Gute Schule - Heinrich Schliemann Gymnasium
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Praktische Hinweise<br />
Anwendungsgebiet: Vor allem im Fremdsprachenunterricht hat die Portfolio-Arbeit durch das „Europäische Portfolio der<br />
Sprachen“ schon seit geraumer Zeit Einzug gehalten. Mittlerweile findet man aber ohne große Mühe für nahezu alle Fächer<br />
vielfältige Hinweise und Anregungen zur Portfolio-Arbeit, auch leicht zugänglich im Internet.<br />
Ein Beispiel aus dem Deutschunterricht: Das Entwicklungsportfolio im Deutschunterricht soll z. B. den Prozess der Textproduktion<br />
dokumentieren. Es kann folgende Aufgabenstellungen bzw. Lernprodukte enthalten: Brainstorming/Mindmap - Materialsammlung<br />
- Materialbearbeitung (markieren und exzerpieren) - Gliederung - Entwurf - Bearbeitungsvorschläge - Überarbeitung - Endprodukt<br />
- Selbstbeurteilung des Schülers - Kommentar des Schülers zum Arbeitsprozess - Rückmeldungen des Lehrers und von Mitschülern.<br />
Vorbereitung: Die Arbeit mit Portfolios im Unterricht verlangt eine sehr gute Vorbereitung: Lernziele, „Pflicht- und Küraufgaben“,<br />
Zeitplan sowie Qualitätskriterien müssen von Anfang an transparent sein. Während der eigentlichen Arbeit am Portfolio, die<br />
bei „Anfängern“ eng in den Unterricht eingebunden sein sollte, läuft es dann im besten Fall „wie von selbst“.<br />
Halbzeit/Zwischenbericht: Zwischenphasen für Peer-Feedback und/oder Lehrer-Feedback zu allen Portfolios bzw. zu einzelnen<br />
Dokumenten mittels Kommentar auf der Basis gemeinsam vereinbarter Qualitätskriterien sind sinnvoll und wichtig.<br />
Präsentation: Portfolios müssen in der einen oder anderen Form, in größerem oder kleinerem Rahmen präsentiert werden.<br />
Dies kann beispielsweise so aussehen, dass die Schüler ihre Portfolios im Klassenraum auslegen, damit die Mitschülerinnen sich<br />
einen Überblick verschaffen und eine Mappe zur näheren „Begutachtung“ auswählen können.<br />
Beurteilung: Wenn Sie das Portfolio oder Teile des Portfolios mit Noten beurteilen müssen oder wollen, sollten Sie ein Portfolio,<br />
das nicht dem gemeinsam erarbeiteten Qualitätsraster für eine ausgezeichnete, eine solide und eine noch akzeptable Arbeit<br />
entspricht, vor der Beurteilung zur Überarbeitung an die Schülerin zurückgeben - sofern sie sich Mühe gegeben hat, sollte sie<br />
nicht durch eine 5 oder gar 6 demotiviert werden. Unabhängig von einer Notenbeurteilung ist eine abschließende Würdigung<br />
jeder einzelnen Mappe unverzichtbar.<br />
Maria Kottrup<br />
Literaturhinweise/Internetadressen<br />
Brunner, Ilse u. a. (Hg.): Handbuch Portfolioarbeit, Konzepte, Anregungen, Erfahrungen aus <strong>Schule</strong> und Lehrerbildung, Seelze-Velber 2006.<br />
Plamenig, Beatrix: Vom Lesetagebuch zum Portfolio. Ein Baustein für das eigenverantwortliche Arbeiten und Lernen, Graz: Pädagogisches Institut<br />
des Bundes in Steiermark 2001.<br />
Easley, Shirley-Dale/Mitchell, Kay: Arbeiten mit Portfolios. Schüler fordern, fördern und fair beurteilen, Mühlheim an der Ruhr: Verlag an der<br />
Ruhr 2004.<br />
http://www.rpi-virtuell.net/workspace/users/832/Themenwochen%20Portfolio/Portfolio-Methode%20und%20Leistung.pdf (18.05.2009)