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Anhörung im Hessischen Landtag vom 11. Mai 2000 - Deutscher ...

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Hessischer <strong>Landtag</strong> – 45 – Flughafenanhörung – <strong>11.</strong>05.<strong>2000</strong><br />

bei der FAA allgemein üblich, und es ist ganz sicher<br />

der gestellten Frage angemessen.<br />

Die in die Studie eingegangenen Parameter zur<br />

Modellierung des Flughafensystems sind bezüglich<br />

der Verkehrszusammensetzung und -staffelung<br />

nachvollziehbar. Man kann höchstens sagen, dass<br />

hinsichtlich der Anflugsgeschwindigkeiten diskutiert<br />

werden kann, ob man die 160 Knoten verwenden<br />

soll oder, wie zum Teil in die Diskussion eingebracht,<br />

mit 140 Knoten anfliegen soll <strong>im</strong> S<strong>im</strong>ulationsmodell.<br />

Aber das sind Feinheiten, die für die<br />

Entscheidungsgrundlagen, die uns vorgelegt worden<br />

sind, nicht entscheidend sind.<br />

Wir haben aus der Qualitätssicherung Empfehlungen<br />

abgeleitet. Wir sind aufgrund des vorgelegten<br />

Materials zu der Einsicht gelangt, dass die Varianten<br />

9 a, 9 b, 11, 11 a, 12 und 14 detaillierter untersucht<br />

werden sollten. Wir haben uns einfach aufgrund<br />

der Kapazitätswerte für diese Empfehlung<br />

entschieden. Wir haben dann gesagt, dass man, um<br />

Genaueres erfahren zu können, den umgebenden<br />

Luftraum untersuchen soll, den Rollverkehr, die<br />

Bodeninfrastruktur usw.<br />

Sehr wichtig ist aber, dass man Kriterien verwendet<br />

– das war auch eine Empfehlung –, die aus den<br />

Bereichen Sicherheit, Umweltkapazitäten, aber<br />

auch Kosten/Nutzen stammen. Man sollte die einzelnen<br />

Varianten, die empfohlen worden sind –<br />

Stand <strong>vom</strong> letzten August –, mit einer S<strong>im</strong>ulation<br />

weiter untersuchen.<br />

Das sind knapp zusammengefasst, ohne auf die<br />

technischen Details einzugehen, die Erkenntnisse<br />

aus der Qualitätssicherung. Wesentlich ist, dass die<br />

Werte oder die Varianten, die man jetzt herausgearbeitet<br />

hat und die man weiterverfolgen soll, tiefer<br />

untersucht werden müssen. Hier haben wir einfach<br />

die so genannte Deckelkapazität untersucht; das ist<br />

ein möglicher Wert, aber um den herum gibt es, wie<br />

mein Vorredner auch angekündigt hat, eine ganze<br />

Verkettung von Zusammenhängen, die erst untersucht<br />

werden müssen. Erst dann kann man entscheiden.<br />

– Besten Dank.<br />

(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-<br />

NEN)<br />

Präsident Klaus Peter Möller: Vielen Dank, Herr<br />

Dr. Oliva.<br />

Wir begeben uns jetzt in den Teilkomplex Opt<strong>im</strong>ierung<br />

der drei Varianten, also: Flugrouten, Bahnlage,<br />

Lärm etc.<br />

Das erste Statement dazu kommt von Herrn Peter<br />

Gebauer, Deutsche Flugsicherung, Leiter des Betriebs<br />

Frankfurt. Davon gibt es auch eine schriftliche<br />

Stellungnahme, an die anzuknüpfen ist.<br />

Herr Peter Gebauer: Sehr geehrter Herr Präsident,<br />

meine sehr verehrten Damen und Herren Abgeordneten!<br />

Der Auftrag zur Lärmopt<strong>im</strong>ierung der zielführenden<br />

Varianten – dieser drei Varianten, die<br />

Herr Häfner seitens der FAG eben erläutert hat –,<br />

nämlich der Varianten 9 a, 9 b und 13, sprich der<br />

beiden Nordbahn-Varianten und der Südbahn-<br />

Variante, erfolgte gegenüber der DFS durch die<br />

Mediationsgruppe, und zwar am Ende des Mediationsverfahrens,<br />

und wurde durch den Ministerpräsidenten<br />

des Landes Hessen bestätigt.<br />

Während <strong>im</strong> Rahmen der Mediation – und das ist<br />

sehr wichtig für das Verständnis – die DFS den<br />

Auftrag hatte, zur Kapazitätssicherstellung mö glichst<br />

unabhängige Verfahren zu entwickeln, wie<br />

ich gestern schon darstellen konnte, nämlich die<br />

Frage zu beantworten, ob die von der FAA ermittelten<br />

Bahnwerte luftseitig überhaupt umsetzbar<br />

sind, wurde be<strong>im</strong> Opt<strong>im</strong>ierungsvorgang schwerpunktmäßig<br />

nach Lärmgesichtspunkten gearbeitet.<br />

Die DFS hat hierbei ein System von An- und Abflugstrecken<br />

erarbeitet, welches Grundlage für die<br />

Ihnen vorliegenden und <strong>im</strong> Rahmen dieses Tagesordnungspunktes<br />

noch zu erläuternden Berechnungen<br />

waren. Diese opt<strong>im</strong>ierten Varianten werden ich<br />

Ihnen nun noch einmal mittels Folien erläutern.<br />

(Anlage 14)<br />

Bei der FAA-Variante 9a, sprich die so genannte<br />

Schwanhe<strong>im</strong>er Variante, und der FAA-Variante 9 b<br />

kommen wir <strong>im</strong> Bereich des Luftraums zu nahezu<br />

identischen Opt<strong>im</strong>ierungsmaßnahmen. Wir haben<br />

hier <strong>im</strong> vorliegenden Flugwegführungssystem Fo lgendes<br />

gemacht: Wir haben einen Teil der Abflüge<br />

nach Norden, die in der Ursprungsvariante wegen<br />

Unabhängigkeit erst einmal geradeaus geführt werden,<br />

wieder auf die alten, heute schon bekannten<br />

Nordabflugstrecken verlegt, und zwar eine Größenordnung<br />

von insgesamt 8 % aller Abflüge, und<br />

haben, da ja insgesamt 34 % aller Abflüge nach<br />

Norden gehen, 26 % dieser 34 % auf eine Abflugstrecke<br />

gelegt, die nach dem Start erst einmal<br />

nach links weggeht.<br />

Durch diese Flugführung wird ein Überfliegen von<br />

Raunhe<strong>im</strong> und Rüsselshe<strong>im</strong> vermieden. Das heißt,<br />

wir führen mit diesen Strecken die Abflüge nach<br />

Norden links und rechts, also südlich bzw. nördlich<br />

an Raunhe<strong>im</strong> und Rüsselshe<strong>im</strong> vorbei.<br />

Gleichzeitig gehen <strong>vom</strong> Parallelbahnsystem 10 %<br />

aller Abflüge in südliche, westliche und südöstliche<br />

Richtung. Die Startbahn West wird insgesamt noch<br />

zu einem Prozentsatz von 56 % aller Abflüge genutzt.<br />

In dieser Variante landen die Luftfahrzeuge einmal<br />

auf einer der beiden neuen Bahnen, sprich entweder<br />

auf der Kelsterbacher oder der Schwanhe<strong>im</strong>er Vari-

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