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CeBIT 2002 – Qualität statt Quantität - Midrange Magazin

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Liebe Leserinnen, liebe Leser<br />

Was Robert mag…<br />

Editorial<br />

mögen andere auch: schnelles Internet, ganztags online und rothaarige<br />

Maiglöckchen. Schade nur, dass Robert so wenig über die User weiß,<br />

denen er beim Gang ins Internet entgegenpoppt: Man verspricht<br />

Geschwindigkeitsrausch mit DSL und wenn der überzeugte Surfer dann<br />

wechseln will, geht’s oft gar nicht <strong>–</strong> kein Port ist frei und die Warteliste<br />

lang. Robert aber zwinkert immer noch, informiert darüber, dass man<br />

mit DSL schon drei Seiten weiter wäre und ahnt offensichtlich nicht,<br />

dass so mancher User darüber gar nicht lachen kann, weil er sich<br />

schlichtweg verhöhnt fühlt.<br />

Dabei wissen doch sonst alle: Der User will ins Netz <strong>–</strong> und das schnell.<br />

Um via Breitband den Missstand der langen Wartezeiten zu beheben,<br />

bietet der Markt unterschiedliche Lösungen an: An vorderster Front<br />

hat sich die DSL-Technologie etabliert. Dass sich auch dieser Sektor nur<br />

zögerlich entwickelt, liegt vornehmlich an Bereitstellungsproblemen.<br />

Die öffentliche Investition in unabhängige Infrastruktur-Provider ist<br />

laut jüngster Analyse eine der besten Methoden, um in Europa eine<br />

hohe Durchdringungsrate von Breitband-Diensten zu erzielen. Als<br />

Beispiel nennen Experten Schweden, wo Städte und Gemeinden über<br />

finanzielle Anreize dazu ermutigt werden, eine Glasfaserinfrastruktur<br />

aufzubauen, die dann von unabhängigen Betreibern genutzt werden<br />

kann. Gleichzeitig müssen diese Betreiber sicherstellen, dass auch ISPs<br />

und ASPs Zugang zu diesen Netzen erhalten.<br />

Nach der jüngsten UMTS-Diskussion ist das Thema der finanziellen<br />

Anreize in Deutschland nicht gerade populär. Natürlich könnte man<br />

auch hierzulande selbst „Todenbüttel“ und „Kleinkitzighofen“ via<br />

Glasfaser „connecten“ und dabei viele Millionen Euro einfach<br />

„beerdigen“. Man könnte sich aber auch an der Erfolgsgeschichte der<br />

Kabelnetze orientieren, die sich der Konkurrenz der Satellitenschüssel<br />

vielerorts längst geschlagen geben mussten. Und wer garantiert uns<br />

heute schon, dass am Ende des Glasfasergrabens nicht längst noch<br />

schnellere oder womöglich ganz andere Netze nötig sind. Dann heißt<br />

es wieder: Ab in die Tiefe. Ausbuddeln und einbuddeln...<br />

Es wird sicher noch einige Zeit dauern, bis sich Wireless Broadband<br />

von reizvoller Zukunftsmusik zum Top-Thema entwickelt hat. Trotzdem<br />

macht es in Zeiten von GPRS und UMTS wohl wenig Sinn, in<br />

Sachen Internet-Access weiter in die Tiefe zu gehen. Höhenflüge sind<br />

eher angebracht und viel Support für den Wireless-Markt, der (noch)<br />

in den Kinderschuhen steckt. Bis wir in Windeseile quer durch die<br />

Lüfte surfen, teilen wohl weiterhin viele von uns Roberts geheime<br />

Vorlieben: „Tea online“ und abwarten...<br />

Herzlichst, Ihr<br />

Michael Wirt<br />

<strong>Midrange</strong> MAGAZIN Mai <strong>2002</strong> 3

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