Tiznit – Sidi Ifni – Guelmim
Tiznit – Sidi Ifni – Guelmim
Tiznit – Sidi Ifni – Guelmim
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292 <strong>Tiznit</strong> <strong>–</strong> <strong>Sidi</strong> <strong>Ifni</strong> <strong>–</strong> <strong>Guelmim</strong><br />
<strong>Tiznit</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Sidi</strong> <strong>Ifni</strong> <strong>–</strong> <strong>Guelmim</strong><br />
Überblick<br />
130 km, R104, N12<br />
Die landschaftlich schöne Strecke führt an<br />
wildromantischen Steilküstenabschnitten mit<br />
kleinen Sandbuchten vorbei. <strong>Sidi</strong> <strong>Ifni</strong> ist wegen<br />
seiner 1950er-Jahre-Atmosphäre interessant,<br />
die im krassen Kontrast zu Agadir steht:<br />
dort Touristenrummel und moderne Neubauviertel,<br />
im abgelegenen <strong>Sidi</strong> <strong>Ifni</strong> ein nostalgisch-verstaubtes<br />
Stadtbild und nur wenige<br />
Touristen.<br />
Busverbindung ab <strong>Guelmim</strong> bzw. <strong>Tiznit</strong>,<br />
auch Sammeltaxis. Zur schönen Bucht Legzira<br />
kann man sich mit dem Bus am Abzweig<br />
absetzen lassen und ca. 2 km zu Fuß laufen.<br />
Zurück muss man den Bus an der Straße anhalten<br />
(nach <strong>Ifni</strong> um ca. 11 Uhr, nach Mirleft,<br />
<strong>Tiznit</strong> ca. 14.15 Uhr).<br />
Anfahrtsbeschreibung<br />
Ab <strong>Tiznit</strong> die Straße in Richtung Moussa<br />
d’Aglou und <strong>Sidi</strong> <strong>Ifni</strong> (südwestlich<br />
der Stadtmauer) wählen.<br />
Nach 3 km zweigt eine Straße nach<br />
Aglou Plage ab, geradeaus geht es direkt<br />
weiter nach <strong>Sidi</strong> <strong>Ifni</strong>. Die Teerstraße<br />
über Moussa d’Aglou entlang<br />
des Meeres ist schöner und weniger<br />
kurvig als die Hauptstrecke, deshalb<br />
ist man hier kaum länger nach <strong>Sidi</strong> <strong>Ifni</strong><br />
unterwegs als durchs Inland.<br />
Rechts weiter ist Moussa d’Aglou<br />
bei km 15 erreicht (siehe „<strong>Tiznit</strong>/Ausflüge“).<br />
Genau gegenüber des Campingplatzes<br />
zweigt die Straße nach <strong>Sidi</strong><br />
<strong>Ifni</strong> ab und führt oberhalb von<br />
Strand und Hafen an einer kleinen Ferienhauskolonie<br />
vorbei. Knapp 5 km<br />
nach dem Abzweig (Gesamt-km 20)<br />
passiert man einen Weiler. 1,5 km weiter<br />
lädt ein langer Sandstrand mit<br />
kleinen Dünen zum Verweilen und Baden<br />
ein.<br />
Bei km 24 folgt das Dorf <strong>Sidi</strong> Bou Ifdail.<br />
Ab hier wird die Gegend wieder<br />
fruchtbarer: Feigenkakteen und Trockenmauern<br />
dienen als Umzäunungen<br />
für die Anwesen, vereinzelt wachsen<br />
Palmen und Feigenbäume.<br />
Es geht entlang einer Steilküste mit<br />
starker Brandung, die gelegentlich<br />
durch kleine Sandbuchten an den<br />
Flussmündungen unterbrochen wird.<br />
Nach gut 6 km (km 30) mündet die<br />
Straße in die direkte Hauptstrecke von<br />
<strong>Tiznit</strong> ein.<br />
Bei km 39 liegt eine schöne Sandbucht<br />
unterhalb der Straße. Bis <strong>Ifni</strong> verläuft<br />
die Strecke an einer Steilküste mit<br />
hübschen Buchten an Oued-Mündungen<br />
oder in der Nähe von Siedlungen.<br />
Diese Strände sind vor allem im Sommer<br />
stark frequentiert.<br />
Bei km 40 treffen wir auf die Ausläufer<br />
von Mirleft mit dem Hotel Mirleft<br />
( €B inkl. Frühstück, einfache und saubere<br />
Zimmer, warme Gemeinschaftsdusche,<br />
einige Zimmer mit Meeresblick,<br />
sehr gutes Essen, sehr freundlich)<br />
und der Résidence Alayoud<br />
(Apartments). Beide liegen etwas weit<br />
vom Strand entfernt.<br />
Das Fischerdorf Mirleft liegt 2 km<br />
weiter an einem palmenbewachsenen<br />
Oued. Auf einem Berg thront ein ver-<br />
Die Felstore in der Bucht von Legzira
aga_47 Foto: dd<br />
Karte Umschlag vorn<br />
lassenes Militärfort, um den Ort findet<br />
man hübsche Sandstrände. Es gibt inzwischen<br />
mehrere Hotels. Das Gästehaus<br />
3 Chameaux eines Franzosen<br />
(Tel. 028 71 91 87 oder 066 54 85 79,<br />
3chameaux@online.fr, www.3chameaux.com,<br />
DZ mit Du/WC am Gang<br />
€€€€B , auch Suiten mit Bad) neben<br />
dem alten Militärfort auf dem Berg ist<br />
die schönste Unterkunft im Ort. Pool<br />
und Hammam bieten Entspannung,<br />
auch Alkohol wird ausgeschenkt. Sehr<br />
schön ist außerdem das Hotel Atlas<br />
im Ortszentrum mit 17 Zimmern mit/<br />
ohne Bad und mehreren Terrassen<br />
(www.atlas-mirleft.com, Tel. 028 71 93<br />
09, € ). Im einfachen, sauberen Hotel<br />
du Sud kosten die DZ um die 80 DH.<br />
Im sehr netten Restaurant Sandwich<br />
Playa (Familienbetrieb) muss das Es-<br />
<strong>Tiznit</strong> <strong>–</strong> <strong>Sidi</strong> <strong>Ifni</strong> <strong>–</strong> <strong>Guelmim</strong><br />
sen für abends schon mittags vorbestellt<br />
werden (leckere Tajine).<br />
Der eigentliche Strand von Mirleft<br />
liegt 1,5 km entfernt in einer kleinen<br />
Sandbucht, wo im Sommer viele marokkanische<br />
Familien campen. An windigen<br />
Tagen brechen hier starke Wellen<br />
herein, so dass das Baden nicht<br />
ganz ungefährlich ist.<br />
Die Strecke führt weiter entlang einer<br />
wild zerklüfteten Steilküste mit<br />
schönen Ausblicken aufs Meer.<br />
Nach 45 km ist die Bucht von <strong>Sidi</strong> El<br />
Wati mit Sandstrand, Felsinseln und<br />
Felstor erreicht. Hier und in den folgenden<br />
Buchten weisen Schilder auf<br />
„Camping interdit/verboten“ hin, da<br />
diese Bucht ehemals von unzähligen<br />
Touristen als Wildcampingquartier genutzt<br />
wurde.<br />
293<br />
Sous, Anti-Atlas und südliche Küste
294 <strong>Sidi</strong> <strong>Ifni</strong><br />
Nach 63 km (21 km ab Mirleft)<br />
zweigt rechts bei einem weißen Haus<br />
mit Zinnenturm und einem Schild ein<br />
Weg zur Küste ab. Nach 300 m Piste<br />
(auch für Pkw) folgt ein Abzweig links<br />
in eine kleine Schlucht. Nach knapp<br />
1 km gelangt man zur Bucht von Legzira.<br />
Am etwa 3 km langen, sehr schönen<br />
Strand stehen zwei gewaltige, von<br />
Wind und Wellen geformte Felstore.<br />
Achtung beim Spazierengehen durch<br />
die Tore: Es besteht Steinschlaggefahr!<br />
Die ehemals sehr ruhige und idyllische<br />
Bucht von Legzira hat sich in den letzten<br />
Jahren touristisch stark entwickelt.<br />
Mittlerweile gibt es mehrere Gästehäuser,<br />
und es herrscht ziemlicher Trubel.<br />
Empfehlenswert ist der Le Beach<br />
Club: Schöne Zimmer mit Bad, gutes<br />
Essen (Fischgerichte), der Betreiber ist<br />
sehr um die Gäste bemüht (DZ zum<br />
Meer oder nach innen € ). Das benachbarte<br />
Sable d’Or mit schönen Zimmern<br />
auf mehreren Etagen ist ebenfalls<br />
gepflegt ( €€B mit Frühstück, Etagendusche),<br />
aber nicht immer besonders<br />
freundlich.<br />
Auf dem Plateau oberhalb der Bucht<br />
gibt es einen Stellplatz für Wohnmobile<br />
mit Entsorgungshäuschen und<br />
Toilette mit Wasseranschluss. Der<br />
Wächter verlangt 15 DH pro Nacht.<br />
Bei km 73 erreicht man die Kreuzung<br />
nach <strong>Tiznit</strong> und <strong>Guelmim</strong> (links),<br />
geradeaus geht es nach <strong>Sidi</strong> <strong>Ifni</strong>.<br />
<strong>Sidi</strong> <strong>Ifni</strong><br />
Die ehemalige Garnisonsstadt mit riesigen<br />
Kasernenruinen und Flugplatz<br />
(außer Betrieb) hat etwa 15.000 Einwohner<br />
und wurde 1445 von den<br />
Spaniern gegründet. Die Festung wurde<br />
Anfang des 16. Jahrhunderts wieder<br />
zerstört, das Gebiet nach dem<br />
spanisch-marokkanischen Krieg 1860<br />
an Spanien abgetreten. 1957 fand ein<br />
Aufstand der marokkanischen Bevölkerung<br />
gegen Spanien statt. Weitere<br />
Angriffe von marokkanischer Seite<br />
folgten. 1969 wurde das Gebiet an<br />
Marokko zurückgegeben.<br />
Der Hauptplatz, im spanischen Stil<br />
erbaut, ist recht reizvoll, es gibt einige<br />
Art-déco-Gebäude, die renoviert werden.<br />
Der Sandstrand ist ansprechend,<br />
aber leider oft schmutzig. Der Blick<br />
auf die Stadt ist, von <strong>Tiznit</strong> kommend,<br />
malerisch. Die Umgebung um den<br />
Djabal Fogo ist hügelig, an den Häusern<br />
und Einfassungen sind viele schöne<br />
Trockenmauern zu sehen.<br />
Unterkunft N<br />
Klassifizierte Hotels<br />
Bellevue**, 9, Place Hassan II., gegenüber<br />
dem Rathaus, Tel. 028 87 50 72, 028 78 04<br />
99. Schönes, empfehlenswertes Hotel im kolonialspanischen<br />
Stil. Die schönsten Zimmer<br />
liegen oben mit Blick zum Meer. Gutes Essen,<br />
vor allem die Fischtajine. Hübsche Terrasse<br />
über dem Meer. €€ , Frühstück 20 DH,<br />
Menü 80 DH, mit Bierausschank.<br />
Aït Bamrane*, am Strand. Renoviert, saubere<br />
Sanitäranlagen. Mit Bar und bewachtem<br />
Parkplatz. DZ mit Meeresblick und Bad €€B .<br />
Suerte Loca*, gegenüber der Gendarmerie<br />
(von <strong>Guelmim</strong> kommend am Kreisel mit der
Karte Umschlag vorn<br />
Tankstelle links in die Hauptstraße, dann wieder<br />
rechts, nur wenige Meter von der Treppe<br />
zum Strand). Angenehmes, sauberes Travellerhotel,<br />
gutes Essen. Der freundliche Manager<br />
Ahmed spricht auch englisch und spanisch.<br />
DZ mit Bad €, warme Dusche, Zimmer<br />
im Altbau ohne Bad ½€ . Es werden Appartements<br />
vermietet ( €€B ).<br />
Außerdem befinden sich Gästehäuser am<br />
Strand von Legzira (s.o.).<br />
Bellevue H<br />
H El Barco<br />
Aït Bamrane<br />
Span. Konsulat<br />
Gericht<br />
Municipal<br />
Strand<br />
Av. <strong>Sidi</strong> Mohammed<br />
Abhang<br />
Mauer<br />
Treppe<br />
Place<br />
Hassan II.<br />
zum alten Hafen<br />
Rue Mulay Yussef<br />
Avenue<br />
H Suerte Loca<br />
Männer-<br />
Hammam<br />
Abhang<br />
Frauen-<br />
Hammam<br />
Leuchtturm Rathaus<br />
Mata Rangi<br />
Königspalast<br />
50 m<br />
nach Mirleft<br />
und <strong>Tiznit</strong><br />
Avenue el Houria<br />
Kino<br />
Suq<br />
(Markt)<br />
N<br />
$<br />
<strong>Sidi</strong> <strong>Ifni</strong><br />
Campingplätze K<br />
Municipal, einfacher, ummauerter Platz im<br />
Süden direkt am Meer. 12 DH p.P., Zelt 10<br />
DH, Motorrad 5 DH, heiße Dusche 5 DH.<br />
Neue und saubere Sanitäranlagen.<br />
El Barco, sauberer und freundlicher Campingplatz<br />
mit Café unterhalb des Hotels Aït<br />
Bamrane direkt am Strand. 12 DH p.P./Auto/Zelt,<br />
16 DH Strom, 6 DH heiße Dusche.<br />
Jardin<br />
Houria<br />
Lanzarote<br />
Hassan II.<br />
SIDI IFNI<br />
Avenue Mohammed V.<br />
B Busse<br />
Nouvelle<br />
Avenue <strong>Sidi</strong> Mohammed Abdallah<br />
Polizei<br />
zum neuen Hafen<br />
und Fort Bou Jerif<br />
H<br />
$<br />
B<br />
Sammeltaxis<br />
(Grands Taxis)<br />
n. Mirleft, <strong>Tiznit</strong><br />
Hotel<br />
Restaurant<br />
Bank<br />
Moschee<br />
Post<br />
Polizei<br />
Bus<br />
Tankstelle<br />
Campingplatz<br />
Sammeltaxis nach<br />
Tan Tan u. Gouelmim<br />
nach Abeïnou und Gouelmim<br />
295<br />
Sous, Anti-Atlas und südliche Küste
296 <strong>Guelmim</strong> <strong>–</strong> Tan-Tan <strong>–</strong> Tarfaya <strong>–</strong> Laâyoune<br />
Der Platz befand sich im Sommer 2006 im<br />
Umbau. Es gibt neu gebaute Bungalows mit<br />
eigener Terrasse ( €€ p.P.). Angeschlossenes<br />
Restaurant La Plage.<br />
Am Strand El Barco hat der neue Camping<br />
<strong>Sidi</strong> <strong>Ifni</strong> aufgemacht, der durch eine Mauer<br />
vom Meer getrennt ist (wenig Schatten, sehr<br />
einfaches Gelände).<br />
Essen und Trinken P<br />
Mata-Rangi, Av. Hassan II., nahe dem Rathaus.<br />
Leserempfehlung: sehr sauber und gut,<br />
Hauptgerichte 25<strong>–</strong>40 DH.<br />
Snack Les Fleurs, Av. Hassan II. Klein und<br />
nett, gute Brathähnchen, lobenswerter Service<br />
und Essen.<br />
Ere Nouvelle, Av. <strong>Sidi</strong> Mohammed Abdallah,<br />
gegenüber der neuen Polizei. Sehr sauber,<br />
gut und preisgünstig.<br />
Nomad, 9, Av. Mulay Yussef. Sehr nettes<br />
und gutes Lokal. Lockere Atmosphäre mit<br />
viel Musik von Rai bis Rock und Pop. Gegrillter<br />
Fisch für 40 DH.<br />
Busse B<br />
Nach Inezgane (über Mirleft Gouelmim) 2x<br />
tägl., 20 DH, nach Mirleft 10 DH. Nach<br />
Marrakesch um 5 Uhr morgens (90 DH, ca.<br />
8½ Std. Fahrzeit, Abfahrt nahe dem Kino).<br />
Sammeltaxis H<br />
Zum Flughafen von Agadir 40 DH (das<br />
ganze Taxi kostet 400 DH).<br />
Nach Inezgane kostet das ganze Taxi<br />
250 DH, nach Mirleft 10 DH (Sammeltaxi).<br />
Sonstiges 2<br />
Es gibt einen Marché Municipal (mit öffentlicher<br />
Toilette), ein Postamt, eine Bank,<br />
eine Tankstelle und Internetcafés.<br />
Einmal jährlich im Sommer findet ein großer<br />
Moussem (Fest mit Reiterspielen) statt.<br />
Hinter <strong>Sidi</strong> <strong>Ifni</strong> führt die schmale<br />
Teerstraße durch kleine Orte und bergiges<br />
Küstenland nach <strong>Guelmim</strong>. Wieder<br />
an der Kreuzung vor <strong>Ifni</strong>, erreicht<br />
man 95 km hinter <strong>Tiznit</strong> den kleinen,<br />
relativ neu erbauten Ort Mesti.<br />
Bei km 122,5 führt links eine Teerstraße<br />
zu den Thermalquellen von<br />
Abeïnou (vgl. „<strong>Guelmim</strong>/Ausflüge“) <strong>–</strong><br />
wir fahren geradeaus weiter. Bei<br />
km 127 zweigt rechts die Straße zum<br />
Plage Blanche und Fort Bou Jerif ab<br />
(vgl. vorhergehende Route). Nach<br />
knapp 130 km Fahrt ab <strong>Tiznit</strong> ist <strong>Guelmim</strong><br />
erreicht.<br />
<strong>Guelmim</strong> <strong>–</strong> Tan-Tan <strong>–</strong><br />
Tarfaya <strong>–</strong> Laâyoune<br />
Überblick<br />
450 km, N1<br />
Gute Busverbindung (siehe <strong>Guelmim</strong>). Gute<br />
Asphaltstraße, die ursprünglich als Versorgungsachse<br />
für die marokkanischen Truppen<br />
in Richtung Westsahara gebaut wurde. Die<br />
Strecke in die Westsahara ist bis zur Grenze<br />
bei Guergarat frei befahrbar, lediglich mehrere<br />
Kontrollpunkte vor und nach den Orten<br />
sind zu passieren, wo man aber mittlerweile<br />
bis Laâyoune meist durchgewunken wird.<br />
Danach muss man die genauen Personendaten<br />
abliefern.<br />
Für Abenteuerlustige ist eine Weiterfahrt<br />
nach Nouâdhibou in Mauretanien problemlos<br />
möglich (Visum notwendig).<br />
Die Strecke sollte nicht bei Nacht befahren<br />
werden (viele Lkw mit überhöhter Geschwindigkeit!).<br />
Die Küstenlandschaft bis Tarfaya ist eine<br />
flache Steppe, gesprenkelt mit niedrigen Büscheln<br />
hartholziger Steppenpflanzen, Sukkulenten<br />
und den grauen, stacheligen Polstern
Karte Umschlag vorn, Stadtplan S. 298<br />
von Euphorbia. In wenigen Regionen wird<br />
Getreide angebaut, auf den restlichen, karg<br />
bewachsenen Flächen weiden Schafe und<br />
Ziegen. Die Küstenlandschaft wird durch<br />
breite, cañonartige Quertäler verschiedener<br />
Oueds unterbrochen. Von diesen führen nur<br />
die Oueds Drâa und Chebeika gelegentlich<br />
Wasser. In den Mündungsgebieten sieht man<br />
sehr häufig Flamingos und alle Arten von<br />
Wasservögeln, es finden sich auch traumhafte<br />
Übernachtungsplätze. Besonders schön<br />
sind das Naturschutzgebiet um das Sebkha<br />
Naila (Reserve Naturelle Naila) und die Salzsenken<br />
(Sebkhas) vor Laâyoune, wo Salz abgebaut<br />
wird.<br />
Viele Dutzende Kilometer führen jedoch<br />
durch öde, flache und langweilige Gegenden,<br />
die Radfahrer angesichts der starken<br />
Seitenwinde vom Meer und der Eintönigkeit<br />
verzweifeln lassen.<br />
Anfahrtsbeschreibung<br />
Von <strong>Guelmim</strong> führt die Straße weitgehend<br />
durch flache Landschaft <strong>–</strong> die<br />
Berge sind etwas weiter weg <strong>–</strong> bis zum<br />
Ort Ras Oumlil (Tankstelle, Restaurants,<br />
Geschäfte) bei km 56.<br />
Hier beginnen braune, im Winter vegetationslose<br />
Berge und die Straße<br />
schlängelt sich über 16 km bergauf zu<br />
einer Passhöhe (350 m). In umgekehrter<br />
Richtung bieten sich bei klarer Luft<br />
fantastische Ausblicke auf die Ebene in<br />
Richtung <strong>Guelmim</strong>.<br />
Bei km 108 ist das Oued Drâa (mit<br />
Kontrollposten) nahe an dessen Mündung<br />
ins Meer erreicht. Hier beginnt<br />
die Provinz Tan-Tan.<br />
Bei km 127 zweigt eine asphaltierte<br />
Straße nach M’sied (frei befahrbar) ab.<br />
1 km weiter ist Tan-Tan erreicht, das<br />
seine Gäste mit zwei lebensgroßen<br />
Kamelstatuen an der Stadteinfahrt begrüßt.<br />
Tan-Tan<br />
Tan-Tan<br />
Die ca. 67.000 Einwohner zählende<br />
Stadt ist Gouverneurssitz, hat eine<br />
Kasbah, viele Kasernen, mehrere Moscheen<br />
und einen großen Suq. Die Bögen<br />
der Arkadengänge in der Hauptstraße<br />
sind farbig abgesetzt. Viele<br />
Neubauviertel und auch Parkanlagen<br />
rings um die Stadt wurden errichtet,<br />
der Hafen von Tan-Tan wurde mit großem<br />
Aufwand zum Hochseehafen<br />
ausgebaut. Die Küstengewässer hier<br />
sind sehr fischreich. Die saubere und<br />
gepflegte Stadt dient als Versorgungszentrum<br />
für den Süden <strong>–</strong> angefangen<br />
von Elektrogeräten bis zu einer guten<br />
Lebensmittelauswahl gibt es alles zu<br />
kaufen. Ein großes Geschäftsviertel<br />
(Suq Hebodmaire) liegt links von der<br />
Durchgangsstraße.<br />
Geschichte d<br />
Die Region wird schon von dem berühmten<br />
Historiker Ibn Khaldoun erwähnt,<br />
der bereits von den Anfängen<br />
der Islamisierung und den Auseinandersetzungen<br />
zwischen Berbern und<br />
Arabern in der Region berichtet. Das<br />
Gebiet war ursprünglich von Sanhajaund<br />
Zenata-Berbern besiedelt, die<br />
aber nach und nach von den arabischstämmigen<br />
Beni Hassan dominiert<br />
wurden. Diese breiteten sich über den<br />
ganzen Süden Marokkos bis in die<br />
Westsahara aus. Das Hassania, ein arabischer<br />
Dialekt, wird auch in der Westsahara<br />
von den Saharaouis gesprochen,<br />
von denen viele der Ethnie der<br />
Beni Hassan angehören.<br />
297<br />
Sous, Anti-Atlas und südliche Küste
298 Tan-Tan<br />
nach Laayoune, El Ouatia<br />
Oued Ben Jelil<br />
Kasernen<br />
Schule<br />
Rue Plage<br />
Kasernen<br />
Gendarmerie<br />
H<br />
Sable d’Or<br />
Sportplatz<br />
Rue Mulay Ismail<br />
Kulturzentrum<br />
H<br />
Bir Anzarane<br />
Aoubour<br />
H<br />
Hauptpost<br />
Kaserne<br />
Rue Kennedy<br />
R. Mulay Youssef<br />
Supratours<br />
B<br />
Rue 18. Nov.<br />
Ensemble Artisanal<br />
(Kunsthandwerk)<br />
CTM<br />
Boulevard Hassan II<br />
Royal<br />
H<br />
Rue 9. Juillet<br />
Gericht<br />
Av. al Mouquama<br />
Kasbah<br />
(Militär)<br />
Kino<br />
Rathaus<br />
nach <strong>Guelmim</strong><br />
Sammeltaxis<br />
n. El Ouatia<br />
Pl. Mulay<br />
Rachid<br />
Suq<br />
Wohnviertel für<br />
Oued Ben Jelil<br />
Avenue al Maaqaama<br />
Le Jardin<br />
Militärangehörige<br />
Hammam<br />
Kaserne<br />
Snack<br />
Seoul<br />
R. al Fida<br />
R. Commerce<br />
R. Ibn Khaldoun<br />
H<br />
Sherazad<br />
Moschee<br />
Hassan II<br />
CENTRE<br />
VILLE<br />
Rue Reguibates<br />
Supermarkt<br />
R. Ibn Khaldoun<br />
Rue Yakoub
al Mansour<br />
Rue Filata<br />
Karte Umschlag vorn<br />
Schule<br />
Avenue Mohammed V.<br />
Rue Oulad Dlim<br />
Avenue al Maaqaama<br />
Schule<br />
Wasserturm<br />
Rue Oulad Bouita<br />
Rue Yiggout<br />
Jour et Nuit<br />
H<br />
Tafoukt<br />
Dakar<br />
H<br />
Taxis<br />
Pl. de la<br />
Marche Verte<br />
Tan Tan<br />
BB<br />
Busgesellschaften<br />
(Gare Routière)<br />
Rue Oulad Tigrawne<br />
Hotel<br />
Restaurant<br />
H<br />
Rue Ine Rahma<br />
Marché<br />
Municipal<br />
Café<br />
Bank<br />
Moschee<br />
$<br />
INE RAHMA<br />
Rue Bine el Widane<br />
N<br />
Post<br />
Polizei<br />
Taxi<br />
Bus<br />
Tankstelle<br />
Krankenhaus<br />
T<br />
B<br />
Tan-Tan 299<br />
200 m<br />
Sous, Anti-Atlas und südliche Küste
300 Tan-Tan<br />
Im 14. Jahrhundert, als die Spanier<br />
die Kanarischen Inseln besetzten, fassten<br />
sie auch an der Küste südlich von<br />
Tan-Tan (an der Khnefiss-Mündung)<br />
Fuß und errichteten dort ein Handelsfort,<br />
das auch als Sklavenzwischenlager<br />
diente. Immer wieder gab es<br />
Kämpfe mit den Bewohnern des Hinterlandes,<br />
vor allem die Assa-Marabuts<br />
vereinten sich, und es gelang ihnen<br />
1524 die Spanier zu vertreiben. Später<br />
drangen die Portugiesen an der Drâamündung<br />
ins Hinterland ein und lieferten<br />
sich Kämpfe mit der Bevölkerung.<br />
Bald beherrschten die Portugiesen die<br />
ganze Atlantikküste mit ihren Forts.<br />
Mit der Ausweitung der Handelsniederlassungen<br />
und der Dominanz der<br />
europäischen Mächte in Marokko gelangte<br />
der schottische Händler McKenzie<br />
in die Region und errichtete in Tarfaya<br />
das Bateau du Mer (siehe dort),<br />
eine Burg im Meer, die als Handelslager<br />
diente. Zucker, Munition, Waffen<br />
und Gold wurden über dieses Zwischenlager<br />
transportiert, bis Sultan<br />
Hassan I. dem Treiben ein Ende setzte.<br />
Ende des 19. Jahrhunderts eroberten<br />
die Spanier abermals das Gebiet südlich<br />
des Drâa und kolonisierten es bis<br />
hinunter nach Mauretanien. Die spanische<br />
Kolonie Río de Oro wurde geschaffen.<br />
1953 überließen die Spanier<br />
das Gebiet nördlich von Tah-Daora<br />
den Marokkanern.<br />
Die „Befreiung“ der Westsahara,<br />
der „Grüne Marsch“, als 350.000 unbewaffnete<br />
Zivilisten zu Fuß in die gerade<br />
von den Spaniern verlassene<br />
Westsahara einmarschierten, startete<br />
am 6. November 1975 in Tan-Tan.<br />
Unterkunft N<br />
Etoile du Sahara*, 17, Rue el Fida, Tel. 028<br />
87 70 85. €.<br />
Amgala*, Tel. 028 87 73 88, im Zentrum.<br />
Kleines, sauberes Hotel. € .<br />
Sable d’Or, Bd Hassan II., Tel. 028 87 80<br />
69. Das nette kleine Hotel gehört Brahim<br />
Boufous, der 17 Jahre in Frankreich lebte.<br />
Schöne Zimmer mit Dusche und TV, € .<br />
Bir Anzarane, 154, Bd Hassan II., an der<br />
Straße nach El-Ouatia, Tel. 028 87 78 34.<br />
Empfehlenswert.<br />
Al Oubour, 51, Av. Hassan II., Tel. 028 87<br />
75 94. Einfach, Zimmer und Betten sauber,<br />
aber mit Ungeziefer, ½€ . Parken vor der Tür<br />
an der Straße.<br />
Campingplatz K<br />
Ksar Tafnidilt, Tel. 066 84 81 65, pistesaven@aol.com.<br />
Neuer großer Campingplatz<br />
und Auberge nördlich von Tan-Tan bei einem<br />
alten Fort (5 km Piste ab dem Abzweig bei<br />
km 106, siehe vorherige Beschreibung). Nomadenzelte<br />
(60 DH p.P.), Zimmer mit und<br />
ohne Bad ( € bis €€€ ), Restaurant und Pool.<br />
Frühstück 35 DH, Menü 150 DH, Camping<br />
15 DH p.P. und 50 DH für den Standplatz.<br />
Traveller-Treffpunkt, vor allem für Leute, die<br />
mit dem Geländewagen weiter zum Plage<br />
Blanche fahren. 4x4-Ausflüge. N 28°32,755’,<br />
W 10°59,569’.<br />
Busse B<br />
Der staubige CTM-Busbahnhof liegt an der<br />
Hauptstraße Av. Hassan II., Tel. 028 87 73 89,<br />
ebenso das Büro von Supratours (Bahnbusse),<br />
Tel. 028 76 58 10. Auch SATAS-Busse<br />
und andere Privatgesellschaften sind unterwegs.<br />
Verbindungen und Preise<br />
Laâyoune (Dakhla): 1x tägl. (über Nacht)<br />
mit CTM, 100 DH, Fahrzeit ca. 7 Std.<br />
Marrakesch (über Agadir): 2x tägl. (über<br />
Nacht) mit CTM, 165 DH, ca. 11 Std.; nach<br />
Agadir 90 DH, ca. 7 Std.
Karte Umschlag vorn<br />
Die Supratours-Busse verkehren 2x tägl.<br />
nach Laâyoune, 1x tägl. nach Dakhla und 2x<br />
tägl. nach Agadir und weiter nach Marrakesch.<br />
Preise in etwa wie CTM.<br />
Private Busse fahren nach Assa und Fam<br />
el-Hism oder nach Bou Izakarne und <strong>Tiznit</strong>.<br />
Sammeltaxis/Taxis H<br />
Petit Taxis warten am Hauptplatz El Amir<br />
Mulay Abdallah.<br />
Sammeltaxis fahren etwas nördlich davon<br />
beim Hotel Rex ab. Viele Landrover-Taxis zur<br />
Weiterfahrt in den Süden (ca. 100 DH bis<br />
Laâyoune).<br />
Notfall 0<br />
Med. Notfalldienst, Tel. 028 87 71 74.<br />
Nachtapotheke, 1er Arrondissement Urbain,<br />
Tel. 028 87 87 18.<br />
Krankenhaus, Hôpital Hassan II., Av. de la<br />
Plage, Tel. 028 87 71 24, 028 87 71 24.<br />
Sonstiges 2<br />
Großer Moussem 2 km von Tan-Tan beim<br />
Marabut <strong>Sidi</strong> Mohammed Laghdaf im Juni.<br />
Ab Tan-Tan führt eine gute Straße<br />
nach El Ouatia. Die Strecke Ouatia<br />
(Tan-Tan-Plage) <strong>–</strong> Tarfaya wurde zur<br />
Besetzung der Westsahara 1975 in<br />
Windeseile ausgebaut.<br />
4 km hinter Tan-Tan (Gesamt-km<br />
132) zweigt links eine Straße zum<br />
Flughafen und 1 km weiter nach Es-Semara<br />
(Smara) in der Westsahara ab.<br />
Bei einer Tankstelle (km 150) führt<br />
die Straße geradeaus nach El Ouatia<br />
und links weiter nach Tarfaya und<br />
Laâyoune.<br />
El Ouatia (ehemals Tan-Tan Plage)<br />
ist ein kleiner, aufstrebender Ort mit<br />
<strong>Guelmim</strong> <strong>–</strong> Tarfaya <strong>–</strong> Laâyoune<br />
vielen Neubauten. Er dient als Sommerfrische<br />
für die Bewohner von Tan-<br />
Tan. Der Fischereihafen wurde enorm<br />
vergrößert, so dass hier inzwischen<br />
nach Laâyoune landesweit die größten<br />
Fischmengen pro Jahr (72.000 Tonnen)<br />
eingeholt werden. Auch ein touristischer<br />
Ausbau ist geplant. Seit 1998<br />
ist der Ort Sitz des nationalen Meeresforschungsinstituts.<br />
Es gibt hier zwei bewachte Stellplätze<br />
für Wohnmobilisten: erstens<br />
an der Strandpromenade für 10 DH<br />
(Nachtwächter), zweitens bei einem<br />
einfachen Hotel-Restaurant, ca. 50 m<br />
Luftlinie entfernt. Nebenan steht die<br />
von den Franzosen Muriel und Norbert<br />
geführte Villa Ocean mit netten Zimmern<br />
und Restaurant (Tel. 028 87 96<br />
60 oder 060 94 33 66, villaocean@<br />
menara.ma, DZ €€ , sehr gutes Essen).<br />
Es werden Ausflüge für Sportfischer<br />
organisiert. Dort kann man ebenfalls<br />
mit dem Wohnmobil campieren.<br />
Hinter El Ouatia, in Richtung Tarfaya,<br />
führt die Straße die ersten 15 km<br />
nahe des Kiesstrandes entlang. Dann<br />
folgt Steilküste, an der sich meterhohe<br />
Wellen brechen. Eine flache, fast vegetationslose<br />
Wüstenlandschaft breitet<br />
sich ins Landesinnere aus. Viele Fischer<br />
stehen mit meterlangen Angelruten<br />
am Steilabbruch und versuchen<br />
ihr Glück. Bei ihnen kann man günstig<br />
frischen Fisch einkaufen.<br />
Eine Kormoran-Kolonie hat sich bei<br />
km 174 unter den Küstenfelsen eingenistet.<br />
6 km weiter (km 180) mündet<br />
das Oued Chebeika ins Meer. Dünen<br />
säumen die Mündungslagune, häufig<br />
sind Flamingos zu beobachten.<br />
301<br />
Sous, Anti-Atlas und südliche Küste
302 <strong>Guelmim</strong> <strong>–</strong> Tan-Tan <strong>–</strong> Tarfaya <strong>–</strong> Laâyoune<br />
aga08-302 Foto: ch<br />
Die Mündung des Oued Ma Fatma<br />
ist bei km 209 erreicht. Hier sieht man<br />
ebenso häufig Flamingos, wie auch an<br />
der Mündung des Oued El Ouaar<br />
(km 218, Brücke). Eine schöne Sandbucht<br />
wird von schwarzen, ausgewaschenen<br />
Felsterrassen mit Höhlen<br />
und Muschelbänken begrenzt. Im<br />
Schwemmbereich gibt es viel Müll, davor<br />
ist es aber bei Ebbe sehr schön.<br />
Kurz darauf trifft man auf drei Tankstellen<br />
links der Straße. Ab hier kann<br />
man wesentlich preiswerter (zoll- und<br />
Menschenleere Strände an der südlichen<br />
Atlantikküste laden zum Surfen ein<br />
steuerfrei) tanken als im Norden (Diesel<br />
ca. 36 Cent). Das gesamte Gebiet<br />
der Westsahara ist zoll- und steuerfrei!<br />
Bei km 238 trifft man auf die Station<br />
de la Marine. Nebenan findet man ein<br />
großes Loch mit Meereseinbruch<br />
rechts der Straße.<br />
1 km weiter (Gesamt-km 239) ist der<br />
Ort <strong>Sidi</strong> Akhfennir erreicht. Einfache<br />
Häuser, eine Tankstelle und viele Cafés<br />
säumen die Straße. Empfehlenswert<br />
ist der Camping Courbines d’Argent<br />
hinter dem Ort mit sauberen Sanitäranlagen<br />
direkt am Meer; auch<br />
Nomadenzelte und Zimmer sind zu<br />
mieten ( €€ mit VP).<br />
Die Steilküste endet und geht in einen<br />
schönen, kilometerlangen Sandstrand<br />
über. Bald darauf ziehen sich