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Elba (PDF, 1.67 MB) - marina.ch - das nautische Magazin der Schweiz

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<strong>Elba</strong> lockt<br />

mit ewigem Charme<br />

Wer bei <strong>Elba</strong> nur an Napoleon denkt, ist reif für die Insel. Maleris<strong>ch</strong>e Städt<strong>ch</strong>en, traumhafte Bu<strong>ch</strong>ten,<br />

s<strong>ch</strong>roffe Küsten, üppige Mac<strong>ch</strong>ia, glitzernde Mineralien und blaues Meer, soweit <strong>das</strong> Auge rei<strong>ch</strong>t.<br />

Das grösste Eiland des Toskanis<strong>ch</strong>en Ar<strong>ch</strong>ipels geizt ni<strong>ch</strong>t mit Reizen und lädt zu ausgiebigen<br />

Entdeckertouren zu Land und zu Wasser.


Capoliveri: reges Treiben in den<br />

Morgenstunden, Leere in <strong>der</strong><br />

Mittagshitze.<br />

TexT und FoTos: vanessa bay<br />

die espressomas<strong>ch</strong>ine surrt, <strong>der</strong> Geru<strong>ch</strong> von Geröstetem<br />

vermis<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> mit dem duft des Meeres. La<strong>ch</strong>en hinter<br />

<strong>der</strong> Theke, ein Mäd<strong>ch</strong>en s<strong>ch</strong>watzt mit dem barista (Typ<br />

adriano Celentano). Im Hintergrund tändeln biagio<br />

antonaccis stimme und sein «sognami» mit dem<br />

erwa<strong>ch</strong>en des Tages. ein Fis<strong>ch</strong>er, ein Kapitän, eine<br />

s<strong>ch</strong>ülerin über notizen gebeugt, zwei Carabinieri, dur<strong>ch</strong><br />

die Türe ein auss<strong>ch</strong>nitt elba: glitzerndes Wasser, die<br />

Fähre <strong>der</strong> Moby Lines, am Horizont die filigrane<br />

silhouette eines segels<strong>ch</strong>iffs, eine s<strong>ch</strong>öne, die mit<br />

fris<strong>ch</strong>em brot unter dem arm und «Il Tirreno» in <strong>der</strong><br />

Hand vorbei stolziert. so präsentiert si<strong>ch</strong> <strong>das</strong> bild um<br />

6.30 uhr am Hafen von Portoferraio.<br />

«adriano Celentano» stellt meinen espresso auf die<br />

Theke. «ecco». I<strong>ch</strong> nehme einen s<strong>ch</strong>luck, einen tiefen<br />

atemzug und geniesse die stimmung. die Fis<strong>ch</strong>er<br />

kehren mit dem Fang zurück. von weit her sehe i<strong>ch</strong><br />

Massimo einlaufen. Wie übli<strong>ch</strong> kreist Giulia über ihm,<br />

«seine» Möwe, die ihn stets begleitet und, sobald <strong>das</strong><br />

boot festgebunden ist, auf dem Tau Platz nimmt. I<strong>ch</strong><br />

überquere die Calata Matteotti. Massimo öffnet zwei<br />

Kisten mit prä<strong>ch</strong>tigen Rotbarben und doraden und<br />

serviert glei<strong>ch</strong>zeitig seinen Zubereitungstipp für <strong>das</strong><br />

abendessen.<br />

Fis<strong>ch</strong>er, Märkte, Bergdörfer<br />

die Zutaten besorge i<strong>ch</strong> auf dem Markt in Capoliveri.<br />

<strong>das</strong> bergarbeiter- und Weinbauernstädt<strong>ch</strong>en liegt ho<strong>ch</strong><br />

oben, mitten auf <strong>der</strong> Halbinsel Calamita und versprüht<br />

einen Charme, <strong>der</strong> seinesglei<strong>ch</strong>en su<strong>ch</strong>t. vormittags<br />

herrs<strong>ch</strong>t ges<strong>ch</strong>äftiges Treiben. Hausfrauen prüfen mit<br />

professionellem blick Zuc<strong>ch</strong>ini und Tomaten, feils<strong>ch</strong>en<br />

mit dem Fleis<strong>ch</strong>händler um den Preis und plau<strong>der</strong>n mit<br />

ihren bekannten über <strong>das</strong> neueste aus dem Quartier.<br />

Glei<strong>ch</strong>zeitig s<strong>ch</strong>reien Klei<strong>der</strong>- und s<strong>ch</strong>uhverkäufer ihre<br />

angebote in die Menge hinaus und fa<strong>ch</strong>simpeln parallel<br />

dazu über die s<strong>ch</strong>iedsri<strong>ch</strong>terleistung im Fussballspiel<br />

as Roma gegen aC Fiorentina.<br />

Je weiter si<strong>ch</strong> die sonne ihrem Zenit nähert, desto<br />

ruhiger wird es. Mittags s<strong>ch</strong>lei<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t einmal mehr<br />

die Katzen dur<strong>ch</strong> die steilen Treppengäss<strong>ch</strong>en von<br />

Capoliveri. von den ziegelroten dä<strong>ch</strong>ern strahlt die<br />

Hitze. Kein Hupen, kein Hämmern, keine stimme ist zu<br />

hören. bunte Wäs<strong>ch</strong>e hängt an Leinen. nur wenige<br />

Touristen s<strong>ch</strong>leppen si<strong>ch</strong> um diese Zeit dur<strong>ch</strong> die<br />

verwinkelten aufgänge <strong>der</strong> bezaubernden altstadt und<br />

bemühen si<strong>ch</strong> vergebli<strong>ch</strong>, den zentralen Platz mit ihrem<br />

Panoramablick auf die bu<strong>ch</strong>t von Porto azzurro und den<br />

Golfo stella bis zu den Inseln Pianosa, Giglio und<br />

Montecristo auf <strong>das</strong> Foto zu bekommen. die zahlrei<strong>ch</strong>en<br />

Ges<strong>ch</strong>äfte sind ges<strong>ch</strong>lossen und die bühne für<br />

die allabendli<strong>ch</strong>en sommerna<strong>ch</strong>tskonzerte verlassen.<br />

I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>winge mi<strong>ch</strong> aufs Motorino und kurve von<br />

meinem Lieblingsstädt<strong>ch</strong>en an die hübs<strong>ch</strong>e Cala<br />

dell’Innamorata, die bu<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> Liebenden. auf einer<br />

Länge von etwa 300 Metern bettet si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> sandstrand<br />

Innamorata in die bu<strong>ch</strong>t nahe Capoliveri. Ihm vorgelagert<br />

sind zwei kleine Inseln mit rei<strong>ch</strong>er unterwasserwelt. es<br />

heisst, ein verzweifeltes Mäd<strong>ch</strong>en habe si<strong>ch</strong> einst von<br />

dieser Küste in die Wellen gestützt, um si<strong>ch</strong> im Tode<br />

mit ihrem von Piraten entführten Herzallerliebsten zu<br />

vereinen. an dieses ereignis wird alljährli<strong>ch</strong> am 14. Juli<br />

mit einem umzug und buntem Fest erinnert.<br />

bis gegen 17.30 uhr wird si<strong>ch</strong> in Capoliveri und den<br />

zahlrei<strong>ch</strong>en weiteren idyllis<strong>ch</strong>en bergdörfern und<br />

städten auf <strong>der</strong> Insel ni<strong>ch</strong>t viel rühren. Wenn die s<strong>ch</strong>atten<br />

aber länger werden, rasseln die Rollläden vor den<br />

s<strong>ch</strong>aufenstern <strong>der</strong> Ges<strong>ch</strong>äfte wie<strong>der</strong> ho<strong>ch</strong>. «buonasera<br />

signora. Wie geht es <strong>der</strong> Familie?» Wer zweimal am<br />

glei<strong>ch</strong>en ort einkauft, wird ins Herz ges<strong>ch</strong>lossen.<br />

törns rund um elba<br />

<strong>Elba</strong> verfügt über se<strong>ch</strong>s grosse Golfe mit verlockenden Ankerbu<strong>ch</strong>ten vor s<strong>ch</strong>önen<br />

Stränden – vor allem auf <strong>der</strong> Südseite <strong>der</strong> Insel. Wer die Insel umrunden mö<strong>ch</strong>te,<br />

s<strong>ch</strong>afft dies in an<strong>der</strong>thalb bis zwei Tagen. <strong>Elba</strong> ist zuglei<strong>ch</strong> idealer Ausgangspunkt,<br />

um die Inselwelt des Toskanis<strong>ch</strong>en Ar<strong>ch</strong>ipels zu erfors<strong>ch</strong>en. Ob mit einer<br />

Luxus-Ya<strong>ch</strong>t o<strong>der</strong> einer Jolle – <strong>das</strong> spielt keine Rolle: Segler finden hier ein für<br />

alle Bedürfnisse massges<strong>ch</strong>nei<strong>der</strong>tes Revier, <strong>das</strong> von den bena<strong>ch</strong>barten Inseln<br />

Capraia, Giglio, Giannutri und <strong>der</strong> toskanis<strong>ch</strong>en Küste bis na<strong>ch</strong> Korsika und Nordsardinien<br />

mit den Maddalenen rei<strong>ch</strong>t.<br />

Anfängern in <strong>der</strong> Kunst des Anluvens, Fierens und Halsens stehen diverse<br />

deuts<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>ige Segels<strong>ch</strong>ulen zu Diensten. So etwa <strong>der</strong> Segelclub Aviosail<br />

(www.aviosail.com), die Segels<strong>ch</strong>ule <strong>Elba</strong> (www.segels<strong>ch</strong>ule-elba.de) und <strong>der</strong><br />

Segel-Club <strong>Elba</strong> (www.segel-club-elba.de). Für Törnfreunde stehen si<strong>ch</strong>ere und<br />

ges<strong>ch</strong>ützte Hafenanlagen mit entspre<strong>ch</strong>en<strong>der</strong> Infrastruktur zur Verfügung.<br />

Portoferraio beispielsweise besitzt einen <strong>der</strong> si<strong>ch</strong>ersten Häfen des gesamten<br />

Mittelmeerraums.<br />

Weitere gut ausgebaute Häfen findet man rund um die Insel, so etwa in Porto<br />

Azzurro, Marciana Marina, Marina di Campo, Cavo o<strong>der</strong> Rio Marina. Hilfrei<strong>ch</strong><br />

auf <strong>der</strong> Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> Törnmögli<strong>ch</strong>keiten ist www.pagineazzurre.com. Dort finden<br />

si<strong>ch</strong> nützli<strong>ch</strong>e Infos zu den Häfen auf <strong>Elba</strong> sowie den Inseln des Ar<strong>ch</strong>ipels.<br />

Einen guten Überblick gibt au<strong>ch</strong> die Website www.infoelba.it, Rubrik «Allgemeine<br />

Info/Nautik».<br />

Augenweiden: die Cala<br />

dell’Innamorata bei Capoliveri<br />

und <strong>der</strong> zum Hotel Hermitage<br />

gehörende Strand am Golfo<br />

della Biodola.<br />

104 SEASIDE<br />

<strong>marina</strong>.<strong>ch</strong> april 08<br />

105


infobox<br />

<strong>Elba</strong> liegt im Mittelmeer und gehört zur Toskana in Italien (Provinz Livorno). Die<br />

Insel ist knapp 20 Kilometer vom Festland entfernt und in a<strong>ch</strong>t Gemeinden aufgeteilt,<br />

Hauptstadt ist Portoferraio. Mit einer Flä<strong>ch</strong>e von ca. 225 km2 ist sie <strong>das</strong><br />

grösste Eiland des Toskanis<strong>ch</strong>en Ar<strong>ch</strong>ipels und zählt rund 32 000 Einwohner.<br />

Anreise: Vom 26. April bis 25. Oktober 2008 bietet Intersky Direktflüge ab Züri<strong>ch</strong>.<br />

Direkter Charterflug ab Bern mit Sky Work Airlines (www.aaretal-reisen.<strong>ch</strong> /<br />

www.skywork-airlines.<strong>ch</strong>) vom 26. April bis 11. Oktober 2008 jeden Samstag. Die<br />

Strecke mit dem Auto misst von Bern bis Piombino, von wo die Fähre na<strong>ch</strong> Portoferraio<br />

übersetzt, rund 730 Kilometer. Die Überfahrt na<strong>ch</strong> <strong>Elba</strong> dauert eine knappe<br />

Stunde. Angelaufen werden ausser <strong>der</strong> Hauptstadt au<strong>ch</strong> Cavo, Porto Azzurro und<br />

Rio Marina. In <strong>der</strong> Ho<strong>ch</strong>saison ist die Platzreservierung auf dem S<strong>ch</strong>iff empfohlen<br />

(www.moby.it o<strong>der</strong> www.toremar.it).<br />

Reiseveranstalter: Auf <strong>Elba</strong> spezialisiert ist <strong>der</strong> Anbieter Aaretal Reisen, <strong>der</strong> die<br />

ges<strong>ch</strong>il<strong>der</strong>te Reise unterstützt hat. Die in Münsingen (b. Bern) ansässige Firma bietet<br />

Bade- und Städteflüge in Europa (www.aaretal-reisen.<strong>ch</strong>). Ebenfalls <strong>Elba</strong> im<br />

Programm haben Frantour (www.frantour.<strong>ch</strong>), Sierramar (www.travelhouse.<strong>ch</strong>) und<br />

Interhome (www.interhome.<strong>ch</strong>).<br />

Camping: An <strong>der</strong> gesamten Küste gibt es zahlrei<strong>ch</strong>e Campingplätze unters<strong>ch</strong>ied-<br />

li<strong>ch</strong>en Standards. Beson<strong>der</strong>s empfehlenswert ist <strong>der</strong> Camping Valle Santa Maria in<br />

Lacona, <strong>der</strong> in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen zelebriert und von <strong>der</strong> Familie<br />

Rotellini geführt wird. Es ist <strong>der</strong> erste, <strong>der</strong> mit dem Europäis<strong>ch</strong>en Umweltzei<strong>ch</strong>en<br />

ausgezei<strong>ch</strong>net wurde (www.vsmaria.it).<br />

Generelle Infos: Infos über ganz Italien gibt es beim Staatli<strong>ch</strong>en Italienis<strong>ch</strong>en<br />

Fremdenverkehrsamt (ENIT) in Züri<strong>ch</strong>: Telefon 043 466 40 40, E-Mail info@enit.<strong>ch</strong>,<br />

www.enit.<strong>ch</strong>. Details über die Ferieninsel <strong>Elba</strong> findet man im Internet etli<strong>ch</strong>e.<br />

Offizielle Webseite ist www.aptelba.it <strong>der</strong> Agentur für den Tourismus des<br />

Toskanis<strong>ch</strong>en Ar<strong>ch</strong>ipels (APT), ebenfalls empfehlenswert ist www.infoelba.it.<br />

einfa<strong>ch</strong>, sympathis<strong>ch</strong> und liebenswert – <strong>das</strong> ist elba.<br />

<strong>das</strong> knapp 225 Quadratkilometer grosse eiland<br />

gehört zum Toskanis<strong>ch</strong>en ar<strong>ch</strong>ipel, <strong>der</strong> sieben dem<br />

Festland vorgelagerte Inseln umfasst. <strong>der</strong> ar<strong>ch</strong>ipel ist<br />

ni<strong>ch</strong>t nur <strong>das</strong> grösste naturs<strong>ch</strong>utzgebiet europas,<br />

son<strong>der</strong>n gehört laut <strong>der</strong> International union for the<br />

Conservation of nature (IuCn) au<strong>ch</strong> zu den<br />

bedeutendsten naturwun<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Welt.<br />

147 Kilometer Küste<br />

<strong>das</strong> s<strong>ch</strong>öne liegt oft ganz nah – im Fall von elba nur<br />

eine gute Flugstunde von <strong>der</strong> s<strong>ch</strong>weiz entfernt. Wer<br />

auf dem Land- beziehungsweise Wasserweg anreist,<br />

kann die Insel nur wenige Minuten, na<strong>ch</strong>dem die<br />

Fähre vom Quai in Piombino abgelegt hat, im dunst<br />

entdecken. elba ist an dieser stelle nur 10 Kilometer<br />

vom italienis<strong>ch</strong>en Festland entfernt. ehe man den<br />

Hafen von Portoferraio errei<strong>ch</strong>t, gleitet <strong>das</strong> s<strong>ch</strong>iff<br />

jedo<strong>ch</strong> an den s<strong>ch</strong>roffen, steil ins Meer abfallenden<br />

Klippen am nordöstli<strong>ch</strong>en Punkt <strong>der</strong> Insel entlang.<br />

Kein strand, kein sand weit und breit, vereinzelte<br />

Häuser hie und da. aber <strong>der</strong> anblick än<strong>der</strong>t si<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>lagartig, wenn die Fähre beidreht und in die bu<strong>ch</strong>t<br />

einläuft. die ockergelben Häuser <strong>der</strong> Inselhauptstadt<br />

mit ihren grünen Fensterläden und Gärten s<strong>ch</strong>rauben<br />

si<strong>ch</strong> hinter dem Rund des Hafens in die Höhe.<br />

Wer mögli<strong>ch</strong>st viel von <strong>der</strong> facettenrei<strong>ch</strong>en Insel sehen<br />

will, ist auf zwei o<strong>der</strong> vier Rä<strong>der</strong>n am besten unterwegs,<br />

um die 147 Kilometer lange Küste mit 17 126<br />

Metern strand zu erkunden. die perfekte badebu<strong>ch</strong>t<br />

zu bestimmen, ist ein ding <strong>der</strong> unmögli<strong>ch</strong>keit. Wer<br />

auf elba ist, hat die Qual <strong>der</strong> Wahl. die Insel bietet für<br />

jeden den ri<strong>ch</strong>tigen Flecken erde. La biodola, Capo<br />

bianco, Cavoli, Lacona, enfola, naregno, straccoligno,<br />

viticcio – dies sind nur einige <strong>der</strong> s<strong>ch</strong>önsten bu<strong>ch</strong>ten.<br />

von einheimis<strong>ch</strong>en lässt si<strong>ch</strong> die Punta Calamita, <strong>der</strong><br />

südli<strong>ch</strong>ste Punkt <strong>der</strong> glei<strong>ch</strong>namigen Halbinsel im osten<br />

elbas, als Geheimtipp entlocken. es wird beri<strong>ch</strong>tet,<br />

<strong>das</strong>s seefahrer no<strong>ch</strong> immer Respekt vor diesem<br />

Gebiet hätten, weil man si<strong>ch</strong> hier wegen <strong>der</strong> Kräfte <strong>der</strong><br />

grossen Magnetitvorkommen – elba ist eine Fundgrube<br />

für sammler von steinen und Mineralien – auf<br />

keine Kompassnadel verlassen könne. die strände an<br />

<strong>der</strong> Punta Calamita sind nur vom Meer aus errei<strong>ch</strong>bar<br />

und Traumziel für einen Törn.<br />

<strong>Elba</strong> aktiv<br />

na<strong>ch</strong> einem erholsamen strandtag ma<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> die Lust<br />

auf bewegung bemerkbar. I<strong>ch</strong> blinzle in die brise. es<br />

rie<strong>ch</strong>t wun<strong>der</strong>bar würzig auf dem Weg von viticcio<br />

zum Capo d’enfola, zwis<strong>ch</strong>en steinei<strong>ch</strong>en und Ginster,<br />

Pinien und Mac<strong>ch</strong>ia. auf den gut ausgebauten Wan<strong>der</strong>wegen<br />

<strong>der</strong> Insel lernt man elba zu Fuss o<strong>der</strong> auf dem<br />

Mountainbike mit all seinen Facetten auf eine an<strong>der</strong>e,<br />

ni<strong>ch</strong>t min<strong>der</strong> beeindruckende art kennen. <strong>der</strong> 135<br />

Meter ho<strong>ch</strong> aufragende Monte enfola, ein vogelparadies,<br />

ist nur dur<strong>ch</strong> eine s<strong>ch</strong>male Landzunge mit <strong>der</strong><br />

Insel verbunden. an ihrem ende kann man no<strong>ch</strong> immer<br />

die Tonnara sehen, <strong>das</strong> grosse, verfallene Gebäude, in<br />

dessen Mauern 2000 Jahre Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te stecken. Hier<br />

Na<strong>ch</strong>mittägli<strong>ch</strong>er Trats<strong>ch</strong> in<br />

Marciana Marina und<br />

morgendli<strong>ch</strong>es Erwa<strong>ch</strong>en im<br />

Hafen von Porto Azzurro.<br />

<strong>marina</strong>.<strong>ch</strong><br />

Ralligweg 10<br />

3012 Bern<br />

Tel: 031 301 00 31<br />

<strong>marina</strong>@<strong>marina</strong>-online.<strong>ch</strong><br />

www.<strong>marina</strong>-online.<strong>ch</strong><br />

Tel Abodienst: 031 300 63 43<br />

106 SEASIDE <strong>marina</strong>.<strong>ch</strong> april 08 april 08 <strong>marina</strong>.<strong>ch</strong><br />

107


© www.kohlikarto.<strong>ch</strong><br />

Pomonte<br />

Scoglio d’Africa<br />

Marciana<br />

Marina<br />

I. Pianosa<br />

108<br />

Cavo<br />

Capo<br />

d’Enfola<br />

Portoferraio<br />

Marina<br />

di Campo<br />

Golfo Stella<br />

Porto Azzurro<br />

Capoliveri<br />

I. di Montecristo<br />

Piombino<br />

Isola d’<strong>Elba</strong><br />

M A R E<br />

T I R R E N O<br />

Portoferraio: Hauptstadt und<br />

wi<strong>ch</strong>tigster Hafen <strong>der</strong> Insel.<br />

Formi<strong>ch</strong>e<br />

di Grosseto<br />

Is. del Giglio<br />

wurden gefangene Thunfis<strong>ch</strong>e angelandet und<br />

verarbeitet. Während die einen den Fleck als s<strong>ch</strong>äbig<br />

bezei<strong>ch</strong>nen, übt er auf an<strong>der</strong>e gerade deshalb eine<br />

beson<strong>der</strong>e anziehung aus. so o<strong>der</strong> so: die Wan<strong>der</strong>ung,<br />

<strong>das</strong> ans<strong>ch</strong>liessende bad im unendli<strong>ch</strong>en blau und zum<br />

abs<strong>ch</strong>luss «Totani alla griglia» und hausgema<strong>ch</strong>te<br />

«spaghetti alle vongole» unter dem uralten olivenbaum<br />

des Ristorante emanuel – <strong>das</strong> sind die<br />

Ingredienzien für einen perfekten Tag. Jetzt sollte man<br />

die uhrzeit anhalten können und hier, am «ende <strong>der</strong><br />

Welt», ein stück elba-sommer einfangen. Für daheim,<br />

wenn mal wie<strong>der</strong> zu viel nebel über dem boden klebt<br />

und die Kälte die s<strong>ch</strong>merzgrenze errei<strong>ch</strong>t.<br />

Klasse statt Masse<br />

elba bietet viel. viel mehr als die weitum bekannten<br />

ausflugsziele Monte Capanne, <strong>der</strong> hö<strong>ch</strong>ste berg <strong>der</strong><br />

Insel, o<strong>der</strong> die Palazzina napoleonica, wo napoleon<br />

seinerzeit residierte. so eng verknüpft wie bonaparte<br />

mit <strong>der</strong> Insel ist die vorstellung vieler Leute, elba sei zur<br />

Massendestination verkommen. allein die Tatsa<strong>ch</strong>e,<br />

<strong>das</strong>s es weit und breit keine Hotelho<strong>ch</strong>burgen gibt, ist<br />

beweis genug, <strong>das</strong>s dem ni<strong>ch</strong>t so ist. Ruhesu<strong>ch</strong>ende und<br />

naturliebhaber können in <strong>der</strong> weiten Lands<strong>ch</strong>aft <strong>der</strong><br />

Mac<strong>ch</strong>ia, in den Wäl<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> am Meer ihre oase<br />

entdecken und auf den Pfaden zu den abges<strong>ch</strong>iedenen<br />

bergdörfern wie san Piero o<strong>der</strong> sant’ Ilario in Campo<br />

wan<strong>der</strong>n, während alle an<strong>der</strong>en in einem <strong>der</strong> zahlrei<strong>ch</strong>en,<br />

aber grösstenteils familiär geführten Hotels am Meer<br />

o<strong>der</strong> au<strong>ch</strong> im Inselinneren auf ihre Re<strong>ch</strong>nung kommen.<br />

die meisten <strong>der</strong> touristis<strong>ch</strong>en unterkünfte im gehobenen<br />

segment verfügen über rei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> ums<strong>ch</strong>wung mit entspre<strong>ch</strong>en<strong>der</strong><br />

vegetation. so zum beispiel <strong>das</strong> Hotel<br />

Hermitage am Golfo della biodola – <strong>der</strong> bu<strong>ch</strong>t, die von<br />

vielen als die s<strong>ch</strong>önste überhaupt auf <strong>der</strong> Insel bezei<strong>ch</strong>net<br />

wird. <strong>das</strong> traditionelle erstklasshotel liegt direkt am<br />

Meer, eingebettet in einen 150 Hektar grossen Privatpark.<br />

Wer hier logiert, dem sei ein Mietwagen ganz<br />

beson<strong>der</strong>s empfohlen.<br />

au<strong>ch</strong> wenn elba heute weitgehend vom Tourismus lebt,<br />

wirkt die Insel fast nie überlaufen. selbst in <strong>der</strong> absoluten<br />

Ho<strong>ch</strong>saison ist man dem Charme <strong>der</strong> Mittelmeerperle<br />

no<strong>ch</strong> immer ausgeliefert. viellei<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> gerade deshalb,<br />

weil viele Italiener ihre Ferien hier verbringen. <strong>das</strong> wird<br />

deutli<strong>ch</strong>, wenn man spätabends auf einem s<strong>ch</strong>önen<br />

Platz, zum beispiel im maleris<strong>ch</strong>en Marciana Marina,<br />

viele fliegende Hände sieht, wel<strong>ch</strong>e die Melodie <strong>der</strong><br />

italienis<strong>ch</strong>en spra<strong>ch</strong>e unterstrei<strong>ch</strong>en.<br />

Übrigens: au<strong>ch</strong> wer die na<strong>ch</strong>t zum Tag ma<strong>ch</strong>en will, ist<br />

auf <strong>der</strong> Mittelmeerinsel am ri<strong>ch</strong>tigen ort. da stellt si<strong>ch</strong><br />

jedo<strong>ch</strong> unweigerli<strong>ch</strong> die Frage, wo die Reise bis zum<br />

sonnenaufgang beginnen soll. die erste etappe<br />

absolvieren na<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>wärmer in den bars. <strong>das</strong> Inferno<br />

o<strong>der</strong> Il Rifrullo in Portoferraio, Il Tinello o<strong>der</strong> Il Giardino<br />

in Marina di Campo und da Peter in Capoliveri sind ein<br />

paar Fixsterne in elbas na<strong>ch</strong>tleben. Wer die Tanzflä<strong>ch</strong>en<br />

dieser Insel unter freiem Himmel geniessen will, muss<br />

si<strong>ch</strong> gedulden. ab ein uhr morgens werden die boxen<br />

aufgedreht. Zum beispiel im Morumbi, sugar Reef o<strong>der</strong><br />

decò in Capoliveri o<strong>der</strong> im essenza in Lacona. unverglei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>:<br />

<strong>der</strong> legendäre Club 64 an <strong>der</strong> strasse<br />

zwis<strong>ch</strong>en Proc<strong>ch</strong>io und Portoferraio. von hier aus ist es<br />

dann ni<strong>ch</strong>t mehr weit zum Hafen, wo die segelya<strong>ch</strong>ten<br />

in Reih und Glied s<strong>ch</strong>aukeln und «adriano Celentano»<br />

den ersten espresso serviert, während Massimo mit<br />

Giulia auf die ersten Kunden wartet.<br />

SEASIDE <strong>marina</strong>.<strong>ch</strong> april 08

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