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GRÜN INVESTIEREN 2012 - Das eMagazin

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Editorial<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

die weltweiten Investitionen in Erneuerbare Energien<br />

sind im Jahr 2011 um 17 Prozent auf einen<br />

neuen Rekord von 257 Milliarden US-Dollar<br />

gestiegen. Immerhin das sechsfache der Investitionen<br />

des Jahres 2004. Auch die weltweite Finanzkrise<br />

hat die Rekordinvestitionen in den letzten<br />

Jahren nicht beeinträchtigt. Dennoch kann man<br />

einen erheblichen Strukturwandel im Bereich der<br />

Erneuerbaren Energien beobachten. So verlieren<br />

in Deutschland und anderen europäischen Staaten<br />

Photovoltaikanlagen wegen der sinkenden Einspeisevergütungen<br />

an Attraktivität für den Anleger.<br />

Stattdessen werden Wind- und Wasserkraftfonds<br />

immer beliebter. Deren Anteil am Emissionsvolumen<br />

ist deutlich gestiegen. Keine Energiequelle<br />

wuchs in Deutschland im letzten Jahr mehr als die<br />

verhältnismäßig kostengünstige Windkraft.<br />

2011 wurden allein an Land Windkraftanlagen mit<br />

einer Kapazität von zwei Großkraftwerken installiert<br />

- deutlich mehr als in den Vorjahren. Ein Trend,<br />

der sich fortsetzen wird, auch auf dem Meer: Zwei<br />

Offshore-Windparks sind bereits in Betrieb, zwei<br />

weitere in Bau, vier Vorhaben sollen in diesem<br />

Jahr begonnen werden, und für 30 wurden Genehmigungen<br />

erteilt, berichtet Umweltminister<br />

Peter Altmaier. Mit neuen Maßnahmen sollen Hin-<br />

Editorial | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

dernisse bei Finanzierung und Netzanschlüssen<br />

beseitigt werden. Nach den Plänen der Bundesregierung<br />

soll im Jahr 2050 etwa die Hälfte des<br />

deutschen Stromes aus Windenergie gewonnen<br />

werden. Aber auch andere Erneuerbaren Energien<br />

wie beispielsweise Wasser, Biogas, Geothermie<br />

oder Forstwirtschaft werden immer wichtiger.<br />

Doch viele Investoren scheuen das Thema noch,<br />

denn nachhaltige Geldanlagen haben sich bei<br />

deutschen Privatanlegern noch nicht etabliert, wie<br />

aus einer aktuellen Studie hervorgeht. So besitzen<br />

lediglich sieben Prozent der Befragten eine solche<br />

Geldanlage. Dennoch nimmt die Bedeutung von<br />

nachhaltigen Strategien sukzessive zu. Wie rentabel<br />

ist eine nachhaltige Kapitalanlage für den Anleger<br />

im Vergleich zu traditionellen Produkten?<br />

Welche Anlageprodukte sind derzeit besonders<br />

interessant? Rechnen sich Solarfonds auch ohne<br />

Einspeisevergütung? Diese und viele weitere interessante<br />

Fragen lesen Sie hier in der aktuellen Print<br />

und <strong>eMagazin</strong>ausgabe des wmd-brokerchannel<br />

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Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre,<br />

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3


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | INHALTSVERZEICHNIS<br />

4<br />

WIND<br />

6 BürgerEnergie AG<br />

8 Offshore Windleistung noch<br />

minimal<br />

12 Regionaler Windenergie-<br />

Ausbau mit Bürgerbeteiligungen<br />

14 Kurzstudie zu technischen Rahmenbedingungen<br />

16 Windparks in Deutschland und<br />

Frankreich<br />

17 BMU - Große Fortschritte beim<br />

Ausbau der Windenergie<br />

MARKT<br />

18 Aquila Capital - Erneuerbaren-<br />

Energien-Gesetze in West- und<br />

Südosteuropa im Vergleich<br />

20 Bürgerkraftwerke<br />

21 Energiewende: Deutschland<br />

steht auf der Leitung<br />

22 Unabhängiges Portal für grüne<br />

Investitionen<br />

23 Photovoltaik: Einigung im Vermittlungsausschuss<br />

24 Erneuerbare Energien schaffen<br />

bleibende Werte<br />

25 Emmisionvolumen von Solarfonds<br />

sinkt<br />

25 Rheinische Post:<br />

Unionsfraktionsvize: EEG-Umlage<br />

steigt<br />

26 Schwache Jahresbilanz<br />

27 Herausforderungen im Stromnetz<br />

28 Wind- und Wasserkraftfonds<br />

auf dem Vormarsch<br />

29 Weltrekord<br />

30 Grüne Investments für Privatanleger<br />

WASSER<br />

32 Scope Analyse: Aquila HydropowerINVEST<br />

IV erhält AA<br />

Investmentfonds<br />

33 Trübe Solarzeiten? Bei der Kapitalanlegergesellschaft<br />

ÖKOWORLD kein Thema<br />

34 Interview mit Jürgen Klein<br />

Überrenditen für Anleger?<br />

Mit Umweltfonds erfolgreich<br />

investieren<br />

STUDIEN<br />

36 Größte deutsche Ökostrom-<br />

Studie: Strom-Umsteiger meinen<br />

es ernst<br />

38 Selbstversorgung mit Solarstrom<br />

und Solarwärme bietet wachsendes<br />

Sparpotenzial<br />

40 Frankfurt School of Finance &<br />

Management<br />

43 Deutschland bei Klimaschutz<br />

Vorreiter - Ausbau von Energieeffizienz<br />

und Windkraft<br />

erforderlich<br />

45 Nachhaltige Geldanlagen:<br />

Privatanleger halten sich zurück<br />

47 Neue Wachstumsmärkte für die<br />

Solarwirtschaft - Aufbruchstimmung<br />

in der MENA-Region<br />

48 Grow or Go<br />

50 Studie zu Investitionskosten für<br />

Smart Grids<br />

SOLAR<br />

51 Neitzel & Cie weitet Aktivitäten<br />

aus<br />

52 Wattner kauft Solarkraftwerk<br />

Waldhaus für Fonds SunAsset 3<br />

52 Vertriebsstart des zweiten<br />

LHI-Publikums-Solarfonds hat<br />

begonnen<br />

53 Interview mit Gerhard Krall<br />

Investitionen in deutsche Solarparks<br />

weiterhin sinnvoll<br />

54 Interview mit<br />

Hermann Klughardt<br />

Solarfonds weiter attraktiv?<br />

Demnächst erste Solarparks<br />

ohne Fördertarif?<br />

IMMOBILIEN / GREEN BUILDING<br />

56 Grüne Mitte Essen<br />

57 Investmenttrend nachhaltige<br />

Wohnimmobilien<br />

58 KlimaGut Immobilien AG aus<br />

Berlin lanciert neue Kapitalanlage<br />

59 Immobilie "Green Building"<br />

WALD<br />

61 Nachhaltiger Waldfonds<br />

62 Clean Planet startet Bambus-<br />

Fonds<br />

64 Interview mit<br />

Ingo Soriano Eupen<br />

Green Investors plant weitere<br />

Produktangebote<br />

FONDS<br />

66 KGAL: Eine Milliarde Fondsvolumen<br />

möglich<br />

ZERTIFIKATE<br />

67 Mehr als 300 nachhaltige Zertifikate<br />

in Deutschland<br />

UMWELTFONDS<br />

68 Ventafonds: Erster Spatenstich<br />

bei "Kunststoff-Öl-Recycling-<br />

Anlage" des "Öko-Energie<br />

Umweltfonds 1" im Mannheimer<br />

Rheinau-Hafen


BIOGAS<br />

69 Bedarfsgerechte Stromproduktion<br />

70 Branchenzahlen<br />

71 Grün investieren – aber sicher<br />

BANKEN<br />

72 CO²-Ersparnis aus allen finanzieretn<br />

Kreditobjekten<br />

73 UmweltBank bietet den Genußschein<br />

"saferay <strong>2012</strong> Solarpark<br />

Senftenberg" an<br />

VERSICHERUNGEN<br />

75 Allianz Versicherung:<br />

Wir unterstützen die Energiewende<br />

mit Sicherheit"<br />

77 Leistungsgarantiedeckung<br />

78 Erneuerbare Energie: "Als Versicherer<br />

leisten wir unseren Beitrag<br />

zum Klimaschutz"<br />

RECHT<br />

80 Windkraftfonds: Rechtsschutzversicherung<br />

muss zahlen<br />

81 Geschlossene Fonds: Verjährung<br />

von Schadenersatzansprüchen von<br />

Anlegern<br />

82 Windkraftfonds: Nachhaltige<br />

Fonds investieren Anlegergeld oft<br />

fragwürdig<br />

IMPRESSUM<br />

46 Impressum<br />

ADVERTORIAL<br />

13 GSI Solarfonds Deutschland 3<br />

MAP<br />

MULTI ASSET PORTFOLIO<br />

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<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Wind<br />

6<br />

BürgerEnergie AG<br />

EnBW geht neue Wege bei der<br />

Bürgerbeteiligung an Windparks<br />

Die EnBW Erneuerbare Energien GmbH und die<br />

BürgerEnergie AG haben einen Kooperationsvertrag<br />

geschlossen, der die Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung<br />

an Windparkprojekten der EnBW deutlich<br />

erweitert. Bereits bisher haben Bürger vor Ort<br />

die Möglichkeit, sich an dezentralen Projekten der<br />

EnBW zu beteiligen. <strong>Das</strong> neue Kooperationsmodell<br />

ermöglicht es nun den in der BürgerEnergieAG gebündelten<br />

lokalen Bürgerenergiegenossenschaften,<br />

sich zusätzlich auch an überregionalan Windparkprojekten<br />

der EnBW zu beteiligen.<br />

Die EnBW Erneuerbare Energien GmbH wird zukünftig<br />

Anteile an ausgewählten Windparks nach deren<br />

Fertigstellung der BürgerEnergie AG zur Beteiligung<br />

anbieten. Die einzelnen in der BürgerEnergie AG organisierten<br />

Bürgerenergiegenossenschaften können<br />

sich dann, je nach Interesse, an diesem Windpark<br />

beteiligen. Für den einzelnen Bürger besteht damit<br />

die Möglichkeit, sich über eine lokale Bürgerenergiegenossenschaft<br />

an den Projekten mittelbar zu beteiligen.<br />

<strong>Das</strong> Beteiligungsangebot ist damit nicht auf<br />

die Standortgemeinde eines Windparks beschränkt,<br />

sondern kann auch überregional in Anspruch genommen<br />

werden. Zum Start gibt es bereits zwei<br />

konkrete Windparkprojekte, die als Pilotvorhaben<br />

für die Kooperation dienen können.<br />

"Die Energiewende ist eine Aufgabe, die wir nur<br />

gemeinsam bewältigen können. Deshalb setzt die<br />

EnBW beim Ausbau der erneuerbaren Energien auf<br />

verschiedene Beteiligungsangebote - von der unmittelbaren<br />

Bürgerbeteiligung an lokalen Projekten<br />

bis zu Beteiligungsmodellen für Kommunen und<br />

Stadtwerke. Durch die Kooperation mit der Bürger-<br />

EnergieAG haben wir die bereits bestehenden Möglichkeiten<br />

ergänzt und eröffnen so den Bürgern in<br />

Baden-Württemberg eine weitere Gelegenheit, sich<br />

über ihre lokalen Bürgerenergiegenossenschaften<br />

an Windkraftprojekten der EnBW zu beteiligen und<br />

so den Ausbau der erneuerbaren Energien und insbesondere<br />

der Windkraft in Baden-Württemberg<br />

mit zu unterstützen", betont der EnBW Vorstandsvorsitzende<br />

Hans-Peter Villis.<br />

"Mit dieser Kooperation können wir die Akzeptanz<br />

und Beteiligung der Bürger an Windparkprojekten<br />

erhöhen und die Kräfte unserer Bürgerenergiegenossenschaften<br />

in der BürgerEnergie AG bündeln.<br />

Gleichzeitig haben wir mit EnBW einen starken<br />

Partner, der uns attraktive Projekte auch in Baden<br />

Württemberg anbieten kann. Es freut mich ganz besonders,<br />

dass wir den Bürgern damit die Möglichkeit<br />

bieten können, sich überregional an der Förderung<br />

der erneuerbaren Energien und der dezentralen Erzeugung,<br />

des Klimaschutzes und der Energiewende<br />

zu beteiligen", so die Vorstandsvorsitzende der BürgerEnergie<br />

AG Elisabeth Strobel. www.enbw.com


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WoodEnergy 1 GmbH & Co. KG vom 22.12.2011, der bei ausgewählten Vertriebspartnern in Deutschland sowie der Green Investors AG kostenlos erhältlich ist. Der Verkaufsprospekt kann auch<br />

im Internet unter www.green-investors.de heruntergeladen werden. Die ausführliche Darstellung der wirtschaftlichen, steuerlichen und rechtlichen Grundlagen<br />

sowie insbesondere der wesentlichen Risiken der Vermögensanlage ist in dem o.g. Verkaufsprospekt den Seiten 21 ff. zu entnehmen. Es besteht insbesondere ein Risiko des Nichteintritts<br />

von Prognosen sowie ein Standortauswahl-Risiko, da die zu erwerbenden bzw. errichtenden Holzheizwerke noch nicht feststehen. Es handelt sich um eine unternehmerische Beteiligung mit<br />

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Aspekten getroffen werden, ist dabei stets zu berücksichtigen, dass die steuerliche Behandlung im konkreten Einzelfall von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Anlegers abhängt<br />

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<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Wind<br />

8<br />

Offshore Windleistung noch minimal<br />

Windenergie in Deutschland Onshore<br />

und Offshore in der Übersicht<br />

98 % der weltweit installierten Windleistung gehen<br />

auf Onshore-Anlagen zurück. Zu diesem Ergebnis<br />

kommt der Global Wind Report 2011. Auf<br />

Offshore entfallen dagegen nur 2 %, wobei der<br />

Report einen Anstieg auf 10 % bis 2020 prognostiziert.<br />

90 % der weltweiten Offshore-Leistung<br />

wiederum finden sich in Europa. Vor diesem Hintergrund<br />

bietet Lacuna-Vorstand Thomas Hartauer,<br />

selbst im Onshore-Windsegment aktiv, wesentliche<br />

Informationen zu den beiden Spielarten<br />

der Windenergieerzeugung in Deutschland.<br />

Onshore-Windenergie im Überblick<br />

Erwartungsgemäß findet laut Windenergie Report<br />

Deutschland 2011 der größte Zubau von Windleistung<br />

in Norddeutschland statt. So wurden im<br />

vergangenen Jahr an den Küsten und in der norddeutschen<br />

Tiefebene insgesamt 1.146 MW installiert,<br />

das entspricht 59 % der 2011 in Deutschland<br />

neu errichteten Windleistung. Die verbleibenden<br />

41 % entfielen auf Mittelgebirgsregionen, die einen<br />

Leistungszubau von 750 MW verzeichneten.<br />

"An der inzwischen sehr hohen Leistung fernab<br />

von norddeutschen Küstenregionen lässt sich ein<br />

Trend hin zur verstärkten Erschließung von Binnenland-Standorten<br />

ablesen", so Thomas Hartauer.<br />

Damit einher geht eine Veränderung der<br />

technischen Parameter der Windenergieanlagen<br />

(WEA). Da in Binnenstandorten ausreichende<br />

Windverhältnisse für die wirtschaftliche Stromerzeugung<br />

erst in vergleichsweise großer Höhe erreicht<br />

werden, hat sich die Turm- und Nabenhöhe<br />

der Anlagen in den vergangenen Jahren deutlich<br />

erhöht. "Als Anfang der 1990er Jahre der Startschuss<br />

für die Energieerzeugung durch Wind<br />

fiel, war ein Turm durchschnittlich 30 m hoch",<br />

so Hartauer. "Heute liegt die Turmhöhe bei neuinstallierten<br />

Windenergieanlagen im Schnitt bei<br />

etwa 105 m, wobei erst Höhen von 130 m typisch<br />

für das Binnenland sind." Parallel dazu veränderte<br />

sich auch der Rotordurchmesser, der sich von ca.<br />

23 m in den 1990ern auf aktuell durchschnittlich<br />

83 m entwickelt hat. Da der Rotordurchmesser direkt<br />

mit der WEA-Nennleistung zusammenhängt,<br />

erreichten die Anlagen immer höhere Megawattzahlen.<br />

Brauchte es so 1990 noch sechs Anlagen,<br />

um eine Nennleistung von 1 Megawatt (MW) zu<br />

generieren, liegt heute die durchschnittliche Leistung<br />

neu installierter Windkraftanlagen bei 2,2<br />

MW. Etwa 81 % der im vergangenen Jahr installierten<br />

WEA entsprachen dieser Größenordnung.<br />

"Moderne Anlagen schaffen mittlerweile aber<br />

auch deutlich höhere Nennleistungen, 2011 wurde<br />

z.B. eine WEA mit 7,5 MW gebaut. In der Folge<br />

nimmt zwar die installierte MW-Leistung weiter<br />

stark zu, die Anzahl der WEA dagegen nur sehr<br />

langsam ", führt Thomas Hartauer aus. Im Zuge<br />

der technischen Weiterentwicklung haben sich<br />

auch die Modellzyklen - der Zeitraum, in dem<br />

ein Anlagentyp den Markt dominiert - deutlich<br />

verlängert. Lag ein solcher Zyklus 1990 noch bei


etwa drei Jahren, hat sich dieser inzwischen für<br />

die Leistungsklasse 1-2 MW bereits verdoppelt.<br />

"Vor diesem Hintergrund sind nur noch 4 % aller<br />

WEA, die seit 20 oder mehr Jahren in Betrieb<br />

sind - das entspricht 0,4 % der installierten Windleistung<br />

-, ans Stromnetz angeschlossen", so der<br />

Lacuna-Vorstand. Für die aktuellen Modelle geht<br />

der Windenergie Report Deutschland 2011 von<br />

weiter steigenden Modellzyklen aus. Spitzenreiter<br />

in der Herstellung sind in Deutschland ENERCON<br />

und Vestas. Dazu Thomas Hartauer: "ENERCON-<br />

Anlagen machen 41 % der in Deutschland installierten<br />

Windkraftleistung aus, Vestas erreicht 27<br />

%. Dies liegt an der technischen Ausgestaltung<br />

der ENERCON-Anlagen, die damit höchste Zuverlässigkeit<br />

und Verfügbarkeit erreichen. Marktführer<br />

ENERCON war daher bei der Umsetzung der<br />

Lacuna Windparks in Süddeutschland für uns die<br />

erste Wahl."<br />

Offshore-Windenergie im Überblick<br />

Obwohl bereits 1991 in Dänemark der erste<br />

Windpark auf offener See entstand, befindet sich<br />

die Offshore-Technologie - im Vergleich zu Onshore<br />

- noch in den Anfängen. Erst zu Beginn der<br />

2000er kam mehr Bewegung in dieses Segment.<br />

Dabei begann der Bau in küstennaher Entfernung<br />

und flachem Wasser, sodass die ersten Projekte<br />

nearshore - bis 5,5 km von der Küste entfernt -<br />

entstanden. Farshore-Projekte kennzeichnet folglich<br />

eine weitaus größere Entfernung zum Festland.<br />

Heute gibt es weltweit 28 Nearshore- und<br />

34 Farshore-Parks. Von diesen insgesamt 62 Offshore-Projekten<br />

stehen allein 53 in Europa - 28<br />

in der Nordsee, vier in der Ostsee. "Europa gilt<br />

daher weltweit als Offshore-Vorreiter", so Hartauer.<br />

"Eine Studie der European Wind Energie<br />

Association geht sogar davon aus, dass bis 2020<br />

zwischen 20.000 MW und 40.000 MW Windleistung<br />

in Europas Gewässern installiert sein werden."<br />

Noch liegt der Zubau im Vergleich zur Onshore-Leistung<br />

jedoch relativ niedrig. So wurden<br />

2011 in Deutschland nur 125 MW neu installiert.<br />

Höher liegt diese Zahl mit 320 MW in Großbritannien.<br />

Für <strong>2012</strong> erwartet der Windenergie Report<br />

Deutschland 2011 hier sogar einen Zubau<br />

von über 1.000 MW. Auch im Offshore-Bereich<br />

ist dabei bereits der technische Fortschritt spürbar,<br />

wodurch die höheren Nennleistungen mög-<br />

Wind | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

lich werden. So haben sich die durchschnittlichen<br />

Rotordurchmesser von ca. 20 m im Jahr 2000 auf<br />

inzwischen gut 50 m erhöht, wobei äußerst leistungsstarke<br />

WEA Durchmesser von 154 m aufweisen.<br />

Im Gegensatz zu Onshore-Standorten<br />

reicht im Offshore-Bereich aber Nabenhöhe von<br />

gut 80 m aus, um eine wirtschaftliche Stromerzeugung<br />

zu gewährleisten. "Beide Technologien<br />

zeigen in diesem Zusammenhang einen Trend zu<br />

immer höheren Nennleistungen, allerdings liegt<br />

die durchschnittliche Leistung einer Offshore-<br />

WEA mit knapp 5 MW deutlich höher als die der<br />

Onshore-Anlagen", erklärt Thomas Hartauer. Für<br />

Windräder auf hoher See erwartet der Windenergiereport<br />

bis 2020 sogar einen Anstieg der<br />

Nennleistung auf 20 MW pro Anlage. Durch die<br />

grundsätzlich höheren Windgeschwindigkeiten<br />

erreichen Offshore-Parks daher auch bessere<br />

Volllastleistungen. Laut dena-Netzstudie II liegen<br />

die theoretisch möglichen Volllaststunden von<br />

9


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Wind<br />

10<br />

Offshore-WEA bei 3.000 bis 4.500. "Bislang bestätigen<br />

sich diese Werte in der Praxis aber nicht<br />

vollumfänglich", äußert sich Thomas Hartauer.<br />

Dieser Umstand ist nicht zuletzt der Neuheit der<br />

Offshore-Technologie geschuldet, die sowohl für<br />

den Bau als auch für den Betrieb und die Instandhaltung<br />

noch viele Lösungen schaffen muss. Denn<br />

die Herausforderungen im Offshore-Bereich sind<br />

enorm: Allein der Seegang und der Salzgehalt<br />

von Wasser und Luft erfordern technische sowie<br />

logistische Höchstleistungen. So besteht z.B. die<br />

Gefahr der Korrosion von Außenwänden, Gondel,<br />

Rotorblättern oder elektrischen Kontakten durch<br />

die hohe Salinität. Auch die zusätzlich durch das<br />

Zusammenspiel von Wind und Wellen auf die Anlagen<br />

wirkenden Kräfte müssen in der Konstruktion<br />

berücksichtigt werden, um Schäden an Getriebe,<br />

Generator o.ä. zu verhindern. In Deutschland<br />

gehört Siemens zu den führenden Herstellern von<br />

Offshore-Anlagen, der sich diesen Herausforderungen<br />

stellt und WEA für eine durchschnittliche<br />

Küstenentfernung von 51 km bei einer Wassertiefe<br />

von 28 m konstruiert. "Auch der Onshore-<br />

Spezialist ENERCON hat im vergangenen Jahr eine<br />

Testanlage im Offshore-Bereich aufgestellt", führt<br />

Hartauer aus. "Bislang zeigt ENERCON in diesem<br />

Umfeld aber kein weiteres Engagement, was aus<br />

meiner Sicht die unterschiedlichen Herausforderungen<br />

in der Entwicklung und im Bau der beiden<br />

Technologien noch einmal bestätigt."<br />

Fazit<br />

"Im Offshore-Bereich liegt großes Potenzial", so<br />

Thomas Hartauer. "Vor dem Hintergrund der bislang<br />

ungeklärten Frage, wie der Strom zum Verbraucher<br />

kommen soll - Stichwort Netzausbau<br />

-, und der Tatsache, dass die Technologie noch<br />

vergleichsweise neu ist, stehe ich Windparks auf<br />

hoher See allerdings noch zurückhaltend gegenüber."<br />

Seine Einschätzung findet Thomas Hartauer<br />

auch in der Windenergie Report Deutschland<br />

2011 bestätigt, der zuverlässige Aussagen über<br />

die Leistung von Offshore-WEA noch nicht für<br />

realistisch hält. "Offshore fehlen noch viele Betriebsjahre,<br />

die der Onshore-Bereich bereits absolviert<br />

hat, um so Profitabilität und Wirtschaftlichkeit<br />

zu erlangen“, so Hartauer. www.lacuna.de


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Wind<br />

12<br />

Regionaler Windenergie-<br />

Ausbau mit Bürgerbeteiligungen<br />

Lacuna erläutert Fakten anhand<br />

ihres ersten Bürgerwindprojekts in<br />

Bayern<br />

Mitte Juli gab Lacuna den Startschuss zum Bau des<br />

Bürgerwindparks Trogen 2. In der Nähe des bayerischen<br />

Hof entstehen fünf Windenergieanlagen mit<br />

einer Gesamtleistung von 15 Megawatt (MW). Neben<br />

der Gemeinde Trogen setzen deutschlandweit<br />

zunehmend mehr Kommunen auf die Konzeption<br />

des Bürgerwindparks. Den Vorteil dieser Herangehensweise<br />

erläutert Thomas Hartauer, Vorstand der<br />

Lacuna AG: "Anwohner haben bei der gesamten<br />

Planung und Projektdurchführung ein erhebliches<br />

Mitspracherecht und sind darüber hinaus am Gewinn<br />

beteiligt. Die Akzeptanz bei den Bürgern ist<br />

dementsprechend sehr viel höher als bei Projekten,<br />

die durch externe Investoren initiiert werden."<br />

In den vergangenen Jahren nahm die Zahl dieser<br />

Bürgerinitiativen stetig zu. Lag sie 2006 noch bei<br />

zwei, verzeichneten als Bürgerbeteiligungen umgesetzte<br />

Projekte, darunter Solar- und Windparks, einen<br />

Anstieg auf 111 (Stand 2011). In Nordfriesland<br />

beispielsweise wurden 90 % der Windparks bislang<br />

als Bürgerbeteiligungen umgesetzt. "Bayern steht<br />

hier noch am Anfang, weist aber erhebliches Potenzial<br />

auf, dass in den nächsten Jahren sukzessive erschlossen<br />

wird", ist sich der Lacuna-Vorstand sicher.<br />

Ein wesentlicher Beweggrund dabei ist die Schaffung<br />

einer nachhaltigen Beteiligungsmöglichkeit für<br />

alle Bürger aus einer Region, durch die vor allem sie<br />

selbst, aber auch Grundstückseigentümer und Kommunen<br />

am Gewinn beteiligt sind. Doch auch für die<br />

Region ergibt sich ein wirtschaftlicher Mehrwert.<br />

So sieht die Konzeption von Bürgerwindparks die<br />

Einbindung lokaler Ressourcen vor. <strong>Das</strong> umfasst sowohl<br />

Hersteller und Zulieferer, aber auch Bauunternehmen,<br />

Planungsbüros, Finanzierungsinstitute etc.<br />

"Wir arbeiten z.B. in punkto Finanzierung mit einer<br />

regionalen Sparkasse zusammen. Darüber hinaus<br />

wird eine lokale Druckerei für die Produktion des<br />

Prospektes zuständig sein, um ein weiteres Beispiel<br />

zu nennen.", erklärt Hartauer. Weiterhin profitieren<br />

Gemeinden auch auf steuerlicher Ebene. Denn 70<br />

% der zu entrichtenden Gewerbesteuer aus dem<br />

Windprojekt gehen an die Kommune, in der das<br />

Windprojekt entsteht.<br />

"Der Weg zur erfolgreichen Realisierung eines Bürgerwindparks<br />

ist jedoch mit Anstrengungen verbunden",<br />

gibt Hartauer zu bedenken. Denn alle<br />

Planungskosten bis zur Baugenehmigung müssen<br />

vorfinanziert werden. "Bei unserem Windpark Trogen<br />

2 haben wir diese Vorfinanzierung komplett<br />

übernommen und darüber hinaus aus eigenen Mitteln<br />

ein Umspannwerk errichten lassen, welches<br />

die Einspeisung ins Stromnetz sicherstellen soll. Wir<br />

tragen somit das unternehmerische Risiko. Dies tun<br />

wir jedoch, da wir von einer erfolgreichen Umsetzung<br />

überzeugt sind. Als Projektanbieter mit langjähriger<br />

Expertise im Bereich Erneuerbarer Energien<br />

verfügen wir über das hierfür notwendige Netzwerk<br />

erfahrener Partner", so Hartauer.<br />

In Trogen sind daher bereits die Baufahrzeuge im<br />

Einsatz. Im Spätherbst 2013 sollen die Windenergieanlagen<br />

des Parks ans Stromnetz angeschlossen<br />

werden. "Der Bürgerwindpark wird dann jährlich<br />

nachhaltig erzeugten Strom für 10.200 Zwei-Personen-Haushalte<br />

liefern und auf diese Weise gut<br />

28.500 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen", resümiert<br />

Hartauer. "Als Bürgerbeteiligung bietet Trogen 2<br />

so lokalen Investoren die Möglichkeit, an dem aussichtsreichen<br />

Windenergie-Potenzial in Süddeutschland<br />

zu partizipieren." www.lacuna.de


GSI Solarfonds Deutschland 3<br />

Bei Sonnenaufgang wieder Rendite!<br />

Deutschland ist der Solarstrom zu teuer geworden.<br />

Zumindest wird der Bundesumweltminister Peter<br />

Altmaier (CDU) nicht müde, darauf hinzuweisen. Dabei<br />

steht er mit seiner Position allerdings im Gegensatz zur<br />

bundesdeutschen Bevölkerung. Eine klare Mehrheit<br />

wünscht sich nämlich ein stärkeres Engagement der<br />

Politik für den weiteren Ausbau der Solarenergie. Dies<br />

geht aus einer im ersten Quartal <strong>2012</strong> durchgeführten<br />

repräsentativen Umfrage von TNS Emnid hervor. Rund<br />

91 Prozent der Bundesbürger sind der Ansicht, dass<br />

Solarstrom wichtig sei.<br />

Dennoch blieb auch nach Anrufung des<br />

Vermittlungsausschusses Mitte <strong>2012</strong> die vom Bundestag<br />

beschlossene rückwirkende Kürzung der Vergütungssätze<br />

für neue Photovoltaik-Anlagen zum Stichtag 1. April <strong>2012</strong><br />

bestehen. Neu ins Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)<br />

aufgenommen wurde eine absolute Obergrenze von<br />

52 Gigawatt Gesamtleistung, ab der es keine Förderung<br />

für neue Anlagen mehr gibt, weil das Gesamtausbauziel<br />

für die Photovoltaik erreicht ist. Investitionsmöglichkeiten<br />

in deutsche Photovoltaikanlagen, insbesondere solchen<br />

auf Freiflächen, sind daher endlich.<br />

Gut, wenn man sich in diesem Umfeld noch Solarparks<br />

mit konservierter Einspeisevergütung gesichert hat. Der<br />

GSI Solarfonds Deutschland 3 hat bereits acht Solarparks<br />

in vier Bundesländern erworben, die alle bereits in<br />

Betrieb genommen wurden. Damit können für die<br />

sechs auf Gewerbeflächen befindlichen und die zwei<br />

Konversionsflächenparks die in den Übergangsfristen<br />

Beteiligungsform<br />

Investitionsobjekte<br />

Mindestbeteiligung<br />

festgelegten, noch höheren „Jahresanfangstarife“<br />

von 17,94 Cent bzw. 18,76 Cent je eingespeister<br />

Kilowattstunde für 20 Jahre in Anspruch<br />

genommen werden. Die Gesamtleistung der PV-<br />

Anlagen von ca. 31,5 MWp entspricht etwa einer<br />

Kapazität für rd. 9.000 Haushalte. Weitere Parks<br />

können in geringerem Umfang bei Einhaltung strenger<br />

Anlagerichtlinien noch hinzu erworben werden.<br />

Projektiert und gebaut wurden die Solaranlagen<br />

meistenteils durch die Generalunternehmerin BELECTRIC,<br />

die im Jahr 2011 Weltmarktführerin beim Bau von<br />

Photovoltaik-Parks war. Eine Anlage wurde schlüsselfertig<br />

von der Solarparc AG gekauft, einer Tochter der bekannten<br />

SolarWorld AG. Module von First Solar, Solar Frontier<br />

und SolarWorld sowie Wechselrichter von SMA bieten<br />

aktuelle Spitzentechnologie. Die Herstellergarantien<br />

wurden zusätzlich für die ersten 10 Jahre noch durch eine<br />

Ertragsgarantieversicherung eines namhaften deutschen<br />

Versicherers verstärkt, was die Sicherheit für den Anleger<br />

noch erhöht.<br />

Die GSI-Gruppe ist seit 2002 auf dem Markt für<br />

Beteiligungen tätig. Zuvor war das Management<br />

in verschiedenen Führungsfunktionen von<br />

Leasinggesellschaften und Fondsinitiatoren tätig.<br />

Nach anfänglichen Privatplatzierungsangeboten für<br />

institutionelle Investoren legt GSI seit 2006 auch<br />

erfolgreich Publikumsfonds auf. Die Kapitalanteile an der<br />

Gruppe hält neben dem Management die Hamburger<br />

Privatbank M.M.Warburg & CO KGaA.<br />

Kommanditbeteiligung an der GSI Solarfonds Drei GmbH & Co. KG, Beitritt<br />

über Beteiligungstreuhandgesellschaft<br />

Mittelbare Beteiligung an acht PV-Anlagen in Deutschland mit einer<br />

Gesamtleistung von ca. 31,5 MWp<br />

10.000 EUR, KEIN Agio<br />

Höhere Zeichnungsbeträge müssen ganzzahlig durch 1.000 teilbar sein<br />

Einzahlung Innerhalb von 7 Tagen nach Annahme durch die Fondsgesellschaft<br />

Investitionsvolumen<br />

Gesamtinvestitionsvolumen von 57.174.000 EUR, bei einem Kommanditkapital<br />

von 14.250.000 EUR, kann noch auf 20.000.000 EUR aufgestockt werden<br />

Langfristige Finanzierung Deutsche Kreditbank AG und Sparkasse Bremen<br />

Netzanschluss Juni bis August <strong>2012</strong><br />

Vergütung nach EEG 17,94 bzw. 18,76 Cent pro kWh, fest für 20 Jahre<br />

Prognostizierte Ausschüttungen<br />

Steuerliche Betrachtung<br />

Geplante Laufzeit Ca. 20 Jahre<br />

Advertorial | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

GSI Solarfonds Deutschland 3 - Wesentliche Daten im Überblick:<br />

7,00 % p.a. bis auf 29,25 % p.a. steigend, Rückflüsse insgesamt ca. 221 % des<br />

Eigenkapitals vor Steuern<br />

Einkünfte aus Gewerbebetrieb, Einkünfte unterliegen dem individuellen<br />

Einkommensteuersatz zzgl. 5,5 % Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Wind<br />

14<br />

Kurzstudie zu technischen Rahmenbedingungen<br />

Windbranche kann Einspeisenetze<br />

schnell und kostengünstig umsetzen<br />

Der mangelnde Netzausbau erweist sich zunehmend<br />

als Flaschenhals für die Energiewende. Während<br />

die Technologie der Erneuerbaren Energien immer<br />

besser und effizienter wird, hinkt der Netzausbau<br />

seit Jahren hinterher. Wie drängend das Problem<br />

ist, zeigt die steigende Abschaltung von Windenergieanlagen.<br />

Hier besteht zügiger Handlungsbedarf.<br />

Dabei müssen neben einer Beschleunigung des vorgesehenen<br />

Netzausbaus auch alternative Modelle<br />

und Technologien auf ihr Potenzial hin untersucht<br />

werden.<br />

Aus diesem Grund hat der Bundesverband<br />

WindEnergie e.V. (BWE)<br />

das Beratungsunternehmen Ecofys<br />

mit einer Kurzstudie zu den technischen<br />

Rahmenbedingungen von<br />

Einspeisenetzen beauftragt. Die Ergebnisse<br />

der Studie stellte der BWE<br />

am Rande der Hannover Messe<br />

<strong>2012</strong> vor.<br />

Bei Einspeisenetzen handelt es<br />

sich um eine direkte Verbindung<br />

zwischen einem oder mehreren<br />

Windparks zum Übertragungsnetz.<br />

Damit wird das Verteilernetz (110<br />

kV), an dem gegenwärtig die meisten<br />

Windenergieanlagen angeschlossen sind und<br />

bei dem massiver Ausbaubedarf besteht, ergänzt.<br />

Da keine Verbraucher an dieses Netz angeschlossen<br />

sind, kann auf das sogenannte (n-1)-Kriterium<br />

verzichtet werden. Letzteres gewährleistet für Verbraucher,<br />

dass bei Ausfall eines Teiles des Netzes ein<br />

anderer Teil die gleiche Kapazität aufnehmen kann.<br />

Durch den Verzicht auf das (n-1)-Kriterium bei Einspeisenetzen<br />

werden die Kosten des Netzausbaus<br />

für die Verbraucher erheblich reduziert.<br />

"Die Studie zeigt, dass die Windbranche selbst Einspeisenetze<br />

realisieren und betreiben kann. Durch<br />

den Wegfall des (n-1)-Kriteriums können wir das<br />

Einspeisenetz schnell und kostengünstig umsetzen.<br />

Zur Finanzierung der Einspeisenetze sollte jetzt ein<br />

Modell vergleichbar mit dem Netzentgelt entwickelt<br />

werden", erörterte BWE-Präsident Hermann Albers<br />

in Hannover.<br />

Laut Ecofys-Studie kann mit einem Einspeisenetz<br />

eine Kapazität von bis zu 1500 Megawatt an das<br />

Höchstspannungsnetz angeschlossen werden. <strong>Das</strong><br />

entspricht bis zu 500 Windenergieanlagen der Drei-<br />

Megawatt-Klasse. "Dabei kommen<br />

vor allen Dingen Erdkabel zum Einsatz,<br />

die für Akzeptanz bei der Bevölkerung<br />

sorgen. <strong>Das</strong> beschleunigt<br />

den Netzausbau und damit die Energiewende.<br />

Klar ist aber auch, dass<br />

der Bau von Einspeisenetzen nur ein<br />

Mosaikstein im Gesamtbild Energiewende<br />

ist", so Albers.<br />

Die Betreibergesellschaft Enertrag<br />

verfügt bereits über Praxiserfahrungen<br />

mit einem Einspeisenetz.<br />

Sie betreibt in Brandenburg ein 250<br />

Kilometer langes Einspeisenetz mit<br />

einer derzeit angeschlossenen Leistung<br />

von 260 Megawatt. Die Enertrag<br />

AG hat das Einspeisenetz selbst realisiert. "Wir<br />

wollten das Heft selbst in die Hand nehmen und<br />

uns unabhängig von regionalen Verteilernetzen machen.<br />

Da wir außerdem die Temperatur der Leitung<br />

permanent überwachen, können wir Windenergieanlagen<br />

und Einspeisenetz optimal aufeinander abstimmen.<br />

Als Betreiber von Erneuerbaren benötigen<br />

wir endlich für den weiteren Ausbau ähnliche Finanzierungsmöglichkeiten<br />

wie sie Netzbetreiber auch<br />

haben - allzumal wir schneller und preiswerter sein<br />

können", erklärte der Vorstandsvorsitzende der<br />

Enertrag AG, Jörg Müller. www.wind-energie.<br />

de


Ein Unternehmen der SVF AG.<br />

SVF Sachwert AG<br />

Kurfürsten-Anlage 34<br />

69115 Heidelberg<br />

Tel.: +49 6221 | 539750<br />

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<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Wind<br />

16<br />

Windparks in Deutschland und Frankreich<br />

Chorus CleanTech Wind 10 erhält<br />

BBB von Scope<br />

Der Fonds plant die Investition in ein Portfolio aus<br />

Windparks in Deutschland und Frankreich. Die Anlagen<br />

wurden durch den Initiator bereits gesichert<br />

und sollen nach neun Jahren wieder veräußert werden.<br />

Der Fonds investiert in verschiedene Windkraftprojekte<br />

in Deutschland und Frankreich. Planmäßig<br />

soll das Portfolio eine Nennleistung von 15,7 MW<br />

erreichen. Herstellung und Errichtung der Anlagen<br />

soll nur durch namhafte Partner erfolgen. Zwei von<br />

drei gesicherten Projekten sind bereits fertiggestellt.<br />

Es handelt sich um das erste öffentliche Angebot<br />

des Initiators in diesem Bereich. Bislang wurden vier<br />

Private Placements im Bereich Wind sowie acht Solarfonds<br />

emittiert. Insofern müssen Anleger einen<br />

Vertrauensvorschuss gewähren, auch wenn insgesamt<br />

das notwendige Know-how unterstellt werden<br />

kann.<br />

Chancen bestehen insbesondere durch einen hohen,<br />

wenngleich üblichen Sicherheitsabschlag von 8%,<br />

auf die erstellten Windgutachten, gleichzeitig unterliegt<br />

Windenergie auch einer hohen Schwankungsbreite.<br />

Risiken bestehen hinsichtlich der Kosten,<br />

da noch nicht für alle Projekte die entsprechenden<br />

Verträge abgeschlossen wurden. Die Zinsannahmen<br />

sind sehr konservativ gewählt und ermöglichen<br />

ein Einsparpotenzial. Nach neun Jahren sollen die<br />

Projekte verkauft werden, wobei als Berechnungsgrundlage<br />

die Cashflows der Folgejahre abgezinst<br />

werden. Hier ergeben sich Risiken, sollten sich die<br />

prognostizierten Strompreissteigerungen nicht in<br />

der unterstellten Weise materialisieren. Gleichzeitig<br />

besteht hier auch das größte Chancenpotenzial bei<br />

stark steigenden Strompreisen. Die Scope-Analysten<br />

stufen die Investmentqualität des Fonds als überdurchschnittlich<br />

ein, was einem Investment-Rating<br />

von BBB entspricht. Im Rahmen der Sensitivitätsanalyse<br />

wurden eine Renditeerwartung (n. St.) von<br />

4,3 Prozent (Mid-Case) und eine Volatilität von 2,00<br />

Prozent ermittelt. Für die Emissions- und Managementgesellschaft<br />

liegt ein Qualitätsrating der Scope-<br />

Group vor. In der Risikoklassifizierung Geschlossene<br />

Fonds wurde der Fonds in die Risikoklasse 4 - Hohes<br />

Risiko - eingestuft. Die Hinweise zu Risiken Geschlossener<br />

Fonds sind zu beachten, insbesondere<br />

das generelle Totalverlustrisiko. www.scope.de


Wind | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

BMU - Große Fortschritte beim Ausbau der Windenergie<br />

Erheblicher Zuwachs im Jahr 2011 -<br />

ambitionierte Ziele<br />

für die kommenden Jahre<br />

23 % mehr Windkraft als 2010! Keine Energiequelle<br />

wuchs in Deutschland im letzten Jahr mehr<br />

als die verhältnismäßig kostengünstige Windkraft.<br />

2011 wurden allein an Land Windkraftanlagen mit<br />

einer Kapazität von zwei Großkraftwerken installiert<br />

- deutlich mehr als in den Vorjahren. Ein Trend,<br />

der sich fortsetzen wird, auch auf dem Meer: Zwei<br />

Offshore-Windparks sind bereits in Betrieb, zwei<br />

weitere in Bau, vier Vorhaben sollen in diesem Jahr<br />

begonnen werden, und für 30 wurden Genehmigungen<br />

erteilt. Mit neuen Maßnahmen sollen Hindernisse<br />

bei Finanzierung und Netzanschlüssen beseitigt<br />

werden.<br />

Neue Daten zur deutschen Stromerzeugung im Jahr<br />

2011 sprechen eine klare Sprache: Die Windkraft<br />

wird unaufhaltsam zum Leistungsträger im deutschen<br />

Energiesystem. 2011 lieferten Windkraftanlagen<br />

etwa 9 Mrd. kWh mehr Strom als im Jahr zuvor.<br />

Damit betrug der Beitrag der Windkraft zum deutschen<br />

Strommix 7,6 %. Bis zum Jahresende standen<br />

in Deutschland ca. 22.300 Windenergieanlagen mit<br />

einer Gesamtkapazität von über 29.000 Megawatt<br />

zur Verfügung. Größter Windkraftstandort Deutschlands<br />

ist Niedersachsen. Doch auch in anderen Bundesländern<br />

wird die Windkraft massiv vorangetrieben:<br />

Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein können in<br />

einem durchschnittlichen Windjahr schon heute annähernd<br />

die Hälfte ihres gesamten Stromverbrauchs<br />

durch Windenergie decken. Andere Bundesländer<br />

holen auf. Besonders zügig ging der Ausbau 2010<br />

in Rheinland-Pfalz und Bayern voran.<br />

Nach den Plänen der Bundesregierung soll im Jahr<br />

2050 etwa die Hälfte des deutschen Stromes aus<br />

Windenergie gewonnen werden. <strong>Das</strong> ist realistisch:<br />

So lassen sich allein durch das sogenannte "Repowering",<br />

dem Austausch von Alt- gegen Neuanlagen,<br />

die Kapazitäten an Land deutlich steigern.<br />

Außerdem erarbeitet die Bundesregierung zusam-<br />

men mit den Ländern Vorschläge, wie neue Flächen<br />

für die Windenergie ausgewiesen werden können,<br />

etwa in intensiv genutzten Wirtschaftswäldern.<br />

Einen besonderen Beitrag sollen Windkraftanlagen<br />

weit vor den Küsten leisten. Ihren Ausbau fördert<br />

die Bundesregierung seit letztem Jahr mithilfe des<br />

KfW-Sonderprogrammes Offshore. Daraus stehen<br />

Mittel in Höhe von 5 Milliarden Euro zur Verfügung.<br />

Auch das Erneuerbare Energien Gesetz wurde zur<br />

Unterstützung der Offshore-Windkraft angepasst.<br />

Offene Fragen des Netzanschlusses werden ebenfalls<br />

angegangen. Die von der Bundesregierung initiierte<br />

Arbeitsgruppe "Beschleunigung der Netzanbindung<br />

von Offshore-Windparks" hat mittlerweile<br />

Maßnahmenvorschläge entwickelt. Haftungsfragen<br />

auf Seiten von Windpark- und Netzbetreibern<br />

wird die Bundesregierung durch eine gesetzliche<br />

Regelung lösen. Experten halten einen Ausbau der<br />

Offshore-Windkraft bis zum Jahr 2030 auf bis zu<br />

25 Gigawatt für realistisch. <strong>Das</strong> entspricht 25 herkömmlichen<br />

Großkraftwerken. Allein mit den vier<br />

Vorhaben, die bereits in diesem Jahr begonnen werden<br />

sollen, wird die Offshore-Windkraft bis zu 5,3<br />

Mrd. kWh Strom im Jahr erzeugen. Damit können<br />

mehr als 1,5 Mio. Haushalte mit Strom versorgt werden,<br />

so viele wie in den Bundesländern Schleswig-<br />

Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zusammen.<br />

www.bmu.de<br />

17


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Markt<br />

18<br />

Aquila Capital - Erneuerbaren-Energien-Gesetze in<br />

West- und Südosteuropa im Vergleich<br />

Etablierte Märkte und chancenreiche<br />

Newcomer<br />

Europa setzt auf Erneuerbare Energien. Bis zum Jahr<br />

2020 müssen die einzelnen Mitgliedstaaten der Europäischen<br />

Union (EU) - entlang individueller Zielvorgaben<br />

- den Anteil regenerativer Energien massiv<br />

ausbauen. Im vergangenen Jahr haben diese weiter<br />

an Bedeutung gewonnen. Nach Angaben der European<br />

Wind Association stieg 2011 der Zubau an<br />

Anlagen zur Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen<br />

auf 32 Gigawatt (GW). Somit entfielen<br />

über 71 Prozent der brutto zugebauten Kraftwerksleistung<br />

auf Erneuerbare Energien. Ihr Anteil an der<br />

installierten Gesamtenergiekapazität legte 2011 auf<br />

31 Prozent zu. Doch auch außerhalb der EU gibt<br />

es eine Reihe von Anrainerstaaten, die den Ausbau<br />

regenerativer Energien mithilfe unterschiedlicher<br />

Maßnahmen forcieren. Hierzu zählen die Türkei und<br />

Serbien. Während die Türkei früh mit der Förderung<br />

begann, intensiviert Serbien erst seit kurzem<br />

den Ausbau. In beiden Staaten ist analog zu den<br />

etablierten Märkten in Westeuropa ein Erneuerbare-<br />

Energien-Gesetz (EEG) wesentlicher Treiber für diese<br />

Entwicklung.<br />

Deutsches EEG als Erfolgsmodell<br />

Deutschland war das erste Land Europas, das<br />

die Förderung Erneuerbarer Energien gesetzlich<br />

regelte: Am 1. April 2000 löste das EEG das bis<br />

dato geltende Stromeinspeisungsgesetz (StrEG)<br />

ab. "Hinter dem Erneuerbare-Energien-Gesetz in<br />

Deutschland steckt eine wahre Erfolgsgeschichte<br />

- es hat maßgeblich zum schnellen Ausbau Erneuerbarer<br />

Energien beigetragen und ist zur Umsetzung<br />

der Energiewende unverzichtbar", erläutert<br />

Axel Stiehler, Geschäftsführer bei Aquila Capital.<br />

Eckpfeiler des Gesetzes ist die hohe Investitionssicherheit:<br />

Jede Kilowattstunde Strom, die über Erneuerbaren-Energien-Anlagen<br />

erzeugt wird, muss<br />

abgenommen werden. Betreiber erhalten eine<br />

staatlich garantierte Vergütung für ihren Strom,<br />

die je nach Art und Größe der produzierenden<br />

Anlage unterschiedlich hoch ist.<br />

Exportschlager EEG<br />

Inzwischen hat eine Vielzahl von Staaten - darunter<br />

die Mehrzahl der EU-Mitgliedsländer - das<br />

deutsche EEG als Vorbild für die Gestaltung eigener<br />

Förderprogramme herangezogen. "In Frankreich<br />

erfolgte im Jahr 2001 erstmals die Einführung<br />

eines Einspeisevergütungssystems, das<br />

seitdem mehrfach modifiziert wurde", so Stiehler.<br />

Weitere Länder folgten: Spanien mit der Verabschiedung<br />

des Real Decreto im März 2004, die<br />

Türkei mit dem YEK (Yenilenebilir Enerji Kanunuzur)<br />

und Italien mit dem Conto Energia ein Jahr<br />

später. Seit 2010 existiert auch in Serbien ein Einspeisetarifgesetz<br />

für Strom aus Erneuerbaren Energien.<br />

Zudem hat das serbische Parlament im Juli<br />

2011 ein neues Energiegesetz verabschiedet, das<br />

u.a. den Energiemarkt weiter dereguliert und Genehmigungsverfahren<br />

beschleunigt.<br />

Unterschiedliche Finanzierungsmodelle<br />

Die jeweilige Ausgestaltung der Erneuerbaren-Energien-Gesetze<br />

hat entscheidenden Einfluss auf die<br />

Auswahl geeigneter Zielinvestments. Wesentliche<br />

Kerngrößen für Investoren ist die Planungssicherheit,<br />

die sich durch die Verlässlichkeit der garantierten<br />

Einspeisetarife ergibt. In Deutschland, Frankreich,<br />

Italien und der Türkei basiert die Förderung<br />

Erneuerbarer Energien auf einer Umlage. Mehrkosten<br />

werden auf alle Stromverbraucher verteilt und<br />

belasten dadurch nicht den Staatshaushalt. "Politisch<br />

gesehen entfällt mit der Umlagefinanzierung<br />

jegliche Motivation, zugesicherte Einspeisetarife<br />

nachträglich zu reduzieren, da die Förderung nicht<br />

aus Steuereinnahmen erfolgt", erklärt Stiehler. In<br />

Serbien und Spanien hingegen wird der Ausbau<br />

Erneuerbarer Energien staatlich bezuschusst bzw.<br />

subventioniert. Dieses Modell beinhaltet Risiken. Im<br />

Falle einer sich verschlechternden wirtschaftlichen<br />

Situation des Landes droht die Kürzung von Subventionen<br />

und somit auch der Vergütungssätze.<br />

"In Spanien war dies bereits der Fall. Aufgrund der


hohen Staatsverschuldung wurden die Einspeisevergütungen<br />

- sogar rückwirkend - massiv gekürzt",<br />

berichtet Stiehler.<br />

In Deutschland, Frankreich und Italien sind die zum<br />

Zeitpunkt der Inbetriebnahme geltenden Vergütungssätze<br />

für 20 Jahre und in der Türkei für 10<br />

Jahre garantiert. Nachträgliche Änderungen sind innerhalb<br />

dieses Zeitraums nicht möglich. "Aufgrund<br />

der Verlässlichkeit der Einspeisetarife in Deutschland,<br />

Frankreich, Italien und der Türkei herrscht dort<br />

für Investoren hohe Planungssicherheit", so Stiehler.<br />

Serbien muss differenzierter betrachtet werden.<br />

Zwar sind auch dort die Vergütungssätze für 12 Jahre<br />

garantiert, Unsicherheit besteht jedoch aufgrund<br />

des mit Spanien vergleichbaren Finanzierungsmodells.<br />

Zusätzliche Anreize in Serbien und der Türkei<br />

Neben den Einspeisevergütungen setzen Serbien<br />

und die Türkei für den Ausbau Erneuerbarer Energien<br />

weitere Impulse. Dazu zählt bspw. der zollfreie<br />

Import von Anlagen, die für die Erzeugung regenerativer<br />

Energien verwendet werden. Hinzu kommen<br />

eine Reihe steuerlicher Vergünstigungen sowie finanzielle<br />

Entlastungen und Importerleichterungen<br />

Markt | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

für Unternehmen, die Strom aus Erneuerbaren Energiequellen<br />

beziehen. Die Türkei bietet die Möglichkeit<br />

einer Bonusvergütung. "Neben der Grundvergütung<br />

erhalten Betreiber demnach fünf Jahre<br />

ab Inbetriebnahme der Anlage eine zusätzliche Vergütung<br />

für Anlagenkomponenten ‚Made in Turkey'<br />

als sogenannte Local-Content-Förderung", erläutert<br />

Stiehler. Diese zusätzlichen Anreize unterstreichen<br />

die großen Anstrengungen, die in nicht EU-Ländern<br />

unternommen werden, um den Ausbau Erneuerbarer<br />

Energien spürbar voranzutreiben.<br />

In Punkto Einspeisevergütung erfüllen die Türkei und<br />

Serbien bereits gegenwärtig westeuropäische Standards.<br />

"<strong>Das</strong> geltende EEG bietet in der Türkei und in<br />

Serbien analog zu Deutschland, Frankreich und Italien<br />

einen definierten Rahmen", so Stiehler. Bei der<br />

Planungssicherheit besteht jedoch in Serbien Nachbesserungsbedarf.<br />

"Verlässliche Bedingungen wie in<br />

Deutschland, Frankreich, Italien und der Türkei sind sowohl<br />

für Investoren als auch Initiatoren von Fonds im<br />

Bereich Erneuerbarer Energien unerlässlich und somit<br />

ein entscheidender Standortvorteil", schließt Stiehler ab.<br />

Übersicht EEG<br />

Deutschland<br />

EEG: seit 2000 in Kraft<br />

Finanzierung: umlagefinanziert<br />

Einspeisetarife: für 20 Jahre garantiert<br />

Netzzugang: gesetzlich garantiert<br />

Frankreich<br />

EEG: seit 2001 in Kraft<br />

Finanzierung: umlagefinanziert<br />

Einspeisetarife: für 20 Jahre garantiert<br />

Netzzugang: gesetzlich garantiert<br />

Spanien<br />

EEG: seit 2004 in Kraft<br />

Finanzierung: bezuschusst, subventioniert<br />

Einspeisetarife: rückwirkende Kürzungen nicht ausgeschlossen<br />

Netzzugang: gesetzlich garantiert<br />

Türkei<br />

EEG: seit 2005 in Kraft<br />

Finanzierung: umlagefinanziert<br />

Einspeisetarife: für 10 Jahre garantiert<br />

Netzzugang: gesetzlich garantiert<br />

Italien<br />

EEG: seit 2005 in Kraft<br />

Finanzierung: umlagefinanziert<br />

Einspeisetarife: für 20 Jahre garantiert<br />

Netzzugang: gesetzlich garantiert<br />

Serbien<br />

EEG: seit 2010 in Kraft<br />

Finanzierung: bezuschusst, subventioniert<br />

Einspeisetarife: für 12 Jahre garantiert<br />

Netzzugang: keine gesetzlichen Vorschriften<br />

www.aquila-capital.de<br />

19


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Markt<br />

20<br />

Bürgerkraftwerke<br />

Energiegenossenschaften investieren<br />

800 Millionen Euro in Energiewende<br />

Mehr als 80.000 Bürger engagieren sich genossenschaftlich<br />

in Bürgerkraftwerken / Beteiligung<br />

schon mit kleinen Beträgen möglich /<br />

Große Mehrheit setzt auf Solarstrom<br />

Immer mehr Menschen beteiligen sich an Genossenschaften<br />

zum Ausbau Erneuerbarer Energien<br />

und treiben damit die Energiewende voran. Aktuell<br />

halten mehr als 80.000 Bürger in Deutschland<br />

Anteile an gemeinschaftlich betriebenen Anlagen<br />

zur regenerativen Strom- und Wärmeerzeugung.<br />

Zumeist handelt es sich dabei um Solaranlagen, an<br />

denen sich Bürger bereits mit kleinen Beträgen beteiligen<br />

können. Über 500 in den letzten Jahren neu<br />

gegründete Energiegenossenschaften haben zusammen<br />

bereits rund 800 Millionen Euro in Erneuerbare<br />

Energien investiert. <strong>Das</strong> belegt eine aktuelle<br />

Untersuchung, die der Deutsche Genossenschafts-<br />

und Raiffeisenverband e.V. (DGRV) zusammen mit<br />

dem Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar)<br />

und der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE)<br />

e.V. heute in Berlin vorgestellt hat. "Energiegenossenschaften<br />

werden zum Treiber der Energiewende.<br />

Sie bieten Bürgern einen idealen Rahmen, sich vor<br />

Ort für den Umbau der Energieversorgung zu engagieren<br />

und sie steigern damit die Akzeptanz für<br />

Energieprojekte in der Region", sagt Dr. Eckhard<br />

Ott, Vorsitzender des Vorstands des DGRV. Über<br />

90 Prozent der Energiegenossenschaften betreiben<br />

Solaranlagen, da ihre Realisierung mit überschau-<br />

barem technischem und finanziellem Aufwand<br />

nahezu überall in Deutschland möglich ist. "Solartechnik<br />

und Genossenschaftsmodelle ergänzen sich<br />

prima. Sie demokratisieren die Energieversorgung<br />

in Deutschland und machen sie auch bei kleinem<br />

Geldbeutel für jedermann zugänglich. Auch ohne<br />

eigenes Hausdach kann so jeder Bürger zum Gewinner<br />

der Energiewende werden", sagt Carsten<br />

Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes<br />

Solarwirtschaft e.V.<br />

"Die Beteiligung der Bürger ist in doppelter Hinsicht<br />

unverzichtbar für das Gelingen der Energiewende:<br />

Zum einen ermöglichen die Erneuerbaren Energien<br />

eine direkte Partizipation an der lokalen Wertschöpfung.<br />

Diese Möglichkeit wird in erster Linie von Bürgern<br />

erkannt und auch genutzt", so Philipp Vohrer,<br />

Geschäftsführer der AEE. "Zum anderen hilft Bürgerbeteiligung,<br />

die dringend benötigte Kompetenz<br />

für die Energiewende flächendeckend aufzubauen.<br />

Denn wer sich für den Ausbau Erneuerbarer Energien<br />

vor Ort engagiert, will auch Verantwortung<br />

etwa für technische Erfordernisse der Systemtransformation<br />

übernehmen", ist sich Vohrer sicher. Zwei<br />

Drittel der Genossenschaften ermöglichen eine Beteiligung<br />

mit Beiträgen unterhalb von 500 Euro, bei<br />

einigen von ihnen ist sogar ein Mindesteinstieg mit<br />

weniger als 100 Euro möglich. Die Untersuchung<br />

des DGRV zeigt auch: Für die Mitglieder von Energiegenossenschaften<br />

sind der Umweltschutz und der<br />

Ausbau Erneuerbarer Energien sowie die Förderung<br />

von regionaler Wertschöpfung deutlich wichtiger als<br />

die Rendite. Und diese Ziele werden erreicht: "Rein<br />

rechnerisch decken die Energiegenossenschaften<br />

mit ihrer Stromproduktion den Haushaltsbedarf ihrer<br />

Mitglieder vollständig ab", resümiert Ott.Die AEE<br />

geht davon aus, dass die Zahl der genossenschaftlich<br />

organisierten Bürgerkraftwerke weiter steigt.<br />

Im Bioenergiebereich sind viele Biogasanlagen oder<br />

Holzheizkraftwerke in der Hand der Bürger. Genossenschaftliche<br />

Bürgerwindparks sind im Kommen.<br />

www.unendlich-viel-energie.de


Vor gut einem Jahr leitete das parteiübergreifende<br />

"Ja" zum Atomausstieg die Energiewende ein. Für<br />

deren Gelingen wurde bereits 2011 der Netzausbau<br />

als entscheidendes Element genannt - bis heute allerdings<br />

mangelt es an der konsequenten Umsetzung<br />

des Vorhabens. Um den ins Stocken geratenen<br />

Netzausbau voranzutreiben, wurde zu Anfang Juni<br />

ein neuer Ausbauplan erarbeitet. Haken an dem<br />

Projekt: die Kosten. Diese fallen nach Angaben des<br />

Bundesverbands für Erneuerbare Energien (BEE) mit<br />

20 Mrd. Euro zwar niedriger aus als beim Verzicht<br />

auf den Netzausbau. Experten befürchten aber eine<br />

Vervielfachung des Betrags. Lacuna-Vorstand Thomas<br />

Hartauer geht auf die Hintergründe des Großprojekts<br />

ein.<br />

Deutschland braucht neue Stromleitungen. Die<br />

Begründung ist einfach: Nur mit einer erweiterten<br />

Netzinfrastruktur kann der im Norden Deutschlands<br />

produzierte Windenergiestrom in die großen Industriegebiete<br />

Bayerns und Baden-Württembergs<br />

transportiert werden. Bereits 2009 beschloss die<br />

Regierung vor diesem Hintergrund den Bau neuer<br />

Hochspannungstrassen mit einer Gesamtlänge von<br />

1.800 km. "Bislang aber wurden erst 214 km gebaut",<br />

präzisiert Hartauer die Zahlen, "sogar nur<br />

11 km davon sind bis dato in Betrieb." Gescheitert<br />

seien die Ausbaupläne vor allem aus zwei Gründen:<br />

aufgrund der Zurückhaltung der Netzbetreiber und<br />

der Proteste von Bürgern. Beide Punkte will nun der<br />

bis Anfang Juni entstandene Netzausbauplan von<br />

vornherein entkräften, indem die Parteien am Planungsprozess<br />

beteiligt sind.<br />

In einem ersten Schritt haben daher die vier großen<br />

Übertragungsnetzbetreiber Tennet, Amprion,<br />

50Hertz und TransnetBW den bereits vorliegenden<br />

Netzausbauplan erarbeitet, der in einem zweiten<br />

Schritt ab etwa Mitte Juli von den Bürgern geprüft<br />

werden kann. Zur Diskussion stehen damit gut 3.800<br />

km zusätzliche Stromtrassen, die bis 2022 entstehen<br />

sollen. Weitere 4.440 km des bereits bestehenden<br />

Markt | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Energiewende: Deutschland steht auf der Leitung<br />

Herausforderungen<br />

und Lösungsansätze beim Netzausbau<br />

Hochspannungsnetzes sollen laut Planung optimiert<br />

werden. Im Kern handelt es sich dabei um vier große<br />

Trassen, die von Schleswig- Holstein, Niedersachsen<br />

und Sachsen-Anhalt quer durch Deutschland<br />

in Richtung Bayern und Baden-Württemberg laufen.<br />

Hier entstehen Kosten in Höhe von etwa 20<br />

Mrd. Euro. Hinzu kommen die Ausgaben für den<br />

Ausbau lokaler Stromnetze, den Experten auf 30<br />

Mrd. Euro schätzen, sowie Kosten für die Offshore-<br />

Anbindung, die weitere 15 Mrd. Euro umfassen<br />

werden. Dazu Thomas Hartauer: "Unberücksichtigt<br />

in der Kostenkalkulation sind auch erwartbare Einwände<br />

der Bürger gegen die bislang hauptsächlich<br />

oberirdisch geplanten Trassen, die nach Einwohnerwunsch<br />

voraussichtlich durch Erdkabel ersetzt werden<br />

sollen." Doch die Kosten für Erdkabel erreichen<br />

nahezu das Siebenfache des Preises für Überlandstromleitungen.<br />

Besonders dieser Umstand macht<br />

die Kostenkalkulation für das Projekt Netzausbau so<br />

schwierig.<br />

Eine Möglichkeit zur Kostensenkung sehen Experten<br />

im verstärkten dezentralen Ausbau Erneuerbarer<br />

Energien, um so die Kapazitäten vor Ort zu<br />

erhöhen und den Bedarf nach Fernübertragung zu<br />

reduzieren. Mit mehreren bereits realisierten Windprojekten<br />

in der Region Hof - darunter z.B. der<br />

Lacuna Windpark Feiltisch, den Investoren als geschlossenen<br />

Fonds zeichnen können - trägt die Regensburger<br />

Lacuna AG dieser Entwicklung bereits<br />

heute Rechnung. Weitere Beteiligungen sind bereits<br />

in Planung. So sollen hier bis 2014 insgesamt fünf<br />

Windparks entstehen, die nach der Fertigstellung<br />

mit einer Gesamtleistung von insgesamt 61,5 MW<br />

Öko-Strom für etwa 42.000 Zwei-Personen-Haushalte<br />

liefern - das entspricht gut 140 Mio. KWh<br />

kohlendioxidfreien Windstrom. "Im Ergebnis kann<br />

so auch die Energieversorgung in den verbrauchsstarken<br />

Regionen Deutschlands gewährleistet werden",<br />

resümiert der Lacuna-Vorstand. www.lacuna.de<br />

21


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Markt<br />

22<br />

Unabhängiges Portal für grüne Investitionen<br />

greenvalue.de<br />

feiert zehnjähriges Bestehen<br />

Heute - exakt zehn Jahre nach dem Start von green-<br />

Value - finden Investoren, Finanzdienstleister und<br />

Medienvertreter eine der umfangreichsten Webseiten<br />

vor, die ausschließlich zu grünen Investitionen<br />

informiert. Im Jahr 2002 war der Startschuss für das<br />

unabhängige und neutrale Informationsportal gefallen.<br />

"Die ursprüngliche Zielsetzung, spezialisiert<br />

und aktuell über grüne Investments zu informieren,<br />

ist zwischenzeitlich erreicht. Tägliche Recherchen<br />

gewährleisten einen sehr hohen Aktualitätsgrad",<br />

sagt Daniel Kellermann, Gründer und geschäftsführender<br />

Gesellschafter der greenValue GmbH.<br />

Besucher finden unter www.greenvalue.de in übersichtlicher<br />

Tabellenstruktur Beteiligungsangebote,<br />

die sich in Platzierung befinden. Per heute sind 74<br />

Angebote mit einem Fondsvolumen von rund 4,5<br />

Mrd. Euro notiert. Sie finanzieren beispielsweise<br />

nachhaltige Immobilien oder Anlagen die aus unerschöpflichen<br />

Energiequellen, wie Solar-, Wind- oder<br />

Wasserkraft Strom erzeugen. Neben Beteiligungen,<br />

die Engagements ab wenigen Tausend Euro ermöglichen,<br />

kommen Interessierte von Private Placements<br />

oder Einzelprojekten, etwa Photovoltaikanlagen auf<br />

ihre Kosten. Ein Recherchetool ermöglicht das stichwortbezogene<br />

"durchforsten" der Webseite, die<br />

knapp eintausend themenbezogene Beiträge und<br />

Pressemitteilungen beinhaltet. Mit der Publikation<br />

des Ratgebers Umwelt und Erneuerbare Energie<br />

Beteiligungen, rundet greenValue sein Informationsangebot<br />

an. <strong>Das</strong> gut 300seitige Werk greift in<br />

der vierten Auflage grüne Beteiligungsformen, u.a.<br />

geschlossene Fonds und verschiedene Investitionsthemen<br />

wie beispielweise Wind- oder Solarfonds<br />

auf. Für die Zukunft sieht sich greenValue gut gerüstet.<br />

"Schon in den vergangenen Jahren haben<br />

etliche Gesetzesnovellen zu Veränderungen im Beteiligungsmarkt<br />

geführt", resümiert Daniel Kellermann<br />

und ergänzt: "Ändern sich die politischen<br />

und / oder wirtschaftlichen Rahmenbedingungen,<br />

verändert sich die Landschaft grüner Investitionsangebote.<br />

Diesen Veränderungen tragen wir durch<br />

stetige Anpassung des Informationsportals Rechnung.<br />

Mit einem kostenfreien Newsletter bleiben<br />

Interessenten grüner Beteiligungen über aktuelle<br />

Entwicklungen nachhaltiger Investments auf dem<br />

Laufenden." www.greenvalue.de


Markt | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Photovoltaik: Einigung im Vermittlungsausschuss<br />

Neuregelungen treten rückwirkend<br />

zum 1. April <strong>2012</strong> in Kraft<br />

Am 27. Juni <strong>2012</strong> konnte im Vermittlungsausschuss<br />

von Bundestag und Bundesrat eine Einigung über<br />

die zukünftige Ausgestaltung der Förderung von<br />

Photovoltaik-Anlagen im Rahmen des Erneuerbare-<br />

Energien-Gesetzes (EEG) erzielt werden. Am 11.<br />

Mai <strong>2012</strong> hatte der Bundesrat die zuvor vom Deutschen<br />

Bundestag am 29. März <strong>2012</strong> beschlossene<br />

Novellierung des EEG vorläufig gestoppt und den<br />

Vermittlungsausschuss angerufen. Gegenüber dem<br />

Bundestagsbeschluss sieht die Einigung verschiedene<br />

Änderungen vor. Unter anderem wird ein Gesamtausbauziel<br />

für die EEG-geförderte Photovoltaik<br />

in Deutschland in Höhe von 52 GW verankert.<br />

Bundesumweltminister Peter Altmaier begrüßte am<br />

Abend die Einigung: "<strong>Das</strong> war ein guter Tag für die<br />

Energiewende in Deutschland. Uns kommt es darauf<br />

an, dass die erneuerbaren Energien wettbewerbsfähig<br />

werden. Ich bin optimistisch, dass Solarstrom<br />

schon in einigen Jahren ganz ohne Förderung die<br />

Marktreife erlangt. Gleichzeitig werden wir durch<br />

eine Erhöhung der Forschungsförderung dafür Sorge<br />

tragen, dass die deutsche Solarwirtschaft international<br />

eine faire Chance hat."<br />

Im Einzelnen einigte sich der Vermittlungsausschuss<br />

auf folgende Anpassungen des Gesetzentwurfs:<br />

• Es bleibt bei der Einmalabsenkung<br />

der Vergütungssätze. Für Photovoltaik-Dachanlagen<br />

wird eine<br />

neue Leistungsklasse zwischen 10<br />

und 40 kW mit einer Vergütung<br />

von 18,5 Cent/kWh geschaffen.<br />

• Kleine Anlagen bis 10 kW werden<br />

vom Marktintegrationsmodell<br />

ausgenommen, um den technischen<br />

Aufwand gering zu halten.<br />

Bei Anlagen ab 10 und bis<br />

einschließlich 1.000 kW werden<br />

90% der Jahresstrommenge vergütet. Diese Regelung<br />

gilt für alle neu ab dem 1. April <strong>2012</strong> in<br />

Betrieb genommenen Anlagen. Die vergütungsfähige<br />

Jahresstrommenge wird jedoch erst ab<br />

dem 1. Januar 2014 begrenzt.<br />

• Es wird ein Gesamtausbauziel für die geförderte<br />

Photovoltaik in Deutschland in Höhe von 52<br />

GW verankert. Im Gegenzug bleibt der jährliche<br />

Ausbaukorridor in der Höhe von 2.500 – 3.500<br />

MW bestehen und wird nicht abgesenkt. Bisher<br />

wurden in Deutschland Photovoltaikanlagen mit<br />

einer Gesamtleistung von rund 27 GW errichtet.<br />

Die Photovoltaik wird so an den Markt herangeführt.<br />

Ist das Gesamtausbauziel erreicht,<br />

erhalten neue Anlagen keine Vergütung mehr.<br />

Der Einspeisevorrang bleibt aber für zusätzliche<br />

neue Anlagen auch danach gesichert.<br />

• Die Größenbegrenzung bei der Vergütung von<br />

Freiflächenanlagen bleibt bei 10 MW, aber die<br />

Zusammenfassung von Anlagen zu einer Gesamtanlage<br />

erfolgt pro Gemeinde im Umkreis<br />

von 2 km anstelle der bisher festgelegten 4 km.<br />

• Im EEG wird eine Verordnungsermächtigung<br />

aufgenommen, die es der Bundesregierung erlaubt,<br />

mit Zustimmung von Bundesrat und Bundestag<br />

eine Vergütung für Photovoltaik-Anlagen<br />

auf Konversionsflächen mit einer Leistung<br />

von mehr als 10 MW einzuführen.<br />

• Die Übergangsbestimmungen für Dachanlagen,<br />

für die vor dem 24. Februar ein<br />

Netzanschlussbegehren gestellt<br />

wurde, und Freiflächenanlagen,<br />

für die vor dem 1. März ein Planungsverfahren<br />

begonnen wurde,<br />

bleiben unverändert.<br />

Die Änderungen werden heute<br />

dem Bundestag zur Abstimmung<br />

vorgelegt. Nach der Sitzung des<br />

Bundesrats am 29. Juni <strong>2012</strong> kann<br />

- sofern kein Einspruch erfolgt -<br />

das Gesetz im Bundesgesetzblatt<br />

veröffentlicht werden. Es wird<br />

rückwirkend zum 1. April <strong>2012</strong> in Kraft treten.<br />

www.bmu.de<br />

23


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Markt<br />

24<br />

Erneuerbare Energien schaffen bleibende Werte<br />

Gutes und Nachhaltiges für die Umwelt<br />

und zukünftige Generationen tun<br />

Vielen Stiftern ist nicht bewusst, dass sie über die<br />

Stiftung hinaus Werte stiften können. Auch die Art,<br />

wie die Gelder der Stiftung angelegt sind, kann<br />

sinnvolle Werte schaffen. "Geschlossene Fonds im<br />

Bereich Erneuerbare Energien werden aufgelegt,<br />

um konkrete Projekte wie Windparks, Biogas- oder<br />

Solaranlagen zu finanzieren", erklärt Anette Rehm,<br />

Gründungsmitglied der Initiative Geld mit Sinn! Finanzexpertin<br />

und Marketingleitung bei UDI - umweltfreundliche<br />

Geldanlagen.<br />

Der Anleger kann sich innerhalb eines begrenzten<br />

Zeitraums beteiligen. Ist das für die Projektrealisierung<br />

benötigte Eigenkapitalvolumen erreicht, wird<br />

der Fonds geschlossen. Alle Details zum Investitionsvorhaben<br />

sind in einem geprüften und genehmigten<br />

Verkaufsprospekt dargestellt. Dabei werden<br />

offen die Chancen und etwaige Risiken dieser Geldanlage<br />

aufgelistet.<br />

Erneuerbare-Energien-Fonds als Alternative<br />

Solarfonds mit sieben Prozent Ertrag pro Jahr, Investitionen<br />

in Windparks mit acht Prozent jährlicher<br />

Ausschüttung, Biosgasfonds können sogar bis zu<br />

zehn Prozent Ertrag pro Jahr bringen. Damit haben<br />

sich Geldanlagen in erneuerbare Energien als interessante<br />

Alternativen für die Anleger entwickelt.<br />

Die Anlagedauer von Erneuerbare-Energien-Fonds<br />

ist in der Regel auf 20 Jahre ausgelegt. Denn so<br />

lange kann der Fonds mit den festgelegten Preisen<br />

aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz rechnen. Der<br />

Profit für die Anleger kommt aus den Erträgen, die<br />

das Projekt aus den Einspeiseerlösen der "sauberen"<br />

Energie erwirtschaftet.<br />

Anleger investieren direkt in Sachwerte, also in Solarparks,<br />

Wind- und Biogasanlagen. Außerdem: Energie<br />

wird immer gebraucht und die Sicherstellung der<br />

Energieversorgung ist eine vordringliche Aufgabe.<br />

Neben dem klassischen Beteiligungsmodell des geschlossenen<br />

Fonds gibt es auch Zinspapiere, über die<br />

in erneuerbare Energien investiert wird. Der Anleger<br />

gibt an das Unternehmen ein nachrangiges Darlehen<br />

und erhält dafür jährlich eine Zinszahlung aus<br />

den Jahresüberschüssen. Laufzeiten bis zu 10 Jahren<br />

machen solche Papiere als Alternative interessant.<br />

Auch hier gilt: Es handelt sich um Unternehmensbeteiligungen<br />

mit allen Chancen (hohe Rendite),<br />

aber auch Risiken (Ausbleiben der Zinszahlungen<br />

oder Kapitalrückzahlung). Der Unterschied zum<br />

"klassischen" geschlossenen Fonds: <strong>Das</strong> Anlegergeld<br />

fließt nicht direkt in einen Anteil an z.B. einem<br />

Solarpark, sondern in ein Unternehmen, das in diese<br />

Sachwerte investiert. Die Mindestbeteiligung an<br />

solchen "grünen Geldanlagen" beträgt in der Regel<br />

5.000 Euro.<br />

Statt einer Beteiligung an einem Fonds oder einem<br />

Zinspapier können Anleger ab einer Größenordnung<br />

von 100.000 Euro aufwärts auch in individuelle<br />

Erneuerbare-Energie-Projekte investieren. Hier<br />

lohnt die konkrete Nachfrage bei Anbietern solcher<br />

"grünen Geldanlagen". Gute Übersichten bieten<br />

z.B. www.geldmitsinn.de, www.greevalue.de.<br />

Autorin: Anette Rehm, Gründungsmitglied der Initiative<br />

Geld mit Sinn!, Finanzexpertin und Marketingleitung<br />

bei UDI - umweltfreundliche Geldanlagen


Emmisionvolumen von Solarfonds sinkt<br />

Wandel auf dem Markt<br />

für erneuerbare Energien<br />

<strong>Das</strong> Emissionsvolumen von Solarfonds sinkt. Stattdessen<br />

werden Wind- und Wasserkraftfonds immer<br />

beliebter. Deren Anteil am Emissionsvolumen<br />

ist deutlich gestiegen. In Deutschland und anderen<br />

europäischen Staaten verlieren Photovoltaikanlagen<br />

an Attraktivität. Der Grund dafür sind die sinkenden<br />

Einspeisevergütungen. Zusätzlich werden die zur<br />

Verfügung stehenden Flächen zunehmend eingeschränkt.<br />

Seit 2010 werden Solaranlagen auf Ackerflächen<br />

nicht mehr gefördert. Künftig sollen keine<br />

Anlagen ab 10 Megawatt mehr gefördert werden.<br />

Im Bereich der Energiefonds betrug der Anteil der<br />

Solarfonds <strong>2012</strong> noch 82 %. Momentan liegt deren<br />

Anteil bei nur noch 29 %. Gründe für diese drama-<br />

Rheinische Post:<br />

Der Vize-Chef der Unions-Bundestagsfraktion, Michael<br />

Fuchs, rechnet wegen der Energiewende mit<br />

einem drastischen Anstieg der Strompreise. "Im Jahr<br />

2014 wird die EEG-Umlage nach unseren Berechnungen<br />

durch die massive Einspeisung der Windenergie<br />

inklusive Mehrwertsteuer auf acht Cent pro<br />

Kilowattstunde steigen", sagte Fuchs der in Düsseldorf<br />

erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe).<br />

Damit müsste eine vierköpfige Familie mit<br />

einem Durchschnittsverbrauch von jährlich 5000 Kilowattstunden<br />

alleine 400 Euro pro Jahr für die Förderung<br />

von Öko-Strom aufbringen. Im kommenden<br />

Jahr rechnet Fuchs mit einem Anstieg der Umlage<br />

auf 5,7 Cent pro Kilowattstunde. Der CDU-Politiker<br />

forderte eine Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG). "Die Überförderung der Photovoltaik<br />

führt zu absurden Exzessen. <strong>Das</strong> EEG als einer der<br />

Hauptkostentreiber bedarf einer grundlegenden Re-<br />

Markt | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

tische Entwicklung waren Schwierigkeiten bei der<br />

Akquisition geeigneter Produkte und die sinkenden<br />

Einspeisetarife. Zusätzlich herrscht bei den Anlegern<br />

generell eine große Unsicherheit im Zusammenhang<br />

mit den Investments in den südeuropäischen<br />

Staaten. Von dieser Entwicklung profitieren Wind-<br />

und Wasserkraftfonds. Deren Anteil am Emissionsvolumen<br />

ist in letzter Zeit erheblich gestiegen und<br />

liegt momentan bei Windfonds bei 13 % und bei<br />

Wasserkraftfonds bei knapp 22%. Diese Situation<br />

verdeutlicht, dass der Markt für erneuerbare Energien<br />

extrem von den Rahmenbedingungen abhängt<br />

und einem stetigen Wandel unterworfen ist. www.<br />

deutscheanlegerstiftung.de<br />

Unionsfraktionsvize: EEG-Umlage steigt<br />

2014 auf acht Cent pro Kilowattstunde<br />

form", sagte Fuchs. Alleine im ersten Halbjahr seien<br />

Solaranlagen mit einer Leistung von 4200 Megawatt<br />

aufgebaut worden, mehr als doppelt so viele wie<br />

im Vorjahreszeitraum. Fuchs fürchtet, dass die steigenden<br />

Strompreise die deutsche Wirtschaft belasten.<br />

"Die Energiepreise sind auf dem besten Wege,<br />

sich nicht nur in Europa sondern weltweit zum industriepolitischen<br />

Standortfaktor Nr. 1 zu entwickeln.<br />

Wenn wir die Energiewende falsch machen,<br />

gefährdet sie den Industriestandort Deutschland."<br />

Fuchs regte einen degressiven Abbau der Förderung<br />

an. "Vorstellbar wäre, dass Anbieter von Öko-Strom<br />

nur noch eine bestimmte Menge des Stroms voll<br />

vergütet ins Netz einspeisen dürfen. Mit jedem Jahr<br />

könnte der Anteil des Stroms, den die Produzenten<br />

selbst am Markt verkaufen müssen, um zehn Prozent<br />

steigen."<br />

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<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Markt<br />

26<br />

Schwache Jahresbilanz:<br />

<strong>Das</strong> Volumen nachhaltiger Fonds<br />

schrumpft in Deutschland<br />

Die nachhaltigen Investmentfonds in Deutschlands<br />

haben 2011 sowohl beim Gesamtvolumen in Euro<br />

als auch von der Fondsanzahl her abgenommen<br />

Ende 2010 waren noch 32,4 Milliarden Euro in<br />

solchen Fonds angelegt, am 31.Dezember 2011<br />

waren es 28,1 Milliarden Euro – ein Minus von<br />

zwölf Prozent. <strong>Das</strong> hat die jährliche Marktuntersuchung<br />

des unabhängigen<br />

Dortmunder FachinformationsdienstesECOreporter.de<br />

ergeben. 1999<br />

begann ECOreporter.de<br />

mit den jährlichen Marktuntersuchungen<br />

im Auftrag<br />

des NRW-Umweltministeriums.<br />

Mittlerweile<br />

werden die in der Branche<br />

anerkannten Zahlen<br />

von ECOreporter.de als<br />

ein Ergebnis der eigenen<br />

fortlaufenden Marktuntersuchungenveröffentlicht.<br />

Auch 2009 hatte<br />

das Gesamtvolumen der<br />

nachhaltigen Fonds mit<br />

rund 30 Milliarden Euro<br />

noch höher gelegen als<br />

2011. Insgesamt waren<br />

Ende 2011 in Deutschland<br />

289 Nachhaltigkeitsfonds<br />

zum Vertrieb<br />

zugelassen. Ein Jahr zuvor<br />

waren es noch 306<br />

Fonds. „Einige Nachhaltigkeitsfonds<br />

wurden im<br />

vergangenen Jahr mit<br />

anderen fusioniert, andere mangels Anlagevolumen<br />

eingestellt“, erläutert ECOreporter.de-Chefredakteur<br />

Jörg Weber. <strong>Das</strong> geschrumpfte Volumen<br />

führt er vor allem darauf zurück, dass die in den<br />

Fonds enthaltenen Aktien Kursverluste hinnehmen<br />

mussten: „Die Anleger haben sich nicht von<br />

ihren nachhaltigen Fonds getrennt“, sagt Weber.<br />

153 der 289 nachhaltigen Fonds sind reine Aktienfonds.<br />

Sie verloren über das Jahr im Schnitt<br />

14,4 Prozent an Wert. Der Dortmunder Informationsdienst<br />

ECOreporter untersucht den Markt der<br />

nachhaltigen Geldanlage seit 1997 kontinuierlich.<br />

Als ECOreporter 1997 diese Daten erstmals ermittelte,<br />

gab es nur zwölf nachhaltige Fonds mit<br />

insgesamt lediglich 220<br />

Millionen Euro Volumen.<br />

In die Fondsbilanz<br />

von ECOreporter.<br />

de eingeflossen sind<br />

die Daten der nachhaltigen<br />

Aktien-, Renten-,<br />

Misch-, Dach-, Geldmarkt-<br />

und Erneuerbare-<br />

Energie-Fonds sowie von<br />

nachhaltigen ETF und<br />

Mikrofinanzfonds. Berücksichtigt<br />

sind nur die<br />

in Deutschland zum Vertrieb<br />

zugelassenen nachhaltigen,<br />

ethischen oder<br />

Erneuerbare-Energie-<br />

Fonds. Nicht enthalten<br />

sind also Fonds aus anderen<br />

deutschsprachigen<br />

Ländern wie Österreich<br />

oder teilweise deutschsprachigen<br />

Ländern wie<br />

Schweiz, Liechtenstein<br />

oder Luxemburg. Erfasst<br />

sind zudem nur die zum<br />

Vertrieb zugelassenen<br />

und damit von normalen<br />

Anlegern zu zeichnenden<br />

Fonds. Nicht handelbare Spezialfonds für<br />

Institutionen sind nicht erfasst. Nicht enthalten<br />

sind auch so genannte geschlossene Fonds, die<br />

meist auf einer GmbH&Co KG basieren und zu<br />

einer anderen Finanzprodukt-Kategorie gehören<br />

(Beispiel: geschlossener Solarfonds, der in eine Solaranlage<br />

investiert).www.ecoreporter.de


Herausforderungen im Stromnetz<br />

Erneuerbare Energien stellen ihre<br />

Leistungsfähigkeit unter Beweis<br />

In die deutschen Stromnetze wurde nach der Liberalisierung<br />

des Strommarktes 1998 viele Jahre lang<br />

zu wenig investiert. Der entstandene Modernisierungsstau<br />

muss endlich aufgelöst werden. Als Vorteil<br />

erweist sich, dass das Netz nun gleich auf das<br />

erneuerbare Energiesystem der Zukunft vorbereitet<br />

werden kann. Die Netzbetreiber sind nun am Zuge,<br />

die Investitionen in ihre Infrastruktur in Angriff zu<br />

nehmen. Anreize bestehen angesichts einer Rendite<br />

von mehr als neun Prozent. Zugleich darf das<br />

langsame Tempo bei der Modernisierung des Stromnetzes<br />

nicht als Vorwand dienen, Investitionen in<br />

den erforderlichen Ausbau Erneuerbarer Energien<br />

zu bremsen. Ins Blickfeld gerückt sind die Stromnetze<br />

nicht zuletzt durch den kürzlich vorgelegten<br />

Netzentwicklungsplan der Übertragungsnetzbetreiber.<br />

Noch bis zum 10. Juli können Stellungnahmen<br />

zu diesem Plan eingereicht werden. "<strong>Das</strong>s die Erneuerbaren<br />

Energien den Modernisierungsbedarf in<br />

den Stromnetzen beschleunigen, ist unstrittig. Die<br />

Erneuerbaren Energien sind ein wichtiger Treiber für<br />

die Anpassung der Netzinfrastruktur. Gerne vergessen<br />

wird dabei allerdings, dass schon vor der Energiewende<br />

von 2011 erheblicher Investitionsbedarf<br />

bestand", erinnert der Geschäftsführer der Agentur<br />

für Erneuerbare Energien, Philipp Vohrer.<br />

Von den 2009 im Energieleitungsausbaugesetz festgelegten<br />

rund 1.800 Kilometern an Trassen sind laut<br />

Bundesnetzagentur (BNetzA) bis jetzt erst 214 Kilometer<br />

gebaut. Zudem hat die BNetzA wiederholt<br />

auf Nadelöhre in den Netzen hingewiesen, die es<br />

für eine effiziente Nutzung Erneuerbarer Energien<br />

zu beseitigen gilt. Die Zahlen der BNetzA zeigen,<br />

dass die Netzbetreiber jetzt am Zuge sind, in ihre<br />

Infrastruktur zu investieren. "Nach der klaren Entscheidung<br />

für den forcierten Umstieg auf Erneuerbare<br />

Energien ist die Zeit reif, die Stromnetze an<br />

diesem Ziel auszurichten. Damit schlägt man zwei<br />

Fliegen mit einer Klappe: Modernisierung und Systemwechsel.<br />

Beides in einem Zuge zu realisieren,<br />

ist volkswirtschaftlich viel günstiger als ein isoliertes<br />

Vorgehen", unterstreicht Vohrer.<br />

Markt | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Warnung vor Missbrauch des Themas Netzausbau<br />

Die BNetzA hat mit ihrer Analyse besonders stark<br />

beanspruchter Leitungen - so zwischen Bayern und<br />

Thüringen oder zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen<br />

- wichtige Hinweise auf den künftigen<br />

Netzausbaubedarf gegeben. "Bestehende Engpässe<br />

im Netz dürfen nicht so gravierend werden, dass sie<br />

die Ausbaudynamik bei den Erneuerbaren Energien<br />

gefährden. Bisher ist dies auch noch nicht der Fall",<br />

betont Vohrer. "<strong>Das</strong> wichtige Thema des Netzausbaus<br />

darf nicht missbraucht werden, um den forcierten<br />

Ausbau der Erneuerbaren Energien auszubremsen",<br />

warnt der AEE-Geschäftsführer.<br />

Flexibilisierung des Stromverbrauchs möglich<br />

<strong>Das</strong> Energiesystem der Zukunft wird von den Erneuerbaren<br />

geprägt. "Ein flächendeckender Ausbau<br />

der Erneuerbaren Energien kann in Verbindung<br />

mit einer Flexibilisierung des Kraftwerksparks und<br />

des Stromverbrauchs den Bedarf an neuen Höchstspannungstrassen<br />

verringern", erklärt Vohrer. Dies<br />

begründet er mit der dezentralen Struktur der Erneuerbaren.<br />

Moderne Verteilsysteme, sogenannte<br />

Smart Grids, können zur Entlastung der Übertragungsnetze<br />

beitragen. Sie können helfen, die bisher<br />

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<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Markt<br />

28<br />

kaum erschlossenen Potenziale zur Steuerung der<br />

Stromnachfrage zu heben. "<strong>Das</strong> gilt für Gewerbe,<br />

Handel und Dienstleistungen ebenso wie für Privatverbraucher<br />

und Großabnehmer in der Industrie",<br />

unterstreicht Vohrer.<br />

Branche an Lösungen beteiligt<br />

Zur Stabilisierung und Entlastung der Netze ist die<br />

Erneuerbare-Energien-Branche selbst an Lösungen<br />

beteiligt. "Moderne Windkraft- und Solarstromanlagen<br />

beherrschen alle relevanten Systemdienstleistungen,<br />

um Frequenz und Spannung im Netz stabil<br />

zu halten. Ihre dezentrale Struktur entlastet die<br />

<strong>Das</strong> Emissionsvolumen von Solarfonds sinkt. Initiatoren<br />

legen stattdessen vermehrt Wind- und<br />

Wasserkraftfonds auf. Deren Anteil am Emissionsvolumen<br />

ist deutlich gestiegen. Investment in Photovoltaikanlagen<br />

verlieren an Attraktivität – dies<br />

gilt sowohl für Deutschland als auch für andere<br />

europäische Märkten. Hintergrund sind die stetig<br />

sinkenden Einspeisevergütungen. Mit dem aktuell<br />

geplanten Einspeiseniveau können Photovoltaikanlagen<br />

in Deutschland kaum mehr rentabel betrieben<br />

werden. Hinzu kommt, dass die zur Verfügung stehenden<br />

Flächen zunehmend eingeschränkt werden.<br />

Seit 2010 werden Solaranlagen auf Ackerflächen<br />

nicht mehr gefördert. Künftig gilt dies auch für alle<br />

Anlagen, die größer als 10 Megawatt sind. Im Jahr<br />

2010 betrug der Anteil der Solarfonds am Emissionsvolumen<br />

im Segment Energiefonds über 82<br />

Prozent. Im vergangenen Jahr sank der Anteil der<br />

Solarfonds auf nur noch 47 Prozent. In den ersten<br />

fünf Monaten <strong>2012</strong> ist der Anteil noch weiter gefallen.<br />

Reine Solarfonds stehen aktuell nur noch für<br />

29 Prozent des Emissionsvolumens im Segment der<br />

Energiefonds. Neben dem Absinken der Einspeisetarife<br />

waren auch zunehmende Schwierigkeiten bei<br />

Übertragungsnetze. Für die Energiewende brauchen<br />

wir die Solarenergie ebenso wie die Windkraft, und<br />

den Norden Deutschlands genauso wie südliche Regionen",<br />

sagt Vohrer.<br />

Welche Anpassungen im Energieversorgungssystem<br />

der Zukunft notwendig sind, zeigt ein neues<br />

Ausgabe 58 in der Reihe Renews Spezial der Agentur<br />

für Erneuerbare Energien: "Smart Grids" für<br />

die Stromversorgung der Zukunft. Optimale Verknüpfung<br />

von Stromerzeugern, -speichern und<br />

-verbrauchern. Die Publikation ist im Internet veröffentlicht<br />

unter www.unendlich-viel-energie.de/<br />

de/service/mediathek/renewsspezial.html<br />

Wind- und Wasserkraftfonds auf dem<br />

Vormarsch<br />

der Akquisition von geeigneten Projekten ein Grund<br />

für diese Entwicklung. Die zunehmende Konkurrenz<br />

in diesem Bereich drückte auf die erzielbaren Renditen<br />

und reduziert somit die Attraktivität zusätzlich.<br />

Hinzu komm, dass die Unsicherheit, die mit Investments<br />

in den südeuropäischen Staaten verbunden<br />

sind, das Interesse der Anleger drosselt. Von dieser<br />

Entwicklung profitieren können insbesondere zwei<br />

Assetklassen: Wasserkraft wurde im vergangenen<br />

Jahr neu entdeckt und erreichte auf Anhieb einen<br />

Anteil von 13 Prozent am Emissionsvolumen. Von<br />

Januar bis Mai dieses Jahres erhöhte sich der Anteil<br />

auf 22 Prozent. Der zweite große Profiteur ist<br />

die Windkraft. In den vergangenen Jahren lag der<br />

Anteile am emittierten Volumen bei maximal 2,5<br />

Prozent. Im Jahr 2011 waren es bereits 8 Prozent.<br />

In diesem Jahr stehen Windfonds bislang für 12 Prozent<br />

des emittierten Volumens im Bereich Energie.<br />

<strong>Das</strong> zeigt, dass der Markt für Erneuerbare-Energien-<br />

Fonds einem stetigen Wandel unterworfen ist. Ändernde<br />

Rahmenbedingungen tragen ihren Teil dazu<br />

bei und sorgen damit immer wieder für eine veränderte<br />

Produktpalette. www.scope.de


Weltrekord:<br />

Der Ausbau der Photovoltaik und das frühsommerliche<br />

Wetter haben Deutschland einen neuen Weltrekord<br />

bei der Stromerzeugung aus Sonnenenergie<br />

beschert. Bei wolkenlosem Himmel waren am gestrigen<br />

Freitagmittag erstmals deutsche Solaranlagen<br />

mit über 20.000 MW Leistung am Netz und<br />

haben umweltfreundlichen Strom produziert, teilte<br />

das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative<br />

Energien (IWR) in Münster mit. Die solare Kraftwerksleistung<br />

erreichte am Mittag 22.000 MW. <strong>Das</strong><br />

entspricht der Leistung von mehr als 20 Atomkraftwerken.<br />

" Es gibt derzeit kein anderes Land auf der<br />

Erde, in dem Solaranlagen mit einer Leistung von<br />

über 20 000 MW Strom produzieren können", so<br />

Allnoch.<br />

Photovoltaik liefert genau dann den Strom,<br />

wenn die höchste Stromnachfrage ist<br />

Der Beitrag der Photovoltaik zur Stromversorgung<br />

deckt die in Deutschland tagsüber bis Mittag zunehmende<br />

Stromnachfrage immer mehr ab. Der Strombedarf<br />

folgt im Tagesgang einer Glockenkurve, d.h.<br />

nachts wird wenig Strom benötigt, tagsüber steigt<br />

die Stromnachfrage bis zum Mittag kräftig an und<br />

fällt bis zum Abend gleichmäßig wieder ab. Allnoch:<br />

"Es wird häufig unterschätzt, dass die Sonne genau<br />

dann erhebliche Leistung bringt, wenn sie am meisten<br />

gebraucht wird: in den Spitzenzeiten am Mittag."<br />

Teure Spitzenlastkraftwerke kommen immer<br />

seltener oder gar nicht mehr zum Einsatz.<br />

Photovoltaik-Strom entlastet die Stromnetze<br />

Die Solaranlagen produzieren den Strom dezentral,<br />

d.h. auf den Dächern oder den Freiflächenanlagen<br />

und damit sehr nahe am Ort des Verbrauchers. Der<br />

PV-Strom wird überwiegend lokal vor Ort dort erzeugt,<br />

wo er auch gleich wieder verbraucht wird.<br />

<strong>Das</strong> entlastet die Stromnetze. Wenn große konventi-<br />

Markt | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Deutsche Solaranlagen produzieren<br />

erstmals Strom mit über 20.000 MW<br />

Leistung<br />

onelle Kraftwerke den Strom an einzelnen zentralen<br />

Standorten produzieren, muss er oft erst über weite<br />

Strecken zum Verbraucher transportiert werden.<br />

Solarstrom reduziert die Kosten für den Spitzenlaststrom<br />

- Verbraucher zahlen zu Unrecht<br />

Was die meisten Verbraucher nicht wissen: Der Photovoltaik-Anlagen<br />

produzieren immer mehr Strom<br />

vor allem zur Zeit der höchsten Stromnachfrage.<br />

Diesen Spitzenlaststrom müssten normalerweise<br />

teure Gaskraftwerke liefern. Die Kosten für den Einsatz<br />

solcher Gaskraftwerke pro Kilowattstunde sind<br />

sehr hoch. Obwohl der Solarstrom teuren Spitzenlaststrom<br />

ersetzt, wird dieser nicht entsprechend<br />

vergütet, sondern der Solarstrom muss an der Börse<br />

auf Grund politischer Vorgaben weit unter Wert (aktuell<br />

3 - 5 Cent pro Kilowattstunde) verkauft werden.<br />

Und was die meisten Verbraucher auch nicht wissen:<br />

Der Staat zahlt keine Solarförderung oder Subvention.<br />

Die Höhe der vom Stromkunden zu zahlenden<br />

EEG-Umlage bildet sich aus der Differenz zwischen<br />

den Zahlungen an den Betreiber einer Solaranlage<br />

(Beispiel: 19 ct/kWh) für den eingespeisten Ökostrom<br />

und dem Verkaufserlös (3 - 5 ct/kWh) an der<br />

Börse. Die entstehende Differenz (hier: 19 minus 5<br />

ct = 14 ct) trägt der Stromverbraucher. Weil immer<br />

mehr regenerativer Strom an der Börse verkauft<br />

wird, sinken die Strompreise an der Börse und damit<br />

die Verkaufserlöse. <strong>Das</strong> ist gut für die Stromhändler,<br />

die den Strom billig einkaufen können, aber mit<br />

den fallenden Strompreisen an der Börse erhöhen<br />

sich die Differenzkosten und infolge dessen die EEG-<br />

Umlage für die Stromkunden. www.iwr.de<br />

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<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Markt<br />

30<br />

Grüne Investments für Privatanleger<br />

Im Zeichen von Nachhaltigkeit und<br />

Rendite<br />

Der Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung<br />

ist eine der Schlüsselaufgaben des 21. Jahrhunderts.<br />

Kaum ernannt ist der neue Bundesumweltminister<br />

Peter Altmaier gefordert, Lösungen<br />

für das Ziel der Bundesregierung zu finden, bis zum<br />

Jahr 2050 mindestens 80 Prozent des Stroms aus<br />

Erneuerbaren Energien zu gewinnen. Heute sind es<br />

etwa 20 Prozent, die aus Sonne, Wind & Co. erzeugt<br />

werden. Eine der größten Herausforderungen<br />

liegt darin, den Strom von Offshore-Windparks zu<br />

den Verbrauchern in den großen Ballungszentren<br />

in ganz Deutschland zu transportieren. Der milliardenschwere<br />

Ausbau der Stromnetze ist dringend<br />

erforderlich. Strittig ist aktuell, wie die künftige<br />

Solarförderung gestaltet werden soll. Nach den geplanten<br />

scharfen Einschnitten bei der Vergütung<br />

neuer Photovoltaikprojekte, wurde am 11. Mai<br />

<strong>2012</strong> der Vermittlungsausschuss angerufen. Geht es<br />

nach dem Willen des zwischenzeitlich entlassenen<br />

Bundesumweltministers Röttgen und dem Bundeswirtschaftsminister<br />

Rößler, sinkt unter anderem der<br />

Tarif, es wird nur 80 bis 90 Prozent des produzierten<br />

Stroms vergütet und Großprojekte sind nicht vergütungsfähig.<br />

Mangels positiver Aussichten und durch<br />

die starke Konkurrenz unter den Modulherstellern,<br />

haben mehrere Unternehmen Insolvenz anmelden<br />

müssen, darunter auch der einstige Börsenstar Q-<br />

Cells. First Solar, ein Hersteller von Dünnschichtmodulen,<br />

hat die Werksschließung in Frankfurt / Oder<br />

angekündigt.<br />

Dabei erfreuen sich Beteiligungen an Erneuerbaren<br />

Energieprojekten bei Investoren großer Beliebtheit.<br />

Neben Privatanlegern engagieren sich beispielsweise<br />

Stadtwerke oder Versicherungen mit Kapital.<br />

Die Photovoltaikanlage ist der Klassiker unter den<br />

Hauseigentümern mit geeignetem Dach. Und wer<br />

keine Möglichkeit zur Installation hat, der engagiert<br />

sich im Rahmen einer Beteiligung, beispielsweise an<br />

einem geschlossenen Fonds. Laut dem Verband Geschlossener<br />

Fonds e.V. wurden im letzten Jahr 637<br />

Mio. Euro Eigenkapital (Fondsvolumen 1,51 Mrd.<br />

Euro) über Energiefonds eingeworben. Die Feri EuroRating<br />

Services AG gibt in ihrer Gesamtmarktstudie<br />

der Beteiligungsmodelle <strong>2012</strong> ein investiertes Eigenkapital<br />

von 730 Mio. Euro (Fondsvolumen 1,62<br />

Mrd. Euro) an. Trotz einer Verringerung der Eigenkapitalplatzierung<br />

gegenüber dem Vorjahr von 21<br />

Prozent, ist dies gemäß Feri-Studie der zweithöchste<br />

Eigenkapitalbetrag, der seit Ermittlung der Platzierungszahlen<br />

1997 angelegt wurde. Bezogen auf<br />

gesamte Fondsvolumen, hatten Solarfonds übrigens<br />

einen Anteil von 66,5 Prozent.<br />

Wer grün investieren will, dem bietet sich ein breites<br />

Spektrum von Möglichkeiten. Erneuerbare Energiefonds<br />

finanzieren Photovoltaik, Biogas-, Wind-<br />

oder Wasserkraftprojekte. Weitere Fonds finanzieren<br />

nachhaltige Immobilien, sogenannte Green<br />

Buildings, oder investieren in agrar- oder forstwirtschaftliche<br />

Projekte. Die unternehmerischen Beteiligungsangebote<br />

sind meist als geschlossene Fonds<br />

oder als festverzinsliche Wertpapiere konzipiert.<br />

Die greenValue GmbH, Betreiberin des gleichnamigen,<br />

unabhängigen und neutralen Informationsportals<br />

hat ermittelt, dass aktuell 84 grüne Beteili-


gungen mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von<br />

ca. 4,8 Milliarden Euro in Platzierung sind. Rund 33<br />

Prozent sind Beteiligungen mit festverzinslichem<br />

Charakter zuzuordnen, 67 Prozent geschlossenen<br />

Fonds. Innerhalb der geschlossenen grünen Fonds<br />

ist der Anteil von Green Buildings mit knapp 40<br />

Prozent auffallend hoch. Solarfonds folgen mit 28<br />

Prozent und Wasserfonds beanspruchen circa 10<br />

Prozent des Fondsvolumens.<br />

Die Laufzeiten aktueller Beteiligungen unterscheiden<br />

sich deutlich. Während festverzinsliche Wertpapiere<br />

eher kürzere Laufzeiten zwischen zwei und<br />

neun Jahren aufweisen, sind geschlossene Fonds<br />

mit Laufzeiten zwischen sechs und 20 Jahren prospektiert.<br />

Die durchschnittlichen Auszahlungen betragen<br />

pro Jahr je nach Konzeption zwischen 6 - 10<br />

Prozent, die Kapitalrückzahlung kommt hinzu.<br />

Innerhalb der New Energy Fonds entfällt auf Solarfonds<br />

das größte Fondsvolumen. Sie investieren<br />

meist in Anlagen, mit bereits erfolgter Inbetriebnahme<br />

und gesicherter Vergütung. Denn im Zuge<br />

der geplanten Veränderungen der Solarvergütung<br />

herrscht Unsicherheit bei Projektierern und Initiatoren.<br />

Die Folge: neue Projekte liegen auf Eis und es<br />

kommen weniger neue Photovoltaikfonds auf den<br />

Markt.<br />

Doch das entmutigt Initiatoren nicht. Sie suchen<br />

nach alternativen Investments und werden bei den<br />

Themen Wind und Wasser fündig. Windfonds finanzieren<br />

in aller Regel mehrere Windenergieanlagen.<br />

Die Vergütung erfolgt bei deutschen Anlagenstandorten<br />

meist gemäß EEG, wobei die Erträge durch<br />

Direktvermarktung des Stroms noch verbessert werden<br />

können. Wasserfonds finanzieren Wasseraufbereitungs-<br />

und -versorgungsanlagen, sowie Projekte<br />

die Strom aus Wasserkraft erzeugen. Ihre Anlageobjekte<br />

finden die Anbieter von Wasserkraftfonds im<br />

Ausland, etwa in der Türkei oder in Frankreich. Wasseraufbereitungs-<br />

und versorgungsanlagen werden<br />

überwiegend global umgesetzt.<br />

Die Anzahl von Biogasfonds verharrt weiterhin auf<br />

niedrigem Niveau. Nur wenige spezialisierte Anbieter<br />

widmen sich dieser Energieform, denn im<br />

Vergleich zu Wind- und Solarkraftwerken sind die<br />

Herausforderungen besonders im täglichen Betrieb<br />

ungleich höher. Die Anzahl deutschlandweit<br />

Markt | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

installierter Anlagen zeigt, dass diese Form der Energiegewinnung<br />

an sich etabliert ist. Immerhin erzeugten<br />

über 7.100 Biogasanlagen mit 2.780 MW<br />

installierter Leistung im Jahr 2011 stolze 17,5 Mrd.<br />

Kilowattstunden (kWh) Strom und 16,5 Mrd. kWh<br />

Wärme. Weitere Gründe für die geringe Fondsanzahl<br />

sind, dass viele Anlagen von Landwirten finanziert<br />

und betrieben werden, andere Projekte sind für<br />

Fondsgesellschaften schlichtweg zu klein.<br />

Anleger, die ihr Kapital bevorzugt in Immobilien investieren,<br />

können bei Green Buildings ihren Beitrag<br />

zur Nachhaltigkeit leisten. Die nationalen Zertifizierungssysteme<br />

unterschieden sich in ihren Kriterien,<br />

wobei in Deutschland das DGNB Zertifikat (Deutsche<br />

Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) am häufigsten<br />

verwendet wird. Es bewertet die Gebäude<br />

nach ökologischen, sozialen und ökonomischen<br />

Faktoren. Zumindest mit Blick auf Energieeffizienz,<br />

hat so jede Immobilie - unabhängig ob Neubau oder<br />

saniertes Objekt - die Chance ein grünes Gebäude<br />

zu sein.<br />

Neben Beteiligungen an Umwelt- und Erneuerbaren<br />

Energiefonds, können Anleger auch in Einzelprojekte<br />

oder Beteiligungen in Form von Private<br />

Placements investieren. Photovoltaikanlagen auf gepachteten<br />

Dächern oder kleinere Anlagen zur Wärmeversorgung<br />

kommen beispielsweise als Single<br />

Investments in Betracht. Einen aktuellen und unabhängigen<br />

Überblick von grünen Investments finden<br />

Anleger unter www.greenvalue.de.<br />

Daniel Kellermann, Geschäftsführer<br />

greenValue GmbH<br />

31


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Wasser<br />

32<br />

Scope Analyse:<br />

Aquila HydropowerINVEST IV erhält AA-<br />

Der Fonds investiert mittelbar in fünf Wasserkraftwerke<br />

in der Osttürkei. Diese wurden bereits letztes<br />

Jahr fertiggestellt. Bereits nach 10 Jahren ist erstmals<br />

ein Verkauf möglich. Die Fondsgesellschaft<br />

investiert über eine Investitionsgesellschaft in fünf<br />

Wasserkraftwerke mit einer Leistung von 25 MW.<br />

Diesen sollen mit in Kraft treten des Kaufvertrages<br />

im 3. Quartal übernommen werden. Sie liegen alle<br />

am Fluss Karasu und erzeugen bereits seit letztem<br />

Jahr Strom. Die Vergütung ist in der Türkei für 10<br />

Jahre gesetzlich gesichert. Aber bereits jetzt liegt<br />

der Marktpreis über der garantierten Vergütung.<br />

Für die Kraftwerke liegen Ertragsgutachten vor<br />

in denen umfangreiche Abschläge berücksichtigt<br />

wurden. Insgesamt wird mit einer Stromerzeugung<br />

von 139 GWh kalkuliert. Der Initiator verfügt<br />

über umfangreiches Know-how und es handelt<br />

sich bereits um den vierten Fonds in diesem<br />

Bereich. Bei dem Ersteller der Kraftwerke handelt<br />

es sich um einen erfahrenen türkischen Baukonzern,<br />

so dass hier nur geringe Risiken bestehen.<br />

Weitere Risiken können durch die Entwicklung<br />

des Wechselkurses EUR/TRY entstehen, obwohl<br />

hier Ausweichmöglichkeiten bestehen. Chancen<br />

bestehen insbesondere bei einem stärkeren als<br />

prognostizierten Anstieg der Strompreise in der<br />

Türkei. Hier wurde vorsichtig mit 2,5 Prozent p.a.<br />

gerechnet. Die Scope-Analysten stufen die Investmentqualität<br />

des Fonds als gut ein, was einem Investment-Rating<br />

von A entspricht. Im Rahmen der<br />

Sensitivitätsanalyse wurde eine Renditeerwartung<br />

(n. St.) von 7,23 Prozent (Mid-Case) und eine Volatilität<br />

von 1,74 Prozent ermittelt. Im Management<br />

Rating Segment Erneuerbare Energien (Stichtag:<br />

Juni <strong>2012</strong>) vergaben die Scope-Analysten die Gesamtnote<br />

AA-, was einer sehr hohen Qualität entspricht.<br />

www.scope.de


Investmentfonds | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Trübe Solarzeiten? Bei der Kapitalanlegergesellschaft<br />

ÖKOWORLD kein Thema<br />

Sehr gut: 18,2% Performance seit<br />

Jahresbeginn für ÖKOVISION CLASSIC<br />

Stetige Aufwärtsbewegung in <strong>2012</strong>. ÖKOWORLD<br />

ist Tochter der versiko (WKN 540868). Der im<br />

Jahr 1996 aufgelegte nachhaltige Vorbildfonds<br />

ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC ist nicht zu<br />

bremsen: Im Jahr <strong>2012</strong> legte er per 20. Juli bereits<br />

die beeindruckende Performance von 18,2% hin.<br />

Die Performance seit Übernahme des Fondsmanagements<br />

Ende des Jahres 2009 überzeugt mit<br />

19,3%. Die 1-Jahres-Performance liegt bei 11,9%.<br />

Nach so viel "grünen Zahlen" bleibt festzustellen:<br />

ÖKOVISION bringt Ökonomie und Ökologie in den<br />

grünen Bereich. Die internationale Ausrichtung des<br />

ÖKOWORLD-Asset Managements, der Stock Picking<br />

Ansatz sowie der stringente Investmentprozess<br />

wirken risikoreduzierend, grenzen Verluste ein<br />

und sorgen für Gewinn mit Sinn. Kein Wunder also,<br />

dass unter 12 beobachteten Renten- und Nachhaltigkeitsfonds<br />

der ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC<br />

in den letzten drei Monaten die beste Performance<br />

unter den Nachhaltigkeitsfonds geleistet hat und<br />

auch im längeren Betrachtungszeitraum hervorragend<br />

abschneidet (Quelle: DER FONDS, Ausgabe<br />

11/<strong>2012</strong>). Alexander Mozer, Head of Portfoliomanagement<br />

und Managing Director der ÖKOWORLD<br />

LUX S.A. dazu: "Die signifikanten Positionen in unseren<br />

Fonds finden die Investoren u.a. im Gesundheitssektor,<br />

im nachhaltigen Transport, in Information<br />

und Kommunikation, im nachhaltigen Konsum<br />

sowie in Mobilität und Wohnen. Der Anleger kann<br />

sich über ein gut diversifiziertes Portfolio freuen.<br />

Und wie man sehen kann, gibt uns der Erfolg Recht<br />

– die Performancezahlen sind beachtlich und die<br />

Schwankungsintensität des Fonds gering."<br />

Nachhaltiges Öko-Investment bedeutet NICHT<br />

Solar-Investment<br />

Trübe Solar-Zeiten? Bei der Kapitalanlagegesellschaft<br />

ÖKOWORLD kein Thema.<br />

Die ÖKOWORLD wird als nachhaltige Kapitalanlagegesellschaft<br />

oft automatisch Solar-Investments<br />

zugeordnet. Zu Unrecht. Chefportfoliomanager<br />

Alexander Mozer dazu: "Nachhaltigkeit ist ein branchenübergreifendes<br />

Wirtschaftsprinzip und keine<br />

isolierte Branche." <strong>Das</strong> Spektrum für nachhaltige<br />

Investments ist deutlich breiter, und so finden sich<br />

Unternehmen aus verschiedenen Branchen im nach<br />

Positiv- und Negativkriterien geprüften Universum.<br />

ÖKOWORLD-Chef Alfred Platow dazu: "Wir sind<br />

Asset Manager und kein Solarinvestor!" Die Investmentboutique<br />

sieht auf der positiven Seite viele<br />

Megatrends intakt. Beispielsweise die Transformation<br />

der Essgewohnheiten zu Biolebensmitteln. Oder<br />

auch die Themen nachhaltiger Transport und Gesundheitsvorsorge.<br />

Viele dieser Aktien trotzen der<br />

negativen Grundstimmung an den Börsen, notieren<br />

nahe ihren Allzeithochs und sind noch mit viel Potenzial<br />

nach oben ausgestattet. Alexander Mozer führt<br />

weiter aus: „Die Nachrichtenlage am Solarmarkt<br />

deutete schon länger auf eine Konsolidierungswelle<br />

hin. Hohe Überkapazitäten kennzeichneten den<br />

Markt. Neben den sinkenden Absatzmärkten kämpfen<br />

die einstigen europäischen Solar-Stars mit der<br />

Konkurrenz aus Fernost, die über klare Kostenvorteile<br />

in der Produktion verfügt." www.versiko.de<br />

33


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Investmentfonds<br />

34<br />

Überrenditen für Anleger?<br />

Mit Umweltfonds erfolgreich investieren<br />

wmd: Wie rentabel ist eine nachhaltige Kapitalanlage<br />

für den Anleger im Vergleich zu traditionellen<br />

Produkten?<br />

Jürgen Klein: Mehrere repräsentative Studien bei<br />

Aktien von nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen<br />

in verschiedenen Zeitreihen haben gezeigt,<br />

dass diese nicht nur einen sozialen Mehrwert schaffen,<br />

sondern auch bei den Anlegern für Überrenditen<br />

sorgen. Solche Unternehmen verfügen häufig<br />

über eine langfristig ausgerichtete Unternehmensstrategie,<br />

innovativere Produkte und pflegen einen<br />

verantwortungsvollen und motivierenden Umgang<br />

mit ihren Mitarbeitern. Auf diese Weise lässt sich ein<br />

doppelter Mehrwert erzielen, da die Renditen nicht<br />

Interview mit Jürgen Klein,<br />

Vorstand für Vertrieb und Öffentlichkeitsarbeit,<br />

ecoConsort AG<br />

nur mit einem guten Gewissen erreicht werden,<br />

sondern auch gleichzeitig ein Beitrag zu einer nachhaltig<br />

ausgerichteten Gesellschaft geleistet wird.<br />

wmd: Wie ist ecoConsort derzeit im Markt aufgestellt?<br />

Welche Produkte bieten Sie aktuell an?<br />

Jürgen Klein: Die ecoConsort AG verfolgt als Emissionshaus<br />

für Nachhaltigkeit ein flexibles Produktkonzept<br />

über verschiedene Produktmäntel. Hierzu gehören<br />

derzeit mit dem INFINUS ecoConsort Fund<br />

ein offener Investmentfonds genauso wie Unternehmensanleihen<br />

in Form von grünen Orderschuldverschreibungen.<br />

Die Festzinsprodukte werden in<br />

vier verschiedenen Laufzeitenbereichen zwischen<br />

90 Tagen und fünf Jahren angeboten. Erträge lassen<br />

sich je nach Variante sowohl thesaurierend als<br />

zinssammelnde Nullkuponanleihe, mit jährlicher<br />

Ausschüttung oder annuitätisch mit festen monatlichen<br />

Auszahlungen von Zinsen und Anlagebetrag<br />

vereinnahmen.<br />

Anleger können so auch im kurzen bis mittleren<br />

Laufzeitbereich nachhaltig und mit planbaren Renditen<br />

investieren – eine einzigartige Kombination.<br />

Der INFINUS ecoConsort Fund betreibt als vermögensverwaltender<br />

Nachhaltigkeitsfonds ein gezieltes<br />

Fundpicking aus den besten Zielfonds aus<br />

dem Nachhaltigkeitssektor. So finden sich hier re-


nommierte Häuser wie SAM, Sarasin oder Picet<br />

wieder. Ein Anlagethema sind hier beispielsweise<br />

Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen. Über<br />

den vermögensverwaltenden Ansatz ohne starre<br />

Grenzen bei Anlageklassen und Investitionsquoten<br />

können Marktschwankungen gezielt abgefedert<br />

werden. Diese Strategie hat sich ausgezahlt. Im Vergleich<br />

von Öko-Invest liegt der INFINUS ecoConsort<br />

Fund im ersten Halbjahr unter den deutschsprachigen<br />

Umweltfonds auf dem ersten Platz.<br />

wmd: Wie ist das Chancen-/Risikoverhältnis für den<br />

Anleger bei Ihrer Unternehmensanleihe?<br />

Jürgen Klein: Die ecoConsort AG kann bei Laufzeitprodukten<br />

auf die langjährige Expertise ihres<br />

Mutterhauses PROSAVUS AG zurückgreifen. Die<br />

Namens-Genussrechte der PROSAVUS haben sich in<br />

der Vergangenheit in verschiedenen Marktphasen<br />

mit einer überdurchschnittlichen Basis- und Übergewinnverzinsung<br />

bewährt. Die breite Streuung<br />

mit Immobilien in Spitzenlagen, wachstumsstarken<br />

Investmentfonds | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Beteiligungen und fondsgebundenen Policen wird<br />

auch bei den Anleihen der ecoConsort AG im Nachhaltigkeitssektor<br />

beibehalten.<br />

wmd: Welche Ihrer Angebote werden von den Beratern<br />

derzeit am stärksten nachgefragt?<br />

Jürgen Klein: Wir verzeichnen sowohl beim IN-<br />

FINUS ecoConsort Fund als auch bei den festverzinslichen<br />

Wertpapieren ein stabiles Wachstum.<br />

So hatte die ecoConsort AG im Jahr 2011 bei den<br />

Oderschuldverschreibungen ein Emissionsvolumen<br />

von insgesamt 12 Mio. Euro. Bereits im ersten Halbjahr<br />

<strong>2012</strong> konnte der Vergleichswert des Vorjahres<br />

mit platzierten 7,8 Mio. Euro übertroffen werden.<br />

Ein Absatzrenner ist dabei die Annuitätenanleihe<br />

mit einer Laufzeit von fünf Jahren und zwei Monaten.<br />

Aufgrund der festen monatlichen Rückzahlungsbeträge<br />

lässt sie sich sehr gut mit verschiedenen<br />

Sparprodukten oder Darlehen kombinieren.<br />

Einsatzgebiete in der Praxis sind unter anderem die<br />

private Vorsorge oder Immobilienfinanzierungen.<br />

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<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Studien<br />

36<br />

Größte deutsche Ökostrom-Studie:<br />

Strom-Umsteiger meinen es ernst<br />

Ökostrom-Tarifwechsler:<br />

Eine pragmatische Minderheit<br />

Jeder vierte Deutsche sagt, er habe sich für einen<br />

Stromtarif entschieden, der Strom aus erneuerbaren<br />

Quellen liefert. <strong>Das</strong> zeigt der "Umsteiger-<br />

Report Energiewende", eine jetzt von der gemeinnützigen<br />

Change Centre Stiftung aus Meerbusch<br />

veröffentlichte Studie. Teilnehmer waren mehr<br />

als 1.000 repräsentativ befragte Bundesbürger.<br />

Vertiefend wurden über 5.500 Ökostromnutzer<br />

untersucht - das ist die aktuell größte Befragung<br />

zum Thema Ökostrom. Überraschend: Der Wechsel<br />

zu Ökostrom ist weder Mode noch Alibi zur Beruhigung<br />

des schlechten Umweltgewissens. Denn<br />

die meisten befragten Ökostromnutzer berichten<br />

von einem durchgängig ökologischen Verhalten:<br />

Sie nutzen öffentlichen Nahverkehr und Car-Sharing,<br />

kaufen saisonale und lokale Lebensmittel<br />

sowie energiesparende Haushaltsgeräte, vermeiden<br />

Einwegartikel und reduzieren ihre Haushaltsabfälle.<br />

Für Prof. Dr. Joachim Klewes, Leiter der<br />

Change Centre Stiftung und Honorarprofessor an<br />

der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, sind<br />

das typische Merkmale für ein schnell wachsendes<br />

Nachfragepotential nach grünem Strom: "Am<br />

Anfang einer neuen Nachfragewelle stehen regel-<br />

mäßig überzeugte Menschen mit einem konsequenten<br />

Verhaltensmuster. Wenig später folgen<br />

immer größere Bevölkerungsgruppen, für die ein<br />

durchgängiges ökologisches Verhalten aber weniger<br />

wichtig ist - ein Muster wie bei vielen anderen<br />

Innovationen." Klewes ergänzt: "Zu einem<br />

überraschend hohen Anteil sind die befragten<br />

Ökostromkunden bereits so genannte 'Prosumer'.<br />

Sie produzieren also selbst schon erneuerbare<br />

Energie - direkt oder indirekt." So zeigt<br />

die Studie, dass fast jeder vierte Ökostromkunde<br />

Solarkollektoren für Warmwasser auf dem eigenen<br />

Hausdach nutzt. Am zweithäufigsten finden<br />

sich eigene Photovoltaik-Anlagen. Aber auch an<br />

Umweltfonds sind 17% der befragten Ökostromkonsumenten<br />

beteiligt, beinahe so häufig wie an<br />

Bürgersolar- oder Bürgerwindparks.<br />

Die wirklichen Risiken für eine erfolgreiche Energiewende<br />

sieht Klewes deshalb weder auf der Produktions-,<br />

noch auf der Nachfrageseite, sondern<br />

in den aktuell kontrovers diskutierten Bereichen<br />

Energietransport und -speicherung.


Klewes: "Unsere Studienergebnisse sprechen<br />

dafür, bisher ungenutzte Chancen von dezentralen<br />

Energiekonzepten noch genauer zu<br />

prüfen - vor allem unter stärkerer Mitwirkung<br />

der Kommunen. Hier kann es viel leichter gelingen,<br />

die Bürger zu beteiligen und Projekte<br />

insgesamt schneller zu realisieren." Der Umsteiger-Report<br />

Energiewende zeichnet ein plastisches<br />

Bild der Ökostrom-Kunden und räumt<br />

dabei auch mit manchem Vorurteil auf. "In<br />

dieser Gruppe sind hohe Werte-Orientierung<br />

und Pragmatismus kein Widerspruch - dogmatische<br />

'Öko-Fundamentalisten' sind die absolute<br />

Ausnahme", sagt Studienleiterin Christina<br />

Rauh. So verlangt nicht einmal jeder zehnte<br />

Befragte hohe Geldstrafen für Umweltsünder,<br />

eine Forderung, die in der Gesamtbevölkerung<br />

doppelt so häufig unterstützt wird. Stattdessen<br />

halten knapp 63% der Ökostromnutzer<br />

Steuervergünstigungen bei umweltgerechtem<br />

Verhalten für den besten Anreiz, um ökologisches<br />

Verhalten weiter zu fördern.<br />

Studien | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Die Studie räumt aber auch mit dem Klischee von<br />

Ökostrom als Oberschicht-Phänomen auf. Rauh:<br />

"Zwar sind auch die befragten Ökostromnutzer etwas<br />

höher gebildet und verfügen über ein größeres<br />

Haushaltseinkommen. Ein ausgefeiltes statistisches<br />

Modell zeigt aber, dass diese soziodemografischen<br />

Faktoren nicht zwangsläufig ausschlaggebend für die<br />

Entscheidung pro Ökostrom sind." Die wichtigsten<br />

Einflüsse sind vielmehr in der Vernetzung der Menschen<br />

zu finden: Je mehr Ökostromkunden in der Familie<br />

oder im Bekanntenkreis eines Menschen leben,<br />

desto wahrscheinlicher wird der eigene Wechsel.<br />

Rauh: "Andere wichtige Einflussfaktoren liegen in<br />

der Einstellung, die Energiewende nicht alleine dem<br />

Staat zu überlassen, und einem hohen Vertrauen in<br />

die Herkunft des Ökostroms." Die Studie wurde ohne<br />

Finanzierung eines Unternehmens oder der öffentlichen<br />

Hand durchgeführt. Den vollständigen Untersuchungsbericht<br />

gibt es unter www.change-centre.<br />

org/foundation/aktuelles. change centre foundation<br />

ist eine unabhängige und gemeinnützige Wissenschaftsstiftung.<br />

Aktuelle Finanz- und Produktinformationen,<br />

Videos und vieles mehr - 2x wöchentlich<br />

kompakt im Online-Newsletter<br />

oder täglich auf<br />

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37


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Studien<br />

38<br />

Selbstversorgung mit Solarstrom und Solarwärme bietet<br />

wachsendes Sparpotenzial<br />

Mehr Solarstrom und Solarwärme im<br />

Haushalt nutzen<br />

Die Preise für Strom und fossile Brennstoffe wie Öl<br />

und Gas steigen stetig. Vor diesem Hintergrund bietet<br />

die Selbstversorgung mit Solarstrom und Solarwärme<br />

ein wachsendes Sparpotenzial für Haushalte.<br />

Dies unterstreicht eine Studie des Ingenieurbüros für<br />

neue Energien (IfnE). Mehr Energieunabhängigkeit<br />

für Verbraucher: Mit Solarstrom und Solarwärme<br />

können Haushalte schon heute einen erheblichen<br />

Teil ihres Energieverbrauchs selbst produzieren. Wie<br />

die IfnE-Studie ergab, kann ein durchschnittlicher<br />

Vier-Personen-Haushalt auf Jahressicht bis zu 40<br />

Prozent seines Strombedarfs mithilfe der eigenen<br />

Solaranlage decken. Solarthermieanlagen können<br />

je nach Gebäudetyp und Anlagengröße zwischen 8<br />

und 60 Prozent der benötigten Wärme für Warmwasser<br />

und Heizung liefern. Laut der Studie kann<br />

selbst genutzte Solarenergie für den erwähnten<br />

Haushalt aktuell ein Sparpotenzial zwischen 220<br />

Euro und 300 Euro pro Jahr erschließen. Bis 2020<br />

kann sich dieser Vorteil auf jährlich 640 Euro bis<br />

990 Euro vergrößern. Im Vergleich zur fossilen Energieerzeugung<br />

vermeiden Bewohner von Einfamilienhäusern<br />

(Neubau nach EneV 2009) mit Solartechnik<br />

zudem jährlich rund 4 Tonnen CO2. "Mit<br />

Investitionen in Solarstrom und Solarwärme können<br />

die Bürger direkt zum Gelingen der Energiewende<br />

beitragen", erklärte Ursula Heinen-Esser, Parlamentarische<br />

Staatssekretärin im Bundesumweltministerium:<br />

"Bei den vielen tausend Veranstaltungen zur<br />

Woche der Sonne in ganz Deutschland können sie<br />

sich informieren, welche Möglichkeiten die Erneuerbaren<br />

Energien für den eigenen Haushalt bieten."<br />

Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes<br />

Remmel hob das große Besucherinteresse an den<br />

Veranstaltungen in den vergangenen Jahren hervor.<br />

"Die Woche der Sonne ist eine eindrucksvolle gesellschaftliche<br />

Demonstration für Erneuerbare Energien,<br />

für Klimaschutz und für die Energiewende",<br />

sagte Remmel: "Wer heute noch ohne Haustechnik<br />

auf regenerativer Basis baut, baut eine Immobilie<br />

mit eingebauter Wertminderung."<br />

Die vorgestellte Studie beleuchtet unter anderem<br />

die Möglichkeiten zum Eigenverbrauch von Solarstrom<br />

vor dem Hintergrund der aktuellen Vorlage<br />

zur Änderung der Einspeisevergütung im Rahmen<br />

des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Wer seit<br />

1. April <strong>2012</strong> eine Photovoltaikanlage neu in Betrieb<br />

genommen hat, wird laut der geplanten Neuregelung<br />

rückwirkend nicht mehr für 100 Prozent des ins<br />

Netz eingespeisten Solarstroms eine Vergütung erhalten,<br />

sondern ist aufgefordert, einen bestimmten<br />

Anteil selbst zu verbrauchen oder zu vermarkten.<br />

Dies betrifft vor allem auch private Betreiber von<br />

Photovoltaikanlagen auf dem Hausdach. Da die<br />

Vermarktung des Solarstroms für private Betreiber<br />

kleinerer Dachanlagen in der Regel zu aufwändig<br />

sei, stelle die Regelung de facto eine Verpflichtung<br />

zum Eigenverbrauch dar, stellt die Studie fest.


Derzeit speist die Mehrheit der Besitzer von Photovoltaikanlagen<br />

ihren Solarstrom komplett ins öffentliche<br />

Netz ein. Neben der Einspeisung gewinnt der<br />

Direktverbrauch des Solarstroms im eigenen Haushalt<br />

aber eine wachsende Bedeutung für die rasche<br />

Refinanzierung der Anlageninvestition: Angesichts<br />

steigender Haushaltsstrompreise,<br />

einer stetig<br />

sinkenden Einspeisevergütung<br />

und fallender Anschaffungskosten<br />

für Solarstromanlagen<br />

wächst<br />

die Sparrendite. So kann<br />

ein Vier-Personen-Haushalt,<br />

der einen Teil des<br />

Solarstroms direkt verbraucht,<br />

im Vergleich zur<br />

Einspeisung bereits heute<br />

einen finanziellen Vorteil<br />

von jährlich etwa 30<br />

Euro erzielen. Bis 2020<br />

wird dieses Sparpotenzial<br />

voraussichtlich auf bis zu<br />

150 Euro pro Jahr steigen,<br />

prognostiziert die<br />

Studie. Hinzu kommen<br />

die Einnahmen durch die<br />

Einspeisevergütung. Die<br />

Erzeugung von Solarwärme<br />

mit einer Solarthermieanlage<br />

erhöhe diesen<br />

finanziellen Nutzen noch<br />

durch eingesparte Kosten<br />

für fossile Brennstoffe wie<br />

Öl, Kohle oder Gas: Dies ermögliche aktuell bei Altbauten<br />

Einsparungen in Höhe von bis zu 270 Euro<br />

im Jahr (2020: bis 490 Euro) und bei Neubauten bis<br />

190 Euro (2020: bis 840 Euro). "Der Einstieg in die<br />

Solarenergie lohnt sich für Verbraucher nach wie<br />

vor", betonte Udo Sieverding, Bereichsleiter Energie<br />

bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.<br />

"Wer mit Photovoltaik und Solarthermie Strom und<br />

Wärme erzeugt, kann seine Energiekosten erheblich<br />

senken", sagte Sieverding.<br />

Mehr Solarstrom und Solarwärme im Haushalt<br />

nutzen<br />

Die IfnE-Studie nennt außerdem konkrete Maßnahmen,<br />

wie Verbraucher einen möglichst hohen Anteil<br />

Studien | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

ihres Energiebedarfs mit Solarstrom und Solarwärme<br />

decken können. Im Fall des Solarstroms lässt sich<br />

ein höherer Deckungsgrad zum Beispiel durch die<br />

Anpassung der Betriebszeiten von Waschmaschine,<br />

Trockner oder Spülmaschine an die Sonnenstunden<br />

erreichen: Wer solche elektrischen Geräte vor allem<br />

tagsüber nutzt, kann<br />

mehr eigenen Solarstrom<br />

verbrauchen. Hinweise für<br />

eine passgenaue Abstimmung<br />

von Solarstromproduktion<br />

und Verbrauch<br />

können ein elektronisches<br />

Steuerungssystem oder<br />

ein "intelligenter Zähler"<br />

(Smart Meter) liefern. Bei<br />

der Solarthermie können<br />

eine optimierte Gebäudedämmung,<br />

ein größerer<br />

Wärmespeicher, eine<br />

optimale Abstimmung<br />

des Heizsystems sowie<br />

einfache Maßnahmen<br />

wie die Anpassung der<br />

Heiztemperatur an die<br />

Nutzungszeiten von Räumen<br />

und gezieltes Lüften<br />

helfen, einen höheren<br />

Anteil des Wärmebedarfs<br />

solar zu erzeugen. <strong>Das</strong><br />

für die Wasch- oder die<br />

Spülmaschine benötigte<br />

Warmwasser kann ebenfalls<br />

über die Solarthermieanlage<br />

bereitgestellt werden. Je nach Gebäudetyp<br />

können Haushalte mithilfe solcher Maßnahmen<br />

mehr als 60 Prozent ihres Bedarfs an Heizwärme<br />

und Warmwasser mit Solarthermie decken.<br />

"Solarenergie macht unabhängiger, schützt das Klima<br />

und spart Geld", betonte Jörg Mayer, Geschäftsführer<br />

des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-<br />

Solar): "Über 8 Millionen geeignete Hausdächer<br />

stehen für die Installation von Solaranlagen bereit.<br />

Dieses Potenzial wollen wir nutzen und mit Partnern<br />

und Unternehmen unter dem gemeinsamen Motto<br />

"Deine Energiewende" zeigen, wie Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher an der Energiewende mitwirken<br />

können", so Mayer. www.woche-der-sonne.de<br />

39


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Studien<br />

40<br />

Frankfurt School of Finance & Management<br />

Investitionen in Erneuerbare Energien<br />

steigen weltweit um 17 Prozent -<br />

deutsche Solarindustrie dennoch<br />

unter großem Anpassungsdruck<br />

FS - UNEP Centre und Bloomberg New Energy<br />

Finance legen Bericht über Investitionen in<br />

Erneuerbare Energien vor.<br />

Die Investitionen in Erneuerbare Energien sind im<br />

Jahr 2011 weltweit um 17 Prozent auf einen neuen<br />

Rekord von 257 Milliarden US-Dollar gestiegen - das<br />

Sechsfache der Investitionen des Jahres 2004 und<br />

94 Prozent mehr als im Jahr 2007, dem Jahr vor der<br />

weltweiten Finanzkrise. Gleichzeitig gibt es einen<br />

enormen Strukturwandel im Bereich der Erneuerbaren<br />

Energien. Auch die deutsche Solarindustrie ist<br />

erheblich unter Anpassungsdruck geraten. Aktuelle<br />

Daten zu Investitionen in Erneuerbare Energien liefert<br />

der "Global Trends in Renewable Energy Investment"<br />

Report (GTR), den die Experten des Frankfurt<br />

School - UNEP Collaborating Centre for Climate &<br />

Sustainable Energy Finance und Bloomberg New Energy<br />

Finance heute an der Frankfurt School of Finance<br />

& Management vorstellen. Der Report<br />

steht auf der Website des FS UNEP Centre<br />

zum kostenfreien Download zur Verfügung:<br />

www.fs-unep-centre.org.<br />

Die wichtigsten Ergebnisse<br />

• Unter den verschiedenen Erneuerbaren bevorzugten<br />

die Investoren im Jahr 2011 die Solarenergie<br />

gegenüber der Windenergie. Vom Jahr<br />

2010 zum Jahr 2011 stiegen die weltweiten Gesamtinvestitionen<br />

in Solarenergie um 36 Prozent<br />

auf 136,6 Milliarden US-Dollar. Die Investitionen<br />

in Windenergie im Jahr 2011 beliefen sich auf<br />

74,9 Milliarden US-Dollar - im Vergleich zum<br />

Jahr 2010 ein Rückgang um 12 Prozent. Somit<br />

flossen fast doppelt so viele Mittel in den Solarbereich<br />

wie in die Windenergie. Die Erneuerbaren<br />

konnten erneut ein Rekordjahr verbuchen,<br />

obgleich es von Herausforderungen geprägt<br />

war. Der Wettbewerbsdruck verschärfte sich<br />

und führte zu stark fallenden Preisen vor allem<br />

im Solar-Bereich. Diese für den Verbraucher erfreuliche<br />

Entwicklung machte den Herstellern<br />

schwer zu schaffen. Einige Unternehmen zwang<br />

der Preisverfall zur Aufgabe, andere überlebten<br />

nur dank ihrer Restrukturierungsmaßnahmen.


• Während die Industrieländer im Jahr 2011 mit<br />

97,8 Milliarden US-Dollar (Entwicklungsländer<br />

49,5 Milliarden US-Dollar) am meisten in<br />

Solarenergie investierten, flossen in Entwicklungsländern<br />

mehr Mittel in die Windenergie<br />

(Entwicklungsländer: 47,8 Milliarden US-Dollar;<br />

Industrieländer 36 Milliarden US-Dollar).<br />

• Der starke Anstieg bei Investitionen in Solarenergie<br />

und der gleichzeitige Rückgang bei Investitionen<br />

in Windenergie lassen sich auf den<br />

Boom bei den Installationen von Photovoltaik-<br />

Anlagen (PV) auf Hausdächern zurückführen. Im<br />

Jahr 2011 wurden 76 Milliarden US-Dollar in sogenannte<br />

"small-scale", also kleine, dezentrale<br />

Projekte investiert - zum Beispiel Solarstrom auf<br />

Hausdächern. Dies ist rund ein Viertel mehr als<br />

im vorangegangenen Jahr (60 Milliarden US-<br />

Dollar) und entspricht 30 Prozent der Gesamtinvestitionen<br />

in Erneuerbare Energie des Jahres<br />

2011. Allein Italien investierte 24,1 Milliarden<br />

US-Dollar in "small-scale"-Projekte (ein Zuwachs<br />

von 76 Prozent) und hat damit zum ersten Mal<br />

Deutschland mit 20 Milliarden US-Dollar bei den<br />

Investitionen in diese Projekte überholt.<br />

• Bloomberg New Energy Finance schätzt, dass<br />

7.9GW der gesamten PV (also large-scale und<br />

small-scale) in Italien installiert wurden, dicht<br />

gefolgt von Deutschland mit 7.5GW. Auch eine<br />

Vielzahl von small-scale Photovoltaik-Projekten<br />

in China und Großbritannien sowie Finanzierungen<br />

von größeren solar-thermischen Kraftwerken<br />

in Spanien und den USA führten zu der<br />

Verschiebung der Investition hin zu Solarenergie.<br />

• Fallende Preise: Die Preise für PV-Module fielen<br />

um fast 50 Prozent, für Onshore-Windenergieanlagen<br />

um etwa zehn Prozent. Fallende Preise<br />

machten diese beiden wichtigsten erneuerbaren<br />

Energieformen zu ernsthaften Konkurrenten für<br />

fossile Brennstoffe wie Kohle und Gas.<br />

• Im Jahr 2011 ist China mit 52 Milliarden US-<br />

Dollar (Zuwachs von 18 Prozent gegenüber dem<br />

Jahr 2010) weiter Spitzenreiter bei den Investitionen<br />

in Erneuerbare Energien, dicht gefolgt von<br />

den USA mit 51 Milliarden US-Dollar. Damit haben<br />

die USA im Vergleich zum Jahr 2010 61 Prozent<br />

mehr in Erneuerbare Energien investiert?<br />

Studien | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

insbesondere in Wind und Solarenergie. In den<br />

USA wurden sicherlich einige Investitionen vorgezogen,<br />

weil in näherer Zukunft wesentliche<br />

Förderprogramme auslaufen.<br />

• Europa war beim Investitionsvolumen im Jahr<br />

2011 mit 101 Milliarden US-Dollar wieder stärkste<br />

Region.<br />

• Bei den Entwicklungsländern tat sich besonders<br />

Indien hervor. Die National Solar Mission in Indien<br />

trug dazu bei, die Investitionen in Erneuerbare<br />

Energien um eindrucksvolle 62 Prozent auf<br />

zwölf Milliarden US-Dollar zu erhöhen. Indien<br />

verzeichnete damit den höchsten Investitionszuwachs<br />

unter den größten Märkten für Erneuerbare<br />

Energien weltweit und kommt damit weltweit<br />

auf Platz 5.<br />

• Brasilien baute seine Investitionen um acht Prozent<br />

auf sieben Milliarden US-Dollar aus. Investitionsschwerpunkt<br />

in Brasilien war die Windenergie.<br />

• Im Jahr 2011 sind die Gesamtinvestitionen im<br />

Mittleren Osten und Afrika um 18 Prozent auf<br />

fünf Milliarden US-Dollar gefallen.<br />

Standort Deutschland<br />

Deutschland verbleibt mit einem Investitionsvolumen<br />

von 31 Milliarden US-Dollar im Gesamtranking<br />

aller Länder auf Platz drei, obwohl die Investitionen<br />

gegenüber dem Jahr 2010 um zwölf Prozent gesunken<br />

sind. Ein Hauptgrund sind fallende Investitionen<br />

in kleine dezentrale Projekte um 20 Prozent auf 20<br />

Milliarden US-Dollar. Ursachen für den Rückgang<br />

liegen in den fallenden Preisen pro Installierter PV-<br />

Leistung sowie den sinkenden Einspeisetarifen im<br />

Rahmen der Anpassung des Erneuerbare-Energien-<br />

Gesetzes.<br />

Deutschland und Dänemark haben gemeinsam ein<br />

Viertel der Finanzierung im Offshore-Wind-Bereich<br />

erbracht. Unter den zehn größten Finanzierungen<br />

befindet sich das 400MW Global Tech 1 Projekt an<br />

der Deutschen Küste im Wert von 2,8 Milliarden<br />

US-Dollar von den Stadtwerken München sowie<br />

von weiteren Energiedienstleistern und Investoren.<br />

Kreditgeber sind die European Investment Bank und<br />

41


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Studien<br />

42<br />

vier kommerzielle Geldgeber - Dexia Credit Local,<br />

KfW IPEX-Bank, Norddeutsche Landesbank Girozentrale<br />

und Société Générale.<br />

Wettbewerbsfähige Angebote asiatischer Unternehmen<br />

haben die Kosten von Photovoltaik-<br />

Modulen um etwa die Hälfte und die Kosten von<br />

Onshore-Wind-Turbinen um etwa zehn Prozent<br />

gesenkt. "Dies und die deutliche Anpassung des<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetzes haben unter anderem<br />

zu Insolvenzen (Solon, Solar Millenium und Q-<br />

Cells) und Standortschließungen großer Firmen aus<br />

Deutschland und den USA geführt. Sehr bedauerlich<br />

ist, wenn ein solcher Strukturwandel dann auch<br />

Pionierfirmen trifft", erklärt Dr. Karlheinz Knickel,<br />

Leiter des FS - UNEP Collaborating Centre for Climate<br />

& Sustainable Energy<br />

Finance an der Frankfurt<br />

School.<br />

"China ist Spitzenreiter<br />

bei den Investitionen in<br />

Erneuerbare Energien<br />

und zunehmend auch<br />

im Technologieexport",<br />

ergänzt Professor Dr. Ulf<br />

Moslener, Professor für<br />

Sustainable Energy Finance<br />

an der Frankfurt<br />

School. "Indien weist mit<br />

einem Plus von 62 Prozent<br />

die höchste Wachstumsrate<br />

bei den Investitionen<br />

in Erneuerbare<br />

Energien auf." Doch<br />

Professor Moslener sieht<br />

für Deutschland weiter<br />

Potenzial in der Erneuerbare-Energien-Branche:<br />

"Wir sind in vielerlei<br />

Hinsicht immer noch Spitzenreiter, die deutschen<br />

Unternehmen sind enorm innovationsstark. Unser<br />

Know-how und unsere Ingenieurdienstleistungen<br />

sind weiter international gefragt. Die Politik hierzulande<br />

nimmt zu Recht etwas den Fuß vom Gas<br />

bei den Solar-Einspeisetarifen. Für die deutsche<br />

Wirtschaft ist es jetzt wichtiger, ihre Stärken auszuspielen<br />

- und nicht in Billigproduktion einzusteigen.<br />

Spitzentechnologie, Ingenieurskunst und Konzepte<br />

sind der Weg nach vorne. Hier kann die Politik sicher<br />

hilfreiche Rahmenbedingungen setzen!"<br />

"Die Investitionen und die Investitionszuwächse in<br />

Erneuerbare Energien sind beträchtlich", so Dr. Karlheinz<br />

Knickel. "Wenn wir große Wasserkraftwerke<br />

außen vor lassen, werden insgesamt bisher nur<br />

sechs Prozent der weltweiten Elektrizitätserzeugung<br />

aus Erneuerbaren produziert." Damit könne man<br />

sich, um die vereinbarten Klimaziele zu erreichen,<br />

nicht zufrieden geben, so Knickel weiter.<br />

Entwicklungs- und Schwellenländer<br />

Bei der Förderung Erneuerbarer Energien nehmen<br />

die Entwicklungsbanken eine wichtige Rolle ein? vor<br />

allem auch in Regionen, in denen es kaum Zugang<br />

zu Elektrizität gibt. In Indien, einem Schwellenland<br />

mit enormer Wachstumsdynamik,<br />

wird nur für etwa<br />

25 Prozent der Bevölkerung<br />

Stromversorgung bereitgestellt.<br />

Drei Viertel der<br />

Menschen lebt also ohne<br />

Strom? die meisten von<br />

ihnen auf dem Land. Die<br />

deutsche KfW Bankengruppe,<br />

die zur Weltbank gehörende<br />

International Finance<br />

Corporation, die European<br />

Bank for Reconstruction<br />

and Development und die<br />

Asian Development Bank<br />

sind weltweit besonders aktiv<br />

im Bereich Erneuerbare<br />

Energien - unter anderem<br />

engagieren sie sich in Entwicklungs-<br />

und Schwellenländern.<br />

"<strong>Das</strong> Potenzial der Branche<br />

ist nach wie vor gewaltig.<br />

Investitionen in Erneuerbare Energien und<br />

in Energieeffizienz sind aus umwelt-, sozial-, wirtschafts-<br />

und entwicklungspolitischer Sicht wichtig",<br />

erläutert Dr. Karlheinz Knickel. Heute seien weltweit<br />

1,2 Millionen Menschen allein im Wind- und Solar-<br />

Sektor und den Subunternehmen, die für die Branche<br />

arbeiten, tätig. Einer Schätzung von Bloomberg<br />

New Energy Finance zufolge sollen es bis zum Jahr<br />

2020 zwei Millionen sein. www.frankfurt-school.de


Studien | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Deutschland bei Klimaschutz Vorreiter -<br />

Ausbau von Energieeffizienz und Windkraft erforderlich<br />

McKinsey-Studie:<br />

Kosten der Energiewende steigen<br />

bis 2020 um 60% - Ausstoß von<br />

Treibhausgasen sinkt um 31%<br />

Deutschland ist beim Klimaschutz Vorreiter. Bis 2020<br />

wird der Ausstoß von Treibhausgasen um 31% sinken<br />

gegenüber dem Niveau von 1990. <strong>Das</strong> geht aus<br />

Berechnungen der Unternehmensberatung McKinsey<br />

& Company hervor. Dabei gehen die Berater<br />

von einem Fortbestehen der aktuell gültigen gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen und einem jährlichen<br />

Wirtschaftswachstum von 1,6% aus. Gleichzeitig<br />

werden die Kosten der Energiewende für Unternehmen<br />

und Privathaushalte im Vergleich von heute<br />

13,5 Mrd. Euro jährlich um rund 60% auf dann<br />

21,5 Mrd. Euro steigen. Die Versorgungssicherheit<br />

mit Strom wird sinken. "Deutschland ist und bleibt<br />

weltweit führend beim Thema Treibhausgas-Reduzierung",<br />

sagte Anja Hartmann, McKinsey-Partnerin<br />

und Co-Autorin der Studie "Die Energiewende in<br />

Deutschland - Anspruch, Wirklichkeit und Perspektiven"<br />

vor Journalisten. Die Stromnachfrage werde<br />

aber nicht wie von der Bundesregierung erwartet<br />

deutlich sinken, sondern sogar steigen. Ohne erhebliche<br />

Anstrengungen besonders im Bereich von<br />

Energieeffizienzsteigerungen im Industrie- und Gebäudesektor<br />

und dem Ausbau von Windkraftanlagen<br />

sowohl On- als auch Offshore drohe sogar eine<br />

Stagnation auf dem heutigen Niveau von -24%,<br />

warnte die Energieexpertin. Ohne konsequente<br />

Umsetzung bereits beschlossener Maßnahmen sowie<br />

Beschleunigung von Maßnahmen, die sich zu<br />

verzögern drohen, seien die 31% nicht zu schaffen.<br />

Dazu zählten eine Steigerung der Energieeffizienz<br />

in Industrie und Gebäuden sowie der Ausbau von<br />

Windkraftanlagen an Land und im Meer. Weiter<br />

reichende Ziele zur Treibhausgas-Vermeidung sind<br />

nach Einschätzung der Energieexpertin derzeit nicht<br />

realistisch. "Wir müssen heute zuallererst sicherstellen,<br />

dass wir auf dem bisher eingeschlagenen Weg<br />

die wirtschaftlich und ökologisch sinnvollsten Maßnahmen<br />

ergreifen, um die Energiewende zu einem<br />

wirtschaftlichen Erfolg zu machen."<br />

Die Kosten für Stromverbraucher steigen<br />

Der Großteil der Kosten für die Energiewende wird<br />

der Studie zufolge über den Strompreis von Haushalten,<br />

Gewerbe, Handel und Dienstleistungen<br />

sowie der weniger energieintensiven Industrie getragen.<br />

Bis 2020 werde sich der Strompreis inflationsbereinigt<br />

um durchschnittlich gut 10% erhöhen.<br />

Privathaushalte werden 2020 rund 29 Cent pro<br />

Kilowattstunde zahlen müssen, 3,1 Cent mehr als<br />

heute. Die im Strompreis enthaltenen Kosten für die<br />

Energiewende steigen dabei von 4,2 auf 6,3 Cent.<br />

Energieintensive Unternehmen wie Chemie- oder<br />

Stahlfirmen sind aktuell noch von den Kosten in<br />

Form von EEG-/Netzentgelten weitgehend ausgenommen.<br />

Dennoch steht ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

bereits heute unter Druck. "Würden EEG-Um-<br />

43


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Studien<br />

44<br />

lage und Netzentgelte auf alle Nutzer gleich verteilt,<br />

könnte dies zu Gewinneinbrüchen von bis zu 50%<br />

in der stromintensiven Industrie führen", warnte<br />

McKinsey-Partnerin Hartmann. Positiv wirkt sich der<br />

Umstieg auf erneuerbare Energien und die Steigerung<br />

von Energieeffizienz der Studie zufolge aus,<br />

indem die Abhängigkeit von Kohle- und Erdgasimporten<br />

sinkt: Für einen Euro Wertschöpfung werden<br />

2020 rund 21% weniger Brennstoffimporte benötigt<br />

als 2010 (0,77 statt 0,98 kWh). Gleichzeitig steigt<br />

jedoch die globale Energienachfrage um 60% bis<br />

2050. Die Konsequenz: Die absolute Versorgungssicherheit<br />

Deutschlands sinkt, d.h. der Zugang zu<br />

fossilen Brennstoffen zu akzeptablen Kosten wird<br />

wegen des zunehmenden Wettbewerbs auf den<br />

Weltmärkten schwieriger.<br />

<strong>Das</strong> Risiko eines Stromausfalls nimmt zu<br />

Mit der aktuellen Ausgestaltung der Energiewende<br />

erreicht Deutschland die Grenzen dessen, was das<br />

Energiesystem insgesamt verkraften kann. Die Autoren<br />

der Studie warnen: Die Stabilität des Stromnetzes<br />

ist gefährdet - das Risiko von Stromausfällen<br />

steigt. Die Studie nennt dafür vor allem drei Gründe:<br />

den Rückgang der regelbaren Kraftwerksleistung<br />

und das damit verbundene Sinken der Reservemarge<br />

von heute 15 auf 5% (unter aktuell absehbaren<br />

Rahmenbedingungen) im Jahr 2020, die zunehmende<br />

Belastung des Netzes durch die Entkopplung<br />

von Verbrauchs- und Erzeugungszentren sowie den<br />

viel zu langsamen Netzausbau - aktuell sind erst ca.<br />

200 von 4.300 der bis 2020 benötigten Kilometer<br />

Netze gebaut, wie jüngst die Bundesnetzagentur<br />

bestätigte. Um die Netzstabilität kurzfristig zu sichern,<br />

empfiehlt die McKinsey-Studie eine Erhöhung<br />

der regelbaren Kraftwerksleistung durch den<br />

Erhalt bestehender Kraftwerke bzw. die Förderung<br />

erforderlicher Neubauten, die zeitliche und regionale<br />

Koordination des Ausbaus der erneuerbaren<br />

Energien und des Transport- und Verteilnetzes, den<br />

Ausbau intelligenter Stromnetze zur Schaffung von<br />

Datentransparenz im Verteilnetz sowie die Förderung<br />

und den Ausbau von Speichertechnologien.<br />

Um die Energiewende in Deutschland auch langfristig<br />

zu einem wirtschaftlichen Erfolg zu machen,<br />

empfiehlt die Studie, vor allem auf Maßnahmen zu<br />

setzen, mit denen sich Treibhausgas zu möglichst<br />

niedrigen Kosten vermeiden lässt und gleichzeitig<br />

eine hohe lokale Wertschöpfung entsteht. Dazu<br />

zählt insbesondere eine Steigerung der Energieeffizienz.<br />

Beim Ausbau der erneuerbaren Energien bieten<br />

vor allem Windkraftanlagen an Land und auf<br />

dem Meer die Chance, Treibhausgas zu vermeiden<br />

und gleichzeitig die Wertschöpfung in Deutschland<br />

anzukurbeln. www.mckinsey.com


Nachhaltige Geldanlagen:<br />

Privatanleger halten sich zurück<br />

Nachhaltige Geldanlagen haben sich bei deutschen<br />

Privatanlegern noch nicht etabliert. So besitzen lediglich<br />

sieben Prozent der Befragten eine solche<br />

Geldanlage. Dennoch nimmt die Bedeutung von<br />

nachhaltigen Strategien sukzessive zu. Hielten im<br />

zweiten Quartal 2011 lediglich 31 Prozent nachhaltige<br />

Geldanlagen für attraktiv, sind es im ersten<br />

Quartal <strong>2012</strong> bereits 38 Prozent, so viele wie seit<br />

Beginn der Erhebung Anfang des Jahres 2010 nicht.<br />

Dies geht aus einer Umfrage von Union Investment<br />

zum Thema Nachhaltigkeit im ersten Quartal <strong>2012</strong><br />

hervor. Giovanni Gay, Geschäftsführer von Union<br />

Investment, führt die steigende Attraktivität von<br />

nachhaltigen Investments unter anderem auf die<br />

Euro-Staatsschuldenkrise und das veränderte Konsumverhalten<br />

zurück. „Die Anleger machen sich<br />

derzeit Sorgen um ihre Ersparnisse und suchen nach<br />

adäquaten Anlagealternativen. Nachhaltige Geldanlagen<br />

sind dabei eine Option“, sagt er. Bestätigt<br />

werde dies durch eine aktuelle Studie von Union<br />

Investment zum Anlegerverhalten, der zufolge 59<br />

Prozent der Befragten angesichts der Euro-Krise<br />

Studien | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Studie: Fehlendes Geld und<br />

mangelnde Transparenz sind<br />

Hauptgründe für Zurückhaltung der<br />

Anleger<br />

Angst um die Sicherheit ihrer Geldanlagen hätten.<br />

Dies sind 24 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor.<br />

Hinzu komme der Trend zu einem veränderten<br />

Konsumverhalten mit bewussterer Produktauswahl<br />

– sei es bei Lebensmitteln, Kosmetik oder Kleidung<br />

– der sich nach und nach auch auf Anlageprodukte<br />

übertrage. „Die zunehmende Bedeutung von nachhaltigen<br />

Konzepten zeigt, dass es sich hierbei keinesfalls<br />

um eine kurzfristige Modeerscheinung handelt“,<br />

ergänzt Gay.<br />

Fehlendes Geld und mangelnde Transparenz sind<br />

Hauptgründe für Zurückhaltung der Anleger<br />

Diejenigen, die noch keine nachhaltigen Geldanlagen<br />

besitzen (87 Prozent), begründen ihre Entscheidung<br />

hauptsächlich mit fehlendem Geld (48<br />

Prozent) und der mangelnden Transparenz von<br />

nachhaltigen Strategien (32 Prozent). Gay ist überzeugt:<br />

„Wir brauchen mehr Aufklärung. Zur Stärkung<br />

des Nachhaltigkeitsgedanken sollten in der<br />

Kundenberatung neben den klassischen Kriterien<br />

einer Geldanlage wie Sicherheit, Rendite und Liquidität<br />

auch ökologische und soziale Aspekte angesprochen<br />

werden.“ So bekämen die Anleger mehr<br />

Informationen über nachhaltige Geldanlagen und<br />

gleichzeitig einen besseren Überblick über das Angebot,<br />

was wiederum das Vertrauen in nachhaltige<br />

Kapitalanlagen stärke.<br />

Soziale Aspekte gewinnen an Bedeutung<br />

Hervorzuheben ist, dass soziale Gesichtspunkte bei<br />

einer nachhaltigen Geldanlage eine größere Rolle<br />

spielen als ökologische. So halten 58 Prozent der<br />

Befragten, die ihr Vermögen in eine nachhaltige<br />

Geldanlage investieren würden, soziale Aspekte im<br />

Vergleich zu ökologischen für wichtiger. Dies ist ein<br />

45


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Studien<br />

46<br />

Anstieg um neun Prozentpunkte gegenüber dem<br />

zweiten Quartal 2011. Insbesondere für junge Menschen<br />

im Alter von 20 bis 29 Jahren (65 Prozent)<br />

und Frauen (66 Prozent) hat die soziale Komponente<br />

höchste Priorität. <strong>Das</strong> Interesse an ökologischen<br />

Kriterien hingegen ist nach einem zwischenzeitlich<br />

leichten Anstieg im Zusammenhang mit dem Atomunfall<br />

in Fukushima wieder abgeflacht. Nur noch<br />

38 Prozent messen ökologischen Gesichtspunkten<br />

eine Bedeutung bei, sieben Prozentpunkte weniger<br />

als bei der letzten Befragung. Umso erstaunlicher<br />

ist, dass der Großteil der angebotenen nachhaltigen<br />

Produkte hauptsächlich Umwelt- und Klimaschutzziele<br />

berücksichtigt, während soziale Komponenten<br />

häufig außen vor bleiben. „Um den Kundenbedürfnissen<br />

gerecht zu werden, muss das Angebot<br />

an nachhaltigen Investments um soziale Gesichtspunkte<br />

erweitert werden“, fordert Gay. Union Investment<br />

setze dies in Nachhaltigkeitsfonds bereits<br />

über soziale Kriterien um. „Darüber hinaus besuchen<br />

wir Hauptversammlungen und führen aktiv<br />

Gespräche mit Unternehmen, um deren Strategie<br />

unter sozialen und ökologischen Aspekten zu optimieren“,<br />

sagt er. Im ersten Quartal <strong>2012</strong> wurden<br />

im Auftrag von Union Investment durch das Marktforschungsinstitut<br />

Forsa 500 Finanzentscheider in<br />

privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren<br />

befragt, die mindestens eine Geldanlage besitzen.<br />

Die Befragung fand in der Zeit vom 30. Januar bis<br />

7. Februar <strong>2012</strong> statt. www.union-investment.de<br />

Impressum<br />

Verlag und Herausgeber:<br />

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Wiesseer Straße 126<br />

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Tel: +49 (0)8022 – 187110<br />

Fax: +49 (0)8022 – 1871129<br />

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Geschäftsführung:<br />

Friedrich A. Wanschka<br />

Chefredaktion:<br />

Friedrich A. Wanschka<br />

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Amtsgericht München<br />

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Ust.- IdNr. DE 812638572<br />

Bankverbindung:<br />

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ist der Verlag nicht verantwortlich.


Studien | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Neue Wachstumsmärkte für die Solarwirtschaft -<br />

Aufbruchstimmung in der MENA-Region<br />

Die Intersolar Europe und die Intersolar<br />

Europe Conference beleuchten<br />

die Solarmärkte der Zukunft<br />

Wie in vielen Märkten weltweit ist auch in den Ländern<br />

der "MENA-Region" (Nahost und Nordafrika)<br />

die Solarenergie auf dem Vormarsch. Dabei schreitet<br />

die wirtschaftliche Entwicklung der politischen<br />

voraus: Während einige Länder aktuell an Förderprogrammen<br />

für die Zukunft arbeiten, sorgen die<br />

steigenden Energiepreise schon jetzt für die zunehmende<br />

Wirtschaftlichkeit erneuerbarer Energien.<br />

Die Investition in Sonnenenergie lohnt sich vor allem<br />

für Länder, die von Öl- und Gasimporten abhängig<br />

sind, wie Jordanien oder Marokko, oder Staaten die<br />

große Mengen der eigenen Ölproduktion zur Stromerzeugung<br />

nutzen, wie Saudi-Arabien oder Kuwait.<br />

Zahlreiche Großprojekte, wie das in der Planung<br />

befindliche Kraftwerk "Mohammed bin Rashid Al<br />

Maktoum Solar Park" in Dubai, machen die Aufbruchstimmung<br />

sichtbar. Nach seiner Fertigstellung<br />

soll der Solarpark eine Leistung von einem Gigawatt<br />

haben. Die weltweit größte Fachmesse der Solarwirtschaft<br />

Intersolar Europe beleuchtet vom 13. bis<br />

zum 15. Juni <strong>2012</strong> die Märkte, Trends und Technologien<br />

der Branche weltweit. Die begleitende Intersolar<br />

Europe Conference vom 11. bis zum 14. Juni<br />

<strong>2012</strong> vertieft die Themen der Messe und schafft<br />

eine Plattform für den internationalen Austausch -<br />

eine ganztägige Session der Konferenz widmet sich<br />

ausschließlich der Entwicklung der MENA-Region.<br />

Die aktuelle Studie "Sunrise In the Desert" des Solar-Branchenverbandes<br />

der Vereinigten Arabischen<br />

Emirate (Emirates Solar Industry Association, ESIA)<br />

und der Unternehmensberatung PriceWaterhouse-<br />

Coopers (PwC) bringt die derzeitige Situation auf<br />

den Punkt: Ab einem Ölpreis von 80 US-Dollar ist<br />

die Photovoltaik in den meisten Ländern der Region<br />

wettbewerbsfähig mit der fossilen Stromproduktion.<br />

Dabei liegen die internationalen Rohölpreise seit<br />

Längerem sogar über der 100 US-Dollar-Marke, was<br />

schon heute zu einer deutlichen Überlegenheit der<br />

Photovoltaik bei vielen Anwendungen führt. Netzunabhängige<br />

Solarstromanlagen, beispielsweise in<br />

entlegenen Gebieten, sind im Vergleich zu netzgebundenen<br />

Anlagen nochmals effizienter und preiswerter.<br />

Die Zeichen stehen für die Solarwirtschaft in<br />

der Region deshalb eindeutig auf Wachstum.<br />

Die Solarwirtschaft im Aufwind von Politik und<br />

Wirtschaft<br />

Angesichts des steigenden Strombedarfs, der durch<br />

das dynamische Wirtschaftswachstum und die energieintensive<br />

Industrie angetrieben wird, könnte<br />

die MENA-Region bis 2025 zu den führenden Solarmärkten<br />

wie Deutschland, Italien und den USA<br />

aufschließen. Und die Potenziale sind enorm: Mit<br />

einer Sonneneinstrahlung von weit mehr als 2.000<br />

Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr ist die<br />

Ausbeute an Sonnenenergie fast doppelt so hoch<br />

wie in Deutschland. Hinzu kommt, dass vor allem<br />

Photovoltaik-Kraftwerke deutlich schneller geplant<br />

und errichtet werden können, als viele andere Kraftwerkstypen.<br />

Auch damit kommt die Solarenergie<br />

dem schnellen Wirtschaftswachstum entgegen.<br />

Die Politik hat inzwischen die Möglichkeiten erkannt,<br />

die die solare Energieerzeugung für die Region<br />

und für die Zukunft der Energieversorgung<br />

eröffnet: Dubai und Saudi-Arabien werden voraussichtlich<br />

in den nächsten sechs bis zwölf Monaten<br />

umfassende Solar-Richtlinien einführen, berichtet<br />

Vahid Fotuhi, Mitbegründer und Präsident von ESIA.<br />

Abu Dhabi, Jordanien, Kuwait und weitere MENA-<br />

Länder sollen in den nächsten ein bis zwei Jahren<br />

folgen. Marokko ist schon weiter und hat vor über<br />

einem Jahr die Solarenergie-Agentur MASEN (Moroccan<br />

Agency for Solar Energy) gegründet. Laut Fotuhi<br />

ist die Aufbruchstimmung kaum verwunderlich:<br />

"Die Solarenergie bedeutet Wirtschaftswachstum<br />

in der Region. Studien ergaben, dass das Bruttoinlandsprodukt<br />

pro 100 Megawatt installierter Solar-Leistung<br />

um 600 Millionen US-Dollar wächst."<br />

www.intersolar.de<br />

47


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Studien<br />

48<br />

Grow or Go<br />

Studie von Oliver Wyman zum<br />

globalen Windenergiemarkt<br />

Für die Hersteller von Windkraftanlagen sind die<br />

goldenen Zeiten erst einmal vorbei. Nach dem rasanten<br />

Wachstum bis 2009 und nachfolgender Stagnation<br />

wird der Weltmarkt auch in den kommenden<br />

Jahren nur moderat zulegen. Überkapazitäten<br />

und massiver Preisdruck sind die Folge und lösen in<br />

einer zunehmend reifer werdenden Branche eine<br />

Konsolidierungswelle aus. Für alle Hersteller von<br />

Windkraftanlagen heißt es schnell handeln. Größe<br />

ist das Gebot der Stunde, M&A das zentrale Thema.<br />

Es gilt, Wettbewerber zu kaufen und so den Marktanteil<br />

auszubauen. Wer nicht als Käufer agieren<br />

kann, muss sich pro-aktiv Partner suchen, um am<br />

Markt bleiben zu können. Dies sind Ergebnisse der<br />

globalen Oliver Wyman-Studie "Wind 2020: The<br />

Growth Imperative".<br />

Mit explosionsartigen Steigerungsraten bei neu installierter<br />

Windkraftkapazität hat der weltweite<br />

Windenergiemarkt von 2005 bis 2009 geglänzt.<br />

Sie beliefen sich auf durchschnittlich 35 Prozent pro<br />

Jahr, was zu einer Zunahme von 11,5 GW auf rund<br />

38,3 GW führte. Seither aber ticken die Uhren anders.<br />

Im Windschatten der Finanzkrise rutschte die<br />

Branche in die Stagnation. So stieg zwischen 2009<br />

und 2011 die neu installierte Leistung im Schnitt<br />

jährlich um gerade mal 3,9 Prozent auf 41,2 GW.<br />

Einzig Asien zeigte in diesem Zeitraum mit einem<br />

durchschnittlichen Plus von jährlich 17,4 Prozent<br />

kräftiges Wachstum - dabei tat sich vor allem China<br />

hervor. Chinesische Windkraftanlagenhersteller gehörten<br />

2011 in puncto neu installierte Windkraftkapazität<br />

zu den Wachstums-Champions, bei einigen<br />

europäischen OEMs schrumpfte diese dagegen.<br />

Darüber hinaus, so zeigt die aktuelle Oliver Wyman-<br />

Studie, machen den internationalen OEMs enorme<br />

Überkapazitäten von 25 bis 40 Prozent zu schaffen,<br />

die einen massiven Preisdruck ausgelöst haben. Seit<br />

2009 befinden sich die Preise im freien Fall - bis heute<br />

gingen sie um rund 25 Prozent zurück. In der Folge<br />

ist die Profitabilität bei westlichen Herstellern von<br />

Windkraftanlagen drastisch gesunken. Im Schnitt<br />

beliefen sich die EBIT-Margen 2011 auf lediglich<br />

1,4 Prozent - nach 4,4 Prozent im Jahr 2010. Einige<br />

OEMs verzeichneten gar ein negatives EBIT. "Vom<br />

Markt können die Hersteller in den nächsten Jahren<br />

keine Lösung ihrer Probleme bei Preis und Überkapazitäten<br />

erwarten", ist Wolfgang Krenz, Partner<br />

bei Oliver Wyman, überzeugt. "Dynamisches Marktwachstum<br />

ist vorerst nicht in Sicht. Erst ab 2015 ist<br />

Licht am Ende des Tunnels zu sehen."<br />

Enorme Herausforderungen<br />

Damit steht die gesamte Windkraftbranche vor ganz<br />

neuen Herausforderungen. Organisches Wachstum<br />

ist im dominierenden Onshore-Segment künftig nur<br />

schwer zu realisieren. Im Neugeschäft müssen sich<br />

die OEMs in den nächsten drei Jahren auf weiterhin<br />

niedrige Profitmargen einstellen. Konsequentes Kostenmanagement<br />

und Produktkostensenkung bleiben<br />

zentrale Aufgaben. Wachstumsakzente können<br />

vor allem im Servicegeschäft gesetzt werden. Tatsächlich<br />

sind viele internationale Anlagenhersteller


im Bereich Wartung und Reparatur bei der Verteidigung<br />

ihrer Marktanteile bislang erfolgreicher als<br />

erwartet. Allerdings ist heute noch nicht absehbar,<br />

ob die vermehrt abgeschlossenen langfristigen<br />

Serviceverträge auf Dauer profitabel sind. Der Offshore-Markt<br />

bietet zwar hohe prozentuale Wachstumsraten,<br />

macht aber heute erst drei Prozent der<br />

neu installierten Leistung aus. In absoluten Gigawatt-Zahlen<br />

bleibt der Zubau im Onshore-Bereich<br />

bis 2020 jedoch größer und wird dann noch über<br />

80 Prozent des Gesamtmarkts ausmachen. Chinesische<br />

Wettbewerber werden sich nicht wie bislang<br />

ausschließlich in ihrem Heimatmarkt bewegen. Ihr<br />

Eintritt in internationale Märkte mit technologisch<br />

vergleichbaren, aber günstigeren Produkten, erhöht<br />

zusätzlich den Wettbewerbsdruck.<br />

Zwang zur Größe<br />

Größe ist das Erfolgsrezept der Zukunft. Die Gründe<br />

hierfür sind in der stark fragmentierten Branche vielschichtig.<br />

Hersteller von Windkraftanlagen sind gezwungen,<br />

erheblich mehr Kostenvorteile aus Skaleneffekten<br />

zu ziehen. Immer größere, professionellere<br />

Kunden und Windparkbetreiber werden verstärkt<br />

auf große OEMs setzen. Die Projekte werden größer<br />

und umfangreicher, vor allem getrieben durch<br />

das wachsende Offshore-Segment. Analog zum traditionellen<br />

Energieanlagenbau steigen die Ansprüche<br />

der Kunden an Generalunternehmerschaft und<br />

komplementäre Leistungsangebote. Dadurch entstehen<br />

größere Einzelrisiken. Diese können größere,<br />

finanzstarke Player - auch durch ein professionelleres<br />

Risikomanagement - besser abfedern. Größe und<br />

Finanzkraft erleichtern darüber hinaus den Zugang<br />

zu Projektfinanzierungen, die immer noch schwierig<br />

sind. Zudem müssen Investitionen in Forschung und<br />

Entwicklung deutlich erhöht werden, insbesondere<br />

im Offshore-Bereich, in dem asiatische Player derzeit<br />

geballt neue Windkraftanlagen entwickeln. Nur<br />

Größe sichert eine entsprechende Amortisation der<br />

F&E-Investitionen. Internationale OEMs werden einen<br />

Marktanteil von deutlich mehr als zehn Prozent<br />

haben müssen, um im globalen Wettbewerb auch<br />

künftig mithalten zu können. Mit 12,7 Prozent liegt<br />

derzeit nur Branchenprimus Vestas über dieser Marke,<br />

der aber in den letzten Jahren bereits erheblich<br />

Marktanteil verloren hat. Der Zwang zur Größe heizt<br />

den M&A-Markt in den kommenden Jahren massiv<br />

an. Die klassischen großen Kraftwerks- und Anla-<br />

Studien | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

genbauer werden sich verstärkt in den Windmarkt<br />

einkaufen und im Offshore-Segment, das zumindest<br />

in Europa in den kommenden Jahren eine wichtige<br />

Rolle spielen wird, mit ihrem breiten Leistungsangebot<br />

das Rennen machen. Chinesische Hersteller<br />

von Windkraftanlangen werden zunehmend internationale<br />

Wettbewerber akquirieren. Entsprechend<br />

müssen sich westliche Player jetzt schnell bewegen,<br />

um Größenvorteile zu erzielen und bis 2020 auf der<br />

Gewinnerseite zu stehen.<br />

Der Markt wird jetzt verteilt<br />

Wer nicht selbst akquirieren kann, sollte nicht um<br />

jeden Preis auf die Beibehaltung der Eigenständigkeit<br />

setzen und damit eine weitere Erosion des<br />

Unternehmenswerts riskieren. Vielmehr gilt es, sich<br />

pro-aktiv einen Partner zu suchen, um unter dessen<br />

Dach am Markt agieren zu können. Dafür heißt es<br />

nachhaltig zu restrukturieren und sich für mögliche<br />

Partner attraktiv zu machen. "Die Zeit drängt, der<br />

Markt wird jetzt verteilt", betont Krenz. "Windkraft<br />

ist eine gute Technologie. Sie ist wettbewerbsfähiger<br />

und attraktiver als alle anderen im Bereich der<br />

erneuerbaren Energien. Doch die gegenwärtigen<br />

Probleme im Windmarkt verschwinden nicht von<br />

alleine. Die OEMs müssen schnell und gezielt handeln."<br />

www.oliverwyman.de<br />

49


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Studien<br />

50<br />

Studie zu Investitionskosten für Smart Grids<br />

VKU: Was kosten die intelligenten<br />

Netze der Zukunft?<br />

Die deutschen Verteilnetzbetreiber müssen bis<br />

2030 sieben Milliarden Euro in den Aufbau intelligenter<br />

Netze (Smart Grids) investieren. <strong>Das</strong> ist ein<br />

Ergebnis einer Studie, die der Verband kommunaler<br />

Unternehmen (VKU) bei der renommierten Beratungsgesellschaft<br />

KEMA in Auftrag gegeben hat.<br />

"Für die Entwicklung eines Smart Grid spielen die<br />

Verteilnetzbetreiber die entscheidende Rolle. Durch<br />

die Energiewende müssen die Verteilnetze neue<br />

Aufgaben übernehmen, insbesondere durch die<br />

vermehrte Aufnahme dezentral erzeugten Stroms<br />

durch erneuerbare Energien und die Einbindung<br />

steuerbarer Verbraucher wie Wärmepumpen oder<br />

Elektroautos", erklärt VKU-Hauptgeschäftsführer<br />

Hans-Joachim Reck. "Der Ausbau lokaler und regionaler<br />

Smart Grids ist zudem weitaus kostengünstiger<br />

als sich ausschließlich auf Investitionen in die<br />

Stromautobahnen und ferne Offshore-Windparks<br />

zu konzentrieren."<br />

Reck weiter: "Der derzeitige Regulierungsrahmen<br />

unterstützt die Entwicklung hin zu intelligenten<br />

Netzen allerdings nur unzureichend. Um bessere Investitionsanreize<br />

zu bieten, sollte man endlich den<br />

Zeitverzug bei der Anerkennung von Investitionen<br />

in die Verteilnetze beseitigen. Zudem sind finanzielle<br />

Anreize für Innovationen und Forschungs- und Entwicklungsausgaben<br />

dringend notwendig", fordert<br />

Reck. <strong>Das</strong> Stromnetz der Zukunft ist durch viele unterschiedliche<br />

Erzeugungsarten und eine sehr hohe<br />

Vernetzung gekennzeichnet. "Ein dezentrales Smart<br />

Grid ist Voraussetzung, um die in der Erzeugung<br />

schwankenden erneuerbaren Energien zu steuern.<br />

Die Studie zeigt erstmals, welche Investitionen für<br />

die zusätzliche Intelligenz in den Verteilnetzen erforderlich<br />

sind", so der renommierte Experte Claas F.<br />

Hülsen von DNV KEMA Energy & Sustainability. Die<br />

Studie beschreibt, wie sich die Stromversorgungsstruktur<br />

im städtischen und ländlichen Raum künftig<br />

entwickelt und identifiziert die Anforderungen<br />

an die Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

für Verteilnetze im Jahr 2020 und im Jahr 2030.<br />

Basis für ein Smart Grid ist der Ausbau der Informations-<br />

und Kommunikationstechnologie. Derzeit<br />

gibt es keine großen Kostenabweichungen zwischen<br />

städtischen und ländlichen Gebieten. Die Studie<br />

zeigt, dass sich das in Zukunft ändern wird. Da<br />

der Ausbau der dezentralen Energien auf dem Land<br />

größer ist als in der Stadt, werden die Investitionskosten<br />

im ländlichen Raum stärker ansteigen. Die<br />

Szenarien in der Studie stellen dabei mögliche realistische<br />

Ausprägungen zwischen einer zentral und<br />

einer dezentral orientierten Entwicklung dar. Erneuerbare<br />

Energien wie Photovoltaik und Onshore-<br />

Wind, und potenziell steuerbare Verbraucher wie<br />

Elektrofahrzeuge werden in den nächsten Jahren<br />

eine hohe Dynamik und im Bereich der Verteilnetze<br />

einen starken Zuwachs haben.<br />

Neben den Kosten für die Weiterentwicklung der<br />

intelligenten Netze gibt es aktuell einen Investitionsbedarf<br />

von 25 Milliarden Euro bis 2030 in die<br />

Verteilnetze. Ohne diesen Aus- und Umbau wird es<br />

immer häufiger zu Zeiten kommen, in denen erneuerbare<br />

Energien heruntergeregelt werden müssen,<br />

weil die Netze sie nicht mehr versorgungssicher<br />

aufnehmen und weiterleiten können. "Die Kosten<br />

für die Smart Grids und die normalen Modernisierungskosten<br />

machen deutlich, dass wir neben der<br />

Energiewende jetzt in der konkreten Umsetzung<br />

auch eine Regulierungswende brauchen, damit die<br />

notwendigen Investitionen getätigt werden", so<br />

Reck abschließend. Die Kurzfassung der Studie finden<br />

Sie auf der VKU-Webseite unter: www.vku.de/<br />

smart_grid_studie


Neitzel & Cie weitet Aktivitäten aus<br />

<strong>Das</strong> Hamburger Emissionshaus Neitzel & Cie weitet<br />

seine erfolgreichen Aktivitäten im Bereich der Erneuerbaren<br />

Energien weiter aus und plant weitere<br />

innovative Beteiligungsmodelle in Nordamerika. Zudem<br />

blickt Bernd Neitzel (Geschäftsführender Gesellschafter)<br />

auf positive Fondsverläufe aller bisher<br />

platzierten deutschen Solarbeteiligungen: "Die politischen<br />

Wirrungen im Bereich der Erneuerbaren Energien<br />

in den letzten Wochen haben zu deutlichen<br />

Verunsicherungen bei Investoren, aber letztlich auch<br />

zu den Insolvenzen im Solarbereich geführt. Wir<br />

sind froh über den Sachverhalt, dass die Anlagen<br />

unserer Fonds mit bestehenden erfahrenen Erbauern<br />

realisiert und betrieben werden. Wir verwenden<br />

nur klassische polykristalline Module und somit risikoarme,<br />

aber auch eine pflegeleichte Technik!"<br />

Die Verläufe der aktuellen Solarfonds zeigen ein<br />

positives Bild, denn das Ergebnis des ersten Beteiligungsangebotes<br />

"Solarenergie Nord" lag auch in<br />

2011 über Plan und in <strong>2012</strong> nach einem sonnenschwachen<br />

Monat April mit 15,9 % über Plan. Die<br />

Gesellschaft wird mindestens planmäßig oder besser<br />

ausschütten können. Der Fonds "Solarenergie<br />

2 Deutschland" beendet in Kürze die Investitionsphase<br />

und kann durch attraktive Einkaufsrenditen<br />

überzeugen. "Der verzögerte bzw. verlängerte Einkaufsprozess<br />

basiert auf einer Vielzahl von geprüften<br />

Anlagen und wird sich für die Fondszeichner<br />

spürbar auszahlen, denn die Einkaufsrenditen und<br />

Anlagenqualitäten haben wir sukzessive steigern<br />

können" freut sich Bernd Neitzel.<br />

<strong>Das</strong> aktuelle derzeit im Vertrieb befindliche Beteiligungsangebot<br />

"Solarenergie 3 Deutschland" wurde<br />

von mehreren Analysten und Ratingagenturen als<br />

sehr positiv bewertet, u. a. weil alle Anlagen der erfahrenen<br />

Generalübernehmer S.A.G. Solarstrom AG<br />

Solar | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Sehr positive Einstrahlungsergebnisse<br />

im Solarbereich - erfreuliche<br />

Fondsverläufe und sehr gute Fonds-<br />

Analysen<br />

und F&S solar concept bereits 2011 fertig gestellt<br />

wurden bzw. bis 30.06.<strong>2012</strong> fertig gestellt werden.<br />

"Somit hat dieser Kurzläufer-Fonds keinen Blindpoolanteil<br />

und wird eines der letzten attraktiven Solarbeteiligungen<br />

nach altem Recht sein" freut sich<br />

Wolfgang Drews, Geschäftsführer der Neitzel & Cie<br />

Beratungs GmbH. Nach vielen sehr guten Analysen<br />

und Ratings für den Fonds "Solarenergie 3 Deutschland"<br />

hat jüngst auch das unabhängige Fachmagazin<br />

für Erneuerbare Energien "EcoReporter" das<br />

Beteiligungsangebot als sehr positiv geprüft: "Der<br />

dritte Solarfonds von Neitzel & Cie überzeugt durch<br />

ein durchdachtes Konzept“, so das Testat des aktuellen<br />

ECO-Anlagechecks. www.neitzel-cie.de<br />

51


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Solar<br />

52<br />

Wattner kauft Solarkraftwerk Waldhaus<br />

für Fonds SunAsset 3<br />

Leistung von 4 Megawatt<br />

für ca. 8 Millionen Euro<br />

Wattner hat das Solarkraftwerk Waldhaus übernommen<br />

und bringt es in seinen geschlossenen Solarfonds<br />

Wattner SunAsset 3 ein. Die Anlage wurde<br />

im Dezember 2011 auf einer Konversionsfläche in<br />

Brandenburg errichtet und hat eine Leistung von<br />

3,9 Megawatt (MW) mit einer Investitionssumme<br />

von 7,7 Mio. Euro. Mit Waldhaus hat der Wattner<br />

SunAsset 3 ein weiteres Solarkraftwerk mit Vergü-<br />

Vertriebsstart des zweiten<br />

LHI-Publikums-Solarfonds hat begonnen<br />

Drei Private Placements, ein Publikumsfonds, anschließend<br />

wieder drei Private Placements: Mit<br />

einem Gesamtinvestitionsvolumen von zusammen<br />

EUR 350 Mio. und einer Gesamtleistung von 135<br />

MW ist die LHI einer der großen Betreiber von Solarkraftwerken<br />

in Deutschland. Nunmehr geht der<br />

zweite Publikumsfonds in die Platzierung. Die Fondsgesellschaft<br />

LHI Solar Deutschland VII wird rund EUR<br />

87,2 Mio. in zwei Solarparks mit einer Gesamtleistung<br />

von rund 40 MWp in Niedersachsen und<br />

Brandenburg investieren. Der Solarpark Georgsdorf<br />

in Niedersachsen verfügt über eine Leistung von<br />

24,7 MWp, der Park Prenzlau in Brandenburg leistet<br />

15,7 MWp. Beide Anlagen wurden von der juwi Solar<br />

GmbH, einem der erfahrensten deutschen Entwickler<br />

von Projekten aus dem Bereich Erneuerbare<br />

Energien, auf Konversionsflächen errichtet und wurden<br />

im Dezember 2011 nach den Regularien des<br />

EEG in Betrieb gesetzt. Deshalb erhalten sie für den<br />

gesamten produzierten Strom 20 Jahre lang eine<br />

attraktive Einspeisevergütung von 22,07 Cent pro<br />

kWh. Verwendet werden fest montierte polykristal-<br />

tung 2011 nach dem EEG erworben. Damit besitzt<br />

der Fonds fünf fertig errichtete Anlagen. Dies sichert<br />

die im Juli fällige erste Auszahlung an seine Anleger<br />

aus laufenden Stromerträgen. Anleger können noch<br />

bis zum 30. Juni <strong>2012</strong> Anteile am SunAsset 3 zeichnen,<br />

die Mindestbeteiligung beträgt 10.000 Euro.<br />

Der Fonds hat bisher 38 Millionen Euro Eigenkapital<br />

eingesammelt. www.wattner.de<br />

line Module von Canadian Solar und Wechselrichter<br />

von Power One. Selbstverständlich wurden auch<br />

Sicherungs- und Fernüberwachungssysteme montiert.<br />

Die Betriebsführung wird ebenfalls juwi Solar<br />

übernehmen. Für Investoren mit Interesse an einem<br />

der letzten großvolumigen Solarfonds in Deutschland<br />

mit den lukrativen Vergütungssätzen aus dem<br />

Jahr 2011 steht ein Eigenkapitalvolumen von EUR<br />

16,75 Mio. zur Verfügung. Anleger können sich mit<br />

einem Betrag ab EUR 10.000 zuzüglich 5 % Agio an<br />

der Gesellschaft beteiligen. Die LHI übernimmt eine<br />

Platzierungsgarantie in voller Höhe. <strong>Das</strong> Fremdkapital<br />

wurde bereits vollständig eingedeckt und ist über<br />

die gesamte Darlehenslaufzeit zinsgesichert. Für die<br />

Anleger sind Ausschüttungen von anfänglichen<br />

6,75 % jährlich prognostiziert. Während der knapp<br />

20jährigen Fondslaufzeit werden sich die Ausschüttungen<br />

prognosegemäß auf 218,7 % vor Steuern<br />

der Zeichnungssumme summieren. Die Platzierung<br />

des Eigenkapitals findet u.a. durch die BW Equity<br />

GmbH, Stuttgart statt. www.lhi.de


Solar | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Investitionen in deutsche Solarparks weiterhin sinnvoll<br />

wmd: Macht es Sinn nach den vielen Negativmeldungen<br />

der Solarbranche jetzt noch in Solarfonds in<br />

Deutschland zu investieren?<br />

Trotz aller Negativmeldungen ist die Investition in<br />

deutsche Solarparks weiterhin sinnvoll. Es wurde<br />

zwar die Förderung mit Wirkung vom 1. April <strong>2012</strong><br />

nochmals zusätzlich zurückgenommen, aber gleichzeitig<br />

vernünftige Übergangsfristen geschaffen. So<br />

erhalten Freiflächenanlagen, wenn sie bis 30. Juni<br />

<strong>2012</strong> in Betrieb genommen wurden, noch den Einspeisetarif<br />

wie er zu Jahresbeginn gültig war. Für<br />

Parks auf Konversions-, also Umwidmungsflächen,<br />

wurde sogar bis Ende September Zeit gegeben, um<br />

noch den „alten“ Tarif zu erhalten. Ist dies geschehen,<br />

wird der eingespeiste Strom zu diesem Tarif fest für 20<br />

Jahre vergütet, daran hat sich nichts geändert.<br />

wmd: Wie sicher sind die Einnahmen des Fonds<br />

durch die aktuelle Einspeisevergütung?<br />

GSI hat sich noch acht solcher Parks mit Inbetriebnahme<br />

innerhalb der Übergangsfrist gesichert, die<br />

dem Anleger 20 Jahre lang gesicherte Einnahmen<br />

liefern werden. An der Höhe der Einspeisevergütung<br />

muss m.E. nicht gezweifelt werden, der Investitionsschutz<br />

in Deutschland ist durch das Bundesverfassungsgericht<br />

vielfach bestätigt worden. Die<br />

Solartechnik ist mittlerweile extrem verlässlich und<br />

man weiß seit Jahrzehnten wann wo in der Bundesrepublik<br />

wie lange die Sonne scheint. Diese hohe<br />

Sicherheit des „Erwartungswertes“ macht die herausragende<br />

Attraktivität deutscher Solarfonds aus.<br />

wmd: Was sind die Besonderheiten ihres aktuellen<br />

Fondsangebotes?<br />

Interview mit Gerhard Krall,<br />

Geschäftsführer, GSI Fonds GmbH & Co. KG<br />

Beim GSI Solarfonds Deutschland 3 handelt es sich<br />

um keinen Blindpool wie sie andere Emissionshäuser<br />

anbieten. Durch die Stellung einer werthaltigen<br />

Platzierungsgarantie unserer Gesellschafterbank<br />

M.M. Warburg & CO konnten die vorhandenen<br />

acht Solarparks vorfinanziert werden. So können<br />

wir ein über vier Bundesländer erstreckendes Portfolio<br />

anbieten, bei dem der Anleger weiß worauf er<br />

sich einlässt. Zwar können noch einige Parks hinzu<br />

erworben werden, um das Eigenkapital von derzeit<br />

14,25 Mio. € auf bis zu 20 Mio. € aufzustocken,<br />

aber nur unter Beachtung strengster Anlagerichtlinien<br />

und der Maßgabe, dass sich die Fondsperformance<br />

durch die Zukäufe nicht verschlechtern darf.<br />

wmd: Was sind die Highlights ihres aktuellen Fondsangebotes?<br />

Den dritten deutschen Solar-Publikumsfonds der<br />

GSI zeichnet neben den bereits vorhandenen Anlageobjekten<br />

auch die Tatsache aus, dass trotz Förderungskürzung<br />

für den Anleger ein Anlageergebnis<br />

auf Vorjahresniveau in Aussicht gestellt werden<br />

kann. Prognosegemäß von anfänglich 7,00 % auf<br />

29,25 % steigende, halbjährlich ausgezahlte Ausschüttungen,<br />

insgesamt ca. 221 % in 20 Jahren,<br />

bieten den Investoren eine sinnvolle Kombination<br />

aus Nachhaltigkeit und Rendite. Als besonderes Sicherheitsmerkmal<br />

kann der Abschluss einer Ertragsgarantieversicherung<br />

auch bei diesem Fonds vermeldet<br />

werden, die für 10 Jahre 90 % der Einnahmen<br />

garantiert. Ein zusätzliches Sicherheitsmerkmal, das<br />

es nur bei den GSI-Fonds gibt. Und wie immer verzichtet<br />

GSI auch auf die Erhebung eines Agios.<br />

53


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Solar<br />

54<br />

Solarfonds weiter attraktiv?<br />

Demnächst erste Solarparks<br />

ohne Fördertarif?<br />

wmd: Zuletzt gingen einige Negativmeldungen<br />

zu Solarfonds in Südeuropa durch die Medien. So<br />

hieß es unter anderem, dass wegen geänderter Einspeisevergütungen<br />

in Spanien und Italien die prognostizierten<br />

Ausschüttungen für die Anleger nicht<br />

erreicht werden können. VuC ist auch in beiden<br />

Ländern investiert. Wie sieht es hier konkret bei Ihren<br />

Fonds aus?<br />

Hermann Klughardt: Es ist richtig, dass Spanien<br />

Anfang 2011 ein Gesetz verabschiedet hat, das<br />

die Menge der vergüteten Kilowattstunden produzierten<br />

Stroms begrenzt und zwar auch für bereits in<br />

Betrieb befindliche Anlagen. Diese Deckelung führt<br />

dazu, dass, obwohl die Anlagen selbst planmäßig<br />

Strom produzieren, der Ertrag in Euro unter den kalkulierten<br />

Erträgen bleibt. Insbesondere sind Anlagen<br />

betroffen, die unter das Real Decreto 661/2007<br />

fallen, d.h. die die höchste Vergütung erhalten. Diese<br />

Anlagen werden für die Jahre 2011, <strong>2012</strong> und<br />

2013 zusätzlich gedeckelt. In der Konsequenz bedeutet<br />

dies für unsere Fonds, je nachdem wie hoch<br />

der Anteil der spanischen Anlagen im Portfolio ist,<br />

für die Jahre 2011, <strong>2012</strong> und 2013 eine mehr oder<br />

minder starke Reduzierung der Ausschüttungen.<br />

Man darf in diesem Zusammenhang jedoch nicht<br />

vergessen, dass die spanische Regierung in Zusammenhang<br />

mit der Deckelung der Einspeisevergü-<br />

Interview mit Hermann Klughardt,<br />

Voigt & Collegen<br />

tung gleichzeitig die Laufzeit der Einspeisevergütung<br />

von 25 auf 30 Jahre verlängert hat. Dies führt<br />

in der Betrachtung über die Totalperiode sogar zu<br />

einer Renditeverbesserung. Trotzdem halten wir<br />

die Deckelung der vergüteten Kilowattstunden für<br />

rechtswidrig und werden entsprechend gegen jede<br />

nicht ordnungsgemäße Abrechnung vorgehen.<br />

In Italien ist solch ein Vorgehen nicht erfolgt, hier<br />

fließen die Vergütungen planmäßig.


wmd: Macht es auch künftig Sinn für Anleger und<br />

Emissionshäuser in diese beiden Länder mit neuen<br />

Fondsangeboten zu investieren?<br />

Wir sehen die Südeuropäischen Länder auch zukünftig<br />

als attraktive Investitionsstandorte an, insbesondere<br />

vor dem Hintergrund der sich kurzfristig<br />

abzeichnenden Grid-Parity, d.h. wir werden bald die<br />

ersten Angebote mit Solarparks ohne Fördertarif auf<br />

dem Markt sehen.<br />

wmd: Was sind die Besonderheiten ihres aktuellen<br />

Fondsangebotes?<br />

Hermann Klughardt: Unser aktueller Fonds SolEs<br />

23 hat zum einen gemeinsam mit dem amerikanischen<br />

Lebensversicherer MetLife und der italienischen<br />

Banca Intesa das leistungsstärkste Solarkraftwerk<br />

Europas in Montalto di Castro erworben.<br />

Dieser Park ist bereits seit Dezember 2010 fertig<br />

gestellt und ans Netz angeschlossen. Seit seiner Fertigstellung<br />

produziert die Anlage über 11% mehr<br />

Strom als in den Ertragsgutachten kalkuliert. Weiterhin<br />

kann der Fonds in ein Portfolio von aktuell<br />

12 weiteren Solarkraftwerken investieren. Hierzu<br />

haben wir das Fondsvolumen entsprechend dem<br />

Gesellschaftsvertrag bis zum Jahresende um bis zu<br />

10 Millionen Euro erhöht. Auch bei diesem zusätzlichen<br />

Portfolio handelt es sich um fertige Anlagen<br />

in der Form von Co-Investments mit institutionellen<br />

Investoren. Somit hat der Fonds auch im Rahmen<br />

dieser Erhöhungsoption kein Blind-Pool-Risiko. Für<br />

die Anleger interessant ist die Tatsache, dass sie<br />

bereits für <strong>2012</strong> ab ihrem Beitritt an den Ausschüttungen<br />

des Fonds partizipieren, also bereits in 2013<br />

mit der ersten Ausschüttung rechnen können.<br />

Solar | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

wmd: Planen Sie bereits einen Nachfolgefonds?<br />

Hermann Klughardt: Wir planen nach dem SolEs<br />

23 mit dem SolEs 24 den entsprechenden Nachfolgefonds<br />

auf den Markt zu bringen. Dieser Fonds<br />

wird auch wieder in Photovoltaikkraftwerke investieren.<br />

Wir sehen hier die Möglichkeit, den Anlegern<br />

erstmalig Solarkraftwerke ohne Fördertarif anbieten<br />

zu können, denn die Preise für neue Anlagen<br />

sind inzwischen auf einem Niveau angekommen,<br />

das solche Investments sehr gut kalkulierbar macht.<br />

Hier zeigt sich einmal mehr, dass der Weg der Senkung<br />

der Einspeisevergütung für neue Anlagen absolut<br />

richtig war.<br />

wmd: Wird sich VuC weiterhin nur auf Solarfonds<br />

spezialisieren oder haben Sie neue Geschäftsfelder<br />

im Blickpunkt?<br />

Hermann Klughardt: Voigt & Collegen wird weiterhin<br />

den Solarfonds treu bleiben, jedoch werden<br />

wir in naher Zukunft auch andere Assets im Bereich<br />

New Energy anbieten. Lassen Sie sich überraschen.<br />

55


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Immobilien/Green Building<br />

56<br />

Grüne Mitte Essen<br />

Hannover Leasing bringt<br />

Deutschlandfonds in Essen<br />

Hannover Leasing beginnt mit dem Vertrieb des<br />

geschlossenen Immobilienfonds "Grüne Mitte, Essen".<br />

Der Fonds investiert in einen Büroneubau im<br />

nördlichen Bereich des Essener Stadtzentrums. <strong>Das</strong><br />

Gebäude soll bis April 2013 fertig gestellt werden<br />

und ist für 20 Jahre an die AOK Rheinland/Hamburg<br />

vermietet. <strong>Das</strong> Gesamtinvestitionsvolumen<br />

des Fonds beläuft sich auf 46,58 Mio. Euro, davon<br />

24,24 Mio. Euro Kommanditkapital.<br />

Zentraler Standort in neuem Stadtquartier<br />

<strong>Das</strong> Fondsobjekt liegt im<br />

"Universitätsviertel - grüne<br />

mitte Essen", ein Stadtquartier,<br />

das derzeit im<br />

Nordwesten der Essener<br />

Innenstadt realisiert wird.<br />

Auf dem rund 13,3 Hektar<br />

großen Gelände entstehen<br />

verschiedene Büro- und<br />

Wohnobjekte, ergänzt<br />

durch Gastronomie- und<br />

Dienstleistungsangebote<br />

sowie vier Hektar Grün-<br />

und Wasserflächen. Insgesamt<br />

sind auf dem ehemaligen<br />

Bahngelände in den<br />

kommenden Jahren rund<br />

500 Mio. Euro an privaten<br />

und 32 Mio. Euro an öffentlichen<br />

Investitionen geplant. Unter anderen hat<br />

sich die WAZ Mediengruppe für die "grüne mitte<br />

Essen" als Standort ihrer neuen Konzernzentrale<br />

entschieden.<br />

Modernes Bürogebäude mit sehr guter Verkehrsanbindung<br />

<strong>Das</strong> Objekt "Grüne Mitte, Essen" ist ein moderner<br />

Büroneubau mit rund 14.400 Quadratmetern Mietfläche<br />

auf sechs Geschossen und 124 Pkw-Stellplätzen.<br />

Die Immobilie entsteht nach den Entwürfen<br />

des Kölner Architekturbüros JSWD und zeichnet<br />

sich durch eine moderne architektonische Gestaltung<br />

und eine hochwertige Ausstattung aus. <strong>Das</strong><br />

Fondsobjekt wird nach den Vorgaben der Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) 2009 errichtet. Nach Fertigstellung<br />

soll eine "Green-Building "-Zertifizierung<br />

nach DGNB in der Kategorie "Silber" erfolgen. <strong>Das</strong><br />

Gebäude liegt am südwestlichen Rand der "grünen<br />

mitte Essen" und damit nahe dem ECE-Einkaufcenter<br />

am Limbecker Platz. Ebenfalls in unmittelbarer<br />

Nähe befindet sich die Haltestelle Berliner Platz, einer<br />

der wichtigsten Knotenpunkte des öffentlichen<br />

Nahverkehrs in Essen. Von<br />

hier verkehren mehrere<br />

Bus-, Straßenbahn- und<br />

U-Bahn-Linien. Innerhalb<br />

weniger Minuten erreicht<br />

man von dort den Essener<br />

Hauptbahnhof. Dieser bietet<br />

mehr als 120 überregionale<br />

und internationale Bahnverbindungen<br />

pro Tag.<br />

Renommierter Mieter und<br />

langfristiger Mietvertrag<br />

Die Fondsimmobilie ist zusammen<br />

mit 41 der 124<br />

Pkw-Stellplätze für 20 Jahre<br />

an die AOK Rheinland/<br />

Hamburg vermietet. Diese<br />

ist eine von elf bundesweit<br />

selbstständigen Allgemeinen<br />

Ortskrankenkassen und wird am Standort Essen<br />

ihre neue Regionaldirektion beziehen. Mit rund<br />

2,85 Millionen Versicherten und mehr als hundert<br />

Geschäftsstellen ist die AOK Rheinland/Hamburg<br />

die größte Krankenversicherung in Nordrhein-Westfalen.<br />

Der Mietvertrag wurde im Juli 2011 geschlossen,<br />

die Mietzeit beginnt am 1. April 2013. Der Vertrag<br />

kann von der Mieterin fünfmal um jeweils ein Jahr verlängert<br />

werden.<br />

Die verbleibenden 83 Tiefgaragenstellplätze sind<br />

für zehn Jahre an die Contipark Gruppe verpachtet.<br />

Contipark ist einer der größten Stellplatzbetreiber


in Deutschland. Der Pächter hat nach Ablauf der<br />

Mietzeit zwei Optionen auf eine Vertragsverlängerung<br />

um jeweils fünf Jahre.<br />

Essen - größter Büromarkt im Ruhrgebiet<br />

Mit rund 575.000 Einwohnern gehört Essen zu den<br />

zehn größten Städten Deutschlands und ist nach<br />

Dortmund die zweitgrößte Stadt im Ruhrgebiet. Die<br />

Kulturhauptstadt Europa 2010 ist Teil der Metropolregion<br />

Ruhr, die mit 5,2 Millionen Menschen zu den<br />

größten Ballungsgebieten Europas zählt. Mit rund<br />

2,9 Millionen Quadratmetern Bürofläche ist Essen<br />

der größte Büromarkt im Ruhrgebiet.<br />

"Die Kombination aus einem energieeffizienten<br />

Neubau, einer attraktiven Lage mit sehr guter Verkehrsanbindung<br />

und bonitätsstarken Langzeit-<br />

Mietern machen diese Immobilie aus unserer Sicht<br />

zu einem interessanten Investment für langfristige<br />

und sicherheitsorientierte Anleger", sagt Hubert<br />

Spechtenhauser, Geschäftsführer der Hannover Leasing<br />

GmbH & Co. KG und verantwortlich für den<br />

Immobilien/Green Building | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Immobilienbereich. "Hinzu kommt, dass sich der<br />

Standort Essen in den letzten Jahrzehnten zu einem<br />

wichtigen Dienstleistungszentrum und zu einem<br />

wichtigen Büromarkt entwickelt hat. Im Ruhrgebiet<br />

haben wir uns schon mehrfach engagiert. Heute ist<br />

Hannover Leasing mit mehr als 1,2 Mrd. Euro Gesamtinvestitionsvolumen<br />

einer der größten Immobilieninvestoren<br />

in dieser Region."<br />

Eckdaten des Fonds<br />

Investmenttrend<br />

nachhaltige Wohnimmobilien<br />

Geringe Energiekosten, gesunder Wohnraum und<br />

faire Mieten: Immer mehr Wohnungssuchende<br />

wünschen sich eine nachhaltige Immobilie - doch<br />

nur ein Prozent aller Bestandsbauten werden jährlich<br />

nach nachhaltigen Kriterien saniert. <strong>Das</strong> Pionierunternehmen<br />

KlimaGut aus Berlin bietet Anlegern<br />

bis zum 30. Juni <strong>2012</strong> die Möglichkeit, sich mit<br />

einem festverzinslichen Darlehen an einem neuen<br />

Sanierungsprojekt zu beteiligen. Die bei nachhaltigen<br />

Anlegern bekannte KlimaGut Immobilien AG<br />

aus Berlin verfolgt das Ziel, klimaneutrale Immobilien<br />

zu entwickeln und private Anleger an Projekten<br />

für eine behutsame und sozialverträgliche Stadterneuerung<br />

zu beteiligen. Bei der Sanierung von Be-<br />

Anleger können sich mit mindestens 10.000 Euro<br />

zuzüglich fünf Prozent Agio an dem Fonds beteiligen.<br />

Die prognostizierten Ausschüttungen betragen<br />

anfänglich 5,5 Prozent p. a. und steigen zum Ende<br />

der geplanten Fondslaufzeit auf 6,0 Prozent p. a.<br />

Einschließlich einer angenommenen Schlusszahlung<br />

in Höhe von rund 105,7 Prozent im Jahr 2023 ergibt<br />

sich für die Jahre 2013 bis 2023 eine prognostizierte<br />

kumulierte Gesamtauszahlung in Höhe von rund<br />

163 Prozent des eingesetzten Kommanditkapitals<br />

ohne Agio vor Steuern. www.hannover-leasing.de<br />

57


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Immobilien/Green Building<br />

58<br />

KlimaGut Immobilien AG aus Berlin<br />

lanciert neue Kapitalanlage<br />

standsbauten geht das Unternehmen nach einem<br />

5-Punkte-Konzept vor, welches Unternehmensgründer<br />

und Vorstand Fabian Tacke während seiner 17<br />

Jahre umfassenden Tätigkeit als Entwickler und Berater<br />

für nachhaltige Bausanierung entwickelt hat:<br />

1. Reduzierung der Betriebskosten um zwei Drittel<br />

2. Umstellung der Energieversorgung auf 100%<br />

erneuerbare Energien = klimaneutraler Betrieb<br />

3. Verwendung von ökologisch unbedenklichen<br />

Baustoffen<br />

4. Einsatz von sozial verantwortungsbewussten<br />

Bauunternehmen<br />

5. Fairness im Umgang mit Mietern und Mitarbeitern.<br />

Anleger können sich über ein festverzinsliches Darlehen<br />

an dem Sanierungsobjekt "Edisonstraße 47"<br />

in Berlin-Köpenick beteiligen, einem Stadtviertel,<br />

das sich durch eine sehr gute Anbindung an das<br />

Stadtzentrum, eine aktive Bürgerschaft und eine<br />

überdurchschnittlich hohe Zuwanderungsquote<br />

auszeichnet. <strong>Das</strong> Darlehen mit einer Mindestlaufzeit<br />

von fünf Jahren und einem Mindestanlagebetrag<br />

von 10.000 Euro wird mit einem festen Zinssatz von<br />

4% p.a. vergütet.<br />

"Eine Beteiligung an unserem Projekt hat Zukunft,<br />

vor allem weil wir für Berliner Verhältnisse ausgesprochen<br />

niedrige Energiekosten und relativ gün-<br />

stige Mieten bieten - Argumente, die für viele Wohnungssuchende<br />

in Berlin unschlagbar sind," sagt<br />

KlimaGut-Vorstand Fabian Tacke, der sich viele Jahre<br />

für bewohnergetragene Wohnprojekte engagiert<br />

hat. <strong>Das</strong> Anlageobjekt "Edisonstraße 47" verspricht<br />

damit eine hohe Sicherheit der prognostizierten<br />

Rendite, erklärt Fabian Tacke.<br />

Für die Sanierung von "Edisonstraße 47" ist insgesamt<br />

ein Investitionsvolumen von 1.775.000<br />

Euro geplant, das sich aus 300.000 Euro Eigenkapital<br />

und 350.000 Euro in Form von nachrangigen<br />

Anlegerdarlehen zusammensetzt. 1.118.000 Euro<br />

Fremdkapital wurden von der UmweltBank und der<br />

KfW-Bank zugesagt. Die KlimaGut Immobilien AG<br />

zählt in Berlin zu den aktivsten Projektentwicklern,<br />

die sich für eine Nachhaltigkeitswende im Gebäudebestand<br />

einsetzen. <strong>Das</strong> Unternehmen wird von<br />

dem Immobilienfachmann und Unternehmer Fabian<br />

Tacke geleitet, der seit mehr als 17 Jahren sozialökologische<br />

Sanierungsprojekte entwickelt und seit<br />

1997 ein Büro für Projektentwicklung und Stadtteilerneuerung<br />

betreibt. 2009 gründete er gemeinsam<br />

mit Aktionären aus der Wohnungswirtschaft, dem<br />

Klimaschutz und der Erneuerbare-Energien-Wirtschaft<br />

die KlimaGut Immobilien AG, die sich auf den<br />

Erwerb, die Planung und die nachhaltige Sanierung<br />

von Immobilien sowie die Projektberatung spezialisiert<br />

hat. www.klimagut.ag


Immobilie "Green Building"<br />

Anleger favorisieren sichere Investments - deshalb<br />

liegen Beteiligungsangebote mit deutschen Immobilien<br />

in ihrer Gunst ganz vorne. Mit dem "Headquarters<br />

Bilfinger Berger Power Services" bietet die<br />

SachsenFonds GmbH aus Aschheim bei München<br />

ein maßgeschneidertes Immobilieninvestment: Der<br />

Fonds "Deutschland V" investiert in ein neu zu<br />

errichtendes Bürogebäude in der Metropolregion<br />

Ruhr in der Neuen Mitte Oberhausens. <strong>Das</strong> Richtfest<br />

wurde bereits am 29. Juni <strong>2012</strong> gefeiert. Die Hförmige,<br />

multifunktionale Immobilie soll plangemäß<br />

zum 30. April 2013 an die Mieterin Bilfinger Berger<br />

Power Services übergeben werden, die darin ihren<br />

neuen Hauptsitz einrichtet. Die Gesamtinvestition in<br />

Höhe von 35,1 Millionen Euro soll vollständig aus<br />

Eigenkapital finanziert werden, so dass keine Darlehens-,<br />

Zinsänderungs- oder Fremdwährungsrisiken<br />

den Fonds belasten. "Wir sind von der positiven<br />

Entwicklung des Investments so überzeugt", betont<br />

Jürgen Göbel, Geschäftsführer der SachsenFonds<br />

Holding GmbH, "dass wir eine erfolgsabhängige<br />

Vergütung für die Fondsgeschäftsführung und den<br />

Geschäftsbesorger vereinbart haben, die erst ab<br />

einem Rückfluss für den Anleger in Höhe von 150<br />

Prozent seiner Zeichnungssumme greift."<br />

Der Kaufpreis der Immobilie liegt mit 31,1 Millionen<br />

Euro leicht unter dem gutachterlich ermittelten<br />

Wert. Den Verkauf der Fondsimmobilie nach prognosegemäß<br />

gut 11 Jahren kalkuliert SachsenFonds<br />

im Basisszenario mit dem gleichen Faktor wie den<br />

Einkauf, nämlich zum 15,4-fachen der Jahresnettomiete.<br />

Anleger dürfen auf dieser Basis jährliche Ausschüttungen<br />

in Höhe von 5,5 Prozent und einen Gesamtmittelrückfluss<br />

von rund 170 Prozent bezogen<br />

auf das Kommanditkapital erwarten. Die laufenden<br />

Ausschüttungen erfolgen halbjährlich jeweils zum<br />

31.03. und 30.09. eines Jahres. Die Mindestbeteiligung<br />

beträgt 10.000 Euro zuzüglich 5 Prozent<br />

Agio. Der Standort befindet sich an der Europaallee<br />

Immobilien/Green Building | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

SachsenFonds<br />

mit neuem Beteiligungsangebot<br />

"Deutschland V"<br />

1, unmittelbar neben dem CentrO, Europas größtem<br />

Shopping- und Freizeitzentrum mitten im dicht<br />

besiedelten Ruhrgebiet, dem vormals industriellen<br />

Herzstück Europas im Wandel zu einem hochmodernen<br />

Dienstleistungsstandort. <strong>Das</strong> Areal ist sowohl<br />

durch den öffentlichen Nahverkehr als auch<br />

durch zwei Autobahnanschlussstellen verkehrstechnisch<br />

sehr gut angebunden.<br />

Auf fünf Stockwerken bietet die Immobilie mit einer<br />

Vorzertifizierung in Silber als Green Building (Standard<br />

der Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges<br />

Bauen DGNB) eine Gesamtmietfläche von 12.014<br />

m². Zusätzlich befinden sich auf dem 10.268 m²<br />

großen Grundstück 174 PKW-Stellplätze sowie<br />

überdachte Fahrradstellplätze. "Durch die variable<br />

Aufteilung mit zentralen Erschließungskernen entsteht<br />

eine ideale Drittverwendungsfähigkeit des<br />

59


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Immobilien/Green Building<br />

60<br />

Gebäudes", erläutert Jürgen Göbel, "auch eine<br />

Untervermietung von Teilflächen ist unkompliziert<br />

möglich."<br />

<strong>Das</strong> sollte jedoch nicht nötig sein: Der Mietvertrag<br />

mit Bilfinger Berger Power Services läuft ab der für<br />

April 2013 geplanten Fertigstellung über 15 Jahre<br />

und 2 Monate und ist ab dem zweiten Jahr jährlich<br />

zu 100 Prozent an den Verbraucherpreisindex gekoppelt.<br />

Sollte die Mieterin das Sonderkündigungsrecht<br />

nach 10 Jahren wahrnehmen, hat sie eine<br />

Entschädigung in Höhe von 1,6 Jahresnetto-mieten<br />

zu leisten. SachsenFonds ist ein bankenunabhängiges<br />

Emissionshaus mit einem umfangreichen<br />

Produkt- und Dienstleistungsangebot im Bereich<br />

strukturierter Kapitalanlagen. Neben der Konzeption,<br />

Emission und dem Vertrieb von geschlossenen<br />

Fonds für Privatanleger und Fonds für institutionelle<br />

Investoren stehen das Immobilien-, Asset- und<br />

Fonds-Management sowie die Anlegerbetreuung im<br />

Zentrum der Unternehmensleistungen. Mit einem<br />

Emissionskapital von bislang 1,8 Milliarden Euro<br />

wurde ein Fondsvolumen von 3,4 Milliarden Euro<br />

in 50 geschlossenen Fonds für private Anleger realisiert.<br />

SachsenFonds betreut derzeit rund 55.000 Beteiligungen,<br />

das verwaltete Fondsvolumen umfasst<br />

über 5 Milliarden Euro. www.sachsenfonds.de


Nachhaltiger Waldfonds<br />

"Pure Forest I" am Markt -<br />

Erstes Investmentprodukt der<br />

Pure Blue GmbH<br />

<strong>Das</strong> erste Fondsangebot der Pure Blue GmbH,<br />

Anbieter nachhaltiger Investments, ist auf dem<br />

Markt: "Pure Forest I". Die Besonderheit des<br />

geschlossenen Fonds ist eine vergleichbar kurze<br />

Laufzeit von nur 15 Jahren, wobei erste Rückflüsse<br />

in Höhe von rund acht Prozent bereits nach<br />

vier Jahren kalkuliert sind. Denn die Anleger investieren<br />

in bereits bestehende, bewirtschaftete<br />

Teak-Waldflächen, nicht in ein zukünftiges, theoretisches<br />

Konstrukt.<br />

Mehrwert schaffen mit Investments<br />

Die Teak-Waldflächen, welche die Basis des Fonds<br />

bilden, befinden sich in der panamaischen Provinz<br />

Darién. Ziel ist, die aufgeforsteten Monokulturen<br />

nach der Edelholzernte sukzessive in einen<br />

nachhaltigen und ökologisch genutzten Mischforst<br />

umzuwandeln. Bei der Umsetzung des Forstkonzepts<br />

ist ForestFinance der Projektpartner von<br />

Pure Blue. Der deutsche Marktführer bewirtschaftet<br />

seit über 15 Jahren nachhaltig ökologische<br />

Mischforste in Mittelamerika. Auf insgesamt rund<br />

400 Hektar Fläche arbeitet Pure Blue mit Baumbeständen,<br />

die bereits zwischen vier und 17 Jahren<br />

alt sind. Damit haben die Bäume die ersten<br />

kritischen Jahre überstanden, in denen sie besonders<br />

gefährdet sind für Brände, Stürme u.ä. Für<br />

die Investoren sinkt damit das Risiko erheblich.<br />

"Spätestens seit der Wirtschaftskrise fällt es dem<br />

Großteil der Anleger schwer, den klassischen Investmentmodellen<br />

Vertrauen entgegenzubringen",<br />

so Pure Blue-Geschäftsführer Carsten<br />

Dujesiefken. "Mit, Pure Forest I? haben wir ein<br />

ehrliches Produkt konzipiert, das Werte schafft -<br />

für den Wald, für die Menschen vor Ort, die für<br />

die Bewirtschaftung der Forstflächen zuständig<br />

sind und schließlich für die Anleger."<br />

Der Fonds im Überblick<br />

Wald | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

• Mindestzeichnungssumme: 5.000 Euro zuzüglich<br />

5 % Agio<br />

• Geplantes Fondsvolumen: 7.800.000 Euro<br />

• Finanzierung des Fonds: Vollständig durch Eigenkapital<br />

• Geplante Zeichnungsfrist: 31.12.<strong>2012</strong> (Fristende)<br />

• Geplante Laufzeit der Beteiligung: ca. 15 Jahre<br />

(bis zum 31.12.2026)<br />

• Erwarteter Gesamtmittelrückfluss (Prognose):<br />

ca. 275 % vor Abgeltungsteuer<br />

• Haftsumme: 10 % des gezeichneten Kapitals<br />

"Wir müssen in puncto Nachhaltigkeit Verantwortung<br />

übernehmen", ist Dujesiefken überzeugt.<br />

"Mit, Pure Forest I? tragen wir dazu bei, den fatalen<br />

Folgen der kontinuierlich zunehmenden Abholzung<br />

der Waldflächen entgegenzuwirken. ,Pure Forest I?<br />

bietet Anlegern eine Möglichkeit, mit der Verfolgung<br />

eines guten Zwecks Profit zu erwirtschaften."<br />

www.pure-blue.de.<br />

61


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Wald<br />

62<br />

Clean Planet startet Bambus-Fonds<br />

Exzellente Chancen mit weltweit<br />

dringend benötigtem pflanzlichem<br />

Rohstoff für die Herstellung von<br />

Biomasse<br />

Der Markt für nachwachsende Rohstoffe als Quelle<br />

erneuerbarer Energien wächst rasant. So sehen<br />

die europäischen Umweltschutzrichtlinien vor, dass<br />

auch Kohlekraftwerke künftig Biomasse mit verbrennen<br />

müssen, um bei ihrer Stromerzeugung<br />

Strafzahlungen zu entgehen. Dies setzt die Energiekonzerne<br />

unter Druck, denn es gibt eine weit verbreitete<br />

Unkenntnis darüber, wie die riesigen benötigten<br />

Mengen an Biomasse erzeugt werden sollen.<br />

Gleichzeitig kommt die deutsche Agentur für Erneuerbare<br />

Energien zu dem Schluss, dass bei einer Nutzung<br />

der Hälfte der weltweit potenziell nutzbaren<br />

Brachlandflächen bis zu 50 Prozent des heutigen<br />

globalen Primärenergiebedarfs aus Energiepflanzen<br />

gedeckt werden könnten. <strong>Das</strong> Marktpotenzial beläuft<br />

sich also auf Hunderte Milliarden US-Dollar.<br />

Die Clean Planet Verwaltungs GmbH mit Sitz in Konstanz<br />

bietet Anlegern nun mit dem "Bamboo Energy<br />

1 GmbH & Co. KG" die einmalige Chance, sich<br />

an einer bereits bestehenden Anbaugesellschaft auf<br />

den Philippinen, mit kurzfristiger Veräußerung der<br />

geernteten, nachwachsenden Rohstoffe, vorrangig<br />

in Form von Woodchips (Holzschnitzel) zur Energieerzeugung,<br />

zu beteiligen. Es handelt sich bei diesem<br />

Unternehmen um die Tablas Bamboo Plantation<br />

Corp., die extrem schnell nachwachsenden Bambus<br />

nach ethischen Gesichtspunkten, ausschließlich auf<br />

bisher ungenutztem Brachland erzeugt. Es bestehen<br />

also keine Konflikte mit der nahrungserzeugenden<br />

Landwirtschaft. Der angebaute Beema Bambus hat<br />

ohne Einsatz von Gentechnik ein achtfach schnelleres<br />

Wachstum und eine fünffach höhere Dichte<br />

als normaler Bambus, und vereinigt darüber hinaus<br />

eine ganze Reihe von außergewöhnlichen Eigenschaften,<br />

die ihn zur "Energiepflanze der Wahl"<br />

machen und zur Erzeugung von Biomasse prädestinieren.<br />

Die Tablas Bamboo Plantation Corp. konnte<br />

bereits mit einem internationalen Kraftwerksbetreiber<br />

einen Vorvertrag über die Abnahme der gesamten<br />

im Rahmen des Fonds vereinbarten Woodchips-<br />

Produktion schließen.<br />

Die Republik der Philippinen selbst gehört weltweit<br />

zu den erfreulichen Beispielen der jüngsten politischen<br />

und wirtschaftlichen Entwicklung. Früher<br />

Kolonialgebiet und später autonome Diktatur, präsentiert<br />

sich der pazifische Inselstaat seit nunmehr<br />

rund zwei Jahrzehnten als moderne und stabile Demokratie.<br />

Die in dieser Zeit vorangetriebene wirtschaftliche<br />

Liberalisierung hat dem Land zudem einen<br />

anhaltenden Aufschwung beschert. Verglichen<br />

mit anderen Industrienationen glänzt es mit einer<br />

konstant geringen Staatsverschuldung von derzeit<br />

gerade einmal 44 Prozent. In Deutschland ist


die Quote fast doppelt so hoch. Investmentbanken<br />

rechnen die Philippinen zu den "Next-11", also den<br />

nächsten elf Ländern, bei denen nach dem Boom<br />

der BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und<br />

China ein besonders hohes Wirtschaftswachstum<br />

zu erwarten ist. Dazu gehören z.B. auch die Türkei,<br />

Mexiko und Südkorea. Deutschland zählt außerdem<br />

zu den zehn wichtigsten Handelspartnern und bei<br />

der Entwicklungszusammenarbeit neben Japan und<br />

den USA sogar zu den drei wichtigsten Partnern der<br />

Philippinen.<br />

Zusammen mit Tablas Bamboo Plantation Corp. verfügt<br />

der von Clean Planet aufgelegte Fonds neben<br />

einem exzellenten Netzwerk und besten logistischen<br />

Voraussetzungen auch über eine sofort nutzbare Infrastruktur,<br />

Kooperationspartner, wie die Romblon<br />

State University, und staatliche Unterstützung durch<br />

die Ministerien für Landwirtschaft und Energie. So<br />

schaffen feste Einspeisepreise langfristig Planungssicherheit,<br />

gleichzeitig konnten langfristige Pacht-<br />

und Abnahmeverträge inklusive einer umfassenden<br />

und durch eine staatliche Versicherung garantierten<br />

Ernte- und Kapitalausfallversicherung vereinbart<br />

werden. Die kommerziellen Nutzungsmöglichkeiten<br />

Wald | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

des Beema Bambus sind dabei breit gefächert, die<br />

damit verbundenen Diversifizierungsmöglichkeiten<br />

bieten Sicherheit und Skalierbarkeit im Sinne von<br />

neuen Absatzpotenzialen und -märkten.<br />

<strong>Das</strong> Zielvolumen des "Bamboo Energy 1 GmbH &<br />

Co. KG" beträgt 5,5 Millionen Euro, mit zwei Erhöhungsoptionen<br />

um jeweils 5 Millionen Euro. Die<br />

Mindestbeteiligung liegt bei 10.000 Euro zzgl. 5 Prozent<br />

Agio. Die geplante Gesamtauszahlung liegt bei<br />

242 Prozent vor Steuern, bezogen auf das gezeichnete<br />

Kommanditkapital. Hinzu kommt ein Frühzeichnerbonus<br />

von bis zu 5 Prozent. <strong>Das</strong> Fondsangebot<br />

endet bei Vollplatzierung, plangemäß jedoch<br />

am 30. Juni 2013, die Laufzeit des Fonds selbst am<br />

31. Dezember 2020, bei Ziehung der festgelegten<br />

Verlängerungsoption zwei Jahre später.<br />

Die Clean Planet Verwaltungs GmbH, Konstanz,<br />

bietet Anlegern nun mit dem "Bamboo Energy 1<br />

GmbH & Co. KG" die Gelegenheit, sich an einer<br />

bereits bestehenden Anbaugesellschaft auf den<br />

Philippinen, Tablas Bamboo Plantation Corp., mit<br />

kurzfristiger Veräußerung der geernteten, nachwachsenden<br />

Rohstoffe, vorrangig in Form von<br />

Woodchips (Holzschnitzel) zur Energieerzeugung,<br />

zu beteiligen. Gleichzeitig hat die Emittentin dieser<br />

Vermögensanlage in intensiver Vorbereitung mit der<br />

Projektgesellschaft vor Ort ein sowohl wirtschaftlich<br />

robustes als auch ökologisch nachhaltiges Modell<br />

entwickelt, um die angebotene Anlage für Anleger<br />

attraktiv zu gestalten. www.clean-planet.de<br />

63


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Fonds<br />

64<br />

Green Investors plant weitere Produktangebote<br />

"Positive Resonanz auf<br />

Sweden WoodEnergy1"-<br />

Vertrieb auf breitere Basis gestellt!<br />

wmd: Green Investors ist seit einigen Monaten mit<br />

dem Beteiligungsangebot Sweden WoodEnergy 1 in<br />

Deutschland im Vertrieb. Wie wurde das Angebot<br />

bisher angenommen?<br />

Ingo Soriano Eupen: Unter Berücksichtigung des<br />

derzeit herausfordernden Marktumfelds für die<br />

Branche, sind wir mit dem Vertriebsstart des Fonds<br />

zufrieden! Zahlreiche Anfragen potentieller Ver-<br />

Interview mit Ingo Soriano Eupen,<br />

Vorstand, Green Investors AG<br />

triebspartner sowie die positive Resonanz in den<br />

Medien bestätigen das attraktive Fondskonzept.<br />

Mit dem Sweden WoodEnergy 1 werden wir dem<br />

wachsenden Bedarf nach verantwortungsvollen<br />

und renditestarken Beteiligungen aus dem Bereich<br />

der nachhaltigen Energieproduktion gerecht. Holz<br />

als Energieträger ist grundlastfähig und bietet daher<br />

eine Ausnahme innerhalb der erneuerbaren Energien.<br />

Schweden verfügt zudem über den größten,<br />

nachhaltig bewirtschafteten Waldbestand Europas –<br />

ein wichtiger Faktor für die langfristige Brennstoffversorgung<br />

der Heizwerke. Eben dieser attraktive<br />

Standort spielt für viele Anleger eine zentrale Rolle:<br />

Schweden genießt ein uneingeschränktes AAA-Rating<br />

und kann sich daher positiv innerhalb Europas<br />

abheben. Damit bietet der Fonds eine interessante<br />

Alternative für Investoren, die bei Ihren Anlageentscheidungen<br />

auch großen Wert auf einen soliden<br />

Investitionsstandort legen.<br />

wmd: Bisher hatten Sie den Vertrieb über einen exklusiven<br />

Vertriebspartner organisiert. Nun haben Sie<br />

den Vertrieb breiter aufgestellt - warum?<br />

Die Fokussierung auf einen einzigen, spezialisierten<br />

Partner während des Vertriebsstarts des Fonds er-


möglichte es uns als junges Emissionshaus, schnell<br />

Präsenz am Markt zu generieren und unser Beteiligungsangebot<br />

gezielt zu präsentieren. Parallel<br />

konnten wir das Feedback von Anlegern und dem<br />

Vertrieb nutzen, um unsere Vertriebsstrukturen<br />

weiter zu entwickeln und auf eine breitere Basis zu<br />

stellen. Damit sind wir nun bestens für die individuelle<br />

und qualitative Betreuung sowohl unserer<br />

bisherigen Vertriebspartner als auch weiterer, neuer<br />

Partner gerüstet.<br />

wmd: Bereits Anfang Juni <strong>2012</strong> haben sich im Rahmen<br />

des Finanzanlagenvermittlergesetzes die gesetzlichen<br />

Vorgaben für den Vertrieb von Geschlossenen<br />

Fonds verändert. Wie unterstützen Sie Ihre<br />

Berater bei der Umsetzung?<br />

Ingo Soriano Eupen: Wir haben in Zusammenarbeit<br />

mit einem renommierten Fachanwalt, der uns<br />

umfassend während des gesamten Umsetzungsprozesses<br />

betreute, bereits früh mit der Anpassung<br />

unserer Dokumente beginnen können. Anfang Juni<br />

<strong>2012</strong> konnten wir somit rechtzeitig unseren Vertriebspartnern<br />

alle Dokumente und Werbematerialien<br />

entsprechend den neuen Vorgaben zur Verfügung<br />

stellen. Zudem reagierten wir in der ersten<br />

Woche nach Umstellung auch schnell auf die neuen<br />

Anforderungen, die sich aus der Vertriebspraxis ergaben.<br />

So konnten wir unmittelbar eine gesonderte<br />

WpHG-Konformitätserklärung einer renommierten<br />

Rechtsanwaltskanzlei unseren Kooperationspart-<br />

Fonds | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

nern vorlegen. Neben dem neuen Vermögensanlagen-Informationsblatt<br />

liegen nun auch ein Plausibilitätsprüfungsgutachten<br />

der SCOPE Analysis GmbH<br />

sowie weitere Beratungsdokumente vor. Sämtliche<br />

Unterlagen unterstützen unsere Partner bei der Einhaltung<br />

der neuen Vorgaben und sind bequem online<br />

über unser neues Vertriebspartner-Portal abrufbar.<br />

wmd: Sind bereits neue Beteiligungsangebote in der<br />

Planung, oder bleibt der "Sweden WoodEnergy 1" zunächst<br />

Ihr einziges Angebot?<br />

Ingo Soriano Eupen: Wir haben weitere interessante<br />

Projekte in den Bereichen erneuerbare Energien<br />

und Green Building in der Planung – und<br />

bekommen laufend weitere interessante Geschäftsmodelle<br />

präsentiert. Zum Beispiel ist das Potential<br />

für Biomasse in Schweden aus unserer Sicht längst<br />

noch nicht erschöpft. Ebenso bieten sich im Bereich<br />

nachhaltiges Bauen und Wohnen weitere ertragreiche<br />

und solide Beteiligungsmöglichkeiten. Die<br />

Green Investors AG ist mit dem Ziel gegründet worden,<br />

langfristig einer der führenden Emissionshäuser<br />

für ökologisch und ökonomisch hoch attraktive<br />

Beteiligungsprodukte in Deutschland zu werden.<br />

Mit diesem Anspruch wird es uns gelingen, weitere<br />

interessante Beteiligungen zu präsentieren und den<br />

Kreis unserer Partner zu erweitern. Hierzu werden<br />

wir uns in Kürze gezielt an ausgewählte Vertriebe<br />

wenden und diese zu einer Zusammenarbeit einladen.<br />

65


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Fonds<br />

66<br />

KGAL: Eine Milliarde Fondsvolumen möglich<br />

European Sustainable Power Fund 2<br />

erfolgreich platziert<br />

Die KGAL GmbH & Co. KG hat ihren aktuellen Erneuerbare-Energien-Fonds<br />

erfolgreich platziert. Der<br />

European Sustainable Power Fund 2 (ESPF 2), der<br />

institutionellen Investoren ein diversifiziertes Portfolio<br />

aus Wind- und Solarkraft bietet, konnte das<br />

maximale Eigenkapitalvolumen von EUR 500 Mio.<br />

bereits im Mai <strong>2012</strong> erreichen und wird damit geschlossen.<br />

Mit einem Fremdkapitalanteil von 50%<br />

hat der Fonds bis zu EUR 1 Mrd. zur Verfügung,<br />

um in geeignete Objekte zu investieren. Nach 18<br />

Monaten sind bereits EUR 626 Mio. investiert. <strong>Das</strong><br />

Hauptaugenmerk liegt dabei auf Windkraft. Angestrebt<br />

wird eine Aufteilung des Zielportfolios in rund<br />

zwei Drittel Windkraft und einem Drittel Solarenergie.<br />

Standortbezogen liegt der primäre Länderfokus<br />

des ESPF 2 bei Windkraft auf deutschen und französischen<br />

On-Shore-Anlagen. Bei Solarenergie setzt<br />

die KGAL hauptsächlich auf die einstrahlungsstarken<br />

Länder Italien und Spanien. "Wir freuen uns, dass<br />

das geplante Eigenkapitalvolumen für den ESPF 2<br />

so schnell erreicht wurde", sagt Gert Waltenbauer,<br />

Mitglied der Geschäftsführung der KGAL. "Beson-<br />

ders die Mitwirkung von zahlreichen renommierten<br />

Versicherungsgesellschaften, Versorgungswerken<br />

und Pensionskassen, aber auch von Family Offices,<br />

Stiftungen und einem führenden europäischen Forschungsinstitut<br />

an unserem Fonds bestätigt unsere<br />

Überzeugung: Die Relevanz der regenerativen Energieerzeugung<br />

nimmt weiter zu."<br />

Energiewende nutzen<br />

Die Europäische Union hat sich verpflichtet, 20%<br />

des Gesamtstromverbrauchs in den einzelnen Ländern<br />

bis 2020 aus erneuerbaren Energien zu beziehen.<br />

Deutschland nimmt hier eine Vorreiterrolle<br />

ein und hat sich sogar zu einem Anteil von 30%<br />

erklärt. Auch der Atomausstieg ist beschlossene Sache.<br />

Weltweit gewinnt der Klimaschutz an Bedeutung.<br />

Erneuerbare Energien werden in den nächsten<br />

Jahren also umso wichtiger, auch deshalb, weil das<br />

Angebot fossiler Rohstoffe knapper wird. Dies wird<br />

sich wiederum in steigenden Preisen für konventionelle<br />

Stromerzeugung niederschlagen. Experten erwarten,<br />

dass die Stromgewinnung aus erneuerbaren<br />

Energiequellen im Vergleich zu fossilen Energieträgern<br />

langfristig günstiger ausfallen wird. Stromerzeugung<br />

aus Wind erreicht bereits heute fast das<br />

gleiche Preisniveau wie die Erzeugung aus fossilen<br />

Quellen. Auf technischer Seite ist zudem Sicherheit<br />

und durch technische Fortschritte auch höchste Effizienz<br />

gewährleistet.<br />

Erfolg durch Erfahrung<br />

Es bestehen also beste Voraussetzungen für einen<br />

langfristigen Erfolg des ESPF 2. Die KGAL kann inzwischen<br />

auf umfassende Erfahrungswerte in Fonds<br />

mit Fokus auf erneuerbare Energien zurückblicken.<br />

So war sie der erste Anbieter von geschlossenen Solarfonds<br />

in Deutschland und Spanien. Auch der erste<br />

länderübergreifende Solarfonds und Vorgänger<br />

des ESPF 2, der European Solar Power Fund, entwickelt<br />

sich prognosegemäß gut. www.kgal.de


Zertifikate | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Mehr als 300 nachhaltige Zertifikate in Deutschland<br />

ETF-Anlagevolumen trotz steigender<br />

Anzahl rückläufig<br />

Der Markt für ökologisch, ethisch oder sozial orientierte<br />

Zertifikate in Deutschland konnte entgegen<br />

den Erwartungen im vergangenen Jahr<br />

deutlich zulegen. Die Zahl nachhaltiger Anlagezertifikate<br />

stieg auf 310 Produkte und das Emissionsvolumen<br />

lag erstmals bei mehr<br />

als zehn Milliarden Euro. Dabei<br />

wurde das Angebot von drei<br />

Zertifikate-Arten beherrscht:<br />

Kapitalschutz-Zertifikate, Index-<br />

/ Partizipations-Zertifikate<br />

und Strukturierte Anleihen. Am<br />

Markt für nachhaltige Exchange<br />

Traded Funds (ETFs) waren unterschiedliche<br />

Trends erkennbar.<br />

Trotz neu aufgelegter Indexfonds<br />

und weiteren Emittenten, die das Segment<br />

abdecken, waren die Assets under Management<br />

rückläufig: Mit knapp 608 Milliarden Euro betrug<br />

der Rückgang im Vergleich zum Jahr 2010 gut 17<br />

Prozent. Erstmalig in die Studie aufgenommen<br />

wurde eine Marktanalyse nachhaltiger Investmentfonds.<br />

Auf die 108 erfassten Fonds von 40<br />

Anbietern entfiel ein Anlagevolumen von 13,5<br />

Milliarden Euro.<br />

Im Zuge der regen Emissionstätigkeit am Zertifikate-Markt<br />

in Deutschland konnte auch der Bereich<br />

der nachhaltigen Zertifikate einen deutlichen<br />

Zuwachs verzeichnen, der sich bereits zur Jahresmitte<br />

andeutete. Auf die zum Jahresende auf dem<br />

Markt befindlichen 310 Zertifikate – hauptsächlich<br />

Kapitalschutz-Zertifikate, Index- / Partizipationszertifikate<br />

und Strukturierte Anleihen – entfiel ein<br />

Emissionsvolumen von 10,21 Milliarden Euro.<br />

Dabei waren bei den Emittenten unterschiedliche<br />

Trends erkennbar: Einige Emittenten wie die BayernLB<br />

oder die UniCredit bauten ihr Angebot<br />

stark aus. Mit der Credit Suisse kam sogar ein Emittent<br />

neu hinzu. Erstmalig seit zwei Jahren wurden<br />

auch wieder Discount-Zertifikate aufgelegt und<br />

neue Basiswerte integriert. Andere Emittenten re-<br />

duzierten dagegen ihr Angebot weiter und werden<br />

sich in das kommende Jahr wahrscheinlich<br />

aus dem Teilsegment der nachhaltigen Zertifikate<br />

ganz zurückziehen. Beliebte Anlagethemen waren<br />

weiterhin Nachhaltigkeit allgemein und Erneuerbare<br />

Energie. Mit zahlreichen<br />

Strukturierten Anleihen der BayernLB<br />

nahm das Thema Gesellschaftliche<br />

Verantwortung einen<br />

deutlich stärkeren Anteil als in<br />

den Vorjahren ein. Eine Analyse<br />

von Solar-Zertifikaten zeigte:<br />

Von den 82 Zertifikaten, die das<br />

Thema Erneuerbare Energie abdeckten,<br />

widmeten sich fast ein<br />

Viertel ausschließlich Aktien aus<br />

dem Solarbereich mit einem zum Teil deutlichen<br />

Exposure in Asien bzw. den Emerging Markets.<br />

„Damit spiegelte sich deutlich die aktuelle Entwicklung<br />

in der Solarbranche wider“, so Annett<br />

Baumast, Mit-Autorin der Studie. Einen zahlenmäßigen<br />

Zuwachs erlebten auch die nachhaltig<br />

orientierten Exchange Traded Funds in Deutschland.<br />

Auf 25 Produkte (2010: 13 ETFs) stieg das<br />

Angebot zum 31.12.2011. Auch hier waren mit<br />

der Credit Suisse, der UBS und Amundi neue Anbieter<br />

am Markt anzutreffen. „Dieser Anstieg darf<br />

aber nicht über das rückläufige Anlagevolumen<br />

hinwegtäuschen“, sagt Stefan Schneider, Herausgeber<br />

und Mit-Autor der Studie. Bei fast allen<br />

ETFs, die bereits 2010 existierten, sanken die<br />

Assets under Management im Jahresverlauf 2011.<br />

Erstmalig wurde in der Studie auch der Markt der<br />

offenen Investmentfonds untersucht, die nach<br />

nachhaltigen Kriterien anlegen. Insgesamt 13,5<br />

Milliarden Euro betrug das Anlagevolumen der<br />

108 Fonds, die sich auf 40 Anbieter verteilten.<br />

Dabei reichte die Spanne des Volumens einzelner<br />

Produkte vom einstelligen bis in den vierstelligen<br />

Millionen-Euro-Bereich. Zudem zeigte sich, dass<br />

sich die Fondsgesellschaften zunehmend auch auf<br />

nachhaltig operierende Unternehmen in Entwicklungs-<br />

und Schwellenländer ausrichten. www.ecofin.de<br />

67


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Umweltfonds<br />

68<br />

Ventafonds:<br />

Erster Spatenstich bei "Kunststoff-<br />

Öl-Recycling-Anlage" des "Öko-Energie<br />

Umweltfonds 1"<br />

im Mannheimer Rheinau-Hafen<br />

Dr. Franz Alt: "Anlage ist Zeichen für bessere Welt!"<br />

"Wir feiern mit dem Spatenstich für diese Anlage<br />

einen energetischen Imperativ. Was die Natur uns<br />

schenkt, verwenden wir wieder! Deshalb ist diese<br />

Anlage vor dem Hintergrund von Ölkriegen ein<br />

Zeichen des Friedens, ein Zeichen für eine bessere<br />

Welt! Wir lassen mit ihr die Wegwerfgesellschaft<br />

hinter uns und sollten Respekt vor dieser großen<br />

technischen Leistung haben!" Festredner Dr. Franz<br />

Alt brachte es auf den Punkt, welche Bedeutung<br />

dieser erste Spatenstich für die erste Kunststoff-Öl-<br />

Recycling-Anlage in Deutschland, die im Mannheimer<br />

Rheinauhafen errichtet wird, bedeutet. Dieses<br />

nachhaltige Investment, so auch Christian Specht,<br />

Erster Bürgermeister der Stadt Mannheim, zeige,<br />

dass Ökonomie und Ökologie sehr wohl zusammenpassen.<br />

Auch die FDP-Bundestagsabgeordnete Dr.<br />

Birgit Reinemund unterstrich, dass die Anlage, die<br />

nun in Mannheim gebaut werde, ein Meilenstein<br />

für die Recyclingtechnologie sei. Ein besonderes<br />

Beispiel für ein nachhaltiges und dennoch renditestarkes<br />

Finanzprodukt, so Oskar Edler von Schickh,<br />

sei der "Öko-Energie Umweltfonds 1" des Bremer<br />

Emissionshauses Ventafonds, weil hier bewiesen<br />

werde, dass Recyclingprojekte auch ohne staatliche<br />

Förderung Gewinne erzielen können.<br />

Oskar Edler von Schickh, Geschäftsführer des Bremer<br />

Emissionshauses Ventafonds, unterstich vor<br />

rund 150 geladenen Gäste auf dem Baugelände in<br />

Mannheim, dass bei stetig steigenden Ölpreisen die<br />

Aussichten für das Investment in diese "Kunststoff-<br />

Öl-Recyclinganlage" überaus positiv seien: "Gerade<br />

auch konservative Anleger, die in nachhaltige<br />

Anlageprodukte investieren möchten, werden sich<br />

über einen steigenden Ölpreis freuen können, werden<br />

doch so die Renditeerwartungen für den Fonds<br />

immer größer! <strong>Das</strong> Mehrerlöspotenzial liegt zurzeit<br />

schon bei etwa 40 Prozent!" Beim "Öko-Energie<br />

Umweltfonds 1" partizipieren Anleger an einer neuartigen<br />

und doch bereits erprobten Recycling-Technik.<br />

Kunststoffe und Altöle werden in verkaufsfähiges<br />

Produktöl umgewandelt, das vergleichbar mit<br />

leichtem Heizöl ist.<br />

Der Beteiligungs-Fonds "Öko-Energie Umweltfonds<br />

1" verfügt über wesentliche Pluspunkte. So liegt<br />

inzwischen die Baugenehmigung vor, eine Platzierungsgarantie<br />

über 10 Millionen Euro sichert den<br />

Bau der ersten Anlage. Hier investieren die Anleger<br />

also in einen realen Sachwert mit deutscher Technik<br />

an einem logistisch optimal gelegenen Standort<br />

im Rheinauhafen in der Metropolregion Mannheim.<br />

Die DEKRA-zertifizierte hohe Qualität des Öls erleichtert<br />

den Verkauf des Produktöls. Die Effizienz<br />

der Anlage "Made in Germany" beeindruckt, denn<br />

rund 1.000 Kilogramm Plastikmüll werden in 850<br />

Liter Heizöl umgewandelt! Die Erträge sind laut<br />

Fondsinitiator Ventafonds selbst bei konservativster<br />

Annahme attraktiv zweistellig. Ausschüttungen<br />

von anfänglich 14 Prozent bei nur 0,49 Euro kalkuliertem<br />

Verkaufspreis - aktuell liegt der zugrunde<br />

gelegte Gasölpreis schon bei fast 0,80 Euro pro Liter<br />

- lassen einen deutlichen Mehrertrag erwarten. Die<br />

Stringenz in der Umsetzung wurde jetzt auch zum<br />

wiederholten Mal durch die unabhängige CHECK<br />

Unternehmensanalyse bestätigt. <strong>Das</strong> Fazit der Analyse<br />

lautet: Der "Öko-Energie Umweltfonds 1" ist<br />

ein aussichtsreich entwickeltes Industrieinvestment,<br />

das auf innovativer, gleichwohl bewährter Technik<br />

aufbaut. Anleger haben die Chance, an der Verwertung<br />

eines innovativen, umweltgerechten und technisch<br />

bahnbrechenden Energieträgers zu partizipieren.<br />

www.ventafonds.de


Bedarfsgerechte Stromproduktion<br />

Der Umstieg auf eine regenerative Stromversorgung<br />

kann nur mit einem hohen Anteil fluktuierender Erneuerbarer<br />

Energien wie Windkraft und Photovoltaik<br />

gelingen. Für die daraus resultierenden Zeiten<br />

mit hoher oder niedriger Stromerzeugung sind zunehmend<br />

flexible Anlagen erforderlich. "<strong>Das</strong> speicherbare<br />

Biogas bietet als einziger Energieträger die<br />

Option, Strom bedarfsgerecht und erneuerbar bereitzustellen",<br />

erklärt Dr. Claudius da Costa Gomez,<br />

Geschäftsführer des Fachverbandes Biogas. "Biogas<br />

kann in Gasspeichern direkt am Ort der Biogasanlage<br />

gespeichert und zur bedarfsgerechten Stromproduktion<br />

eingesetzt oder in das Gasnetz eingespeist<br />

werden", so da Costa Gomez. <strong>Das</strong> Gasnetz fungiere<br />

dann als Energietransportsystem und als riesiger<br />

Langzeitspeicher für dieses Erneuerbare Gas.<br />

"Die Aktivierung des Speichers "Erdgasnetz" für<br />

Erneuerbare Gase ist einer der Schlüssel zur Realisierung<br />

der Energiewende", ist der Verbandsgeschäftsführer<br />

überzeugt. Mit dem Gasnetz als<br />

Energiespeicher und Transportnetz müsse sich<br />

Deutschland nicht in neue Abhängigkeiten begeben,<br />

z.B. über Stromleitungen zur norwegischen<br />

Wasserkraft oder über Sonnenstrom aus der afrikanischen<br />

Wüste. Damit Einspeiseanlagen für Biomethan<br />

und Wasserstoff aus der Windstromelektrolyse<br />

(Power to Gas) schnell, wirtschaftlich und effizient<br />

Biogas | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Speicherbar, flexibel, bedarfsgerecht:<br />

Erneuerbares Gas schafft die<br />

Energiewende<br />

ans Gasnetz gebracht werden können, hat der<br />

Fachverband Biogas das Konzept für ein Erneuerbares<br />

Gas Einspeise- und Speichergesetz (EEGasG)<br />

erarbeiten lassen.<br />

Der stark ansteigende Anteil an fluktuierender<br />

Stromeinspeisung spannt ein immer größeres Dreieck<br />

an zentralen Herausforderungen auf: Einspeisemanagement,<br />

Netzausbau und Speicherbedarf.<br />

"Für alle drei Fragen bietet das EEGasG Lösungsansätze,<br />

die es wert sind, näher betrachtet zu werden",<br />

macht da Costa Gomez deutlich. Er hofft,<br />

dass mit dem neuen Bundesumweltminister Peter<br />

Altmaier die Energiewende nun wirklich Fahrt aufnimmt<br />

und der Vorschlag des Fachverbandes Biogas<br />

auf offene Ohren stößt: "Mit der Einspeisung<br />

von Biomethan steht der Politik ein sicherer Weg zur<br />

Verfügung, der den Umstieg auf ein regeneratives<br />

Stromversorgungssystem heute umsetzbar macht",<br />

fasst da Costa Gomez zusammen. www.biogas.org<br />

69


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Biogas<br />

70<br />

Branchenzahlen<br />

Biogasanlagen erzeugen<br />

drei Prozent<br />

des Deutschen Stromverbrauchs<br />

Mehr als 1.300 Biogasanlagen sind im Jahr 2011<br />

neu ans Netz gegangen. Zu diesem Ergebnis<br />

kommt der Fachverband Biogas e.V. nach Auswertung<br />

aller aus den jeweiligen Bundesländern<br />

vorliegenden Zahlen. Insgesamt produzierten<br />

damit Ende letzten Jahres 7.215 Biogasanlagen<br />

mit einer elektrischen Gesamtleistung von 2.904<br />

Megawatt (MW) 18,4 Milliarden Kilowattstunden<br />

(kWh) Strom. Der Anteil an Biogasstrom am<br />

deutschen Gesamtverbrauch lag damit bei über<br />

drei Prozent. Mehr als fünf Millionen Haushalte<br />

konnten mit dem klimaneutralen Strom versorgt<br />

werden. Insgesamt hat die Biogasbranche im Jahr<br />

2011 einen Umsatz von knapp sieben Milliarden<br />

Euro erwirtschaftet - so viel wie nie zuvor in der<br />

Geschichte der Biogasnutzung.<br />

Auch für die einzelnen Firmen war 2011 ein Rekordjahr.<br />

Viele erzielten den höchsten Gewinn<br />

ihrer Unternehmensgeschichte. "Diese Zahlen<br />

basieren allerdings maßgeblich auf der typischen<br />

"Jahresendralley", relativiert der Sprecher des<br />

Firmenbeirats im Fachverband Biogas, Hendrik<br />

Becker, den außerordentlichen Zubau. „Viele Betreiber<br />

wollten unbedingt noch im letzten Jahr<br />

ans Netz, um nicht in das novellierte Erneuerbare-<br />

Energien-Gesetz (EEG <strong>2012</strong>) zu fallen."<br />

Mit Beginn dieses Jahres haben sich die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen für Biogasanlagen erheblich<br />

verschlechtert. Nach den Boomjahren 2010 und<br />

2011 erwartet der Fachverband daher einen massiven<br />

Rückgang beim Anlagenbau. Etwas mehr als<br />

300 neue Anlagen mit einer elektrischen Gesamtleistung<br />

von 105 MW prognostiziert der Verband.<br />

Wobei sich das Verhältnis von Gülle-Kleinanlagen<br />

und größeren Vor-Ort-Verstromungs-Kraftwerken<br />

in etwa die Waage halten dürfte. Zu den bereits<br />

existierenden 80 Gaseinspeise-Anlagen werden<br />

etwa 20 hinzukommen.<br />

Der rückläufige Trend bei den Neuanlagen könnte<br />

durch das Repowering bestehender Anlagen, also<br />

die Erweiterung der elektrischen Leistung, etwas<br />

aufgefangen werden. Insgesamt erwartet der<br />

Fachverband dadurch zusätzliche Kapazitäten von<br />

rund 139 MW. Darüber hinaus wird der Exportanteil<br />

bei den Firmen steigen. Im vergangenen Jahr<br />

lag der Wert bei rund zehn Prozent, für dieses<br />

Jahr wird ein Anteil von 30 Prozent erwartet.<br />

Unterm Strich wird <strong>2012</strong> für die Firmen dennoch<br />

schwierig. Ein Beschäftigungsrückgang von zehn<br />

Prozent scheint realistisch. "Für die Biogasfirmen<br />

sind verlässliche Rahmenbedingungen enorm<br />

wichtig. In den letzten Jahren befanden wir uns<br />

mit dem EEG immer in einer Achterbahnfahrt. Mit<br />

den ständigen Hochs und Tiefs kann kein Unternehmen<br />

dauerhaft gut wirtschaften", beklagt Becker.<br />

Für die kommenden Jahre erwartet der Firmensprecher<br />

eine Spezialisierung beim Anlagenbau:<br />

die bedarfsgerechte Stromerzeugung wird zunehmen,<br />

mehr Anlagen werden ihr Biogas aufbereitet<br />

direkt ins Erdgasnetz speisen und die Wärmenutzung<br />

wird eine noch größere Bedeutung bei der<br />

Planung von Biogasanlagen spielen. Biogas wird<br />

seine Rolle als speicherbarer regenerativer Ener-


gieträger in Zukunft intensiver spielen: Eine Anlage<br />

mit einer Leistung von 300 kW beispielsweise<br />

werde nicht mehr wie bisher 8.000 Stunden im<br />

Jahr Strom erzeugen, sondern nur noch bedarfsgerecht<br />

acht bis zehn Stunden am Tag - in den<br />

Zeiten, in denen kein Wind weht und keine Sonne<br />

scheint. Im Rahmen der Energiewende können Biogasanlagen<br />

in Zukunft die fluktuierenden Erneuerbaren<br />

Energien ausgleichen.<br />

Neben Gasspeichern direkt an der Biogasanlage<br />

steht das Erdgasnetz als riesiger Speicher für diese<br />

bedarfsgerechte Einspeisung zur Verfügung.<br />

Der Initiator ist in der Branche kein Unbekannter:<br />

<strong>Das</strong> Emissionshaus Steiner + Company mit Sitz in<br />

Hamburg ist Spezialist für sicherheitsorientierte<br />

Dachfonds und legt nun nach den erfolgreichen<br />

Multi Asset Portfolios (MAP) 1, 2 und 3 mit dem<br />

MAP Green eine explizit umweltbewusste Anlageoption<br />

auf. Der Fokus liegt auf dem Erwerb grüner<br />

Sachwerte mit Schwerpunkt Deutschland. Alle Zielfonds<br />

werden streng auf ihren ökologischen Wert<br />

hin untersucht: So investiert das MAP konsequent<br />

nicht in Projekte zur Zweckentfremdung von Anbauflächen<br />

für Biokraftstoffe oder der Förderung von<br />

Monokulturen wie Holzplantagen. Dafür bürgen der<br />

Auswahlprozess der Investitionsentscheidungen mit<br />

seinen Mitgliedern des Investitionsausschusses und<br />

die Selbstverpflichtung zur strengen Einhaltung der<br />

Investitionskriterien. Zudem wurde das Europäische<br />

Transparenzlogo als erster geschlossener Fonds beantragt.<br />

<strong>Das</strong> MAP-Prinzip ist so einfach wie erfolgreich:<br />

„Lege nie alle Eier in einen Korb“. Die klaren Investitionskriterien<br />

schreiben eine breite Streuung in<br />

Biogas | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Schon heute erzeugen die deutschen Biogasanlagen<br />

zusammen rund fünf Milliarden Kubikmeter<br />

Biomethan - fünf Prozent des jährlichen Erdgasverbrauchs<br />

in Deutschland. Ins Gasnetz eingespeist<br />

werden aktuell allerdings erst 369 Millionen<br />

Kubikmeter.<br />

Die gesamten Branchenzahlen, eine Übersicht<br />

über die Entwicklung der Biogasnutzung in<br />

Deutschland von 1992 bis <strong>2012</strong> und eine Aufteilung<br />

der Anlagen auf die einzelnen Bundesländer<br />

finden Sie auf der Homepage des Fachverbandes:<br />

www.biogas.org / Publikationen / Branchenzahlen<br />

Grün investieren – aber sicher<br />

MAP Green legt hohe Maßstäbe an Umweltverträglichkeit<br />

und Sicherheit<br />

Sachwertbeteiligungen vor. Dabei wird sowohl in<br />

unterschiedliche Anlageklassen investiert als auch<br />

innerhalb einer Klasse gestreut, sodass das Einzelrisiko<br />

minimiert und die Renditechancen erhöht werden.<br />

Beim MAP Green beteiligt sich der Anleger mit<br />

einer Zeichnung ab 2500 Euro an mindestens 15<br />

verschiedenen Zielfonds. Dazu zählen Investitionen<br />

in Erneuerbare Energien wie Windkraftanlagen,<br />

Photovoltaik und Wasserkraftwerke sowie Green<br />

Buildings, nachhaltige Immobilien, und nachwachsende<br />

Rohstoffe. Erneuerbare Energien sind dabei<br />

nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern durch gesetzlich<br />

geregelte Rahmenbedingungen auch konjunkturunabhängig<br />

und deshalb ein wesentlicher Bestandteil<br />

des Dachfonds. Green Buildings ergänzen<br />

das Portfolio um guten Inflationsschutz, nachwachsende<br />

Rohstoffe ermöglichen attraktive Renditen.<br />

Mit der ausschließlichen Investition in Zielfonds, die<br />

ökologisch nachhaltig wirtschaften, setzt der MAP<br />

Green positive Impulse für zukunftsfähige Wirtschaftszweige.<br />

Informationen unter http://www.steiner-company.de<br />

71


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Banken<br />

72<br />

CO²-Ersparnis aus allen finanzieretn Kreditobjekten<br />

UmweltBank spart<br />

mehr als 2 Millionen Tonnen CO2 ein<br />

Über 15.523 ökologische Kreditprojekte finanziert,<br />

Kreditvolumen wächst auf 1,73 Mrd. Euro,<br />

grüne Dividende: 369 kg CO2 pro Aktie.<br />

Die 1997 gestartete UmweltBank finanziert und fördert<br />

mit dem Geld der Anleger und öffentlichen Mitteln<br />

ausschließlich und satzungsgemäß Umweltprojekte<br />

in ganz Deutschland. Die Zahl der finanzierten<br />

Umweltprojekte beläuft sich Ende 2011 auf 15.523,<br />

eine Zunahme um 1.071 im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Drei davon nachfolgend als Beispiele: "Ein Dorf wird<br />

autark" - Die Gemeinde St. Michaelisdonn im Landkreis<br />

Dithmarschen in Schleswig-Holstein hat ein<br />

ehrgeiziges Ziel: sie will bis zum Jahr 2038 energetisch<br />

autark werden. <strong>Das</strong> heißt, 100 Prozent Erneuerbare<br />

Energien aus Wind, Sonne und Biomasse. In<br />

diesem Rahmen werden drei Windkraftanlagen mit<br />

10 MW von der grünen Bank finanziert.<br />

"Festivalgelände mit Solarstrom" - In Sachsen-Anhalt<br />

ist aus einem Braunkohletagebau bei Dessau das<br />

Kultur- und Eventgelände FERROPOLIS entstanden,<br />

auf dem jährlich zahlreiche Konzerte und Festivals<br />

stattfinden. Auf den Werkshallen von damals wurden<br />

zwei Solaranlagen mit einer Leistung von insgesamt<br />

210 kW errichtet und von der UmweltBank<br />

finanziert. Die Musikfestivals können nun umweltfreundlich<br />

mit Solarstrom versorgt werden."Vom<br />

Krankenhaus zur Wohnanlage" - Auch das Thema<br />

Energieeinsparung ist der grünen Bank ein Anliegen.<br />

So finanziert die UmweltBank mitten in Berlin<br />

im Stadtteil Kreuzberg für mehrere Baugruppen<br />

das gemeinschaftliche Wohnprojekt "Am Urban".<br />

Ein denkmalgeschütztes ehemaliges Krankenhaus<br />

wurde komplett saniert und 130 energieeffiziente<br />

Wohneinheiten sind entstanden.<br />

<strong>Das</strong> Kreditvolumen stieg um 19,5 Prozent auf 1,73<br />

Mrd. Euro. Auf Solarkredite entfielen 47,6 Prozent<br />

des Kreditvolumens, an zweiter Stelle steht mit 30,9<br />

Prozent die ökologische Baufinanzierung, zu der<br />

neben privaten auch soziale Projekte wie Schulen<br />

und Kindergärten oder Genossenschaften gehören.<br />

Wind- und Wasserkraftprojekte machen 14,9 Pro-<br />

zent des Kreditportfolios aus, 6,6 Prozent betreffen<br />

Projekte aus den Bereichen Contracting, Biomasse<br />

und Biogas sowie ökologische Landwirtschaft.<br />

Umweltbilanz<br />

Im Rahmen ihrer jährlichen Umweltbilanz ermittelt<br />

die UmweltBank die CO2-Ersparnis aus allen finanzierten<br />

Kreditprojekten, wobei die regenerativ<br />

erzeugten oder eingesparten Kilowattstunden der<br />

einzelnen Projekte in CO2-Ersparnis umgerechnet<br />

werden. So kamen 2011 insgesamt über 2 Mio.<br />

Tonnen CO2-Ersparnis zusammen. Dies entspricht<br />

etwa der CO2-Belastung durch den jährlichen<br />

Stromverbrauch aller privaten Haushalte Hamburgs<br />

oder bezogen auf die Aktionäre einer ökologischen<br />

Dividende von 369 kg CO2-Einsparung<br />

pro Aktie. Daneben erstellt die UmweltBank auch<br />

eine Sozialbilanz. <strong>Das</strong> Verhältnis zwischen Frauen<br />

und Männern ist ausgewogen. Die 146 Mitarbeiter/innen<br />

sind im Durchschnitt 32,4 Jahre alt und<br />

seit 5,6 Jahren bei der UmweltBank. 51 Prozent der<br />

Mitarbeiter/innen haben eine Banklehre und 65 Prozent<br />

ein Studium absolviert. Zudem besuchen die<br />

Mitarbeiter/innen regelmäßig Weiterbildungen: 4,2<br />

Seminartage durchschnittlich im vergangenen Jahr.<br />

Sie fahren gerne mit dem Rad zur Arbeit, denn die<br />

Bank spendet pro gefahrenen Kilometer einen Euro<br />

für ein von allen Teilnehmern selbst ausgewähltes<br />

Umwelt- oder Sozialprojekt.<br />

Erfolg und Zukunft<br />

Dank engagierter Mitarbeiter/innen, schlanker<br />

Strukturen und effizienter Prozesse konnte 2011 ein<br />

Betriebsergebnis von 27,1 Mio. Euro erzielt werden.<br />

Davon fließen 8,4 Mio. Euro an das Finanzamt, mit<br />

13,2 Mio. Euro werden Eigenkapital und Rücklagen<br />

gestärkt. Die Aktionäre, die zu rund 85 Prozent Kunden<br />

und Mitarbeiter/innen der Bank sind, sollen eine<br />

Dividende von 1,00 Euro pro Aktie erhalten. "Wir<br />

werden auch in Zukunft Natur und Umwelt schützen,<br />

Umweltprojekte finanzieren und fördern und<br />

erfolgreich weiter wachsen", so der Vorstandsvorsitzende<br />

Horst P. Popp. www.umweltbank.de


UmweltBank bietet den Genußschein<br />

"saferay <strong>2012</strong> Solarpark Senftenberg" an<br />

Banken | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Emissionsstart<br />

des Fonds Wasserkraft Frankreich<br />

von Green City Energy<br />

Die UmweltBank hat den börsenfähigen Genußschein<br />

saferay <strong>2012</strong> Solarpark Senftenberg der<br />

Emittentin "saferay Europe GmbH" im Volumen<br />

von 12 Mio. Euro übernommen und bietet das<br />

Wertpapier exklusiv zum Kauf an. Die Emittentin<br />

des Genußscheins ist ein Unternehmen der<br />

saferay-Gruppe, Berlin, welche seit Mitte 2010<br />

Photovoltaik-Großkraftwerke plant und errichtet.<br />

Die saferay-Gruppe entstand als Ausgründung<br />

eines führenden Solarzellenherstellers, dessen<br />

Kraftwerkssparte das Gründungsteam der saferay<br />

innerhalb von etwas mehr als zwei Jahren zum<br />

weltweit größten Errichter von Photovoltaikanlagen<br />

aufgebaut hatte. Der Genußschein ist mit<br />

einem festen Nominalzins von 5,5 % p.a. und<br />

einer Laufzeit von 9 Jahren und 9 Monaten ausgestattet.<br />

<strong>Das</strong> mit dem Solargenußschein der saferay<br />

Europe GmbH finanzierte Portfolio besteht<br />

aus Photovoltaikanlagen mit einer installierten<br />

Gesamtleistung von 54,3 MWp auf einem ehemaligen<br />

Tagebaugebiet am sonnenreichen Standort<br />

Senftenberg im südöstlichen Brandenburg.<br />

Die Photovoltaikanlagen sind Teil des weltweit<br />

größten zusammenhängenden Solarkomplexes<br />

auf einer Gesamtfläche von 204 ha und einer<br />

Gesamtleistung von rund 164 MWp. Die Photovoltaikanlagen<br />

produzieren bereits seit 2011 umweltfreundlichen<br />

Sonnenstrom.<br />

Bei den Photovoltaikanlagen kommen zertifizierte<br />

Module der Firma Canadian Solar Inc. sowie<br />

Wechselrichter des Herstellers Schneider Electric<br />

zum Einsatz. Die Gestehungskosten der Photovoltaikanlagen<br />

beziffert die saferay Europe GmbH auf<br />

insgesamt 108,7 Mio. Euro, von denen rund 90,1<br />

Mio. Euro langfristig fremdfinanziert sind. Die<br />

Planung und Errichtung der Photovoltaikanlagen<br />

fand unter Berücksichtigung naturschutzrechtlicher<br />

Belange statt. Die Photovoltaik-Modulreihen<br />

sind in großzügige Wind- und Grünschutzstreifen<br />

eingebettet, die sich als Lebensraum für Vögel<br />

und andere Tierarten entwickeln können. Solare<br />

Großkraftwerke wie die Anlagen in Senftenberg<br />

spielen eine wichtige Rolle für die Deckung des<br />

Energiebedarfs in Deutschland und beschleunigen<br />

die angestrebte Energiewende.<br />

73


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Banken<br />

74<br />

Um einen Teil des gebundenen Eigenkapitals für<br />

weitere Projekte wieder freizusetzen, hat die saferay<br />

Europe GmbH bei der UmweltBank eine<br />

Zwischenfinanzierung aufgenommen. Diese Zwischenfinanzierung<br />

wird mit dem Genußschein<br />

abgelöst. Die Mittel aus der Zwischenfinanzierung<br />

bzw. der Genußscheinemission über nominal<br />

12.000.000,- Euro wurden und werden von<br />

der Emittentin als Gesellschafterdarlehen an sechs<br />

Projektgesellschaften aus der saferay-Gruppe weitergereicht,<br />

die jeweils ein Teilstück der Photovoltaikanlagen<br />

in Senftenberg betreiben. Die Rückzahlung<br />

der Darlehen erfolgt am 31.12.2021. Die<br />

Emittentin erzielt Erträge aus den Zinszahlungen<br />

der von ihr vergebenen Darlehen. Die zu erwartenden<br />

Zinserträge belaufen sich auf rund 0,91<br />

Mio. Euro p.a.<br />

Eine Besonderheit dieses Genußscheins sind die<br />

von der Emittentin den Genußscheingläubigern<br />

gestellten Projektsicherheiten im Rang nach den<br />

fremdfinanzierenden Banken, die von der emissionsbegleitenden<br />

UmweltBank treuhänderisch gehalten<br />

werden. Zusätzlich sind die GmbH- bzw.<br />

Kommanditanteile der sechs Projektgesellschaften<br />

verpfändet. Die UmweltBank hat die Emission<br />

vollständig übernommen und bietet ihren Kunden<br />

den Genußschein, der gebührenfrei im Depot verwahrt<br />

wird, ab einem Betrag von 2.500 Euro exklusiv<br />

zum Kauf an. Der angebotene Genußschein<br />

mit der WKN A1J SEU / ISIN DE000A1JSEU9 ist als<br />

festverzinsliches Wertpapier wie folgt ausgestattet:<br />

• Nominalzins / Laufzeit: 5,5 % p.a. fest<br />

(01.04.<strong>2012</strong> bis 31.12.2021), die Zinszahlungen<br />

erfolgen jeweils am 31. Januar des<br />

Folgejahres<br />

• Rückzahlungstermin: 31.01.2022 zum Nennbetrag<br />

• Verkaufskurs: 100,37 % anfänglich, jeweils<br />

aktuelle Kurse im Internet unter www.umweltbank.de/saferay<br />

• Emissionsrendite: 5,45 % p.a.<br />

• Gebühren: 1 % Verkaufsprovision<br />

• Mindestbetrag: 2.500,- Euro, höhere Beträge<br />

müssen durch 500 teilbar sein<br />

Handelbarkeit: Die Genußscheine können über den<br />

hausinternen Telefonhandel der UmweltBank gehandelt<br />

werden. Die UmweltBank nimmt eine vermittelnde<br />

Funktion zwischen Käufer und Verkäufer<br />

ein. Insofern ist die Handelbarkeit eingeschränkt.<br />

Verwahrung: gebührenfrei im UmweltPlus-<br />

Depot der UmweltBank<br />

Chancen-Risiko-Profil: Risikoklasse 3 auf einer<br />

Skala von 0 bis 5, d.h. wachstumsorientierte Anlagestrategie,<br />

höheren Ertragserwartungen stehen<br />

höhere Risiken gegenüber; Totalverlust weniger<br />

wahrscheinlich. www.umweltbank.de/saferay.


Allianz Versicherung:<br />

Viele Allianz Kunden zeigen Umweltbewusstsein:<br />

Als Hausbesitzer installieren sie Solaranlagen auf<br />

ihren Dächern und speisen Strom in die öffentlichen<br />

Netze ein. Susanne Schiller von der Allianz<br />

Deutschland spricht im Interview über die Versicherungslösungen<br />

für Photovoltaikanlagen und<br />

was private Kunden beim Versicherungsschutz<br />

beachten sollten. Susanne Schiller: "Nur wenn<br />

sich unsere Kunden geschützt fühlen, werden sie<br />

eine alternative Energieerzeugung überhaupt in<br />

Betracht ziehen"<br />

Wie trägt die Allianz Deutschland allgemein<br />

zu Klimaschutz und Energiewende bei?<br />

Susanne Schiller: Wir unterstützen unsere Privatkunden,<br />

indem wir zum Beispiel Sachschäden<br />

an deren Photovoltaikanlagen im Rahmen unserer<br />

Wohngebäudeversicherung ohne einen Aufpreis<br />

mitversichern Denn gerade mit Solarstromanlagen<br />

leisten unsere Kunden ihren ganz persönlichen<br />

Beitrag zu Klimaschutz und Energiewende<br />

– und noch dazu einen sehr wichtigen. Der im<br />

vergangenen Jahr in Deutschland durch Sonnenenergie<br />

erzeugte Strom hat bereits den Jahresstrombedarf<br />

von rund 5,2 Millionen Haushalten<br />

gedeckt.<br />

Aber gehen nicht gerade Privathaushalte ein<br />

hohes finanzielles Risiko ein, um die CO2-Reduktion<br />

zu unterstützen?<br />

Photovoltaik- oder Solarstromanlagen sind während<br />

ihrer Lebensdauer zahlreichen Gefahren ausgesetzt.<br />

Der größte Teil der Sachschäden ist dabei<br />

auf Feuer, Sturm, Überspannung und Schneedruck<br />

zurückzuführen. Aber auch technische Schäden<br />

können die komplexe Photovoltaikanlage schwer<br />

beschädigen. Damit die Investition aufgeht, ist jedoch<br />

entscheidend, dass die Anlagen reibungslos<br />

und ohne Störungen funktionieren. Aber es gibt<br />

noch ein weiteres finanzielles Risiko: Die Haftung.<br />

Versicherung | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

"Wir unterstützen die Energiewende<br />

mit Sicherheit"<br />

Es können hohe Schadenersatzforderungen auf<br />

den Hausbesitzer zukommen, wenn beispielsweise<br />

wegen mangelnder Befestigung auf dem Dach Anlagenteile<br />

herabstürzen und Fußgänger verletzen.<br />

Photovoltaik- oder Solarstromanlagen sind während<br />

ihrer Lebensdauer zahlreichen Gefahren ausgesetzt.<br />

Was kann ein Kunde tun, um sich vor diesen<br />

Schäden zu schützen?<br />

Der Kunde kann mehrere Präventionsmaßnahmen<br />

ergreifen. Er sollte zum Beispiel einen qualifizierten<br />

Betrieb für die Installation der Anlage auswählen<br />

oder Bau- und Ersatzteile in einem verschlossenen<br />

Gebäude vor Dieben schützen. Eine<br />

ausführliche Einweisung durch den Installateur<br />

in alle Funktionen der Anlage ist unerlässlich. Im<br />

täglichen Betrieb spielen dann Funktionsüberwachung,<br />

regelmäßige Wartung sowie Sichtkontrollen<br />

eine entscheidende Rolle, um Störungen zu<br />

75


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Versicherung<br />

76<br />

erkennen und von größeren Schäden verschont<br />

zu bleiben. Zur Vorsorge gehört natürlich auch die<br />

richtige Versicherung.<br />

Und welche Versicherungen bietet die Allianz<br />

Deutschland Hausbesitzern mit Solaranlagen?<br />

Bei uns lassen sich bereits ab der Montage fast<br />

alle Ereignisse und deren Folgen individuell absichern.<br />

In der aktuellen privaten Wohngebäudeversicherung<br />

der Allianz sind Sachschäden an der<br />

Photovoltaikanlage analog die Gefahren, gegen<br />

die das Gebäude versichert ist, eingeschlossen.<br />

Wer sich gegen Risiken absichern will, die darüber<br />

hinausgehen, kann den Allgefahren-Baustein<br />

"Erweiterte Deckung für Solar-/Photovoltaikanlagen"<br />

wählen. Mit diesem besteht auch umfassender<br />

Versicherungsschutz für Schäden infolge<br />

unbenannter Gefahren. Zum Beispiel, wenn Mess-<br />

, Regel- oder Sicherheitseinrichtungen versagen.<br />

Oder Kurzschluss, Überstrom oder Überspannung<br />

sowie Konstruktionsfehler zu erheblichen<br />

Defekten führen. Weitere Gefahren lauern bei<br />

Diebstahl und Vandalismus. Wird eine dritte Person<br />

durch die Solaranlage verletzt, zum Beispiel<br />

durch ein herunterfallendes Teil bei einem Sturm,<br />

dann greift die Privat-Haftpflichtversicherung der<br />

Allianz.<br />

Viele Hausbesitzer sparen durch Solaranlagen<br />

nicht nur bei den eigenen Energiekosten,<br />

sondern speisen einen Teil des Stroms in die<br />

öffentlichen Netze ein. Gibt es hier etwas Besonderes<br />

im Versicherungsschutz zu beachten?<br />

Durchaus, denn der Kunde agiert hier als eine Art<br />

Unternehmer. Wenn der Betreiber einer Photovoltaikanlage<br />

Überschüsse ins öffentliche Netz ein-<br />

speist, kann er dadurch Erträge erzielen. Fällt die<br />

Anlage aus, entstehen ihm Einnahme-Ausfälle.<br />

Daher ist sowohl in der privaten Wohngebäudeversicherung<br />

als auch im Allgefahren-Baustein die<br />

Ertragsausfall-Deckung infolge eines versicherten<br />

Schadens automatisch inbegriffen. Die Entschädigung<br />

erhält der Kunde unabhängig davon, wie<br />

intensiv die Sonne am Schadentag schien. Die<br />

Einspeisung in das öffentliche Stromnetz stellt für<br />

den Gesetzgeber eine unternehmerische Tätigkeit<br />

dar. Dieses Unternehmer-Risiko ist im Rahmen der<br />

aktuellen Privat-Haftpflichtversicherung ebenfalls<br />

mitversichert.<br />

Mit der Allianz können sich also auch Privatkunden<br />

entscheidend im Bereich Erneuerbare<br />

Energien einbringen...<br />

Mit diesem Versicherungsschutz geben wir unseren<br />

Kunden Sicherheit, wenn sie nicht nur mitdiskutieren,<br />

sondern konkret handeln wollen. Nur<br />

wenn sich unsere Kunden vor den finanziellen Risiken<br />

eines Schadens an oder durch ihre Solaranlage<br />

geschützt fühlen, werden sie eine alternative<br />

Energieerzeugung überhaupt in Betracht ziehen.<br />

Übrigens: Kommt es zu einem Schaden, sorgen<br />

wir über die reine Geldleistung hinaus auch für<br />

rasche Hilfe, indem wir schnell und kostengünstig<br />

einen Handwerker organisieren. www.allianz.de


Leistungsgarantiedeckung<br />

Munich Re ergänzt die Leistungsgarantiedeckung<br />

für Photovoltaikhersteller um eine neue Versicherungslösung<br />

gegen deren Insolvenzrisiken. Sie deckt<br />

das Risiko von Betreibern, dass Solarmodule mit der<br />

Zeit stärkere Leistungsabfälle aufweisen als vom Hersteller<br />

garantiert, dieser aber wegen Insolvenz nicht<br />

mehr für seine Garantien haftbar gemacht werden<br />

kann. Der neue „Option Cover“ wurde zusammen<br />

mit der Deutschen Bank entworfen und von Munich<br />

Re erstmals bei einem Solarpark-Projekt in Süditalien<br />

eingesetzt, das gemeinsam von der Deutschen<br />

Bank und der Rabobank finanziert wurde.<br />

Bereits seit 2009 deckt Munich Re Leistungszusagen,<br />

die Hersteller von Solarmodulen ihren Kunden<br />

geben. Nicht versichert war bislang der Insolvenzfall<br />

von Herstellern. Da diese die Versicherungsnehmer<br />

der Garantieversicherung sind, würde die Deckung<br />

im Zuge eines Insolvenzverfahrens ggf. auf einen<br />

Rechtsnachfolger übergehen, andernfalls aber erlöschen.<br />

Deshalb ist Versicherungsnehmer beim „Option<br />

Cover“ nicht der Hersteller, sondern der Investor,<br />

der von einer Bank Fremdkapital bezieht. <strong>Das</strong><br />

neue Angebot richtet sich an große Solarparks mit<br />

einer Leistung von mehr als 20 MW.<br />

Die Bank kann die Versicherung zur Voraussetzung<br />

für die Kapitalvergabe machen. Wenn über<br />

die Laufzeit die Leistung der Module unter die garantierten<br />

Werte fällt und der Hersteller aufgrund<br />

von Insolvenz nicht mehr haftbar gemacht werden<br />

kann, leistet Munich Re und stellt die finanziellen<br />

Mittel zum Ausgleich der Minderleistung zur Verfügung.<br />

Voraussetzung für die Risikoübernahme ist,<br />

dass Module von Herstellern verbaut sind, deren Leistungsgarantien<br />

bereits durch Munich Re gedeckt<br />

sind. Zur Realisierung dieser Deckung, die zunächst<br />

im Wesentlichen über Banken vertrieben wird, schaltet<br />

Munich Re einen ihrer Spezial-Erstversicherer ein.<br />

Versicherung | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Munich Re mit neuer<br />

Betreiber-Versicherung gegen Insolvenzrisiko<br />

bei Photovoltaikherstellern<br />

Der Vorteil für Investoren und kapitalgebende<br />

Banken besteht darin, dass der „Option Cover“<br />

das technische Risiko der Minderleistung durch<br />

die zusätzliche Absicherung des Insolvenzrisikos<br />

des Herstellers flankiert. Dadurch werden über die<br />

üblicherweise sehr lange Projektlaufzeit sowohl<br />

die Investitionsrendite als auch die Kennzahlen<br />

im Rahmen der Finanzierung besser planbar gestaltet<br />

und der Schuldendienst für das jeweilige<br />

Projekt sicherer. Auch unter Rating-Gesichtspunkten<br />

bringt der „Option Cover“ Verbesserungen,<br />

so dass es leichter möglich wird, Fremdkapital<br />

auf dem Kapitalmarkt aufzunehmen. Die neue<br />

Deckung trägt somit zur Erweiterung von verfügbaren<br />

Finanzierungsalternativen und -konzepten<br />

für derartige Projekte bei.<br />

Dr. Thomas Blunck, Vorstand von Munich Re,<br />

sagte: „Ziel der Entwicklung und Vermarktung des<br />

„Option Covers“ war es, Investitionen in Solarparks<br />

durch Übernahme des Insolvenzrisikos von<br />

Modulherstellern weiter zu erleichtern, indem die<br />

Deckung dieses Risikos besser planbare, stabile<br />

und abgesicherte Cash Flows der Solarparks ermöglicht.<br />

Dadurch wird gerade die Finanzierung<br />

von Großprojekten erleichtert.“<br />

Bernd Fislage, Global Head Asset Finance & Leasing<br />

Deutsche Bank, sagte: “Beim „Option Cover“<br />

hat die Deutsche Bank ihre mittlerweile zwölfjährige<br />

Erfahrung bei der Entwicklung und Finanzierung<br />

von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien<br />

eingebracht. Mit eigenen Teams begleiten<br />

wir solche Projekte weltweit über ihren gesamten<br />

Lebenszyklus: angefangen mit der Projektentwicklung,<br />

über die kurzfristige Finanzierung der<br />

Bauzeit bis hin zur langfristigen Projektfinanzierung<br />

sowie Beratungsleistungen.“<br />

www.munichre.com<br />

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<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Versicherung<br />

78<br />

Erneuerbare Energie:<br />

"Als Versicherer leisten wir unseren<br />

Beitrag zum Klimaschutz"<br />

Für ihren Beitrag zu Klimaschutz und Energiewende<br />

begibt sich die Allianz auch auf Neuland. Gleich<br />

zwei Allianz-Einheiten sind in der Versicherung von<br />

Offshore-Windparks aktiv: Die Allianz Deutschland<br />

konzentriert sich auf Projekte an der deutschen<br />

Küste, die oftmals aus bestehenden Kundenbeziehungen<br />

im Onshore-Bereich entstehen. Der Industrieversicherer<br />

Allianz Global Corporate & Specialty<br />

(AGCS) versichert dagegen Windparks weltweit.<br />

Insgesamt ist die Allianz so bereits als Versicherer an<br />

über 30 Offshore-Wind-Projekten beteiligt. Ein weiterer<br />

Ausbau des Geschäftsfeldes ist geplant – trotz<br />

der Herausforderungen. Die Experten Dr. Wolfram<br />

Pazur von der Allianz Deutschland und Robert Maurer<br />

von der AGCS sprechen über Chancen und Risiken<br />

für Versicherungen in diesem Bereich.<br />

Zurzeit investiert die Allianz nicht in Offshore-<br />

Wind, aber sie versichert ihn. Warum bietet die<br />

Allianz Versicherungen dafür an?<br />

Robert Maurer: In Offshore-Windparks werden<br />

europaweit Milliarden Euro investiert werden. <strong>Das</strong><br />

ist mit entsprechenden Risiken für Investoren und<br />

Betreiber verbunden. Die Allianz wirkt mit geeigneten<br />

Versicherungslösungen bei der Realisierung<br />

dieser Projekte entscheidend mit. So unterstützen<br />

wir unsere langjährigen Kunden wie Energieversorger<br />

oder Turbinenhersteller, wollen aber auch neue<br />

Kunden gewinnen und an diesem Wachstumsmarkt<br />

partizipieren.<br />

Wolfram Pazur: Die Versicherung von Windparks<br />

auf See ist einer unserer Beiträge zum Klimaschutz.<br />

Denn Erneuerbare Energien sind das innovative Zukunftssegment<br />

unserer Zeit. Doch sie und damit<br />

auch der Energiepolitische Wandel sind ohne Offshore<br />

Windenergie kaum möglich; das Windaufkommen<br />

auf See und die dadurch zu erzielende Energie<br />

sind enorm. Als technischer Versicherer wollen<br />

wir unsere Kunden mit entsprechenden Versicherungslösungen<br />

unterstützen.<br />

Birgt die Versicherung von Offshore-Windparks<br />

dabei besondere Herausforderungen im<br />

Vergleich zum Onshore-Bereich?<br />

Wolfram Pazur: Sehr viele sogar. Offshore-Windparks<br />

stellen allein durch die Größe der Anlagen<br />

eine enorme Herausforderung dar. Schon deren Errichtung<br />

ist schwierig; sie benötigen Spezialschiffe<br />

und starke Fundamente bei Wassertiefen bis zu 40<br />

Metern. Außerdem müssen sie Naturgefahren wie<br />

extremem Wellenschlag und Korrosion durch Seewasser<br />

standhalten.<br />

Auch die Netzanschlüsse sind sehr kritisch, denn<br />

wenn sie ausfallen, bricht die Stromzufuhr aufs<br />

Festland ab. Dieses Risiko müssen momentan die<br />

Versicherer tragen. Wir würden uns bei der Versicherung<br />

derartiger Projekte um einiges leichter tun,<br />

wenn wir Ausfall- und Rückwirkungsrisiken genauer<br />

bestimmen und bewerten könnten.<br />

Insgesamt ist die Allianz bereits an über 30 Offshore-Wind-Projekten<br />

beteiligt. Ein weiterer Ausbau<br />

des Geschäftsfeldes ist geplant – trotz der Herausforderungen.<br />

Welche Risiken sind genau zu berücksichtigen?<br />

Robert Maurer: Wie bereits erläutert, stellt vor<br />

allem das maritime Umfeld Betreiber und Versicherer<br />

vor Herausforderungen. Niemand kann abschätzen,<br />

wie sich das Zusammenwirken von Wind,<br />

Wellen und Strömung auf das Fundament auswirkt.<br />

Manche Windparks werden zudem nach neuartiger,<br />

mitunter sogar prototypischer Technologie gebaut.<br />

Besonders kritisch ist deshalb die Phase der Inbetriebnahme.<br />

Insofern werden die kommenden zwei<br />

Jahre spannend, wenn einige Parks ans Netz gehen.<br />

Robert Maurer: Der Bau eines Windparks ist auch<br />

ein logistisches Meisterstück; Masten, Turbinen und<br />

Rotorblätter müssen vom Werk zum Vormontageort<br />

am Hafen und von dort weiter zum finalen


Bauort transportiert werden. <strong>Das</strong> bedarf geeigneter<br />

Hafenanlagen und Spezialschiffe und nicht zuletzt<br />

qualifiziertem Fachpersonal. <strong>Das</strong> größte Risiko bergen<br />

jedoch Schäden am Seekabel, vor allem wenn<br />

ein derartiger Schaden gleich mehrere Windparks<br />

lahmlegt. Der entsprechende Betriebsausfallschaden<br />

wäre noch höher, wenn das im November eines<br />

Jahres passiert. Dann beginnt die stürmische Winterphase<br />

mit hohem Wellengang, weshalb die Reparaturarbeiten<br />

kaum vor März oder April beginnen<br />

könnten.<br />

Wie können Sie überhaupt Risiken bewerten,<br />

wenn es an Erfahrungswerten fehlt?<br />

Robert Maurer: Die Prämienkalkulation ist in der<br />

Tat schwierig. Die Risiken sind komplex und neuartig;<br />

historische Schadentabellen gibt es nicht. Wir helfen<br />

uns mit den Erfahrungen von Onshore-Anlagen<br />

und simulieren das Wetterrisiko. Zudem bewerten<br />

unsere Risikoingenieure Technik und Logistik. Über<br />

den Zeitverlauf können wir unsere Erwartungen mit<br />

den tatsächlichen Schäden abgleichen, so dass sich<br />

unsere Risikobewertung und Kalkulation stetig verbessern.<br />

Unterscheiden sich die Risiken in verschiedenen<br />

Ländern?<br />

Robert Maurer: International sind die Standards<br />

in Bezug auf Logistik und Technik tatsächlich sehr<br />

heterogen. So verfolgen z. B. die einzelnen Turbinenhersteller<br />

unterschiedliche Konzepte und Qualitätssicherungen.<br />

In Großbritannien, Dänemark oder<br />

Versicherung | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Belgien sind die Windparks beispielsweise lediglich<br />

10 bis 20 Kilometer von der Küste entfernt; das<br />

macht Bau und spätere Wartung sowie die Netzanbindung<br />

deutlich einfacher. Als Versicherer wünschen<br />

wir uns internationale Standards für den Bau<br />

und Betrieb von Offshore-Windparks. Wir arbeiten<br />

daher an der Erstellung eines entsprechenden Joint<br />

Code of Practice mit.<br />

Wolfram Pazur: In Deutschland sehen wir uns besonderen<br />

Risiken gegenüber, unter anderem weil<br />

das Wattenmeer in der Nord- und Ostsee unter Naturschutz<br />

steht. Windparks sind daher weiter auf<br />

See gelegen als z.B. vor der englischen Küste. Außerdem<br />

sollen sie die Sicht vom Land aus nicht behindern.<br />

Dadurch bestehen besondere Herausforderungen<br />

an Versicherer. Denn die Schiffe sind sechs<br />

Stunden unterwegs, bis sie überhaupt an der Baustelle<br />

ankommen. In dieser Zeit kann viel passieren.<br />

Heißt es trotz dieser Risiken im Bereich Offshore-Wind<br />

für die Allianz "Volle Kraft voraus"?<br />

Robert Maurer: Die Energiewende ist politisch und<br />

gesellschaftlich gewollt – und wir als Versicherer<br />

leisten gerne unseren Beitrag. Offshore Windenergie<br />

kommt dabei im Wachstumsmarkt erneuerbare<br />

Energien auch noch eine besondere Bedeutung zu:<br />

Sie ist als einzige regenerative Energiequelle in der<br />

Lage, konventionelle Großkraftwerke zu ersetzen.<br />

Doch die gesamte Industrie befindet sich noch am<br />

Anfang einer Lernkurve. Deshalb sehen wir uns die<br />

Offshore-Wind-Risiken genau an und prüfen jeden<br />

einzelnen Fall sehr sorgfältig. Erst die Erfahrungen<br />

der nächsten Jahre werden die Robustheit sowie die<br />

Kosten für Betrieb und Wartung von Windparks auf<br />

dem Meer zeigen.<br />

Wolfram Pazur: Bis 2030 sollen allein in deutschen<br />

Gewässern 25.000 Megawatt Stromleistung aus<br />

dem Meer kommen; mehr als 90 Windparks sind<br />

in der Nord- und Ostsee geplant. Dazu werden zunächst<br />

in der Montagephase und dann erst recht in<br />

den Betriebsphasen weitreichende Kapazitäten der<br />

Versicherungsmärkte benötigt. Wir sehen großes<br />

Potenzial in der Branche und wollen zunächst in der<br />

Errichtungsphase von Offshore Windparks weiter<br />

Erfahrungen sammeln – sowohl als führender Versicherer<br />

wie auch gemeinsam in anderen Mitversicherungsgemeinschaften.<br />

www.allianz.de<br />

79


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Recht<br />

80<br />

Windkraftfonds:<br />

Rechtsschutzversicherung muss zahlen<br />

Die Fachkanzlei Mutschke hat für einen Fondsanleger<br />

die Deckungszusage seiner Rechtsschutzversicherung<br />

gerichtlich erstritten. Im aktuellen Fall<br />

hatte der Kläger drei Windkraftfonds auf Empfehlung<br />

seiner Bank als sichere Kapitalanlage gezeichnet.<br />

Nun wollte der Anleger die Bank wegen<br />

Falschberatung in Haftung nehmen. Doch seine<br />

Versicherung lehnte es<br />

ab, die Kosten dafür<br />

zu übernehmen. Hiergegen<br />

klagte die Fachkanzlei<br />

Mutschke beim<br />

Landgericht München<br />

– und bekam Recht<br />

(Az. 12 O 8959/11).<br />

Die Versicherung hatte<br />

die Verweigerung der<br />

Deckungszusage mit<br />

der Begründung abgelehnt,<br />

die Wahrung der<br />

rechtlichen Interessen<br />

stünde in unmittelbarem<br />

Zusammenhang<br />

mit Grundstücken<br />

oder Gebäuden, die<br />

sich im Eigentum des<br />

Klägers befinden. Außerdem<br />

sei der Versicherte<br />

aufgrund seiner<br />

Beteiligungen an den<br />

geschlossenen Fonds<br />

unternehmerisch tätig<br />

gewesen. Dies beurteilte<br />

das Gericht anders:<br />

Nach Ansicht der<br />

Richter sind die Fondsbeteiligungen<br />

der privatenVermögensverwaltung<br />

zuzuordnen, die laut den allgemeinen<br />

Rechtsschutzbedingungen (ARB) von der Rechtschutzversicherung<br />

abgedeckt wird. Auch stünde<br />

die Klage nicht im Zusammenhang mit einem<br />

Grundstück oder Gebäude, das sich im Eigentum<br />

des Anlegers befinde. Denn stattdessen – so die<br />

Richter – befinden sich die Windparks im Eigentum<br />

der Kommanditgesellschaften (KG), an denen der<br />

Anleger lediglich beteiligt sei. Fachanwältin für<br />

Bank- und Kapitalmarktrecht Nicole Mutschke,<br />

die das Urteil für ihren Mandanten erstritten hat,<br />

zeigt sich zufrieden: „Für uns ist diese Entscheidung<br />

ein wichtiges Signal. Sie bestätigt uns, dass<br />

Fondsanleger häufig ein Recht auf Kostenübernahme<br />

durch ihre Rechtsschutzversicherunghaben.<br />

Regelmäßig werden<br />

Fondsbeteiligte nicht<br />

selbst Eigentümer des<br />

Anlageobjektes, sondern<br />

dieses steht im Eigentum<br />

der Gesellschaft.“<br />

Mutschke rät Versicherten<br />

dazu, ihre Ansprüche<br />

durch einen Fachanwalt<br />

für Bank- und Kapitalmarktrecht<br />

prüfen zu lassen.<br />

„Geschädigte sollten<br />

bereits die Anfrage bei<br />

einer Versicherung einem<br />

Rechtsanwalt überlassen.<br />

Wir bieten unseren<br />

Mandanten dies als kostenlosen<br />

Service an, damit<br />

wir gleich überprüfen<br />

können, ob die Versicherung<br />

nicht möglicherweise<br />

zu Unrecht eine Kostenübernahme<br />

ablehnt.<br />

Leider haben wir die Erfahrung<br />

gemacht, dass<br />

Versicherungen gegenüber<br />

ihren Versicherten<br />

schnell fälschlicherweise<br />

eine Kostenübernahme<br />

ablehnen. Wird die Ablehnung nicht durch einen<br />

Anwalt geprüft, haben die Versicherungen<br />

Glück. Die Versicherungsnehmer werden mit vermeidbaren<br />

Ausgaben belastet oder verzichten aus<br />

Angst vor möglichen Kosten auf die Geltendmachung<br />

ihrer Rechte.“ www.kanzlei-mutschke.de.


Geschlossene Fonds:<br />

Verjährung von Schadenersatzansprüchen<br />

von Anlegern<br />

Die Verjährung von Schadenersatzansprüchen bei<br />

geschlossenen Fonds (Schiffsfonds, Immobilienfonds,<br />

Medienfonds, Windparkfonds etc.) erfordert<br />

grundsätzlich eine eingehende Prüfung der<br />

Sach- und Rechtslage und ist teilweise äußerst<br />

kompliziert. Die nachfolgende Darstellung kann<br />

daher nur eine erste Orientierung bieten und vermag<br />

eine Prüfung im Einzelfall nicht zu ersetzen.<br />

Schadenersatzansprüche wegen fehlerhafter Beratung<br />

gegen Anlageberater, beratende Banken<br />

und Sparkassen sowie Gründungsgesellschafter<br />

der Fonds verjähren nach den allgemeinen Verjährungsregeln.<br />

Schadenersatzansprüche verjähren<br />

danach drei Jahre nach Ablauf des Jahres, in dem<br />

der Anleger Kenntnis von der Falschberatung und<br />

den einzelnen Beratungsfehlern erlangt hat oder<br />

hätte erlangen müssen.<br />

Beispiel:<br />

Beratung 31.5.2005 - Anleger erkennt Falschberatung<br />

am 27.8.2009 - Verjährung 31.12.<strong>2012</strong>.<br />

Dabei ist jeder Beratungsfehler gesondert zu betrachten<br />

und hat seine eigene Verjährung.<br />

Beispiel:<br />

Beratung 31.5.2005<br />

Recht | <strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong><br />

Anleger erkennt Falschberatung bezüglich "sicherer<br />

regelmäßiger Ausschüttungen" am<br />

27.8.2008 - Verjährung 31.12.2011<br />

Anleger erkennt Falschberatung bezüglich "Rückforderung<br />

von Ausschüttungen" am 22.09.2009<br />

- Verjährung 31.12.<strong>2012</strong>.<br />

Der Schadenersatzanspruch könnte in vorstehendem<br />

Beispiel daher heute nicht mehr auf die<br />

Falschberatung wegen der vermeintlich sicheren<br />

regelmäßigen Ausschüttungen gestützt werden,<br />

aber noch auf die Falschberatung im Hinblick<br />

auf den unerwähnt gebliebenen Umstand, dass<br />

Ausschüttungen, die nicht aus Gewinnen bezahlt<br />

werden, bei KG-Fonds ein Wiederaufleben der<br />

Haftung für Verbindlichkeiten der Gesellschaft zur<br />

Folge haben können.<br />

Endgültige Verjährung<br />

Ansprüche auf Schadenersatz wegen fehlerhafter<br />

Beratung im Zusammenhang mit geschlossenen<br />

Fonds verjähren spätestens 10 Jahre nach Entstehen<br />

des Anspruchs, also ab dem Zeitpunkt der<br />

Falschberatung, unabhängig davon, ob der Anleger<br />

Kenntnis von der Falschberatung hatte, oder<br />

nicht. Diese Frist ist taggenau zu berechnen.<br />

Beispiel:<br />

Beratung 07. Oktober 2002 - Verjährung 07. Oktober<br />

<strong>2012</strong><br />

Zur Hemmung der Verjährung ist in vorstehendem<br />

Beispielsfall bis zum 07. Oktober <strong>2012</strong> entweder<br />

Klage zu erheben oder ein Güteantrag einzureichen.<br />

www.nittel.co<br />

81


<strong>GRÜN</strong> <strong>INVESTIEREN</strong> <strong>2012</strong> | Recht<br />

82<br />

Windkraftfonds:<br />

Nachhaltige Fonds investieren<br />

Anlegergeld oft fragwürdig<br />

Rechtsanwalt Joachim Cäsar-Preller<br />

Wie zuletzt durch das Magazin „Der Stern“ veröffentlicht,<br />

investieren sogenannte nachhaltige Fonds<br />

das Geld der Anleger einer in Berlin von den Grünen<br />

veröffentlichten Untersuchung zufolge häufig auch<br />

in nicht allgemein als ökologisch, sozial oder ethisch<br />

akzeptierte Kapitalanlagen. Stattdessen habe jeder<br />

von zehn analysierten Aktienfonds etwa in den Bereich<br />

Atomkraft, teilweise auch in die Öl- und Gasindustrie<br />

sowie die Rüstungsbranche investiert. Im<br />

Rahmen der Studie wurden in Deutschland zugelassene<br />

Aktienfonds aus den Rubriken Nachhaltigkeit,<br />

Ethik und Ökologie, welche in Unternehmen<br />

weltweit investieren, untersucht. Dabei dienten<br />

Geschäftsberichte und Internetseiten der Unternehmen<br />

als Informationsquellen. Die untersuchten<br />

Fonds hätten in insgesamt 731 Firmen Geld gesteckt.<br />

Mehr als jedes zehnte dieser Unternehmen<br />

sei im Atombereich aktiv gewesen wie etwa in der<br />

Uranförderung, im Kraftwerksbau oder -betrieb sowie<br />

der Atommüllentsorgung. Ein Fonds habe sogar<br />

aktiv mit dem Verzicht auf Investitionen in Kernkraft<br />

geworben, jedoch Geld in einen Konzern gesteckt,<br />

der an einem Atomstrom-Produzenten beteiligt sei.<br />

Neun von zehn untersuchten nachhaltigen Fonds<br />

hätten Anlegergeld auch in Rüstungsfirmen investiert,<br />

heißt es in der Untersuchung. Dazu gehörten<br />

demnach Hersteller von Waffen, Munition, Panzern,<br />

Kampfflugzeugen und -hubschraubern sowie<br />

Kriegsschiffen. Die Kanzlei Cäsar-Preller empfiehlt<br />

daher: Wer sich als ein an Nachhaltigkeit orientierter<br />

Anleger versteht, möge zukünftig genauer prüfen,<br />

ob der von ihm gewählte Anlagefonds tatsächlich<br />

das hält, was er verspricht, da derzeit kein einheitlicher<br />

Standard bestimmt, was unter der „Nachhaltigkeit“<br />

von Geldanlagen zu verstehen ist.<br />

www.caesar-preller.de


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