<br />
Krankenkasse IKK Brandenburg und Berlin<br />
Anschrift Ziolkowskistr. 6, 14480 Potsdam<br />
Hotline (03 31) 6 46 32 26 oder (03 31) 6 46 32 09<br />
Informationen über<br />
Raucherentwöhnungsangebote<br />
Kontakt Frau Spitzner, Frau Willgeroth
Entwöhnungsangebote in Berlin<br />
Krankenkasse DAK-Gesundheit<br />
Anschrift Nagelsweg 27 – 31, 20097 Hamburg<br />
Internet www.dak-rauchstopp.de<br />
Angebot Online-Programm zum Rauchstopp<br />
Krankenkasse KKH-Allianz Berlin<br />
Anschrift Jüdenstr. 50, 10178 Berlin<br />
Internet www.kkh-allianz.de/praevention<br />
Hotline (05 11) 28 02 33 73<br />
Informationen über<br />
Raucherentwöhnungsangebote<br />
Kontakt Bettina Schulze<br />
Angebote der <strong>Berliner</strong> Bezirke:<br />
In allen 12 <strong>Berliner</strong> Bezirksämtern gibt es die<br />
Planungs- und Koordinierungsstelle für Gesund -<br />
heit. Dort werden auch Angebote zur Gesund -<br />
heits förderung vorgehalten.<br />
Eine Übersicht der <strong>Berliner</strong> Bezirksämter finden<br />
sie unter:<br />
Internet www.berlin.de/rubrik/politik-undverwaltung/bezirksaemter/<br />
Angebote von Vereinen und<br />
gemeinnützigen Organisationen:<br />
Institution Caritasverband für das Erzbistum Berlin e.V.<br />
Integrative Suchtberatung<br />
Anschrift Königsberger Str. 11, 12207 Berlin<br />
Internet www.caritas-berlin.de<br />
Angebot Tabakentwöhnungskurs für Menschen mit gerin gen<br />
Einkommen, kostenlose Raucherberatung<br />
Kontakt Lisa Groll<br />
Telefon (0 30) 6 66 33 90<br />
E-Mail e.groll@caritas-berlin.de<br />
19
Entwöhnungsangebote in Berlin<br />
Institution FrauSuchtZukunft<br />
Verein zur Hilfe suchtmittel abhängiger Frauen e.V.<br />
Anschrift Dircksenstr. 47, 10178 Berlin<br />
Internet www.frausuchtzukunft.de<br />
Angebot „Das Rauchfrei-Programm“<br />
Kontakt Dagmar Rünger<br />
Telefon (0 30) 28 59 94 51<br />
E-Mail d.ruenger@frausuchtzukunft.de<br />
Institution IFT-Nord, Institut für Therapie- und<br />
Gesundheitsforschung gGmbH<br />
Anschrift Harmsstr. 2, 24114 Kiel<br />
Internet www.justbesmokefree.de<br />
Angebot Online-Programm zum Rauchstopp für<br />
Jugendliche und junge Erwachsene<br />
Kontakt Sabine Jastrob, Dr. Barbara Isensee,<br />
Prof. Dr. Reiner Hanewinkel<br />
Telefon (04 31) 5 70 29 70<br />
E-Mail just.be@ift-nord.de<br />
Institution Nichtraucherbund Berlin-Brandenburg e.V.<br />
Anschrift Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin<br />
Internet www.nichtraucherbund.de<br />
Angebot Beratung und Information<br />
Kontakt Erika Lange, Wolfgang Behrens<br />
Telefon (0 30) 2 04 45 83<br />
E-Mail info@nichtraucherbund.de<br />
Institution vista gGmbH<br />
Alkohol- und Medikamentenberatung<br />
Charlottenburg<br />
Anschrift Wilmersdorfer Str. 50/51, 10627 Berlin<br />
Internet www.vistaberlin.de<br />
Angebot „Das Rauchfrei-Programm“ und Raucherberatung<br />
Kontakt Ingrid Schmitz<br />
Telefon (0 30) 34 80 09 20/48<br />
E-Mail ingrid.schmitz@vistaberlin.de<br />
20
Entwöhnungsangebote bundesweit<br />
Angebote überregional<br />
Institution Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung<br />
Telefon Telefonberatung zur Rauchentwöhnung<br />
Montag bis Donnerstag, 10–22 Uhr<br />
Freitag bis Sonntag, 10–18 Uhr<br />
01805-31 31 31 (0,14 Euro/Min. a.d. Festnetz,<br />
Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.)<br />
Internet www.rauchfrei-info.de (Erwachsene)<br />
www.rauch-frei.info (Jugendliche)<br />
Institution Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz)<br />
Alle Angebote sind montags bis freitags<br />
von 14–17 Uhr erreichbar.<br />
Telefon Das Rauchertelefon:<br />
(0 62 21) 42 42 00<br />
Das Rauchertelefon für Krebspatienten<br />
und ihre Angehörigen:<br />
(0 62 21) 42 42 24<br />
Hotline Rauchfrei am Arbeitsplatz:<br />
(0 62 21) 42 42 00<br />
Internet www.rauchertelefon.de<br />
Institution Deutsche <strong>Krebsgesellschaft</strong> e.V.<br />
Das Internetportal bietet Informationen zu<br />
den gesundheitlichen Folgen des Rauchens.<br />
Internet www.krebsgesellschaft.de<br />
21
22<br />
Der Entzug<br />
Bekommt ein Raucher längere Zeit kein Nikotin, verlangen<br />
die Nikotinrezeptoren nach Sättigung. Dies führt zu Entzugs -<br />
symptomen wie Reizbarkeit, innerer Unruhe, Angst, schlech ter<br />
Stimmung, Konzentrationsproblemen, verstärktem Hunger<br />
und Appetit, Verstopfung und Verlangen nach Tabak 1 . Diese<br />
pharmakologisch ausgelösten Symptome sind in der ersten<br />
Woche nach der letzten Nikotinaufnahme am stärksten aus -<br />
geprägt und gehen in den folgenden Wochen und Monaten<br />
allmählich zurück 4 . Diese Symptome können durch die Gabe<br />
von Nikotin über Nikotinkaugummi, -pflaster, -tabletten und<br />
Nikotin-Nasal-Spray und gegebenenfalls durch nicht nikotin -<br />
haltige Medikamente gelindert werden 2 .<br />
Die psychische Abhängigkeit jedoch, das Verlangen nach einer<br />
Zigarette, das durch bestimmte Handlungen oder Situationen<br />
ausgelöst wird, kann noch jahrelang bestehen bleiben und muss<br />
durch eine Änderung von Verhaltens weisen abtrainiert werden 5 .<br />
Voraussetzung für einen Ausstieg aus der Abhängigkeit ist<br />
die Bereitschaft des Rauchers, den Tabakkonsum zu beenden.<br />
Eine Tabakentwöhnungstherapie, die im optimalen Fall eine<br />
medikamentöse Behandlung mit einer psychotherapeuti schen<br />
Maßnahme kombiniert, erhöht die Erfolgschancen eines<br />
Rauchstopps beträchtlich 2, 3 .<br />
Dr. Martina Pötschke-Langer<br />
Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg<br />
Auszug aus dem Informationsblatt „Fakten zum Rauchen“<br />
Quellenverzeichnis zu den Seiten 5 und 22<br />
1 Benowitz NL (2008) Clinical pharmacology of nicotine: implications for understanding,<br />
preventing, and treating tobacco addiction.<br />
2 Deutsches Krebsforschungszentrum (2007) Dem Tabakkonsum Einhalt gebieten – Ärzte in<br />
Prävention und Therapie der Tabakabhängigkeit.<br />
3 Fiore MC, Jaén CR, Baker TB et al. (2008) Treating tobacco use and dependence: 2008 update.<br />
4 Hughes JR (2007) Effects of abstinence from tobacco: valid symptoms and time course.<br />
5 Le Foll B, George TP (2007) Treatment of tobacco dependence: integrating recent progress<br />
into practice.<br />
6 Balfour D (1999) The neurobiology of nicotine addiction: a brief overview.<br />
7 Benowitz NL (2008) Neurobiology of nicotine addiction: implications for smoking<br />
cessation treatment.<br />
8 Foulds J (2006) The neurobiological basis for partial agonist treatment of nicotine<br />
dependence: varenicline.<br />
9 Haustein K-O (2001) Tabakabhängigkeit. Gesundheitliche Schäden durch das Rauchen.<br />
10 Laviolette SR, van der Kooy D (2004) The neurobiology of nicotine addiction: bridging the gap<br />
from molecules to behaviour.
Wie der Körper sich nach der letzten Zigarette erholt:<br />
Zeit Erholungsprozess<br />
20 Minuten Nach 20 Minuten sinkt Ihr Blutdruck auf einen<br />
Wert wie vor der letzten Zigarette. Ihre Hände und<br />
Füße werden wieder normal durchblutet.<br />
8 Stunden Nach 8 Stunden sinkt Ihr Kohlenmonoxid-Spiegel<br />
im Blut auf einen normalen Wert.<br />
2 Tage Nach 2 Tagen verfeinert sich Ihr Geruchs- und<br />
Geschmackssinn.<br />
2 Wochen Nach einigen Wochen erhöht sich Ihre Lungen -<br />
kapazität und Ihr Kreislauf stabilisiert sich.<br />
1–9 Monate Nach einigen Monaten vergehen Hustenanfälle<br />
und Kurzatmigkeit. Ihre Infektanfälligkeit sinkt.<br />
1 Jahr Nach einem Jahr sinkt Ihr Risiko für eine koronare<br />
Herzkrankheit auf die Hälfte des Risikos eines<br />
Rauchers.<br />
5 Jahre Nach 5 Jahren ist Ihr Risiko einen Schlaganfall<br />
zu erleiden nur noch halb so groß wie das eines<br />
Rauchers.<br />
10 Jahre Nach 10 Jahren ist Ihr Risiko an Lungenkrebs<br />
zu erkranken genauso hoch wie das Risiko eines<br />
lebenslangen Nichtrauchers.<br />
15 Jahre Nach 15 Jahren ist Ihr Risiko an einer koronaren<br />
Herzkrankheit zu erkranken genauso hoch wie<br />
das Risiko eines lebenslangen Nichtrauchers.<br />
Quelle: Internetportal der Deutschen <strong>Krebsgesellschaft</strong>,<br />
www.krebsgesellschaft.de<br />
23
Dieser Ratgeber entstand in Kooperation mit der<br />
Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin.<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Krebsgesellschaft</strong> e.V<br />
Robert-Koch-Platz 7<br />
10115 Berlin<br />
Telefon (0 30) 2 83 24 00<br />
info@berliner-krebsgesellschaft.de<br />
www.berliner-krebsgesellschaft.de<br />
Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin<br />
pad e.V.<br />
Mainzer Straße 23<br />
10247 Berlin-Friedrichshain<br />
Telefon (0 30) 29 35 26 15<br />
fachstelle.suchtpraevention@padev.de<br />
www.berlin-suchtpraevention.de