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Einigung über Schülerbetreuung zum Schulbeginn Handymasten ...

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Nr. 7&8<br />

August 2005<br />

THEMA<br />

<strong>Handymasten</strong>-<br />

Lenkungsabgabe<br />

Steuer kommt in Niederösterreich, und<br />

das Burgenland zieht schon nach<br />

PRAXIS<br />

Public Management<br />

& Energiewirtschaft<br />

KOMMUNAL zeigt die Vorteile von mehr<br />

Öffentlichkeitsbeteiligung und erneuerbaren<br />

Energieträgern auf<br />

DVR: 0930 423<br />

SEITE 14<br />

SEITE 43<br />

P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440<br />

THEMA<br />

<strong>Einigung</strong> <strong>über</strong><br />

<strong>Schülerbetreuung</strong><br />

<strong>zum</strong> <strong>Schulbeginn</strong><br />

Gemeindebund setzt Forderungen<br />

bei der Nachmittagsbetreuung<br />

durch – Besonders wichtig: Die<br />

Kosten bleiben nicht allein bei den<br />

Gemeinden hängen – Jetzt sind die<br />

Länder am Zug<br />

SEITE 8


1.)<br />

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Gemeindepolitik<br />

6 Halbjahresbilanz mit Wermutstropfen:<br />

Problemlöser Gemeinde<br />

8 Der „Gehrer-Plan“: Die <strong>Einigung</strong> zwischen<br />

Ministerin Gehrer und dem Gemeindebund<br />

10 Nachmittagsbetreuung:<br />

Das Wohl unserer Kinder hat Vorrang<br />

12 Sicherer Schulweg – was Gemeinden tun können<br />

14 Gemeinden sparen mit neuem Telefon-Angebot:<br />

Bundes-Konditionen für Kommunen<br />

21 Tsunami-Hilfe: Gemeinden finanzieren<br />

Gemeindezentren in Katastrophengebieten<br />

28 E-Government-Leitfaden für Bürgermeister:<br />

Der Amtsweg im Internet<br />

Recht & Verwaltung<br />

16 <strong>Handymasten</strong>-Lenkungsabgabe:<br />

Um den Wildwuchs einzudämmen<br />

18 Elektroaltgeräteverordnung:<br />

Vorteile für Bürger und Umwelt<br />

22 Das Recht auf ein Verfahren vor einem Richter<br />

Europapolitik<br />

24 Staatliche Regionalbeihilfen: Die Regionen<br />

brauchen die Solidarität<br />

26 ICNW: Schwerpunkt ländliche Entwicklung<br />

KOMMUNAL<br />

PRAXIS<br />

Public Management<br />

43 Public Management in Gemeinden:<br />

Spezielle Lösungen für spezielle Probleme<br />

46 Öffentlichkeitsbeteiligung: Wagnis<br />

partizipative Gemeindeentwicklung<br />

Energie in den Gemeinden<br />

50 Energy-Contracting – eine Finanzierungs-<br />

Alternative für den kommunalen Sektor<br />

54 Energieautarke Gemeinden<br />

KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

57 Photovoltaik schafft tausende Arbeitsplätze<br />

KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

68 EuRegio Spezial: Bürgernah,<br />

grenz<strong>über</strong>schreitend, gemeinsam<br />

69 NÖ EuRegio Innovationspreis 2005<br />

vergeben<br />

70 Aus den Bundesländern<br />

74 Info - Mix<br />

Inhalt<br />

KOMMUNAL 3


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Österreichischer Gemeindebund,<br />

Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />

Medieninhaber:<br />

Österreichischer Kommunal-Verlag GmbH.,<br />

Löwelstr. 6/5, Pf. 201,1014 Wien,<br />

Tel. 01/532 23 88,<br />

Fax 01/532 23 77,<br />

E-Mail:kommunalverlag@kommunal.at<br />

Geschäftsführung:<br />

Bgm. a.D. Prof. Walter Zimper<br />

Walter Zimper jun.<br />

Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />

E-Mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />

www.kommunal.at<br />

Redaktion:<br />

Mag. Hans Braun - DW 16 (Leitung)<br />

Walter Grossmann - DW 15<br />

Tel.: 01/ 532 23 88<br />

e-mail: redaktion@kommunal.at<br />

Anzeigenberatung:<br />

Tel.: 01/532 23 88<br />

Johanna K. Ritter – DW 11 (Leitung)<br />

johanna.ritter@kommunal.at<br />

Mag. Sabine Brüggemann – DW 12<br />

sabine.brueggemann@kommunal.at<br />

Gerhard Klodner – DW 14<br />

gerhard.klodner@kommunal.at<br />

Grafik:<br />

Österreichischer Kommunal-Verlag GmbH.,<br />

Ernst Horvath<br />

grafik@kommunal.at<br />

Fotos: www.bilderbox.at<br />

www.bilder.services.at<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Mag. Ewald Buschenreiter (Verbandsdirektor<br />

der sozialdemokratischen Gemeindevertreter NÖ),<br />

Mag. Nicolaus Drimmel<br />

(Österreichischer Gemeindebund),<br />

Dr. Gustav Fischer (BM für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt und Wasserwirtschaft),<br />

Mag. Michael Girardi (BM für Inneres),<br />

Mag. Manuela Marschnigg (BM für soziale<br />

Sicherheit und Generationen),<br />

Dr. Roman Häußl (Experte f. Gemeinderecht)<br />

Dr. Robert Hink (Generalsekretär des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Mag. Jürgen Beilein (BM für<br />

Gesundheit und Frauen),<br />

Daniel Kosak (Pressereferent des<br />

Österreichischen Gemeindebundes)<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Dietmar Pilz (Finanzexperte des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />

(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />

Mag. Magdalena Bruckmüller<br />

(Bundeskanzleramt),<br />

Prof. Walter Zimper (Verleger),<br />

Walter Zimper jun. (Geschäftsführer).<br />

Hersteller:<br />

Leykam, Wr. Neustadt<br />

Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter die<br />

Verantwortlichkeit des Autors und müssen<br />

sich nicht unbedingt mit der Meinung von<br />

KOMMUNAL decken.<br />

Mit E.E. gekennzeichnete Artikel sind bezahlte<br />

Wirtschaftsinfos und fallen nicht in die Verantwortlichkeit<br />

der Redaktion.<br />

Druckauflage:<br />

35.211 (Jahresschnitt 2004)<br />

Teilen dieser Ausgabe liegen Informationen<br />

des Fachverbandes der Stein- und<br />

keramischen Industrie sowie des „Alten<br />

Gerberhauses“ bei.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Editorial<br />

Wer bisher geglaubt haben sollte, dass die Urlaubs- und Sommerzeit auch beim<br />

Kampf um die kommunalen Interessen eingehalten werden kann, der wird allein<br />

durch die aktuelle Berichterstattung unseres KOMMUNAL <strong>über</strong> die jüngsten<br />

Erledigungen und Bemühungen eines Besseren belehrt:<br />

◆ Der riesige Brocken der Nachmittagsbetreuung unserer Schüler konnte kürzlich<br />

einvernehmlich ausverhandelt werden und prominente Gemeindevertreter<br />

nehmen dazu ebenso Stellung wie Experten und Politiker.<br />

◆ Mit der Telekom Austria wurde just im Sommer ausgemacht, dass alle<br />

österreichischen Gemeinden auf Wunsch jene Tarif-Vorteile nutzen können, die<br />

bisher nur der Bund nutzen konnte. Die gemeinsame Pressekonferenz der<br />

Spitzenvertreter des Österreichischen Gemeindebundes und des<br />

Teleunternehmens geben Zeugnis davon.<br />

◆ Auch die europäischen Gremien waren bei der Erledigung kommunaler und<br />

regionaler Wünsche nicht untätig: die Neuordnung der regionalen Beihilfen<br />

wurden so gestaltet, wie das von den Vertretern im Ausschuss der Regionen<br />

gefordert worden war.<br />

◆ Die Steuerreform und das Ergebnis der letzten Finanzausgleichsverhandlungen<br />

haben sich auf kommunaler Ebene so ausgewirkt, dass den Gemeinden eine<br />

neue Diskussion <strong>über</strong> eine Steuerreform absolut entbehrlich erscheint.<br />

Dazu kommen auch diesmal wieder die bewährten praktischen Tipps und Hinweise<br />

von KOMMUNAL im Abschnitt für Wirtschaftsinformationen: eine Expertise <strong>über</strong><br />

die vielfältigen Möglichkeiten der erneuerbaren Energie, die Aufarbeitung und<br />

Analyse des Begriffes „public management“ und schließlich die Präsentation der<br />

neuen Verordnung <strong>über</strong> die Entsorgung von Elektro-Altgeräten sowie mitunter<br />

lebenswichtige Hinweise des Kuratoriums für Verkehrssicherheit zu den ab<br />

September wieder hochaktuellen Fragen des Sicheren Schulweges.<br />

Sie sehen also, KOMMUNAL ist auch in den Sommer- und Urlaubsmonaten<br />

bemüht, den Entscheidungsträgern in den österreichischen Gemeinden das<br />

notwendige Handwerkszeug zu liefern, das sie zur erfolgreichen Erledigung ihrer<br />

verantwortungsvollen Aufgaben brauchen. Nicht von ungefähr haben knapp mehr<br />

als 80 Prozent der Kommunalpolitiker Österreichs erklärt, vom Lesen des<br />

KOMMUNAL einen praktischen Nutzen für ihre Arbeit zu ziehen.<br />

Diesen Anspruch wollen wir gerne auch in Zukunft erfüllen.<br />

Prof. Walter Zimper<br />

Verleger und Vizepräsident des<br />

Österreichischen Gemeindebundes<br />

KOMMUNAL 5


Kommentar<br />

Eine gute Halbjahresbilanz mit einigen Wermuts-Tropfen<br />

Problemlöser Gemeinde<br />

Es war ein gutes erstes Halbjahr für<br />

die Gemeinden. Der neue Finanzausgleich<br />

hat sich für die Gemeinden,<br />

vor allem für die Kommunen<br />

unter 10.000 Einwohner, bei den Bundesertragsanteilen<br />

sehr positiv ausgewirkt.<br />

Das ist die gute Nachricht. Weniger<br />

gut sind die Entwicklungen der<br />

Gemeinden auf der Ausgabenseite. Und<br />

zwar nicht bei den Aufwändungen für<br />

Investitionen, sondern bei den Beiträgen<br />

für das Sozial- und Gesundheitswesen.<br />

In diesen zwei Bereichen betragen<br />

die Kostensteigerungen bis zu zehn<br />

Prozent und „fressen“ damit die Mehreinnahmen<br />

aus den Bundesertragsanteilen<br />

sofort auf. Die mit dem neuen<br />

Finanzausgleich erhoffte Erleichterung<br />

für die Gemeinden und damit verbundene<br />

verstärkte Investitionstätigkeit der<br />

Kommunen findet deshalb nicht statt.<br />

Dabei wäre es umso wichtiger, dass<br />

gerade jetzt die Gemeinden verstärkt<br />

investieren, wenn die wirtschaftliche<br />

Entwicklung nicht nach Wunsch läuft.<br />

Die Gemeinden sind nämlich die regionalen<br />

Konjunkturmotoren. Sie sind<br />

nicht nur der mit Abstand größte<br />

öffentliche Investor (mehr als Bund<br />

und Länder gemeinsam), sondern auch<br />

der bedeutendste Arbeitsplatzsichererund<br />

Schaffer. Denn mit rund 70.000<br />

Euro Gemeindeinvestition werden 1,5<br />

Arbeitsplätze geschaffen, während die<br />

gleiche Summe Privat-Konsum um ein<br />

Drittel weniger konjunkturbelebend ist.<br />

Es werden die großen Konjunktur- und<br />

Beschäftigungspakete des Bundes und<br />

der Länder nur dann Wirkung haben,<br />

wenn auch die Gemeinden in der Lage<br />

sind, entsprechend Geld für die Investitionen<br />

in die Hand zu nehmen. Und<br />

das wird nur dann der Fall sein, wenn<br />

wir im Bereich des Sozial- und Gesundheitswesens<br />

Reformen schaffen, die<br />

den hohen Qualitätsstandard sichern,<br />

aber gleichzeitig auch die Kostenexplosion<br />

eindämmen. Dazu gehören natürlich<br />

politischer Mut und manchmal<br />

auch Verzicht auf regionalen Kantönligeist.<br />

Selbstverständlich unterstützen die<br />

Gemeinden alle Bemühungen,<br />

jungen Menschen Arbeitsplätze<br />

zu bieten, weil ein arbeitsloser Jugendlicher<br />

nicht nur den Sinn am Leben ver-<br />

6 KOMMUNAL<br />

liert, sondern auch der vorprogrammierte<br />

Problemfall der Sozialhilfe ist.<br />

Und deshalb beteiligen sich die<br />

Gemeinden auch an der Lehrlingsaktion,<br />

soweit sie in der Lage sind. Aber<br />

man möge den Gemeinden in Hinkunft<br />

auch den Vorwurf ersparen, dass sie zu<br />

wenig Personal eingespart haben. Die<br />

Gemeinden sind nämlich jene Gebietskörperschaft,<br />

die am meisten neue Aufgaben<br />

<strong>über</strong>nommen haben und auch<br />

zur Zufriedenheit der Bürger erfüllen.<br />

Das jüngste Beispiel ist dafür die<br />

medial groß angekündigte Nachmittagsbetreuung<br />

an den Schulen. Auch<br />

hier wurde deutlich, dass die ab dem<br />

Schuljahr 2006/2007 geltende Regelung<br />

nur dann funktionieren kann und<br />

wird, wenn die Gemeinden als Schulerhalter<br />

das Heft in die Hand nehmen.<br />

Und deshalb hat Unterrichtsministerin<br />

Elisabeth Gehrer auch einem Zehn-<br />

Punkte-Programm zugestimmt, das den<br />

Gemeinden Mitsprache und Mitwirkung<br />

einräumt. Die Gemeinden zeigen<br />

damit, dass sie die Sorgen und Wünsche<br />

der Eltern ernst nehmen, aber<br />

gleichzeitig praxis- und bürgernahe<br />

Lösungen anstreben.<br />

Und so ist es in allen Bereichen,<br />

die den Gemeinden <strong>über</strong>antwortet<br />

sind. In den Gemeindestuben<br />

und Gemeindeparlamenten sind Menschen<br />

am Werk, die genau wissen, was<br />

die Bürger von ihnen erwarten, nämlich<br />

dass man Probleme löst und nicht<br />

ständig neue schafft. Und gerade deshalb<br />

ist die Zustimmung der Bevölkerung<br />

zur Arbeit in den Gemeinden so<br />

groß. Wir nehmen diesen Lohn für<br />

unsere Arbeit gerne an, aber nicht <strong>zum</strong><br />

Anlass, uns jetzt bequem zurückzulehnen,<br />

sondern motiviert den neuen Herausforderungen<br />

zu stellen. Und die<br />

werden unsere gesamte Kraft erfordern.<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Präsident des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

»<br />

In den Gemeindestuben<br />

und Gemeindeparlamenten<br />

sind<br />

Menschen am Werk,<br />

die genau wissen, was<br />

die Bürger von ihnen<br />

erwarten, nämlich<br />

dass man Probleme<br />

löst und nicht ständig<br />

neue schafft.<br />

«


KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

Public Private: Neue Gesellschaft ist Ratgeber und Promotor für PPPs<br />

Öffentliche Hand muss Taktgeber bleiben<br />

Das steigende Interesse an<br />

PPPs zur Erbringung von<br />

öffentlichen Leistungen hat<br />

die Investkredit und die Kommunalkredit<br />

Austria motiviert,<br />

eine neue Gesellschaft, die<br />

Public Private Financial Consulting<br />

GmbH & Co OEG<br />

(Public Private), zu gründen,<br />

die Ratgeber und Promotor in<br />

Sachen PPP sein.<br />

PPPs sind vor allem dann<br />

sinnvoll, wenn die öffentliche<br />

Hand von operativen Aufgaben<br />

entlastet werden kann.<br />

Generell eignen sich Bauvor-<br />

Europäische Konferenz<br />

Kommunale<br />

Unternehmen<br />

Am 29. November 2005<br />

findet in Brüssel die 8. europäische<br />

Konferenz der kommunalen<br />

Unternehmen statt.<br />

Thema: „Der Öffentlichkeit<br />

dienen: welche Bedeutung<br />

hat das für die kommunalen<br />

Unternehmen?“ Infos bei:<br />

Thierry Durnerin;<br />

Tel.: 0033/1/53322210<br />

E-Mail: t.durnerin@<br />

federationdessem.org<br />

haben wie Straßen, Schienen,<br />

Schulen, Einrichtungen der<br />

Gesundheits- und Altenvorsorge<br />

sowie andere öffentliche<br />

Bauvorhaben für PPPs.<br />

Voraussetzung: Der Wille zur<br />

Partnerschaft muss von privater<br />

und öffentlicher Seite vorhanden<br />

sein. Die Finanzierung<br />

wird bei PPPs in den<br />

meisten Fällen eine öffentliche<br />

Finanzierung sein. Dafür sprechen<br />

die im Vergleich zur privatwirtschaftlichenProjektfinanzierung<br />

um rund 100 bis<br />

150 Basispunkte geringeren<br />

Finanzierungskosten.<br />

Der Europäische Gerichtshof<br />

(EuGH) hat zu Jahresbeginn<br />

zwar entschieden, dass Kommunen<br />

das Vergaberecht auch<br />

dann anwenden müssen,<br />

wenn sie Aufträge an von<br />

ihnen beherrschte Unternehmen<br />

mit privater Beteiligung<br />

vergeben, aber: „Das Ende<br />

von PPPs ist damit sicher<br />

nicht gekommen“, sind sich<br />

Dr. Johannes Seiringer und DI<br />

Wolfgang Viehauser, die beiden<br />

Geschäftsführer der<br />

Public Private sicher.<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Viehauser,<br />

Dr. Claudia Schmied (Kommunalkredit,<br />

Mag. Klaus Gugglberger<br />

(Investkredit) und Dr.<br />

Johannes Seiringer hoben die<br />

Public Private „aus der Taufe“.<br />

Vergaberecht: Kommission stellt Verfahren gegen Hinte ein Globale Aktion der Kommunen<br />

Das Anfang 2005 von der EU-<br />

Kommission eingeleitete Vergaberechtsverfahren<br />

gegen die deutsche<br />

Gemeinde Hinte wurde aufgrund<br />

geänderter Voraussetzungen<br />

Mitte Juli eingestellt. Gegen die<br />

Gemeinde war eine Klage vor dem<br />

EuGH vorbereitet worden, da sie<br />

ihre Abwasserentsorgung auf<br />

einen kommunalen Wasserverband<br />

<strong>über</strong>tragen hatte ohne dabei<br />

sämtliche Kontroll- und Eingriffsrechte<br />

abzugeben. Hinte hob mitt-<br />

Kühlschrank-Pickerl: Rückzahlungsaktion<br />

Fast vier Millionen Pickerl in Umlauf<br />

Die UFH (Umweltforum<br />

Haushalt) hat die Gelder der<br />

Entsorgungsplaketten und<br />

Gutscheine sorgfältig verwaltet<br />

und kann somit sicher<br />

stellen, dass alle Ansprüche<br />

der 3,9 Millionen im Umlauf<br />

Aus kommunaler Sicht unbefriedigend<br />

lerweile rückwirkend das Vertragsverhältnis<br />

mit dem Verband auf,<br />

die Kommission stellte daraufhin<br />

das Verfahren ein.<br />

Aus kommunaler Sicht ist diese<br />

Entscheidung nicht ganz zufrieden<br />

stellend. Durch das Verfahren<br />

erhofften sich viele eine Klärung<br />

der Situation. Für österreichische<br />

Kommunen hätte ein Urteil die<br />

vergaberechtliche Bewertung<br />

neuer Formen der kommunalen<br />

Zusammenarbeit ermöglicht.<br />

befindlichen „Kühlschrankpickerln“<br />

befriedigt werden<br />

können. Wert: rund 38,5<br />

Millionen Euro. Die Hotline<br />

0810/144 166 steht seit<br />

Mitte August für Konsumentenanfragen<br />

zur Verfügung.<br />

Das UNO-<br />

Hauptquartier<br />

in New York.<br />

Foto: Michael Sazel<br />

Lehrlingsoffensive<br />

Start bereits im<br />

September<br />

Wie zu Redaktionsschluss<br />

dieser Ausgabe bekannt<br />

wurde, hat die Bundesregierung<br />

ihre für November 2005<br />

geplante Lehrlingsoffensive<br />

auf September vorgezogen.<br />

Jede Gemeinde kann demnach<br />

für jede zusätzlich<br />

geschaffene Lehrstelle monatlich<br />

mit 400 Euro unterstützt<br />

werden. KOMMUNAL wird in<br />

der nächsten Ausgabe ausführlich<br />

berichten.<br />

UCLG unterstützt<br />

UN-Millenniumsziele<br />

Die Weltorganisation der Städte und<br />

Gemeinden (UCLG) hat einen Aufruf<br />

an ihre Mitgliedsverbände und deren<br />

Kommunen gestartet, sich an einer<br />

weltweiten Aktion zur Unterstützung<br />

der UN-Millenniumsziele zu beteiligen.<br />

UCLG fordert seine Mitglieder auf, im<br />

Kampf gegen Hunger, Armut und Analphabetentum<br />

Zeichen zu setzen und<br />

auf die Notwendigkeit lokaler Hilfe zur<br />

Selbsthilfe aufmerksam zu machen.<br />

KOMMUNAL 7


Recht & Verwaltung<br />

Schulische Tagesbetreuung mit pädagogischem Konzept<br />

Der „Gehrer-Plan“<br />

Mit der Tagesbetreuung macht Bundesministerin Elisabeth Gehrer ein Angebot für das<br />

Schulleben, das Bewährtes behält, neue Möglichkeiten eröffnet und den Bedürfnissen<br />

und Anforderungen der modernen Arbeitswelt entspricht. KOMMUNAL bringt die Details.<br />

◆ Mag. Wolfgang Stelzmüller<br />

Die Tagesbetreuung wird unter Wahrung<br />

der Wahlfreiheit der Eltern ausgebaut. Voraussetzung<br />

dafür ist, dass sowohl die räumlichen<br />

Gegebenheiten als auch die anderen<br />

regionalen Betreuungsangebote wie z.B.<br />

Horte berücksichtigt werden. Bestehende<br />

und bewährte Einrichtungen in den<br />

Gemeinden sollen nicht konkurrenzieren.<br />

Der Tagesbetreuung liegt ein pädagogisches<br />

Konzept zugrunde. Für den jeweiligen<br />

Schulstandort ist es im Sinne von Qualitätsentwicklung,<br />

Qualitätssicherung und<br />

Personalentwicklung wichtig, gerade die<br />

Tagesbetreuung als Teil eines pädagogischen<br />

Gesamtkonzepts zu sehen. Der Nachmittag<br />

sollte auch für außerschulische<br />

Organisationen – wie z.B. mit Sportvereinen<br />

oder Musikschulen – zur Verfügung<br />

stehen, wozu eine stundenweise Abmeldung<br />

bzw. eine tageweise Anmeldung<br />

möglich sein soll.<br />

In jedem Bundesland sollen Experten bei<br />

Bedarf Schulerhalter, Eltern und Schulleitung<br />

vor Ort bei der Einrichtung einer<br />

Tagesbetreuung beraten. Das Gesetz für die<br />

Tagesbetreuung tritt ab dem Schuljahr<br />

2006/07 in Kraft. Ein einjähriger Übergang<br />

ist nötig, da es sich hinsichtlich der Pflichtschulen<br />

um Grundsatzbestimmungen handelt<br />

und die entsprechenden Landesgesetze<br />

den neuen Bestimmungen angepasst wer-<br />

◆ Mag. Wolfgang Stelzmüller ist<br />

Leiter der Sektion III – Personalund<br />

Schulmanagement, Legistik im<br />

Bildungsministerium<br />

8 KOMMUNAL<br />

den müssen. Ein Leitfaden für die Tagesbetreuung<br />

ab dem Schuljahr 2006/07<br />

erscheint im September 2005.<br />

Die Ausgangssituation<br />

Derzeit nehmen 57.718 Schülerinnen und<br />

Schüler ein Angebot einer Tagesbetreuung<br />

in Anspruch. Der Bund stellt auch im<br />

Schuljahr 2005/06 zusätzliche 10.000<br />

Betreuungsplätze zur Verfügung. Für diese<br />

zusätzlichen Tagesbetreuungsplätze werden<br />

gedeckelte Ressourcen bereit gestellt<br />

(Dieses „Abrufkontingent“ gibt es bereits<br />

seit dem Schuljahr 2004/05 durch die<br />

Initiative „Schule nach Maß“).<br />

Feststellungen der<br />

Zukunftskommission<br />

Jedes Schulkind der Primar- und Sekundarstufe<br />

I in Österreich sollte die Möglichkeit<br />

auf Betreuung auch <strong>über</strong> die Unterrichtszeit<br />

hinaus bekommen, wenn die Eltern<br />

diese Betreuung wünschen.<br />

Der Besuch einer Schule mit einer<br />

bestimmten Betreuungsform sollte prinzipiell<br />

freiwillig sein. Welche<br />

Betreuungsform/en an<br />

einer Schule tatsächlich<br />

angeboten werden, soll in<br />

erster Linie von der regionalen<br />

Bildungsplanung und<br />

den Schulpartnern am<br />

Standort abhängen.<br />

Was ändert sich?<br />

◆ Die Schule ist verpflichtet,<br />

die Eltern <strong>über</strong> die Möglichkeiten<br />

einer Tagesbetreuung zu informieren.<br />

Dies geschieht am besten bei Neueinschreibungen<br />

in die 1. Klassen, bei<br />

Schüler/innen, die bereits die Schule besuchen,<br />

spätestens zu Beginn des 2. Semesters.<br />

Bestehende und<br />

bewährte Einrichtungen<br />

in den Gemeinden<br />

sollen nicht<br />

konkurrenzieren.<br />

◆ Die Schule soll eine Bedarfserhebung<br />

durchführen. Die Bedarfserhebung<br />

hat jedes Schuljahr bei den Neueinschreibungen<br />

in die 1. Klassen und bei<br />

Schüler/innen, die bereits die Schule<br />

besuchen, spätestens zu Beginn des 2.<br />

Semesters zu erfolgen (vgl. Punkt 1).<br />

◆ Bei 15 angemeldeten Schülerinnen<br />

und Schülern ist eine Tagesbetreuung<br />

zu planen. Wenn in einer Volks- oder<br />

Hauptschule 15 Schüler/innen angemeldet<br />

sind, ist jedenfalls eine Gruppe einzurichten.<br />

In besonderen Fällen kann eine<br />

Betreuung auch schon mit weniger als 15<br />

Schüler/innen angeboten werden. Die<br />

Schüler/innenzahl „15“ ist eine Maßzahl<br />

für die Ressourcenzuteilung und nicht<br />

unbedingt die Gruppengröße. Diesbezügliche<br />

Regelungen haben durch die Landesgesetzgebung<br />

zu erfolgen.<br />

◆ Bauliche Gegebenheiten. Das Gesetz<br />

(§ 8d Abs. 3 SchOG Grundsatzbestimmung)<br />

sieht vor, dass bei der Errichtung<br />

einer Tagesbetreuung nicht nur auf<br />

„andere regionale Betreuungsangebote“,<br />

sondern auch auf die „räumlichen Voraussetzungen“<br />

zu achten ist.<br />

◆ Der Bund stellt maximal zehn<br />

Betreuungsstunden<br />

(entspricht 5 Lehrerstunden)<br />

pro Gruppe<br />

(von 15<br />

Schüler/inne/n) zur<br />

Verfügung. Diese sind<br />

widmungsgemäß ausschließlich<br />

für die schulische<br />

Tagesbetreuung zu verwenden.<br />

Für jene Tagesbetreuungsstunden,<br />

die<br />

<strong>über</strong> diejenigen, die vom<br />

Bund bezahlt werden, hinausgehen, kann<br />

der Schulerhalter kostendeckende Elternbeiträge<br />

einheben.<br />

Wenn das Land keine im Dienst befindlichen<br />

Lehrer/innen für die Tagesbetreuung<br />

zur Verfügung stellen kann, dann<br />

darf das Land oder die Gemeinde als


Schüler in Tagesbetreuung<br />

Schulerhalter qualifiziertes Personal<br />

(Erzieher/innen) anstellen.<br />

◆ Der Schulerhalter plant und organisiert<br />

gemeinsam mit der Schule die<br />

Tagesbetreuung. Um die Planungen zu<br />

erleichtern, soll an jedem<br />

Landesschulrat/Stadtschulrat für<br />

Wien/Amt der Landesregierung<br />

Expert/inn/en nominiert werden, die an<br />

den jeweiligen Schulstandort gerufen werden<br />

kann, die einschlägigen Bestimmungen<br />

kennt und die auch Auskünfte vor Ort<br />

geben kann.<br />

◆ Kooperation mit Vereinen, insbesondere<br />

Sportvereinen, Musikschulen etc.<br />

Dies Kooperation mit lokalen Einrichtungen<br />

bringt nicht nur<br />

den Kindern eine<br />

willkommene Ab-<br />

wechslung, sondern<br />

fördert auch private<br />

Aktivitäten.<br />

◆ Neu geschaffene<br />

schulische Tagesbetreuungsangebote<br />

sollen nicht in Konkurrenz<br />

zu bestehenden Tagesbetreuungsangeboten<br />

in den Gemeinden stehen.<br />

Bestehende Infrastruktur in einer<br />

Gemeinde sollen bestehen bleiben. Es<br />

macht keinen Sinn, gut funktionierende<br />

und bewährte Einrichtungen zu konkurrenzieren.<br />

◆ Für die Tagesbetreuung sind qualifizierte<br />

Personen vorzusehen (Lehrerinnen/Lehrer<br />

jedenfalls für die gegenstandsbezogene<br />

Lernzeit, Erzieherinnen/Erzieher).<br />

Landeslehrer sind nach<br />

bundesgesetzlichen Vorschriften bestellte<br />

Bedienstete des Landes; ihnen dürfen diese<br />

Betreuungstätigkeiten nur mit ihrer<br />

Zustimmung <strong>über</strong>tragen werden. Erzieher<br />

Der Tagesbetreuung<br />

liegt<br />

ein pädagogisches<br />

Konzept zugrunde.<br />

◆ GALLUP – Blit<strong>zum</strong>frage des<br />

Gemeindebundes: In einer Gallup-Umfrage<br />

ließ der Gemeindebund<br />

(auch) erheben, welche<br />

Aufgaben in den Gemeinden<br />

am dringlichsten zu bewältigen<br />

sind. Neben Umweltthemen ist<br />

den Menschen dabei die Kinderbetreuung<br />

extrem wichtig,<br />

sei es im Kindergarten, im Hort<br />

oder in der Schule.<br />

◆ FESSL – Studie des<br />

BMBWK zur Tagesbetreuung:<br />

77 Prozent<br />

der Befragten waren<br />

für eine freiwillige<br />

Tagesbetreuung mit<br />

einem monatlichen<br />

Elternbeitrag, 62 Prozent<br />

waren gegen eine<br />

verpflichtende Ganztagsschule.<br />

sind Bedienstete des Landes<br />

bzw. der Gemeinde nach landesgesetzlichen<br />

Vorschriften.<br />

Die Vereinbarung<br />

Nach Besprechungen des BM für Bildung,<br />

Wissenschaft und Kultur mit dem<br />

Gemeindebund <strong>über</strong> die Durchführung<br />

der Tagesbetreuung wurde folgende<br />

Vereinbarung geschlossen:<br />

◆ Widmungs- und bedarfsgerechte<br />

Ressourcenverwendung und Controlling:<br />

Der Bund stellt für die schulische<br />

Tagesbetreuung ab dem Schuljahr<br />

2006/07 pro 15 zusätzlich angemeldete<br />

Schüler zehn Betreuungsstunden (= fünf<br />

Lehrerstunden) zur Verfügung.<br />

Wird von der zuständigen Behörde<br />

(Land bzw. LSR bzw. SSR) kein Personal<br />

(insbes. Lehrpersonal) zur Verfügung<br />

gestellt, wird sichergestellt, dass der<br />

Schulerhalter den Anspruch auf die 10<br />

Betreuungsstunden pro Gruppe für die<br />

schulische Tagesbetreuung hat.<br />

Diese 10 Betreuungsstunden sind in diesem<br />

Fall für ein vom Schulerhalter beigestelltes<br />

oder angestelltes qualifiziertes<br />

Fachpersonal für die schulische Tagesbetreuung<br />

zu verwenden.<br />

Das für die schulische Tagesbetreuung<br />

eingesetzte Fachpersonal muss in der<br />

Dienst- und Fachaufsicht <strong>zum</strong> Schulerhalter<br />

(bzw. <strong>zum</strong> Land od. <strong>zum</strong> Bund)<br />

stehen. Das BMBWK richtet ein gegen<strong>über</strong><br />

Städte- und Gemeindebund transparentes<br />

Controlling ein.<br />

Auf Verlangen werden entsprechende<br />

Daten <strong>über</strong> die widmungsgemäße Verwendung<br />

abgestimmt.<br />

Die Inanspruchnahme der zehn Betreuungsstunden<br />

ist ab dem Schuljahr<br />

Recht & Verwaltung<br />

2006/07 für zusätzliche (neue) Tagesbetreuungsplätze<br />

vorgesehen.<br />

◆ Zeitliches Angebot der Tagesbetreuung:<br />

Der Unterricht sowie die schulische<br />

Tagesbetreuung soll grundsätzlich einer<br />

40 Stundenwoche entsprechen.<br />

◆ Zeitliche Vorverlegung der Lehrplangrundlage<br />

für Schulen mit Tagesbetreuung:<br />

Die Autonomieermächtigung<br />

des § 6 Abs. 4a SCHOG sowie die<br />

Alternativstellung<br />

der<br />

gegenstands-<br />

Für jene Tagesbetreuungsstunden,<br />

die <strong>über</strong><br />

diejenigen, die vom Bund<br />

bezahlt werden, hinausgehen,<br />

kann der Schulerhalter<br />

kostendeckende<br />

Elternbeiträge einheben.<br />

bezogenen<br />

und individuellenLernzeiten<br />

in § 8 lit<br />

j. SCHOG<br />

wurden<br />

gegen<strong>über</strong><br />

der Regierungsvorlage<br />

auf Beginn<br />

des Schuljahres<br />

2005/06<br />

vorverlegt.<br />

◆ Information – Beratung; Informationsbroschüre:<br />

Das BMBWK wird<br />

Inhalte von Informationsbroschüren, die<br />

in den Zuständigkeitsbereich des Schulerhalters<br />

fallen, mit dem Städte- und<br />

Gemeindebund abstimmen (z.B. Transparenz<br />

des Betreuungsbeitrags, allfällige<br />

Transportkosten, Verpflegung, etc.).<br />

◆ Räumlichkeiten: Die schulische<br />

Tagesbetreuung (Träger ist Schulerhalter<br />

und nicht eine Privatrechtsperson) kann<br />

bei Bedarf unter Beachtung baulicher<br />

Vorschriften des Landes auch in anderen<br />

Räumlichkeiten als denen der Schule<br />

durchgeführt werden.<br />

◆ Unterbrechung der Tagesbetreuung:<br />

Die schulische Tagesbetreuung kann<br />

durch außerschulische Angebote (z.B.<br />

Musikschule, Sportverein, …) unterbrochen<br />

werden.<br />

◆ Zehn-Prozent-Deckelung: Es wird<br />

festgehalten, dass der Zehn-Prozent--<br />

Deckelung, die im Ausschussbericht<br />

1162 d. B XVIII GP erwähnt wird, für die<br />

Vollziehung ab 2006/07 keine Relevanz<br />

bei<strong>zum</strong>essen ist.<br />

◆ Nachmittagsangebote „Gehrer-<br />

Plan“: Die für die Schuljahre 2004/05<br />

und 2005/06 zusätzlich bereitgestellten<br />

Ressourcen für die neuen Nachmittagsangebote<br />

bleiben unverändert und stehen<br />

ab September neuerlich zur Verfügung.<br />

◆ Evaluierung: Nach einem Jahr wird<br />

eine gemeinsame Überprüfung der Entwicklung<br />

stattfinden.<br />

Das BMBWK wird alle nachgeordneten<br />

Dienststellen sowie die Schulpartner in<br />

geeigneter Weise von dieser Vereinbarung<br />

verbindlich in Kenntnis setzen.<br />

KOMMUNAL 9


Recht & Verwaltung<br />

Die Bürgermeister leben’s vor, wie<br />

wichtig die Betreuung der Kinder ist.<br />

Unser Bild zeigt Bürgermeister<br />

Harald Hahn, Zillingdorf (NÖ), mit<br />

den Volksschulkindern „seiner“<br />

Betreuungsgruppe.<br />

Gemeindebund einigt sich mit Gehrer <strong>über</strong> Nachmittagsbetreuung<br />

Das Wohl unserer<br />

Kinder hat Vorrang<br />

Nach langen und harten Verhandlungen kam es im Sommer doch noch zu einer<br />

<strong>Einigung</strong> zwischen den Gemeinden und dem Bildungsministerium <strong>über</strong> die<br />

Rahmenbedingungen zur Nachmittagsbetreuung von Pflichtschülern.<br />

◆ Dr. Robert Hink<br />

„Es waren wirklich zähe Verhandlungen“,<br />

betont Gemeindebund-Präsident<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer. „Letztlich<br />

haben wir uns bei der Schulreform<br />

aber auf Rahmenbedingungen geeinigt,<br />

mit denen alle Beteiligten leben können.“<br />

Die Schulreform stand wochenlang<br />

im Zentrum der innenpolitischen<br />

Debatte. Für die Gemeinden ist die<br />

Thematik von großer Bedeutung,<br />

außerhalb der Großstädte sind es fast<br />

ausschließlich die Gemeinden, die als<br />

Schulerhalter die Hauptverantwortung<br />

haben.<br />

◆ vortr. Hofrat Dr. Robert Hink ist<br />

Generalsekretär des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

10 KOMMUNAL<br />

„Besonders im Bereich der Nachmittagsbetreuung<br />

hat sich der Gemeindebund<br />

mit seinen Forderungen weitgehend<br />

durchgesetzt“, so Mödlhamme.<br />

Die <strong>Einigung</strong> zwischen Bundesministerin<br />

Elisabeth Gehrer und dem<br />

Gemeindebund erfolgte in letzter<br />

Minute, der schon ausgelöste Konsultationsmechanismus<br />

konnte damit<br />

verhindert werden, so der Gemeindebund-Präsident.<br />

Bestmögliche Betreuung<br />

und Unterstützung<br />

Das ausverhandelte Betreuungspaket<br />

bedeute für die Gemeinden große Verantwortung<br />

und auch Belastung, „das<br />

Wohl der Kinder und die Interessen der<br />

Eltern stehen aber im Vordergrund“, so<br />

Mödlhammer. Eine Gemeindebund-<br />

Umfrage habe gezeigt, wie wichtig der<br />

Bevölkerung eine qualitativ gute Nachmittagsbetreuung<br />

sei, „wir sind die letzten,<br />

die diesen Wunsch nicht anerkennen,<br />

respektieren und daher auch erfüllen“,<br />

so der Gemeindebund-Präsident.<br />

„Mit diesem Betreuungspaket tragen<br />

wir den Veränderungen in der Arbeits-<br />

welt Rechnung und sorgen dafür, dass<br />

Kinder die bestmögliche Betreuung und<br />

Eltern die bestmögliche Unterstützung<br />

bekommen.“<br />

Der Gemeindebund habe in den Verhandlun-<br />

gen mit<br />

Gehrer<br />

allerdings<br />

sicherstellenmüssen,<br />

dass<br />

die finanziellenBelastungen<br />

nicht<br />

allein bei<br />

den<br />

Gemeindenhängenbleiben.<br />

„Wir<br />

haben diesen<br />

Kampf<br />

»<br />

Mit diesem Betreuungspaket<br />

tragen wir den<br />

Veränderungen in der<br />

Arbeitswelt Rechnung<br />

und sorgen dafür, dass<br />

Kinder die bestmögliche<br />

Betreuung und Eltern<br />

die bestmögliche Unterstützung<br />

bekommen.<br />

Helmut Mödlhammer<br />

<strong>über</strong> die <strong>Einigung</strong><br />

um finanzielle Ressourcen ja auch im<br />

Sinne der Eltern geführt, ohne diese<br />

<strong>Einigung</strong> wären die zu erwartenden<br />

Eltern-Beiträge deutlich höher ausgefallen.“<br />

Konkret hat der Bund den<br />

Gemeinden, die die meisten Schulen<br />

«<br />

s<br />

E<br />

d<br />

e<br />

M<br />

g<br />

m<br />

v


erhalten müssen, folgende Punkte<br />

zugesagt:<br />

◆ Der Bund verpflichtet sich für die<br />

schulische Tagesbetreuung ab dem<br />

Schuljahr 2006/07 10 Betreuungsstunden<br />

zu bezahlen.<br />

◆ Das Bildungsministerium richtet ein<br />

transparentes Controlling ein, durch<br />

das sichergestellt wird, dass die<br />

Betreuungsgelder auch tatsächlich<br />

den Gemeinden<br />

zufließen<br />

◆ Der Öster-<br />

reichische<br />

Gemeindebund<br />

und der Städtebund<br />

können –<br />

bei Auftreten<br />

von Problemen<br />

– eine Überprüfung<br />

verlangen.<br />

◆ Das Bildungsministerium<br />

stellt<br />

sicher, dass<br />

unter Einbindung<br />

des Österreichischen<br />

Gemeindebundes und des Städtebundes<br />

jährlich eine Evaluierung der Entwicklung<br />

stattfindet.<br />

Die <strong>Einigung</strong> zwischen<br />

Bundesministerin<br />

Elisabeth Gehrer und<br />

dem Gemeindebund<br />

erfolgte in letzter<br />

Minute, der schon ausgelösteKonsultationsmechanismus<br />

konnte<br />

verhindert werden.<br />

Detailregelungen liegen<br />

bei Ländern<br />

„Festzuhalten ist auch, dass es sich<br />

beim beschlossenen Gesetz um ein<br />

Grundsatzgesetz handelt, die Durchführung<br />

und Regelung der Details liegt<br />

bei den Ländern“, so Mödlhammer. Die<br />

Länder können damit die detaillierten<br />

Öffnungszeiten oder die soziale Staffelung<br />

der Elternbeiträge regeln. Vorgegeben<br />

ist nur, dass die schulische<br />

Betreuung inkl. den Unterrichtszeiten<br />

bei Interesse von mindestens 15 Kindern<br />

an einem Standort <strong>zum</strong>indest 40<br />

Wochenstunden betragen muss. „Es<br />

steht aber jedem Land und jeder<br />

Gemeinde frei, auch längere Tagesbetreuung<br />

anzubieten.“<br />

Der Gemeindebund und die österreichischen<br />

Gemeinden hätten sich nie gegen<br />

die Nachmittagsbetreuung gewehrt, so<br />

Mödlhammer. „Wir mussten aber klar<br />

machen, dass am Ende des Tages die<br />

Gemeinden den zusätzlichen finanziellen<br />

und organisatorischen Aufwand<br />

nicht alleine tragen können, das hätte<br />

sie <strong>über</strong>fordert“ Die Vereinbarung und<br />

den Beschluss im Nationalrat bezeichnet<br />

der Gemeindebund-Präsident als<br />

„<strong>Einigung</strong> auf breiter Basis“, weshalb er<br />

auch die Zustimmung aller Parteien<br />

gefunden hat.<br />

Hermann Kröll: „Dort, wo die Betreuung von Pflichtschülern<br />

jetzt auch schon gut funktioniert, werden wir sicherlich nichts<br />

ändern. Uns ging es natürlich aber auch darum, dass am Ende<br />

die Gemeinden mit den Kosten und dem Finanzbedarf für die<br />

nicht allein übrig bleiben.<br />

Positiv bewertet auch der steirische<br />

Gemeindebund-Präsident Hermann<br />

Kröll die <strong>Einigung</strong>. Kröll verweist dabei<br />

auch auf eine Untersuchung seines<br />

Bundeslandes, in der die bestehenden<br />

Betreuungseinrichtungen evaluiert<br />

wurden. „Das ist auch im Zusammenhang<br />

mit der Nachmittagsbetreuung<br />

für uns sehr<br />

wichtig, denn<br />

hier wurden<br />

sehr detailliert<br />

die Bedürfnisse<br />

und Vorstellungen<br />

der Eltern<br />

erhoben“, so<br />

Kröll. Den Bürgermeistern<br />

liege viel daran,<br />

die Betreuung<br />

von Kindergarten-<br />

und Schulkindern<br />

in<br />

deren Heimatgemeinden bestmöglich<br />

sicherzustellen. „Die optimale Vernetzung<br />

der Betreuungseinrichtungen ist<br />

ja auch ein wichtiger Bestandteil der<br />

Lebensqualität einer Gemeinde“, so<br />

Kröll.<br />

Für die Steiermark sei die Evaluierung<br />

der bestehenden Betreuungseinrichtun-<br />

Recht & Verwaltung<br />

Steirische Untersuchung evaluiert Betreuungseinrichtungen<br />

Optimale Betreuung ist<br />

Teil der Lebensqualität<br />

»<br />

Die optimale Vernetzung<br />

der Betreuungseinrichtungen<br />

ist ja auch ein wichtiger<br />

Bestandteil der Lebensqualität<br />

einer Gemeinde.<br />

Hermann Kröll<br />

1. Vizepräsident des Österreichischen und<br />

Präsident des Steiermärkischen Gemeindebundes<br />

gen durchwegs positiv verlaufen, so der<br />

steirische Gemeindebund-Chef. „Wir<br />

wollen und werden auch das Rad nicht<br />

neu erfinden, sondern auf diesen<br />

Ergebnissen aufbauen und die Erfahrungen<br />

auch in die neu zu schaffenden<br />

Möglichkeiten der Nachmittagsbetreuung<br />

einfließen lassen.“ Bestehende und<br />

funktionierende<br />

Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

oder<br />

Tagesschulen würden<br />

durch die neue<br />

Schulreform auch<br />

«<br />

nicht ersetzt werden.<br />

„Dort, wo die<br />

Betreuung von<br />

Pflichtschülern jetzt<br />

auch schon gut<br />

funktioniert, werden<br />

wir sicherlich<br />

nichts ändern“, so<br />

Kröll. „Uns geht es<br />

natürlich aber nicht zuletzt auch<br />

darum, dass am Ende die Gemeinden<br />

mit den Kosten und dem Finanzbedarf<br />

für die flächendeckende Nachmittagsbetreuung<br />

nicht allein übrig bleiben.<br />

Ich sehe die <strong>Einigung</strong> des Gemeindebundes<br />

mit Bundesministerin Gehrer<br />

aber gerade deshalb als positiv an.“<br />

KOMMUNAL 11


Verkehrssicherheit<br />

Sicherer Schulweg – was Städte und Gemeinden tun können<br />

Große Wirkung mit<br />

kleinen Maßnahmen<br />

Demnächst geht es wieder rund vor den Schulen. Eltern bringen die Taferlklassler mit<br />

dem Auto bis zur Eingangstür, ältere Kinder kommen bereits mit Rädern oder Mopeds<br />

angesaust. Es ist eine Menge los – das bringt zwar Leben in die Gemeinde, birgt aber<br />

auch viele Gefahren. KOMMUNAL wirft Licht auf eine oft verdrängte Tatsache.<br />

◆ Dr. Othmar Thann<br />

Die oft verdrängte Tatsache ist, dass<br />

jährlich mehr als 400 Kinder am Schulweg<br />

verunglücken.<br />

Was kann getan werden, um die Situation<br />

zu entschärfen und Risiken am<br />

Schulweg zu reduzieren?<br />

Die Eltern sensibilisieren<br />

Kinder schauen Verhaltensweisen von<br />

den Großen ab. Niemand kann es Eltern<br />

daher abnehmen, den Schulweg mit<br />

ihren Kindern zu trainieren. Die<br />

Gemeinde kann sie aber <strong>zum</strong> Beispiel<br />

mit einem „Schulwegtag“ unterstützen,<br />

an dem alle Taferlklasser und ihre Eltern<br />

gemeinsam den Schulweg erlernen.<br />

Gleichzeitig kann das ein Forum sein, um<br />

die Eltern auf eigene Fehler aufmerksam<br />

zu machen. Eine der wichtigsten Botschaften<br />

sollte sein, dass ein Mal üben<br />

nicht reicht. Bis sich ein Kind Erlerntes<br />

merkt, braucht es viel Übung und Beobachtung<br />

durch die Eltern, um Fehler aus-<br />

◆ Dr. Othmar Thann ist Direktor<br />

des Kuratoriums für Verkehrssicherheit<br />

(KfV)<br />

12 KOMMUNAL<br />

zubügeln, bevor sie sich im Verhalten<br />

festsetzen.<br />

Viele Eltern wollen ihrem Kind Gutes<br />

tun, indem sie es mit dem Auto zur<br />

Schule bringen – oft wird dabei in zweiter<br />

Spur geparkt. Damit verursachen sie<br />

nicht nur mehr Verkehr vor der Schule –<br />

die Kinder haben auch keine Möglichkeit,<br />

richtiges<br />

Verhalten im<br />

Straßenverkehr<br />

zu lernen. Ein<br />

Schulwegtag<br />

kann Eltern darauf<br />

hinweisen.<br />

Der dritte große<br />

Problembereich:<br />

40 Prozent der<br />

Kinder, die mit<br />

dem Pkw zur<br />

Schule gebracht<br />

werden, sind<br />

nicht gesichert!<br />

Falsche Kindersicherung<br />

ist seit<br />

1. Juli 2005 ein<br />

Delikt des Vormerksystems<br />

und seit Inkrafttreten das<br />

am öftesten geahndete Vergehen. In<br />

Wichtig ist die<br />

Einbindung der Eltern<br />

– in Form von Elternabenden<br />

oder Projektwochen,<br />

vor allem<br />

aber durch die Übernahme<br />

von Aufgaben<br />

im Rahmen der<br />

Verkehrserziehung.<br />

nationalen Kampagnen wird immer wieder<br />

auf die Wichtigkeit richtiger Sicherung<br />

hingewiesen, eine Erinnerung<br />

durch die Gemeinde etwa in Form von<br />

Plakaten oder Sicherheitstagen ist aber<br />

sicher sinnvoll.<br />

Freiwillig Kleine schützen<br />

Schülerlotsen sind Jugendliche, die Kindern<br />

an gefährlichen Kreuzungen im<br />

Schulumfeld beim Queren der Straße<br />

helfen. Ein Exekutivbeamter <strong>über</strong>nimmt<br />

die Schulung der ehrenamtlichen Lotsen,<br />

die Ausrüstung wird kostenlos<br />

gestellt. Die Gemeinde Traisen (NÖ)<br />

setzt Lotsen auch beim Schulbus ein: Da<br />

beim Einsteigen gefährliche Drängeleien<br />

entstehen, sorgen freiwillige<br />

Schüler ab der 7. Schulstufe<br />

an der Haltestelle und im Bus<br />

für Ruhe. Weniger bekannt ist,<br />

dass auch Erwachsene die<br />

Schulwegsicherung <strong>über</strong>nehmen<br />

können – in Form der<br />

„Schülerpolizei“. In einem<br />

Aufruf könnten Pensionisten<br />

und Eltern <strong>zum</strong> Mitmachen<br />

aufgefordert werden.<br />

Verkehrserziehung:<br />

Eltern einbinden<br />

Seit vielen Jahren kommen<br />

Exekutivbeamte in Schulen,<br />

um mit den Kindern das Verhalten<br />

im Straßenverkehr zu<br />

üben. In der Volksschule ist Verkehrserziehung<br />

laut Lehrplan eine verbindliche<br />

Übung, Lücken gibt es aber bei Kindergärten<br />

und älteren Schülern. Hier ist<br />

Eigeninitiative gefragt! Pro Schule und<br />

Kindergarten könnte <strong>zum</strong> Beispiel eine<br />

Person nominiert werden, die sich mit<br />

Verkehrserziehung befasst. Wichtig ist<br />

die Einbindung der Eltern – in Form<br />

von Elternabenden oder Projektwochen,<br />

vor allem aber durch die Übernahme<br />

von Aufgaben im Rahmen der Verkehrserziehung.<br />

Stadt oder Gemeinde sollte


Gefährlicher Schulweg<br />

2004 verunglückten<br />

Kinder im Straßenverkehr 3.872<br />

davon verunglückten am Schulweg 470<br />

getötete Kindern 22<br />

davon als Fußgänger 11<br />

davon am Schulweg 5<br />

als Mitfahrer im Pkw verunglückt 1.730<br />

(jedes sechste Kind war <strong>zum</strong><br />

Zeitpunkt des Unfalles ungesichert)<br />

Als Fußgänger 961<br />

Als Radfahrer 833<br />

Sonstige 348<br />

für diese Mitbürger den Besuch von<br />

Weiterbildungsveranstaltungen ermöglichen.<br />

Schulwegplan –<br />

Mit Grips ans Ziel<br />

Damit Kinder alleine sicher zur Schule<br />

kommen können, erstellt das KfV<br />

gemeinsam mit Städten und Gemeinden<br />

Schulwegpläne. Ohne die Einbindung<br />

der Schüler ist das nicht möglich. In<br />

einem aktuellen Projekt werden 16<br />

Pläne für Hauptschulen und AHS-Unterstufen<br />

ausgearbeitet. Die Fragebögen,<br />

auf denen die 10- bis 14-Jährigen ihren<br />

Schulweg und gefährliche<br />

Stellen in einer<br />

Karte einzeichnen, wer-<br />

den gemeinsam im Geografieunterrichtbeantwortet.<br />

Die Lehrer<br />

bewerten das Schulumfeld,<br />

Unfälle werden auf<br />

Ursachen untersucht.<br />

Anhand der Ergebnisse<br />

gibt es eine Begehung durch Behördenvertreter,<br />

Verkehrsplaner und Lehrer.<br />

Nach Festlegen der sichersten Schulwege<br />

erhält jedes Kind einen Plan, auf<br />

dem neben dem Routenvorschlag Gefahrenstellen<br />

eingezeichnet und mit Fotos<br />

erklärt sind.<br />

Weg vom Gas<br />

Eine bautechnische<br />

Lösung für Eltern, die<br />

ihre Kinder mit dem Pkw<br />

zur Schule bringen, sind<br />

„Kiss & Ride“-Plätze.<br />

Vor Schulen muss die Devise lauten:<br />

Weg vom Gas! Tempo-30-Zonen sind<br />

am wirkungsvollsten: Die geringere<br />

Geschwindigkeit erweitert das Blickfeld<br />

des Lenkers – herannahende Kinder<br />

werden früher erkannt. Tatsache ist<br />

aber, dass sich nicht alle an Tempo 30<br />

halten. Mobile Tempoanzeigensignalisieren,<br />

um wie viel der<br />

Lenker zu schnell ist,<br />

Fahrbahnanhebungen<br />

drosseln die<br />

Geschwindigkeit<br />

ebenfalls. Es besteht<br />

aber auch die Möglichkeit<br />

privater Tem-<br />

Verkehrssicherheit<br />

po<strong>über</strong>wachung. Schüler können dabei<br />

mitmachen: Bei der Aktion „Apfel und<br />

Zitrone“ werden Fahrer mit Äpfeln<br />

belohnt, wenn sie sich an die Limits halten,<br />

Temposünder bekommen eine<br />

Zitrone.<br />

Eine bautechnische Lösung für Eltern,<br />

die ihre Kinder mit dem Pkw zur Schule<br />

bringen, sind „Kiss & Ride“-Plätze: Um<br />

Parken in zweiter Spur zu vermeiden,<br />

wird aus dem Fließverkehr eine Haltespur<br />

abgeleitet. Dort gibt man den Kindern<br />

ein Abschiedsküsschen und lässt<br />

sie aussteigen. Danach kann sich das<br />

Fahrzeug wieder problemlos in den<br />

Verkehr einordnen.<br />

Die kleinen Dinge<br />

zählen<br />

Oft sind es kleine Dinge, die es kleinen<br />

Verkehrsteilnehmern leichter<br />

machen. So sollte laufend kontrolliert<br />

werden, ob Büsche oder Mülltonnen<br />

die Sichtbeziehung<br />

zwischen Kindern<br />

und Lenkern behin-<br />

dern. Gerade in<br />

den Wintermonaten<br />

müssen<br />

Schutzwege und<br />

Gehsteige ausreichend<br />

beleuchtet<br />

werden. Am Land<br />

sind viele Schüler<br />

auf den Schulbus angewiesen.<br />

Vor Schulen<br />

muss die Devise<br />

lauten:<br />

Weg vom Gas!<br />

Während sie warten und Fangen spielen<br />

oder raufen, rasen die Autos vorbei.<br />

Daher sollte mit einem Häuschen, das<br />

einen ausreichenden Sicherheitsabstand<br />

zur Fahrbahn hat, ein „Anker“ geschaffen<br />

werden. Fahrzeuglenkern muss<br />

etwa in Form von Hinweisschildern signalisiert<br />

werden, dass sie sich einer Haltestelle<br />

nähern.<br />

Spezialthema Schutzweg<br />

Nicht jeder Schutzweg bietet Schutz –<br />

etwa wenn er sich hinter einer uneinsichtigen<br />

Kurve befindet, die Lenkern<br />

keine Möglichkeit <strong>zum</strong> Bremsen gibt.<br />

Zuerst sollte erhoben werden, wo<br />

Fußgänger tatsächlich queren. Beträgt<br />

an dieser Stelle die Frequenz in Spitzenstunden<br />

weniger als 25 Fußgänger,<br />

macht ein Schutzweg keinen Sinn.<br />

Wenn Kfz-Lenker nie jemanden queren<br />

sehen, ist die Anhaltebereitschaft vor<br />

einem Schutzweg nicht mehr gegeben.<br />

Ein sicherer Schulweg sollte Teil eines<br />

gesamten Verkehrssicherheitskonzeptes<br />

sein. Die KfV-Landesstellen unterstützen<br />

Städte und Gemeinden bei der Ausarbeitung.<br />

KOMMUNAL 13


Gemeindebund<br />

Mag. Rainer Kalkbrener und Gemeindebundpräsident<br />

Helmut Mödhammer präsentieren<br />

den vielversprechenden Deal,<br />

der den Gemeinden Geld sparen hilft<br />

Gemeinden sparen mit neuen Festnetz- und Mobilnetz-Angeboten<br />

Bundes-Konditionen<br />

für Kommunen<br />

Einsparungen in zweistelliger Millionenhöhe verspricht sich Gemeindebundpräsident<br />

Helmut Mödlhammer von seinem jüngsten Coup: Die Telekom Austria bietet künftig<br />

allen interessierten österreichischen Gemeinden – unabhängig von deren Größe – die<br />

gleichen Konditionen, die die Bundesbeschaffungsagentur hat.<br />

◆ Mag. Hans Braun<br />

„Der Österreichische Gemeindebund<br />

und seine Mitgliedsgemeinden sind ein<br />

Musterbeispiel für gelebte Verwaltungsreform.“<br />

Die Freude stand Gemeindebundchef<br />

Mödlhammer ins Gesicht<br />

geschrieben, als er das Ergebnis langer<br />

Verhandlungen ver-<br />

kündete.<br />

In Gesprächen mit<br />

der Telekom Austria<br />

AG, aber auch mit<br />

anderen Telefonie-<br />

Anbietern hat der<br />

Gemeindebund für<br />

seine Mitgliedsgemeinden<br />

ein attraktives<br />

Paket erreicht.<br />

„Die günstigen<br />

Bedingungen dieser<br />

Vereinbarung können alle 2346 Mitgliedsgemeinden<br />

des Gemeindebundes<br />

nutzen“, so Mödlhammer. In Summe<br />

kann die Vereinbarung mit der Telekom<br />

(aber auch mit der UTA) für rund<br />

20.000 Mobiltelefon-Anschlüsse sowie<br />

für ca. 10.000 Festnetzanschlüsse<br />

genutzt werden.<br />

14 KOMMUNAL<br />

»<br />

Verbesserungen im<br />

Bereich der Kommunikation<br />

bringen auch<br />

einen Qualitätssprung<br />

in der Betreuung.<br />

Helmut Mödlhammer<br />

<strong>über</strong> die Vorteile des Deals<br />

Basis der Vereinbarung sind die Konditionen<br />

der Bundesbeschaffungsagentur,<br />

die nun eben auch für die Gemeindeverwaltungen<br />

offen stehen. „Wir nehmen<br />

die Inhalte der Verwaltungsreform und<br />

die damit verbundenen Sparmaßnahmen<br />

sehr ernst, der<br />

Gemeindebund als<br />

Interessensvertretung<br />

der österreichischen<br />

Kommunen hat daher<br />

großes Interesse<br />

«<br />

daran, dass Einsparungen<br />

in allen<br />

Bereichen der<br />

Gemeindeverwaltungen<br />

möglich sind und<br />

die Gemeinden ihre<br />

Dienstleistungen für<br />

die Bürgerinnen und Bürger möglichst<br />

effizient und sparsam erbringen können“,<br />

so Mödlhammer. Genauer rechnet<br />

er mit möglichen Einsparungen zwischen<br />

zehn und 20 Millionen Euro, die<br />

für „ andere Investitionen der Gemeinden<br />

frei werden.“<br />

Nutzen kann die Gemeinde dieses Ange-<br />

bot für Anschlüsse in Verwaltung, Kläranlagen<br />

oder Friedhöfen, nicht aber für<br />

ausgegliederte Gesellschaften.<br />

„Mehrfach schon sind die österreichischen<br />

Gemeinden als ‚Sparmeister der<br />

Nation’ bezeichnet worden, mit dieser<br />

Vereinbarung werden Sie diesem Ruf<br />

einmal mehr gerecht“, freut sich der<br />

Gemeindebund-Präsident.<br />

Attraktives Festnetz- und<br />

Mobilnetz-Paket<br />

Einer der Vorteile des Telekom Austria<br />

Paketes ist folgendes Feature: Kostenlos<br />

bietet das größte Telekommunikationsunternehmen<br />

Österreichs die Möglichkeit,<br />

jede einzelne Telefonnummer im<br />

Festnetz einer kundenindividuellen<br />

Kostenstelle zuzuordnen. Erbrachte Leistungen<br />

können so direkt und automatisch<br />

der jeweiligen buchhalterischen<br />

Kostenstelle zugewiesen werden. Das<br />

ermöglicht eine raschere und zuverlässigere<br />

Rechnungsprüfung des jeweiligen<br />

Sachbearbeiters und bringt den Gemein-


»<br />

den somit eine Effizienz und Produktivitätssteigerung.<br />

Durch die flächendeckende<br />

Versorgung, die die mobilkom<br />

austria bietet, ist eine besonders hohe<br />

Qualität im GPRS, UMTS und EDGE-<br />

Bereich gegeben. Spezielle Angebote im<br />

Mobilnetz sind Teil des Gesamt-Pakets an<br />

die Gemeinden.<br />

Auch im Falle von Netzstörungen hat die<br />

Telekom ein spezielles Service-Paket<br />

geschnürt, das den Gemeinden eine<br />

deutlich erhöhte Reaktionszeit gegen<strong>über</strong><br />

dem Standard-Paket bietet: Jede<br />

Gemeinde hat eine garantierte Wiederherstellungszeit<br />

bei Festnetzstörungen<br />

von unter<br />

Die Gemeinden werden<br />

immer mehr <strong>zum</strong><br />

Innovator, wie man<br />

technische Angebote<br />

nutzen kann.<br />

zwölf<br />

Stunden.<br />

Weitere<br />

Service-<br />

«<br />

Pakete<br />

können<br />

von den<br />

Gemein-<br />

Mag. Rainer Kalkbrener denoptio- Leiter Business Solutions der nal<br />

Telekom Austria<br />

genützt<br />

werden.<br />

Als weiteren Schritt stellt Telekom Austria<br />

jeder Gemeinde einen definierten<br />

Kundenbetreuer zur Seite, der umgehend<br />

und direkt mit den Gemeindevertretern<br />

in Kontakt treten wird.<br />

Information<br />

Wer sich selbst an Telekom Austria<br />

wenden und sich <strong>über</strong> diese<br />

Angebote im Detail informieren<br />

möchte, dem stehen folgende<br />

E-Mail Adressen je Bundesland<br />

zur Verfügung:<br />

burgenland@telekom.at<br />

salzburg@telekom.at<br />

steiermark@telekom.at<br />

kaernten@telekom.at<br />

tirol@telekom.at<br />

niederoesterreich@telekom.at<br />

oberoesterreich@telekom.at<br />

vorarlberg@telekom.at<br />

Im Rahmen der Pressekonferenz nahm<br />

Helmut Mödlhammer auch erstmals<br />

Stellung <strong>zum</strong> vorliegenden Entwurf des<br />

BMVIT für ein neues Post-Gesetz. „Dieser<br />

Entwurf ist ein erster Schritt in die<br />

richtige Richtung, noch ist der sprichwörtliche<br />

Braten aber nicht gegessen“,<br />

betonte Mödlhammer. „Wir begrüßen<br />

es, dass im Entwurf festgehalten wird,<br />

dass die Mitverantwortung des zuständigen<br />

Ministers für den Erhalt oder die<br />

Schließung von Postämtern ausdrücklich<br />

dargestellt wird“, so Mödlhammer. Eine<br />

Reihe von relevanten Punkten sei jedoch<br />

weiterhin offen und noch zu diskutieren.<br />

So wird im Entwurf beispielsweise festgehalten,<br />

dass der Universaldienstbetreiber<br />

jährlich ein aktualisiertes Versorgungskonzept<br />

vorzulegen habe. „Wir<br />

würden uns wünschen, dass dieses Konzept<br />

der Regulierungsbehörde nicht nur<br />

zur Ansicht vorgelegt werden muss, sondern<br />

auch tatsächlich von der Behörde<br />

auch genehmigt werden muss.“ Auch<br />

gebe der Entwurf lose Rahmenbedingungen<br />

für dieses Konzept vor, die u.a.<br />

die Restrukturierung des Filialnetzes<br />

oder die Öffnungszeiten betreffen. „Aus<br />

unserer Sicht sind diese Rahmenbedingungen<br />

zu allgemein gehalten, hier<br />

wäre eine detailliertere Konkretisierung<br />

erforderlich“, urgierte der Gemeindebund-Präsident.<br />

„Sinnvollerweise“, so Mödlhammer<br />

abschließend, „sollte dem Gemeindebzw.<br />

Städtebund auch im Gesetz das<br />

Recht zur Stellungnahme eingeräumt<br />

werden.“ Damit sei sichergestellt, dass<br />

die Interessen der Gemeinden bei etwaigen<br />

Veränderungen des Konzepts oder<br />

der Post-Versorgung auch gehört werden.<br />

Erfolgreiche Halbjahresbilanz<br />

für Gemeinden<br />

Zufrieden zeigte sich Mödlhammer mit<br />

der wirtschaftlichen Entwicklung der<br />

österreichischen Gemeinden im ersten<br />

Halbjahr 2005. „Die Ergebnisse des<br />

Finanzausgleiches sind für die Gemeinden<br />

durchwegs positiv, vor allem die<br />

Gemeinden unter 10.000 Einwohner<br />

profitieren davon“, betonte Mödlhammer.<br />

Bisher sei die Entwicklung der<br />

Bundesertragsanteile für die Gemein-<br />

Gemeindebund<br />

Pressekonferenz mit einigen „heißen Eisen“<br />

Post-Gesetz ist erster Schritt in<br />

die richtige Richtung<br />

den durchaus erfreulich, auch wenn die<br />

Steigerungen der ersten Kalendermonate<br />

<strong>über</strong>s ganze Jahr hindurch nicht zu<br />

halten wären.<br />

Gesundheits- und Spitalskosten<br />

steigen extrem<br />

Die Bilanz ist aus Sicht des Gemeindebund-Präsidenten<br />

dennoch leicht<br />

getrübt. „Es stehen sehr große Brocken<br />

noch zur Lösung an, die allesamt die<br />

Gemeinden in gewaltigem Ausmaß<br />

betreffen“, so der Gemeindebund-Chef.<br />

„Die Zukunft der Gesundheits- und Spitalsfinanzierung<br />

wird immer kostenintensiver,<br />

das ist – ebenso wie der Sozialbereich<br />

eine der größten Herausforderungen<br />

für die österreichischen Kommunen“,<br />

meint Mödlhammer. „Die Steigerungsraten<br />

bei den Kosten sind hier<br />

deutlich höher als die Zuwächse bei den<br />

Einnahmen für die Gemeinden. Hier<br />

kommt auf die Gemeinden, aber auch<br />

für die öffentliche Hand insgesamt, ein<br />

riesiges Problem zu.“<br />

Diskussion um neue<br />

Steuerreform <strong>über</strong>flüssig<br />

Als „<strong>über</strong>flüssig“ und <strong>zum</strong> „jetzigen Zeitpunkt<br />

völlig unpassend“ bezeichnet<br />

Mödlhammer die aktuelle Diskussion<br />

um eine neue Steuerreform. „Erst kürzlich<br />

ist die zweite Etappe der ersten<br />

Steuerreform in Kraft getreten“, betonte<br />

Mödlhammer. „Man kann nicht jedes<br />

Jahr eine neue Steuerreform andiskutieren,<br />

ohne <strong>über</strong>haupt die detaillierten<br />

Auswirkungen der vorangegangenen zu<br />

kennen“, so der Gemeindebund-Präsident.<br />

Viel wichtiger – vor allem in arbeitsmarktpolitischer<br />

Hinsicht – sei es, die<br />

Investitionstätigkeit der Gemeinden<br />

anzukurbeln. „70 Prozent der öffentlichen<br />

Investitionen werden von den<br />

Gemeinden getätigt“, so Mödlhammer.<br />

„Diese Investitionen lösen enorme<br />

Beschäftigungseffekte aus.“ Eine Stärkung<br />

dieser Investitionskraft würde<br />

erheblich mehr bringen, als jetzt künstlich<br />

eine neuerliche Steuerreform herbeizureden.“<br />

KOMMUNAL 15


<strong>Handymasten</strong><br />

Alfred Riedl: „Es geht uns mit der Lenkungsabgabe,<br />

wie das Wort schon sagt,<br />

um eine Eindämmung des <strong>Handymasten</strong>-<br />

Wildwuchses, der unsere Orte und unser<br />

Landschaftsbild zu verschandeln droht.“<br />

16 KOMMUNAL<br />

Die <strong>Handymasten</strong>-Lenkungsabgabe kommt<br />

Um den<br />

Wildwuchs<br />

einzudämmen<br />

Nachdem im August-Ministerrat kein Einspruch der Bundesregierung<br />

gegen die umstrittene niederösterreichische<br />

<strong>Handymasten</strong>-Lenkungsabgabe erfolgte, tritt das Gesetz<br />

mit 1. Jänner 2006 in Kraft. KOMMUNAL sprach mit Mag.<br />

Alfred Riedl, Präsident des nö. Gemeindevertreterverbandes<br />

der ÖVP und Bürgermeister von Grafenwörth.<br />

◆ Mag. Hans Braun<br />

KOMMUNAL: Herr Präsident, worauf<br />

zielt die Lenkungsabgabe ab?<br />

Alfred Riedl: Es geht uns mit der Lenkungsabgabe,<br />

wie das Wort schon sagt,<br />

um eine Eindämmung des <strong>Handymasten</strong>-Wildwuchses,<br />

der unsere Orte und<br />

unser Landschaftsbild zu verschandeln<br />

droht. Zur Zeit werden die in Nieder-<br />

»<br />

Wirkt die Lenkung, dann<br />

brauchen wir in vier<br />

Jahren keine Abgabe<br />

mehr. Denn dann gibt’s<br />

weniger Masten.<br />

Bgm. Mag. Alfred Riedl<br />

<strong>über</strong> die Befristung der<br />

Lenkungsabgabe<br />

österreich vorhandenen Standorte nur<br />

zu rund 25 Prozent von den Betreibern<br />

gemeinsam genutzt.<br />

Wie erklären Sie Sich die mediale<br />

Aufregung, die um dieses Landesgesetz<br />

derzeit herrscht. Wurde das<br />

Gesetz im Vorfeld nicht diskutiert?<br />

Also, die Diskussion geht jetzt bereits<br />

seit drei Jahren und niemand, der am<br />

politischen Leben teilnimmt – vor allem<br />

nicht die Betreiber selbst – kann sagen,<br />

er habe in dieser Zeit nie etwas davon<br />

gehört.<br />

Eine derartige Abgabe war enthalten<br />

im offiziellen Forderungspapier des<br />

Österreichischen Gemeindebundes an<br />

die FAG-Partner (Finanzausgleichsverhandlungen<br />

Anfang 2003;<br />

Anm.d.Red.). Und meines Wissens<br />

hatte diese Forderung<br />

auch der Österreichische Städtebund<br />

auf dem Programm.<br />

Dann ist einmal verhandelt<br />

«<br />

worden, bis der Bund klargestellt<br />

hat, dass er diese Abgabe<br />

nicht macht. Dann hat der<br />

Finanzminister eine Arbeitsgruppe<br />

zusammengestellt –<br />

mit dem Ergebnis, dass es den<br />

Ländern freisteht, so eine<br />

Abgabe zu erheben.<br />

Ab diesem Punkt gab es auf Landesebene<br />

Diskussionen. Das alles war<br />

jederzeit öffentlich, nichts davon<br />

geheim.<br />

Wieso waren die Betreiber dann so<br />

<strong>über</strong>rascht von der Steuer? Diesen<br />

Eindruck gewinnt man ja, wenn man<br />

die Debatte <strong>über</strong> die Medien verfolgt.<br />

Aus den vorhergenannten Gründen ist


es für mich völlig ausgeschlossen,<br />

dass die<br />

Betreiber <strong>über</strong>rascht<br />

wurden. Ich glaube<br />

eher, die haben sich auf<br />

die ‘Macht des Kapitals’<br />

verlassen und sich<br />

gedacht, das traut sich<br />

keiner.<br />

Also wurden die<br />

Netzbetreiber in das<br />

»<br />

Prozedere mit<br />

eingebunden?<br />

Aber natürlich. Wir<br />

haben am Runden Tisch<br />

mit den Netzbetreibern<br />

sogar Korrekturen an<br />

den Tarifen vorgenommen.<br />

Korrekturen an<br />

den Tarif-Staffelungen<br />

haben auch die Herrn<br />

Professoren angeregt,<br />

damit der Lenkungseffekt<br />

deutlicher <strong>zum</strong><br />

Ausdruck kommt. Auf<br />

Grund dessen haben<br />

wir den untersten Tarif<br />

nochmals um 20 Prozent gesenkt.<br />

Die Abgabe ist ja nicht nur gestaffelt,<br />

sondern auch befristet?<br />

Entschieden für die Lenkungsabgabe<br />

sind auch die sozialdemokratischen<br />

Gemeindevertreter in Niederösterreich.<br />

Verbandspräsident Bernd Vögerle, Bürgermeister<br />

von Gerasdorf bei Wien,<br />

legte im KOMMU-<br />

NAL-Gespräch die<br />

Gründe dar. „Angefangen<br />

hat es mit<br />

einer Studie des Instituts<br />

für politökonomische<br />

Forschung im<br />

Jahr 2003. Auf<br />

Grundlage dieser Studie<br />

wurde der eigentliche<br />

Lenkungseffekt<br />

errechnet. Der nächste<br />

Punkt, warum das<br />

in Niederösterreich<br />

kommt, ist die Weigerung von Finazminister<br />

Grasser, eine bundesweit einheitliche<br />

Steuer einzuführen. Und er fordert<br />

ja dauernd die Finanzhoheit der<br />

Länder – Niederösterreich macht’s jetzt<br />

eben“. Auf die Frage, welche Masten<br />

betroffen seien, meint Bernd Vögerle:<br />

Ja. Der Hintergedanke<br />

dabei war ganz einfach:<br />

Wenn die Lenkungsabgabe<br />

greift,<br />

dann gibt es in vier<br />

Jahren nicht mehr so<br />

viele Sendemasten und<br />

wir brauchen die<br />

Steuer nicht mehr. Und<br />

damit entkräften wir<br />

auch ganz leicht die<br />

Vorwürfe, es ginge uns<br />

nur um’s Geld.<br />

Apropos Geld. Wie sollen<br />

denn die Erträge<br />

aus der Steuer verwendet<br />

werden.<br />

Am besten wird das<br />

Geld im Gesundheitsund<br />

Sozialbereich aufgehoben<br />

sein.<br />

Herr Präsident, eine<br />

abschließende Frage:<br />

Befürchten Sie nicht,<br />

dass der Europäische<br />

Gerichtshof die<br />

Lenkungsabgabe kippt?<br />

Ich kann und will den Richtern nicht<br />

vorgreifen, aber natürlich haben wir<br />

uns auch in dieser Frage abgesichert.<br />

<strong>Handymasten</strong> Lenkungsabgabe ist so EU-konform wie nur möglich<br />

Vier Professoren von vier<br />

verschiedenen Unis sagen: OK<br />

Bernd Vögerle<br />

Mit den Professoren<br />

und den Betreibern<br />

haben wir den<br />

untersten Tarif<br />

nochmal deutlich<br />

gesenkt, damit es<br />

auch wirklich zu<br />

einem Lenkungseffekt<br />

kommt.<br />

«<br />

<strong>über</strong> die Tarif-Staffelung<br />

„Uns geht’s vor allem um die künftigen<br />

UMTS-Masten, deren Zahl österreichweit<br />

in die Tausende gehen wird, und<br />

wir reden von völlig neuen Masten.<br />

Dann schau ich mir unser Ortsbild an.“<br />

Als „lächerlich“ tut Vögerle die Drohung<br />

der Handy-Betreiber, Telefonate<br />

von und nach Niederösterreich zu verteuern,<br />

ab. „Wir reden hier von ein<br />

paar Cent. Man soll sich als Vergleich<br />

einmal anschauen, wie die Pendler mit<br />

diesen hohen Benzinpreisen und den<br />

niedrigen Kilometergebühren<br />

geschröpft werden.“<br />

Angesprochen auf die in den Tageszeitungen<br />

aufkeimenden Zweifel, ob die<br />

Abgabe denn auch Eu-Rechtskonform<br />

sei, meinte Vögerle: „Also, vier Universitätsprofessoren<br />

von vier verschiedenen<br />

Unis in Österreich, Otto Taucher<br />

(Uni Graz), Karl Weber (Uni Innsbruck),<br />

Bernd Raschauer (Uni Wien)<br />

und Markus Achatz (Uni Linz) bestätigen,<br />

dass die Abgabe EU-Rechtskonform<br />

geht. Besser kann man eine neue<br />

Steuer nicht absichern.“<br />

<strong>Handymasten</strong><br />

Die Professoren Taucher, Weber,<br />

Raschauer und Achatz, die uns beratend<br />

zur Seite gestanden sind, haben<br />

uns bestätigt, dass die Steuer mit dem<br />

EU-Recht konform geht.<br />

Also ich denke, der EuGH wird die<br />

Steuer nicht kippen.<br />

Das Burgenland zieht nach<br />

Bevölkerung würde<br />

profitieren<br />

Der Sozialdemokratische Gemeindevertreterverband<br />

hält die Idee einer Abgabe<br />

auf <strong>Handymasten</strong> im Burgenland für verfolgenswert.<br />

Analog zur Beschlussfassung<br />

im Niederösterreichischen Landtag<br />

könnte es auch im Burgenland einen<br />

Gesetzesentwurf für eine <strong>Handymasten</strong>abgabe<br />

geben. Ein wichtiger Punkt dabei<br />

ist laut GVV-Präsident Ernst Schmid, Bürgermeister<br />

von Oggau, die Bündelung<br />

der Sendeanlagen. Mit Hilfe dieses<br />

neuen Gesetzes könnte im Burgenland<br />

auch der „Wildwuchs“ an Sendeanlagen<br />

eingedämmt werden.<br />

Schmid dazu:<br />

„Momentan hat fast<br />

jede Betreiberfirma<br />

ihre eigenen Sendeanlagen<br />

auf verschiedenen<br />

Gebäuden<br />

oder Masten. In<br />

Zukunft wird es sich<br />

für die Betreiber<br />

finanziell von Vorteil<br />

sein, Sendeanlagen Bgm. Ernst Schmid<br />

an einem Standort zu<br />

bündeln.“ Mit dieser Bündelung wird ein<br />

„Wildwuchs“ verhindert und es wird vorhandene<br />

Infrastruktur effizienter<br />

genutzt. GVV-Präsident Schmid abschließend:<br />

„Ich könnte mir eine solche<br />

Abgabe für das Burgenland prinzipiell<br />

vorstellen. Allerdings müssen wird noch<br />

alle rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen<br />

genau prüfen.“<br />

PS: Ein entsprechender Antrag auf<br />

Beschlussfassung durch den burgenländischen<br />

Landtag wurde bereits gestellt. Einer<br />

der Kernsätze des Antrag: „Ein Sendeanlagenabgabegesetz<br />

soll einen finanziellen<br />

Anreiz zur Nutzung gemeinsamer<br />

Infrastruktur durch mehrere Betreiberinnen<br />

oder Betreiber bieten ohne dadurch<br />

die Versorgung mit Mobilfunk zu beeinträchtigen.“<br />

KOMMUNAL 17


Abfallwirtschaft<br />

Neuregelung der Elektroaltgeräteverwertung ab August 2005<br />

Vorteile für Bürger<br />

und Umwelt<br />

Österreich hatte die EU-Richtlinie <strong>über</strong> Elektro- und Elektronik-Altgeräte bis 13. August<br />

2005 umzusetzen. Wichtige Elemente der Richtlinie sind vor allem die flächendeckende<br />

Sammlung, die Herstellerverantwortung für Transport und Behandlung sowie die<br />

Bestimmungen für die umweltgerechte Behandlung der Altgeräte (EAG).<br />

◆ Dipl.-Ing. Dr. Leopold Zahrer<br />

Die Ausgangslage: Die Herstellung von<br />

Elektro- und Elektronikgeräten ist einer<br />

der am schnellsten wachsenden Sektoren<br />

der herstellenden Industrie. Durch<br />

technische Innovationen und die Expansion<br />

des Marktes wird der Austauschprozess<br />

ständig weiter beschleunigt. Immer<br />

mehr neue Anwendungen kommen<br />

hinzu, und es gibt kaum noch Lebensbereiche,<br />

in die Elektro- und Elektronikgeräte<br />

nicht Einzug gehalten haben.<br />

Diese Entwicklung führt zu einer<br />

beträchtlichen Zunahme der Elektround<br />

Elektronikaltgeräte. Dieser Abfallstrom<br />

besteht aus einer komplexen<br />

Mischung von Werkstoffen und Bauteilen.<br />

Da außerdem immer neue umweltbelastende<br />

Materialien und Chemikalien<br />

entwickelt werden, gibt es zunehmend<br />

Probleme auf der Entsorgungsseite.<br />

Elektro- und Elektronikaltgeräte unterscheiden<br />

sich daher in verschiedener<br />

Hinsicht von kommunalen Abfällen.<br />

◆ Die schnelle Zunahme von Elektro-<br />

◆ Dipl.-Ing. Dr.<br />

Leopold Zahrer ist Leiter der Sektion<br />

VI – Umwelttechnik & Abfallmanagement<br />

im Lebensministerium<br />

18 KOMMUNAL<br />

und Elektronikaltgeräten ist Besorgnis<br />

erregend. Man geht von rund 100.000<br />

Tonnen aus, die in Österreich anfallen<br />

(entspricht rund drei Prozent der kommunalen<br />

Abfälle). Die Menge der Elektro-<br />

und Elektronikaltgeräte wird voraussichtlich<br />

um<br />

mindestens drei<br />

bis fünf Prozent<br />

jährlich anwach-<br />

sen. Das bedeutet,<br />

dass in fünf Jahren<br />

16-28 Prozent<br />

mehr Elektro- und<br />

Elektronikaltgeräte<br />

anfallen und sich<br />

die Menge in 12<br />

Jahren verdoppelt<br />

haben wird. Der<br />

Berg der ElektroundElektronikaltgeräte<br />

wächst<br />

dreimal schneller<br />

als jener der sonstigenkommunalen<br />

Abfälle.<br />

◆ Gefährliche<br />

Stoffe in Elektro- und Elektronikaltgeräten<br />

verursachen bei der Entsorgung<br />

erhebliche Umweltprobleme, wenn sie<br />

nicht sachgemäß vorbehandelt werden.<br />

Ein großer Teil der Schadstoffe in kommunalen<br />

Abfällen geht auf Elektro- und<br />

Elektronikaltgeräte zurück. Die umweltschädlichsten<br />

Stoffe in deren Bauteilen<br />

sind Schwermetalle wie Quecksilber,<br />

Blei, Cadmium und Chrom, halogenierte<br />

Stoffe wie Fluorchlorkohlenwasserstoffe<br />

(FCKW), PCB, PVC und bromhaltige<br />

Flammschutzmittel sowie Asbest und<br />

Die Koordinierungsstelle<br />

wird beauftragt, einen Beirat<br />

einzurichten, in den jedenfalls<br />

auch der Gemeinde- und<br />

Städtebund sowie die Abfallverbände<br />

einen Vertreter<br />

entsenden können, um ihre<br />

Interessen wahrzunehmen<br />

und Informationen aus erster<br />

Hand zu erhalten.<br />

Arsen. Rund 40 Prozent des Bleivorkommens<br />

im Abfall geht auf Haushalts- und<br />

Unterhaltungselektronik zurück. Dabei<br />

besteht die Gefahr des Auswaschens und<br />

der Kontamination des Trinkwassers.<br />

Weiters wird geschätzt, dass 22 Prozent<br />

des jährlichen weltweitenQuecksilberverbrauchs<br />

für Elektro-<br />

und Elektronik-<br />

geräte eingesetzt<br />

wird.<br />

◆ Die Umweltbelastung<br />

(„ökologischer<br />

Rucksack”) bei der<br />

Herstellung von<br />

Elektro- und Elektronikgeräten<br />

ist bei<br />

weitem größer als<br />

bei der Herstellung<br />

der Materialien, aus<br />

denen die übrigen<br />

Teilströme der kommunalen<br />

Abfälle<br />

bestehen. VerbesserteRecyclingmethoden<br />

für Elektround<br />

Elektronikaltgeräte tragen daher<br />

entscheidend zur Einsparung von Ressourcen,<br />

insbesondere von Energie, bei.<br />

Gemeinden leisten wichtigen<br />

Beitrag zur Sammlung<br />

Die Kommunen und Abfallverbände<br />

sammeln schon bisher flächendeckend<br />

EAG und leisten dabei bereits derzeit<br />

eine für die Umwelt wichtige und gute<br />

Arbeit. Damit es so bleibt und auch


Die neue Entsorgung von Elektroaltgeräten<br />

Sobald eine bestimmte Sammelmenge pro Sammelkategorie erreicht ist, müssen<br />

die EAG von den Herstellern oder Hersteller-Systemen abgeholt und entsprechend<br />

den technischen Vorgaben gemäß der Behandlungspflichten-VO<br />

einer Verwertung zugeführt werden.<br />

Die Sammelmenge, ab der die Sammelstelle die Abholung abrufen kann, hängt<br />

von den festzulegenden Abholschwellenwerten ab (z.B. fünf volle Gitterboxen<br />

Bildschirmgeräte) und wird sich an „frachtbaren Mengen” orientieren.<br />

künftig die EAG umweltgerecht entsorgt<br />

werden können, und eine seit 1.1.2004<br />

verbotene Ablagerung auf Deponien<br />

auch nicht mehr erfolgt, wurde eine<br />

praxisorientierte und klare Regelung<br />

geschaffen.<br />

Die Sammlung der EAG aus privaten<br />

Haushalten muss nämlich möglichst einfach<br />

und dem Bürger <strong>zum</strong>utbar sein. Es<br />

sollen daher bestehende Sammelstrukturen<br />

genützt werden, das sind in erster<br />

Linie die kommunalen Sammelstellen,<br />

aber auch eigene Sammelstellen der<br />

Hersteller/Importeure. Dies ist im AWG<br />

bereits seit 2004 so verankert. Daneben<br />

hat auch der Elektrohandel eine 1:1-<br />

Rücknahmeverpflichtung, das heißt<br />

beim Kauf eines Gerätes ist ein gleichar-<br />

Fotos: BMLFUW<br />

tiges Altgerät unentgeltlich zurückzunehmen.<br />

Durch das Weiterführen der Sammlung<br />

von EAG im Rahmen der bestehenden<br />

Strukturen (z.B. Sammelhöfe, mobile<br />

Problemstoff-, Altstoff- oder Sperrmüllsammlungen)<br />

kann ein volkswirtschaftlicher<br />

Mehraufwand weitgehend vermieden<br />

und können zusätzliche Belastungen<br />

für die Kommunen verhindert werden.<br />

Die kommunalen Sammelstellen<br />

sind aber nicht generell verpflichtet,<br />

auch die <strong>über</strong> den Handel gesammelten<br />

EAG zu <strong>über</strong>nehmen.<br />

Die Sammelstellen müssen sich bis 31.7.<br />

2005 registrieren lassen, um für die<br />

Koordinierungsstelle, aber auch für<br />

Systeme die Sammellogistik und den<br />

Abfallwirtschaft<br />

Umfang planbar zu machen. Eine Registrierung<br />

zu einem späteren Zeitpunkt<br />

ist grundsätzlich möglich, erschwert<br />

aber die Abwicklung. Führen Sammelstellen<br />

eine eigene Altgerätebe- handlung<br />

und -verwertung durch, so müssen<br />

sie die entsprechenden Genehmigungen<br />

besitzen und alle Aufzeichnungen<br />

führen.<br />

Mit der Elektroaltgeräteverordnung ist<br />

nun die Sammlung in fünf Gruppen<br />

österreichweit verbindlich. Die Sammlung<br />

in diesen fünf Kategorien Großgeräte,<br />

Bildschirmgeräte, Kühl- und<br />

Gefriergeräte, Gasentladungslampen<br />

und Kleingeräte entspricht der derzeitigen<br />

Praxis und orientiert sich an den<br />

nachfolgenden Verwertungswegen.<br />

Die dafür nötige Sammelinfrastruktur<br />

(Behältnisse und bauliche Maßnahmen)<br />

sind von den Herstellern zu finanzieren.<br />

Abholung und Verwertung<br />

durch die Hersteller<br />

Sobald eine bestimmte Sammelmenge<br />

pro Sammelkategorie erreicht ist, müssen<br />

die EAG von den Herstellern oder<br />

Hersteller-Systemen abgeholt und entsprechend<br />

den<br />

technischen<br />

Vorgaben<br />

gemäß der<br />

Behandlungspflichten<br />

– VO<br />

einer Verwertung<br />

zugeführt<br />

werden. Die<br />

Sammelmenge,<br />

ab der die Sammelstelle<br />

die<br />

Abholung abrufen<br />

kann, hängt<br />

von den festzulegenden<br />

Abholschwellenwerten ab<br />

(z.B. fünf volle Gitterboxen Bildschirmgeräte)<br />

und wird sich an „frachtbaren<br />

Mengen“, orientieren. Davon abhängig<br />

ist die Zeitspanne, innerhalb der die<br />

tatsächliche Abholung erfolgen muss,<br />

sodass kein Lagerungsengpass für die<br />

Sammelstelle erfolgt.<br />

Sammel- und<br />

Verwertungssysteme<br />

Die Abholverpflichtung<br />

der Hersteller gilt<br />

für alle gesammelten<br />

EAG; es dürfen keine<br />

übrig bleiben, die auf<br />

Kosten der Kommunen<br />

zu entsorgen sind.<br />

Für Elektroaltgeräte, die vor dem<br />

13.8.2005 in Verkehr gesetzt wurden<br />

haben sich die verpflichteten Hersteller /<br />

Importeure an einem System zu beteiligen.<br />

Es wurden bisher fünf Anträge zur<br />

Genehmigung eines Systems beim<br />

BMLFUW eingebracht.<br />

Sammelstellen, besser mehrere Sammel-<br />

KOMMUNAL 19


Abfallwirtschaft<br />

stellen gemeinsam können mit Systemen<br />

auch direkt Verträge <strong>über</strong> die Abholung<br />

und Verwertung schließen und<br />

damit auch <strong>über</strong> die Entgelte selber verhandeln.<br />

Koordinierungsstelle<br />

Die Abholverpflichtung der Hersteller<br />

gilt für alle gesammelten EAG; es dürfen<br />

keine übrig bleiben, die auf Kosten der<br />

Kommunen<br />

zu entsorgen<br />

Die Sammelstelle<br />

der Gemeinde hat auch<br />

die Möglichkeit, die<br />

gesammelten Altgeräte<br />

selbst zu behandeln und<br />

verwerten zu lassen.<br />

sind. Dafür<br />

wurde die<br />

Koordinierungsstelleeingerichtet.<br />

Die<br />

Abholung<br />

der gesammeltenAltgeräte<br />

wird von dieser Koordinierungsstelle<br />

veranlasst. Bei Anmeldung eines Abholbedarfes<br />

im Wege der Koordinierungsstelle<br />

wird der Sammelstelle ein<br />

bestimmter Pauschalbetrag für die Infrastruktur<br />

(Teil- oder Vollausstattung)<br />

refundiert.<br />

Die Koordinierungsstelle wird beauftragt,<br />

einen Beirat einzurichten, in den jedenfalls<br />

auch der Gemeinde- und Städtebund,<br />

sowie die Abfallverbände einen<br />

Vertreter entsenden können, um ihre<br />

Interessen wahrzunehmen und Informationen<br />

aus erster Hand zu erhalten.<br />

Der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt und Wasserwirtschaft<br />

beaufsichtigt die ordnungsgemäße<br />

Erledigung dieser Aufgaben.<br />

Die Sammelstelle der Gemeinde hat<br />

aber auch die Möglichkeit, die gesammelten<br />

Altgeräte selbst zu behandeln<br />

und verwerten zu lassen oder – was zu<br />

empfehlen ist – direkt an ein Sammelund<br />

Verwertungssystem weiterzugeben.<br />

Geräte zur<br />

Wiederverwendung<br />

Der Wiederverwendung von EAG wird<br />

eine hohe Priorität eingeräumt. Die<br />

dokumen- tierte Weitergabe von weitgehend<br />

funktionsfähigen ganzen EAG<br />

an (sozialökonomische) Reparaturbetriebe<br />

wird dadurch weiterhin möglich<br />

sein, wobei den kommunalen Sammelstellen<br />

eine wichtige Funktion zukommt.<br />

Kosten/Finanzierung<br />

Damit permanente kontroversielle Verhandlungen<br />

erspart bleiben, gibt es eine<br />

20 KOMMUNAL<br />

Seit dieser EAG-VO ist es nun möglich, dass alle EAG’s im Haushalt künftig gratis<br />

zurückgegeben werden können. Auch für Kühlschränke muss man künftig kein<br />

„Pickerl“ mehr kaufen. Wer in der Vergangenheit ein solches erworben hat, bekommt<br />

jetzt sein Geld vom UFH (Umweltforum Haushalt) wieder zurück.<br />

klare Schnittstelle: Die Verantwortung<br />

der Kommunen soll nur mehr die<br />

Sammlung darstellen. Für Transport,<br />

Verwertung/Entsorgung und deren<br />

Finanzierung haben künftig die Hersteller<br />

zu sorgen.<br />

Mit der Vorgabe des EU-Abfallkatalogs<br />

sind die meisten EAG als gefährliche<br />

Abfälle und damit als<br />

Problemstoffe einzustufen.<br />

Mit der künfti-<br />

gen Elektroaltgeräte-<br />

Verordnung wird es<br />

den Kommunen aber<br />

möglich, die LogistikundBehandlungsverpflichtungen<br />

und die<br />

damit verbundenen<br />

Kosten an die Hersteller<br />

abzugeben. Da<br />

eine umweltgerechte<br />

Behandlung einen<br />

erheblichen Kostenbestandteil<br />

darstellt, ist<br />

damit eine deutliche<br />

finanziellen Entlastung<br />

der Kommunen<br />

gelungen.<br />

Falls auf zivilrechtlicher Basis zusätzliche<br />

Vereinbarungen zwischen einer<br />

Kommune und einem verpflichteten<br />

Hersteller oder einem diesbezüglichen<br />

Sammel- und Verwertungssystem <strong>über</strong><br />

dar<strong>über</strong> hinausgehende Leistungen,<br />

z.B. <strong>über</strong> zusätzliche Sortierschritte,<br />

getroffen werden, so müssten darin<br />

natürlich auch <strong>über</strong> finanzielle Abgeltungen<br />

gesonderte Vereinbarungen enthalten<br />

sein.<br />

Geld zurück für das<br />

„Kühlschrankpickerl“<br />

Seit dieser EAG-VO ist es nun möglich,<br />

dass alle EAG’s im Haushalt künftig gratis<br />

zurückgegeben werden können.<br />

Auch für Kühlschränke muss man<br />

künftig kein „Pickerl“ mehr kaufen. Wer<br />

in der Vergangenheit ein solches erworben<br />

hat, bekommt jetzt sein Geld vom<br />

Zur ausreichenden<br />

Information der Bürger<br />

ist vorgesehen, dass<br />

die Gemeinden für ihre<br />

erbrachten Leistungen<br />

zur Öffentlichkeitsarbeit<br />

einen Zuschuss<br />

von vorerst 0,10 Euro<br />

pro Einwohner im Wege<br />

der Koordinierungsstelle<br />

erhalten.<br />

UFH (Umweltforum Haushalt) wieder<br />

zurück. Dazu werden an jeden Haushalt,<br />

an die Gemeinden und an Abfallverbände<br />

sowie an Händler UFH-Auszahlungsinfo-Folder<br />

mit Erklärung der<br />

genauen Vorgangsweise und mit dem<br />

Auszahlungsantrag zugemittelt, der<br />

auch <strong>über</strong> Internet www.ufh.at zu<br />

erhalten ist.<br />

Zu beachten ist, dass<br />

auf dem Kühlgerät auf-<br />

geklebte „Pickerl“ niemals<br />

vom Gerät<br />

abgelöst werden dürfen,<br />

weil dieses dabei<br />

zerstört und unbrauchbar<br />

wird. Es ist nur die<br />

Pickerlnummer abzulesen<br />

und einzutragen,<br />

einfacher ist es, wenn<br />

man noch die Rechnung<br />

hat. Diese Aktion<br />

wird bis Ende März<br />

2006 geführt. Bei Rückgabe<br />

des Altgerätes<br />

bekommt man das Geld<br />

jedenfalls auch später<br />

zurück. Dabei hat die<br />

Sammelstelle die Rücknahme und die<br />

Pickerlnummer zu bestätigen.<br />

Informationsarbeit<br />

Zum bestmöglichen Funktionieren der<br />

ordnungsgemäßen Sammlung und Verwertung<br />

der EAG’s sind nicht nur<br />

ordentliche Sammelstellen in den<br />

Gemeinden und proaktive, genehmigte<br />

Sammel- und Verwertungssysteme, die<br />

die Pflichten der Hersteller <strong>über</strong>nehmen,<br />

notwendig, sondern auch eine richtige<br />

und ausreichende Information der BürgerInnen,<br />

damit noch besser und vollständiger<br />

als bisher Altgeräte zu den<br />

Sammelstellen gebracht werden und die<br />

Umwelt profitiert. Es ist daher auch vorgesehen,<br />

dass die Gemeinden für ihre<br />

erbrachten Leistungen zur Öffentlichkeitsarbeit<br />

einen Zuschuß von vorerst<br />

0,10 Euro pro Einwohner im Wege der<br />

Koordinierungsstelle erhalten.


Gemeinden leisten konkrete Hilfe für Tsunami-Opfer<br />

Schon im Juni hat der Gemeindebund<br />

im Namen seiner Mitgliedsgemeinden<br />

dem Hilfsteam der Tageszeitung<br />

„Kurier“ einen Spendenscheck in der<br />

Höhe von 40.000 Euro <strong>über</strong>reicht. Der<br />

„Kurier“ hat bisher mit der Errichtung<br />

des „Österreich Dorf“ großartige Hilfe<br />

vor Ort geleistet. Die österreichischen<br />

Gemeinden haben im Rahmen dieser<br />

Aktion schon fast 30 Häuser im Wert<br />

von je 10.000 Euro finanziert. „Wir wissen<br />

die Zuverlässigkeit der Kurier-<br />

Aktion sehr zu schätzen, dass jeder<br />

gespendete Euro auch im Krisengebiet<br />

ankommt und zielgerichtet eingesetzt<br />

wird“, so Gemeindebund-Präsident<br />

Mödlhammer.<br />

In Absprache mit dem Projektteam des<br />

„Kurier“ hat sich der Gemeindebund<br />

entschlossen, im Namen der österreichischen<br />

Gemeinden ein Gemeindezentrum<br />

in Ahangama (Sri Lanka) zu<br />

unterstützen. Die tatsächlichen Baukosten<br />

<strong>über</strong>nimmt die österreichische<br />

Bauwirtschaft, mit der Großspende der<br />

österreichischen Gemeinden wird die<br />

komplette Ausstattung finanziert. In<br />

diesem Gemeinde- und Kommunikationszentrum<br />

wird es u.a. eine kleine Klinik<br />

für den Gemeindearzt geben, in der<br />

Impfungen, Beratungen und Grundleistungen<br />

der medizinischen Betreuung<br />

angeboten werden. Weiters wird im<br />

Gemeindezentrum eine Bücherei, ein<br />

IT-Raum, und ein kleines Cafe untergebracht.<br />

Die Betreiberfrage ist ebenso<br />

schon geklärt, wie die Eigentumsrechte<br />

des Grundes, auf dem das Zentrum<br />

Spenden für Ostasien<br />

Kommunen finanzieren<br />

Gemeindezentren<br />

In der Juni-Ausgabe von KOMMUNAL wurde <strong>über</strong> die beachtliche Höhe des Spendenaufkommens<br />

für die Tsunami-Opfer in Süd-Ost-Asien berichtet. In dieser Ausgabe<br />

stellen wir Ihnen zwei konkrete Projekte in Sri Lanka und Thailand vor, die mit Hilfe<br />

der Spenden der österreichischen Gemeinden finanziert werden.<br />

◆ Daniel Kosak<br />

Mag. Marcus Mittermeier, Projektmanager für das „Österreich Dorf“ des Kurier nimmt<br />

den Scheck <strong>über</strong> 40.000 Euro von Helmut Mödlhammer entgegen. Derzeit haben die<br />

Gemeinden für dieses Dorf fast 30 Häuser á 10.000 Euro gespendet.<br />

Fotos: Ernst Horvath<br />

errichtet werden soll. Baubeginn soll<br />

schon im Herbst sein.<br />

Langfristige Perspektiven<br />

schaffen<br />

„Ich glaube, dass gerade dieses Projekt<br />

im Sinne der österreichischen Gemeinden<br />

ist“, so Präsident Mödlhammer. „Es<br />

geht ja nicht immer nur um die Grundversorgung,<br />

sondern vor allem darum,<br />

den betroffenen Menschen eine langfristige<br />

Perspektive zu geben. Ich bin<br />

sicher, dass da ein Gemeindezentrum,<br />

das auch medizinische Versorgung<br />

beinhaltet, ein wichtiger Baustein ist.“<br />

20.000 Euro fürs<br />

„Hilfswerk Austria“<br />

Die zweite Großspende der österreichischen<br />

Gemeinden <strong>über</strong>gab Gemeinde-<br />

◆ Daniel Kosak ist Pressesprecher<br />

des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

KOMMUNAL 21


Recht & Verwaltung<br />

bund-Präsident Bgm. Helmut Mödlhammer<br />

an den Direktor des „Hilfswerk<br />

Austria“, Erich Fidesser. Mit der<br />

Spende in Höhe von 20.000 Euro soll<br />

ein Teil eines Community Centers mit<br />

Gesundheitsstation in Koh Siray (Phuket,<br />

Thailand) finanziert werden. Teil<br />

dieses Centers wird, neben der Gesundheitsstation,<br />

auch eine Bibliothek und<br />

ein Trainingszentrum zur Berufsausbildung<br />

sein. Hier werden u.a. Kurse für<br />

basiskaufmännische Tätigkeiten oder<br />

Schulungen zur Selbstvermarktung von<br />

Handwerksprodukten angeboten. „Im<br />

Dir. Erich Fidesser, Direktor des Hilfswerk<br />

Austria, nahm erfreut die 20.000 Euro in<br />

Empfang, die der Österreichische<br />

Gemeindebund zur Errichtung eines<br />

Community Centers und einer Gesundheitstation<br />

im thailändischen Phuket<br />

gespendet hat.<br />

Einzugsbereich dieser Einrichtung<br />

leben insgesamt 230.000 Menschen“,<br />

berichtet Mödlhammer. „Das ist eine<br />

Investition in die Gesundheit und die<br />

Zukunft der Region, die den Menschen<br />

Hoffnung gibt.“<br />

Alle zweckgewidmeten Spenden, die<br />

beim Gemeindebund eingetroffen sind<br />

wurden im Laufe des Sommers den<br />

jeweiligen Trägerorganisationen <strong>über</strong>geben<br />

werden. Dazu zählen u.a. Projekte<br />

für Wasseraufbereitung, die<br />

Unterstützung von SOS-Kinderdörfern,<br />

Minenräumung, Frauenschutz,<br />

Umweltschutz, usw.. Der Gemeindebund<br />

wird die genaue Verwendung der<br />

Spendengelder in völliger Transparenz<br />

auch auf seiner Homepage dokumentieren<br />

und der Öffentlichkeit bekannt<br />

geben.<br />

22 KOMMUNAL<br />

Wer in Österreich „Recht sprechen“ darf<br />

Das Recht auf<br />

einen Richter<br />

Artikel 83 Abs.2 B-VG bestimmt: „Niemand darf seinem<br />

gesetzlichen Richter entzogen werden.” In ähnliche Richtung<br />

geht Art.6 Abs.1 MRK (Menschenrechtskonvention),<br />

wo es heißt, dass in Zivil- und Strafsachen ein „auf Gesetz<br />

beruhendes Gericht“ zu entscheiden hat. KOMMUNAL ist<br />

diesen kryptischen Formulierungen nachgegangen.<br />

◆ Dr. Roman Häußl<br />

Das Verbot, dem gesetzlichen Richter<br />

entzogen zu werden, stellte ursprünglich<br />

eine Reaktion<br />

gegen die „Kabinettsjustiz“<br />

dar; diese<br />

bestand darin, dass die<br />

Verwaltung (Landesherr,<br />

Ministerien) die<br />

Entscheidung in Angelegenheiten,<br />

die in die<br />

gerichtliche Zuständigkeit<br />

fielen, an sich zog<br />

und durch „Machtspruch“<br />

entschied oder<br />

zur Entscheidung ein<br />

besonderes – von ihr<br />

eingesetzten – Gericht<br />

berief; das Recht auf<br />

ein Verfahren vor dem gesetzlichen<br />

Richter stand daher ursprünglich in<br />

◆ Dr. Roman Häußl ist Experte<br />

für Gemeinderecht<br />

engem Zusammenhang mit der Entwicklung<br />

einer unabhängigen Gerichtsbarkeit<br />

und dem<br />

Konzept der<br />

Trennung von<br />

Justiz und Verwaltung.<br />

Der Verfassungsgerichtshof<br />

sieht<br />

im Recht auf<br />

den gesetzlichen<br />

Richter heute –<br />

abweichend vom<br />

historischen<br />

Sinn – ein „auf<br />

den Schutz und<br />

die Wahrung der<br />

gesetzlich<br />

begründeten Behördenzuständigkeit“<br />

gerichtetes Recht.<br />

Das Recht auf ein Verfahren vor dem<br />

gesetzlichen Richter wird nach ständiger<br />

Judikatur des Verfassungsgerichtshofes<br />

unter anderem verletzt, wenn:<br />

◆ eine Behörde eine Befugnis für sich<br />

in Anspruch nimmt, für die im Gesetz<br />

jede materielle Grundlage fehlt (z.B.<br />

Verbot des Schnurspringens für Kinder<br />

am Spielplatz der Gemeinde);<br />

◆ die Parteistellung einer Person zu<br />

Unrecht nicht anerkannt wird;<br />

◆ eine unrichtig zusammengesetzte<br />

Kollegialbehörde entscheidet (z.B. ein<br />

vor<strong>über</strong>gehend verhindertes Gemeinderatsmitglied<br />

wird durch einen Ersatzmann<br />

auf der Liste ersetzt);<br />

Das Recht auf ein Verfahren<br />

vor dem gesetzlichen<br />

Richter wird nach ständiger<br />

Judikatur des VfGH unter<br />

anderem verletzt, wenn beispielsweise<br />

eine unrichtig<br />

zusammengesetzte Kollegialbehörde<br />

entscheidet.


Der Verfassungsgerichtshof sieht im Recht auf den gesetzlichen Richter heute – abweichend<br />

vom historischen Sinn – ein „auf den Schutz und die Wahrung der gesetzlich<br />

begründeten Behördenzuständigkeit“ gerichtetes Recht.<br />

◆ ein antragsbedürftiger Bescheid (z.B.<br />

eine Baubewilligung) ohne einen entsprechenden<br />

Antrag erlassen<br />

wird;<br />

◆ die Berufungsbehörde<br />

einen<br />

anderen Sachverhalt<br />

<strong>zum</strong> Gegenstand<br />

ihrer Entscheidung<br />

macht<br />

als die Behörde<br />

erster Instanz;<br />

◆ Schließlich wird<br />

dieses Recht auch<br />

durch Erlassung<br />

eines Ladungsbescheides<br />

außerhalb<br />

des örtlichen Zuständigkeitsbereiches<br />

verletzt.<br />

Das Recht auf ein<br />

Verfahren vor dem<br />

gesetzlichen Richter<br />

wird hingegen nicht<br />

verletzt, wenn <strong>zum</strong><br />

Beispiel ein befangenes<br />

Organ an der Entscheidung<br />

mitwirkt.<br />

Das Recht auf ein Verfahren vor dem<br />

gesetzlichen Richter wird hingegen<br />

nicht verletzt, wenn:<br />

◆ ein befangenes Organ an der Entscheidung<br />

mitwirkt;<br />

◆ zwei Stimmführer einer Kollegialbehörde<br />

gesetzwidrigerweise ihre<br />

Funktion als Vorsitzender oder Stimmführer<br />

vertauschen;<br />

◆ ein nicht amtlicher Sachverständiger<br />

beigezogen wird;<br />

◆ die Entscheidung der zuständigen<br />

Behörde durch die Erteilung einer Weisung<br />

vollständig determiniert wird oder<br />

◆ die Entscheidung gesetzwidrig ist.<br />

Allerdings ist der Übergang der Zuständigkeit<br />

von einer Behörde auf eine<br />

andere nicht völlig ausgeschlossen. So<br />

sieht § 73 Abs.2 AVG vor, dass wenn<br />

ein Bescheid nicht innerhalb der Entscheidungsfrist<br />

des Abs.1 (6 Monate)<br />

erlassen wird, auf schriftlichen Antrag<br />

(Devolutionsantrag) der Partei die<br />

Zuständigkeit zur Entscheidung auf die<br />

sachlich in Betracht kommende Oberbehörde<br />

(z.B. vom Bürgermeister auf<br />

den Gemeindevorstand<br />

oder Gemeinderat), wenn<br />

aber gegen den Bescheid<br />

Berufung an den Unabhängigen<br />

Verwaltungssenat<br />

erhoben werden könnte,<br />

auf diesen <strong>über</strong>geht.<br />

Weiters kann gemäss<br />

Art.118 Abs.7 B-VG auf<br />

Antrag einer Gemeinde die<br />

Besorgung einzelner Angelegenheiten<br />

des eigenen<br />

Wirkungsbereiches nach<br />

Maßgabe des Art.119a<br />

Abs.3 leg.cit. durch Verordnung<br />

der Landesregierung<br />

beziehungsweise durch Verordnung des<br />

Landeshauptmannes auf eine staatliche<br />

Behörde <strong>über</strong>tragen werden.<br />

Richtigstellung<br />

Auf Grund einer Fehlinformation<br />

bin ich in meinem Artikel „Die<br />

Gemeinde müsste aktiv werden“<br />

(KOMMUNAL 6C/2005, Seite 41)<br />

davon ausgegangen, dass es zu<br />

einer Erlassung einer Schutzzone<br />

einer Anregung bedarf.<br />

Diese Aussage ist falsch.<br />

Richtig ist, dass die Sicherheitsbehörden<br />

– wozu auch die<br />

Bezirkshauptmannschaft zählt –<br />

auf Grund der SPG-Novelle 2005<br />

ermächtigt ist, ohne Anregung<br />

Schutzzonen zu verordnen. Allerdings<br />

sind Anregungen auf Verordnung<br />

einer Schutzzone etwa<br />

durch die Gemeinde durchaus<br />

möglich. Es kommt ihnen aber<br />

keine Rechtsverbindlichkeit zu.<br />

Dr. Roman Häußl<br />

Recht & Verwaltung<br />

Verwaltungspreis 2005<br />

Innovationen für<br />

BürgerInnen und<br />

Wirtschaft gesucht<br />

Bundeskanzler Wolfgang Schüssel stellte<br />

Anfang August mit Ludwig Scharinger,<br />

Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank<br />

OÖ, den „Verwaltungspreis 2005“ vor. Prämiert<br />

werden sollen Mitarbeiter der<br />

öffentlichen Verwaltung in Bund, Ländern<br />

und Gemeinden, die sich im Zuge der Verwaltungsreform<br />

mit<br />

Ideen eingebracht<br />

haben bzw.<br />

deren Projekte<br />

umgesetzt<br />

werden.<br />

Der von<br />

der Raiffeisen Landesbank OÖ gestiftete<br />

Preis wird im November 2005 vergeben.<br />

Einreichfrist ist der 1. November.<br />

Eingereicht werden können Themen aus<br />

dem gesamten öffentlichen Bereich, d.h.<br />

Bund, Länder, Gemeinden.<br />

Als Preiswerber kommen sowohl Organisationseinheiten<br />

als auch Einzelpersonen<br />

in Frage.<br />

Projektnennungen können sowohl von<br />

Mitarbeitern der öffentlichen Verwaltung<br />

als auch von Unternehmen sowie von<br />

Bürgern eingereicht werden.<br />

Preiskategorien sind folgende drei Themenkreise:<br />

◆ Bürgerorientierung<br />

◆ Verbesserung des Wirtschaftsstandortes<br />

Österreich<br />

◆ Erhöhung der Verwaltungseffizienz<br />

Die Projekte müssen aktuell, aber nicht<br />

auf das Jahr 2005 beschränkt sein. Es<br />

muss sich um konkrete – umgesetzte<br />

oder kurz vor der Umsetzung stehende –<br />

Projekte handeln.<br />

Pro Preiskategorie werden Prämien von<br />

5.000 bis 15.000 Euro vergeben.<br />

Einzureichende Unterlagen (eine<br />

Beschreibung des Verwaltungsprojektes<br />

sowie einen Lebenslauf) sind<br />

an folgende Adresse zu richten:<br />

Bundeskanzleramt, Sektion III –<br />

Öffentlicher Dienst und Verwaltungsreform,<br />

Ballhausplatz 2,<br />

1014 Wien<br />

E-Mail: iii7@bka.gv.at<br />

www.bka.gv.at<br />

KOMMUNAL 23


Ausschuss der Regionen<br />

Staatliche Regionalbeihilfen wirken Marktversagen entgegen<br />

Regionen brauchen<br />

die Solidarität<br />

Die AdR-Stellungnahme auf das sogenannte „Monti-Paket“ (Vorschläge zur Änderungen<br />

bei den staatlichen Beihilfen) zeigt, wie wichtig diese Frage für die Zukunft Europas ist.<br />

Letzten Endes stehen hier nicht nur die Höhe der Förderungen und damit die wirtschaftliche<br />

Entwicklung, sondern auch die Solidarität unter den Regionen auf dem Spiel.<br />

◆ Vicente Alvares Areces<br />

Eines der dringendsten Probleme unserer<br />

Zeit ist die Frage, wie wir uns auf die<br />

vielen Veränderungen einstellen sollen,<br />

die unaufhaltsam auf uns zukommen.<br />

Als politische Entscheidungsträger ist es<br />

unsere Aufgabe, darauf eine Antwort zu<br />

finden. Wir stehen dazu, dass der wirtschaftliche<br />

Wohlstand Europas nur<br />

durch den freien Wettbewerb gewährleistet<br />

werden kann, doch dürfen wir dabei<br />

nicht <strong>über</strong>sehen, dass das freie Spiel der<br />

Marktkräfte erhebliche Marktverzerrungen<br />

mit sich bringt, wie es z.B. durch die<br />

geografische und wirtschaftliche Unternehmenskonzentration<br />

geschieht. Die<br />

hohen Investitions- und Forschungskosten<br />

für die Entwicklung neuer Technologien<br />

sowie die Notwendigkeit,<br />

Größenvorteile zu erreichen, stellen insbesondere<br />

in den Gebieten in Randlage<br />

echte Hemmnisse für den Markteintritt<br />

kleiner Unternehmen dar.<br />

Durch die jüngste Erweiterung der EU<br />

treten außerdem verschiedene Faktoren<br />

◆ Vicente Alvares<br />

Areces<br />

(SPE-ES) ist Präsident der autonomen<br />

Region Asturien und Berichterstatter<br />

<strong>zum</strong> Thema „Staatliche Beihilfen mit<br />

regionaler Zielsetzung“<br />

24 KOMMUNAL<br />

deutlich stärker hervor, die Ungleichgewichte<br />

zwischen den einzelnen Regionen<br />

hervorrufen: Im heutigen Europa<br />

sind u.a. die jeweiligen Steuersysteme,<br />

die Produktions- und Arbeitskosten und<br />

die Verwaltungsstrukturen derart unterschiedlich,<br />

dass die Größen, nach denen<br />

die Unternehmen entscheiden, wo sie<br />

Investitionen tätigen, immer komplexer<br />

werden. Dies führt letztlich zu einem<br />

immer stärkeren Entwicklungsgefälle<br />

innerhalb der Europäischen Union.<br />

Beides kann jedoch durch bestimmte<br />

Instrumente, die der öffentlichen Hand<br />

zur Verfügung stehen, ausgeglichen werden,<br />

beispielsweise durch staatliche Beihilfen,<br />

die die Staatsorgane den Unternehmen<br />

nach Kriterien gewähren können,<br />

die mit den EU-Binnenmarktregeln<br />

konform sind.<br />

Grundlegende Idee nicht<br />

aus den Augen verlieren<br />

Natürlich ist im Sinne der Leitlinien für<br />

Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und<br />

Produktivität, an denen sich die europäische<br />

Wirtschaft in den kommenden Jahren<br />

ausrichten soll, eine schrittweise<br />

Änderung der Instrumente der<br />

Unternehmensförderung zur Erreichung<br />

der genannten Ziele vollkommen<br />

gerechtfertigt, doch darf dabei die grundlegende<br />

Idee nicht aus den Augen verloren<br />

werden: ein stärkerer wirtschaftlicher,<br />

sozialer und territorialer Zusammenhalt<br />

in der gesamten Union. Ein stärkerer<br />

Zusammenhalt wird zweifelsohne<br />

Vorteile für alle bringen, auch für wohl-<br />

Foto: © European Commission 2000-2005<br />

Mario Monti war in der EU-Kommission<br />

unter Romano Prodi bis 2004 EU-Kommissar<br />

für Wettbewerb.<br />

habendere Regionen, da sich ihre<br />

Geschäftsaussichten mit ihren europäischen<br />

Handelspartnern verbessern werden.<br />

Staatliche Beihilfen können zur Steigerung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft<br />

und <strong>zum</strong> Ausgleich von Marktversagen<br />

beitragen. Es bestehen jedoch<br />

unterschiedliche Formen von Beihilfen,<br />

die EU-rechtlich zulässig und aus verschiedenen<br />

Gründen gerechtfertigt sind.<br />

Im besonderen Fall der staatlichen Beihilfen<br />

mit regionaler Zielsetzung dürfen<br />

sich die anzulegenden Kriterien nicht<br />

allein um die Wettbewerbsfähigkeit des<br />

1 Auf den Tagungen des Europäischen Rates<br />

in Stockholm und Barcelona haben sich die<br />

Mitgliedstaaten dazu verpflichtet, den Gesamtumfang<br />

der staatlichen Beihilfen zu verringern<br />

und diese auf bereichs<strong>über</strong>greifende und<br />

kohäsionspolitische Ziele auszurichten.


Unternehmens drehen, sondern sie müssen<br />

gleichfalls und hauptsächlich die territoriale<br />

Solidarität im Auge haben.<br />

Regionalpolitische Zielsetzungen müssen<br />

unserer Auffassung nach die Richtschnur<br />

für die Festlegung des Vergaberahmens<br />

für staatliche Beihilfen mit regionaler<br />

Zielsetzung sein. Die wirtschaftlich weniger<br />

entwickelten Regionen bedürfen der<br />

Solidarität der stärker entwickelten, um<br />

ein ausgeglicheneres, nachhaltigeres<br />

Wachstum zu erreichen.<br />

Daher darf die Europäische Kommission<br />

nicht in einer <strong>über</strong>zogenen Vereinfachung<br />

die Beihilfehöchstsätze generell<br />

senken, ohne dabei den unterschiedlichen<br />

Situationen Rechnung zu tragen,<br />

wie dies in dem neuen Vertrag <strong>über</strong> eine<br />

Verfassung für Europa vorgesehen ist.<br />

Außerdem sollte sie bedenken, dass<br />

durch vor<strong>über</strong>gehende Unterstützungsmaßnahmen,<br />

die ausreichend bemessen<br />

sind, damit die Regionen im gesamten<br />

Zeitraum 2007-2013 das mittlere<br />

europäische Konvergenzniveau erreichen<br />

können, die Erfüllung der vom Europäischen<br />

Rat eingegangenen Verpflichtungen<br />

keineswegs beeinträchtigt wird 1 .<br />

Genauso wichtig wie die Festlegung<br />

einer mehr oder weniger hohen Obergrenze<br />

für staatliche Beihilfen, die die<br />

öffentliche Hand vergeben kann, ist aber<br />

auch die tatsächliche Kapazität für die<br />

Vergabe solcher staatlichen Mittel, und<br />

die ist direkt an die regionale Wirtschaftskraft<br />

– ausgedrückt als Pro-Kopf-<br />

BIP – gekoppelt.<br />

Unser Hauptanliegen sowohl bei der<br />

Ausarbeitung dieses AdR-Stellungnahmeentwurfs<br />

als auch bei den zahlreichen<br />

Initiativen, mit denen die Regierung<br />

der autonomen Region Asturien das<br />

künftige Europa mitgestalten möchte, ist<br />

es, diesen grundlegenden Veränderungen<br />

gerecht zu werden, die wir gemeinsam<br />

bewältigen müssen. Das wäre unser Beitrag<br />

zur Lösung der Fragen, auf die die<br />

Bürgerinnen und Bürger Europas Antworten<br />

erwarten.<br />

Infos aus erster Hand<br />

Diese Seite ist gestaltet und<br />

autorisiert durch:<br />

Rue Belliard 101, B-1040 Brüssel<br />

Tel: 0032/2/282 2211<br />

Fax: 0032/2/ 282 2325<br />

Web: www.cor.eu.int/de<br />

Im Rahmen der Plenarsitzung des AdR<br />

in Brüssel kam es Ende Juni zu einer<br />

Aussprache mit der neuen Wettbewerbskommissarin<br />

Neelie Kroes, wobei es<br />

hauptsächlich um die Neuregelung der<br />

regionalen Beihilfen ging.Dabei legte das<br />

österreichische AdR-Mitglied Prof. Walter<br />

Zimper den Standpunkt der Kommunen<br />

namens des „Rates der Gemeinden<br />

und Regionen<br />

Europas (RGRE)”<br />

als Vizepräsident<br />

dieser Organisation<br />

dar. „Ich<br />

spreche hier im<br />

Namen von rund<br />

100.000 europäischenGemeinden“,<br />

erregte er<br />

die nötige Aufmerksamkeit<br />

für<br />

sein Plädoyer für<br />

die Aufrechterhaltung<br />

der öffentlichen<br />

Dienstleistungen im Rahmen der<br />

Daseinsvorsorge.<br />

Einige Auszüge seiner Rede:<br />

„Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie die<br />

wichtige Rolle der lokalen und regionalen<br />

Gebietskörperschaften in der Diskussion<br />

<strong>über</strong> die Zukunft der Beihilfepolitik betonen<br />

und wir begrüßen Ihr Konsultationsdokument<br />

mit einem Fahrplan für die<br />

Reform der staatlichen Beihilfen. ... Daher<br />

begrüßen wir die Vorschläge der Kommission,<br />

relativ geringe Kompensationszahlungen<br />

– die als staatliche Beihilfen<br />

Europa<br />

Plädoyer für die „normalen lokalen Dienstleistungen“ im AdR<br />

Europa sollte andere Sorgen haben als<br />

die lokalen Dienstleistungen<br />

betrachtet werden können angesichts der<br />

Schwierigkeiten, dem vierten Altmark-Kriterium<br />

zu entsprechen – von der Notifizierungspflicht<br />

auszunehmen. ...<br />

Aber bitte, bitte stellen Sie sicher, dass die<br />

finanziellen Schwellenwerte hoch genug<br />

sind, um alle normalen lokalen Dienstleistungen<br />

von der Notifizierungspflicht auszunehmen<br />

– Europa sollte sich wirklich<br />

»<br />

Es muss dem Umstand Rechnung<br />

getragen werden, dass es<br />

sich hier um die finanzielle<br />

Gegenleistung für eine definierte<br />

öffentliche Leistung handelt,<br />

und nicht um eine finanzielle<br />

Hilfe für ein Unternehmen.<br />

Prof. Walter Zimper<br />

bei AdR-Plenum<br />

auf andere Dinge konzentrieren als darauf,<br />

wie lokale Dienstleistungen finanziert<br />

und organisiert werden. Der RGRE hat<br />

vorgeschlagen, dass jährliche Ausgleichszahlungen<br />

in der doppelten Höhe des<br />

Schwellenwertes für Kleine und Mittlere<br />

Unternehmen von der Anmeldepflicht ausgenommen<br />

werden sollen. Es muss dem<br />

Umstand Rechnung getragen werden, dass<br />

es sich hier um die finanzielle Gegenleistung<br />

für eine definierte öffentliche Leistung<br />

handelt, und nicht um eine finanzielle<br />

Hilfe für ein Unternehmen. ...“<br />

Kommission verabschiedet Monti-Paket<br />

Einwände der Kommunen berücksichtigt<br />

Die EU Kommission hat Mitte Juli das<br />

lang erwartete Monti-Paket zu den staatlichen<br />

Beihilfen verabschiedet.<br />

Für die Kommunen ist dieses Paket deshalb<br />

wichtig, weil es den Rechtsrahmen<br />

für Ausgleichszahlungen für die Erbringung<br />

von Dienstleistungen von allgemeinem<br />

wirtschaftlichen Interesse darstellt.<br />

Die Kommissionsentscheidung, die das<br />

Herzstück des Monti-Pakets darstellt und<br />

voraussichtlich die gravierendsten Auswirkungen<br />

auf kleine Kommunen hat,<br />

wurde im Vergleich <strong>zum</strong> Anfang des Jahres<br />

vorliegenden Entwurf wesentlich<br />

<strong>über</strong>arbeitet. Die vorgenommenen Änderungen<br />

kommen den Kommunen relativ<br />

weit entgegen.<br />

Grundsätzlich behandelt die Entschei-<br />

dung jene Fälle, die Ausgleichszahlungen<br />

von einer vorherigen Bekanntmachung<br />

bei der EU-Kommission ausnimmt: Staatliche<br />

Beihilfen, die für die Erbringung<br />

von "kleinen" Dienstleistungen gewährt<br />

werden und mit dem EG-V vereinbar<br />

sind, werden von der Notifizierungspflicht<br />

freigestellt.<br />

Grundsätzlich sind staatliche Beihilfen<br />

dann mit dem EG-V vereinbar, wenn sie<br />

für das Funktionieren einer Dienstleistung<br />

von allgemeinem Interesse unabdingbar<br />

sind und keine Wettbewerbsbeeinträchtigung<br />

darstellen.<br />

Das gesamte Maßnahmenpaket ist unter<br />

folgendem Link abrufbar:<br />

http://europa.eu.int/comm/competition/state_aid/others/action_plan/<br />

KOMMUNAL 25<br />

«


ICNW<br />

Mehr als 100 europäische Bürgermeister aus 13 Ländern in Velden<br />

Schwerpunkt ländliche<br />

Entwicklung<br />

Am 29. und 30. September 2005 findet in der Gemeinde Velden am Wörthersee eine<br />

international besetzte Konferenz im Rahmen des nunmehr seit Beginn 2004 laufenden<br />

Interreg IIIC Projektes ICNW International Communal Network unter der Federführung<br />

des Österreichischen Gemeindebundes statt.<br />

◆ Mag. Nicolaus Drimmel<br />

Repräsentanten der insgesamt 21 Projektpartner<br />

arbeiten derzeit engagiert<br />

an der Aufbereitung der Konferenzinhalte.Schwerpunktthemen<br />

sind die strategische<br />

Entwicklung sowie<br />

die Flächenwidmung in<br />

ländlichen Gemeinden<br />

und Regionen. Zahlreiche<br />

Experten und Vertreter<br />

der Projektpartner,<br />

welche als Vertreter<br />

von Gemeinden und<br />

kommunalen Verbänden<br />

meist eine intensive<br />

praktische Erfahrung<br />

mitbringen, werden die<br />

Konferenz mit guten Beispielen aus<br />

ihrer Heimat bereichern.<br />

Der Präsident des Kärntner Gemeindebundes,<br />

Bgm. Hans Ferlitsch wird seine<br />

Gastgeberrolle als oberster Bürgermeister<br />

wahrnehmen, zuvor wird Gemeindebundpräsident<br />

Bgm. Helmut Mödl-<br />

◆ OReg.Rat Mag. Nicolaus Drimmel<br />

ist Jurist im Österreichischen<br />

Gemeindebund<br />

26 KOMMUNAL<br />

hammer als Vertreter des ICNW Lead-<br />

Partners gemeinsam mit Gemeinde-Landesrat<br />

Reinhard Rohr im Pressekonferenz<br />

geben.<br />

Das internationale<br />

kommunale Netz-<br />

werk ICNW konnte<br />

im ersten Halbjahr<br />

2005 bereits erfolgreicheVeranstaltungen<br />

in Spanien, der<br />

Ostslowakei,<br />

Deutschland, Italien,<br />

Slowenien und<br />

in Griechenland<br />

umsetzen. Basierend<br />

auf den persönlichen<br />

Kontakt zwischen den internationalen<br />

Projektpartnern herrscht ein<br />

Klima des Vertrauens und der konstruktiven<br />

Interaktion. Gemeinsam werden<br />

im ICNW Meilensteine gesetzt und<br />

zukünftige Kooperationen und Umsetzungen<br />

von Projekten initiiert. Ganz<br />

konkret ist bereits die Inangriffnahme<br />

von Projekten im Bereich der Alternativenergie<br />

in der griechischen Region<br />

Attika sowie im Bereich der Abwasserentsorgung<br />

in Kroatien. Weiters wurde<br />

mit einem Südtiroler Experten das Leitlinien-<br />

und Umsetzungskonzept sowie<br />

umfassende Regelwerke für die Tourismusregion<br />

Wörthersee erarbeitet.<br />

Gemeinsam werden<br />

im ICNW Meilensteine<br />

gesetzt und zukünftige<br />

Kooperationen und<br />

Umsetzungen von<br />

Projekten initiiert.<br />

Die nahe Zukunft<br />

Die nächsten Projektaktivitäten des<br />

zweiten Halbjahres 2005 umfassen<br />

neben der internationalen Konferenz im<br />

September auch Experten-Austausch-<br />

programme, die den Besuch von Vorzeigeeinrichtungen<br />

im Bereich der kommunalen<br />

Infrastruktur, der Abfallwirtschaft<br />

und erneuerbaren Energie<br />

(ICNW-Komponente C4) sowie der strategischen<br />

Entwicklungs- und Flächenwidmungsplanungen(ICNW-Komponente<br />

C3) beinhalten. Jeweils 14 Projektpartner<br />

können mit ihren Sachbearbeitern<br />

vor Ort die Projektumsetzungen<br />

besuchen. Dabei werden von den ausländischen<br />

Partnern vor allem Anlagen<br />

in Niederösterreich und in der Steiermark<br />

im Rahmen eines<br />

2-Tagesprogramms im Detail besichtigt<br />

und studiert werden können.<br />

Eine Sammlung guter Beispiele<br />

ICNW ist selbst ein<br />

best-practise-Beispiel<br />

Das internationale<br />

kommunale Netzwerk<br />

ICNW konnte seit dem<br />

Projektstart 2004<br />

bereits eine Menge<br />

von Erfolgen verbuchen.<br />

Mit dem Sammeln<br />

von „Guten Beispielen“<br />

aus der kommunalen<br />

Praxis und<br />

der Förderung persönlicher<br />

Kontakte ist es<br />

selbst zu einem Best-<br />

Practice Modell geworden,<br />

wovon ich mich als<br />

Vertreter des Kärntner<br />

Gemeindebundes und<br />

Hans Ferlitsch,<br />

Präsident des<br />

Kärntner<br />

Gemeindebundes.<br />

meiner eigenen Gemeinde schon selbst<br />

<strong>über</strong>zeugen konnte.


Foto: © European Commission 2000-2005<br />

„Städtische“ Umwelt<br />

Kommission konsultiert<br />

Europas Öffentlichkeit<br />

Die Europäische Kommission fordert die<br />

Öffentlichkeit und die maßgeblichen<br />

Behörden auf, sich <strong>über</strong> das Internet zu<br />

einer neuen europäischen Strategie zur<br />

Verbesserung der städtischen Umwelt in<br />

Europa und zur Verringerung der Auswirkungen<br />

von Städten auf die Umwelt im<br />

weiteren Sinne zu äußern. Die Strategie<br />

soll von der Kommission<br />

im Dezember 2005<br />

als Vorschlag vorgelegt<br />

werden. Die Konsultation<br />

wird bis <strong>zum</strong> 21.<br />

September 2005 laufen.<br />

Umweltkommissar Stavros<br />

Dimas erklärte:<br />

„Die meisten von uns<br />

leben in Städten – die<br />

Stavros Dimas<br />

Qualität unserer städtischen<br />

Umwelt ist daher<br />

etwas, was uns täglich<br />

angeht. Die europäischen Umweltrechtsvorschriften<br />

sorgen bereits für sauberere<br />

Luft, eine bessere Behandlung von<br />

Abwasser und viele andere Vorteile. Nun<br />

wollen wir uns damit befassen, wie wir<br />

die positiven Zusammenhänge zwischen<br />

diesen Gesetzen am besten nutzbar<br />

machen können und wie wir die örtlichen<br />

Behörden bei ihren Bemühungen<br />

um die Verbesserung der städtischen<br />

Umwelt am besten unterstützen können.<br />

Hierzu wollen wir die Meinung der Bürger<br />

wie auch der Experten einholen.“<br />

Der Fragebogen kann <strong>über</strong> die folgende<br />

Internet-Adresse abgerufen werden:<br />

http://www.europa.eu.int/comm/<br />

environment/urban/<br />

public_consultation_2005.htm<br />

Anmerkung<br />

Die meisten leben in<br />

kleine(re)n Gemeinden<br />

EU-Kommissar Dimas ist bei seiner Einschätzung<br />

der Lebensumstände eine<br />

Fehleinschätzung passiert. Prof. Walter<br />

Zimper stellte bereits im Mai 2003<br />

beim EuropäischenGemeindetag<br />

in Posen<br />

klar, dass lediglich<br />

40 Prozent<br />

der Menschen<br />

in Europa in<br />

Städten<br />

größer als<br />

50.000 Einwohner<br />

leben.<br />

Eine sechzehnköpfige Delegation des<br />

baden-württembergischen Landtages<br />

besuchte Anfang Juli Wien. Die Delegation,<br />

der auch Staatssekretär Dieter Hillebrand<br />

(Finanzministerium) angehörte,<br />

wurde vom Ausschußobmann Herbert<br />

Moser (SPD) geleitet. Das Hauptinteresse<br />

der Delegation richtete sich auf die österreichischen<br />

Erfahrungen mit Finanzausgleich,<br />

innerösterreichischem Stabilitätspakt<br />

und den Stand der Umsetzung der<br />

Der EU-Bookshop bietet <strong>über</strong> klar verständliche<br />

bibliographische Angaben<br />

direkten Zugang <strong>zum</strong> Inhalt der Veröffentlichungen.<br />

Aktuelle Publikationen können im PDF<br />

Format kostenlos herunter geladen werden;<br />

ein gedrucktes Exemplar jeder lieferbaren<br />

kostenlosen Veröffentlichung<br />

kann direkt beim Amt für Veröffentlichungen<br />

angefordert werden.<br />

Kostenpflichtige Papierausgaben können<br />

<strong>über</strong> die im Bookshop aufgelisteten Verkaufstellen<br />

bestellt werden und sind in<br />

der Regel binnen 48 Stunden lieferbar.<br />

Mit seinem ständig aktualisierten Online-<br />

Katalog löst der EU-Bookshop die<br />

umfangreichen und rasch veralteten<br />

gedruckten Kataloge ab. Die Anzahl der<br />

Einträge steigt laufend, da Neuerscheinungen<br />

hinzukommen und bereits verfügbare<br />

Veröffentlichungen in das Archiv<br />

aufgenommen werden. Damit wird der<br />

EU-Bookshop künftig zu einer immer<br />

zuverlässigeren und umfassenden Quelle<br />

für die EU-Informationen werden.<br />

Der Nutzer kann <strong>über</strong> die einfache und<br />

erweiterte Suche bzw. durch die Eingabe<br />

von Themen oder Autoren nach Dokumenten<br />

suchen. Zudem kann er durch<br />

die Anmeldung unter „Mein Bookshop“<br />

Europa<br />

Die baden-württembergischeDelegation<br />

vor der Wiener<br />

UNO-City.<br />

Finanzausschuß des Landtages von Baden-Württemberg in Wien<br />

Themen: Österreichs Stabilitätspakt und der<br />

Finanzausgleich<br />

Sozialreformen. Prof. Dieter Pilz, Finanzexperte<br />

des Österreichischen Gemeindebundes<br />

unterrichtete die Gäste <strong>über</strong> das<br />

Funktionieren des österreichischen Stabilitätspakts<br />

zwischen den Gebietskörperschaften<br />

(den es in dieser Form in<br />

Deutschland nicht gibt) aus der Sicht der<br />

Städte und Gemeinden und <strong>über</strong> das<br />

System des Finanzausgleichs. Auch die<br />

Reform des Haushaltsrechts und der<br />

Stand der Privatisierung waren Themen.<br />

Mit Europa auf<br />

du und du<br />

„EU-Bookshop“ – ein zentraler Zugang zu EU-Veröffentlichungen<br />

Eine zuverlässige, ständig<br />

aktuelle und umfassende Quelle<br />

individuelle Suchfunktionen einstellen,<br />

Abfrageprofile speichern und sich per E-<br />

Mail <strong>über</strong> interessante Neuerscheinungen<br />

informieren lassen.<br />

Mit seinen vielfältigen Möglichkeiten<br />

trägt der „EU-Bookshop“ dazu bei, die<br />

Transparenz und Nutzerfreundlichkeit<br />

der Informationsangebote der EU für<br />

öffentliche und private Unternehmen<br />

sowie für die Bürger innerhalb und<br />

außerhalb der Union zu verbessern.<br />

Die Webseite wird laufend aktualisiert,<br />

und die Hauptfunktionen werden regelmäßig<br />

perfektioniert, um den Bedürfnissen<br />

der breiten Öffentlichkeit in der EU<br />

besser gerecht zu werden.<br />

Dieses neue Service wird sicher auch<br />

Ihrer Gemeinde helfen, Ihre Bürger noch<br />

besser und genauer <strong>über</strong> europäische<br />

Themen und Entwicklungen zu informieren.<br />

Für nähere Informationen zu diesen<br />

Service stehen wir Ihnen selbstverständlich<br />

gerne zur Verfügung!<br />

Den EU-Bookshop finden Sie unter der<br />

Adresse http://bookshop.eu.int<br />

PS: Nicht vergessen - auch zu diesem Artikel<br />

können Ende des Jahres Fragen im<br />

EU-Quiz gestellt werden.<br />

KOMMUNAL 27


E-Government<br />

E-Government-Leitfaden für Bürgermeister<br />

Der Amtsweg<br />

im Internet<br />

Der zweite Teil unserer E-Government-Serie beschäftigt<br />

sich mit der elektronischen Kommunikation der Gemeinden<br />

mit den Bürgern. Formulare, Identifikation und die<br />

elektronische Gebühreneinhebung sind Themen, die vor<br />

allem auch die Gemeinden beschäftigen.<br />

◆ Christian Rupp<br />

Ein typischer Internet-Amtsweg besteht<br />

aus mehreren Schritten. Das österreichische<br />

E-Government hat diese Schritte in<br />

einzelne Bausteine zerteilt mit dem Ziel<br />

diese Module je nach Bedarf heranziehen<br />

zu können. Der E-Government Leitfaden<br />

stellt alle denkbaren Module dar.<br />

Wesentlich ist, dass die Module einzeln,<br />

je nach Bedarf im konkreten Verfahren,<br />

zusammengefügt werden können.<br />

Formular Style-Guide<br />

„Für ein kundenorientiertes Webservice der<br />

öffentlichen Verwaltung ist es wichtig, dass<br />

einheitliche Regelungen bei elektronisch<br />

eingebrachten Anträgen für Form, Aufbau,<br />

Beschreibung von Antragsformularen<br />

österreichweit vorhanden sind. Es wurde<br />

daher der „Styleguide für E-Formulare“<br />

erarbeitet. Dieser kommt bei der Entwicklung<br />

von E-Government-Anwendungen<br />

◆ Christian Rupp ist Exekutivsekretär<br />

E-Government des<br />

Bundes<br />

28 KOMMUNAL<br />

<strong>zum</strong> Tragen. Angestrebt wird dabei auch<br />

die Harmonisierung mit der ÖNorm A<br />

1021.“ (Dipl.Ing. Johann Mittheisz, Stadt<br />

Wien, Leiter der AG Styleguide)<br />

Bisher lagen Formulare der öffentlichen<br />

Verwaltung im Internet nur <strong>zum</strong> Download<br />

bereit. Sie mussten mühsam heruntergeladen<br />

und ausgefüllt werden. Im<br />

neuen E-Government gehört diese<br />

Methode der Vergangenheit an. Formulare<br />

sollen nun direkt am Computer ausgefüllt<br />

und elektronisch signiert an die<br />

Behörde <strong>über</strong>mittelt werden. Dadurch<br />

können vom Bürger <strong>über</strong>mittelte Daten<br />

problemlos in die gemeindeeigene Fachanwendung<br />

<strong>über</strong>nommen werden. Mühsames,zeitrau-<br />

»<br />

bendes Abtippen,<br />

Scannen oder<br />

Kopieren von<br />

Daten entfällt.<br />

Bund, Länder,<br />

Städte und<br />

Gemeinden<br />

haben sich darauf<br />

geeinigt einen<br />

gemeinsamen<br />

Standard zu entwickeln,<br />

der Aufbau<br />

und Struktur<br />

von E-Government<br />

Formularen<br />

vorgibt: den<br />

österreichischen<br />

E-Government Styleguide. Dieser Styleguide<br />

soll zu einem einheitlichen<br />

Erscheinungsbild von Formularen der<br />

öffentlichen Verwaltung führen.<br />

Sie müssen nicht alle Formulare selbst<br />

styleguidekonform entwickeln. Die<br />

gebräuchlichsten bekommen Sie von<br />

help.gv.at, dem österreichischen Amtshelfer,<br />

gratis zur Verfügung gestellt.<br />

Bürgerkarte<br />

„Von der Bürgerkarte werden alle profitieren:<br />

In erster Linie werden sich Vorteile für<br />

die Bürgerinnen und die Bürger durch ein<br />

Mehr an Service ergeben, wie auch Einsparungen<br />

und Effizienzsteigerungen für die<br />

Wirtschaft. Nicht zuletzt hat die Gemeinde<br />

selbst Vorteile, die mittelfristig zu Steuereinsparungen<br />

auf Seite der Bürger führen.“<br />

(Univ. Prof. Dr.<br />

Reinhard Posch,<br />

Chief Information<br />

Officer des Bundes)<br />

Die Bürgerkarte ist<br />

das „amtliche Ausweisdokument“<br />

im<br />

elektronischen<br />

Verwaltungsverfahren.<br />

Es handelt<br />

sich nicht um eine<br />

spezielle Karte. Im<br />

«<br />

Gegenteil, Bürgerinnen<br />

und Bürger<br />

können verschiedene<br />

Bürgerkarten<br />

besitzen. So wie es<br />

derzeit verschiedene<br />

amtliche Ausweise wie Reisepass,<br />

Führerschein, Studentenausweis etc. gibt,<br />

so kann es auch hier unterschiedliche<br />

„elektronische Ausweise“ geben. Aus-<br />

Für ein kundenorientiertes<br />

Webservice der öffentlichen<br />

Verwaltung ist es wichtig, dass<br />

einheitliche Regelungen bei<br />

elektronisch eingebrachten<br />

Anträgen für Form, Aufbau,<br />

Beschreibung von Antragsformularen<br />

österreichweit<br />

vorhanden sind.<br />

Dipl.Ing. Johann Mittheisz<br />

Stadt Wien, Leiter der AG Styleguide<br />

Mit EPS2 (E-Payment) können Zahlungseingänge<br />

direkt und unmittelbar Verfahren<br />

zugeordnet werden. Auch die<br />

Möglichkeit einer garantierten Zahlung,<br />

welche eine sofortige Abwicklung<br />

eines Verfahrens ermöglicht, ohne den<br />

tatsächlichen Zahlungseingang abwarten<br />

zu müssen, ist nun gegeben.


schlaggebend ist das Konzept Bürgerkarte.<br />

Dieses definiert sämtliche Anforderungen,<br />

die eine Bürgerkarte erfüllen<br />

muss, um als solche verwendet werden<br />

zu können. Die Ausgabe von Bürgerkarten<br />

steht jedem frei, der die Anforderungen<br />

erfüllt.<br />

Eine Anforderung an die Bürgerkarte ist<br />

die Speicherung zweier sogenannter<br />

Zertifikate. Zertifikate sind Datenstrukturen,<br />

die neben administrativen Daten,<br />

wie Benutzernamen, Ausstellungsdatum<br />

etc., ein Schlüsselpaar beinhalten. Ein<br />

Schlüsselpaar dient der Verschlüsselung<br />

von Nachrichten. Das andere Schlüsselpaar<br />

dient der sicheren elektronischen<br />

Signatur.<br />

Die sichere elektronische Signatur stellt<br />

die Integrität, das heißt die Unverfälschtheit<br />

eines Dokumentes, sicher und ist bis<br />

auf wenige Ausnahmen gleichwertig der<br />

eigenhändigen Unterschrift.<br />

Die Identifikation der Bürgerin oder des<br />

Bürgers wird <strong>über</strong> die Speicherung der<br />

sogenannten Stammzahl auf der Bürgerkarte<br />

sichergestellt. Die Stammzahl ist<br />

eine Ableitung der sogenannten ZMR<br />

(Zentrales Melderegister) -Zahl. Sie ist<br />

für jede Bürgerin und jeden Bürger eindeutig.<br />

Seit Februar 2005 können auch alle neu<br />

ausgegebenen Bankomatkarten als Bürgerkarten<br />

registriert werden.<br />

Infos und Tipps unter Bürgerkarte:<br />

http://www.buergerkarte.at<br />

E-Learning Leitfaden Bürgerkarte:<br />

http://www.maestro.at/signatur<br />

Verwaltungssignatur<br />

Die Verwaltungssignatur ist eine elektronische<br />

Signatur, die bestimmten von der<br />

Verwaltung vorgegebenen Sicherheitskriterien<br />

genügt. Sie kann von Bürgerinnen<br />

und Bürgern für Behördenverfahren eingesetzt<br />

werden. Die bei der Verwaltungs-<br />

Die sichere elektronische<br />

Signatur stellt die<br />

Integrität, das heißt die<br />

Unverfälschtheit eines<br />

Dokumentes, sicher und ist<br />

bis auf wenige Ausnahmen<br />

gleichwertig der eigenhändigen<br />

Unterschrift.<br />

signatureingesetzten Verfahren<br />

sind dabei<br />

von gleicher<br />

technischer<br />

Qualität wie<br />

bei der Bürgerkarte.<br />

Lediglich bei<br />

den organisatorischen<br />

Rahmenbedingungen, wie z.B. Verwahrung<br />

des privaten Schlüssels, wurden<br />

einige Erleichterungen so definiert, dass<br />

einerseits die Sicherheit des Systems als<br />

solches nicht gefährdet wird, andererseits<br />

aber alternative Lösungen gestattet<br />

werden.<br />

Aus Sicht der Gemeinde unterscheidet<br />

sich eine Verwaltungssignatur nicht von<br />

einer sicheren oder gewöhnlichen Signatur.<br />

Es ist keine spezielle Anpassung von<br />

Seiten der Gemeindeanwendung von<br />

Nöten. Einzig allein im Zertifikat der Signatur<br />

kann man erkennen, ob die Signatur<br />

eine Verwaltungssignatur oder eine<br />

sichere Signatur ist. In<br />

Zusammenhang mit der<br />

auch bei der Verwal-<br />

tungssignaturaufgebrachtenPersonenbindung kann so jede Person<br />

eindeutig identifiziert<br />

und authentifiziert<br />

werden.<br />

Die Handysignatur wird<br />

derzeit von A1 für alle<br />

in Österreich registrierten<br />

Handys, unabhängig<br />

vom Betreiber angeboten.<br />

Nähere Informationen<br />

dazu finden sie im Servicebereich<br />

von http://www.a1.net<br />

Da es mehrere Bürgerkarten und Verwaltungssignaturen<br />

gibt, muss es bei jedem<br />

Amtsweg die Möglichkeit der Auswahl,<br />

welches System der Bürger/ die Bürgerin<br />

verwenden möchte, geben. Dieses Modul<br />

nennt sich Bürgerkartenauswahl. Sie<br />

bekommen es unter dieser Adresse:<br />

http://auswahl.buergerkarte.at<br />

Online bezahlen – EPS2<br />

„Der E-Payment Standard Version 2<br />

(EPS2), welcher gemeinsam mit den<br />

österreichischen Banken entwickelt worden<br />

ist, stellt einen wichtigen Baustein für<br />

Verfahren im E-Government dar. Mit EPS2<br />

können Zahlungseingänge direkt und<br />

unmittelbar Verfahren zugeordnet werden.<br />

Auch die Möglichkeit einer garantierten<br />

Zahlung, welche eine sofortige Abwicklung<br />

eines Verfahrens ermöglicht, ohne<br />

den tatsächlichen Zahlungseingang<br />

Mit EPS2 können<br />

Bürgerinnen und Bürger<br />

für die Überweisung ihre<br />

Hausbank auswählen und<br />

dadurch die gewohnte<br />

E-Banking Prozedur zur<br />

Überweisung einsetzen.<br />

E-Government<br />

abwarten zu müssen, ist nun gegeben.<br />

Beides sind wichtige, zukunftsweisende<br />

Schritte für ein schnelleres, bequemeres<br />

und besseres Service für die Bürgerinnen<br />

und Bürger.“ (Dipl. Ing. Arno Hollosi,<br />

Bundeskanzleramt, Projektleiter).<br />

Wie bei traditionellen Behördenverfahren<br />

können auch bei elektronischen<br />

Verfahren Gebühren anfallen. Um solche<br />

Verfahren durchgängig elektronisch<br />

anbieten zu können, muss es daher<br />

Wege der elektronischen Zahlung<br />

geben. Das Internet bietet bereits eine<br />

Reihe von Zahlungsmöglichkeiten -<br />

Online-Banking, Kreditkarten, Paybox -<br />

die in elektronische Behördenverfahren<br />

integriert werden können. Um eine einfache<br />

Integration der verschiedensten<br />

Varianten zu erreichen, wurde gemeinsam<br />

mit den österreichischen Banken<br />

eine einzige Schnittstelle, der EPS2<br />

Standard, entwickelt. Dieser Standard<br />

ist zwar neu, bietet aber für Bürgerinnen<br />

und Bürger eine Erleichterung, da<br />

sie anders als bisher nicht etwas Neues<br />

lernen müssen, sondern im Gegenteil<br />

erstmals auf Altbewährtes zurückgreifen<br />

können. Mit EPS2<br />

können Bürgerinnen<br />

und Bürger für<br />

die Überweisung<br />

ihre Hausbank auswählen<br />

und<br />

dadurch die<br />

gewohnte E-Banking<br />

Prozedur zur<br />

Überweisung einsetzen.<br />

Weblinks:<br />

Spezifikation von<br />

EPS 2:<br />

http://www.cio.gv.at/it-infrastructure/payment/specification/<br />

EPS 2 Mustercode:<br />

http://www.cio.gv.at/it-infrastructure/payment/samplecode/<br />

Rahmenverträge des Bundesministeriums<br />

für Finanzen:<br />

https://www.bmf.gv.at/EGovernment/EZahlungsverkehrder2565/_sta<br />

rt.htm<br />

Transaktionsdatenbank:<br />

http://www.cio.gv.at/it-infrastructure/payment/<br />

Information<br />

Teil 3 der Kurzserie <strong>über</strong> den „E-Governemnt<br />

Leitfaden“ wird sich mit<br />

„Bereichsspezifischen Personenkennzahlen“<br />

und der „Internen Bearbeitung<br />

– das Backoffice“ befassen.<br />

KOMMUNAL 29


Gemeindebund – Kommunalnet<br />

Feierten mit den Relaunch auch die Verbesserung<br />

von Kommunalnet: Michael Vesely, Dr. Reinhard<br />

Platzer, Generaldirektor derr Kommunalkredit,<br />

Josef Strasser (GF Gemdat OÖ), Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />

Gemeindebundpräsident, Dr. Robert Hink,<br />

Generalsekretär des Gemeindebundes (sitzend), Dr.<br />

Dietmar Brodel, Studiengangsleiter Public Mana-<br />

Horvath<br />

gement am Technikum Kärnten und Mag. Josef<br />

Wiesler, GF Comm-Unity. Foto:<br />

kommunalnet.at NEU: mehr Inhalt, mehr Service, kleinerer Preis<br />

Gemeindeplattform<br />

feiert Relaunch<br />

Mitte September wird es soweit sein: Die neue, verbesserte Version von kommunalnet.at<br />

ist allgemein verfügbar. Das Team um Geschäftsführer Michael Vesely hat die<br />

unzähligen Anregungen und Wünsche der Gemeinden zu einer umfassenden Neugestaltung<br />

genutzt. In enger Zusammenarbeit mit den großen kommunalen SW-Anbietern<br />

wurde Version 2.0 von kommunalnet.at entwickelt.<br />

Das ehrgeizige Ziel: kommunalnet.at für<br />

jede Gemeinde, unabhängig von Größe<br />

und Art, attraktiv zu machen. Das Ergebnis<br />

kann sich sehen lassen: mehr Inhalt,<br />

mehr Service, kleinerer Preis.<br />

Auch wenn noch mit Hochdruck an den<br />

Details gearbeitet wird, kann man jetzt<br />

bereits sagen: Die Liste der Verbesserungen<br />

ist enorm. Hier einige Auszüge:<br />

Gemeinderecht aktuell<br />

Das Rechtsinformationssystem des Bundeskanzleramts<br />

listet für das Jahr 2004<br />

<strong>über</strong> 700 neue bzw. geänderte Bundesgesetze<br />

und Verordnungen auf. Zusammen<br />

mit den Landesgesetzen ergibt das Jahr<br />

für Jahr tausende Seiten Gesetzestexte,<br />

die von Österreichs Gemeinden gelesen<br />

und auf ihre kommunale Relevanz hin<br />

<strong>über</strong>prüft werden müssten.<br />

Das neue kommunalnet.at bietet seinen<br />

Nutzern dazu ein in Österreich einmaliges<br />

Service an: „Recht aktuell“ bietet auf<br />

einen Blick, in Tabellenform, alle kommunalrelevanten<br />

Neuerungen im Bundesrecht.<br />

Für kommunalnet.at-Nutzer ist<br />

sofort erkennbar, wo Neuerungen im<br />

Bundesrecht die Arbeit in der Gemeinde<br />

berühren und verändern. Durch die Verlinkung<br />

<strong>zum</strong> Volltext und den parlamentarischen<br />

Materialien sind rasch und<br />

30 KOMMUNAL<br />

unkompliziert der<br />

vollständige Normeninhalt<br />

und dazugehörigeErläuterungen<br />

erhältlich. „Recht<br />

aktuell“ wird von<br />

einem Team kommunaler<br />

Expert/innen<br />

erstellt und regelmäßig<br />

evaluiert; klar<br />

im Ausdruck, <strong>über</strong>sichtlich<br />

im Inhalt, auf<br />

die Arbeit im Stadtund<br />

Gemeindeamt zugeschnitten.<br />

Mehr Anwendungen<br />

Das kommunalnet.at-Team<br />

hat sein<br />

ehrgeiziges Ziel<br />

erreicht: kommunalnet.at<br />

ist für jede<br />

Gemeinde sinnvoll<br />

und leistbar.<br />

Die Zahl der verfügbaren Anwendungen<br />

konnte weiter gesteigert werden. Je nach<br />

Berechtigung stehen dem kommunalnet.at-Nutzer<br />

mittlerweile <strong>über</strong> ein Dutzend<br />

Funktionen zur Verfügung, von A<br />

wie Adressregister <strong>über</strong> F wie fundinfo.at<br />

und L wie Lokales Melderegister bis Z<br />

wie Zentrales Melderegister. Dazu kommen<br />

immer mehr kommunale Anwendungen<br />

der jeweiligen Bundesländer. Der<br />

Grund: kommunalnet.at unterstützt den<br />

sogenannten „Portalverbund“. Immer<br />

mehr Österreichische E-Government-<br />

Anwendungen verwenden diese technische<br />

Methode, um zu regeln, wer, mit<br />

welchen Rechten, auf welche<br />

Anwendung zugreifen darf.<br />

kommunalnet.at hat die Einbindung<br />

von Portalverbund-<br />

Anwendungen stark weiter<br />

entwickelt und bietet die<br />

wahrscheinlich beste Umsetzung<br />

dieser anspruchsvollen<br />

technischen Methode. Und<br />

weil kommunalnet.at nur<br />

einmal, und für alle Gemeinden,<br />

entwickelt wird, kommt<br />

das allen Gemeinden zugute.<br />

Kleinerer Preis<br />

Das Basispaket wurde um viele, bislang<br />

nur im Premiumpaket erhältliche Features<br />

(wie z.B. den Zugriff auf E-Government-Anwendungen)<br />

erweitert, und bietet<br />

zusätzlich alle Inhalte, wie „Recht<br />

aktuell“, kostenlose Firmensuche, kostenlose<br />

Insolvenzlisten, Gebrauchtgerätebörse<br />

uvm. Dennoch konnten wir den<br />

Preis senken: statt 4,90 Euro kostet das<br />

Basispaket nur mehr 3,50 pro Benutzer<br />

und Monat. Für Premiumpaket-Nutzer<br />

wird der Preis ebenfalls deutlich gesenkt.<br />

Das genaue Ausmass stand bei Redaktionsschluss<br />

(Mitte August) noch nicht fest.<br />

Ab Mitte September ist es für alle<br />

Gemeinden erhältlich.


Lebensministerium-Gemeindeservice<br />

30 Jahre Gefahrenzonenplan – Veranstaltung im September in Villach<br />

Gefahrenzonenplan –Fluch oder Segen?<br />

HR Dipl.-Ing. Dr. Eugen Länger gibt in<br />

seiner Dissertation (Der Forsttechnische<br />

Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung<br />

in Österreich und seine Tätigkeit<br />

seit der Gründung im Jahre 1884;<br />

(Dissertation BOKU Wien); Wien,<br />

2003, S. 203 - 216) als einen der historischen<br />

Eckpunkte in der Entwicklung<br />

des Gefahrenzonenplans an, dass nach<br />

1945 die stürmische Entwicklung des<br />

Bausektors zu einer Überforderung der<br />

Gemeinden als örtliche Baubehörde in<br />

der Beurteilung der Standortsicherheit<br />

der Bauten führte.<br />

Um daher eine flächige Darstellung<br />

der Gefährdungen anbieten zu können<br />

anstatt eine Vielzahl von Einzelgutachten<br />

in einem Siedlungsbereich zu<br />

erstellen, entwickelten die Dienststellen<br />

der WLV das Instrument der<br />

Gefahrenzonenplanung.<br />

Von den Gemeinden für<br />

die Gemeinden<br />

Das bedeutet aber, dass der Gefahrenzonenplan<br />

als Reaktion auf die Nachfrage<br />

der Gemeinden nach einer<br />

objektiven Darstellung der Gefährdungen<br />

durch Wildbäche und Lawinen<br />

entwickelt und im Forstgesetz 1975<br />

verankert wurde.<br />

Auch in diesem Sommer aktuell: Hochwasser<br />

Eigenvorsorge wichtig<br />

Im Juli 2005 wurden weite Teile Österreichs,<br />

vor allem Salzburg, Tirol, Niederund<br />

Oberösterreich, von schweren Hochwasserereignissen<br />

mit enormen Schäden<br />

in Mitleidenschaft gezogen. Aus diesem<br />

aktuellen Anlass ist es angebracht, das<br />

Thema „Eigenvorsorge“ wieder und verstärkt<br />

in Erinnerung zu rufen. Schon<br />

beim Grundstückskauf, bei der Planung,<br />

beim Bau oder bei der Sanierung von<br />

Gebäuden kann engagierte Eigenvorsorge<br />

möglichen Hochwasserschäden<br />

wirksam vorbeugen. Hier nur ein paar<br />

wesentliche Anregungen aus einer breiten<br />

Palette an Maßnahmen:<br />

◆ an die Situation und den Grad der<br />

Gefährdung angepasste Bauweisen und<br />

Materialien<br />

◆ Verzicht auf einen Keller bei hohen<br />

Grundwasserständen<br />

Wie kann also der Gefahrenzonenplan<br />

ein Fluch für die Gemeinden oder die<br />

BürgerInnen sein, wo er doch zu<br />

deren Unterstützung geschaffen<br />

wurde? Wenn man die Gründe für<br />

Stellungnahmen im Rahmen der<br />

öffentlichen Auflegung eines Gefahrenzonenplanentwurfes<br />

betrachtet,<br />

dann sind die Ursachen für das Infragestellen<br />

dieses Instrumentes sehr<br />

schnell gefunden: Eingriff in das<br />

Eigentum (Wertminderung, höhere<br />

Versicherungsprämie, Auflagen bei<br />

Bebauung, ungünstiger Wiederverkaufswert);<br />

Beschränkung des Handlungsspielraumes<br />

der Gemeinde<br />

betreffend der Ausweisung von Bauland;<br />

Beschränkung der Expansionsmöglichkeit<br />

von Wirtschaftsbetrieben.<br />

All diese Argumente mögen ihre<br />

Berechtigung haben, aber sie lassen<br />

eine sehr wichtige Tatsache außer<br />

Acht: Die Gefährdungen durch Wildbäche<br />

und Lawinen sind da, unabhängig<br />

davon, ob sie von den ExpertInnen<br />

der WLV in den Gefahrenzonenplänen<br />

dargestellt werden oder nicht. Und<br />

dass <strong>über</strong> das 150-jährliche Ereignis,<br />

das der Gefahrenzonenplanung zu<br />

Grunde liegt, hinaus noch andere<br />

Ereignisse eintreten können, wissen<br />

wir nicht erst seit den Hochwässern<br />

2002 und wurde diese Tatsache nicht<br />

◆ bauliche Ausgestaltung der Hausöffnungen<br />

so, dass sie einen schnellen und<br />

sicheren Verschluss im Fall einer Überflutung<br />

zulassen<br />

◆ Prüfung des Standortes von Tanks für<br />

Heizöl. Speziell im Sommer, bei normalerweise<br />

leerem oder nur gering gefülltem<br />

Tank kann eindringendes Wasser<br />

bei unzureichender Auftriebssicherheit<br />

<strong>zum</strong> Aufschwimmen des Tanks führen.<br />

Im Extremfall kann es dadurch zu Schäden<br />

am Gebäude selbst bis hin zu austretendem<br />

Öl aus geborstenen Tanks<br />

kommen. Dieses stellt eine große<br />

Gefahr für die Umwelt dar.<br />

Informationen und Auskünfte <strong>über</strong><br />

ortsübliche Maßnahmen, geeignete Bauweisen<br />

und Materialen erteilen die Baubehörden<br />

der Gemeinden und Länder.<br />

Es gibt keinen hundertprozentigen<br />

nur durch die Hochwässer des Jahres<br />

2005 wieder in Erinnerung gerufen.<br />

Nehmen wir daher den Gefahrenzonenplan<br />

an als den Segen, der er sein<br />

soll: ein wichtiges Service des Bundes<br />

für die Gemeinden als Grundlage für<br />

Planungen auf den Gebieten der<br />

Raumplanung, des Bauwesens und des<br />

Sicherheitswesens.<br />

Helfen Sie uns dieses<br />

Service zu verbessern!<br />

Wollen Sie Ihre Erfahrungen mit dem<br />

Gefahrenzonenplan mit anderen VertreterInnen<br />

von Gemeinden austauschen?<br />

Wollen Sie Kritik am derzeitigen<br />

Verfahren der Gefahrenzonenplanung<br />

anbringen, um eine Verbesserung<br />

für die Zukunft zu ermöglichen?<br />

Wollen Sie mit international anerkannten<br />

ExpertInnen <strong>über</strong> die Verfahren<br />

zur Beurteilung der Gefährdungen<br />

durch Wildbäche und Lawinen diskutieren?<br />

Dann ist die Veranstaltung „30<br />

Jahre Gefahrenzonenplan“ im September<br />

2005 in Villach genau die richtige<br />

Gelegenheit dafür.<br />

Näheres unter<br />

www.gefahrenzonenplan.at oder<br />

franz.schmid@lebensministerium.at<br />

Hochwasser in Mittersil im Juli 2005<br />

Schutz vor Hochwasser. Nur wer die<br />

Gefahr kennt und mögliche Risiken<br />

vorab berücksichtigt, kann ihr entsprechend<br />

begegnen und damit Leben<br />

sowie Hab und Gut im Katastrophenfall<br />

retten.<br />

Die Broschüre „Die Kraft des Wassers“ -<br />

Richtiger Gebäudeschutz vor Hoch- und<br />

Grundwasser 2. <strong>über</strong>arbeitete Auflage<br />

2004 (abzurufen auf www.lebensministerium.at/publikationen)<br />

gibt dazu<br />

wichtige praktische Anleitungen.<br />

KOMMUNAL 31


Lebensministerium-Gemeindeservice<br />

klima.aktiv Programme<br />

Erneuerbare Energie<br />

in der Gemeinde<br />

Die aktuellen Rohölpreise rufen uns in Erinnerung wie wenig nachhaltig unsere<br />

derzeitige Energieversorgung ist. Jahrelange Niedrigpreise für fossilen Energieträger in<br />

den 90-iger Jahre vermittelten das trügerische Bild unbegrenzter fossiler Ressourcen.<br />

Dass dem nicht so ist, zeigen uns die aktuellen Diskussion und Entwicklungen.<br />

Seitens des Lebensministeriums besteht<br />

großes Interesse, die Versorgung mit<br />

Erneuerbarer Energie sowie die Energieeffizienz<br />

zu forcieren. Um den Einsatz<br />

von Biomasse oder die Nutzung<br />

der Solarwärme zur Raumheizung und<br />

Warmwasserbereitung zu attraktiveren,<br />

sind neben den ökonomischen Rahmenbedingungen<br />

– wie etwa die Preise<br />

der fossilen Konkurrenzenergietrager–<br />

auch entsprechende Förder- und Qualifizierungsprogramme<br />

zur Unterstützung<br />

erforderlich.<br />

klima.aktiv<br />

Genau hier will u. a. die Klimaschutzinitiative<br />

des Lebensministeriums,<br />

„klima:aktiv“ mit den Schwerpunkten<br />

Energie und Mobilität unterstützend<br />

ansetzen. Die bereits gestarteten bzw.<br />

im Lauf des Jahres 2005 anlaufenden<br />

mehrjährigen klima:aktiv Programme<br />

(www.proqramm.klimaaktiv.at) zielen<br />

darauf ab, das Angebot von und die<br />

Nachfrage nach klimaschonenden Produkten<br />

und Dienstleistungen zu stimulieren.<br />

klima:aktiv ist kein Investitionsförderprogramm,<br />

sondern kümmert<br />

32 KOMMUNAL<br />

Foto: BMLFUW/Kern<br />

Waldhackgut für Biomassekraftwerk<br />

sich um das Rundherum! Zum Beispiel<br />

um die Weiterbildung von wichtigen<br />

Akteuren, um die Organisation der<br />

Qualitatssicherung oder um zielgruppenspezifische<br />

Informations- und Marketingarbeit.<br />

Folgende Programme laufen<br />

im Rahmen von klima:aktiv:<br />

e5 für energieeffiziente<br />

Gemeinden<br />

Das e5-Programm ist eine Unterstützungshilfe<br />

für energiepolitisch engagierte<br />

Gemeinden zur erfolgreichen<br />

Umsetzung ihrer Arbeit (mehr Info<br />

siehe Kasten unten)<br />

solarwärme<br />

Ziel des bereits gestarteten Programms<br />

ist es, bei den Zielgruppen Einfamilienhäuser,<br />

Wohnbauträger und Tourismusbetriebe<br />

die Nutzung der Sonnenenergie<br />

als echte Alternative zu verankern. Informationen<br />

unter www.solarwaerme.at<br />

holzwärme und<br />

wärmepumpe<br />

Mit diesen beiden Programmen soll eine<br />

weitere Erhöhung des Anteils von Biomasseheizungen<br />

und der zielgerichtete<br />

Einsatz von hocheffizienten Wärmepumpen<br />

erreicht werden. Die Initiative<br />

klima:aktiv ist bis 2012 vorgesehen.<br />

Gesamtkoordination und Steuerung:<br />

Abteilung V/10 Energie und Umweltökonomie<br />

des Lebensministeriums<br />

Weitere Informationen:<br />

www.programm.klimaaktiv.at<br />

e5 - Programm für energieeffiziente Gemeinden<br />

Das e5-Programm unterstützt Gemeinden,<br />

die einen aktiven und kontinuierlichen<br />

Beitrag zu einer effizienten und<br />

klimaverträglichen Energienutzung<br />

leisten wollen.Wesentliche Elemente<br />

des e5 Programms sind dabei:<br />

◆ die Berücksichtigung aller energierelevanten<br />

Handlungsfelder von<br />

Gemeinden (Energieversorgung, Ent-<br />

sorgung, Planung, Mobilität, Gebäude<br />

etc.);<br />

◆ die schrittweise Verbesserung der<br />

Energieperformance durch klar identifizierbare<br />

Teilziele;<br />

◆ der Aufbau von Strukturen und die<br />

Vernetzung von Akteuren innerhalb<br />

der Gemeinden (Politik, Verwaltung<br />

BürgerInnen, Betriebe, Initiativen<br />

etc.) sowie der Erfahrungsaustausch<br />

zwischen den Gemeinden;<br />

◆ die Qualifizierung und Unterstützung<br />

kommunaler Akteure bei Planung<br />

und Umsetzung von Maßnahmen;<br />

◆ regelmäßige interne und externe<br />

Erfolgskontrolle sowie die Auszeichnung<br />

der Gemeinden entsprechend<br />

ihrem Erfolg.<br />

www.e5-gemeinden.at<br />

Lebensministerium im Internet: http://www.lebensministerium.at


Ganz Österreich kommt in den Genuss<br />

Regionale Produkte der<br />

Landwirtschaft<br />

Nach dem erfolgreichen Start in Niederösterreich<br />

Mitte April, Kärnten Anfang<br />

Mai, Oberösterreich Ende Mai sowie<br />

Salzburg Mitte Juni hat die Initiative<br />

Genuss -Region - Österreich des Lebensministeriums<br />

und der Agrarmarkt Austria<br />

nun Station in Tirol und Wien<br />

gemacht. Mit den Veranstaltungen in den<br />

Bundesländern werden die kulinarischen<br />

Besonderheiten der Regionen der Bevölkerung<br />

näher gebracht.<br />

Ziel der Initiative ist es „Genuss - Regionen“<br />

in ganz Österreich auszuzeichnen,<br />

deren Produkte zur Identität in der<br />

Region beitragen und<br />

deren Esskultur in<br />

wahrsten Sinne des<br />

Wortes „kost“- bar<br />

ist. Im Mittelpunkt<br />

stehen die Produkte,<br />

die in Landwirtschaft,Lebensmittelproduktion<br />

und<br />

Gastronomie eine<br />

zentrale Rolle spielen.<br />

Region und Pro-<br />

dukt verschmelzen<br />

zu einer unverwechselbaren<br />

Marke, die<br />

zur Wertschöpfung<br />

und damit zur Stärkung<br />

des ländlichen<br />

Raumes beiträgt.<br />

Genuss und Lebensqualität - zwei<br />

Begriffe, die untrennbar miteinander<br />

verbunden sind. Beide haben für jeden<br />

von uns eine völlig individuelle Bedeutung,<br />

aber beide werden heute vor<br />

allem mit regionalen Produkten von<br />

höchster Qualität assoziiert.<br />

Lebensqualität steht<br />

wieder im Zentrum<br />

Es ist wieder „in“, zu genießen und sich<br />

bewusst zu ernähren. Die Menschen in<br />

Österreich - von Tirol bis Wien schätzen<br />

die Lebensqualität wieder:<br />

Im Rahmen einer Almwanderung in<br />

Kössen / Kaiserwinkel am 10. Juli 2005<br />

wurden die Genuss Region Stanzer<br />

Zwetschke sowie die Genuss Region<br />

Kaiserwinkl -Heumilchkäse in den<br />

Katalog der Genuss Regionen Österreichs<br />

aufgenommen. „Diese Produkte<br />

bedeuten nicht nur Genuss, sondern<br />

Heimat. Die Genuss-Regionen sind eine<br />

Chance, sowohl für die Landwirtschaft<br />

als auch für den Tourismus „, erklärte<br />

Bundesminister Josef Pröll. Tirol bringt<br />

wertvolle agrarische Rohstoffe hervor,<br />

die zu nahrhaften und qualitativ hochwertigen<br />

Lebensmitteln verarbeitet werden.<br />

Die Absicherung der Produktion<br />

und der Vermarktung muss das oberste<br />

Ziel sein. Es gilt Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen, die Landwirtschaft und<br />

damit auch das Wirtschaften und Leben<br />

bis in die entlegensten Regionen Österreichs<br />

langfristig absichern.<br />

Genuss Region Österreich - Tirol auf der Schafflerkar-Alm bei<br />

Kössen. Landwirtschaftsminister Josef Pröll und der Tiroler<br />

Landtagsvizepräs. Anton Steixner <strong>über</strong>reichten den Bürgermeistern<br />

der teilnehmenden Gemeinden der 'Stanzer<br />

Zwetschke' die Genuss-Urkunde.<br />

Am 13. Juli 2005 startete die Genuss<br />

Region Wien mit dem Wiener Gemüse<br />

und einer Festveranstaltung in den Blumengärten<br />

Hirschstetten. Die Sonnenregion<br />

Ostösterreich ist eines der<br />

besten Gemüseanbaugebiete Europas.<br />

Gurken, Paradeiser, Paprika und Häuptlsalat<br />

aber auch Radieschen, Karfiol<br />

und Kohlrabi werden nach den<br />

Grundsätzen der „Integrierten Produktion“,<br />

sehr umweltfreundlich angebaut.<br />

Die Stadt Wien setzt dabei auf eine<br />

nachhaltige Ausrichtung der Landwirtschaft.<br />

Deshalb gründete sie mit der<br />

Landwirtschaftskammer Wien und der<br />

LGV, der Gemüse-Erzeugerorganisation,<br />

die Plattform „Freiwillig ohne Gentechnik“.<br />

Immer mehr Bauern schließen<br />

sich dieser Organisation an und verzichten<br />

damit freiwillig auf den Einsatz<br />

von Gentechnik. „<br />

Die Genuss Initiative wird im Herbst in<br />

der Steiermark fortgesetzt.<br />

http://www.genuss-region.at<br />

Lebensministerium im Internet: http://www.lebensministerium.at<br />

Foto: BMLFUW/HOPI-Media<br />

Leitfaden <strong>über</strong> das Recht<br />

auf Umweltinformation<br />

erschienen<br />

Das Lebensministerium hat vor<br />

kurzem eine Broschüre mit dem<br />

Titel „Das Recht auf Umweltinformation“<br />

herausgegeben.<br />

Inhalt ist eine auch für Nichtjuristen<br />

verständliche Darstellung<br />

des Umweltinformationsgesetzes,<br />

das durch die im Februar in<br />

Kraft getretene Novelle eine<br />

starke inhaltliche Ausweitung<br />

erfahren hat.<br />

Die Broschüre beantwortet<br />

Fragen wie<br />

◆ wer kann Umweltinformationen<br />

verlangen bzw. wer ist informationspflichtig?<br />

◆ was beinhaltet der Begriff<br />

„Umweltinformation“?<br />

◆ gibt es Fristen zur Beantwortung<br />

oder Rechtsmittel bei Verweigerung?<br />

◆ wo sind die Grenzen der<br />

Informationspflicht (Mitteilungsschranken)?<br />

Daneben sind der konsolidierte<br />

Gesetzestext und die Störfallinformationsverordnung<br />

im Wortlaut<br />

abgedruckt. Ein auch für<br />

Gemeinden interessantes Thema,<br />

können sie doch sowohl Fragesteller<br />

als auch informationspflichtig<br />

sein.<br />

Zum Bestellen oder als Download<br />

unter www.lebensministerium.at/publikationen<br />

KOMMUNAL 33


Ein Mann – ein Stress – ein Ausweg<br />

Inseln der<br />

Langsamkeit<br />

Was verursacht Stress bei Männern und wie gehen sie damit um? Eine Erhebung im<br />

Rahmen eines Gesundheitsförderungsprojektes in der oberösterreichischen Gemeinde<br />

Neuhofen an der Krems und in sechs Organisationen der Region soll Klarheit bringen<br />

und Ansatzpunkte für Gesundheitsförderungsmaßnahmen aufzeigen.<br />

„Die Statistik zeigt, dass Männer eine um<br />

sieben Jahre kürzere Lebenserwartung<br />

haben. Das liegt auch daran, dass man<br />

das Gesundheitsbewusstsein der Männer<br />

noch nicht erreicht hat“, skizziert Harald<br />

Illmeier, Projektmanager des Projekts<br />

Men Health Work, den Ausgangspunkt<br />

der Initiative mit geschlechtsspezifischem<br />

Ansatz. „In Zukunft<br />

wird aus volkswirtschaftlichem<br />

Interesse<br />

eine große Rolle spielen,<br />

dass Männer die<br />

Verantwortung für ihre<br />

Gesundheit selbst <strong>über</strong>nehmen.<br />

Derzeit aber<br />

sind hauptsächlich die<br />

Frauen die Gesundheitsmanagerinnen<br />

der<br />

gesamten Familie”,<br />

erklärt Illmeier.<br />

Als Einstieg <strong>zum</strong><br />

Thema Männer und<br />

Gesundheit wurden im<br />

Rahmen des Projekts,<br />

finanziert vom Fonds<br />

Gesundes Österreich<br />

und dem Amt der oö.<br />

des Projekts<br />

Landesregierung, 1440<br />

Männer der Gemeinde<br />

Neuhofen zwischen 30 und 65 Jahren<br />

<strong>zum</strong> Thema Stress befragt. Illmeier: „Es<br />

liegt nahe, dass es, ebenso wie es<br />

geschlechtsspezifische Depressionen gibt,<br />

auch geschlechtsspezifischen Stress gibt.<br />

Der Erfolgsdruck bei Männern ist höher,<br />

das hat biografische und genetische<br />

Gründe. Die Hormone treiben, das Männerbild<br />

suggeriert die Eigenschaften stark,<br />

schnell und perfekt.”<br />

Stressfaktor Arbeit. Sowohl die Befragung<br />

in der Gemeinde als auch die<br />

anschließende Befragung in sechs Orga-<br />

34 KOMMUNAL<br />

»<br />

nisationen zeigte den hohen Stressfaktor<br />

Arbeit. „Stress war ein optimaler Zugang<br />

<strong>zum</strong> Thema Männer und Gesundheit,<br />

weil alle Befragten mit dem Thema etwas<br />

anfangen konnten. Dabei wurde sowohl<br />

die körperliche als auch die emotionale<br />

Ebene abgedeckt, das soziale Umfeld<br />

ebenso wie die Arbeitssituation. Das<br />

Ergebnis zeigte, dass<br />

Stress jeden trifft, dass<br />

es Stressfreiheit nicht<br />

gibt und die Herausforderung<br />

darin besteht,<br />

mit dem Stress besser<br />

umgehen zu lernen“,<br />

erklärt Mag. Elke<br />

Bodingbauer, wissenschaftliche<br />

Begleiterin<br />

des Projekts. Männer<br />

erleben in der Arbeitswelt<br />

das Pendeln <strong>zum</strong><br />

Arbeitsplatz als Stress,<br />

«<br />

ebenso die Verantwortung<br />

für Mitarbeiter zu<br />

haben und ungeplanten<br />

und unberechenbaren<br />

Arbeitsanforderungen<br />

ausgesetzt zu sein.<br />

„Außerdem belastet die<br />

Zunahme der Kommunikationsmedien<br />

am Arbeitsplatz. Zum<br />

Festnetztelefon kommen meist E-Mail<br />

und Handy, sodass permanent drei Kommunikationskanäle<br />

offen sind“, erklärt<br />

Mag. Bodingbauer. Generell sehen sich<br />

sowohl Mitarbeiter als auch Führungskräfte<br />

deutlich gestiegenen Ansprüchen<br />

seitens der Arbeitgeber gegen<strong>über</strong>, damit<br />

die Betriebe den Standort erhalten und<br />

das Image aufrechterhalten können.<br />

Stress trifft jeden,<br />

Stressfreiheit gibt es<br />

nicht. Die Herausforderung<br />

besteht darin,<br />

mit Stress besser<br />

umgehen zu lernen.<br />

Mag. Elke Bodingbauer,<br />

wissenschaftliche Begleiterin<br />

Entstressende Maßnahmen. Die Ergebnisse<br />

der Stressbefragung wurden in der<br />

Gemeinde Neuhofen am Männergesund-<br />

heitstag präsentiert. Gleichzeitig wurden<br />

alle Neuhofener Vereine eingeladen, ihre<br />

Angebote <strong>zum</strong> Thema Stress und<br />

Männergesundheit einzubringen.<br />

Schließlich sind 60 Prozent der Neuhofener<br />

Männer in Vereinen aktiv. Illmeier:<br />

„Unsere Absicht war, MulitplikatorInnen<br />

<strong>zum</strong> Thema Männer und Stress zu<br />

gewinnen. Mit mehr als 20 Vereinen, die<br />

mitgemacht haben, ist uns das sehr gut<br />

gelungen.“ Nach einem ExpertInnenworkshop<br />

und einer Zukunftskonferenz<br />

wurden auf den Ergebnissen der Befragung<br />

aufbauend auch erste einschlägige<br />

Initiativen entwickelt. So sollen so<br />

genannte Inseln der Langsamkeit in der<br />

Gemeinde geschaffen werden. Ein stillgelegtes<br />

Flussbad soll dazu reaktiviert und<br />

eine spezielle Genderwanderung entwickelt<br />

werden. Weiters wird das Leseangebot<br />

in der Bibliothek in Sachen<br />

Gesundheit männerspezifischer werden.<br />

Die Settingarbeit in den Betrieben hat im<br />

Februar mit den Erhebungen begonnen,<br />

die Ergebnisse werden bis Herbst 2005 in<br />

Gesundheitszirkeln bearbeitet.<br />

Das Projekt läuft noch bis Juni 2006.<br />

Information & Kontakt<br />

Harald Illmeier, Koloman Wallisch-<br />

Gasse 8, 8720 Knittelfeld<br />

Tel./Fax: 03512/72261<br />

E-Mail: illmeier.harald@aon.at<br />

www.imb.or.at<br />

Kontakt<br />

Fonds Gesundes Österreich –<br />

FGÖ, Mariahilferstraße 176,<br />

A-1150 Wien, Tel. 01/8950400,<br />

Fax: 01/8950400-20,<br />

gesundes.oesterreich@fgoe.org


KOMMUNAL<br />

PRAXIS<br />

Abfallwirtschaft: Know-how aus dem Ausseer-Land für den Iran<br />

Begeistert <strong>über</strong> gewonnene Lebensqualität<br />

Das Steirische Salzkammergut<br />

ist hinsichtlich Abfalltrennung,<br />

Sammlung und Verwertung<br />

vorbildlich, daher hat<br />

der Iran das Ausseerland ausgewählt,<br />

um anhand dieser<br />

beispielhaften Abfallbewirtschaftung,<br />

ein Entsorgungssystem<br />

für ihr Land aufzubauen.<br />

Kürzlich besuchten hohe Vertreter<br />

für die Bereiche Wasser,<br />

Abwasser und Abfall aus dem<br />

Iran das Ausseerland um sich<br />

Informationen, Tipps und<br />

Wissen für den Aufbau eines<br />

Abfallwirtschaftsystems im<br />

Helmut Miernicki (ecoplus),<br />

Michael Gröller (Schiebel),<br />

Klaus Schneeberger (Klubobmann<br />

ÖVP), LH Erwin Pröll,<br />

Christian Stocker (2. Vzbgm.<br />

Wiener Neustadt), Anton Koczur<br />

(ecoplus), Peter Geyer (1.<br />

Vzbgm. Wiener Neustadt),<br />

Hans Georg Schiebel (Schiebel).<br />

Iran zu holen. Beginnend mit<br />

dem Anfall des Mülls und<br />

dessen Trennung bis hin zur<br />

Verwertung der gewonnenen<br />

Stoffe, wurden die Vorzüge<br />

eines umweltbewussten, aber<br />

auch kostengünstigen<br />

Systems vorgestellt.<br />

Die Vertreter des Iran, angeführt<br />

vom Landesbaudirektor<br />

der Provinz Kurdistan Karimi<br />

Asad, waren vom Ausseer<br />

Abfallsystem sehr angetan.<br />

Dazu der Leiter für die ländliche<br />

Wasserwirtschaft Manaseki<br />

Alireza: „Wir sind ganz<br />

Grundsteinlegung<br />

Neues Werk<br />

schafft 100 Jobs<br />

Die Schiebel Elektronische<br />

Geräte GmbH, Weltmarktführer<br />

für Minensuchgeräte und<br />

Entwickler des High-Tech-<br />

Helikopters CAMCOPTER ® S-<br />

100, ist weiterhin auf Expansionskurs.<br />

Im Beisein von LH<br />

Dr. Erwin Pröll wurde der<br />

Grundstein des neuen Produktionsgeländes<br />

in Wiener<br />

Neustadt. Der neue Standort<br />

schafft für die Region mittelfristig<br />

etwa 100 neue Arbeitsplätze.<br />

Kommunalkredit: Anleihe mit Rekordlaufzeit<br />

500 Millionen-Mega-Deal in Polen<br />

Die Dexia Kommunalkredit<br />

Bank, eine Tochter der Kommunalkredit<br />

Austria und der<br />

Dexia Crédit Local, hat in<br />

Polen einen Mega-Deal<br />

abgeschlossen: als Lead-<br />

Manager einer 500-Millionen-Euro-Emission<br />

des<br />

Staates Polen (300 Mio.<br />

Euro Dexia Kommunalkredit<br />

Bank; 200 Mio. HSBC/<br />

Hongkong and Shanghai<br />

Banking Corporation). Kommunalkredit-CEO<br />

Dr. Rein-<br />

hard Platzer: „Das Besondere<br />

an dieser Transaktion,<br />

mit der Polen von einem<br />

attraktiven Fixzinssatz in<br />

Höhe von 4 1/4 Prozent<br />

profitiert, ist die Laufzeit.<br />

Die Emission ist die erste in<br />

Zentral- und Osteuropa mit<br />

einer Laufzeit von 50 Jahren.“<br />

Der Polen-Erfolg ist Resultat<br />

einer Kooperation der Dexia<br />

Kommunalkredit Bank mit<br />

Dexia Capital Markets.<br />

besonders vom kostengünstigen<br />

und umweltorientierten<br />

Kreislauf des Abfalls und der<br />

dadurch gewonnenen Lebensqualität<br />

begeistert.“<br />

„Es soll nicht nur beim positiven<br />

Eindruck bleiben“, meinte<br />

Irans Landesbaudirektor<br />

Karimi Asad, der die Vertreter<br />

des Wasserverbandes Ausseerland<br />

eingeladen hat, beim<br />

Aufbau eines Entsorgungsund<br />

Verwertungssystems in<br />

der Provinz Kurdistan mit zu<br />

helfen.<br />

Neun von zehn Österreichern<br />

sagen vorbehaltlos<br />

„Ja“ zur getrennten Altpapiersammlung<br />

in Österreichs<br />

Haushalten. Das ist das<br />

Ergebnis einer repräsentativen<br />

Umfrage, die vom<br />

Österreichischen Gallup-<br />

Institut im Auftrag der Altpapier-Recycling-Organisationsgesellschaft<br />

m.b.H. ),<br />

(ARO) durchgeführt wurde.<br />

Nach dieser Umfrage bekennen<br />

sich 91 Prozent aller<br />

Österreicher zur getrennten<br />

Die Delegation aus dem Iran<br />

mit Vertretern des Wasserverbandes<br />

Ausseerland vor<br />

der Umladestation in Bad<br />

Aussee und der mechanischbiologischenAbfallbehandlungsanlage<br />

in Liezen.<br />

Altpapier-Recycling: Neun von zehn sagen „Ja“<br />

Sammelmengen steigen jährlich<br />

KommR Ing. Mag.<br />

Werner Schmitzer,<br />

Vorsitzender des<br />

Vorstands der NÖ<br />

Hypo.<br />

Altpapiersammlung. Am<br />

höchsten ist die Zustimmung<br />

im Burgenland (100<br />

Prozent) und in Vorarlberg<br />

(99 Prozent). Die Altpapiersammlung<br />

wird aber auch in<br />

Salzburg (95 Prozent), Tirol<br />

(93 Prozent), Kärnten/Osttirol<br />

(92 Prozent) und Oberösterreich<br />

(90 Prozent) eifrig<br />

betrieben.<br />

Jeweils 89 Prozent der Wiener,<br />

Niederösterreicher und<br />

Steirer entsorgen Altpapier<br />

getrennt vom Hausmüll.<br />

NÖ Hypo: Kommunal Know-how<br />

Repräsentanz in<br />

Budapest eröffnet<br />

Die NÖ Hypo-Bank hat vor kurzem<br />

eine erste Repräsentanz in der ungarischen<br />

Hauptstadt Budapest eröffnet.<br />

Weitere Niederlassungen in<br />

Tschechien und in der Slowakei sollen<br />

demnächst folgen. „Wir kommen<br />

als Spezialist für kreative Finanzierungsformen<br />

zu unseren Nachbarn“,<br />

erklärt Hypo-General Werner<br />

Schmitzer. Die NÖ Hypo trage damit<br />

„die Erfahrung im kommunalen<br />

Bereich aus dem Heimmarkt in die<br />

Nachbarländer“, so Schmitzer.


Wirtschafts-Info<br />

Hochgrasmäher jetzt auch für den Frontanbau<br />

Doppelmulchmesser für John Deere<br />

In Kombination mit dem<br />

neuen Hochgrasmähwerk<br />

der Firma<br />

Feucht können Sie jetzt<br />

einen „herkömmlichen“<br />

John Deere Rasentraktor<br />

als Hochgrasmäher einsetzen.<br />

Hochgrasmäher<br />

Das Hochgrasmähwerk<br />

kann auf folgende John<br />

Traktoren aufgebaut<br />

werden: LT 190, LX, GX,<br />

X495, X595, 455 und die<br />

Serie 4000. Die speziell<br />

entwickelten „Doppelmulchmesser“ermöglichen<br />

das Mulchen<br />

extrem hoher Grasbestände<br />

und die optimale<br />

Zerkleinerung und Verteilung<br />

beschleunigt die<br />

Verrottung des Mähgutes.<br />

Frontanbau<br />

Die Hochgrasmähwerke<br />

sind mit 1 m oder 1,4 m<br />

Arbeitsbreite verfügbar<br />

und ab sofort ist das<br />

5. ASTRAD Symposium 2005 auf dem Gelände der Welser Messe<br />

Straßenerhaltung, Ausrüstung und Winterdienst<br />

Am 14./15. September<br />

2005 wird <strong>zum</strong> 5. Mal<br />

das ASTRAD-Symposium<br />

<strong>zum</strong> Thema<br />

„Straßenerhaltung, Ausrüstung<br />

und Straßenwinterdienst“<br />

auf dem<br />

Gelände der Welser<br />

Messe stattfinden. Mit<br />

dem bewussten Verzicht<br />

auf eine Tagungsgebühr<br />

36 KOMMUNAL<br />

Extrem hohe Grasbestände können mit<br />

den speziell entwickelten „Doppelmulchmesser“<br />

gemäht werden.<br />

breite Mähwerk auch für den Frontanbau<br />

an die John Deere Kompakttraktoren<br />

lieferbar.<br />

Informationen:<br />

soll einem breiten Kreis von tragsveranstaltung zu informieren. Alle<br />

Gemeindeverantwortlichen, namhaften Hersteller und Ausrüster in<br />

Bediensteten der Straßenver- den Sparten Straßenbetrieb und Ausrüwaltungen<br />

und Bauämter die stung, Markierung und Sicherheit, Kom-<br />

Möglichkeit gegeben werden, munaltechnik und Winterdienst sind<br />

die neuesten Entwicklungen auch heuer wieder vertreten.<br />

auf diesem Sektor kennen zu<br />

lernen und sich <strong>über</strong> den Informationen:<br />

Die Fachausstellung weist aktuellen Stand der Technik peter.mader@astrad.org<br />

insgesamt eine Fläche von in einer fachlich sehr interes- www.astrad.org<br />

<strong>über</strong> 9.000 m sant zusammengestellten Vor-<br />

2 RKM Rasenpflege & Kommunal<br />

Maschinen – Handels- und Dienstleistungs<br />

GmbH<br />

St. Pöltnerstraße 120<br />

3130 Herzogenburg<br />

Tel. 02782 83222 Fax Dw 83<br />

office@rkm.co.at<br />

www.rkm.co.at und<br />

Die Verrottung des Mähgutes wir durch optimale Zer- www.johndeere.at<br />

kleinerung und Verteilung beschleunigt.<br />

auf. E.E.E.E.


Das Handy hilft ...<br />

... die <strong>Handymasten</strong>steuer nicht<br />

Das Handy ist <strong>zum</strong> ständigen Begleiter<br />

geworden. Besonders in entlegenen<br />

Gebieten bietet ein Handy die Möglichkeit<br />

bei einem Unfall schnell Hilfe zu<br />

holen. Nur mit einem gut ausgebauten<br />

Mobilfunknetz können Notrufe sicher<br />

abgewickelt werden. mobilkom austria<br />

versorgt mehr als 3 Millionen Kunden<br />

mit dem größten Mobilfunknetz Österreichs.<br />

Damit sichern wir auch den<br />

Wirtschaftsstandort Österreich.<br />

2,1 Millionen Notrufe<br />

pro Jahr<br />

Jedes Jahr leiten wir mehr als 2,1 Millionen<br />

Notrufe an die Rettungsleitstellen<br />

weiter. Die vom Niederösterreichischen<br />

Landtag verabschiedete <strong>Handymasten</strong>steuer<br />

erschwert den Ausbau<br />

des Handynetzes besonders in den<br />

ländlichen Regionen. Trotzdem wollen<br />

wir unseren Beitrag zur Sicherheit der<br />

ÖsterreicherInnen leisten. Ein Teil dieser<br />

Verantwortung ist auch die Information<br />

<strong>über</strong> Notrufnummern und wie<br />

Nur mit einem gut ausgebauten Mobilfunknetz<br />

können Notrufe sicher abgewickelt<br />

werden.<br />

Wirtschafts-Info<br />

man im Notfall mit dem Handy sicher<br />

reagiert. Laut einer mobilkom austria<br />

Studie weiß nur jede/r vierte ÖsterreicherIn<br />

<strong>über</strong> den Euro-Notruf Bescheid.<br />

Darum bietet mobilkom austria nun<br />

einen Folder <strong>zum</strong> Thema „Mobilfunk<br />

und Sicherheit“. Darin finden Sie<br />

genauere Informationen dar<strong>über</strong>, was<br />

bei einem Notruf zu berücksichtigen ist<br />

und wie man im Notfall am besten reagiert.<br />

Um den Folder zu bestellen<br />

schicken Sie ein E-Mail an sicherheit@mobilkom.at<br />

oder rufen Sie uns<br />

an unter der kostenlosen Info-Hotline<br />

0800 664 664. Der neue Folder enthält<br />

auch einen Aufkleber mit den wichtigsten<br />

Notrufnummern, der auf keinem<br />

Handy fehlen sollte.<br />

Informationen:<br />

mobilkom austria<br />

Obere Donaustraße 29<br />

1020 Wien<br />

Tel.: 01/ 33 161 - 0<br />

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CHANCEN<br />

VIELFALT<br />

Immer mehr Gemeinden nützen die Chance einer<br />

Leasingfinanzierung. Österreichs Spezialisten für<br />

kommunale Leasingprojekte sagen Ihnen wie.<br />

E-Mail: anfrage@kommunal-leasing.at<br />

www.kommunal-leasing.at<br />

KOMMUNAL 37<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

ARGEV: Höhere Zielvorgaben für Verpackungssammlung 2004 erreicht<br />

Sammelmengen<br />

erneut gesteigert<br />

Mit dem Jahr 2004 hat das Umweltministerium die Ziele der Verpackungssammlung der<br />

ARGEV spürbar angehoben. Statt bisher 70 Prozent müssen nun 83 Prozent der bei der<br />

ARA lizenzierten Kunststoffverpackungen erfasst werden. Die ARGEV hat auch diese in<br />

der EU höchsten Ziele erreichen können.<br />

Von 203.831 t aus<br />

der getrennten<br />

Sammlung wurden<br />

151.256 t (+2,0 Prozent)<br />

<strong>über</strong> die Leichtverpackungssammlung,<br />

38.776 t (-1,5<br />

Prozent) <strong>über</strong> die<br />

Metallsammlung und<br />

13.799 t (+15,6 Prozent)<br />

durch die<br />

Anlieferung und<br />

Übernahme von<br />

Holzverpackungen<br />

aufgebracht.<br />

Die Zielvorgaben des<br />

Umweltministeriums<br />

für die Verpackungssammlung<br />

haben<br />

unmittelbaren Einfluss<br />

auf die Kosten. Der ARGEV ist es<br />

trotz der Mengensteigerung um 5 % im<br />

vergangenen Jahr gelungen, die Stückkosten<br />

erneut um 2,5 Prozent zu senken.<br />

Die ARGEV hat damit seit 1995<br />

eine Kostenreduktion von 40 Prozent<br />

erreicht, die maßgeblich zu den wiederholten<br />

Senkungen der ARA Lizenztarife<br />

beigetragen hat.<br />

Noch mehr<br />

Sammelbehälter<br />

Den rund 8,14 Millionen ÖsterreicherInnen<br />

standen im Rahmen des ARA<br />

Systems 2004 bereits <strong>über</strong> 2,4 Millionen<br />

Sammelbehelfe (Behälter, Säcke)<br />

für die getrennte Sammlung von Kunststoff-,<br />

Metall-, Papier- und Glasverpackungen<br />

zur Verfügung. Den<br />

Löwenanteil, nämlich knapp zwei Drittel,<br />

trug die ARGEV mit ihren Sammel-<br />

38 KOMMUNAL<br />

Die Plastikflaschensammlung<br />

prägt ein neues Erscheinungsbild<br />

der ARGEV.<br />

systemen für Leicht- und<br />

Metallverpackungen bei.<br />

Insgesamt konnten bereits<br />

mehr als 1,8 Millionen österreichische<br />

Haushalte (54 Prozent)<br />

ihre Leichtverpackungen<br />

/ Plastikflaschen auf die<br />

denkbar bequemste Weise<br />

entsorgen: „ab Haus“.<br />

Plastikflaschensammlung<br />

Für 3 Millionen Einwohner<br />

wurde die gewohnte<br />

gemischte Leichtverpackungssammlung<br />

durch<br />

die gezielte Erfassung von<br />

Plastikflaschen ersetzt. Damit<br />

setzt die ARGEV auf die gezielte Sammlung<br />

von stofflich verwertbaren Verpackungen:<br />

Getränkeflaschen, Kunststoffflaschen<br />

für Spül- und Reinigungsmittel,<br />

Körperpflegeprodukte u. a. m.<br />

Alle anderen Leichtverpackungen werden<br />

in diesen Regionen im Restmüll<br />

gesammelt und als Brennstoff genutzt.<br />

Ein Lob den<br />

KonsumentInnen<br />

Die ersten Erfahrungen mit der Plastikflaschensammlung<br />

bestätigen<br />

bereits die positiven Versuchsergebnisse,<br />

vor allem der Anteil an Verunreinigungen<br />

im Sammelmaterial ist<br />

signifikant zurückgegangen und liegt<br />

in vielen Regionen bereits stabil unter<br />

10 %. Bundesweit nahm der Fehlwurfanteil<br />

von 25,1 auf 23,8 Prozent ab.<br />

ARGEV Know-how im<br />

EAG-Bereich im Einsatz<br />

Anfang Mai 2005 haben ARA und<br />

ARGEV die ERA Elektro Recycling Austria<br />

GmbH gegründet, die das Sammel- und<br />

Verwertungssystem für Elektro-Altgeräte<br />

aufbauen und dabei auf Know-how und<br />

Ressourcen von ARA und ARGEV zurückgreifen<br />

wird. Damit kommen sie einem<br />

Wunsch ihrer Lizenzpartner nach, das bei<br />

ARA und ARGEV vorhandene Know-how<br />

und die im ARA System geschaffenen<br />

Ressourcen auch für ihre (Alt-) Geräte<br />

nutzen zu können.<br />

ARGEV exportiert<br />

Know-how<br />

Nach zahlreichen, meist gemeinsam mit<br />

der ARA abgewickelten, internationalen<br />

Consulting-Projekten z.B. in Portugal,<br />

Ungarn oder Singapur steht derzeit ein so<br />

genanntes „Twinning-Projekt“ der EU in<br />

Estland in den Startlöchern. Unter Federführung<br />

des Umweltbundesamtes wird<br />

eine österreichische Projektgemeinschaft<br />

im Auftrag der EU ein Jahr lang in Estland<br />

die Konzeption und den Aufbau eines landesweiten<br />

Sammel- und Verwertungssystems<br />

für Verpackungen unterstützen.<br />

Informationen:<br />

ARGEV Verpackungsverwertungs-<br />

Ges.m.b.H.<br />

Lindengasse 43 / 13<br />

1071 Wien<br />

Tel: 01 - 521 49 - 0<br />

Fax: ++ 43 - 1 - 523 85 40<br />

E-Mail: office@argev.at<br />

www.argev.at<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

MediaWatch-Analyse<br />

Erfolgsthemen im<br />

Tourismus<br />

Tourismusregionen investieren oft viel Geld und Zeit in Medienarbeit, ohne genau zu<br />

wissen, was Journalisten wollen. Fundierte PR-Erfolgskontrolle wäre da ein Schlüssel zu<br />

mehr Erfolg. APA-MediaWatch analysierte in Kooperation mit tm – TourismusMagazin –<br />

die mediale Berichterstattung in internationalen Meinungsführer-Medien in Österreich,<br />

Deutschland, Schweiz und Südtirol.<br />

Aktuelle Untersuchungen belegen, dass<br />

rund 2/3 aller Tourismusregionen mit<br />

selbst produzierten Texten und Bildern<br />

Journalisten ansprechen. Der Erfolg<br />

dieses Aufwandes, der hohe Zeit- und<br />

Finanzressourcen bindet, wird dar<strong>über</strong><br />

hinaus kaum hinterfragt. Wenn <strong>über</strong>-<br />

haupt, dann werden Abdrucke in den<br />

Medien in so genannten „Presseclippings“<br />

zusammengefasst. „Wenn die<br />

touristische Medienarbeit einen konkreten<br />

und erfolgreichen Beitrag zur Positionierung<br />

eines Markenangebots leisten<br />

soll, dann sind zur Erfolgskontrolle<br />

weitere Erkenntnisse wichtig und notwendig“,<br />

erklärt Clemens Pig,<br />

Geschäftsführer der Innsbrucker APA-<br />

Tochter MediaWatch.<br />

Die in Kooperation mit dem TourismusMagazin,<br />

einem österreichweit<br />

erscheinenden Branchenmedium,


Quelle: APA-MediaWatch /<br />

tm – TourismusMagazin; Untersuchungszeitraum<br />

Juli 2004, in Prozent<br />

erstellte Medienresonanz-Analyse <strong>über</strong><br />

die Tourismus-Berichterstattung setzt<br />

dabei auf detaillierte Themen- und<br />

Imageanalysen.<br />

50 Medien beobachtet<br />

Beobachtet und analysiert wurden<br />

dabei rund 50 deutschsprachige Meinungsführermedien.<br />

Mit dieser Art von<br />

PR-Controlling können Touristiker<br />

wichtige Fragen beantworteten: Wie oft<br />

kommt man in den Medien vor? Mit<br />

Quelle: APA-MediaWatch /<br />

tm – TourismusMagazin; Untersuchungszeitraum<br />

Juli 2004, in Prozent<br />

„Wenn ich die Topthemen der Reisejournalisten kenne, kann ich mit PR-Botschaften<br />

eher landen.“, Clemens Pig, GF der APA-MediaWatch.<br />

Der getrennte Blick auf österreichische und internationale Medien zeigt eklatante<br />

Unterschiede in der Tourismus-Berichterstattung: Während österreichische Medien<br />

viel öfter <strong>über</strong> Wellness- und Vitalangebote berichten als deutsche Redaktionen, dreht<br />

sich dieses Bild bei den Themen „Wandern/Nordic Walking“ geradezu um. Denn dar<strong>über</strong><br />

schreiben deutsche Journalisten wiederum sehr viel öfter als österreichische Kollegen.<br />

Über „Kulturangebote“ als zweitwichtigstes Thema wurde tendenziell am positivsten<br />

berichtet.<br />

welchen Themen und Angeboten? Und<br />

wie fällt die Berichterstattung aus: positiv,<br />

negativ oder neutral?<br />

Zukunftsorientierte<br />

Erkenntnisse<br />

Daraus lassen sich zukunftsorientierte<br />

Erkenntnisse für die öffentlichkeitswirksame<br />

Positionierung ableiten: „Die<br />

Österreich Werbung setzt seit geraumer<br />

Zeit auf diese fundierte Art der Medien-<br />

Quelle: APA-MediaWatch / tm – TourismusMagazin;<br />

Untersuchungszeitraum<br />

September 2004, in Prozent<br />

Analyse und lässt die gewonnenen<br />

Erkenntnisse permanent in die aktuelle<br />

PR-Arbeit einfließen“, so Clemens Pig.<br />

Information:<br />

Erfolg hat viele<br />

Niederösterreicher.<br />

PR-Ranking: Österreichs - laut ÖHV-<br />

Destinationsstudie - umsatzstärkste<br />

Tourismusregionen im Medientest.<br />

Über Wien wird am meisten berichtet,<br />

Tirol dominiert in Summe die Berichterstattung<br />

und die Region Arlberg hat<br />

das beste Medien-Image.<br />

APA-DeFacto GmbH<br />

Alexandra Buchl<br />

Tel.: +43/1/360 60-5620<br />

E-Mail: alexandra.buchl@apa.at<br />

Web: http://www.apa-defacto.at<br />

Wir in Niederösterreich konnten in den letzten Jahren einen enormen<br />

Aufschwung verbuchen. Mit einem Wirtschaftswachstum von 2,6 % liegen<br />

wir in Österreich ganz vorne: Weit <strong>über</strong> dem Bundesdurchschnitt, viermal<br />

so hoch wie Wien und das Burgenland. Mit <strong>über</strong> 550.000 Beschäftigten<br />

haben wir heute so viele Arbeitsplätze im Land wie nie zuvor. Doch auch<br />

bei unseren Nachbarn und in den neuen EU-Ländern punkten wir mit hohen<br />

Exportquoten und viel versprechenden Investitionen. An unserem Wirtschaftstempo<br />

wird sich sobald auch nichts ändern, denn: Wir haben noch viel vor.<br />

WIR HABEN<br />

NOCH VIEL VOR.<br />

E.E.


Sauberkeit und Effizienz –<br />

bösch Teppichsauger<br />

Effizientes Arbeiten macht Spaß! Ein motiviertes Reinigungspersonal<br />

sorgt für perfekte Sauberkeit. In kurzer<br />

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Sauberkeit ist unentbehrlich. Genauso wie die bösch<br />

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Extrem leise Betriebsweise<br />

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Walter Bösch KG | Industrie Nord | A-6890 Lustenau<br />

reinigung www.boesch.at<br />

Sauberer Brennstoff gegen Feinstaub<br />

Bund und Länder<br />

empfehlen erstmals<br />

Flüssiggas<br />

Flüssiggas ist einer der effizientesten,<br />

kostengünstigsten<br />

und umweltschonendsten<br />

Brennstoffe. Er wird nicht nur<br />

von der EU, sondern auch in<br />

Art. 15a B-VG-Vereinbarung<br />

der Wohnbauförderung zwischen<br />

Bund und Ländern von<br />

Dezember 2004 empfohlen.<br />

Laut Bundesumweltamt ist<br />

der Hauptverursacher von<br />

Feinstaub nicht der Verkehr<br />

(18% des gesamten Feinstaubs),<br />

sondern neben der<br />

Industrie zu einem erheblichen<br />

Teil die vielen Kleinverbraucher<br />

(23%), die mit<br />

ihren teilweise <strong>über</strong>alterten<br />

Heizanlagen Feinstaubemissionen<br />

freisetzen.<br />

Flüssiggas verhindert<br />

Feinstaub<br />

Neben der Nutzung erneuerbarer<br />

Energieträger wie Sonnen-<br />

oder Windenergie, die<br />

in unseren Breiten allerdings<br />

nur eingeschränkt ausgeschöpft<br />

werden können, sind<br />

es vor allem mit fossilen<br />

Brennstoffen betriebene<br />

moderne Heizgeräte, die zu<br />

einer erheblichen Reduktion<br />

des Feinstaubs beitragen können.<br />

Und hier kommt der in<br />

Österreich noch viel zu wenig<br />

beachtete Brennstoff Flüssiggas<br />

ins Spiel. Dabei ist Flüssiggas<br />

einer der umweltschonendsten<br />

Energieträger <strong>über</strong>haupt:<br />

Es verursacht in Kombination<br />

mit modernster<br />

Brennertechnologie die<br />

geringsten Emissionen aller<br />

klassischen Energieträger.<br />

Flüssiggas verfügt <strong>über</strong> den<br />

höchsten Heizwert aller fossiler<br />

Energieträger (12,87 kW<br />

per Kilo). Ruß und Staub entstehen<br />

bei der Flüssiggasverbrennung<br />

praktisch <strong>über</strong>haupt<br />

nicht (siehe Grafik).<br />

Jahres-Emissionen Staub<br />

Das Heizsystem kann bei<br />

Bedarf auch rasch auf Erdgasbetrieb<br />

umgestellt werden.<br />

Ein neuer Brenner ist<br />

nicht notwendig.<br />

Wohnbauförderung<br />

„Das besonders saubere Flüssiggas<br />

ist somit einer der<br />

modernsten Energieträger<br />

<strong>über</strong>haupt“, erläutert Friedrich<br />

Ofner vom Österreichischen<br />

Verband für Flüssiggas<br />

(ÖVFG). Das hat bereits Eingang<br />

in die „Vereinbarung<br />

zwischen Bund und Ländern<br />

<strong>über</strong> gemeinsame Qualitätsstandards<br />

für die Förderung<br />

der Errichtung und Sanierung<br />

von Wohngebäuden <strong>zum</strong><br />

Zweck der Reduktion des Ausstoßes<br />

von Treibhausgasen“<br />

(WBF Art. 15a B-VG) gefunden.<br />

In Verbindung mit<br />

moderner Brennwerttechnik<br />

wird Flüssiggas hier als förderungswürdig<br />

empfohlen.<br />

Informationen:<br />

ÖVFG Österreichischer<br />

Verband für Flüssiggas<br />

Friedrich Ofner<br />

Geschäftsführer<br />

Schubertring 14<br />

1010 Wien<br />

E-Mail: ofner@fluessiggas.net<br />

Mobil: 0664 4228383<br />

www.fluessiggas.net<br />

www.brennstoffvergleich.at<br />

E.E.


Public Management für Gemeinden<br />

◆ Mag. Martin Platzer<br />

Die Zuordnung von Aufgaben zu einer<br />

bestimmten Gebietskörperschaft erfolgt<br />

nach organisatorischen Grundsätzen.<br />

Dies gilt nicht nur für hoheitliche Aufgaben<br />

sondern auch für jene privatwirtschaftlichen<br />

Verwaltungshandlungen,<br />

mit denen ein im öffentlichen Interesse<br />

gelegener Zweck verfolgt wird. Damit<br />

sind insbesondere auch die Tätigkeiten<br />

der „Daseinsvorsorge“ (zB<br />

Wasserversorgung, Abwasser-<br />

und Müllentsorgung<br />

uvam) in die Kostentragungspflicht<br />

der Gemeinden<br />

einbezogen.<br />

Der Umfang der von den<br />

Gemeinden zu besorgenden<br />

Aufgaben ist gesetzlich<br />

determiniert. Gegen diese<br />

Art der Aufgaben<strong>über</strong>tragung<br />

haben die Gemeinden<br />

kein Abwehrmittel; eine Gemeinde muss<br />

die ihr gesetzlich <strong>über</strong>tragenen Aufgaben<br />

wahrnehmen. Auch bei den Einnahmen,<br />

die eine Gemeinde zur Deckung<br />

der mit der Aufgabenerfüllung verbundenen<br />

Kosten erzielen kann, sind ihr<br />

enge Grenzen gesetzt: der Löwenanteil<br />

der frei verfügbaren Gemeindeeinahmen<br />

wird im FAG geregelt. Die wenigen (frei<br />

verfügbaren) Einnahmen aus Abgaben<br />

aufgrund des freien Beschlussrechts (§<br />

15 FAG 2005) spielen in den meisten<br />

Gemeinden keine nennenswerte wirtschaftliche<br />

Rolle, die Einnahmen aus<br />

Gebühren (§ 15 Abs 3 FAG 2005) unterliegen<br />

sowohl der Zweckwidmung als<br />

auch den Einschränkungen<br />

des<br />

Äquivalenzprinzips.<br />

Das heisst, es herrscht<br />

der Grundsatz<br />

der Kostendeckung<br />

bei Ermittlung der<br />

Gebührenhöhe,<br />

eine fiskalische und<br />

damit für andere<br />

Gemeindeaufgaben<br />

nutzbare<br />

Gebührenkomponente ist an sich<br />

unzulässig. Damit hat die Gemeinde<br />

weder hinsichtlich der Art und des<br />

Umfanges der Aufgaben, noch hinsichtlich<br />

der dafür notwendigen Einnahmen<br />

echte Autonomie. Das einzige „Steuerrad“,<br />

an dem die Gemeinde drehen<br />

Public Management<br />

Spezielle Lösungen für<br />

spezielle Probleme<br />

Nach den Grundsätzen des Finanz-Verfassungsgesetzes (§ 2 F-VG) tragen die Gebietskörperschaften<br />

den Aufwand, der sich aus der Besorgung ihrer Aufgaben ergibt. Weder die Art der<br />

Aufgaben noch die dazu nötigen Einnahmen können von der Gemeinde wesentlich beeinflusst<br />

werden. Das einzige „Steuerrad“, an dem die Gemeinde drehen kann, sind die mit<br />

der Aufgabenerbringung verbundenen Kosten. Hier setzt „Public Management“ an.<br />

Bei den Einnahmen,<br />

die eine Gemeinde zur<br />

Deckung der Kosten<br />

erzielen kann, sind ihr<br />

enge Grenzen gesetzt.<br />

Einnahmen aus kommunalen Gebühren<br />

unterliegen unter anderem dem Äquivalenzprinzip.<br />

Das heisst, es herrscht der<br />

Grundsatz der Kostendeckung bei Ermittlung<br />

der Gebührenhöhe, eine fiskalische<br />

und damit für andere Gemeindeaufgaben<br />

nutzbare Gebührenkomponente<br />

ist an sich unzulässig.<br />

kann sind die mit der Aufgabenerbringung<br />

verbundenen Kosten. Hier setzt<br />

„public management“ an.<br />

Was ist<br />

„public management“?<br />

Der Begriff „public management“<br />

umfasst in einem weiten Sinn alle Maßnahmen,<br />

die ein öffentlicher Rechtsträger<br />

unter Wahrung der ihn treffenden<br />

◆ Mag. Martin Platzer ist Vergaberechts-<br />

und Privatisierungsexperte<br />

KOMMUNAL 43<br />

Foto: Platzer & Partner


Public Management<br />

rechtlichen Verpflichtungen zur Optimierung<br />

seiner Kosten tätigen kann. Dazu<br />

gehören<br />

◆ Organisatorische Maßnahmen (Organisationsoptimierung),<br />

◆ Aufwandsreduktionen und- optimierungen<br />

sowie<br />

◆ Aufgabenreduktionen und –optimierungen.<br />

Wesentlich für erfolgreiches public<br />

management ist die Berücksichtigung<br />

der für den öffentlich-rechtlichen Rechtsträger<br />

spezifischen Rechtspflichten,<br />

dazu gehört<br />

◆ die „Unverrückbarkeit“ der Aufgaben,<br />

◆ im Bereich der hoheitlichen Tätigkeit<br />

va die<br />

Sicherung<br />

der Rechtsstaatlich-<br />

keit(Rechtsmittel<br />

gegen<br />

hoheitlichesHandeln<br />

sind<br />

aus der<br />

Sicht der<br />

Behörde<br />

„ineffizient“,<br />

aber<br />

aus Sicht<br />

der Gesamtrechtsordnung geboten) und<br />

◆ im Bereich der Privatwirtschaftsverwaltung<br />

va Einschränkungen der Privatautonomie,<br />

wie Kontrahierungszwang,<br />

Versorgungszwang oder auch das Vergaberecht<br />

Public management“<br />

Initiativen müssen aus dem<br />

jeweiligen Rechtsträger<br />

kommen; ihre Umsetzung<br />

kann sowohl organisationsintern,<br />

als auch<br />

durch Beiziehung externer<br />

Berater erfolgen.<br />

Damit versagen im Bereich „public<br />

management“ viele Instrumente, die im<br />

rein privatwirtschaftlichen Bereich, etwa<br />

bei der Sanierung von Unternehmen<br />

angewendet werden:<br />

◆ Fusionen und die daraus erwachsenden<br />

Potenziale spielen keine Rolle,<br />

◆ es gibt nur beschränkt die Möglichkeit<br />

zur „Konzentration (Reduktion) auf<br />

Kernkompetenzen“,<br />

◆ Verwaltungsabläufe können nur<br />

begrenzt eingespart werden (<strong>zum</strong> Beispiel<br />

Rechtsmittelverfahren).<br />

◆ Auch „unwirtschaftliche“ Einzelmaßnahmen<br />

müssen durchgeführt werden<br />

(beispielsweise der Kanalanschluss für<br />

den einzeln liegenden Zweitwohnsitz an<br />

der Gemeindegrenze)<br />

Diese spezifischen Unterschiede zwingen<br />

dazu, „public management“ als eigenständige<br />

Disziplin anzusehen, die spezifische<br />

Lösungen für spezifische Probleme<br />

erarbeitet.<br />

„Public management“ Initiativen müssen<br />

44 KOMMUNAL<br />

Hauptproblem der internen Umsetzung<br />

ist meist mangelnde praktische Erfahrung<br />

mit neuen Instrumenten, Hauptproblem<br />

der externen Unterstützung ist<br />

neben der Kompetenz des Beraters<br />

meist die Frage der Kosten.<br />

aus den jeweiligen Rechtsträger kommen;<br />

ihre Umsetzung kann sowohl organisationsintern,<br />

als auch durch Beiziehung<br />

externer Berater erfolgen. Wesentlich<br />

ist in beiden Fällen ausreichendes<br />

fächer<strong>über</strong>greifendes und spezifisches<br />

Know how.<br />

Hauptproblem der internen Umsetzung<br />

ist meist mangelnde praktische Erfahrung<br />

mit neuen Instrumenten, Hauptproblem<br />

der externen Unterstützung ist<br />

neben der Kompetenz des Beraters meist<br />

die Frage der Kosten.<br />

Kostenoptimierung<br />

durch Kooperation<br />

Eine Möglichkeit zur Kostenoptimierung<br />

ist die Reduktion von Kosten durch<br />

Kooperation: So haben sich etwa alle<br />

Vorarlberger Gemeinden in einem<br />

Gemeindeverband zusammengeschlossen,<br />

zu dessen Aufgaben ua die Durchführung<br />

von Vergabeverfahren zur<br />

gemeinsamen Beschaffung von Waren<br />

und Dienstleistungen gehört; dabei<br />

wurden ua die Lieferung von Bildschirmarbeitsplätzen<br />

für Schulen oder<br />

die Lieferung von Büromaterial gemeinsam<br />

ausgeschrieben. Auch wenn der<br />

Verfasser bei der Umsetzung als Berater<br />

beteiligt war, handelt sich im wesentlichen<br />

um eine intern umgesetzte „public<br />

management“ Maßnahme. Die Einsparungen<br />

liegen weniger in den Preisreduktionen<br />

aufgrund der Nachfragebündelung,<br />

sondern vor allem im Entfall<br />

von mehreren hundert Einzelbeschaffungsvorgängen<br />

und dem damit verbundenen<br />

Aufwand.<br />

Einsparungen durch<br />

Outsourcing<br />

Die Gemeinde Waidhofen an der Thaya<br />

hat sich entschlossen, anstelle des Neubaus<br />

einer eigenen Kläranlage diesen<br />

Bau an einen Konzessionär zu vergeben,<br />

der die Anlage im eigenen Namen<br />

errichtet und baut und dafür ein leistungsabhängiges<br />

Entgelt je m∏ erhält.<br />

Es handelt sich dabei um eine mit externer<br />

Unterstützung umgesetzte Maßnahme.<br />

Die Einsparungen dieses outsourcing<br />

Projektes liegen einmal im<br />

Bereich der Investition: der Auftragnehmer<br />

verfolgt eine „design to cost“ – Philosophie,<br />

da sich jede Einsparung unmittelbar<br />

auf seine Angebotsposition (er<br />

wird „billiger“ als die Konkurrenz) und<br />

in Zukunft auf seinen Gewinn auswirkt.<br />

Auf der anderen Seite kann der private<br />

Betreiber in der Betriebsführung und<br />

Wartung Synergien („economies of<br />

scale“) nutzen. So erfolgt die Betriebs<strong>über</strong>wachung<br />

und Fernwartung der<br />

Kläranlage Waidhofen durch die Wienkanal.<br />

Zusammenfassung<br />

◆ Ziel von Public management ist die<br />

Optimierung der Kostenseite gemeindeeigener<br />

Aufgaben<br />

◆ Public management erfordert ein spezifisches<br />

Eingehen auf spezifische Probleme<br />

der Gemeinden unter Beachtung der spezifischen<br />

Rahmenbedingungen; es gibt<br />

keine Standardlösungen<br />

◆ Public management ist kein großer aufwändiger<br />

Einzelwurf sondern ein Bündel<br />

an spezifischen Einzelmaßnahmen zur<br />

Effizienzsteigerung und Kostenreduktion.


Zillertal Arena<br />

Bringt nicht nur<br />

die „Biker“ auf<br />

den „Holzweg“<br />

Das größte Skigebiet des Zillertales,<br />

die Zillertal Arena,<br />

zeigt sich nicht nur im Winter<br />

von seiner abwechslungsreichen<br />

und spannenden<br />

Seite. Mit neuen Panoramawegen,<br />

darunter auch ein<br />

„Holzweg“, der die Schönheit<br />

der Zillertaler Bergwelt<br />

Schritt für Schritt lüftet, einer<br />

großzügigen Erweiterung des<br />

Bike-Touren-Wegenetzes und<br />

ausgeklügelten Wellnessprogrammen<br />

startet die vielfältigste<br />

Sommer-Arena der<br />

Alpen durch. Aber auch die<br />

alt bewährten Attraktionen,<br />

wie <strong>zum</strong> Beispiel der Freizeit-<br />

park Zell am Ziller oder die<br />

Sternwarte mit Planetarium<br />

in Königsleiten, machen aus<br />

der Arena (Zell, Gerlos, Hippach,<br />

Wald, Königsleiten und<br />

Krimml) ein Sommerurlaubs-<br />

Traumland.<br />

Pisten frei <strong>zum</strong><br />

Nordic Walking<br />

Wo im Winter tausende<br />

Skisportbegeisterte ihre<br />

Schwünge ins Tal ziehen,<br />

macht der Sommer Platz für<br />

schier unendliches Nordic<br />

Walking-Vergnügen. Das vielseitige<br />

Angebot der Zillertal<br />

Arena mit seinen perfekt aus-<br />

geschilderten Wanderrouten<br />

und professionellen Trainern<br />

wurde erneut ausgeweitet.<br />

Dem allgemeinen Trend folgend,<br />

baut die Zillertal Arena<br />

damit die führende Position<br />

als Nordic-Walking-Arena<br />

konsequent aus.<br />

Freie Bahn<br />

für Biker<br />

Vielseitiges Angebot - nicht nur für „Biker“<br />

Nicht umsonst wird die Zillertal<br />

Arena auch gerne als Bikearena<br />

bezeichnet, denn <strong>über</strong> 230<br />

Mountainbikekilometer aller<br />

Schwierigkeitsgrade und mit<br />

grandioser Aussicht laden <strong>zum</strong><br />

„Strampeln“ ein. Um Einsteigern<br />

den Aufstieg zu erleichtern, befördern<br />

die Bergbahnen die Räder<br />

kostenlos. Geruhsamen Radspaß<br />

bieten außerdem auch die Radwege<br />

im Tal, wo man den Drahtesel<br />

auch direkt bei den Bahnhöfen<br />

der Zillertal-Bahn ausleihen<br />

kann.<br />

Informationen:<br />

Das komplette Angebotsspektrum<br />

für Zell, Gerlos,<br />

Hippach, Wald, Königsleiten<br />

und Krimml findet<br />

sich unter<br />

www.zillertalarena.com<br />

E.E.<br />

Bürgermeister-Schnapsturnier<br />

Den ROTE NASEN<br />

„spielend helfen“<br />

Bürgermeister<br />

aus ganz Niederösterreich<br />

schnapsen am<br />

24. September<br />

in Krems für<br />

einen guten<br />

Zweck.<br />

ROTE NASEN Clowndoctors<br />

sind in Niederösterreich seit<br />

vielen Jahren ein fixer<br />

Bestandteil des Krankenhausalltages.<br />

Finanziert wird die<br />

Arbeit des Vereins vor allem<br />

durch private Spenden. Für<br />

das Jahr 2006 ist die Finanzierung<br />

der Clownbesuche<br />

in Niederösterreich allerdings<br />

noch nicht gesichert.<br />

Deshalb haben ROTE<br />

NASEN eine niederösterreichweite<br />

Hilfsaktion<br />

gestartet. Einer der Höhepunkte<br />

ist ein großes Benefiz-Schnapsturnier<br />

Turnier<br />

am 24. September in Krems<br />

Wirtschafts-Info<br />

unter der Schirmherrschaft<br />

von<br />

Herrn Bürgermeister<br />

Franz<br />

Hölzl. Der Siegergemeinde<br />

stellen<br />

die Bezirksblätter<br />

Niederösterreich<br />

eine halbseitige Präsentation<br />

in einer Niederösterreich-<br />

Gesamtausgabe der Bezirksblätter<br />

zur Verfügung.<br />

Informationen:<br />

Citroen C3-Schnapsturnier:<br />

24. Sept. 2005<br />

Krems, Wachauer<br />

Messehalle<br />

Beginn: 13:00 Uhr<br />

Anmeldung unter:<br />

karin.slamanig@<br />

rotenasen.at bzw.<br />

Tel. 01-318 03 13 31.<br />

www.rotenasen.at<br />

Genauso einfach<br />

kann auch Ihre<br />

Heizung sein.<br />

Wollen Sie wissen wie intelligent<br />

es ist mit Flüssiggas<br />

zu heizen? Ihr Leben komfortabler<br />

werden zu lassen<br />

und dabei die Umwelt zu<br />

schonen? Und dazu noch<br />

Geld sparen? Alle Infos<br />

und Adressen erhalten Sie<br />

unter:<br />

www.fluessiggas.net<br />

… einfach intelligent<br />

Schubertring 14, 1010 Wien<br />

office@fluessiggas.net<br />

KOMMUNAL 45<br />

E.E.


Public Management<br />

Erfolgreiche Öffentlichkeitsbeteiligung in Gemeinden<br />

Wagnis partizipative<br />

Gemeindeentwicklung<br />

Die Zusammenarbeit mit der Gemeindebevölkerung bei Planung und Entscheidungsfindung<br />

kann vielfältigen Nutzen bringen. Ein neues Handbuch zeigt, wie Beteiligung<br />

in der Praxis nicht nur gelingt, sondern sich das Wagnis auch lohnt.<br />

◆ Dr. Martina Handler<br />

Als sich die oberösterreichische<br />

Gemeinde Munderfing 1996 entschloss,<br />

ein örtliches Entwicklungskonzept<br />

gemeinsam mit den Gemeindebewohnern<br />

zu erstellen, herrschte noch Skepsis.<br />

Wenn zu viele mitreden, verlängert<br />

das nicht den Prozess unnötig? Kommen<br />

da nicht eine Menge unerfüllbarer<br />

Wünsche – und Kosten – auf die<br />

Gemeinde zu? Inzwischen sind die<br />

Munderfinger begeisterte Beteiligungsprofis<br />

geworden, die in immer wieder<br />

neuen Projekten die Lebensqualität und<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der ländlichen<br />

Gemeinde nachhaltig <strong>zum</strong> Positiven<br />

verändert haben. Ein Ergebnis ist<br />

ein dauerhaft eingerichtetes kommunales<br />

Partizipationsmodell: der sogenannte<br />

„Munderfinger Regelkreis“, der<br />

für das Zusammenwirken von BürgerInnen,<br />

Verwaltung und Politik ein<br />

transparentes Ablaufschema für Entscheidungsfindungen<br />

festlegt. Die auf<br />

dem jährlich abgehaltenen Gemeindetag<br />

eingebrachten Ideen werden vom<br />

Gemeinderat <strong>über</strong>prüft und Prioritäten<br />

◆ Dr. Martina Handler ist Leiterin<br />

des Themenbereichs Partizipation in<br />

der Österreichischen Gesellschaft für<br />

Umwelt und Technik (ÖGUT)<br />

46 KOMMUNAL<br />

festgesetzt. In den Gemeinderatsausschüssen<br />

werden diese Ideen – wieder<br />

mit Beteiligung von BürgerInnen in<br />

Planungsgruppen – weiter konkretisiert<br />

und für die Umsetzung vorbereitet.<br />

Dar<strong>über</strong> hinaus gibt es vielfältige Möglichkeiten<br />

sich an der Gemeindeentwicklung<br />

aktiv zu beteiligen, was in<br />

hohem Maß die Identifikation der BürgerInnen<br />

mit der Gemeinde gefestigt<br />

hat. „Durch die enge Zusammenarbeit<br />

ist ein neues Demokratieverständnis<br />

entstanden, Politik und Verwaltung<br />

agieren nicht abgehoben, den Menschen<br />

wird laufend die Möglichkeit<br />

geboten, sich persönlich einzubringen“,<br />

resümiert ein Vertreter der Gemeinde.<br />

Um eine zukunftsfähigeWirtschaftsentwicklung<br />

zu fördern,<br />

wurde im Jahr 2004<br />

ein weiterer innovativer<br />

Prozess initiiert.<br />

Der „Lokale Aktionsplan<br />

für Beschäftigung<br />

und Bildung“ (LABB)<br />

zielt auf die langfristige<br />

Sicherung des<br />

Standorts durch den<br />

Aufbau eines Netzwerks<br />

von Wirtschaft,<br />

Politik, Verwaltung,<br />

Bildungseinrichtungen,<br />

Sozialpartnern,<br />

lokalen und regionalen<br />

Organisationen und BürgerInnen<br />

ab. Sieben gemeinsam entwickelte Projekte<br />

sind bereits am Laufen: etwa das<br />

„Wirtschaftsservice der Gemeinde“ als<br />

erste lokale Anlaufstelle für Unternehmen,<br />

das „Netzwerk Einstieg“, einer<br />

lokalen Job- bzw. Arbeitskräftebörse<br />

Heute bezweifelt<br />

in Munderfing<br />

niemand mehr, dass<br />

die Mitbestimmung<br />

aller Betroffenen und<br />

Interessierten die richtige<br />

Strategie für eine<br />

gedeihliche Gemeindeentwicklung<br />

ist.<br />

oder das „Kooperationsdreieck Schule-<br />

Wirtschaft-Eltern“. Heute bezweifelt in<br />

Munderfing niemand mehr, dass die<br />

Mitbestimmung aller Betroffenen und<br />

Interessierten die richtige Strategie für<br />

eine gedeihliche Gemeindentwicklung<br />

ist.<br />

Verkehrspolitik im Dialog<br />

mit der Bevölkerung<br />

Der Verkehr und seine sozialen, wirtschaftlichen<br />

und ökologischen Auswirkungen<br />

sind immer wieder viel und<br />

gegensätzlich diskutiertes Thema in<br />

Gemeinden. So auch in den VorarlbergerNachbargemeinden<br />

Mäder und Frastanz.<br />

2002 schlossen<br />

sich die beiden<br />

Gemeinden mit drei<br />

Kommunen aus Liechtenstein<br />

und der<br />

Schweiz <strong>zum</strong> „Mikronetzwerk<br />

Rheintal“<br />

zusammen, um für die<br />

Verkehrsprobleme der<br />

Region Handlungsvorschläge<br />

zu erarbeiten<br />

– sowohl innerhalb<br />

jeder Gemeinde als<br />

auch gemeinde- und<br />

grenz<strong>über</strong>greifend.<br />

Von Anfang an war<br />

klar: Breit akzeptierte Verkehrslösungen<br />

können nur gemeinsam mit allen<br />

GemeindebürgerInnen erzielt werden.<br />

In 14 Projektteams mit VertreterInnen<br />

aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und<br />

den BürgerInnen wurden in den fünf<br />

Gemeinden eineinhalb Jahre lang eine


Gruppenarbeit im<br />

„Mikronetzwerk Rheintal“<br />

2002 schlossen sich die beiden vorarlberger<br />

Gemeinden Mäder und<br />

Frastanz mit drei Kommunen aus<br />

Liechtenstein und der Schweiz <strong>zum</strong><br />

„Mikronetzwerk Rheintal“ zusammen,<br />

um für die Verkehrsprobleme<br />

der Region Handlungsvorschläge<br />

zu erarbeiten.<br />

Reger Besuch und konzentriertes<br />

Arbeiten in der Zukunftswerkstatt<br />

der liechtensteiner Gemeinde<br />

Schaan.<br />

Diskussions- und Planungsgruppe in<br />

Frastanz.<br />

Die Projektidee einer Pförnteranlage<br />

in Schaanwald, erstellt von den<br />

Teilnehmern der Zukunftswerkstatt<br />

im liechtensteinischen Mauren.<br />

Vielfalt von konkreten Maßnahmen entwickelt<br />

und umgesetzt: etwa zur Verbesserung<br />

der Straßen- und Schulwegsicherheit,<br />

zur Erweiterung des Rad- und<br />

Fußwegenetzes, <strong>zum</strong><br />

alternativen Pendelverkehr<br />

und <strong>zum</strong> Ausbau des<br />

öffentlichen Verkehrsangebots.<br />

Fazit nach Ablauf<br />

des Projekts: Die Arbeit<br />

hat sich mehr als gelohnt.<br />

Die Verkehrssituation in<br />

den Gemeinden und in<br />

der Region konnte nachhaltig<br />

verbessert werden.<br />

Die direkte Einbindung in<br />

die Gemeindepolitik und<br />

die positive Erfahrung,<br />

mit eigenen Ideen zu Veränderung<br />

beitragen zu<br />

können, motiviert viele<br />

der beteiligten BürgerInnen,<br />

sich weiterhin für Gemeindeanliegen<br />

zu engagieren. Auch auf<br />

kommunaler Ebene wird die Zusammenarbeit<br />

weiter fortgesetzt – im<br />

Bereich Verkehr, aber zukünftig auch<br />

zu anderen Themen. Die vorbildhafte<br />

Arbeit in den fünf Gemeinden wurde<br />

noch auf andere Weise belohnt: Das<br />

„Mikronetzwerk Rheintal“ war im<br />

Vorjahr Preisträger des jährlich vergebenen<br />

ÖGUT-Umweltpreises im Bereich<br />

Partizipation.<br />

Beteiligung nicht nur<br />

<strong>zum</strong> Schein<br />

Zwei von vielen erfolgreichen Beispielen,<br />

die zeigen, wie Öffentlichkeitsbeteiligung<br />

in Gemeinden nutzbringend<br />

für alle ablaufen kann. Für welche Aufgabenstellungen<br />

ist es <strong>über</strong>haupt sinnvoll<br />

und möglich,BürgerInnen<br />

und<br />

Interessengruppen<br />

zu<br />

beteiligen?<br />

Neben den<br />

gesetzlich<br />

vorgeschriebenenBeteiligungsrechten,<br />

z.B. bei<br />

Umweltverträglichkeitsprüfungen<br />

oder bei der<br />

Erstellung<br />

von Flächen-<br />

Damit Öffentlichkeitsbeteiligung<br />

gelingt, sind klare<br />

Rahmenbedingungen,<br />

die Einhaltung von<br />

Qualitätskriterien und<br />

eine professionelle<br />

Prozesssteuerung<br />

erforderlich.<br />

widmungsplänen, sind die Anwendungsfelder<br />

für informale Beteiligungsprozesse<br />

nahezu unbegrenzt: Sei<br />

es bei Nutzungsfragen von Naturräu-<br />

Public Management<br />

men, bei der Entwicklung von Tourismuskonzepten<br />

oder bei der Gestaltung<br />

von Spiel- und Sportflächen gemeinsam<br />

mit Kindern und Jugendlichen.<br />

Damit Öffentlichkeitsbeteiligung<br />

gelingt, sind aller-<br />

dings klare Rahmenbedingungen,<br />

die Einhaltung<br />

von Qualitätskriterien<br />

und eine<br />

professionelle<br />

Prozesssteuerung<br />

erforderlich.<br />

Beteiligung darf<br />

nicht nur <strong>zum</strong><br />

Schein erfolgen<br />

und Transparenz<br />

ist oberstes Gebot.<br />

Die Ziele, die konkreteAufgabenstellung,<br />

der Handlungs- und Entscheidungsspielraum<br />

müssen für alle Beteiligten<br />

von Anfang an klar sein und ein<br />

professionelles Kommunikations- und<br />

Informationsmanagement ist unabdingbar<br />

für den Erfolg. Wie kann das konkret<br />

aussehen?<br />

In Munderfing und im<br />

Rheintal wurde unter<br />

Beweis gestellt: Partizipation<br />

professionell<br />

umgesetzt, unterstützt<br />

eine nachhaltige und<br />

zukunftsfähige Entwicklung<br />

in Gemeinden, die<br />

allen was bringt.<br />

Damit Öffentlichkeitsbeteiligung<br />

ein Erfolg wird<br />

Eine praxisnahe „Handlungsanleitung“<br />

für erfolgreiche Öffentlichkeitsbeteiligung<br />

von der Planung bis zur Umsetzung<br />

der Ergebnisse liefert das „Handbuch<br />

Öffentlichkeitsbeteiligung“, das<br />

die ÖGUT im Auftrag des Lebensministeriums<br />

und in Kooperation mit dem<br />

Büro Arbter und dem Ökologie-Institut<br />

vor kurzem erstellt hat. Die ÖGUT, die<br />

sich bereits seit 20 Jahren für Interessensausgleich<br />

und konsensuale<br />

Konfliktlösung einsetzt, liefert<br />

damit nach der Publikation des<br />

„Handbuchs Umweltmediation“<br />

einen weiteren Wegweiser für<br />

die Praxis, in dem die Vielfalt<br />

der möglichen Vorgehensweisen<br />

und ein guter Einblick in den<br />

aktuellen Stand der Partizipation<br />

in Österreich vermittelt<br />

wird. In Munderfing und im<br />

Rheintal wurde es unter Beweis<br />

gestellt: Partizipation professionell<br />

umgesetzt, unterstützt eine<br />

nachhaltige und zukunftsfähige<br />

Entwicklung in Gemeinden, die<br />

allen was bringt.<br />

Weitere Informationen <strong>zum</strong><br />

Thema und zu weiteren Fallbeispielen<br />

finden Sie auf der von der ÖGUT<br />

betreuten Website<br />

www.partizipation.at<br />

KOMMUNAL 47


Wirtschafts-Info<br />

Höchste Präzision bei der Produktion, laufende Qualitätskontrolle<br />

Hawle – Qualität <strong>zum</strong> Angreifen<br />

Hawle-Armaturen<br />

werden mit<br />

höchster Präzision<br />

und<br />

Genauigkeit<br />

produziert und<br />

einer laufendenQualitätskontrolle<br />

unterzogen. So<br />

ist die Firma<br />

Hawle in der<br />

Lage, Produkte<br />

mit bester<br />

Qualität zu bieten<br />

und die am<br />

Markt einzigartige<br />

10-Jahre-<br />

Hawle-Qualitätsgarantie<br />

zu gewähren.<br />

Schaubus durch Europa<br />

Damit sich interessierte Kunden <strong>über</strong><br />

diese Qualität ausführlich informieren<br />

können, ist Hawle mit einem neuen<br />

Schaubus in ganz Europa unterwegs.<br />

48 KOMMUNAL<br />

Der Hawle Schaubus ist durch ganz Europa unterwegs.<br />

Die Post bringt allen was.<br />

Die ersten Stationen wurden dabei<br />

natürlich in Österreich gemacht. Die<br />

Kunden, die schon seit Jahrzehnten auf<br />

den heimischen Produzenten „bauen“,<br />

waren begeistert von dem modern ausgestatteten<br />

Schaubus. Die Vorteile für<br />

den Kunden sind, dass er sich einerseits<br />

von der Qualität und Funktionalität der<br />

Hawle-Produkte selbst <strong>über</strong>zeugen<br />

kann, andererseits, dass vor Ort ein<br />

erfahrener Außendienstmitarbeiter zur<br />

Verfügung steht. So können Fragen<br />

gleich beantwortet werden beziehungsweise<br />

Lösungen für besondere Anwendungsfälle<br />

gemeinsam gefunden werden.<br />

Bald in Ihrer Nähe<br />

Also passen Sie auf! Vielleicht ist der<br />

neue Hawle Schaubus auch bald in<br />

Ihrer Nähe. Allgemeine und aktuelle<br />

Informationen sind natürlich immer<br />

unter www.hawle.at zu finden.<br />

Informationen:<br />

E. Hawle Armaturenwerke GmbH<br />

Wagrainer Straße 13<br />

4840 Vöcklabruck<br />

Tel.: 07672/ 725 76-0<br />

E-Mail: hawle@hawle.at<br />

www.hawle.at<br />

Österreichs „kleine” Botschafter!<br />

Jubiläumsjahr 2005<br />

Österreich ist frei – 2 Marken (60 Jahre Zweite Republik und 50 Jahre Staatsvertrag) Befreiung KZ Mauthausen<br />

60. Jahrestag<br />

Kunst und Kultur<br />

Neujahrskonzert 2005 – Lorin Maazel Kunst aus Kristall – Swarovski<br />

Die Sonderbriefmarken der Österreichischen Post AG sind weltweit für ihre erstklassige Entwurfs- und Druckqualität<br />

berühmt. Sie erzählen in künstlerischer Form Interessantes und Wissenswertes <strong>über</strong> Errungenschaften und<br />

Erfindungen, <strong>über</strong> Land, Kultur und Politik. Briefmarken sind somit ein Abbild von Zeitgeschichte, Kunst und Kultur.<br />

Nähere Informationen in Ihrer Postfiliale oder unter www.philatelie.at<br />

Erhältlich in Ihrer Postfiliale bzw. dort auf Bestellung. Vorbehaltlich Druck- und Satzfehler. Abbildungen entsprechen Symbolfotos.<br />

E.E.


Universitätslehrgang Kommunalmanagement<br />

Wirtschafts-Info<br />

Theorie und Praxis<br />

erfolgreich verknüpft<br />

Eine gute Beziehung zu den Bürgern und ein gesunder Finanzhaushalt sind<br />

wesentliche Voraussetzungen für eine erfolgreich geführte Gemeinde. Genau<br />

darum geht es im ersten Universitätslehrgang für „Kommunalmanagement“ im<br />

deutschsprachigen Raum.<br />

Der zweigeteilte Lehrgang, der von<br />

der Universität für Bodenkultur<br />

Wien und der Kommunalkredit<br />

Austria organisiert wurde, vermittelt<br />

Grundlagen und Praxisbeispiele<br />

aus den Bereichen Führung, Innovation,<br />

Ethik, Management, Marketing<br />

und Finanzmanagement –<br />

speziell abgestimmt auf den kommunalen<br />

Bereich. Leiter des Universitätslehrganges<br />

für Kommunalmanagement<br />

ist Univ.-Prof. Walter Schiebel,<br />

Leiter des Instituts für Marketing &<br />

Innovation der Universität für Bodenkultur<br />

in Wien. Mag. Johannes Fries,<br />

Prokurist der Kommunalkredit Austria,<br />

ist als Mitorganisator des Universitätslehrganges<br />

für die Fallstudien<br />

verantwortlich.<br />

Erster Teil<br />

Foto: Kommunalkredit<br />

Der erste Teil, an dem Gemeindevertreter<br />

aus allen österreichischen Bundesländern<br />

und aus der Schweiz teilgenommen<br />

haben, fand vom 16. bis 20.<br />

Juni 2005 im Schloss Haindorf in der<br />

Nähe von Langenlois statt. Themenschwerpunkte<br />

waren „Führung, Innovation,<br />

Ethik“ sowie „Management“. Die<br />

Teilnehmer vertieften dabei ihre Kenntnisse,<br />

wie sie die Zufriedenheit ihrer<br />

Bürger steigern, Innovationskultur<br />

schaffen sowie moderne Führungstechniken<br />

und Managementsysteme in ihrer<br />

Gemeinde implementieren können. Auf<br />

Einladung von Bürgermeister Kurt Renner<br />

wurde zudem das Weinmuseum<br />

LOISUM in Langenlois besucht.<br />

Das Feedback für den ersten Teil war<br />

äußerst positiv: Vor allem der praxisnahe<br />

Unterricht, die <strong>über</strong>schaubare<br />

Gruppengröße und die Bereitschaft der<br />

Die Teilnehmer des ersten Teiles.<br />

Teilnehmer, ihren breiten Erfahrungsschatz<br />

einzubringen, trugen dazu bei.<br />

Projektarbeit<br />

Bis <strong>zum</strong> zweiten Teil, der vom 15. bis<br />

19. September 2005 ebenfalls im<br />

Schloss Haindorf abgehalten wird, erarbeiten<br />

jeweils zwei bis drei Teilnehmer<br />

gemeinsam ein Projekt. Aufgabe ist, ein<br />

Vorzeigeprojekt interkommunaler<br />

Zusammenarbeit einer Region zu entwickeln.<br />

Das Projekt soll Aspekte des<br />

Marketings, der Finanzierung und des<br />

<strong>über</strong>greifenden Managements vereinen.<br />

Am 19. September 2005 werden die<br />

erarbeiteten Projekte den anderen Kursteilnehmern<br />

präsentiert.<br />

Zweiter Teil<br />

Der zweite Teil des Universitätslehrganges<br />

„Kommunalmanagement“ widmet<br />

sich den Themenbereichen „Marketing“<br />

sowie „Performance und<br />

Finanzmanagement“.<br />

Die Inhalte reichen von bürgernaher<br />

Produkt- und<br />

Leistungsentwicklung <strong>über</strong><br />

Vergabe- und Gebührenrecht<br />

bis hin zu einem<br />

nachhaltigen Finanzmanagement<br />

der öffentlichen<br />

Hand. Die Teilnehmer<br />

lernen die Werkzeuge,<br />

die für eine umweltgerechte,<br />

sozial verträgliche<br />

und ökonomisch erfolgreiche<br />

Gestaltung der zentralen<br />

Entwicklungen des<br />

örtlichen Gemeinwesens<br />

nötig sind, kennen. Die<br />

Besucher beider Kursteile<br />

schließen mit dem Erhalt einer Universitätsurkunde<br />

ab. Für Schnellentschlossene,<br />

die gerne den zweiten Teil<br />

besuchen würden, können wir noch<br />

zwei zusätzliche Plätze organisieren.<br />

Informationen:<br />

O. Univ.-Prof. Mag. Dr.<br />

Walter Schiebel<br />

Universität für Bodenkultur Wien<br />

Department für Wirtschafts- und<br />

Sozialwissenschaften<br />

Feistmantelstraße 4, 1180 Wien<br />

Tel.: +43(0)1/47654-3560<br />

walter.schiebel@boku.ac.at<br />

www.boku.ac.at<br />

Mag. Johannes Fries<br />

Kommunalkredit Austria AG<br />

Türkenstraße 9, 1092 Wien<br />

Tel.:+43(0)1/31 6 31-120<br />

j.fries@kommunalkredit.at<br />

www.kommunalkredit.at<br />

KOMMUNAL 49<br />

E.E.


Energie in der Gemeinde<br />

Eine Finanzierungs-Alternative für den kommunalen Energie-Sektor<br />

Viel Licht und ein<br />

„bisschen Schatten“<br />

Die Situation der Kommunen ist einerseits durch die Übernahme zusätzlicher Aufgaben<br />

und den damit verbundenen Investitionsbedarf, andererseits durch die Finanzmittelknappheit<br />

gekennzeichnet. Vor diesem Hintergrund werden Einsparungen bzw. alternative<br />

Finanzierungsformen für Investitionsmaßnahmen gesucht. Einen möglichen<br />

Lösungsansatz hinsichtlich der Energie-Effizienzsteigerung liefert „Energy-Contracting“.<br />

◆ Mag. (FH) Martina Wieser<br />

Der kommunale Sektor bietet zahlreiche<br />

Anwendungsbereiche (Schulen, Straßenbeleuchtungen,<br />

Altenheime…) und ein<br />

erhebliches Marktpotenzial für den Einsatz<br />

von Energy-Contracting, <strong>zum</strong>al<br />

Rationalisierungsbedarf gegeben ist. Das<br />

Modell schafft die Möglichkeit einer effizienteren<br />

Energienutzung unter Einbindung<br />

eines Contractors als externen Partner<br />

mit dem Ziel optimierter Energiekosten<br />

und -verbräuche. Vonseiten des<br />

Contractors werden bestimmte Dienstleistungen<br />

erbracht. Hierzu zählen all jene<br />

Aktivitäten, die eine nachhaltige Steigerung<br />

der Energieeffizienz ermöglichen.<br />

Ein Contracting-Modell<br />

Im Zuge eines Contracting-Projektes<br />

wird zwischen Kommune und Contractor<br />

ein Vertrag <strong>über</strong> die umzusetzenden<br />

Energiesparmaßnahmen abgeschlossen.<br />

◆ Mag. (FH) Martina Wieser ist<br />

Absolventin des Fachhochschul-<br />

Studienganges Public Management<br />

50 KOMMUNAL<br />

Für die Vorfinanzierung der Investitionen<br />

schließt der Contractor gleichzeitig<br />

mit einem Finanzierungsinstitut einen<br />

Kreditvertrag ab. Während der<br />

Vertragslaufzeit leistet die<br />

Kommune die Contracting-<br />

Rate an den Contractor. Dieser<br />

wiederum tilgt hiermit den<br />

Kredit in Form von Kreditraten.<br />

Zwei Grundformen<br />

Es werden zwei Ausprägungen<br />

von Contracting unterschieden.<br />

Anlagen-Contracting zielt auf<br />

die Energieversorgung der<br />

Kommune durch den Contractor<br />

zu einem vertraglich festgelegten<br />

Preis ab. Einspar-Contracting<br />

hingegen verfolgt den<br />

Zweck, Energieeinsparmaßnahmen<br />

umzusetzen und die Investitionen<br />

aus den eingesparten Energiekosten<br />

zu refinanzieren.<br />

Vorteile und Kritikpunkte<br />

Die zahlreichen Vorteile für Kommunen<br />

reichen von der maastricht-konformen<br />

Finanzierung (keine zusätzliche Budgetbelastung),<br />

der Reduktion der Energiekosten<br />

und -verbräuche, der Verbesserung<br />

des Nutzungskomforts bis hin<br />

zur Übernahme von vereinbarten<br />

Dienstleistungen. Das Modell hat <strong>über</strong>dies<br />

positive Auswirkungen auf Umwelt<br />

und Volkswirtschaft. Wo viel Licht ist,<br />

ist auch ein wenig Schatten. Als Kri-<br />

tikpunkte können die langjährige<br />

Abhängigkeit vom Contractor, der<br />

erhebliche Bearbeitungsaufwand, das<br />

Konkursrisiko<br />

sowie<br />

Gewinn- und<br />

Der kommunale<br />

Sektor bietet zahlreicheAnwendungsbereiche<br />

und ein erhebliches<br />

Marktpotenzial für den<br />

Einsatz von Energy-<br />

Contracting, <strong>zum</strong>al<br />

Rationalisierungsbedarf<br />

gegeben ist.<br />

Bewertungskriterien<br />

Risikozuschlägegelten.<br />

An dieser<br />

Stelle ist zu<br />

erwähnen,<br />

dass KommunenzahlreichenHemmnissen<br />

sowie<br />

Informationsdefiziten<br />

bezüglich<br />

Contracting<br />

ausgesetzt<br />

sind.<br />

Für die Angebotsbewertung können<br />

monetäre (Kapitalwert, Einspargarantie,<br />

Energieverbrauchsreduktion, Einsparungen<br />

bei anderen Ausgaben…) und nichtmonetäre<br />

(Emissionsreduktion, technische<br />

Qualität, Maßnahmen zur Nutzermotivation…)<br />

Kriterien herangezogen<br />

werden, welche vorher in der Ausschreibung<br />

festgelegt werden sollten. Hierzu<br />

ist festzuhalten, dass der Kapitalwert den<br />

wichtigsten Stellenwert einnimmt.<br />

Monetäre Kriterien sind messbar, nichtmonetäre<br />

Kriterien zielen hingegen auf<br />

eine qualitative Beurteilung ab. Die


monetären Kriterien können mittels<br />

Kapitalwertmethode im Rahmen der<br />

dynamischen Investitionsrechnung<br />

bewertet werden.<br />

Die Nutzwertanalyse<br />

dient der Evaluierung<br />

der<br />

nicht-monetären<br />

Kriterien. Die<br />

Kapitalwertmethode<br />

ermöglicht<br />

sowohl Vergleicheverschiedener<br />

Contracting-<br />

Angebote als<br />

auch die Gegen<strong>über</strong>stellung<br />

von<br />

Contracting-<br />

Lösungen und einer Eigenerstellung. Problematisch<br />

hierbei ist, dass diese<br />

Methode in der Praxis kaum Anwendung<br />

findet. Um einen aussagekräftigen Vergleich<br />

anstellen zu können, muss eine<br />

Vollkostenrechnung durchgeführt werden.<br />

Diesbezüglich werden verbrauchsgebundene<br />

(z.B. Energiekosten), kapitalgebundene<br />

(z.B. Investitionskosten),<br />

betriebsgebundene (z.B. Wartungskosten)<br />

und sonstige Kosten (z.B. Planungskosten)<br />

einbezogen.<br />

Praktische Untersuchung<br />

Bei einem Einspar-Contracting-Projekt<br />

(Volksschule) wurde unter anderem die<br />

wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit untersucht,<br />

welche von der Kommune selbst<br />

nicht ermittelt wurde. Ein Auszug aus<br />

den Forschungsergebnissen soll im<br />

Anschluss dargestellt werden und Anregungen<br />

für die monetäre Bewertung<br />

von Projekten dieser Art liefern,<br />

obgleich immer auf den Einzelfall abgestimmt<br />

werden muss. Für diese Darstellung<br />

wurde geprüft, ob eine Eigenerstellung<br />

aus Sicht der Kommune kostengünstiger<br />

als die Beauftragung eines<br />

Contractors gewesen wäre. Die Untersuchung<br />

wurde mittels Kapitalwertmethode<br />

durchgeführt. Das Vorhaben mit<br />

dem höchsten Kapitalwert ist die wirtschaftlichste<br />

Variante.<br />

Basisannahmen<br />

Energy-Contracting<br />

ist nicht der „Stein der<br />

Weisen“. Das Modell<br />

ist nicht für sämtliche<br />

Problemstellungen<br />

im Energiebereich<br />

geeignet.<br />

Der Zinssatz ist für beide Vorhaben<br />

gleich und wird mit 3,3 Prozent fixiert<br />

(Zinssatzindikator: SMR Bund; Stand<br />

Nov. 2004). Nach Ablauf der Vertragslaufzeit<br />

bzw. beim Eigenbetrieb wird von<br />

einer Mindereinsparung von 10% in<br />

Bezug auf die Einspargarantie des Contractors<br />

ausgegangen. Gründe hierfür<br />

sind der Wegfall des spezifischen Knowhows<br />

des Contractors sowie das Nicht-<br />

Erdgasraffinerie Aderklaa – die Art der<br />

Energie steht der Gemeinde offen.<br />

vorhandensein der Verpflichtung, vertraglich<br />

fixierte Energieeinsparungen<br />

erzielen zu müssen. Als Betrachtungszeitraum<br />

wird eine für Produkte der technischen<br />

Gebäudeausstattung gängige ND<br />

von 15 Jahren festgelegt. Eventuelle<br />

Energiepreisänderungen bleiben ausgeklammert.<br />

Annahmen bei der Eigenerstellung:<br />

Die technischen Investitionskosten entsprechen<br />

jenen Investitionskosten, welche<br />

vom Contractor genannt wurden.<br />

Zuzüglich werden Planungskosten in der<br />

Höhe von 20 Prozent der technischen<br />

Investitionskosten festgelegt. Die Planungs-<br />

und Bauzeit wird um 50 Prozent<br />

in Bezug auf die Vor-<br />

bereitungszeit des<br />

Contractors erhöht.<br />

Berechnungs-<br />

Ergebnisse<br />

Offensichtlich war<br />

die Entscheidung der<br />

Kommune für das<br />

Energy-Contracting-<br />

Modell aus betriebswirtschaftlicher<br />

Sicht<br />

korrekt. Der Kapitalwert<br />

der Contracting-Lösung<br />

ist in<br />

diesem konkreten<br />

Fall erheblich höher<br />

als der Kapitalwert<br />

der Eigenerstellung.<br />

Energie in der Gemeinde<br />

(siehe auch tabellarische Darstellung<br />

auf Seite 52).<br />

Handlungsempfehlungen<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden,<br />

dass Energy-Contracting die Möglichkeit<br />

schafft, den energietechnischen<br />

Sanierungsbedarf auf kommunaler<br />

Ebene zu decken. Hinsichtlich der Maastricht-Kriterien,<br />

der Finanzsituation<br />

der Kommunen und der ökologischen<br />

Relevanz wird diese Finanzierungsform<br />

in Zukunft an Bedeutung gewinnen.<br />

Vor diesem Hintergrund empfehle ich<br />

die Entwicklung von Leitfäden bezüglich<br />

Kapitalwertermittlung und Nutzwertanalyse.<br />

Ein besonderes Augenmerk<br />

muss nach meiner Abschätzung<br />

auf die praktische Anwendung gelegt<br />

werden, weshalb die Leitfäden mit verschiedensten<br />

Fallbeispielen untermauert<br />

werden sollten, um den Kommunen<br />

eine eigenständige Bewertung zu<br />

erleichtern. Energy-Contracting ist<br />

nicht der „Stein der Weisen“. Das<br />

Modell ist nicht für sämtliche Problemstellungen<br />

im Energiebereich geeignet,<br />

<strong>zum</strong>al für die Wirtschaftlichkeit ausreichend<br />

Einsparpotenzial gegeben sein<br />

muss. Die Einbindung eines externen<br />

Partners muss nicht immer vorteilhafter<br />

als eine Eigenerstellung sein. Es ist<br />

daher eine absolute Notwendigkeit im<br />

Vorhinein eine Eignungsprüfung und<br />

Bewertung durchzuführen.<br />

Der Hemmnisabbau, der Erfahrungsaustausch<br />

und eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit<br />

auf kommunaler Ebene<br />

können meines Erachtens dazu beitragen,<br />

dass Energy-Contracting in den<br />

Bereichen Energieversorgung und effizientere<br />

Energienutzung die Finanzierungsform<br />

der Zukunft wird.<br />

Annahmen bei „Contracting“<br />

Dauer der Hauptleistungsphase [a] 6<br />

Garantierte Energiekosteneinsparung [Euro/a] 12.999,59<br />

Investitionen in technische Geräte und<br />

Anlagen [Euro] 55.464,11<br />

Dauer der Vorbereitungsphase [Monate] 2<br />

Annahmen bei „Eigenerstellung“<br />

Investitionen in technische Geräte<br />

und Anlagen [Euro] 55.464,11<br />

Honorarsatz für Planung bezogen auf<br />

technische Investitionen [Prozent] 20<br />

Planungskosten [Euro] 11.092,82<br />

Investitionskosten bei Eigenerstellung [Euro] 66.556,93<br />

Planungs- und Bauzeit [Monate] 3<br />

Einsparprognose bei Eigenerstellung<br />

bezogen auf garantierte Einsparung [ Prozent] 90<br />

Betriebsführungskosten bezogen auf<br />

technische Investitionen [Prozent] 3


Energie in der Gemeinde<br />

Berechnungen für das Modell „Contracting“ Erläuterungen zur Berechnung<br />

lfd. Jahr 0 1 2 3 4<br />

Einsp. Energiekosten + 10.833,00 12.999,59 12.999,59 12.999,59<br />

Einsp. Betriebsführung + 1.386,60 1.663,92 1.663,92 1.663,92<br />

Vergütung Contractor - 10.833,00 12.999,59 12.999,59 12.999,59<br />

Restwert Investition + 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Investitionskosten - 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Nettoersparnis (S) 0,00 1.386,60 1.663,92 1.663,92 1.663,92<br />

Nettoeinsparung<br />

diskontiert (Barwert) 0,00 1.342,31 1.559,31 1.509,50 1.461,28<br />

lfd. Jahr 5 6 7 8<br />

Einsp. Energiekosten + 12.999,59 12.999,59 11.916,30 11.699,64<br />

Einsp. Betriebsführung + 1.663,92 1.663,92 277,32 0,00<br />

Vergütung Contractor - 12.999,59 12.999,59 2.166,60 0,00<br />

Restwert Investition + 0,00 0,00 33.278,47 0,00<br />

Investitionskosten - 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Nettoersparnis (S) 1.663,92 1.663,92 43.305,48 11.699,64<br />

Nettoeinsparung<br />

diskontiert (Barwert) 1.414,59 1.369,40 34.501,71 9.023,39<br />

lfd. Jahr 9 10 11 12<br />

Einsp. Energiekosten + 11.699,64 11.699,64 11.699,64 11.699,64<br />

Einsp. Betriebsführung + 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Vergütung Contractor - 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Restwert Investition + 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Investitionskosten - 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Nettoersparnis (S) 11.699,64 11.699,64 11.699,64 11.699,64<br />

Nettoeinsparung<br />

diskontiert (Barwert) 8.735,13 8.456,08 8.185,94 7.924,44<br />

lfd. Jahr 13 14 15 16<br />

Einsp. Energiekosten + 11.699,64 11.699,64 11.699,64 1.949,94<br />

Einsp. Betriebsführung + 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Vergütung Contractor - 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Restwert Investition + 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Investitionskosten - 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Nettoersparnis (S) 11.699,64 11.699,64 11.699,64 1.949,94<br />

Nettoeinsparung<br />

diskontiert (Barwert) 7.671,29 7.426,22 7.188,98 1.159,89<br />

Ergebnisse der Berechnung „Contracting“<br />

Nettoeinsparungen diskontiert 108.929,46<br />

Investitionskosten -0,00<br />

Kapitalwert 108.929,46<br />

Ergebnisse der Berechnung „Eigenerstellung“*<br />

Nettoeinsparungen diskontiert 135.594,76<br />

Investitionskosten -66.556,93<br />

Kapitalwert 69.037,83<br />

* Anmerkung: Aus Platzgründen können wir die detaillierten Berechnungen für das Modell<br />

„Eigenerstellung“ hier nicht publizieren. Sie können <strong>über</strong> die Autorin unter der<br />

E-Mail-Adresse Martina.Wieser@alumni.fh-kaernten.at oder <strong>über</strong> die Mail-Adresse der<br />

Redaktion redaktion@kommunal.at angefordert werden.<br />

52 KOMMUNAL<br />

Contracting<br />

Im 1. Jahr werden die Energiekosten erst<br />

nach Abschluss der Bauarbeiten (2 Monate)<br />

eingespart. Die Energiekosteneinsparung wird<br />

folglich für 10 Monate berechnet. Während<br />

der Hauptleistungsphase werden die Energiekosten<br />

in vollem Umfang eingespart. Im Jahr<br />

des Eigentum<strong>über</strong>gangs wird die Einsparung<br />

für die restlichen 2 Monate, an denen der<br />

Contractor noch tätig ist, mit 100% berechnet.<br />

Die restlichen Einsparungen (für 10<br />

Monate) im Zuge des Eigenbetriebs betragen<br />

nur noch 90% der garantierten Einsparungen.<br />

Anschließend werden jährlich 90% der<br />

Einspargarantie lukriert. Im letzten Jahr<br />

erhält die Kommune nur mehr Einsparungen<br />

für die Restnutzungsdauer der Anlagen. Einsparungen<br />

werden folglich für die verbleibenden<br />

2 Monate, welche die Vorbereitungszeit<br />

im 1. Jahr in Anspruch genommen hat,<br />

erzielt. Betriebskosteneinsparungen werden<br />

im 1. Jahr nur für 10 Monate erzielt, da in<br />

der Vorbereitungsphase keine Einsparungen<br />

bewirkt werden. In der Hauptleistungsphase<br />

werden die Betriebskosteneinsparungen in<br />

vollem Umfang lukriert. Im Jahr der Übergabe<br />

werden lediglich die Einsparungen der<br />

restlichen 2 Monate berücksichtigt. Im<br />

Anschluss können keine Betriebskosten eingespart<br />

werden, da die Kommune den Betrieb<br />

wieder selbst <strong>über</strong>nimmt. Die Vergütung des<br />

Contractors entspricht der garantierten<br />

Kosteneinsparung, <strong>zum</strong>al keine Auftraggeberbeteiligung<br />

vereinbart wurde. Im 1. Jahr werden<br />

dem Contractor 10 Monate, im letzten<br />

Jahr die verbleibenden 2 Monate vergütet. Im<br />

Jahr des Eigentum<strong>über</strong>gangs wird der Restwert<br />

der Investition mit Hilfe der linearen<br />

Abschreibung ermittelt und als positiver Zahlungsstrom<br />

einbezogen. Die Kommune hatte<br />

bei der Contracting-Lösung im Gegensatz zur<br />

Eigenerstellung keine Investitionskosten zu<br />

tragen. Diese wurden folglich mit 0 bewertet.<br />

Eigenerstellung<br />

Die Kommune erhält die um 10% reduzierten<br />

Einsparungen in Bezug auf die Einspargarantie<br />

des Contractors in vollem Umfang. Im 1.<br />

Jahr werden die Einsparungen für 9 Monate<br />

(3 Monate Planungs- und Bauzeit) und im<br />

letzten Jahr der Nutzungsdauer für 3 Monate<br />

erzielt. Die gesamten Investitionskosten setzen<br />

sich aus den technischen Investitionskosten<br />

und den Planungskosten zusammen.<br />

Diese werden zu Beginn als einmalige Ausgabe<br />

berücksichtigt.<br />

Die Nettoeinsparungen p.a. [Einnahmen (+)<br />

minus Ausgaben (-)] werden bei beiden Varianten<br />

auf den Bezugspunkt abgezinst. Der<br />

Kapitalwert ergibt sich aus der Differenz zwischen<br />

der Summe der diskontierten Nettoeinsparungen<br />

und den Investitionskosten.


Unterstützung für die Gemeinden<br />

Raiffeisen Kommunalservice<br />

„Je attraktiver die örtlichen Einrichtungen,<br />

die Widmungsflächen und die<br />

Infrastruktur, desto attraktiver ist auch<br />

der Standort“, betont Dr. Ludwig Scharinger,<br />

Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank<br />

OÖ. RaiffeisenOÖ unterstützt<br />

die Gemeinden mit einem umfassenden<br />

Raiffeisen Kommunalservice:<br />

◆ Eine effiziente Ortsentwicklung<br />

gewährleistet die Bauland AG mit verfügbarem<br />

Bauland für Betriebsansiedelungen,<br />

Wohnraumschaffung und kommunale<br />

Zwecke.<br />

◆ Die Wasserdienstleistungs GmbH<br />

bietet umfangreiche Dienstleistungen<br />

rund um Kanal-, Klär- und Wasseranlagen.<br />

◆ Um kommunale Bauvorhaben effizient<br />

zu realisieren, entwickeln Kommunalleasing<br />

und Real-Treuhand Sonderfinanzierungen<br />

und Baubetreuungsmodelle.<br />

◆ In Zusammenarbeit mit Gemeinnützigen<br />

Bauträgern werden Dienstleistungen<br />

zur Wohnraumbeschaffung<br />

angeboten.<br />

»<br />

Je attraktiver die örtlichen<br />

Einrichtungen, die<br />

Widmungsflächen und<br />

die Infrastruktur, desto<br />

attraktiver ist auch der<br />

Standort“<br />

Dr. Ludwig Scharinger,<br />

Generaldirektor der Raiffeisen-<br />

landesbank OÖ<br />

«<br />

Wirtschafts-Info<br />

◆ Für Infrastruktur-Projekte stehen<br />

innovative Finanzierungslösungen wie<br />

etwa Private Public Partnership zur Verfügung.<br />

◆ Durch das Engeriecontracting der<br />

Real-Treuhand-Facilitymanagement<br />

GmbH wird der Anlagewert erhöht und<br />

der Energieverbrauch optimiert.<br />

Raiffeisen OÖ stellt weitere attraktive<br />

Leistungen bereit wie Sonderfinanzierungen<br />

von Mobilien (Raiffeisen-<br />

Impuls-Leasing), Personalentwicklung<br />

(Personalentwichklungs GesmbH), EDV<br />

(Gemdat), Betriebsküchen (Vivatis),<br />

Reisen (Reisewelt) u.v.m. Die Raiffeisenbankengruppe<br />

OÖ bietet dar<strong>über</strong><br />

hinaus ein umfassendes Financial<br />

Engineering.<br />

Informationen:<br />

Ihr Ansprechpartner für das<br />

Raiffeisen Kommunalservice:<br />

Mag. Christian Hable<br />

Tel.: 0732/ 6596-2463<br />

E-mail: hable@rtm.at<br />

Doyma Curaflex (R)<br />

Höchste Sicherheit bei Rohrdurchführungen<br />

Die neue Generation von<br />

Rohr- und Kabeldurchführungssystemen.<br />

Doyma<br />

bietet Problemlösungen für<br />

schwierige und extrem<br />

beanspruchte Bereiche bei<br />

Durchführungen jeder Art.<br />

Die neue Gneration ist das<br />

Curaflex System (R) mit<br />

DPS (Double Profile System). Diese<br />

Dichtungssätze zeichnen sich durch<br />

eine extrem schonende<br />

Abdichtung aus. Zum einen<br />

wird durch die beidseitige<br />

asymmetrische Profilierung<br />

der Stahlring eine wesentlich<br />

effizientere Gummiverformung<br />

erzeugt, als dies bisher<br />

mit herkömmlichen Systemen<br />

möglich war. Zudem verteilt<br />

Doyma DPS den Druck intelligenter. Im<br />

Vergleich zu den bisher üblichen Dich-<br />

tungssätzen erhöht sich der Anpressdruck<br />

in Richtung Kernbohrung bzw.<br />

Futterrohr.<br />

Informationen:<br />

Gerhard Gollner Ges.m.b.H.<br />

Linzer Str. 369, Top 4, 1140 Wien<br />

Tel.: 01/ 911 47 37<br />

Fax: 01/ 911 93 11<br />

office@gollner.at, www.gollner.at<br />

KOMMUNAL 53<br />

E.E.<br />

E.E.


Energie in der Gemeinde<br />

Erneuerbare Energien machen autark<br />

Gemeinden<br />

haben Energie<br />

im Überfluss<br />

Österreich könnte schon seit Jahren weltweit das Musterland<br />

für die Energiewende sein – mit 100 Prozent Strom<br />

aus erneuerbaren Energien. Allerdings wurde die Chance<br />

bisher vertan, wie wir in KOMMUNAL darlegen.<br />

◆ Ing. Herbert Eberhart<br />

Vor 32 Jahren, am 13. Oktober 1973,<br />

begann die erste Ölkrise. Spätestens seit<br />

diesem Zeitpunkt wurde klar, dass es<br />

erforderlich ist, nach Alternativen zu<br />

den fossilen Energiequellen zu suchen.<br />

Und schon vorher war Experten<br />

bekannt, dass Öl zur Gänze örtlich<br />

ersetzbar ist – durch Schaffung energieautarker<br />

Gemeinden.<br />

Damals gab es Vordenker, die darstellten,<br />

wie innerhalb der nächsten zehn<br />

Jahre die Alpenrepublik gänzlich ohne<br />

fossile und atomare Energiequellen für<br />

die Stromerzeugung auskommen kann.<br />

Alleine mit Wasser und Wind wäre dies<br />

möglich gewesen, daran hat sich bis<br />

heute nichts geändert.<br />

Wenn jetzt der politische Wille da wäre,<br />

könnte bis <strong>zum</strong> Jahr 2010 aus Wasserkraft<br />

und Windkraft 100 Prozent Strom<br />

◆ Ing. Herbert Eberhart ist Vorstandsmitglied<br />

von Eurosolar<br />

Austria<br />

54 KOMMUNAL<br />

einheimisch gewonnen werden. Dazu<br />

käme noch Elektrizität aus Wärme-Kraft-<br />

Kopplungen.<br />

Für Österreich kann<br />

klar gesagt werden,<br />

dass alle Gemeinden,<br />

einschließlich Wien,<br />

das Potential hätten,<br />

mit einem Mix aus<br />

erneuerbaren Energien<br />

(Windkraft, Photovoltaik,<br />

Solarthermie, Biomasse,<br />

Wasserkraft<br />

u.a.) und Geothermie<br />

energieautark zu werden<br />

und teilweise sogar<br />

wesentlich mehr Energie<br />

produzieren zu<br />

können, als auf dem<br />

Gemeindegebiet gebraucht würde.<br />

Enormes regionales<br />

Energieangebot<br />

Auf ein Hektar (10.000 Quadratmeter)<br />

strahlt die Sonne bei uns mit einer Intensität<br />

von zehn Millionen Kilowattstunden<br />

jährlich ein. Wäre diese Fläche mit Photovoltaik-Solarzellen<br />

belegt, so könnte<br />

beim derzeitigen Stand der Technik rund<br />

eine Million Kilowattstunden (kWh)<br />

hochwertigster Spitzenstrom gewonnen<br />

werden. Mit Sonnenkollektoren wäre der<br />

Hektar-Ertrag etwa sechs Millionen kWh<br />

Wärme.<br />

Für Österreich kann<br />

klar gesagt werden,<br />

dass alle Gemeinden,<br />

einschließlich Wien, das<br />

Potential hätten, mit einem<br />

Mix aus erneuerbaren<br />

Energien und Geothermie<br />

energieautark zu werden.<br />

Ein Windrad mit einer Leistung von fünf<br />

Megawatt benötigt zirka 200 Quadratmeter<br />

Bodenfläche<br />

und kann pro Jahr bis<br />

zehn Millionen kWh<br />

Energie liefern.<br />

Der Biosprit-Ertrag pro<br />

Hektar liegt im<br />

Bereich von 1000 bis<br />

2000 Liter, was einer<br />

Energiemenge von<br />

10.000 bis 20.000<br />

kWh gespeicherter<br />

Sonnenenergie entspricht.<br />

Werden im GemeindegebietTiefenbohrungen<br />

niedergebracht, so<br />

sind im Bereich von<br />

2500 bis 10.000 Meter Temperaturen<br />

<strong>über</strong> 100 Grad erreichbar. Mit modernen<br />

Verfahren kann aus der Erde nun mehr<br />

Strom und Wärme gewonnen werden,<br />

als dafür Bedarf ist.<br />

Wir können auf Grund des riesigen Energie-Potentials<br />

in einem Mix den gesamten<br />

Energiebedarf sauber und sicher für<br />

immer decken – ein energieautarkes<br />

Österreich ist wirtschaftlich und technisch<br />

möglich.<br />

Dies zeigt nun auch die niederösterreichische<br />

Region Bruck/Leitha. Sie ist<br />

bei Strom bereits komplett „erneuerbar“.<br />

Die Gemeinden der Region Auland Carnuntum<br />

wollen energieautark werden. Bis<br />

<strong>zum</strong> Jahre 2010 könnte diese Gegend


schon 100 Prozent des gesamten Energiebedarfs<br />

aus erneuerbaren Energiequellen<br />

decken.<br />

West-Ost-Gefälle<br />

Interessant ist derzeit das West-Ost-<br />

Gefälle in Österreich bei Sonnenstrom.<br />

In der „Solarbundesliga der österreichischen<br />

Kommunen“ (www.solarbundesliga.at)<br />

führen die Vorarlberger<br />

Gemeinden mit einem<br />

erheblichem Vorsprung. Der<br />

Photovoltaikmarkt in Österreich<br />

ist jedoch durch die<br />

umstrittene 15 Megawatt-<br />

Deckelung (Begrenzung auf<br />

weniger als zwei Watt pro<br />

Einwohner) praktisch <strong>zum</strong><br />

Erliegen gekommen.<br />

Auch Elektroautos spielen<br />

beim Umstieg auf Erneuerbare<br />

Energien eine gravierende<br />

Rolle. Die Energie für<br />

Elektroautos kann zur Gänze sauber und<br />

für immer aus Erneuerbaren Energien<br />

gedeckt werden.<br />

Was sind energieautarke<br />

Gemeinden und Regionen?<br />

◆ In dieser Region sind landwirtschaftlich<br />

genutzte Flächen, Wälder, Bäche<br />

usw.<br />

◆ Die Leute leben in gut gedämmten<br />

Häusern, die keine Heizenergie verbrauchen.<br />

Die wenigen Kilowattstunden,<br />

die an kalten Wintertagen noch<br />

benötigt werden, werden durch Sonnenenergie<br />

gedeckt. Elektro-Heizkörper<br />

sind kein Tabu. Dächer und Fassaden<br />

sind Solarkraftwerke. Auch modernisierte<br />

Kachelöfen liefern Elektroenergie.<br />

Es gibt dazu verschiedene Technologien<br />

z.B. mittels Thermophotovoltaik.<br />

◆ Vom Kirchendach<br />

kommt himmlischer<br />

Strom.<br />

◆ Öffentliche Objekte,<br />

wie Schule, Gemeindeamt,<br />

Post, Feuerwehrgebäude,<br />

Rettungsstation,<br />

Polizei-Dienststelle,<br />

fernmeldetechnische<br />

Anlagen, Sendeanlage<br />

und andere öffentliche<br />

Bauten sind an das<br />

Nahwärme-Netz angeschlossen.<br />

◆ Biogasanlagen speichern Energie und<br />

liefern so wertvollen Spitzenstrom und<br />

Wärme.<br />

◆ Schwimmbäder sind mit Sonnenkollektoren<br />

und Solarzellen ausgerüstet.<br />

◆ Solaranlagen speisen in Wärmenetze<br />

ein und stellen damit Wärmeenergie<br />

zur „solaren Kühlung“ für Betriebe<br />

bereit.<br />

◆ Die ortsansässigen Bauern führen<br />

ihre Betriebe energieautark (als Beispiel<br />

der energieautarke Bauernhof der<br />

Auch Elektroautos<br />

spielen<br />

beim Umstieg<br />

auf Erneuerbare<br />

Energien eine<br />

gravierende Rolle.<br />

Energie in der Gemeinde<br />

Österreichs Gemeinden könnten<br />

Energie im Überfluss haben, wenn<br />

alle Möglichkeiten genutzt würden.<br />

Vorarlberg ist hier ein Vorreiter,<br />

wie das Beispiel der Solaranlage der<br />

Volksschule Batschuns zeigt (kleines<br />

Foto oben). Geothermische Energie<br />

genauso wie Windenergie tragen<br />

ihres dazu bei. Und Elektroautos<br />

(Foto: Herbert Eberhart; links oben)<br />

würden die Umwelt sauberer halten.<br />

Familie Löser in Streitdorf bei Stockerau)<br />

und liefern den Treibstoff, es kann<br />

auch Energie-Korn sein, für das Biomasse-Heiz-Kraft-Werk.<br />

◆ Traktoren und Weitverkehr-Autos,<br />

selbstverständlich auch die Müllfahrzeuge,<br />

fahren mit kaltgepresstem Pflanzenöl<br />

oder mit Wasserstoff aus der<br />

Region.<br />

◆ Felder werden mit Hilfe von Elektro-<br />

Pumpen bewässert.<br />

◆ Die meisten Familien besitzen Elektroautos.<br />

Es gibt für Elektrofahrzeuge<br />

genügend öffentlich zugängliche Stromtankstellen<br />

(Schukosteckdosen 230 Volt,<br />

16 Ampere)<br />

◆ Die Bürgermeister und Gemeindevertreter<br />

sorgen für geschlossene Bauweisen<br />

und schreiben Solaranlagen und<br />

Plusenergie-Häuser vor.<br />

◆ Die Dachlandschaft verwandelt sich<br />

von roten Energiebrachen in bläuliche<br />

Solarkraftwerke.<br />

◆ Alle Gemeinden scheinen in der „Solarbundesliga<br />

der österreichischen Kommunen“<br />

auf.<br />

◆ Auch aus der Erde lässt sich <strong>über</strong>all<br />

Geothermie-Energie <strong>über</strong>reichlich<br />

holen, für Heizen, Kühlen und Strom.<br />

Aber noch sind nicht alle Entscheidungsträger<br />

in den Gemeinden <strong>über</strong> die<br />

enormen regionalen Möglichkeiten der<br />

Erneuerbaren Energien und Geothermie<br />

informiert und von einer notwendigen<br />

Energiewende <strong>über</strong>zeugt …<br />

KOMMUNAL 55<br />

Foto: Karl Heinzle


Wirtschafts-Info<br />

Ausgezeichnet im Rahmen des Innovationspreises<br />

2004 des Landes NÖ.<br />

Ein Dach muss heute mehr bieten als<br />

nur den Witterungseinflüssen von<br />

Regen, Hagel und Sturm Stand zu halten<br />

und damit den Bewohnern Schutz<br />

und Sicherheit bieten. Moderne Dächer<br />

erfüllen immer mehr Nutzfunktionen.<br />

Energiezentrale<br />

Verstärkt wird das Dach deshalb als<br />

Energiezentrale verwendet.<br />

Technisch ist die Sonnenenergienutzung<br />

bereits weit fortgeschritten. Photovoltaik-Paneele<br />

können heute perfekt<br />

in die Dachfläche integriert werden.<br />

56 KOMMUNAL<br />

Bramac macht´s möglich<br />

Strom von der Sonne<br />

Doch auch hier gibt es unterschiedliche<br />

Lösungen. Die Firma Bramac, der Komplettanbieter<br />

fürs Dach, hat ein Solar-<br />

StromSystem mit integriertem Eindeckrahmen<br />

im Sortiment. Jedes einzelne<br />

Element wird dabei in einem Stück mit<br />

dem Kran aufs Dach gehoben, wodurch<br />

eine einfache und schnelle Montage<br />

(max. 1 Stunde pro Modul) garantiert<br />

ist. Dieser Vorteil ist auch bei bestehenden<br />

Dächern gegeben. Eine zweite<br />

Besonderheit des Bramac SolarStrom-<br />

Systems besteht darin, dass die Unterkonstruktion<br />

ebenfalls integriert ist,<br />

und dadurch keine Tragschienen, Stützen<br />

und störende Profile notwendig<br />

sind. Das Design der Photovoltaik-<br />

Photovoltaik<br />

Innovative und saubere<br />

Energiequelle mit Zukunft<br />

Um den Energiebedarf<br />

der Menschheit während eines<br />

Jahres zu decken, würde die<br />

Nutzung der Sonnenstrahlung<br />

einer einzigen Stunde reichen!<br />

Technische Konzeption<br />

Förderungsberatung<br />

Finanzierungsberatung<br />

Projektierung<br />

Ausführung<br />

Monitoring<br />

www.pvanlage.at<br />

Paneele wurde dem thermischen Kollektor<br />

von Bramac angepasst und somit<br />

eine optimale ästhetische Lösung<br />

geschaffen.<br />

Durch die Ökostrom-Solarpartnerschaft<br />

gibt es für Bramac-Kunden außerdem<br />

die Möglichkeit eine Einspeisevergütung<br />

von 1:1 zu erhalten.<br />

Übrigens: Das Bramac SolarStromSystem<br />

erhielt 2004 eine Auszeichnung<br />

im Rahmen des Innovationspreises des<br />

Landes NÖ.<br />

Das Bramac SolarStromSystem ist in<br />

den Größen 4 m 2 (500 Wp), 6 m 2 (750<br />

Wp), 8 m 2 (1000 Wp) und 10 m 2 (1250<br />

Wp) verfügbar.<br />

Informationen:<br />

Bramac Dachsysteme International,<br />

z. H. Karl Starlinger, Leiter Solartechnik,<br />

Bramacstr. 9<br />

3380 Pöchlarn<br />

Tel.: 02757/4010-363<br />

Fax: 02757/4010-64<br />

Mail: karl.starlinger@bramac.com<br />

Optimale ästhetische Lösung E.E.


Sonnenstrom – Lösung und Chance für Gemeinden<br />

◆ Ing. Gerhard Fallent<br />

Wann hat man heute noch Gelegenheit,<br />

Zeuge der Geburt eines neuen Wirtschaftszweiges<br />

zu sein? Photovoltaik<br />

befindet sich in vielen Ländern der Welt<br />

mit einem jährlichen Wachstum von 30<br />

Prozent auf dem Weg <strong>zum</strong> solaren Wirtschaftswunder.<br />

Jährlich werden weltweit<br />

Zehntausende Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Alleine in Deutschland entstanden in<br />

den letzten drei Jahren – vom Handwerk<br />

<strong>über</strong> KMU`s bis zur Industrie –<br />

40.000 neue Arbeitsplätze. Es entstanden<br />

mehr als 3000 Solarunternehmen<br />

mit einem Investment seit 1990 von<br />

zwölf Milliarden Euro und einem Branchenumsatz<br />

im Jahr 2005 von 2,6 Milliarden.<br />

Österreich und seine Gemeinden<br />

stehen nun vor der Herausforderung,<br />

sich an diesem Wirtschaftswunder zu<br />

beteiligen. Eine Herausforderung die<br />

sich lohnt, denn:<br />

◆ Photovoltaik ist die an Wachstum und<br />

Zukunftspotential stärkste<br />

Branche,<br />

◆ sie belebt den Wirtschafts- und Technologiestandort<br />

Österreich,<br />

◆ Photovoltaik stärkt den Mittelstand<br />

und das Handwerk und bringt Einnahmen<br />

für Gemeinden,<br />

◆ sie ist ein kräftiger Beschäftigungsmotor,<br />

◆ Photovoltaik ist auf allen Kontinenten<br />

der Erde im Einsatz und uneingeschränkt<br />

verfügbar,<br />

◆ sie ist unverzichtbar für einen wirksamen<br />

Klimaschutz und<br />

◆ Photovoltaik macht unabhängig von<br />

Krisenregionen und sichert Frieden.<br />

Photovoltaik – die<br />

unerschöpfliche Quelle<br />

Fossile und atomare Energieträger sind<br />

Energie in der Gemeinde<br />

Photovoltaik-Elemente werden in<br />

den verschiedensten Formen und<br />

Farben hergestellt und sind <strong>zum</strong><br />

gestalterischen Element in der<br />

Architektur sowie in der Ortsbildgestaltung<br />

geworden.<br />

Photovoltaik schafft<br />

tausende Arbeitsplätze<br />

Österreichs Gemeinden müssen – wenn sie für gegenwärtige und kommende Generationen<br />

attraktiv sein wollen – ihren Lebens- und Wirtschaftraum ständig weiterentwickeln.<br />

In vielen Gemeinden Europas ist dabei Photovoltaik <strong>zum</strong> Wirtschafts- und<br />

Arbeitsmarktmotor geworden. Eine Betrachtung in KOMMUNAL.<br />

nicht in der Lage den weltweiten Energiehunger<br />

dauerhaft zu stillen. Dramatisch<br />

steigende Öl- und Energiepreise,<br />

die auch das Wirtschaftswachstum in<br />

Österreich dämpfen, bringen dies <strong>zum</strong><br />

Ausdruck. Ein Ende ist nicht in Sicht.<br />

◆ Ing. Gerhard Fallent ist<br />

Geschäftsführer des Bundesverbandes<br />

Photovoltaic Österreich<br />

KOMMUNAL 57


Energie in der Gemeinde<br />

Entwicklung der Photovoltaik-Produktion bis 2004<br />

Photovoltaik befindet sich in vielen Ländern der Welt mit einem jährlichen Wachstum<br />

von 30 Prozent auf dem Weg <strong>zum</strong> solaren Wirtschaftswunder. Alleine in Deutschland<br />

entstanden in den letzten drei Jahren – vom Handwerk <strong>über</strong> KMU`s bis zur Industrie<br />

– 40.000 neue Arbeitsplätze.<br />

Photovoltaik ist angesichts dieser Entwicklung<br />

Lösung und Chance, denn<br />

Sonnenenergie ist praktisch unendlich<br />

verfügbar, sauber und für jeden<br />

zugänglich. Die Preise für Sonnenstrom<br />

sanken kontinuierlich um jährlich fünf<br />

Prozent. Bis <strong>zum</strong> Jahr 2010 werden die<br />

Erzeugungskosten für Strom aus Photovoltaik<br />

den Endverbraucherpreis für<br />

Strom erreicht haben. Die Kosten von<br />

Erneuerbaren Energien sinken stetig,<br />

die von fossilen und atomaren Energien<br />

steigen rapid. Es gibt also keine<br />

Alternative zur Energiewende.<br />

Photovoltaik – leise,<br />

sauber und produktiv<br />

Die Technologie ist ausgereift und hat<br />

sich unter extremsten Bedingungen<br />

bewährt. Sie ist universell einsetzbar<br />

durch Modularität,<br />

Dezentralität und<br />

Bedienerfreundlich-<br />

keit. Photovoltaik ist<br />

integrier-, speicherund<br />

regelbar und<br />

ergänzt sich ausgezeichnet<br />

mit anderen<br />

Erneuerbaren Energien.<br />

Sie verursacht im<br />

Betrieb keine Emissionen,<br />

wie <strong>zum</strong> Beispiel<br />

CO 2 , Lärm, Staub und<br />

Geruch. Es gibt keinen<br />

Brennstoffeinsatz, denn die Energie<br />

kommt ausschließlich von der Sonne.<br />

Die Lebensdauer von Photovoltaik<br />

beträgt mindestens 40 Jahre. Photovoltaikanlagen<br />

produzieren in 1,2 Jahren<br />

58 KOMMUNAL<br />

Photovoltaik – also<br />

die Nutzung von Sonnenenergie<br />

– ist praktisch<br />

unendlich verfügbar,<br />

sauber und für<br />

jeden zugänglich.<br />

jene Energie die sie für ihre Produktion<br />

benötigen. Es gibt kaum Betriebskosten.<br />

Sonnendörfer – integrativer<br />

Bestandteil der Dorfund<br />

Regionalentwicklung<br />

Photovoltaik hält immer stärker als<br />

integrativer Bestandteil in der Dorfund<br />

Regionalentwicklung Einzug. Sie<br />

wird in den verschiedensten Formen<br />

und Farben hergestellt und ist <strong>zum</strong><br />

gestalterischen Element in der Architektur<br />

sowie in der Ortsbildgestaltung<br />

geworden.<br />

Gemeinsam mit Partnern hat „Photovoltaic<br />

Austria“ ein Konzept für Sonnendörfer<br />

entwickelt, welches die ökonomischen,<br />

sozialen und ökologischen<br />

Vorteile der Photovoltaik<br />

für Gemeinden<br />

nutzbar macht. Ziel<br />

dieses Projektes ist es,<br />

öffentliche Gebäude,<br />

wie Schulen, Kindergärten<br />

und Gemeindeämter<br />

sowie private<br />

Gebäude mit Photovoltaikanlagenauszustatten<br />

und in Bebauungsplänen<br />

auf Photovoltaik<br />

hinzuweisen.<br />

Mittelfristig soll es<br />

gelingen, die Versorgungssicherheit zu<br />

verbessern und die Energieautarkie im<br />

kommunalen Netzwerk zu erreichen.<br />

Auch im Bereich der Regionalentwicklung<br />

setzen immer mehr Gemeinden<br />

und Regionen auf Photovoltaik. Solare<br />

Wirtschaftsstandorte entstehen, die<br />

Lebensqualität der Bevölkerung steigt,<br />

ein positives Image wird gebildet und<br />

von der gesamten Bevölkerung getragen.<br />

Gemeinden als Lobbyisten<br />

für Photovoltaik<br />

Gemeinden erkennen europaweit seit<br />

einigen Jahren das enorme Potential<br />

von Photovoltaik. Sie setzen sich immer<br />

aktiver für die Schaffung und Sicherung<br />

von geeigneten gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

ein, weil sie den<br />

ganzheitlichen Nutzen von heute und<br />

morgen für ihre Gemeinden erkannt<br />

haben. Immer mehr österreichische<br />

Gemeinden setzen ebenfalls auf diese<br />

Zukunftstechnologie, weil sie wissen,<br />

dass Photovoltaik eine tragende Säule<br />

der Energieversorgung sein wird. Die<br />

österreichische Bevölkerung unterstützt<br />

mit großer Mehrheit diese Aktivitäten.<br />

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

für Photovoltaik müssen in Österreich<br />

jedoch wesentlich verbessert werden<br />

um diese Chancen für Österreichs<br />

Gemeinden nutzbar zu machen.<br />

Photovoltaic Austria<br />

Ihr Partner für eine<br />

solare Zukunft<br />

Photovoltaic Austria ist die Interessensvertretung<br />

der Photovoltaik-Branche in<br />

Österreich. Die Schaffung von Rahmenbedingungen,<br />

welche die Marktdurchdringung<br />

ermöglichen, Investitionssicherheit<br />

für Hersteller und Kunden<br />

bringt und die Sensibilisierung der<br />

Öffentlichkeit für Photovoltaik ist das<br />

erklärte Ziel. Es geht darum klar zu<br />

machen, dass die rasche Investition in<br />

Anreizsysteme für Photovoltaik neben<br />

sauberer Energie die heimische Wirtschaft<br />

stärkt und Arbeitsplätze schafft.<br />

Das eingesetzte Geld wird dreifach wirksam.<br />

Zu einem späteren Zeitpunkt müssen<br />

– weil sich keine heimische Wirtschaft<br />

entwickeln konnte – die Anlagen<br />

importiert werden und die Wirkung des<br />

Geldes geht großteils verloren.<br />

Nähere Informationen <strong>über</strong> die Arbeit<br />

von Photovoltaic Austria erhalten sie<br />

unter:<br />

Photovoltaic Austria; Günter Fronius<br />

Straße 1, 4600 Wels-Thalheim<br />

Tel: 0664-8406150<br />

E-Mail: office@pvaustria.at<br />

www.pvaustria.at


Seminar am 10. und 11. Oktober 2005<br />

Wirtschafts-Info<br />

Vertragswasserschutz<br />

in Klagenfurt<br />

Die Stadtwerke Klagenfurt AG (STW AG) gewinnt Trinkwasser aus drei Grundwassergewinnungsanlagen,<br />

deren Einzugsbereiche landwirtschaftlich genutzt werden.<br />

Das bedeutet, dass es Regelungen zur Sicherung der Wasserqualität geben muss.<br />

1998 hat die STW AG den Weg <strong>zum</strong><br />

Mediation eingeschlagen, das Umweltbüro<br />

Klagenfurt arbeitet als Vermittler<br />

zwischen den Landwirten und der<br />

STW AG. Dabei werden Maßnahmen<br />

zur Sicherung der Wasserqualität<br />

gemeinsam mit den Betrieben ausgearbeitet<br />

und umgesetzt. In den letzten<br />

Jahren konnten zahlreiche freiwillige<br />

Bewirtschaftungs-vereinbarungen<br />

abgeschlossen werden. Ergebnis: Die<br />

Nitratwerte sinken. Seit 1984 hebt die<br />

STW AG einen Zuschlag <strong>zum</strong> üblichen<br />

Wasserpreis ein, um die Maßnahmen<br />

<strong>zum</strong> Schutz des Grundwassers zu<br />

finanzieren.<br />

Seminar in Klagenfurt<br />

Das Umweltbüro Klagenfurt und die<br />

STW AG bieten ein Seminar <strong>zum</strong><br />

Thema „Vertragswasserschutz – Erfolgreiche<br />

Kooperationen im Grundwasserschutz“<br />

an.<br />

Termin und Ort: 10. und 11. Oktober<br />

2005, Klagenfurt<br />

Der Vermittler geht in den<br />

Gesprächen auf Anliegen und<br />

Interessen der Landwirte ein.<br />

Information und<br />

Anmeldung:<br />

Umweltbüro Klagenfurt<br />

Bahnhofstraße 39/2<br />

A - 9020 Klagenfurt<br />

Mag. Asa Svensson<br />

Tel: +43 (0) 463-516614<br />

Fax.: +43 (0) 463-516614-9<br />

E-Mail: asa.svensson@ebundp.at<br />

www.ebundp.at<br />

KOMMUNAL 59<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

ÖVGW setzt auf Aus- und Weiterbildung<br />

1.000 Wassermeister-Zertifikat<br />

verliehen<br />

Die Österreichische Vereinigung<br />

für das Gas- und Wasserfach<br />

(ÖVGW) konnte<br />

Ende Juni 2005 Christian<br />

Vohryzka vom Wasserwerk<br />

Stadtgemeinde Stockerau<br />

nach bestandener Prüfung<br />

das 1000. ÖVGW-Wassermeister-Zertifikat<br />

verleihen.<br />

Umfangreiche<br />

Kenntnisse<br />

Die ÖVGW-Wassermeister-<br />

Schulung, welche in nahezu<br />

allen Bundesländern von der<br />

ÖVGW angeboten wird, vermittelt<br />

den Teilnehmern<br />

umfangreiche Kenntnisse<br />

zur österreichischen Wasserversorgung.<br />

Die Vorkommen<br />

und Eigenschaften des Was-<br />

60 KOMMUNAL<br />

sers, seine Gewinnung und<br />

Verteilung werden genauso<br />

gelehrt wie beispielsweise<br />

Wasserhygiene und –aufbereitung<br />

oder Rohrmaterialien<br />

und Bauvorhaben.<br />

Rechtliche Aspekte, technische<br />

und kaufmännische<br />

Verwaltung sowie Öffentlichkeitsarbeit<br />

runden das<br />

Programm ab. Getreu dem<br />

Motto „Profis für Profis“ sind<br />

alle Vortragenden Fachleute<br />

aus Wasserversorgungsunternehmen. <br />

Qualitätssicherung<br />

Das ÖVGW-Wassermeister-<br />

Zertifikat stellt einen<br />

behördlich akzeptierten<br />

Der Bereichsleiter Wasser der ÖVGW Dipl.-HTL-Ing. Manfred<br />

Eisenhut <strong>über</strong>reicht Christian Vohryzka das Wassermeister-<br />

Zertifikat.<br />

Nachweis der fachgerechten<br />

Schulung gemäß Trinkwasserverordnung<br />

dar. Es<br />

trägt somit wesentlich zur<br />

Qualitätssicherung bei und<br />

bietet Rechtssicherheit für<br />

die Wasserversorgungsunternehmen.<br />

Dem Willen der Branche<br />

zu Bildung und Weiterbildung<br />

wird auch durch<br />

zahlreiche Weiterbildungsveranstaltungen<br />

der<br />

ÖVGW Rechnung getragen.<br />

Die Werkleitertagung<br />

beispielsweise, welche sich<br />

ausschließlich an Bedienstete<br />

von Wasserversorgungsunternehmenrichtet,<br />

findet heuer vom 28.<br />

bis 29. September in Paternion<br />

(Kärnten). statt. Sie<br />

bietet wieder Gelegenheit,<br />

aktuelle Themen und Entwicklungen<br />

zu diskutieren<br />

sowie ungelöste Fragen und<br />

Probleme der Versorgungsunternehmen<br />

zur Diskussion<br />

zu stellen.<br />

Informationen:<br />

ÖVGW<br />

Österreichischer Vereinigung<br />

für das Gas- und<br />

Wasserfach<br />

Tel.: 01/ 513 15 88-0<br />

office@ovgw.at<br />

www.ovgw.at<br />

E.E.


Wie sehr schätzen die Österreicher ihr Trinkwasser?<br />

AQA Wasserreport 2005<br />

Der Österreichischen Vereinigung für<br />

das Gas- und Wasserfach (ÖVGW), zu<br />

deren Mitgliedern 200 Wasserversorger<br />

zählen, ist ein bewusster Umgang der<br />

Bevölkerung mit dem wichtigsten<br />

Lebensmittel ein besonderes Anliegen.<br />

Die Einstellungen, den Wissenstand<br />

und den Grad des Bewusstseins der<br />

Österreicherinnen und Österreicher<br />

erhebt der jährliche Branchenradar<br />

<strong>zum</strong> Thema Wasser – der AQA Wasserreport.<br />

Dies nahm die ÖVGW <strong>zum</strong><br />

Anlass, zu verifizieren, ob der hervorragende<br />

Standard in der österreichischen<br />

Wasserversorgung und die hohe Qualitäts-<br />

und Versorgungssicherheit dem<br />

Konsumenten im täglichen Umgang mit<br />

dem Trinkwasser auch bewusst ist. Den<br />

AQA Wasserreport 2005 hat die ÖVGW<br />

aktiv mitgestaltet und unterstützt.<br />

1000 Interviews<br />

Die Grundlage dieser repräsentativen<br />

Studie bilden 1000 landesweit geführte<br />

Telefoninterviews <strong>zum</strong> Thema Wasser<br />

in Österreich. Das Ergebnis ist hinsichtlich<br />

Bundesländer, Ortsgröße, Alter,<br />

Geschlecht, Schulbildung, Haushaltsgröße<br />

und Kinder im Haushalt ausgewertet.<br />

Untersuchungszeitraum war<br />

April / Mai 2005. Ein Auszug zu den<br />

Fragen ist im Anhang nachzulesen.<br />

Hervorragende Arbeit<br />

„Für mich ist diese Studie einerseits ein<br />

Gradmesser und Bestätigung für die<br />

hervorragende Arbeit der Wasserversorger<br />

in Österreich und sie zeigt uns wieder,<br />

wie wichtig es ist, die Wasserqualität<br />

auf hohem Niveau auch für künftige<br />

Generationen zu erhalten. Andererseits<br />

stellt sich für uns auch die Aufgabe,<br />

den Dialog mit der Bevölkerung<br />

weiter zu intensivieren und zu entwickeln“<br />

meint der Vizepräsident der<br />

Österreichischen Vereinigung für das<br />

Gas- und Wasserfach (ÖVGW) VDir DI<br />

Harald SCHNEIDER.<br />

www.ovgw.at<br />

Erste Gründachzertifikate verliehen<br />

Besiegelte Qualität<br />

Grüne Dächer sind absolut sicher und<br />

verlängern sogar die Lebensdauer der<br />

Dachhaut. Das Gründachzertifikat des<br />

Verbands für Bauwerksbegrünung<br />

(V.f.B.) garantiert diese Tatsache für<br />

Architekten, Planer und Bauherren. Es<br />

beweist, dass die in der ÖNORM klar<br />

definierten Qualitätskriterien für Begrünungskomponenten<br />

und Dachaufbauten<br />

zu 100% erfüllt werden. Im Juni<br />

wurden die ersten Gründachzertifikate<br />

Österreichs durch den NÖ Landesrat<br />

Wolfgang Sobotka im Landhaus St. Pölten<br />

an fünf <strong>über</strong>prüfte Gründachher-<br />

LR Wolfgang Sobotka <strong>über</strong>gab die Gründachzertifikate.<br />

steller verliehen. Die ausgezeichneten<br />

Unternehmen Bauder, Dachgrün, Novoflor,<br />

Steinbauer und Optigrün sind nun<br />

berechtigt das Gründachsiegel des V.f.B<br />

zu führen.<br />

Kontrollierte Qualität<br />

„Das Gründachsiegel steht für kontrollierte<br />

Qualität und bietet Planungs- und<br />

Errichtungs-Sicherheit“, betont auch<br />

der Obmann des V.f.B. Ing. Gerold<br />

Steinbauer. Es lohnt sich also künftig<br />

bei der Auswahl seiner Gründachpartner<br />

auf das Gründachsiegel zu achten!<br />

Informationen:<br />

Verband für Bauwerksbegrünung,<br />

Wiedner Hauptstraße 63, Postfach<br />

351, A-1045 Wien<br />

Info-Tel.: +43 (0)1/966 84 68<br />

Fax: +43 (0)1/966 84 68<br />

www.gruendach.at<br />

E.E.<br />

E.E.<br />

Wirtschafts-Info<br />

KOMMUNAL 61


Facility Management<br />

Hausbriefkästen in kommunalen Mehrfamilienhäusern<br />

Am 1. Juli 2006 muss<br />

ausgetauscht sein<br />

Mit der Novelle <strong>zum</strong> Postgesetz aus dem Jahr 2003 und der Brieffachanlagenverordnung<br />

aus 2004 wurde allen Eigentümern österreichischer Mehrfamilienhäuser die<br />

Verpflichtung auferlegt, die Hausbrieffachanlagen bis 1. Juli 2006 den Anforderungen<br />

der Ö-Norm EN 13724:2002 anzupassen. KOMMUNAL erinnert.<br />

◆ Dipl.-Ing. Herbert Schirmer<br />

Diese Anpassung wird in der Regel nur<br />

durch den Austausch der alten auf neue<br />

normgemäße Anlagen umgesetzt werden<br />

können, da die alten (Post-)Anlagen sehr<br />

stark von der neuen Norm abweichen.<br />

Nicht nur für Hausverwaltungen und private<br />

Hausbesitzer, sondern auch für die<br />

Gemeinden handelt es sich dabei durchaus<br />

um ein wesentliches Thema, verfügen<br />

sie doch <strong>über</strong> einen umfangreichen<br />

Wohnungsbestand und müssen als<br />

Eigentümer der Wohnhäuser die nicht<br />

unbeträchtlichen Kosten dieser Umstellung<br />

tragen (eine Abwälzung auf die<br />

Mieter ist laut derzeit geltender Rechtslage<br />

nicht zulässig).<br />

Hintergrund der erwähnten gesetzlichen<br />

Bestimmungen sind geplante Änderungen<br />

im Bereich der Postzustellung, wonach der<br />

Markt schrittweise für private Anbieter<br />

freigegeben wird und spätestens 2009 private<br />

Zusteller auch Briefpost unter 50<br />

Gramm zustellen dürfen.<br />

Die neuen Brieffächer verfügen daher<br />

◆ Dipl.-Ing. Herbert Schirmer ist<br />

Architekt und Produktentwickler<br />

von Hausbriefanlagen<br />

62 KOMMUNAL<br />

<strong>über</strong> Einwurföffnungen, durch die alle<br />

Zusteller – egal ob Post oder privat – die<br />

Sendungen einwerfen können, das einzelne<br />

Brieffach kann nur mehr der Wohnungsinhaber<br />

mit seinem Schlüssel öffnen.<br />

Das bisher übliche Öffnen der kompletten<br />

Front der Anlage mit dem Schlüssel<br />

des Briefträgers ist dann nicht mehr<br />

möglich.<br />

Eine Reihe von Fragen<br />

aufgeworfen<br />

Die neuen Anlagen werfen eine ganze<br />

Reihe von Fragen auf, denn einerseits<br />

ergibt sich in den meisten Fällen die<br />

Situation, dass zukünftig ein erweiterter<br />

Kreis hausfremder Personen Zugang zu<br />

allgemeinen Teilen des Hauses hat und<br />

anderseits sind die Anforderungen der<br />

Norm betreffend Entnahmeschutz nicht<br />

besonders hoch. Auch die Frage, ob es<br />

vorteilhaft ist, die alten Postschlösser in<br />

die neuen Kästen einbauen oder die<br />

neuen Kästen mit<br />

neuen Schlössern<br />

liefern zu lassen<br />

oder gleich auf<br />

Zentralschließanlagenumzusteigen,<br />

wird man<br />

nicht allgemein,<br />

sondern nur von<br />

Fall zu Fall beantworten<br />

können.<br />

Da gerade im<br />

städtischen<br />

Bereich eine<br />

Anordnung der<br />

Die neuen Brieffächer<br />

verfügen <strong>über</strong> Einwurföffnungen,<br />

durch die alle<br />

Zusteller – egal ob Post<br />

oder privat – die Sendungen<br />

einwerfen können, das einzelne<br />

Brieffach kann nur<br />

mehr der Wohnungsinhaber<br />

mit seinem Schlüssel öffnen.<br />

Hausbrieffachanlagen vor dem Haustor<br />

oft unmöglich ist, bietet sich <strong>zum</strong> Schutz<br />

vor hausfremden Personen im Falle<br />

geeigneter baulicher Voraussetzungen<br />

an, den Hausflur durch ein zweites Portal<br />

in einen allgemein zugänglichen Teil,<br />

in dem sich die Anlage befindet und<br />

einen nur den Hausbewohnern vorbehaltenen<br />

Teil zu gliedern, d.h. es ist mit entsprechenden<br />

Folgekosten der Umstellung<br />

zu rechnen. Diese Lösung ist aber aus<br />

Platzgründen nicht <strong>über</strong>all umsetzbar.<br />

Zur Verbesserung des Entnahmeschutzes<br />

werden von den Herstellern verschiedene<br />

Lösungen angeboten (spezielle Einwurfgeometrie,<br />

Kämme, „Haifischzähne“<br />

etc.). Letztlich wird der Kunde zu entschieden<br />

haben, welche Lösung er bevorzugt,<br />

wobei bei zusätzlichen Entnahmeschutzvorrichtungen<br />

immer auch mit zu<br />

berücksichtigen ist, dass Gefahren zuverlässig<br />

vermieden werden müssen (zB<br />

wenn ein Kind spielerisch in die Einwurföffnung<br />

hineingreift und mit der Hand<br />

beim Herausziehen an der Schutzvorrichtung<br />

hängen<br />

bleibt).<br />

Zum Thema der<br />

Schlösser ist zu bedenken,<br />

dass sich manche<br />

bestehende Anlagen<br />

sicher nicht in dem<br />

Zustand befinden, dass<br />

alle Schlösser noch<br />

funktionsfähig oder<br />

<strong>über</strong>haupt noch vorhanden<br />

sind, umgekehrt<br />

kann es bei<br />

neuen Schlössern zu<br />

Schwierigkeiten mit


Briefkästen: alt und neu<br />

Bei der Frage nach den Schlössern ist zu bedenken, dass sich manche bestehende<br />

Anlagen sicher nicht in dem Zustand befinden, dass alle Schlösser noch<br />

funktionsfähig oder <strong>über</strong>haupt noch vorhanden sind.<br />

Bei neuen Anlagen ist der<br />

einzelne Wohnungsinhaber<br />

der Einzige, der<br />

„sein“ Fach noch öffnen<br />

kann.<br />

Mit NamensschildernverseheneBriefkästen<br />

sollten auch<br />

die Fälle falscher<br />

Zustellungen<br />

verringern.<br />

Zentralschließanlagen, die auch die Brieffachschlösser<br />

umfassen, werden voraussichtlich<br />

nur für Eigentumswohnhäuser in<br />

Frage kommen, wo die Eigentümergemeinschaft<br />

beschließt, den höheren finanziellen<br />

Aufwand für derartige Anlagen zu tragen.<br />

der Aushändigung der Schlüssel an die<br />

einzelnen Wohnungsinhaber kommen.<br />

Zentralschließanlagen, die auch die Brieffachschlösser<br />

umfassen, werden voraussichtlich<br />

nur für manche Eigentumswohnhäuser<br />

in Frage kommen, wo die Eigentümergemeinschaft<br />

beschließt, den höheren<br />

finanziellen Aufwand für derartige Anlagen<br />

zu tragen.<br />

Zu der breit diskutierten Frage des<br />

zukünftigen Zugangs hausfremder Personen<br />

in allgemeine Teile des Hauses ist<br />

festzustellen, dass die meisten Häuser de<br />

facto heute auch schon zugänglich sind,<br />

weil der standardisierte Sprechanlagenschlüssel<br />

weit verbreitet und am grauen<br />

Markt unschwer erhältlich ist. Wer also<br />

wirklich Böses im<br />

Schilde führt,<br />

wird bei seinen<br />

Aktivitäten wohl<br />

kaum die Post mit<br />

sich herumtragen.<br />

Zielführender ist<br />

anzuregen, dass<br />

im Zuge der<br />

Marktfreigabe an<br />

private Zusteller<br />

ein obligatorischesZertifizierungsverfahren<br />

eingeführt wird,<br />

wonach nur<br />

Anbieter zugelassen<br />

werden, die<br />

sich verpflichten,<br />

ausschließlich<br />

Facility Management<br />

Defacto sind<br />

Wohnhäuser für<br />

Fremde heute auch<br />

schon zugänglich,<br />

weil der standardisierteSprechanlagenschlüssel<br />

weit verbreitet und<br />

am grauen Markt<br />

leicht erhältlich ist.<br />

Personal mit einwandfreiem Leumundszeugnis<br />

für die Zustellung einzusetzen.<br />

Insgesamt ist es für den Hauseigentümer<br />

sicher nützlich, sich vor der Umstellung<br />

der Anlage bestmöglich beraten zu lassen,<br />

mehrere Anbote einzuholen und die<br />

Vorlage von Prüfattesten zu verlangen.<br />

Die Brieffachanlagenverordnung vom 13.<br />

Februar 2004 verpflichtet den ihn, normgemäße<br />

Anlagen einbauen zu lassen und<br />

nur mit einem Prüfattest einer autorisierten<br />

Prüfanstalt ist ausreichende Rechtssicherheit<br />

gegeben.<br />

Der Autor selbst hat sich als Architekt mit<br />

der Problematik umfangreich befasst und<br />

die Produktentwicklung für die Hausbrieffachanlagen<br />

der AB-Handels-GmbH<br />

betrieben, die unter<br />

www.briefkasten.co.at im Internet zu<br />

finden sind.<br />

KOMMUNAL 63


Wirtschafts-Info<br />

Die „Public, Government & Healthcare“-Initiative von HP<br />

Von Insellösungen<br />

<strong>zum</strong> Bürgerportal<br />

Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnologien bewirken ein<br />

zusätzliches Wirtschaftswachstum von 0,3 bis 0,8 Prozent. Neue IT-Lösungen für<br />

den öffentlichen Sektor spielen dabei eine Schlüsselrolle.<br />

Aktivitäten und Initiativen rund um<br />

breitbandbasierte Anwendungen für E-<br />

Government, E-Health und E-Learning<br />

werden zunehmend forciert. Im<br />

Bereich E-Government ist Österreich im<br />

internationalen Vergleich erfolgreich<br />

unterwegs und belegt derzeit den zweiten<br />

Rang im EU-Vergleich. Diese Tatsache<br />

dürfe, so meint Christoph Heimerl,<br />

Sales Manager Public bei HP Österreich,<br />

jedoch nicht dar<strong>über</strong> hinwegtäuschen,<br />

dass eine akkordierte nationale<br />

IKT-Strategie noch nicht durchgängig<br />

existiert. Dazu sollte es auch gehören,<br />

zentrale, webbasierte Informationsplattformen<br />

mit einheitlichem Zugang<br />

für Bürger, Verwaltung, Gesundheitsund<br />

Bildungswesen zu schaffen. Dabei<br />

sind viele der aktuellen IKT-Herausforderungen<br />

im öffentlichen Bereich einander<br />

strukturell sehr ähnlich.<br />

Keine Benachteiligungen<br />

mehr<br />

HP-Manager Christoph Heimerl erklärt<br />

die Vision seines Unternehmens:<br />

„Durch Integration vorhandener Lösungen<br />

wollen wir personalisierbare,<br />

lebensbegleitende Portale für Bildung,<br />

Gesundheit und<br />

Verwaltung schaffen.<br />

Besonders<br />

profitieren können<br />

von einer<br />

durchgängigen<br />

Online-Verfügbarkeit<br />

der Leistungen<br />

des öffentlichen<br />

Sektors jene<br />

Bevölkerungsgruppen,<br />

die derzeit<br />

benachteiligt<br />

sind: Behinderte,<br />

Frauen mit Kindern<br />

oder Menschen<br />

in ländlichen<br />

Gebieten<br />

beispielsweise leiden<br />

unter zeitaufwändigen<br />

Gesundheits- oder Behördenwegen<br />

und können auch Bildungsangebote<br />

nur in eingeschränktem Umfang<br />

in Anspruch nehmen“.<br />

HP ist mit der „Public, Government &<br />

Healthcare“-Unit Komplettanbieter für<br />

IKT-Lösungen der öffentlichen Hand.<br />

Zu den HP-Kunden zählen Ministerien,<br />

die Bundesbeschaffungsgesellschaft<br />

inkl. Bundesrechenzentrum, die Landesregierungen<br />

Wien, NÖ, OÖ und<br />

Christoph Heimerl, Sales Manager<br />

Public bei HP Österreich<br />

Classroom<br />

2000:<br />

Weltweit beispielhafte<br />

E-Learning-<br />

Initiative<br />

Salzburg und große Gesundheitseinrichtungen.<br />

Classroom 2000<br />

Im Rahmen eines 107-Millionen-Euro-Auftrages<strong>über</strong>nahm<br />

HP im März 2003 die<br />

Aufgabe, die Technologie-<br />

Infrastruktur für das Bahn<br />

brechende Classroom-2000-<br />

Bildungsprojekt in Nordirland<br />

aufzubauen und zu<br />

betreiben. Diese Initiative<br />

verbindet weltweit 350.000<br />

Schüler, 20.000 Lehrer,<br />

1.244 Grund- und Hauptschulen<br />

sowie Eltern und<br />

verschafft jedem Kind von<br />

der Grundschule bis zur Universität<br />

in ganz Nordirland eine Internetadresse<br />

und den Zugang zu einem<br />

virtuellen Klassenzimmer. Über die E-<br />

Learning-Plattform kann sämtliches<br />

Wissen ausgetauscht und erweitert<br />

werden.<br />

Mit dem Projekt „Elektronischer Akt“<br />

beispielsweise hat HP bereits eine<br />

erfolgreiche Verwaltungslösung beim<br />

Bundesministerium für Landesverteidigung<br />

geschaffen. Alle Akten,<br />

Beschaffungsaufträge und Bearbeitung<br />

von Anträgen werden <strong>über</strong> ein einheitliches<br />

EDV-basiertes Verwaltungssystem<br />

von HP abgewickelt.<br />

Informationen:<br />

Hewlett Packard Ges.m.b.H.<br />

Wienerbergstraße 41<br />

1120 Wien<br />

Tel.: 01/ 811 18-0<br />

www.hp.com/at


ÖSTERREICHISCHER<br />

AMTSKALENDER<br />

2005/2006<br />

Das umfassende Verzeichnis aller Bundes-, Landes- und Gemeindebehörden<br />

Österreichs mit Anschriften, Telefonnummern und E-Mail-<br />

Adressen.<br />

• jetzt auch mit den wichtigsten "österreichischen" Adressen in<br />

Brüssel und Luxemburg<br />

• die Änderungen auf Grund der Gemeinderats- und<br />

Bürgermeisterwahlen<br />

• alle Daten komplett aktualisiert und topaktuell<br />

• auch als CD-ROM erhältlich<br />

• online unter www.amtskalender.com<br />

Erscheint Ende August 2005 - Jetzt vorbestellen!<br />

Subpreis bis 31. 8. 2005: € 132,–<br />

Buch, CD-ROM und online<br />

Für jeden Bedarf das passende Medium<br />

Bestellungen: Telefon: 01-610 77-315, Fax: 01-610 77-589<br />

e-mail: order@verlagoesterreich.at<br />

Ihr Informationsvorsprung<br />

im Umgang mit<br />

Ämtern und Behörden


Landschaftspark Duisburg, vom Hochofen<br />

zur Sport- und Kulturstätte<br />

Neues aus dem Schul- und Sportstättenbau<br />

Das ÖISS informiert<br />

Die Themen der kommenden Ausgabe der „Schule & Sportstätte“ im September<br />

umfassen die FSB-Messe und den 19. internationalen IAKS-Kongress in Köln und<br />

Architekturvermittlung an Schulen.<br />

FSB-Messe und<br />

ÖISS-Informationsreise<br />

Vom 24. bis 29. Oktober 2005 dauert<br />

heuer die vom ÖISS geplante Reise zur<br />

„Fachmesse für Freiraum, Sport und<br />

Bäderanlagen“. Im Rahmen der Messe<br />

findet sowohl die Preisverleihung des<br />

IAKS-Award als auch der 19. internationale<br />

IAKS-Kongress statt. Überdies wird<br />

in Bezug auf die 2006 in Deutschland<br />

stattfindende Fußball-WM eine spezielle<br />

Fußball-Messe organisiert, die natürlich<br />

auch für österreichische Besucher, vorausschauend<br />

auf die Europameisterschaft<br />

2008, interessant ist. Weiters findet<br />

das 1. Kölner Schwimmbad- und<br />

Wellness-Forum statt.<br />

Vor dem Besuch der Messe steht der<br />

Besuch dreier richtungsweisender Sportbauten<br />

an. In Stuttgart wird das Haus<br />

des SpOrt besichtigt, welches einerseits<br />

Heimstätte für verschiedenste Verbände<br />

ist andererseits aber auch<br />

Sportstätte und Konferenzzentrum.<br />

In Tübingen <strong>über</strong>zeugt die<br />

neue Sporthalle mit<br />

einem intelligenten<br />

Raumprogramm,<br />

das den vielfältigenAnforderungen<br />

an<br />

die Halle<br />

gerecht<br />

wird<br />

September-Schwerpunkte der Schul- und Sportstätte<br />

In der kommenden Ausgabe von „Schule & Sportstätte“ (erscheint am<br />

26. September) berichten wir unter anderem <strong>über</strong><br />

◆ Schultafelprüfung<br />

◆ Architekturprojekt an Schulen<br />

◆ Sportstätten in Kärnten<br />

◆ IAKS-Award 2005<br />

und das zeitlich klar strukturierte<br />

„timesharing“ Konzept ideal unterstützt.<br />

Zudem wird die Fassade nicht nur als<br />

schützende Außenhaut gesehen, sondern<br />

zusätzlich mit Funktionen, wie<br />

Energiegewinnung mittels Photovoltaik<br />

oder als Sportgerät in Form einer Kletterwand,<br />

belegt. Trotz des engen Kostenrahmens<br />

konnte hier eine architektonisch<br />

anspruchsvolle Sportstätte realisiert<br />

werden.<br />

Unter den Aspekten des Strukturwandels<br />

wird in Duisburg der dortige Landschaftspark<br />

besichtigt. Auf dem ehemaligen<br />

Werksgelände von Thyssen entstand<br />

hier auf einem <strong>über</strong> 200 ha großem<br />

Areal ein Landschaftspark, der weder<br />

Park noch Landschaft<br />

im<br />

ursprünglichen<br />

Sinn ist. Hier prägen<br />

spontan<br />

gewachsene Vegetationen,<br />

neben<br />

gestalteten Grünflächen<br />

auf industriell<br />

geprägten<br />

Bodenformen, wie<br />

Gleistrassen das<br />

Bild. Der Landschaftspark<br />

bietet<br />

ein reichhaltiges<br />

kulturelles und<br />

sportliches Freizeitangebot,<br />

vom<br />

Tauchen im ehemaligen Gasometer bis<br />

<strong>zum</strong> Hochseilparcours durch die ehemaligen<br />

Hochöfen. Seit seiner Eröffnung im<br />

Jahr 1994 zählt der Landschaftspark<br />

jährlich 500.000 Besucher.<br />

Sollten Sie Interesse an der ÖISS-Informationsreise<br />

haben können Sie gerne<br />

Das ÖISS bemüht sich<br />

in seinem Wirkungsbereich –<br />

dem Schul- und Sportstättenbau<br />

– seit Jahren um ein<br />

besseres Verständnis für die<br />

Architektur und für deren<br />

Einfluss auf unser tägliches<br />

Leben und auf unser<br />

Wohlbefinden.<br />

unter szeywerth@oeiss.org oder<br />

01/505 88 99 DW 14 mit uns Kontakt<br />

aufnehmen.<br />

ÖISS und Architekturvermittlung<br />

an Schulen<br />

Das ÖISS bemüht sich in seinem Wirkungsbereich<br />

– dem Schul- und Sportstättenbau<br />

– seit Jahren um ein besseres<br />

Verständnis für die Architektur und für<br />

deren Einfluss auf unser tägliches Leben<br />

und auf unser Wohlbefinden. Dieses<br />

Bemühen ist verankert in Beratungen,<br />

Architekturwettbewerben, Informationsreisen<br />

und allgemeiner Aufklärungsarbeit.<br />

In jüngster<br />

Zeit hat sich die<br />

Architekturvermitt-<br />

lung an Schulen als<br />

zusätzliches Aufgabengebiet<br />

entwickelt.<br />

Im vergangenen<br />

Sommersemester hat<br />

das ÖISS erstmals ein<br />

Architekturprojekt<br />

mit einer 4. Klasse<br />

einer Wiener Volksschule<br />

veranstaltet,<br />

wobei das allgemeine<br />

Verständnis für Raum<br />

und Dimensionen<br />

geschult sowie der<br />

Beruf des Architekten<br />

vorgestellt wurde und die Schülerinnen<br />

und Schüler ihre Kreativität beim<br />

Modellbauen testen konnten. In der<br />

kommenden Ausgabe von<br />

Schule&Sportstätte (03/05) werden wir<br />

das erfolgreiche Projekt im Detail vorstellen<br />

und Möglichkeiten für künftige


KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

Umweltfreundliche Mobilität: Österreichs Gemeinden führend in Europa<br />

Aktions-Unterlagen jetzt bestellen<br />

EUROPA / ÖSTERREICH<br />

Bereits <strong>zum</strong> sechsten Mal<br />

finden rund um den 22. September<br />

2005 europaweit<br />

Aktionen <strong>zum</strong> Thema<br />

umweltfreundliche Mobilität<br />

statt – die Europäische Mobilitätswoche<br />

vom 16. – 22.<br />

September und der europaweite<br />

Autofreie Tag am 22.<br />

September. Österreich ist bis<br />

jetzt führend in ganz Europa<br />

mit den meisten angemeldeten<br />

Gemeinden. Das heurige<br />

Motto „Sprit sparen – mit<br />

Bus und Bahn fahren“ rückt<br />

CIPRA-Wettbewerb<br />

Zukunft in den<br />

Alpen<br />

INNSBRUCK<br />

Der alpenweite Wettbewerb<br />

von „Zukunft in den Alpen“<br />

hat grosses Echo hervorgerufen<br />

(KOMMUNAL 5/2005).<br />

Bis 20. Juli wurden <strong>über</strong> 570<br />

Projekte eingereicht. 200 Projekte<br />

gingen aus der Schweiz<br />

ein, 186 aus Italien. Gross<br />

war auch das Echo aus Österreich<br />

mit 153 Einreichungen.<br />

Bewerbungen. Infos:<br />

www.cipra.org/zukunft<br />

LINZ<br />

Der Standort Linz-Wels soll bis<br />

2010 die attraktivste Hightech-Region<br />

Österreichs bleiben<br />

und sich europaweit<br />

sogar von (derzeit) Platz 44<br />

auf Platz 33 verbessern. Im<br />

Internet: Neue Tourismus-Domain im Kommen<br />

„.travel“ ab Herbst möglich<br />

WIEN<br />

Die Abteilung für Internationale<br />

Tourismusbeziehungen<br />

des BM für Wirtschaft und<br />

Arbeit informiert dar<strong>über</strong>,<br />

dass eine eigene Domain für<br />

den Tourismus geschaffen<br />

wird, die Reisenden eine<br />

einfache Suche nach offiziellen<br />

Tourismusseiten<br />

ermöglichen soll. Länder<br />

und Städte haben bereits ab<br />

Herbst 2005 bis 31. März<br />

den Pendlerverkehr in den<br />

Mittelpunkt. Klimabündnis<br />

bietet zur Öffentlichkeitsarbeit<br />

ein umfangreiches Materialiensortiment<br />

an:<br />

Der bereits bewährte achtseitige<br />

Newsletter dient als<br />

Informationsplattform für<br />

die Gemeinden, darin enthalten<br />

sind Hinweise und<br />

Anregungen für Aktivitäten.<br />

Aber <strong>über</strong> das Klimabündnis<br />

können auch Postwurfsendungen<br />

bestellt werden.<br />

Dabei ist die Vorderseite mit<br />

dem Logo „autofrei mobil“<br />

Attraktivste Hightech-Region Europas<br />

2006 die Möglichkeit, sich<br />

die Rechte auf die Adressen<br />

mit ihrer geographischen<br />

Bezeichnung mit der<br />

Domain .travel zu sichern.<br />

Es wird ersucht, bei Interesse<br />

an einer derartigen<br />

Domain, diese direkt zu<br />

beantragen und die Abteilung<br />

für Internationale Tourismusbeziehungen<br />

dar<strong>über</strong><br />

unter post@V2.bmwa.gv.at<br />

zu informieren.<br />

bedruckt, die Rückseite kann<br />

textlich von der Gemeinde<br />

frei gestaltet werden.<br />

Wie bereits in den vergangenen<br />

Jahren wird Klimabündnis<br />

die Landes- und Bezirksmedien<br />

<strong>über</strong> die Aktivitäten<br />

in den Gemeinden informieren<br />

und Ihnen auch Textbausteine<br />

<strong>zum</strong> Beispiel für die<br />

Gemeindezeitung zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Informationen, Kontaktadresse<br />

und Bestellmöglichkeiten<br />

auf<br />

www.klimabuendnis.at<br />

Standortattraktivität: Linz hat die Nase vorne<br />

europäischen Vergleich wird<br />

Österreich 2010 20 Prozent<br />

der Top-100-Standorte haben.<br />

Dies ergab eine deutsche Studie<br />

unter 1207 EU-Regionen<br />

im Bereich Hochtechnologie.<br />

Bürgermeister Alois<br />

Lugger, 1908 – 2005<br />

Ziel der Initiative ist es heuer<br />

besonders die Nutzung nachhaltiger<br />

Verkehrsmittel auf<br />

dem Weg zur Arbeit und zur<br />

Schule zu fördern. Besonders<br />

die PendlerInnen werden<br />

heuer in den Mittelpunkt<br />

gerückt.<br />

Archäologie<br />

Sensationsfund<br />

in Oberösterreich<br />

HÖRSCHING<br />

In der Gemeinde Hörsching<br />

werden derzeit direkt neben<br />

der B1 die Reste der möglicherweise<br />

größen Keltensiedlung,<br />

die jemals in Österreich<br />

gefunden wurde, freigelegt.<br />

Geschätzt wird das gesamte<br />

damals bewohnte Areal auf<br />

zwölf Hektar, die Funde<br />

haben – leider – wie oft in<br />

solchen Fällen auch schon<br />

Grabräuber angezogen.<br />

Todesfall<br />

Trauer um Bgm.<br />

Alois Lugger<br />

INNSBRUCK<br />

Am 11. August verstarb 93-jährig<br />

mit Alois Lugger eine Ikone der<br />

österreichischen kommunalen<br />

Landschaft. Lugger war ein<br />

Kämpfer für leistungsfähige Kommunalstrukturen<br />

sowie für die<br />

Gemeindeautonomie und von<br />

1956 bis 1983 Bürgermeister der<br />

Landeshauptstadt Innsbruck,<br />

sowie Ehrenmitglied des Österreichischern<br />

Gemeindebundes.


EuRegio-Spezial<br />

Die EuRegio „Salzburg – Berchtesgadener<br />

Land – Traunstein“ umfasst 94<br />

Gemeinden mit rund 10.000 km 2 und ist<br />

Lebensraum für rund 800.000 Einwohner.<br />

55 Salzburger Gemeinden und Städte<br />

sowie 38 bayerische Städte und Gemeinden,<br />

die Wirtschaftskammer und die<br />

Arbeiterkammer Salzburg, einige private<br />

Mitglieder sowie eine Gemeinde aus<br />

Oberösterreich tragen diese grenz<strong>über</strong>schreitende<br />

Zusammenarbeit.<br />

10 Jahre „EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein“<br />

Bürgernah, grenz<strong>über</strong>schreitend,<br />

gemeinsam<br />

Ausgehend von der Devise „bürgernah, grenz<strong>über</strong>schreitend, gemeinsam“ wurde die<br />

EuRegio „Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein“ 1995 als freiwilliger Zusammenschluss<br />

auf kommunaler Ebene gegründet. KOMMUNAL stellt dieses europäische Vorbild<br />

kommunaler, grenz<strong>über</strong>schreitender Zusammenarbeit vor <strong>zum</strong> zehnten Jahrestag vor.<br />

◆ Univ.-Doz. Dr. Franz Schausberger<br />

Die EuRegio „Salzburg – Berchtesgadener<br />

Land – Traunstein“ befindet<br />

sich im österreichisch-deutschen Grenzgebiet<br />

und erstreckt sich <strong>über</strong> den nördlichen<br />

Teil Salzburgs sowie <strong>über</strong> die<br />

südöstliche Spitze Bayerns.Ihre Gründung<br />

erfolgte, um die Chancen des<br />

◆ Univ.-Doz. Dr. Franz Schausberger<br />

ist Vorstand des Instituts der<br />

Regionen Europas (IRE)<br />

68 KOMMUNAL<br />

Wegfalls der Grenzen für die Region, für<br />

Bürger, Unternehmen, Vereine usw. zu<br />

nutzen. Sie dient der Schaffung eines<br />

gemeinsamen Arbeits- und Lebensraumes<br />

sowie eines nachhaltigen<br />

Wirtschaftsraumes.<br />

Träger sind in erster<br />

Linie Kommunen<br />

Träger der EuRegio sind in erster<br />

Linie die Kommunen. Dies ist<br />

Ausdruck des Subsidiaritätsprinzips<br />

und anerkennt die wichtige<br />

Rolle der Gemeinden. Das Land<br />

Salzburg unterstützt die EuRegio<br />

<strong>zum</strong> einen finanziell mit rund<br />

34.500 Euro jährlich. Mit der<br />

EuRegio wird aber keine weitere Verwaltungsebene<br />

geschaffen. Sie versteht sich<br />

vielmehr als Plattform, Motor und Koordinator<br />

für grenz<strong>über</strong>schreitende Zusam-<br />

menarbeit und Problemlösung in der<br />

Region. Als freiwilliger Zusammenschluss<br />

lebt sie durch die freiwillige<br />

Selbstbindung ihrer Mitglieder an gefasste<br />

Beschlüsse.<br />

Zur Durchführung<br />

ihrer Aufgaben<br />

verfügt die EuRegio<br />

im Hintergrund<br />

<strong>über</strong> zwei<br />

Trägervereine –<br />

einen bayrischen<br />

und einen Salzburger.<br />

Die EuRegio<br />

selbst hat keine<br />

eigene Rechtspersönlichkeit<br />

und<br />

beruht auf einem<br />

Vertrag zur<br />

Zusammenarbeit zwischen den beiden<br />

Trägervereinen. Es gibt aber nur eine<br />

Geschäftsstelle, die ihren Sitz in Freilassing<br />

hat. Die Entscheidung, alle Gremien<br />

Als freiwilliger<br />

Zusammenschluss<br />

lebt die EuRegio<br />

durch die freiwillige<br />

Selbstbindung ihrer<br />

Mitglieder an<br />

gefasste Beschlüsse.


jeweils nur einmal einzurichten und<br />

gemeinsam, grenz<strong>über</strong>greifend zu besetzen,<br />

bewährt sich sehr. Diskussions-, Entscheidungs-<br />

und Informationsprozesse<br />

können so effizient ablaufen. Handlungsbedarf<br />

ergibt sich aufgrund von Mehrgleisigkeiten<br />

(z.B. drei separate finanzielle<br />

Abläufe für die Verwaltung der EU-Gelder<br />

und der nationalen Co-Finanzierungen:<br />

Salzburg, Bayern, EuRegio). Sie entstehen<br />

wegen der fehlenden Rechtspersönlichkeit<br />

der EuRegio und der deshalb<br />

notwendigen Trägerschaft durch zwei<br />

Vereine. Sie ist verantwortlich für ein<br />

Finanzvolumen von rund 529.000 Euro<br />

jährlich. Neben dem Land Salzburg und<br />

INTERREG zahlen die Mitgliedsgemeinden<br />

und die Landkreise rund 15 Cent pro<br />

Einwohner. Es war eine Pionierleistung,<br />

in allen 94 Gemeinderäten und Städteräten<br />

die Beschlüsse für den Beitritt zu<br />

bekommen. Die EuRegio-Geschäftsstelle<br />

ist Ansprechpartner für grenz<strong>über</strong>schreitende<br />

Belange für Bürger, Vereine, Firmen,<br />

Kommunen und andere Institutionen<br />

im EuRegio-Gebiet. Dienstleistungen<br />

werden kostenlos zur Verfügung gestellt.<br />

Die EuRegio hat unter andermen die<br />

Möglichkeit, Kleinprojekte mit bis zu<br />

25.000 Euro Gesamtkosten in eigener<br />

Verantwortung zu fördern. Solche Projekte<br />

sind vor allem für die Bereiche<br />

Jugend, Kultur, Tourismus, Sport oder<br />

Wirtschaft<br />

attraktiv.<br />

Zu beachten<br />

ist<br />

aber, dass<br />

Gemeinden,Tourismusverbände<br />

usw.<br />

immer erst<br />

mindestens<br />

einen Euro<br />

selbst aufbringen<br />

müssen, bevor sie einen weiteren von der<br />

EU dazu erhalten. INTERREG fördert in<br />

der EuRegio derzeit 45 Projekte mit<br />

Kosten von jeweils <strong>über</strong> 25.000 Euro und<br />

100 Projekte von jeweils unter 25.000<br />

Euro.<br />

Insgesamt stehen der EuRegio im Rahmen<br />

von INTERREG IIIA (2000-2006) ca.<br />

8,5 Millionen Euro EU-Fördergelder zur<br />

Verfügung (zuzüglich der nationalen<br />

Kofinanzierung).<br />

Viele solcher Kooperationen<br />

würden den europäischen<br />

Gedanken auf kommunaler<br />

Ebene stärken und<br />

dazu beitragen, Krisen, wie<br />

jene, in der die EU derzeit<br />

steckt, zu verhindern.<br />

Detaillierte Informationen <strong>über</strong><br />

Geschichte, Aufbau und Leistungen<br />

der EuRegio „Salzburg – Berchtesgadener<br />

Land – Traunstein“ finden<br />

sich auf der Homepage<br />

www.euregio.sbg.at<br />

Landesrätin Mag. Johanna Mikl-Leitner<br />

verlieh am 29. Juni 2005 im Casino<br />

Baden die EuRegio Innovationspreise<br />

2005 in vier Kategorien für beispielhafte<br />

und innovative grenz<strong>über</strong>schreitende<br />

Projekte. Die Preisträger sind:<br />

Kategorie „Projekt lokal“:<br />

Leben im Dorf - Dorf (er)leben.<br />

Die Projektträger, die Stadtgemeinde<br />

Hardegg und Star˘ Petrín in Südmähren)<br />

wurde für eine interkulturelle<br />

Kooperation der beiden örtlichen Volksschulen<br />

ausgezeichnet.<br />

Kategorie „Projekt regional“:<br />

Das längste grenz<strong>über</strong>schreitende<br />

Frühstück zwischen Retz und Znaim am<br />

1. Mai 2004.<br />

Die Projektträger Retzer Land Regionalvermarktungs-GmbH.<br />

und das Kulturamt<br />

Znaim nahmen die Auszeichnung<br />

für das längste Frühstück anlässlich des<br />

1. Mai 2004 als ein gelungener Empfang<br />

der neuen EU-Nachbarn entegegen. Vor<br />

allem aber galt die Auszeichznung dem<br />

ungebrochenen nachhaltigen Bemühen<br />

einer Grenzregion, sich seiner wirtschaftlichen<br />

Chancen in der grenz<strong>über</strong>schreitenden<br />

Zusammenarbeit bewusst<br />

zu sein (KOMMUNAL berichtete).<br />

Kategorie „Projekt international“:<br />

Universitätslehrgang Erneuerbare<br />

Energie Mittel- und Osteuropa<br />

Der Projektträger Energiepark Bruck a.d.<br />

Leitha und seine Projektpartner Technische<br />

Universität Wien, Energy Center<br />

Bratislava, Universität von Westungarn<br />

EuRegio-Spezial<br />

Preisträger und Sponsoren bei der Preisverleihung: Landesrätin Mag. Johanna Mikl-<br />

Leitner, Dir. Gerhard Skoff (Casinos Austria), Dipl.-Ing. Martina Prechtl (Energiepark<br />

Bruck a.d. Leitha), Bgm. Dipl.-Ing. Karl Grammanitsch (Gemeinde Lassee), Dir. Rosi Glieder<br />

(Hardegg), NR Mag. Heribert Donnerbauer (Retzer Land) sowie Andreas Kettenbrunner<br />

(Kommunalkredit Austria AG).<br />

NÖ: EuRegio Innovationspreise 2005 verliehen<br />

Preisträger setzen auf grenz<strong>über</strong>schreitende<br />

Nachhaltigkeit<br />

erhielten die Auszeichnung für eine<br />

Initiative, in der jungen Wachstumsbranche<br />

„Alternativenergie“, erstmals Bildungsimpulse<br />

in Österreich und Osteuropa<br />

zusetzen. Die post-graduale Ausbildung<br />

wird länder<strong>über</strong>greifend in Wien,<br />

Bruck a.d. Leitha, Mosonmagyaróvar<br />

und Bratislava durchgeführt.<br />

Kategorie „Projekt innovativ“:<br />

Regionale Kreislaufwirtschaft –<br />

sinnvoller kommunaler Umweltschutz.<br />

Mit dem Projekt wird die Verantwortung<br />

der Gemeinde Lassee (Bezirk Gänserndorf)<br />

und die Vereinigung „Zur<br />

Regionalentwicklung an der Waag“ in<br />

der Slowakei für einen sorgsamen und<br />

nachhaltigen Umgang mit natürlichen<br />

Ressourcen durch den Aufbau einer<br />

ökologischen und ökonomischen Vernetzung<br />

zwischen Abfallbeseitigung,<br />

Klärschlamm- und Biokompostverwertung,<br />

Fernwärme und örtlichen Landwirtschaft<br />

ausgezeichnet. Das Projekt<br />

findet vor allem in den ländlichen<br />

Gemeinden der neuen Mitgliedstaaten<br />

der EU Beachtung.<br />

Der EuRegio Innovationspreis wird<br />

vom EuRegioforum, der Gemeinschaftsinitiative<br />

der NÖ Regionalmanagements<br />

durchgeführt. Sponsoren sind<br />

Casinos Austria, die Kommunalkredit<br />

AG und das Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Arbeit.<br />

Nähere Informationen:<br />

www.euregioforum.at<br />

KOMMUNAL 69<br />

Foto: NLK


Aus den Bundesländern<br />

TECHENDORF<br />

Kärntens zweiter Naturpark<br />

befindet sich in der Umsetzung.<br />

Die Landschaftsschutzgebiete<br />

Weißensee<br />

und Farchtnersee sollen<br />

dadurch ab Anfang 2006<br />

eine weitere Aufwertung<br />

sowie verstärkte touristische<br />

Chancen erfahren. Die<br />

bereits abgeschlossenen Vorarbeiten<br />

<strong>zum</strong> Projekt bestanden<br />

aus umfassender Information<br />

der Grundbesitzer,<br />

Bevölkerung, der Gemeindevertreter<br />

und Tourismusbetriebe.<br />

Dabei ist eine breite<br />

Zustimmung für den Naturpark<br />

erzielt worden. Tourismusreferent<br />

LH Jörg Haider<br />

und sein Stellvertreter<br />

Naturschutzreferent Martin<br />

Strutz stellten die Initiative<br />

Anfang August bei einer<br />

Pressekonferenz in Techendorf<br />

vor.<br />

70 KOMMUNAL<br />

BURGENLAND<br />

Seniorenfreundlich<br />

7 Gemeinden<br />

ausgezeichnet<br />

EISENSTADT<br />

Eisenstadt, Draßburg, Mattersburg,<br />

Mörbisch, Pöttsching,<br />

Purbach und Strem,<br />

das sind die „Seniorenfreundlichen<br />

Gemeinden<br />

2004/05“. Mitte Juli verliehen<br />

LH Hans Niessl und LR<br />

Dr. Peter Rezar im Schlosses<br />

Esterházy die Auszeichnungen<br />

an die sieben Gemeinden.<br />

Landeshauptmann<br />

Hans Niessl stellte die hervorragenden<br />

Leistungen der<br />

älteren Generation in der<br />

Nachkriegszeit in den Mittelpunkt<br />

seiner Ansprache:<br />

„Dass sich das Burgenland<br />

so erfolgreich entwickelt<br />

hat, verdanken wir dem<br />

festen Fundament, das die<br />

älteren Menschen des Landes<br />

nach dem Krieg errichtet<br />

haben“.<br />

KÄRNTEN<br />

Kärntens 2. Naturpark<br />

Weißensee und<br />

Farchtnersee<br />

Landtagsgesetze<br />

Im Sinne der<br />

Gemeinden<br />

EISENSTADT<br />

Einhellig positiv beurteilten<br />

die Spitzenvertreter der beiden<br />

burgenländischen<br />

Gemeindeverbände die demnächst<br />

zu Ende gehende<br />

Gesetzgebungsperiode des<br />

burgenländischen Landtages.<br />

Ernst Schmid, Präsident des<br />

Sozialdemokratischen<br />

Gemeindevertreterverbands:<br />

„Es wurden viele Gesetze<br />

unter Federführung der SPÖ<br />

beschlossen, die spürbare<br />

Verbesserungen für den<br />

ländlichen Raum im Allgemeinen<br />

und für die Gemeinden<br />

im Speziellen bringen.“<br />

Ähnlich analysiert auch<br />

Gemeindebund-Präsident<br />

Leo Radakovits: „Generell<br />

kann man von einem Quantensprung<br />

in Richtung Vereinfachung<br />

und Klarheit der<br />

Bestimmungen sprechen“.<br />

ST. STEFAN IM GAILTAL<br />

In St. Stefan im Gailtal wurde<br />

mit der In-Betriebnahme der<br />

1000sten ADSL-Vermittlungsstelle<br />

ein wichtiger Impuls für<br />

die Gemeinde gesetzt. LR Ing.<br />

Reinhart Rohr betonte in seiner<br />

Rede die Rolle der Breitbandvernetzung<br />

als Grundversorgung<br />

für Bürger und<br />

Wirtschaft in der Gemeinde.<br />

Zufrieden auch Hans Ferlitsch,<br />

Präsident des Kärntner<br />

EISENSTADT<br />

Im Burgenland läuten bei<br />

Umwelt-, Agrar- und Tourismusexperten<br />

die Alarmglocken,<br />

denn der Neusiedler<br />

See wird immer seichter. Zur<br />

Zeit liegt der Wasserstand<br />

des fast 300 Quadratkilometer<br />

großen Steppensees um<br />

zehn Zentimeter unter dem<br />

Vorjahreswert. Auch eine<br />

Klimastudie, die das Land an<br />

der Universität für Bodenkultur<br />

Wien in Auftrag gegeben<br />

hat, verheisst wenig Gutes:<br />

Die Untersuchung kommt zu<br />

dem Schluß, dass die Wahrscheinlichkeit<br />

für das Auftreten<br />

von Niedrigwasserständen<br />

im See in den kommenden<br />

Jahren weiter steigen<br />

wird.<br />

Gaben den Startschuss für die Inbetriebnahme: Dipl.-Ing. Manfred<br />

Erian, Telekom Austria, LR Ing. Reinhart Rohr und Bgm.<br />

Hans Ferlitsch, Präsident des Kärntner Gemeindebundes.<br />

1000ste ADSL-Vermittlungsstelle in St. Stefan<br />

Breitband-Technologie für<br />

Gemeinden von großem Nutzen<br />

Segeln auf dem Neusiedler See – bald nur noch Vergangenheit?<br />

Kampf gegen das Austrocknen eines Wahrzeichens<br />

Füllt Donauwasser den dürstenden<br />

Neusiedler See wieder auf?<br />

Gemeindebundes und Bürgermeister<br />

von St. Stefan: „Es<br />

freut mich besonders, dass<br />

gerade St. Stefan die 1000ste<br />

Gemeinde Österreichs ist, die<br />

mit schnellem Internet versorgt<br />

wird. Die neue Technologie<br />

ist für unsere Gemeinde<br />

von großem Nutzen: Dank<br />

dem schnellen Zugriff können<br />

unsere Betriebe rasch<br />

und zuverlässig Aufträge <strong>über</strong><br />

das Internet abwickeln.“<br />

Um die in Zukunft möglicherweise<br />

drohende Austrocknung<br />

des Neusiedler<br />

Sees verhindern zu können,<br />

haben die Burgenländer ein<br />

Projekt ausgearbeitet, bei<br />

dessen Verwirklichung auch<br />

das Land Niederösterreich<br />

maßgeblichen Anteil hätte.<br />

Nach dieser Idee will man<br />

jährlich rund 32 Millionen<br />

Kubikmeter Wasser aus der<br />

Donau <strong>über</strong> einen Kanal in<br />

den See leiten. Damit ließe<br />

sich der Pegelstand des<br />

Gewässers um zehn Zentimeter<br />

erhöhen.<br />

Das gesamte<br />

Kanal-Vorhaben<br />

würde an die 50<br />

Millionen Euro<br />

kosten.<br />

Infrastruktur<br />

151 Mio. Euro für<br />

Straße & Schiene<br />

KLAGENFURT<br />

Bei Baumaßnahmen auf<br />

Autobahnen, Landesstraßen<br />

und für die Koralmbahn sei<br />

im Herbst eine weitere<br />

Arbeitsplatzoffensive<br />

geplant. Das gaben Anfang<br />

August Wirtschaftsreferent<br />

LH Jörg Haider und Verkehrsreferent<br />

LR Gerhard<br />

Dörfler bekannt. Für die 32<br />

Baumaßnahmen im ganzen<br />

Land steht ein Budget von<br />

151 Millionen Euro zur Verfügung.<br />

Wir setzen im<br />

Straßenbau gezielte Schwerpunkte,<br />

schaffen damit<br />

zusätzliche ganzjährige<br />

Arbeitsplätze sowohl auf der<br />

Tauernautobahn und der<br />

Südautobahn im Packabschnitt,<br />

strichen beide den<br />

positiven Impuls<br />

für den Kärntner<br />

Arbeitsmarkt hervor.<br />

Foto: Burgenland Tourismus/Jellasitz


NIEDERÖSTERREICH<br />

Wirtschaftsimpulse<br />

Bauvorhaben<br />

der Gemeinden<br />

ST. PÖLTEN<br />

Die Gemeinden sind die zentralen<br />

Impulsgeber für die<br />

wirtschaftliche Entwicklung in<br />

den Regionen. Aus diesem<br />

Grund wird Niederösterreich<br />

seine Initiativen zur Unterstützung<br />

fortsetzen. Die Landesregierung<br />

hat nun Zinszuschüsse<br />

von fünf Prozent für<br />

vorgezogenen infrastrukturelle<br />

Baumaßnahmen in 17<br />

Gemeinden beschlossen. Weiters<br />

wird es Zinszuschüsse<br />

von drei Prozent für außerordentliche<br />

Vorhaben in insgesamt<br />

59 Gemeinden geben,<br />

berichtet VP-LAbg, Karl Moser.<br />

Die unterstützten Bauvorhaben<br />

erstrecken sich auf<br />

Gemeinden in ganz Niederösterreich.<br />

Sie reichen vom<br />

Straßenbau <strong>über</strong> die Errichtung<br />

von Gemeindezentren<br />

bis hin <strong>zum</strong> Bau von Abwasserbeseitigungsanlagen.<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Der LaakirchnerSpatenstich.<br />

Neubau mit Weitblick<br />

Futuristisches<br />

Amtshaus<br />

LAAKIRCHEN<br />

Neben dem bestehenden<br />

Amtshaus wird in Laakirchen<br />

ein zeitgemäßer Glasbau<br />

errichtet, der von der Hochbauabteilung<br />

des Landes als<br />

sparsam, weitblickend, wirtschaftlich<br />

und zweckmäßig<br />

bezeichnet wurde. Die Baukosten<br />

belaufen sich auf 3,5<br />

Mio. Euro.<br />

Die Fertigstellung ist für Ende<br />

Herbst 2006 geplant.<br />

Stolz präsentierten Innenministerin Liese Prokop und NÖ-LR<br />

Josef Plank das neue digitale Bündelfunknetz.<br />

Gemeinsames Funknetz in Niederösterreich<br />

Vereinbarung für mehr Sicherheit<br />

ST. PÖLTEN<br />

Die NÖ Landesregierung hat<br />

nach Angaben von LR Josef<br />

Plank Anfang August die Vereinbarung<br />

zwischen Bund<br />

und dem Land <strong>über</strong> die Regelung<br />

bei der Errichtung eines<br />

digitalen flächendeckenden<br />

Bündelfunknetzes für Behörden<br />

und Organisationen mit<br />

Sicherheitsaufgaben (BOS)<br />

bewilligt. Das neue System<br />

sieht rund 250 Standorte in<br />

NÖ vor, seine einmaligen<br />

Investitionskosten liegen bei<br />

etwa neun Millionen Euro,<br />

LINZ<br />

Oberösterreich hat sich 2004<br />

an den Verfassungsgerichtshof<br />

gewandt, um eine Bestimmung<br />

des Bundespflegegeldgesetzes<br />

im Hinblick auf den<br />

Gleichheitsgrundsatz <strong>über</strong>prüfen<br />

zu lassen. Grund: eine<br />

Ungleichbehandlung von Pflegegeldbeziehern<br />

durch den<br />

Bundesgesetzgeber: Für<br />

Bewohner von Alten- und<br />

Pflegeheimen, die für die dortige<br />

stationäre Pflege selbst<br />

aufkommen, gibt es von Bundesstellen<br />

100 Prozent des<br />

zuerkannten Pflegegeldes. Für<br />

Bundespflegegeldbezieher, für<br />

die die Länder oder Gemeinden<br />

aufgrund eines zu geringen<br />

Einkommens einen Teil<br />

der anfallenden Kosten tra-<br />

die jährlichen Betriebskosten<br />

werden mit 300.000 Euro<br />

veranschlagt. Mit dieser Vereinbarung<br />

wird in Niederösterreich<br />

bis Ende 2007 eine<br />

reibungslose und flächendeckende<br />

Kommunikation<br />

aller beteiligten Blaulichtorganisationensowie<br />

Behörden<br />

und weitere Institutionen<br />

sichergestellt. BOS ist ein vom<br />

Bund initiiertes System, an<br />

dem sich die Bundesländer<br />

beteiligen. Vor Niederösterreich<br />

hat sich bereits Tirol für<br />

das neue System entschieden.<br />

Unverständnis <strong>über</strong> Verfassungsgerichtshofs-Entscheidung<br />

Ungleichbehandlung durch das<br />

Bundespflegegeldgesetz<br />

gen, <strong>über</strong>weist der Bund nur<br />

80 Prozent.<br />

Dem Land wurde nun das<br />

entsprechende Erkenntnis des<br />

Verfassungsgerichtshofes<br />

zugestellt, welcher im Gegensatz<br />

<strong>zum</strong> Verfassungsdienst<br />

des Landes keine Ungleichbehandlung<br />

durch das Bundespflegegeldgesetz<br />

sieht. Weder<br />

das Land noch die oö.<br />

Gemeinden können für diese<br />

Entscheidung des VerfassungsgerichtshofesVerständnis<br />

aufbringen, betont der<br />

OÖ Gemeindebund-Präsident<br />

Bürgermeister Franz Steininger.<br />

„Es gibt keine nachvollziehbare<br />

Begründung, wieso<br />

es für jeweils vollkommen<br />

gleiche Pflegeleistungen nicht<br />

auch gleiche Abgeltungen aus<br />

Aus den Bundesländern<br />

Foto: Raimund Boltz/NLK<br />

Wirtschaftskraft<br />

Interkommunale<br />

Gebiete boomen<br />

MELK<br />

Um der angespannten Lage<br />

auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich<br />

entgegenwirken zu<br />

können und um die Wirtschaft<br />

anzukurbeln, ziehen<br />

immer mehr Gemeinden aus<br />

dem Bezirk Melk an einem<br />

Strang.<br />

Jüngstes Kooperationsmodell<br />

ist jenes zwischen St.<br />

Leonhard am Forst und Ruprechtshofen:<br />

Die Nachbargemeinden wollen<br />

ihre beiden – bisher<br />

getrennt beworbenen –<br />

Betriebsgebiete künftig<br />

gemeinsam vermarkten. Alle<br />

Einnahmen und Ausgaben,<br />

die aus neuen Firmenansiedlungen<br />

entstehen, werden<br />

ab sofort je zur<br />

Hälfte zwischen den<br />

zwei Kommunen<br />

aufgeteilt.<br />

dem Bundespflegegeld geben<br />

soll. Durch diese Ungleichbehandlung<br />

haben nicht nur das<br />

Land, sondern vor allem auch<br />

die Gemeinden deutlich verringerte<br />

Einnahmen. Letzteres<br />

wiegt umso schwerer, als<br />

gerade die den Gemeinden<br />

unter dem Titel ‚Soziales’<br />

erwachsenden Finanzaufwendungen,<br />

schon längst ein Ausmaß<br />

ereicht haben, welches<br />

für viele oberösterreichische<br />

Gemeinden längst nicht mehr<br />

verkraftbar ist“, gibt Steininger<br />

zu bedenken und fordert<br />

erneut hier eine spürbare Entlastung.<br />

Mehr auf<br />

www.ooegemeindebund.at<br />

oder<br />

www.gmeindebund.<br />

gv.at<br />

KOMMUNAL 71


Aus den Bundesländern<br />

72 KOMMUNAL<br />

SALZBURG<br />

Rekordbesuch beim Salzburger Gemeindetag in Goldegg<br />

Thema Finanzierung dominierte alles<br />

GOLDEGG<br />

Über 150 Teilnehmer – so<br />

viele wie noch nie – konnten<br />

Helmut Mödlhammer, Präsi-<br />

dent des Salzburger Gemeindeverbandes<br />

und „Hausherr“<br />

Alois Ammerer, Bürgermeister<br />

von Goldegg (Bez. St. Johann<br />

im Pongau), bei der heurigen<br />

Jahresversammlung des Salzburger<br />

Gemeindeverbandes<br />

LAbg. Bgm.<br />

Ernst Gödl, DI<br />

Wilhelm Himmel(Fachabteilungsleiter<br />

19d<br />

Land Steimerkar),<br />

Hirshi<br />

Takano (Japans<br />

Vize-Umweltminister<br />

und<br />

Botschafter Dr.<br />

Peter Moser.<br />

STEIERMARK<br />

Erfolgreiche Steirer auf der EXPO in Japan<br />

Mehr als nur Schuhplatteln<br />

GRAZ/AICHI<br />

„Sustainable Day“, Nachhaltigkeitstag,<br />

war eine Veranstaltung<br />

auf der EXPO im<br />

mitteljapanischen Aichi, die<br />

sogar die Technologieverwöhnten<br />

und -erfahrenen<br />

Japaner aufhorchen ließ. Da<br />

zeigten die Steirer, was die<br />

Steiermark alles in diesen<br />

Bereichen zu leisten vermag.<br />

Die Steiermark-Delegation<br />

unter der Leitung von LAbg.<br />

begrüßen. In seinem kommunalpolitischen<br />

Bericht ging<br />

Mödlhammer auf die abgelaufenen<br />

FAG-Verhandlungen<br />

Alois Ammerer begrüßte die zahlreichen Besucher und das<br />

Podium des Salzburger Gemeindetages mit Bgm. Hans Weitgasser<br />

(Flachau), Bgm. Helmut Mödlhammer (Hallwang) und<br />

Landesgeschäftsführer Dr. Martin Huber.<br />

ein, bei denen es gelungen<br />

sei, eine Spaltung der<br />

Gemeinden in Groß und Klein<br />

einerseits und in West und<br />

Ost andereseits zu verhindern.<br />

Es seien auch Meilensteine<br />

gelungen – Stichworte<br />

Bürgermeister Ernst Gödl<br />

hatte den Flug ins Land der<br />

Kirschblüte angetreten, um<br />

dort steirischen Wirtschaftsanliegen<br />

Nachdruck zu verleihen.<br />

Und immerhin hat<br />

eine steirische Firma am selben<br />

Abend, an dem die Präsentation<br />

stattgefunden hat,<br />

einen Auftrag im Wert von<br />

einer Million Euro für<br />

Maschinenlieferungen an<br />

Land gezogen.<br />

Vergrößerung der Finanzmasse<br />

und einheitlicher Verteilungsschlüssel.<br />

Im Zusammenhang mit dem<br />

Ausbau der Kinderbetreuung<br />

an den Schulen hielt Mödlhammer<br />

fest, dass die<br />

Gemeinden auf keinen Fall<br />

die Finazierung alleine tragen<br />

könnten (ist mittlerweile durch<br />

die <strong>Einigung</strong> mit dem Ministerium<br />

Gehrer vom Tisch, siehe<br />

auch Berichte ab Seite 8 dieser<br />

Ausgabe; Anm. d. Red.).<br />

Ausdrückliches Lob für die<br />

Landesregierung gab es vom<br />

Präsidenten für die kürzlich<br />

fixierte <strong>Einigung</strong> bei der<br />

zukünftigen Finanzierung der<br />

Sozialhilfe. Ab 1. Jänner 2006<br />

wird ja der Finanzierungsschlüssel<br />

der salzburger<br />

Gemeinden auf einheitliche<br />

50 Prozent umgesetzt.<br />

Umweltschutzpreis<br />

Aktion Fair Trade<br />

WEIZ/GRAZ<br />

Ein toller Erfolg für das Weizer<br />

Umweltreferat ist die<br />

Überreichung des Steirischen<br />

Umweltschutzpreises an die<br />

Stadtgemeinde. Ausgezeichnet<br />

wurde die Aktion „Fair<br />

Trade – fair gehandelte Produkte“,<br />

die im Vorjahr stattgefunden<br />

hat. Überreicht<br />

wurde der Preis von<br />

Umweltlandesrat Johann<br />

Seitinger im Weißen Saal der<br />

Grazer Burg. Er wies auf die<br />

Wichtigkeit von engagierten<br />

Umweltaktivitäten hin und<br />

bedankte sich für das Engagement<br />

der Weizer. Umweltstadtrat<br />

Mag. Oswin Donnerer:<br />

„Ich freue mich sehr<br />

<strong>über</strong> diese hohe Auszeichnung<br />

unseres Umweltprojektes<br />

durch das Land. Mit<br />

unserer Aktion konnten wir<br />

dazu beitragen, dass heute<br />

mehr Menschen „faire“ Produkte<br />

kennen.“<br />

Probe-Partnerschaft<br />

„Ehe auf Zeit“<br />

für Gemeinden<br />

RAMINGSTEIN<br />

Der innovative Ansatz dieses<br />

Projektes – auch bekannt als<br />

„Ramingsteiner Weg“ – ist<br />

eine zeitlich auf ein Jahr<br />

begrenzte Partnerschaft<br />

zweier Gemeinden. Nach<br />

diesem Jahr wird erste<br />

Bilanz gezogen. Die Erkenntnisse<br />

daraus sind dann<br />

Grundlage für die Weiterentwicklung<br />

im eigenen Dorf.<br />

Mittelfristig entsteht hier ein<br />

ideales Netzwerk zwischen<br />

den Kommunen. Der Initiator<br />

und Mentor dieses Projektes<br />

ist Bürgermeister a.D.<br />

Hans Bogensberger. Er bietet<br />

diese „Strategie der neuen<br />

Dörflichkeit“ allen Gemeinden,<br />

Vereinen und Gruppen<br />

an, denen die Weiterentwicklung<br />

ihres Lebensraumes<br />

ein Anliegen<br />

ist.<br />

Perneggs Bürgermeister Andreas<br />

Graßberger (r) und Winhörings<br />

Ortschef Hans Daferner<br />

eröffnen die Brücke.<br />

Feierliche Eröffnung<br />

„Europäische<br />

Brücke“<br />

PERNEGG<br />

Am 3. Juli 2005 wurde die<br />

neu errichtete Verbindungsbrücke<br />

zwischen Pernegg<br />

und Kirchdorf im Rahmen<br />

eines Festaktes feierlich an<br />

die Bevölkerung <strong>über</strong>geben.<br />

Die Brücke ist nach der PerneggerPartnergemeindeWinhöring,Deutschland,<br />

benannt.


TIROL<br />

Kunst in der Gemeinde<br />

100.000 Euro<br />

Wettbewerb<br />

INNSBRUCK<br />

„Die Tiroler Gemeinden sind<br />

ab Herbst dazu eingeladen,<br />

Ideen für Kunstprojekte im<br />

öffentlichen Raum einzureichen.<br />

Daraus wählt eine<br />

Jury vier Projekte aus, die<br />

vom Land mit insgesamt<br />

100.000 Euro gefördert werden.<br />

Diese Projektideen werden<br />

dann weiterentwickelt<br />

und umgesetzt“, gab Kulturlandesrätin<br />

Zanon bekannt.<br />

„Diese Aktion soll dazu dienen,<br />

Kunst öffentlich zu<br />

machen und somit ins allgemeine<br />

Bewusstsein zu bringen<br />

und das nicht nur in<br />

Städten, sondern vor allem<br />

im ländlichen Raum“, erläutert<br />

Zanon die Hintergründe<br />

dieser Aktion<br />

VORARLBERG<br />

Private Radarmessung<br />

Probebetrieb im<br />

Montafon zu Ende<br />

SCHRUNS<br />

Die privaten Radarmessungen<br />

im Montafon haben im<br />

ganzen Land für Diskussionen<br />

gesorgt. Denn dürfen Private<br />

<strong>über</strong>haupt Radarmessungen<br />

durchführen? Der<br />

Probebetrieb im Montafon<br />

wurde laut ORF-online<br />

jedenfalls im Mai wieder eingestellt.<br />

Gegen<strong>über</strong> privaten<br />

Kontrollen sei die Polizei im<br />

Vorteil, sagt dazu der Schrunser<br />

Bürgermeister Erwin<br />

Bahl. Radarkontrollen durch<br />

Private würde lediglich die<br />

Feststellung der Geschwindigkeit<br />

beinhalten. Die Polizei<br />

habe hingegen auch die Möglichkeit<br />

Kontrollen des Fahrzeuges<br />

und des Lenkers<br />

durchzuführen.<br />

Er glaube nicht, dass man auf<br />

private Institutionen zurückgreifen<br />

müsse. Zusatz: Wenn<br />

allerdings die Polizei eine verstärkte<br />

Präsenz nicht mehr<br />

aufbringen kann, dann ...<br />

„Stanz brennt“ am 4. September 2005<br />

Im Dorf der Schnapsbrenner<br />

STANZ<br />

Die Gemeinde Stanz in der<br />

Ferienregion TirolWest hat<br />

sich wohl einen Titel europaweit<br />

gesichert: es ist das Dorf<br />

mit den meisten Schnapsbrennern.<br />

64 von 150 Haushalten<br />

üben heute noch sehr<br />

aktiv ihr Brennereirecht aus.<br />

Als Besonderheit können alle<br />

Gäste der Ferienregion Tirol-<br />

West in einigen Betrieben den<br />

Stanzer Schnapsbrennern<br />

<strong>über</strong> die Schultern schauen<br />

und deren Arbeitsweise näher<br />

kennen lernen.<br />

Unter dem Motto „Stanz<br />

brennt“ laden am 4. September<br />

2005 15 Brennereien zu<br />

Kindergärten<br />

Die Grundlagen<br />

fürs Leben<br />

BREGENZ<br />

Im Ländle wurden 2004/<br />

2005 rund 8.800 Kinder an<br />

insgesamt 231 Kindergärten<br />

betreut. „Im Kindergarten<br />

wird das Fundament für die<br />

weitere Entwicklung unserer<br />

Kinder gelegt. Deshalb ist uns<br />

die Qualität des Angebotes<br />

wichtig“, betont LR Siegi Stemer.<br />

Die Landesregierung hat<br />

nun Förderungen in Gesamthöhe<br />

von rund 13,5 Millionen<br />

Euro für die Vorarlberger<br />

Kindergärten bewilligt.<br />

Gemeinden und privaten<br />

Erhaltern wird ein Zuschuss<br />

aus Landesmitteln zu den<br />

Personalkosten von 50 Prozent<br />

gewährt – wenn eine<br />

Integrationsgruppe geführt<br />

wird sind es 52 Prozent. Ziel<br />

sei es, das große Angebot an<br />

Kindergärten in Vorarlberg<br />

und die hohe Qualität beizubehalten<br />

und somit zur optimalen<br />

Entwicklung der Kinder<br />

beizutragen, so Stemer.<br />

einem großen Fest mit tollem<br />

Rahmenprogramm und <strong>zum</strong><br />

Hineinschnuppern in die<br />

Stanzer Welt des Schnapses.<br />

Allen Besuchern bietet sich<br />

die besondere Gelegenheit<br />

anhand des Duftes ihre Wahl<br />

zur Verkostung eines Marillen-<br />

oder Wacholderbrandes<br />

zu treffen.<br />

Das größte Kapital der Tiroler<br />

Berggemeinde ist die Sonne.<br />

Sie lacht <strong>zum</strong>indest sechs<br />

Stunden täglich vom Himmel<br />

und bringt die Zwetschken<br />

und Äpfel zu einer Reife, die<br />

ihresgleichen sucht.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.tirolwest.at<br />

BREGENZ<br />

„Unter dem Deckmantel des<br />

interkommunalen Finanzausgleichs<br />

die Erweiterung der<br />

Verkaufsflächen für<br />

Einkaufszentren<br />

einzufordern,<br />

würde nicht nur<br />

die Problematik der<br />

Nahversorgung in<br />

den Gemeinden<br />

verstärken, sondern<br />

zeigt auch auf, dass<br />

die Wirtschaftskammer<br />

die Auswirkungeneinzel-<br />

nerFinanzausgleichsmaßnahmen falsch einschätzt,“<br />

betont Bgm. Mag.<br />

Wilfried Berchtold, Präsident<br />

des Vorarlberger Gemeindeverbandes<br />

zur Forderung der<br />

Wirtschaftskammer nach<br />

einem Interkommunalen<br />

Finanzausgleich bei neuen<br />

Einkaufszentren.<br />

Foto: A. Niederstrasser/TVB TirolWest<br />

Bundesländer<br />

Dorferneuerung<br />

European Kids’<br />

Trophy 2005<br />

INNSBRUCK<br />

Grund zur Freude bieten die<br />

Ergebnisse des europäischen<br />

Dorferneuerungswettbewerbes<br />

um die „European Kids’<br />

Trophy 2005“. Eine interdisziplinäre<br />

und internationale<br />

Jury sprach dem Tiroler Projekt<br />

„young-village.com/<br />

Gemeinsam mit jungen Menschen<br />

Gemeinde gestalten“<br />

eine „European Kid’s Trophy<br />

für herausragende Leistungen“<br />

zu. Dabei beteiligt<br />

waren Pettneu a.A., Imst,<br />

Inzing, Innsbruck, Niederthai,<br />

Schlitters, Heinfels,<br />

Höfen, Natters, Oberndorf,<br />

Achenkirch, Silz,<br />

Pfunds und<br />

Schwendau sowie<br />

Meran (Südtirol).<br />

Wirtschaftskammer auf „dem falschen Dampfer“<br />

Kein „Interkommunaler FAG“<br />

für neue Einkaufszentren<br />

Wilfried<br />

Berchtold<br />

„Die Gemeinden sind seit<br />

Jahren bemüht,“ so Präsident<br />

Berchtold weiters, „die Ortskerne<br />

im Hinblick auf den<br />

immer noch hohen<br />

Druck zu Erweiterung<br />

der Verkaufsflächen an<br />

den Ortsrändern zu<br />

stärken.“ Mit der<br />

Erleichterung der<br />

Bewilligungspflicht für<br />

Einkaufszentren in<br />

Kernzonen der<br />

Gemeinden, mit der<br />

Erarbeitung von räumlichenEntwicklungskonzepten,<br />

aber auch<br />

mit verschiedenen Förderungen<br />

für finanzschwache<br />

Gemeinden<br />

wurde, um nur einige Beispiele<br />

zu nennen, ein Instrumentarium<br />

zur Ortszentrenstärkunggeschaffen.<br />

Mehr auf<br />

www.gemeindeverband.at<br />

KOMMUNAL 73


Kontakt<br />

Info-Mix<br />

SÜDTIROL<br />

Verbandspräsident Franz Alber feierte seinen 70-<br />

Bürgermeisterkapelle<br />

spielte groß auf<br />

BOZEN<br />

Der Verwaltungsrat, der Rat<br />

der Gemeinden, die Präsidenten<br />

der Bezirksgemeinschaften<br />

und die Bediensteten<br />

des Gemeindenverbandes<br />

<strong>über</strong>raschten Franz Alber<br />

Ende Juli zu seinem 70sten<br />

mit einem Ständchen der<br />

Bürgermeisterkapelle und<br />

einem Umtrunk. Um den<br />

Jubilar gebührend zu feiern,<br />

hat der Gemeindenverband<br />

zu diesem Anlass an seinem<br />

neuen Sitz in Bozen eine<br />

Überraschungsfeier organisiert.<br />

Gekommen waren zahlreiche<br />

Bürgermeister aus<br />

dem ganzen Land, die Mitglieder<br />

der politischen Gremien<br />

des Gemeindenverbandes<br />

und die Bediensteten.<br />

Für das Geburtstagsständchen<br />

sorgte die eigens<br />

zusammengerufene Musikkapelle<br />

der Bürgermeister. Die<br />

Südtiroler Gemeindenverband<br />

Gen.m.b.H.<br />

Schlachthofstrasse 4,<br />

I-39100 Bozen<br />

74 KOMMUNAL<br />

Franz Alber inmitten seiner Bürgermeisterkollegen,<br />

die zu seinen Ehren ein Geburtstagsständchen<br />

spielten, und das unter einem<br />

„neuen Taktstock“: Sepp Kompatscher, Bgm.<br />

a.D. von Völs (links) <strong>über</strong>gab das Kommando an<br />

Oswald Egger, Bgm. von Jenesien (kleines Bild).<br />

Als Geschenk bekam Franz Alber eine Karikatur<br />

von Pepi Tischler, die ihn einmal im Amt<br />

und einmal als Privatmensch mit seinen vielen<br />

Hobbys zeigt. Alber dazu: „Es ist schön,<br />

alles locker nehmen zu können und nicht<br />

unter Zeitdruck zu stehen.“<br />

Bürgermeisterkapelle hat in<br />

Südtirol bereits Tradition,<br />

spielt jedoch ansonsten nur<br />

<strong>zum</strong> jährlichen Gemeindetag<br />

auf. Umsomehr, war es eine<br />

gelungene Überraschung.<br />

Anschließend an den musikalischen<br />

Auftakt würdigte der<br />

Vizepräsident und Bürgermeister<br />

von Kaltern, Wilfried<br />

Battisti Matscher, die Leistungen<br />

des scheidenden Präsidenten.<br />

Die Gemeinden hätten unter<br />

der Präsidentschaft Albers<br />

wieder mehr Bedeutung<br />

erlangt, und die Reform der<br />

Gemeindeordnung sei endlich<br />

abgeschlossen worden.<br />

Als Geschenk <strong>über</strong>reichte<br />

Battisti dem Geburtstagskind<br />

schließlich eine Karikatur des<br />

bekannten Südtiroler Karikaturisten<br />

Pepi Tischler. Alber<br />

bleibt noch bis Ende September<br />

Präsident des Verbandes.<br />

Tel 0039-0471-304655,<br />

Fax 0039-0471-304625<br />

Email: sgv@gvcc.net<br />

www.gvcc.net<br />

Salzburg<br />

Die Flachgauer Bauamtsleiter in Koppl.<br />

Tagung der Flachgauer Bauamtsleiter<br />

GWR und Stempelgebühren<br />

sorgten für Diskussionen<br />

KOPPL<br />

Die Flachgauer Bauamtsleiter<br />

trafen sich Anfang Juni in<br />

Koppl zu einer Tagung und<br />

<strong>zum</strong> Erfahrungsaustausch.<br />

Nach Begrüßung durch Vorsitzenden<br />

Albert Auer wurde<br />

den 38 TeilnehmerInnen vom<br />

(inzwischen leider viel zu<br />

früh verstorbenen) Amtsleiter<br />

Anton Schmitzberger die<br />

Gemeinde Koppl präsentiert.<br />

Wichtige Themen wurden im<br />

Laufe des Tages aufgearbeitet:<br />

Das neue Gebäude- und<br />

Wohnungsregister (GWR)<br />

wirft viele Fragen auf, eine<br />

Arbeitsgruppe wurde gebildet.<br />

Zum wiederholten Male<br />

wurde auch <strong>über</strong> Stempelgebühren<br />

diskutiert. Die Bundesgebühren<br />

sind von der<br />

Gemeinde vorzuschreiben,<br />

werden aber an das Finanzamt<br />

abgeführt. Leider gibt es<br />

immer wieder Unklarheiten<br />

bezüglich Anwendung und<br />

Höhe. Die wird durch eine<br />

Anfrage an das Bundesministerium<br />

für Finanzen geklärt<br />

werden.<br />

Die Arbeitsgemeinschaft<br />

arbeitet nun schon seit 1998<br />

sehr erfolgreich zusammen.<br />

Lebensministerium und ÖGUT schreiben aus:<br />

Einreichschluss 9. September<br />

für Contracting-Preis 2005<br />

Einspar-Contracting ist ein<br />

bewährtes Instrument zur<br />

Aktivierung von wirtschaftlichen<br />

Energiesparpotenzialen.<br />

Es ermöglicht durch die<br />

Fremdfinanzierung und die<br />

Refinanzierung aus den Einsparungen<br />

Investitionen ohne<br />

zusätzliche Budgetbelastungen.<br />

Anlagen-Contracting bietet<br />

eine umfassende Dienstleistung<br />

für den Bezieher von<br />

Strom, Wärme, Kälte, Druckluft<br />

... für den Energieprofi<br />

vorzugsweise aus Erneuerbaren<br />

Energieträgern. Anlagenerrichtung,<br />

Wartung, Instandhaltung<br />

und Betrieb kommen<br />

aus einer Hand, der/die KundIn<br />

bezahlt lediglich die<br />

gelieferte Nutzenergie.<br />

Die Ausschreibung richtet<br />

sich an alle Organisationen,<br />

Institutionen, Unternehmen<br />

und Personen, die sich mit<br />

Contracting auseinandersetzen.<br />

Einreichen können unter<br />

anderem Gemeinden und<br />

Wohnbauträger.<br />

Ausschreibungsunterlagen<br />

können Sie unter<br />

www.oegut.at/publikationen/doc/enprofi05_einreichunterlagen.doc<br />

Schicken Sie Ihre Einreich-<br />

Unterlagen per eMail an:<br />

monika-auer@oegut.at,<br />

nicht elektronisch verfügbare<br />

Dokumente und Materialien<br />

per Post an die ÖGUT,<br />

Hollandstraße 10/46,<br />

1020 Wien.


Oberösterreich Auszeichnung Ehrung NÖ<br />

Linz hat eine „Gratulationsbeauftragte“<br />

Unterwegs mit der<br />

„Lizenz <strong>zum</strong> Gratulieren“<br />

LINZ<br />

Mit einer „Lizenz <strong>zum</strong> Gratulieren“<br />

ist die Linzer Magistratsbedienstete<br />

Rosalinde<br />

Mayer unterwegs. Sie ist<br />

„Gratulationsbeauftragte“<br />

der Stadt. In dieser Funktion<br />

beehrt sie vor allem ältere<br />

Bürger mit hochoffiziellen<br />

Glückwünschen.<br />

Wenn Rosalinde Mayer an<br />

der Tür läutet, spielen sich<br />

meist rührende Szenen ab.<br />

Im Auftrag der Stadt Linz<br />

<strong>über</strong>reicht die „Gratulationsbeauftragte“<br />

Geschenke und<br />

Blumen. Wer in Linz 90<br />

Jahre wird, kann fest mit<br />

einem Besuch von Rosalinde<br />

Mayer rechnen.<br />

Im Vorjahr hat die Magistratsbedienstet<br />

625 Pensionisten<br />

zu ihrem Geburtstag<br />

Für Verdienste um<br />

die Republik<br />

Bundesauszeichnungen verliehen<br />

Mit Entschließung vom<br />

12. Mai 2005 hat<br />

Bundespräsident Dr.<br />

Heinz Fischer verliehen:<br />

Das Goldene Verdienstzeichen<br />

der Republik an<br />

Ökonomierat Franz Ninaus,<br />

Bürgermeister der<br />

Gemeinde St. Stefan ob<br />

Stainz/Stmk und Vizepräsident<br />

des Steiermärkischen<br />

Gemeindebundes<br />

sowie an Gottfried Eiblmeier,<br />

ehem. Amtsleiter<br />

der Gemeinde Moosbach/OÖ.<br />

Mit Entschließung vom<br />

23. Mai 2005:<br />

Das Goldene Verdienstzeichen<br />

der Republik an<br />

Ökonomierat Johann<br />

Greifensteiner, ehem.<br />

Bürgermeister der<br />

gratuliert. Auch 175 Hochzeitsjubilare<br />

wurden gefeiert.<br />

Dabei ist Händeschütteln<br />

längst nicht alles. Rosalinde<br />

Mayer bringt stets<br />

auch etwas mit: Sie <strong>über</strong>reicht<br />

das Glückwünschschreiben<br />

des Linzer Bürgermeisters,<br />

einen Blumenstock<br />

und einen Golddukaten.<br />

Wer länger als 50 Jahre verheiratet<br />

ist, der bekommt<br />

zudem eine Flasche Sekt,<br />

einen Bildband <strong>über</strong> die<br />

Landeshauptstadt, zwei<br />

Golddukaten und Gratulationsschreiben<br />

von Bürgermeister<br />

und Landeshauptmann.<br />

Nebenbei sieht die Magistratsbedienstete<br />

noch nach<br />

ob es den Linzern auch gut<br />

geht.<br />

Gemeinde Halltal/Stmk.<br />

Die Goldene Medaille für<br />

Verdienste um die Republik<br />

an Ing. Johann<br />

Mayer, ehem. Gemeinderat<br />

der Marktgemeinde<br />

Andorf/OÖ und an Maria<br />

Karer, ehem. Gemeinderäting<br />

der Marktgemeinde<br />

Wolfern/OÖ.<br />

Mit Entschließung vom<br />

27. Mai 2005:<br />

Das Goldene Verdienstzeichen<br />

der Republik an<br />

Ökonomierat Karl Fenth,<br />

ehem. Bürgermeister der<br />

Stadtgemeinde Retz/NÖ.<br />

Mit Entschließung vom<br />

15. Juli 2005:<br />

Das Goldene Verdienst-<br />

zeichen der Republik an<br />

Franz Scheinecker, ehem.<br />

Amtsleiter der Gemeinde<br />

Allhaming/OÖ<br />

Mit Entschließung vom<br />

16. Juli 2005:<br />

Das Goldene Verdienstzeichen<br />

der Republik an<br />

Veterinärrat Dr. Hans<br />

Georg Ornezeder, ehem.<br />

Bürgermeister der Marktgemeinde<br />

Oberndorf an<br />

der Melk/OÖ<br />

Mit Entschließung vom<br />

16. Juli 2005:<br />

Die Goldene Medaille für<br />

Verdienste um die Republik<br />

an Ludwig Lindmayer,<br />

ehem. Gemeinderat<br />

der Gemeinde St. Willibald/OÖ<br />

Personalia<br />

Ministerialrat Goldenes Ehrenzeichen<br />

Gustav Fischer<br />

befördert<br />

Der frischgebackene Ministerialrat<br />

Dr. Gustav Fischer und<br />

Lebensminister DI Josef Pröll.<br />

WIEN<br />

Lebensminister DI Josef Pröll<br />

<strong>über</strong>gab Mitte Juni das<br />

Dekret <strong>über</strong> die Ernennung<br />

<strong>zum</strong> Ministerialrat dem<br />

Sooßer Vizebürgemeister DI<br />

Dr. Gustav Fischer, Ombudsmann<br />

im BMLFUW und Mitglied<br />

des Redaktionsausschusses<br />

von KOMMUNAL.<br />

Foto: R. Boltz<br />

Alfred Weidlich<br />

ausgezeichnet<br />

Gemeindebund-„General“<br />

Dr. Robert Hink, Alfred<br />

Weidlich und LH Erwin Pröll.<br />

ST. PÖLTEN<br />

Eine höchst selten verliehene<br />

Auszeichnung erhielt kürzlich<br />

der ehemalige Bürgermeister<br />

von Mistelbach,<br />

Alfred Weidlich. LH Erwin<br />

Pröll <strong>über</strong>reichte dem<br />

Obmann des Gemeindeverbandes<br />

„Weinviertel Klinikum“<br />

das Goldene Ehrenzeichen<br />

für Verdienste um das<br />

Bundesland Niederösterreich.<br />

Ausbildung OÖ<br />

Verwaltungsmanager<br />

Manfred Hochhauser<br />

graduiert<br />

WELS<br />

Ende Juli beendete der<br />

Welser Vizebürgermeister<br />

Manfred Hochhauser (49)<br />

Studienleiter Martin Stieger<br />

<strong>über</strong>reicht Vizebürgermeister<br />

Manfred Hochhauser das<br />

Dekret.<br />

erfolgreich den Lehrgang<br />

„akademisches Verwaltungsmanagement“<br />

des<br />

Welser Hans-Sachs-Instituts.<br />

Studienleiter Mag. Dr. Martin<br />

Stieger: „Der Absolvent<br />

hat in acht intensiven Monaten<br />

14 Prüfungen absolviert,<br />

und das mit Noten, die auch<br />

die Lektoren freuen.“<br />

KOMMUNAL 75


Personalia<br />

Events<br />

Golf-Turniere kommen immer mehr in Mode<br />

Entspannte Stunden mit<br />

guten Freunden<br />

LOIPERSDORF/HIMBERG<br />

Zwei Golf-Einladungsturniere<br />

bestimmten den Sommerbeginn.<br />

Diese Gelegenheiten<br />

ergriff auch Ehrengast<br />

Gemeindebund-„General“<br />

Dr. Robert Hink, um den<br />

Golfschläger „zu schwingen“.<br />

Ende Juni lud die Hypo Steiermark<br />

in den „Thermengolfclub<br />

Loipersbach“ in steirischen<br />

Loipersdorf zu ihrem<br />

traditionellen Turnier ein.<br />

Dieses Turnier wird seit<br />

76 KOMMUNAL<br />

14 Jahren ausgetragen und<br />

ist ein Fixpunkt im Veranstaltungskalender<br />

der Hypo-<br />

Steiermark.<br />

In den „Colony Club Gutenhof“<br />

im niederösterreichischen<br />

Himberg bat Anfang<br />

Juli die Kommunalkredit<br />

Austria AG. Trotz teils strömenden<br />

Regens genossen<br />

die rund 220 Gäste den<br />

herrlich gelegenen 18-Loch-<br />

Parcour und verbrachten<br />

einen entspannten Tag.<br />

Oben: Niemand geringerer als Steffi Graf<br />

leitete das so wichtige Aufwärmen vor<br />

dem ersten Abschlag. Hier mit Dr. Reinhard<br />

Platzer, Generaldirektor von der Kommunalkredit<br />

(2.v.l.), und Gemeindebund-<br />

„General“ Dr. Robert Hink (ganz rechts).<br />

Links: Reinhard Platzer eröffnete mit<br />

einem Schuss das schon traditionelle<br />

„Kommunalkredit Masters“.<br />

In Loipersdorf ging Ende Juni das diesjährige Golfturnier der Hypo-<br />

Steiermark <strong>über</strong> die Bühne. Als einer der Besten wurde Dr. Robert<br />

Hink (2.v.l.) von Konsul Herbert Depisch, GD KR Dkfm. Alfred<br />

Goger, und GD i. R. KR Dr. Helmut Majcen (v.l.) ausgezeichnet.<br />

Ehrung<br />

Verdiente Auszeichnung für integre Persönlichkeit<br />

Michael Rácz erhielt den<br />

ungarischen Ritterorden<br />

WIEN/OBERWART<br />

Ungarns Botschafter István<br />

Horváth hob bei der Laudatio<br />

Ende Juni hervor, dass Oberwart,<br />

die zweitgrößte Stadt<br />

des Burgenlandes, das größte<br />

Siedlungsgebiet der ungarischen<br />

Volksgruppe ist.<br />

Während der Amtszeit von<br />

Bürgermeister Michael Rácz<br />

entwickelte sich die Stadt in<br />

ein Gewerbe- und Einkaufszentrum.<br />

Der Bürgermeister<br />

agierte sehr geschickt mit den<br />

Gegebenheiten (Grenznähe)<br />

aber auch der Aufschwung<br />

des Tourismus in den 80-er<br />

Jahren zeigte positive Auswirkungen<br />

auf Oberwart. Das<br />

Erreichte ist der persönliche<br />

Verdienst Michael Ráczs, der<br />

die Wünsche und Sorgen der<br />

Bevölkerung immer wieder<br />

unterstützte.<br />

Michael Rácz erkannte die<br />

Wichtigkeit der Zusammenarbeit<br />

auf kultureller Ebene mit<br />

den ungarischen und kroati-<br />

Aus den Händen des ungarischen Botschafters<br />

in Wien nahm Michael Rácz, Bürgermeister<br />

a.D. und Präsident a.D. des burgenländischen<br />

Gemeindebundes, den<br />

ungarischen Ritterorden (links) entgegen.<br />

schen Volksgruppen. Er<br />

bezeugte immer seine<br />

Zugehörigkeit zur ungarischen<br />

Volksgruppe. Horváth<br />

schloss mit dem Bemerken, in<br />

Michael Rácz eine integre<br />

Persönlichkeit, der ständig<br />

um Konsens bemüht war, mit<br />

einer verdienten Auszeichnung<br />

dekorieren zu können.<br />

Bürgermeister-Stichwahl Kärnten<br />

Josef Jury neuer Bürgermeister in Gmünd<br />

Sieg mit 4,5 Prozent Vorsprung<br />

GMÜND<br />

Die Stichwahl vom 17. Juli um<br />

das Amt des Bürgermeisters<br />

von Gmünd (Bez. Spittal an<br />

der Drau) konnte Josef Jury<br />

vom BZÖ für sich entscheiden.<br />

Mit einem Vorsprung von 4,5<br />

Prozent gewann Jury die<br />

Stichwahl gegen den ÖVP-<br />

Kandidaten Hans Peter Obereder.<br />

Jury, der erste direkt<br />

gewählte BZÖ-Bürgermeister,<br />

wird weiterhin als Bäckermeister<br />

in seinem Betrieb tätig<br />

sein. Politisch hat er sich u. a.<br />

die Belebung seiner Oberkärntner<br />

Heimatstadt <strong>zum</strong> Ziel<br />

gesetzt.<br />

Die Bürgermeisterwahl war<br />

durch den Rücktritt von Altbürgermeister<br />

Hermann<br />

Gabriel notwendig geworden.<br />

Foto: Stefan Rácz


Ehrung Kärnten & Burgenland Europa<br />

Hohe Auszeichnungen für HR Karl Isamberth<br />

Zweimal das Große Ehrenzeichen<br />

KLAGENFURT/EISENSTADT<br />

Für seine jahrzehntelangen<br />

Bemühungen um die<br />

Gemeinden des Burgenlandes<br />

– insbesondere in den<br />

heiklen Fragen des Hauptwohnsitzes<br />

– erhielt „Mr.<br />

Volkszählung“, Hofrat Karl<br />

Isamberth, im Rahmen eines<br />

Festaktes im Schloss Esterhazy<br />

Ende Mai aus den Händen<br />

von LH Hans Niessl und<br />

LH-Stv. Mag. Franz Steindl<br />

Ehrenbürger<br />

Dankend nahm „Mr. Volkszählung“<br />

Karl Isamberth die<br />

Ehrungen zweier Bundesländer<br />

entgegen.<br />

das „Große Ehrenzeichen des<br />

Landes Burgenland“. Bereits<br />

Mitte Mai hatte ihm LH Dr.<br />

Jörg Haider gemeinsam mit<br />

LH-Stv.Dr. Peter Ambrozy<br />

und LR Dr. Josef Martinz das<br />

„Große Ehrenzeichen des<br />

Landes Kärnten“ als Dank<br />

und Anerkennung für seine<br />

ausgezeichnete Zusammenarbeit<br />

mit den Kärntner<br />

Gemeinden und Landesdienststellen<br />

<strong>über</strong>reicht.<br />

Schladming ehrt Hermann Kröll mit „Ehrenbürger“<br />

Für 40 Jahre Dienst in der Gemeinde<br />

SCHLADMING<br />

Im Rahmen einer großen<br />

Festveranstaltung am 17. Juni<br />

2005, an der zahlreiche<br />

Ein Prost auf den neuen Ehrenbürger:<br />

Hermann Kröll, LH Waltraud Klasnic<br />

und Schladmings Bgm. Jürgen Winter.<br />

Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft<br />

und Sport – darunter<br />

LH Waltraud Klasnic und<br />

Gemeindebundpräsident<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer –<br />

teilnahmen, wurde dem Präsidenten<br />

des Steiermärkischen<br />

Gemeindebundes Hermann<br />

Kröll die Ehrenbürgerurkunde<br />

der Stadt Schladming <strong>über</strong>reicht.<br />

Der Gemeinderat hatte<br />

den einstimmigen<br />

Beschluss gefasst,<br />

dem verdienten<br />

Gemeindemandatar<br />

– Hermann Kröll war<br />

40 Jahre im Gemeinderat<br />

und davon 30<br />

Jahre als Bürgermeister<br />

tätig – diese<br />

höchste Auszeich-<br />

nung der Stadt<br />

Schladming zu verleihen.<br />

Im Jänner 1992<br />

wurde Hermann<br />

Kröll <strong>zum</strong> Präsidenten des<br />

Steiermärkischen Gemeindebundes<br />

gewählt und ist seit<br />

1991 einer der vier Vizepräsidenten<br />

des Österreichischen<br />

Gemeindebundes (seit 1999<br />

Erster Vizepräsident).<br />

„Mérite Européen“<br />

Hohe Ehrung für<br />

Dr. Josef Höchtl<br />

KLOSTERNEUBURG<br />

In einem randvoll gefüllten<br />

Raiffeisen-Festsaal in Klosterneuburg<br />

tagte Ende Juni die<br />

„Österreichischen Gesellschaft<br />

für Völkerverständigung“ und<br />

die „Coudenhove-Kalergi-Stiftung“.<br />

Dabei stand vorerst<br />

eine <strong>über</strong>raschende Ehrung<br />

im Mittelpunkt: Der eh.<br />

NRAbg. und Präsident der<br />

„Österreichischen Gesellschaft<br />

für Völkerverständigung“, Dr.<br />

Josef Höchtl erhielt aus der<br />

Hand der Vizepräsidentin der<br />

europäischen Stiftung,<br />

Europa-Abgeordnete Prof. Dr.<br />

Ursula Braun-Moser die höchste<br />

zu vergebende Auszeich-<br />

Prof. Dr. Ursula Braun-Moser<br />

<strong>über</strong>reicht Dr. Josef Höchtl die<br />

hohe Auszeichnung der Stiftung<br />

„Mérite Européen“.<br />

nung, die Goldmedaille der<br />

Stiftung „Mérite Européen“.<br />

Bisher – so Braun-Moser –<br />

haben diese Auszeichnung in<br />

Österreich nur „Monsieur<br />

Europe“ Dr. Alois Mock, Dr.<br />

Erhard Busek, Wirtschaftskammerpräsident<br />

Dr. Christoph<br />

Leitl, EU-Kommissarin<br />

Dr. Benita Ferrero-Waldner<br />

und der verstorbene Kardinal<br />

Dr. Franz König erhalten.<br />

Im zweiten Höhepunkt der<br />

Veranstaltung trat der frühere<br />

Vizekanzler DI Dr. Josef Riegler<br />

in einer leidenschaftlichen<br />

Rede für eine neue weltweite<br />

globale Partnerschaft für ein<br />

System ein, das in Österreich<br />

unter dem Titel „Öko-soziale-<br />

Marktwirschaft“ bekannt ist.<br />

Die Vision: weltweite Gerechtigkeit,<br />

Frieden und eine<br />

nachhaltige Entwicklung.<br />

Personalia & Info-Mix<br />

Buch-Tipp<br />

Ersterscheinung<br />

„Die Jesus AG“<br />

Im Juni präsentierte Hermann-<br />

Josef Zoche sein Buch „Die<br />

Jesus AG“. Zoche ist ein bekennender<br />

Teil der Jesus AG, aber<br />

auch ein sehr gefragter Unternehmensberater.<br />

Als solcher vergleicht<br />

er auf intelligente und<br />

zugleich humorvolle Art und<br />

Weise die Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren<br />

der „Jesus AG“ mit<br />

den Marketingpraktiken<br />

der<br />

Moderne. Die<br />

älteste Firma<br />

der Welt praktiziert<br />

bereits<br />

seit <strong>über</strong> 2000<br />

Jahren integrierteMarketingkommunikation<br />

auf<br />

höchstem<br />

Niveau. Das<br />

Buch gibt<br />

Aufschluss dar<strong>über</strong>, was heutige<br />

Firmen aus der strengen Markenführung<br />

der katholischen<br />

Kirche lernen können – insbesondere<br />

angesichts der gerade<br />

jetzt so virulenten Debatte <strong>über</strong><br />

Wirtschafts- und Unternehmens-Ethik.<br />

Der Reingewinn<br />

aus dem Verkauf geht zur<br />

Gänze an karitative Zwecke.<br />

Jetzt gewinnen<br />

KOMMUNAL-Leser können<br />

jetzt insgesamt fünf dieser<br />

Bücher gewinnen. Schicken Sie<br />

ein Mail bis spätestens 5. September<br />

2005 an kommunalverlag@kommunal.at.<br />

Der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />

die Gewinner werden schriftlich<br />

verständigt.<br />

Das Buch<br />

P.Dr.Dr. Hermann-Josef<br />

Zoche: „Die Jesus AG.<br />

Ein Pater und Unternehmensberateranalysiert<br />

die älteste Firma<br />

der Welt“, Reichl und<br />

Partner Werbeagentur,<br />

ISBN 3-200-00348-0.<br />

Zu bestellen um 23,90<br />

Euro (exkl. MWSt und<br />

Versandkosten) unter<br />

www.jesusag.com<br />

KOMMUNAL 77


Wirtschafts-Info<br />

Steuerrecht<br />

Dieses SWK-Sonderheft gibt<br />

einen kompakten Überblick<br />

<strong>über</strong> die steuerlichen Wirkungen,<br />

die sich in Zusammenhang<br />

mit der Errichtung<br />

bzw Anschaffung von<br />

gemischt genutzten Gebäuden<br />

ergeben. Es richtet sich<br />

an diejenigen, die die Errichtung<br />

eines gemischt genutzten<br />

Gebäudes planen und<br />

deren Berater.<br />

Durch Graphiken<br />

und<br />

Checklisten<br />

werden die<br />

komplexen<br />

Regelungen<br />

<strong>über</strong>sichtlicher<br />

gestaltet.<br />

Ein Schwerpunkt<br />

liegt<br />

aufgrund der<br />

Rechtsprechung<br />

des<br />

EuGH in der Rs Seeling im<br />

Umsatzsteuerrecht. Das Heft<br />

arbeitet die dazu ergangene<br />

Gesetzgebung, Rechtsprechung<br />

des EuGH, VwGH und<br />

UFS sowie die Verwaltungspraxis<br />

des BMF auf und stellt<br />

diese <strong>über</strong>sichtlich dar und<br />

gibt Anleitung, wie die Vorgangsweise<br />

zur Erlangung<br />

des Vorsteuerabzuges aus<br />

dem Blickwinkel des Steuerpflichtigen<br />

sein könnte.<br />

Im Bereich des Einkommensteuerrechts<br />

werden insbesondere<br />

Fragen der Abgrenzung<br />

von beruflicher und privater<br />

Sphäre behandelt,<br />

sowie Kriterien herausgearbeitet,<br />

die dem Rechtsanwender<br />

Hilfe sein sollen.<br />

78 KOMMUNAL<br />

Steuerreform<br />

Sonderheft klärt auf Mitwirkende berichten<br />

Gemischt genutzte<br />

Gebäude<br />

Kommentar zur<br />

Steuerreform<br />

Das Buch<br />

Prechtl Babette / Aigner<br />

Gernot, SWK-Sonderheft<br />

„Gemischt genutzte<br />

Gebäude“aus der Reihe<br />

SWK-Sonderheft; Linde<br />

Verlag Wien, 2005;<br />

Tel: 01/24630-0; 24,80<br />

Euro; 224 Seiten, kart.,<br />

ISBN 3-7073-0830-8<br />

Die Steuerreform<br />

2004/2005 beinhaltet u.a.<br />

wesentliche Änderungen in<br />

den Bereichen der Einkommen-<br />

und Körperschaftssteuer,<br />

der Verbrauchsteuern<br />

sowie des Finanzstraf- und<br />

Verfahrensrechts.<br />

Das Werk kommentiert nach<br />

einer Darstellung der Ausgangslage<br />

für die Steuerreform<br />

das Steuerreformgesetz<br />

2005 sowie die relevanten<br />

Änderungen, die bereits<br />

durch das Budgetbegleitgesetz<br />

2003 umgesetzt wurden.<br />

Breiter Raum ist den<br />

Neuerungen für die Unternehmensbesteuerung<br />

und<br />

den damit verbundenen<br />

Auswirkungen<br />

auf die<br />

Rechtsformwahlgewidmet.<br />

Den<br />

Abschluss<br />

bilden<br />

eine<br />

kritische<br />

Würdigung der Steuerreform<br />

2004/2005 sowie ein<br />

Ausblick auf noch umzusetzende<br />

Reformschritte, die im<br />

Rahmen der Steuerreform<br />

offen geblieben sind.<br />

Das Buch<br />

Kofler/Kanduth-Kristen<br />

(Hrsg); „Kommentar<br />

zur Steuerreform<br />

2005“, MANZ-Verlag<br />

2005. X, 450 Seiten.<br />

Geb.; 99,00 Euro (Subskriptionspreis<br />

bei<br />

Bestellung bis<br />

31.8.2005 79,00 Euro)<br />

ISBN 3-214-00132-9<br />

Kundenbestellungen<br />

telefonisch unter<br />

(01) 531 61-100 oder<br />

per Email an<br />

bestellen@manz.at<br />

Freizeit-Tipp<br />

Das Seehotel „Jägerwirt“ auf der Turracher-Höhe<br />

Idylle und Action<br />

TURRACHER HÖHE<br />

Im Seehotel Jägerwirt verbinden<br />

sich Gegenseitigkeiten,<br />

die sich sonst auszuschließen<br />

scheinen und hier<br />

wie für einander geschaffen<br />

auftreten. Daraus ergibt<br />

sich eine alle Gemüter und<br />

Gemütszustände ansprechende<br />

Palette von Möglichkeiten<br />

der Gestaltung seines<br />

Aufenthalts. Denn worauf<br />

ich im entspannten Urlaub<br />

wirklich Lust habe, lässt sich<br />

im gestressten Arbeitsalltag<br />

oft nur schwer vorherbestimmen.<br />

Darum ist es umso<br />

erfreulicher, auf der Turracher<br />

Höhe solch einer wunderbaren<br />

Diversität von<br />

Unterhaltungsmöglichkeiten<br />

zu begegnen. Wo sonst kann<br />

man schon einen gespenstig<br />

ruhigen und naturechten<br />

Spaziergang mit einem darauf<br />

folgenden Ausflug auf<br />

Seminar-Termine<br />

dem Quad verbinden? Hier<br />

lässt sich gar ein Harley-<br />

Davidson-Treffen mit einem<br />

Golftrip und anschließendem<br />

Angelvergnügen am anliegenden<br />

Turrachersee vereinbaren.<br />

Denn auf der schönen<br />

Turracher Höhe hat man<br />

erkannt, dass Erlebnisdrang<br />

die Natur nicht vertreiben<br />

muss. Im Haus selbst sorgen<br />

eine hervorragende Küche,<br />

eine gemütliche, familiäre<br />

Einrichtung und die freundliche<br />

Aufnahme der Familie<br />

Brandstätter für das nötige<br />

Wohlgefühl. Vor allem aber<br />

auch die Kinderbetreuung in<br />

schalldichter Ferne <strong>zum</strong><br />

Wellness-Bereich.<br />

Nähere Information:<br />

Seehotel Jägerwirt,<br />

8864 Turracher Höhe 63,<br />

Tel.: 04275/8257-0<br />

E-Mail: urlaub@<br />

seehotel-jaegerwirt.at<br />

www.seehotel-jaegerwirt.at<br />

Blitz- und Überspannungsschutz<br />

Im September und Oktober<br />

finden in Wien eine Reihe<br />

von Seminaren statt, die sich<br />

mit der brisanten Frage<br />

„Blitzschutz und Überspannungsschutz<br />

befassen. Brisant<br />

deswegen, weil in einer Zeit,<br />

in der <strong>über</strong>all immer mehr<br />

Elektronik <strong>zum</strong> Einsatz<br />

kommt, die Anforderungen<br />

als die Elektroinstallationen<br />

dramatisch steigen.<br />

Die Termine: 27. September<br />

(Blitz-Seminar ), 28. September<br />

(HVI-Seminar),<br />

29. September (Arbeitsschutzseminar),<br />

11. Oktober<br />

Planer-Kompakt-Seminar und<br />

am 12. und 13. Oktober ein<br />

Überspannungsschutz-Seminar.<br />

Informationen sowie Anmeldung<br />

bei Christian Bauernschmid,<br />

Dehn Austria, Tel:<br />

07223/80356, E-Mail:<br />

info@dehn.at, www.dehn.at


Programm erleben!<br />

Besuchen Sie das ORF-Zentrum<br />

und das ORF-Funkhaus in Wien!<br />

><br />

><br />

Buchen Sie Ihre Führungen<br />

unter der Telefonhotline<br />

(01) 877 99 99 oder unter<br />

backstage@orf.at<br />

Detailinformationen finden Sie unter<br />

http://backstage.ORF.at<br />

oder im ORF TELETEXT<br />

auf Seite 416

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