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Anhörung im Hessischen Landtag vom 11. Mai 2000 - Deutscher ...

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Hessischer <strong>Landtag</strong> – 37 – Flughafenanhörung – <strong>11.</strong>05.<strong>2000</strong><br />

Beder hat, wenn ich ihn richtig verstanden habe,<br />

gesagt, wenn Leute auf entsprechende Befragungsaktionen<br />

hin strategische Antworten gäben, dann<br />

besagte das nichts über die Stichhaltigkeit und<br />

Tauglichkeit dessen, was ihren Antworten zu entnehmen<br />

sei. Herr Dr. Schallaböck, übersetze ich für<br />

mich den Begriff “strategische Antwort” richtig,<br />

wenn ich davon ausgehe, dass auf die Frage nach<br />

der Generierung von Arbeitsplätzen in einem Sinne<br />

geantwortet worden ist, der nicht von Arbeitsplätzen<br />

ausgeht, wenn er Ja sagt, sondern von anderen<br />

Interessen ausgeht, wenn er sich für die Flughafenerweiterung<br />

ausspricht?<br />

Vizepräsidentin Veronika Winterstein: Zwei,<br />

wenn ich bitten darf, kurze Antworten. Zuerst Herr<br />

Schulz.<br />

Herr Thomas Schulz: Ich habe nicht von wirtschaftlichen<br />

Verlusten, sondern von wirtschaftlichen<br />

Schäden gesprochen. Und um das auf den<br />

Punkt zu bringen: Ich spreche von wirtschaftlichen<br />

Schäden durch kr<strong>im</strong>inelle Aktionen. Das sind die<br />

Erfahrungen, die viele noch aus der Diskussion und<br />

den Auseinandersetzungen um die Startbahn West<br />

mitgenommen haben. Ich möchte Ihnen nur ein<br />

Beispiel aus der letzten Woche geben: Eine Sitzung<br />

der Bürgerinitiative wird eröffnet mit der Einle itung,<br />

der Begriff “Lärm” komme aus dem französischen<br />

"l’arme", und das würde bedeuten “Zu den<br />

Waffen!”, und damit würde zum Kampf gegen den<br />

Flughafenausbau aufgerufen. In diesem Kl<strong>im</strong>a<br />

möchten sich die Unternehmer nicht hinstellen und<br />

wirtschaftliche Schäden in Kauf nehmen.<br />

(Zuruf von der CDU: So ist es!)<br />

Das ist schlicht und ergreifend die Realität, in der<br />

wir uns <strong>im</strong> Moment bewegen.<br />

Vizepräsidentin Veronika Winterstein: Danke<br />

schön, Herr Schulz. – Prof. Schallaböck noch einmal,<br />

und bitte auch kurz.<br />

Herr Prof. Dr. Karl Otto Schallaböck: In dem<br />

Gutachten von Baum wurde versucht, die strategischen<br />

Antworten zu prüfen, ob sie denn zu strategisch<br />

seien. Im anderen Gutachten habe ich das<br />

nicht wahrgenommen. Insofern weiß ich nicht, ob<br />

wir da Unterschiedliches gelesen haben, Herr Prof.<br />

Beder. Tatsächlich ist das Problem auch nicht so<br />

ganz zu umgehen. Selbstverständlich sind die Unternehmen<br />

am Flughafen die Kompetentesten, um<br />

zu beurteilen, was dort los ist. Gleichzeitig sind es<br />

auch Interessierte, die ihre eigenen Interessen verständlicherweise<br />

wissentlich, absichtlich, selbstverständlich<br />

in den Prozess einbringen.<br />

Diese interessengebundenen Antworten mit 4 oder<br />

mit 1,2 zu multiplizieren, hebt die Interessensbindung<br />

nicht auf. Würde man die gesamten Zahlentableaus,<br />

die vorliegen, daraufhin charakterisieren,<br />

dass man sagt, es sind entsprechend multiplizierte<br />

Interessenbekundungen, dann wäre schon viel für<br />

die Klarheit der Sache getan. Das nicht herauszustellen,<br />

das ist, glaube ich, zu beanstanden.<br />

Vizepräsidentin Veronika Winterstein: Herr<br />

Kaufmann, wir könnten vielleicht <strong>im</strong> Anschluss<br />

etwas anfügen. Ich denke aber, wir sollten jetzt die<br />

F.D.P.-Fraktion aufrufen.<br />

Abg. Frank-Peter Kaufmann (BÜNDNIS 90/DIE<br />

GRÜNEN): Es dauert keine 30 Sekunden.<br />

Meine Damen und Herren, ich will einen Satz klarstellen.<br />

Herr Schulz hat hier behauptet, der Wirt,<br />

wo sich die Pro-Initiative für den Flughafenausbau<br />

in Neu-Isenburg getroffen hat, habe Drohanrufe<br />

bekommen. Wir haben diese Aussage gerade checken<br />

lassen. Der Wirt dieser Gaststätte “Zum grünen<br />

Baum” erklärt, er habe zu keinem Zeitpunkt<br />

Drohanrufe bekommen. – So viel zur Wahrheit der<br />

Aussage der VhU. – Vielen Dank.<br />

(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />

NEN und den Zuhörerinnen und Zuhörern –<br />

Zuruf: Lügner!)<br />

Vizepräsidentin Veronika Winterstein: Das war<br />

keine Frage, sondern eine Feststellung.<br />

Als Nächstes rufe ich jetzt die F.D.P.-Fraktion auf.<br />

Bitte schön, Herr Denzin.<br />

Abg. Michael Denzin (F.D.P.): Kehren wir zurück<br />

zum Sinn dieser Veranstaltung, nämlich Fragen zu<br />

stellen.<br />

Meine ersten Fragen richte ich an Herrn Rausch.<br />

Herr Rausch, <strong>im</strong> Mittelpunkt der Vorträge und der<br />

Betrachtungen stand <strong>im</strong>mer die Hub-Funktion,<br />

wenn es um die Kapazitätsnotwendigkeiten ging.<br />

Können Sie vielleicht noch einmal etwas zum originären<br />

Fluggastaufkommen sagen, bezogen auf die<br />

Erfahrungen aus Ihrem Unternehmen? Wie haben<br />

die sich aus der weiteren Region Rhein-<strong>Mai</strong>n entwickelt?<br />

Dann <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Aussage, dass Sie<br />

in Kooperation Schiene/Luft bis zu 20.000 Flüge <strong>im</strong><br />

Jahr – so war meiner Erinnerung nach die Zahl – in<br />

einem Zubringersystem nach Frankfurt auf die<br />

Schiene bringen können: Generieren Sie mit einer,<br />

wie ich hoffe, <strong>im</strong>mer verbesserten Schienenanbindung<br />

dann nicht noch zusätzlich Fahrgastaufkommen<br />

für den Flughafen Frankfurt, das möglicherweise<br />

ansonsten von woanders abgeflogen wäre?<br />

Vielleicht könnten wir von Ihnen auch noch eine<br />

kurze Aussage zu Auslagerungsmöglichkeiten nach<br />

Hahn hören. Die sehe ich bei Ihrem Unternehmen<br />

weniger, aber vielleicht können wir da noch etwas<br />

lernen.

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