Special: - Eubuco Verlag
MOUNTAINMANAGER 4/09 Juli 2009
© EuBuCo Verlag GmbH D-65239 Hochheim/M.
D 4945 F 40. Jahrgang Juli 2009
Meinung:
Optimismus gegen die Krise
Mountain-Manager 64:
Erich Hutter, Hochalmbahnen AG
20 Jahre Erfahrung im Anlagenbau
Special:
BERGSOMMER (1)
4/09
www.technoalpin.com
Unser Leiter für
Forschung und
Entwicklung
Daniel Eriksson ist der verantwortliche Techniker für Forschung und Entwicklung in der Lenko-Zentrale in
Östersund, Schweden. Seine Gedanken drehen sich immer um Wasser und Luft, sein Interesse dreht sich
um die Umwelt und neue Wege, die Ressourcen effi zienter zu nutzen. Und das macht er gut – Lenko Systeme
sind schon jetzt sehr umweltfreundlich. Ein Beispiel ist, dass wir als Standard ölfreie (und wartungsfreie)
Kompressoren verwenden. Ein weiteres Beispiel ist das geringe Gewicht der Schneekanonen.
In unserem Entwicklungsprozess testen wir, verbessern und testen wieder. Wir glauben an unsere Tests und
haben Erfolg damit. Bitte besuchen Sie www.lenkosnow.com oder rufen Sie uns an, damit wir Ihnen mehr
darüber erzählen können, wie Lenko Snow Intelligence TM Ihre Pisten noch schneesicherer machen kann.
Einige von Daniels Ideen werden bereits auf der Messe „Interalpin“
in Innsbruck vom 22. bis 24. April präsentiert werden.
LENKO Handels GmbH, Rettenbach 13c, A-6250 Radfeld/Tirol | Tel: +43 5338 20 111 | Fax: +43 5338 20 111 20 | www.lenkosnow.com
www.lenkosnow.com
Jetzt haben wir es schwarz auf weiß: die Wintersaison
2008/2009 war laut Statistik Austria die umsatzstärkste aller
Zeiten in Österreich. Sie brachte ein (nochmaliges) Plus von
0,6 % gegenüber der sehr starken Saison 07/08 auf insgesamt
12,19 Milliarden Euro – und nicht ein leichtes Minus wie vorausgesagt!
Allerdings ist die Zahl der Ankünfte leicht zurückgegangen
um 0,5 Prozent auf 15,1 Millionen. Im Winter 2009
verbrachten außerdem um 1,9 % mehr Österreicher ihren Urlaub
im eigenen Land, das entspricht 300 000 Nächtigungen.
„Dieser Trend gibt Hoffnung für die Sommersaison, denn das
Urlaubsverhalten der Österreicher wird das Ergebnis des Jahres
2009 maßgeblich beeinflussen“ kommentierte Wirtschafts-
und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner die Ausgangs -
lage.
Laut Prognosen des WIFO-Tourismusexperten Egon Smeral
wird der Rückgang von ausländischen Gästen im Jahr 2009 in
Österreich geringer ausfallen als in den EU15. Das heißt, Österreich
wird Marktanteile gewinnen und aus der Krise gestärkt
hervorgehen! Grund dafür sind die touristischen Wettbewerbsvorteile
in den Bereichen Kultur, Wellness und Wintersport, sowie
die Nähe zu Quellmärkten mit hoher Reiseintensität.
Hoffnung Inlandstourismus
Die heimische Tourismuswirtschaft sieht den Sommermonaten
zuversichtlich entgegen. Die Buchungslage ist nach Auskunft
von WKÖ-Bundesspartenobmann Johann Schenner bis
jetzt nicht schlechter als im vergangenen Jahr. Die Hoffnung
für die Sommersaison liegt jetzt im Inlandstourismus und in
der Nahmärkte-Kampagne. Dabei wird der Urlaub in Österreich
bei den Einheimischen und in einigen angrenzenden
Nachbarstaaten mit dem Slogan „Wo Urlaubsglück so nahe
liegt“ beworben.
Bei den Seilbahnen in Österreich hält der Sommer ja nur einen
Anteil von ca. 8 % (mit steigender Tendenz) vom jährlichen
Branchenumsatz. Da würde selbst ein etwas schlechteres Ergebnis
die Jahresbilanzen noch nicht ins Schleudern bringen.
Danach sieht es aber gar nicht aus, weil viele Einheimische infolge
von Sparmaßnahmen eher geneigt sein werden, statt
wegzufliegen ihren Urlaub zuhause im eigenen Land zu verbringen.
Und viele Deutsche und BeNeLux-Gäste könnten Österreich
als Nahziel ebenfalls vorziehen. Dabei wären sie gar
nicht schlecht bedient. Die Alpenrepublik ist nicht nur einfach
erreichbar, sie bietet gerade im Sommer ein hervorragendes
Preis-Leistungsverhältnis für junge Familien und immer mehr
Attraktionen eingebettet in atemberaubende Naturkulisse.
Das alles bei einem hohen Standard an Sicherheit, Sauberkeit,
Umweltschutz, Wellness und Gastfreundschaft.
Nur das sonnige Urlaubswetter können wir halt nicht per Garantie
mitliefern. So wie wir die „Schneegarantie“ bereits dank
der Schneemaschinen abgeben. Dafür braucht man aber auch
keine Angst vor dem Hitzekollaps haben wie Türkei-, Griechenland-
oder Spanienurlauber. Da kann sich der Urlaub schnell in
Chefredakteur
Dr. Markus Kalchgruber
Gestärkt in den Sommer
einen Albtraum und der Wunsch nach Erholung in noch tiefere
Erschöpfung verwandeln!
Welches Risiko ist dem Gast lieber?
Man muss also künftig als Urlaubshungriger abwägen, welches
Risiko gepaart mit welchen Kosten einem lieber ist: nasskaltes
Bergwetter in den nahen Alpen oder Hitzekatastrophe im fernen
Süden. Laut einer kürzlichen Umfrage von Karmasin Motivforschung
wollen die Leute Urlaub im schönen und nahen
Österreich – gespart wird trotzdem, vor allem bei den Nebenausgaben.
Wie gut, dass es hier als Gegenmittel die seit Jahren
immer mehr zunehmenden All-Inclusive-Cards der Tourismusorganisationen
gibt – für den Gast gratis meist ab 3 Tagen Aufenthalt.
Als Folge der Krise werden die Gäste auf alle Fälle
(noch) preisbewusster.
Für uns bedeutet das: längst fällige Einsparmaßnahmen wie
z. B. bei den Energiekosten anpacken sowie mögliche Synergien
nutzen und Kooperationen bilden, um bei weniger Aufwand
und somit Kosten die gleiche oder gar bessere Leistung
bieten zu können.
Ihr kompetenter
Seilbahnpartner
Sonderkrananlagen
für Werkstätten,
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4/2009 MOUNTAINMANAGER
3
INHALT
IMPRESSUM
Internationale Zeitschrift
für Berg- und Wintersporttechnik
und bergtouristisches Management
Verlag:
EuBuCo Verlag GmbH
Geheimrat-Hummel-Platz 4
D-65239 Hochheim/M
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Herausgeber und Geschäftsführer:
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Chefredakteur:
Dr. Markus Kalchgruber
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Redaktion Österreich:
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Redaktion Schweiz:
Thorsten Block
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D-76131 Karlsruhe
Produktion & grafische Gestaltung:
Frank Freitag c/o EuBuCo Verlag GmbH
E-Mail: f.freitag@eubuco.de
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Christian Schmickler
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Preisliste Nr. 32 vom 01.01.2009
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40. Jahrgang, 2009
ISSN 1618–3622
Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit
Genehmigung des Verlages. Für unverlangt
eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr
übernommen.
MOUNTAINMANAGER 4/2009
4
Editorial 3
Inhalt 4/5
MM-MAGAZIN
• Meinung: Fachverbände: Optimismus gegen Wirtschaftskrise 6
BERGSOMMER (1)
• Meinung: Augustin Kröll: Brauchen wir die Alpenkonvention? 10
• Skihalle Neuss eröffnet Deutschlands größten Hochseilgarten 14
• Neues Bergerlebnis für alle dank "Goliath" von Wiegand 16
• Reisetrend 2009: Wandern in den Alpen 18
• Erste Bio-Berghütte der Alpen 19
• Umweltfreundlicher Skiberg Hauser Kaibling 20
• Biosphärenpark Großes Walsertal 21
NEUE BAHNEN
• Leitner: Weltneuheit in Bozen: erste 3 S-Bahn Italiens 22
• Doppelmayr: Komfort ohne Wartezeiten 26
• Doppelmayr: Monte Popolo für Familien und Kinder 28
• CWA: Beeindruckende Ausblicke 30
• Neue Kabinenbahn auf’s Aineck 32
MARKETING & MANAGEMENT
• 64. MM-Interview: Erich Hutter, 34
Vorstand Hochalmbahnen AG Rauris
• Kundenbeziehung der Zukunft 39
• Krise braucht Krisenmanager 40
• Intelligente Kostensenkung 42
• OITAF Seminar 2009 44
TECHNIK & WIRTSCHAFT
BESCHNEIUNG
• Pumpstationen von TechnoAlpin: das Herz der Schneeanlage 46
• Kaeser: Druckluft maßgeschneidert für Beschneiung 49
• Auferstehung in Eben – ARECO ist dabei 50
• Bereits 50 SUFAG sichern Kapruner Gletscher 52
• Interfab reüssiert mit JCN 55
• Interview mit DI Gerald Reisenauer, Gemini 56
• AGRU Bio Plus: energetisierende Dichtungsbahnen 59
• Das Zeug zum legendären Schneespeier 60
• Lenko – eine Erfolgsgeschichte 63
• KSB Expertentag in Tirol 63
• Brigger & Käch: Schneeanlagen-Planung 64
• Arena GPS+ integriert den Fleet Manager zur Superlösung 66
PISTENFAHRZEUGE
• Prinoth: Husky und Bison im Wettkampfeinsatz 68
• Prinoth: Starke Position in China und Osteuropa 69
• Kässbohrer: Neuer Ersatzteil Webshop und Service Portal 70
FIRMEN NEWS
• Kässbohrer: Tipp für Gebrauchtfahrzeugkauf 33
• Carl Stahl GmbH: Ausgereifte Lösungen nach Maß 72
• Garaventas neues Kompetenzzentrum 74
• Aquasol: Nachhaltiger Erosionsschutz 75
Einen aktuellen Kommentar über den Umgang mit
der Wirtschaftskrise seitens der Bergbahnbranche sowie
allfällige Unterstützungsmaßnahmen geben in
dieser MM-Nummer die Geschäftsführer bzw. Präsidenten
der Seilbahn-Fachverbände von Österreich,
Deutschland, der Schweiz und Südtirol ab. Der Tenor
fällt in Summe überwiegend positiv aus, auch was die
kommende Sommersaison anbelangt.
lesen Sie von Seite 6 – 9
Zum Mountain Manager-Interview
Nr. 64 wurde Erich Hutter,
Vorstandsvorsitzender der Hochalmbahnen
AG Rauris, gebeten.
Hutter widerlegt das Image, das
Seilbahnen „Energiefresser“ sind.
Schon seit 1986 sind die Hochalmbahnen
energieautark, denn
sie erzeugen Strom über die
Schneileitung. Kürzlich wurde die Leistung mit dem
neuen Speichersee erhöht.
Interview von Seite 34 – 38
INSERENTENLISTE
AGRU Kunststofftechnik GmbH 48
Alpgarant 9
Alp Media 4
Brandauer Sommerrodelbahn 11
Buderus Tiroler Röhren 65
Carl Stahl GmbH 3
Cortech GmbH 33
CWA 41
HDP Gemini 18
Heliswiss International AG 38
Huesker 57
IAG 71
IDE Technologies 13
ILF Beratende Ingenieure
ZT GmbH 53
Interfab Snowbusiness GmbH U4
ITT Austria GmbH 54
Klenkhart & Partner 5
KSB 61
LENKO 2
Pool Alpin 7
R+S Group Regeltechnik 51
Saint Gobain 47
Salzmann Ingenieure 45
SUFAG 27
Sunkid 43
TechnoAlpin 1
VIV GmbH 37
Wodl Seilbahnen u. Maschinen 35
Suche/Biete
Lingg, Werner 72
Andreas Wißmiller 73
INHALT
Der Magazinschwerpunkt widmet sich dem Thema „Bergsommer –
Teil 1“ mit 6 Beiträgen, beginnend mit einem Statement von Augustin
Kröll, GF Fellhornbahn/Kleinwalsertaler BB betreffend die Alpenkonvention.
Im weiteren geht es um den größten Hochseilgarten
Deutschlands in Neuss, sowie das neue „Bergerlebnis für alle“ durch
Wie-Goliath – eine Symbiose aus Rutschturm, Aussichtswarte und Höhenrestaurant
– und den internationalen Trend 2009 „Wandern in
den Alpen“.
lesen Sie von Seite 10 – 21
Der MM4 ist die traditionelle
Schneemacherausgabe mit noch
mehr Beiträgen aus diesem in jeder
Ausgabe berücksichtigten wichtigen
Themenbereich. In 12 Artikeln
auf 22 Seiten werden sowohl aktuelle
Projekte vorgestellt als auch
Hintergrund-Interviews und Produktneuheiten
veröffentlicht. Beachtenswert
ist auch die kontroverse
Auseinandersetzung mit der
Schneehöhenmessung.
mehr darüber
von Seite 46 – 67
Erratum
Im MM 2/09 wurde auf den Seiten 26/27 ein Beitrag zum
Thema „Entwickeln sich Snowparks vom Differenzierungsmerkmal
zur Grundausstattung“ abgedruckt, wobei die
Autoren nicht vollständig genannt wurden. Das soll nunmehr
nachgeholt werden. Für den Inhalt zeichneten verantwortlich:
. Prof. Dr. Frank Daumann, Professor für Sportökonomie
an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
. Matthias Hess, M.A., Projektleiter bei der Schneestern
OHG, Kempten.
. Dipl.-Volksw. Markus Breuer, wissenschaftlicher Mitarbeiter
im Fachbereich Sportökonomie der Friedrich-
Schiller-Universität Jena.
4/2009 MOUNTAINMANAGER
5
MAGAZIN
WIRTSCHAFT
MM: „Wie sehen Sie vor dem Hintergrund der gegenwärtig
schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
die aktuelle Situation der Branche?“
Dr. Erik Wolf, GF Fachverband der Seilbahnen
Österreichs:
„Der vorherrschenden Wirtschaftskrise sehen die Seilbahnunternehmen
Österreichs durchaus optimistisch
entgegen. Eine repräsentative Befragung von 62 (der
insgesamt 261) Unternehmen im März 2009 ergab,
dass die Seilbahnunternehmen ihre Investitionsvolu-
Die Verbände in A, CH, D und Südtirol unterstützen ihre
Mitgliedsunternehmen durch unterschiedliche Maßnahmen.
Foto: BB Saalbach Hinterglemm
MOUNTAINMANAGER 4/2009
6
Die Seilbahnverbände aus
A, CH, D und I:
OPTIMISMUS
GEGEN WIRTSCHAFTSKRISE
Viele Unternehmen in Europa tragen schwer an den Auswirkungen der Wirtschaftskrise.
Der Mountain Manager hat sich bei den Verbänden in Österreich, der Schweiz,
Deutschland und Südtirol umgehört, wie die aktuelle Situation in den Ländern ist
und wie man die Zukunft sieht.
mina 2008/09 nur geringfügig (um
rund EUR 24 Mio.) auf EUR 526,2
Mio. gekürzt haben.
Die Seilbahnbranche ist eine visionäre
und innovative Branche, die
auch weiter investieren will und –
was den Umsatz betrifft – optimistisch
in die kommende Saison
geht.“
Hans Höhener, Präsident Seilbahnen
Schweiz:
„Der Schweizer Tourismus verzeichnete
2008 das beste Jahr seit 1990.
Und auch die Seilbahnbranche darf
auf ein sehr gutes Jahr zurückblicken.
An verschiedenen Orten wurden
gar Rekordergebnisse erzielt.
Insgesamt wurden durch die Seilbahnen
über 310 Mio. Passagiere
befördert und im Personentransport
ein Ertrag von rund 950 Mio.
Schweizer Franken erzielt. Die Wintersaison
2008/09 profitierte denn
auch von der vorausgegangenen
guten Konsumstimmung und so
weisen die ersten Abschlüsse und
Einschätzungen trotz eher ungünstiger
Witterungsverhältnisse im Februar
und teilweise auch März auf ein
erfreuliches Winterergebnis hin.
Über alles hat sich die wirtschaftliche
Lage der Schweizer Seilbahnbranche
in den letzten Jahren deutlich
verbessert. Entsprechend ist
auch die Investitionsbereitschaft
markant angestiegen. In den letzten
beiden Jahren, d. h. im Winter
06/07 und Sommer 07 wurden 409
Mio. Franken und im Winter 07/08
und Sommer 08 wurden 483 Mio.
Franken insbesondere in Ersatzanlagen,
Verbindungsbahnen, in den
Aus- und Umbau bestehender Anlagen
sowie in die Beschneiung investiert.
Allein der Anteil der beschneiten
Pisten ist von 2005 bis 2008 von
19 auf 33 Prozent gestiegen. Zusammenfassend
kann man festhalten,
dass die Schweizer Seilbahnen
die verbesserte finanzielle Ausgangslage
der letzten Jahre für Investitionen
genutzt haben, die ihnen
nun auch in etwas schwierigeren
Zeiten vermehrten Handlungsspielraum
verschaffen. Bis 2012 sind
in unserer Branche schweizweit weitere
Investitionsvorhaben von 1,2
Milliarden Franken geplant.“
Dipl.-Ing. Peter Huber, Vorstandsvorsitzender
VDS:
„Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
in Deutschland verschlechtern
sich weiterhin. Mittlerweile
ist die Wirtschaftskrise auch
auf dem Arbeitsmarkt angekommen.
Die Tourismus-Branche spürt
die Verunsicherung und die damit
verbundene Zurückhaltung der Verbraucher.
Buchungen werden immer
kurzfristiger vorgenommen.
Die deutsche Seilbahnbranche war
in der zurückliegenden Wintersai-
Dr. Erik Wolf, Österreich.
Foto: WKÖ
son von den wirtschaftlichen Entwicklungen
nicht oder nur wenig
betroffen. Wir werden im Vergleich
zum Vorjahr ein deutliches Plus bei
Gäste- und Umsatzzahlen verzeichnen.
Einzige Ausnahme bildet das
Veranstaltungsgeschäft: Hier sind
die Zahlen vor allem durch Stornierungen
großer Firmen deutlich
rückläufig.“
Siegfried Pichler, Präsident des
Verbandes der Seilbahnunternehmer
Südtirols:
„Wir können in Südtirol Gott sei
Dank auf eine erfolgreiche Wintersaison
2008/2009 zurückblicken.
Obwohl der Winter mitten in der
Wirtschaftskrise, und daher mit großer
Sorge der Seilbahnbetreiber begonnen
hat, konnten auch auf
Grund der optimalen Schneeverhältnisse,
im Vergleich zur Vorjahressaison,
die bereits als eine der
besten galt, in fast allen Skigebieten
Südtirols Zuwächse verzeichnet
werden, und zwar sowohl bei den
Auffahrten als auch bei den Einnahmen.
Sorge bereitet uns die Tatsache,
dass die Gewinnspanne auch in
unserer Branche immer kleiner wird.
Nach einer gut gelaufenen Saison
wird meistens behauptet, dass sich
die Liftbetreiber goldene Nasen verdient
hätten. Dabei werden aber
meistens nur die Erträge berücksichtigt,
hingegen die Kosten, die von
Jahr zu Jahr steigen, werden außer
Hans Höhener, Schweiz.
Foto: SBS
Acht gelassen. Der Seilbahnsektor
erfordert dauernd massive Investitionen.
Da aber die Eigenfinanzierung
durch die ständig schrumpfende
Kosten-Nutzen-Relation erheblich
eingeschränkt wird, sind größere
Investitionen oft nicht mehr tragbar.
Für besser ausgerüstete Skigebiete,
deren Erfolg gerade auf dem
Bau moderner Strukturen beruht,
bedeutet dies einen Gang zurückschalten
zu müssen, während sich
schlechter ausgestattete Gebiete
weiterhin schwer tun werden, ein
ausreichendes Qualitätsniveau zu
erreichen. Die Kosten für den Bau
von neuen Seilbahnanlagen steigen
von Jahr zu Jahr unverhältnismäßig
an, auch weil der Konzentrationsprozess
im Bereich der Seilbahnhersteller
den Wettbewerb geschmälert
hat. Aus diesem Grund werden sich
zukünftig immer mehr Seilbahnbetreiber
für die Generalrevision bestehender
Anlagen entscheiden, anstatt
diese mit neuen, modernen
Anlagen zu ersetzen. Der Wettbewerbsvorteil,
welchen Südtirol derzeit
gegenüber anderen Wintersportdestinationen
des In- und Auslandes
hat, könnte dadurch verloren
gehen.“
Chance für Bergbahnen
durch Urlaub im eigenen
Land
www.pool-alpin.com
Zeit, Geld, Wissen und Transparenz für die Seilbahnbetreiber
Zeit, Marktanteile, direkter Kundenzugang für die Lieferanten
MAGAZIN
WIRTSCHAFT
MM: „Rechnen Sie mit Auswirkungen für die Sommersaison
bzw.. die kommende Wintersaison?“
Dr. Erik Wolf (A):
„Der Sommer hält einen Anteil von rund 7 % am jährlichen
Branchenumsatz. Die Tendenz der letzten Jahre
ist jedoch eine steigende, da viele Unternehmungen
attraktive Sommerangebote entwickelt haben. Wir
gehen davon aus, dass dieser Trend auch heuer anhalten
wird, nicht zuletzt auch deshalb, weil viele einheimische
Gäste eher geneigt sein werden, ihren Urlaub
zuhause in Österreich zu verbringen.
In der abgelaufenen Wintersaison konnten wir sowohl
bei den Skierdays als auch bei den Kassenumsätzen
deutlich zulegen gegenüber dem Superwinter
2007/2008. Wir haben daher keinen Grund zur Annahme,
dass es im kommenden Winter krisenbedingte
Rückgänge geben wird.
Im internationalen Wettbewerb sind wir in Punkto Sicherheit,
Qualität, Komfort und Preis bestens positioniert.
Wenn wir zudem rechtzeitig und ausreichend
Schnee haben werden, dann steht einer weiteren erfolgreichen
Wintersaison nichts mehr im Wege.“
Hans Höhener (CH):
„Es ist natürlich immer schwierig die Zukunft vorauszusagen
und Prognosen für einzelne Wirtschaftszweige
abzuleiten. Die Konsumentenstimmung ist in den
letzten Monaten markant zurückgegangen, dennoch
sind der Tourismus in der Schweiz und vermehrt noch
unsere Branche gedämpft optimistisch. Die Seilbahnen
erwarten einen durchschnittlichen bis guten
Sommer, da man vor allem auch vom Naherholungstourismus
anstelle der rückläufigen Auslandbuchungen
einen gewissen Ausgleich erwartet. Dabei spielt
natürlich das Wetter eine nicht zu unterschätzende
Rolle, da der Ausflugsverkehr und damit auch die Frequenzen
der Sommerbahnen sehr stark davon abhängen.
Während Unternehmungen, die in den vergangenen
Jahren im Gruppengeschäft sehr stark auf den
Ausland- und namentlich auf den Überseemarkt setzten,
v. a. aus den USA und Großbritannien deutliche
Einbrüche erwarten, melden andere Bahnen, schwergewichtig
mit stark regionaler Verankerung, aufgrund
des bisherigen Buchungsverlaufes eine ähnliche Ausgangslage
wie im Vorjahr, wobei vermehrt günstigere
Packages gesucht werden. Für den kommenden Winter
ist man in den Aussagen und Erwartungen sehr unsicher
und zurückhaltend. Die Prognosen gehen aber
4/2009 MOUNTAINMANAGER
7
MAGAZIN
WIRTSCHAFT
von einem Rückgang aus, der allerdings nicht so stark
ausfallen sollte wie im übrigen Tourismus.“
Dipl.-Ing. Peter Huber (D):
„Wir rechnen mit Auswirkungen in der kommenden
Sommer- und Wintersaison:
. Auf der Nachfrageseite werden Verunsicherung und
spürbare finanzielle Einschnitte dazu führen, dass die
Verbraucher sparen. Am Haupturlaub wird dabei in
der Regel relativ lange festgehalten. Erstes Einsparungspotential
bieten Kurzurlaube. Davon könnten
die deutschen Seilbahnen aufgrund ihrer Gästestruktur
sehr stark betroffen sein. Andererseits sehen wir eine
Chance darin, dass sich möglicherweise mehr Urlauber
für einen Aufenthalt im eigenen Land entscheiden.
In einem zweiten Schritt wird eventuell der
Haupturlaub durch einen Kurzurlaub – im eigenen
Land – ersetzt, wovon die deutschen Seilbahnen ebenfalls
profitieren könnten. Was in Summe unter dem
Strich übrig bleibt, ist abzuwarten.
. Die Finanzierung für Seilbahnunternehmen wird zunehmend
schwieriger und teurer.“
Siegfried Pichler (I/Südtirol):
„Noch kennen wir nicht die Auswirkungen, welche
diese Krise auf den Tourismus, auch was den Winter
betrifft, haben wird. Die ersten Anzeichen wurden bereits
am Ende der vergangenen Wintersaison deutlich
und was die laufende Sommersaison betrifft, haben
sich diese Anzeichen weiter verstärkt. Trotzdem
herrscht unter den Seilbahnunternehmern gedämpfter
Optimismus was die kommende Wintersaison anbelangt.
Dies hat sich bei der jährlichen Hauptversammlung
des Verbandes der Südtiroler Seilbahnunternehmer,
welche im Juni dieses Jahres in Bozen stattgefunden
hat, herausgestellt. Vieles hängt natürlich
davon ab, wie sich der nächste Winter präsentieren
wird. Wenn so wie im vergangenen Winter wieder viel
Schnee fällt, was wir alle hoffen, so steigt die Lust aufs
Ski fahren und das würde sich sicherlich positiv auf
den Wintertourismus auswirken. Trotzdem muss die
derzeitige Situation ernst genommen und genau verfolgt
werden.
Nichtsdestotrotz bin ich persönlich sehr zuversichtlich,
dass die Voraussetzungen für den Südtiroler Winter
zukünftig gut sind.“
Ausbildung und Kostenmanagement
MM: „Wie unterstützen Sie die Bergbahnunternehmen
im Bemühen, auch weiterhin erfolgreich zu wirtschaften?
Wo sehen Sie diesbezügliche Herausforderungen?“
Dr. Erik Wolf (A):
„Trotz der sehr positiven Umsatzentwicklung ist die
Spanne zwischen Gesamtaufwendungen und Gesamterträgen
in den letzten Jahren immer geringer geworden
und viele Betriebe können nur mehr durch außerordentliche
Erträge gewinnbringend wirtschaften.
MOUNTAINMANAGER 4/2009
8
Einer der Gründe für diese Entwicklung
liegt im massiven Anstieg der
Beschneiungskosten. Viele Maßnahmen
zur Kostenoptimierung bei
den Herstellungskosten, Instandhaltung
und im Personalbereich sind
bereits gesetzt worden, im Energiebereich
sehen wir aber noch ein Optimierungspotential.
Allein die steigenden
Energiepreise im Vergleich
der Wintersaison 2005/06 (EUR
56,4 Mio.) und der Saison 2006/07
(EUR 64,8 Mio.) verdeutlichen die
Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen.
Betrug der hochgerechnete Energieaufwand
eines Betriebstages in
der Saison 2005/06 im Schnitt EUR
1 709,–, so stieg dieser in der Folgesaison
aufgrund steigender Indices,
Energie- und Betriebsstoffkosten auf
EUR 2 331,–.
Effizientes Energiemanagement bedeutet
den gleichen Nutzen mit weniger
Energieeinsatz zu erzielen. Die
Vermeidung von Energieverlusten
und der Einsatz von energieeffizienten
Technologien im laufenden Betrieb
helfen, nicht nur die Kosten zu
senken, sondern auch wesentliche,
die Umwelt betreffende Akzente, zu
setzen.
In einem gemeinsamen Projekt, das
wir als Fachverband im Rahmen der
Seilbahntagung 2009 ins Leben gerufen
haben, wollen wir zusammen
mit unseren Mitgliedsunternehmen
ein komplexes und profitables Energiemanagement
errichten, um
künftig weitere Kosten zu reduzieren
und vorhandene Energieressourcen
noch besser nutzen zu können.
Damit nehmen die Seilbahnen Österreichs
wieder eine Vordenkerrolle
ein und werden ihrer ökologischen
Verantwortung gerecht.“
IMMER AKTUELL MIT MM ONLINE
www.mountain-manager.com
Hans Höhener (CH):
„Neben den ordentlichen, gesetzlich
institutionalisierten Investitions-
und Förderprogrammen stehe ich
finanziellen Impulsprogrammen in
wirtschaftlich schwierigen Zeiten
eher skeptisch gegenüber. Grundsätzlich
muss sich eine Branche immer
wieder aus sich selber heraus finanzieren
können. Entsprechend
benötigen wir gut ausgebildete Kader,
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
Seilbahnen Schweiz hat deshalb
in den letzten Jahren der Ausbildung
insgesamt und der laufenden
Optimierung und dem Weiterausbau
der branchenspezifischen
Ausbildungsangebote ein besonderes
Augenmerk verliehen. Wir haben
dafür seit 2005 in Zusammenarbeit
mit der öffentlichen Hand
(Bund und Kantone) und mit Unterstützung
der Hersteller vermehrt
personelle und finanzielle Ressourcen
eingesetzt und wollen diese Anstrengungen
auch in den kommenden
Jahren fortsetzen. Hinzu kommt
der Ausbau der Beratungsangebote
durch den Verband, die vor allem
für kleinere und mittlere Unternehmungen
im zunehmend komplexeren
Umfeld an Vorschriften im technischen,
umwelt-, aber auch allgemein
gesellschafts- und wirtschaftspolitischen
Bereich von existentieller
Bedeutung sind. Zur Zeit erarbeitet
der Vorstand der Seilbahnen
Schweiz im Rahmen einer umfassend
ausgerichteten Verbandsstrategie
die bis 2012 anzugehenden
Ziele.“
Dipl.-Ing. Peter Huber (D):
„Der Verband unterstützt seine Mitgliedsunternehmen
mit vielfältigen
Maßnahmen und Angeboten.
Wichtig ist vor allem, dass auch die
politischen Rahmenbedingungen
unterstützend greifen, da die Seilbahnbranche
der zentrale Impulsgeber
in der Tourismusbranche ist
und als Arbeitgeber in einigen Regionen
ohne Alternative. Hierfür
setzt sich der Verband intensiv ein.
Als eher kurzfristige Maßnahme haben
wir beispielsweise in den Kom-
Dipl.-Ing. Peter Huber, Deutschland.
Foto: Bayerische Zugspitzbahn
munikationsmaßnahmen des Verbandes
auf Punkte wie „Nähe“ und
„schnelle Erreichbarkeit“ abgestellt.
Unabhängig von der Krise haben
wir neue Ausbildungs- und Schulungsprogramme
initiiert und
durchgeführt, da wir Ausbildung als
zentralen Erfolgsfaktor und wichtige
Investition in die Zukunft bewerten.“
Siegfried Pichler (I/Südtirol):
„Es gibt Gebiete, in denen dank einer
umsichtigen Nutzung der natürlichen
Ressourcen, der Möglich-
Siegfried Pichler, Südtirol.
Foto: Obereggen AG
keit funktioneller Verbindungen zu
anderen Skigebieten, einer gezielten
Investitionspolitik mit dem richtigen
Timing, einer effizienten Betriebsführung
und einem guten
Gleichgewicht zwischen Tourismusangebot
und Beherbergungsbetrieben
ein angemessener Zustrom von
Gästen erzielt werden kann. Dies ermöglicht
ein finanzielles Gleichgewicht
und sichert somit die notwendigen
Investitionen, um am Markt
weiter bestehen zu können. Es gibt
aber immer mehr Gebiete, die sich
MAGAZIN
WIRTSCHAFT
nicht in dieser Lage befinden und wo die hohen Investitionskosten
und die Abschreibungen, aber auch die
laufend steigenden Betriebskosten zu immer größeren
Schwierigkeiten führen. Die Tätigkeit dieser Gebiete
ist und bleibt jedoch unentbehrlich für die lokale Wirtschaft
und ihr Fortbestand muss auch weiterhin gesichert
sein. Der Verband der Seilbahnunternehmer
Südtirols fordert daher vom Land Südtirol eine dringende
Anpassung der Maßnahmen zur Unterstützung
des Seilbahnsektors. Weiters fordern wir von der Landesregierung
die Aufstockung der Mittel für die Tourismuswerbung,
insbesondere für die Winterwerbung.
Über viele Jahre hindurch hat der Seilbahnsektor sich
selbst und alle mit dem Tourismus verbundenen Wirtschaftsbereiche
unterstützt, die Arbeitsplätze vieler
Menschen gesichert und war – zumindest bisher – auf
keine außerordentlichen Unterstützungsmaßnahmen
angewiesen. Das könnte sich angesichts der derzeit
wirtschaftlich gespannten Lage aber ändern. Wir sind
daher der Meinung, dass es sicherlich besser wäre, sofort
einzugreifen und nicht erst nachträglich, wenn die
Seilbahnbranche bereits in der Krise steckt.“ dwl
meine SAFETY ZONE Mit Ihrer Liftkarte auf der sicheren Seite.
Besuchen Sie uns vom 26. bis 28. August auf der
www.alpgarant.com
4/2009 MOUNTAINMANAGER
9
. Ihre Mitglieder sind:
– Österreich
– Deutschland
– Schweiz
– Italien
– Frankreich
– Slowenien
– Liechtenstein
– Monaco und die EU
. Das Ziel:
Die Bewirtschaftung der Alpen sollte
in allen Alpen-Ländern weitgehend
nach den gleichen Regeln,
den gleichen Maßstäben und Richtlinien
erfolgen. In Österreich, Bayern
und der Schweiz waren die Berge
und ihre Bewohner immer zentraler
Teil der nationalen Identität.
Das führte auch zu einer teilweisen
Überfremdung und Suburbanisierung
durch alpenfremde Regionen.
Das wichtigste Ziel war wohl der
Schutz des Naturraumes und die
Förderung der nachhaltigen Entwicklung
des gesamten Alpenraums
unter Wahrung der wirtschaftlichen
und kulturellen Werte der Einheimischen
und der umliegenden Bevölkerung.
Im Mittelpunkt stand eine
nachhaltige Entwicklung: Ökologie,
Ökonomie und Soziales sollten
gleichberechtigt behandelt werden.
Was hat sich seither
politisch verändert?
Die EU hat mit einer Vielzahl von
Richtlinien aus den Bereichen „Natur“
mittlerweile ein dichtes Regelwerk
über ihre Mitgliedsländer gezogen
(Natura 2000, Vogelschutzrichtlinie,
FFH, UVP, Wasser-Rahmenrichtlinie,
etc.). Diese Richtlinien
und Vorgaben mussten in die
nationale und in die Bundesländer-
Gesetzgebung eingearbeitet werden.
So entstand ein sehr dichtes,
umfassendes, in vielen Teilen stark
überreguliertes Vorschriften- und
Gesetzeswesen.
Zusätzlich tritt nun die Alpenkonvention
auf den Plan. Sie schafft auf
einer eigenen Ebene weitere Rahmenbedingungen.
Und hier beginnt
das Problem: Denn das so ent-
standene parallele Regelwerk verdoppelt
und verstärkt in dem einen
Falle die vorhandenen Leitlinien, in
anderen Fällen ergänzt es sie – aber
oft mit weitergehend zusätzlichen
Vorschriften. Die Folge: Besonders
in Österreich und in Bayern wird es
immer schwerer, gute und nachhaltige
Lösungen zu finden, die wirtschaftlich
auch tragfähig sind, weil
vieles unklar, zu kompliziert und
überreguliert ist.
Auch dem Bürokratismus in den
Stuben der Genehmigungsbehörden
wurde damit stark Vorschub geleistet.
Aus der Alpenkonvention mit
ihren Protokollen sind, was viele
nicht wissen oder ahnen, verbindliche
Gesetze geworden. Nicht nur
Empfehlungen wie bei der Arge Alp.
Es sind einklagbare Verpflichtungen
unter den Vertragsparteien. Viele
dieser Bestimmungen sind auch auf
Landesebene z. B. durch die Verbände
einklagbar.
Dabei ist es immer wieder verblüffend,
mit welch unbesorgter Leichtigkeit
Österreich und die Bundesrepublik
Deutschland Verträge schließen,
die letztlich sogar Details ihrer
eigenen Gesetzgebung unveränderbar
festlegen und, dass dies
selbst auf höherer Ebene oft fast unbekannt
ist.
Pro und Kontra
Zurück zur Ausgangsfrage: „Brauchen
wir die Alpenkonvention?“
Viele Macher der Alpenkonvention,
die NGO’s und die vielen privaten
Umweltbüros werden diese Frage
mit einem ganz klaren Ja beantworten.
Es ist für sie ein positives Instrument,
die Alpenökologie zu stärken,
die Zukunft der Alpen zu sichern. Es
ist aber auch ein Machtinstrument
und ein umfangreiches Betätigungsfeld.
Gegner sagen: Sie ist total überzogen,
aufgrund der bestehenden EU-
Gesetzgebung und der nationalen
Gesetze überflüssig wie ein Kropf
und nicht zuletzt auch eine Gelegenheit
für Politiker und Beamte,
sich in schöner Umgebung zu treffen.
Vagabundierende Planer im
4/2009 MOUNTAINMANAGER
11
MAGAZIN
BERGSOMMER
MOUNTAINMANAGER 4/2009
12
Die Fellhornbahn
hat sogar eine
einschlägige Broschüre
aufgelegt.
Umweltbereich hätten so ein „geeignetes
Biotop“ gefunden, in dem
sie trefflich gedeihen, UVP’s produzieren,
Umweltbüros eröffnen, riesige
Kosten verursachen, die letztlich
der Endverbraucher trägt. NGO’s
haben eine wunderbare Plattform
und ein Instrument erhalten, mit
dem sie Macht ausüben und viele
Umweltfachleute beschäftigen können,
Juristen und Verwaltungsexperten
haben ein zusätzliches Aufgabenfeld
erhalten.
Alleine, dass die NGO „CIPRA einen
Vorschlag für das noch offene Protokoll
„Wasserhaushalt“ für die Vertragsparteien
ausgearbeitet hat,
spricht schon Bände!
Neben den Vorteilen der Alpenkonvention
(Kröll zählt hier 7 Punkte auf
wie z. B. „Eine Entwicklung von alpenweiten
Konzepten zum Umgang
mit Trinkwasserressourcen
und Wasserkraft ist möglich geworden“)
listet Kröll etliche Probleme
auf u. a.:
. dass eine zusätzliche Vorschriftenebene
zu Gesetzen der Bundesländer,
der Staaten und der EU eingefügt
wurde und die Kosten der Genehmigungsphase
dadurch zum
Teil sehr stark in die Höhe getrieben
werden;
. dass die ursprüngliche Absicht,
eher eine globale, eine das „Große
und
Ganze umfassende Konvention“ zu
schaffen, oft in extreme Detailfestlegungen
gemündet ist.
. dass man über den derzeitigen
Naturzustand eine Käseglocke stülpen
will, um alle Tiere, Pflanzen, Naturgegebenheiten
im gegenwärtigen
Status quo zu erhalten. Unsere
Umwelt hat sich aber im Laufe der
Jahrtausende immer wieder gewaltig
verändert und wird sich auch
weiterhin enorm ändern. Nicht jede
Änderung ist von Haus aus schlecht.
Unsere gesamte heutige Kulturlandschaft
ist nicht alleine gottgegeben
– sondern ein Ergebnis menschlicher
Eingriffe. Worauf wir freilich
achten sollen, ist die von Menschenhand
gemachte negative Beeinflussung
abzuschwächen, zu verringern
und ins Gegenteil zu verkehren. Viele
unserer Pflanzen und Tiere stammen
aufgrund der in den letzten
Jahrtausenden immer wieder stattgefundenen,
gewaltigen Klimaänderungen
aus anderen, oft weit entfernten
Ländern.
. Die Bergbevölkerung, deren Existenz
mittel- und unmittelbar vom
Tourismus abhängt, leidet unter restriktiven
Maßnahmen. Durch die
teilweise sehr einengenden Vorschriften
wird eine vernünftige wirtschaftliche
Entwicklung oft stark
behindert.
. In der Alpenkonvention wird
kaum akzeptiert, dass die Alpen seit
über 1 000 Jahren größtenteils sehr
intensiv von Menschenhand genutzt
und gestaltet wurden – Naturlandschaften
wurden zu Kulturlandschaften.
Jetzt werden diese Kulturlandschaften,
durch den Tourismus
genutzt. Entscheidend ist dabei,
dass sie nachhaltig genutzt werden!
Eine fachgerecht gebaute Piste kann
in nur fünf Jahren wieder eine hervorragende
Fläche in Bezug auf Naturschutz
sein, ob als Magerstandort
oder umfangreich Arten- und
Standortgerecht wiederbegrünt.
. Ganz vernachlässigt wird der wirtschaftliche
Aspekt. Ohne eine
florierende wirtschaftliche Entwicklung
unserer Regionen gibt es keinen
vernünftigen Umweltschutz für
sie. Die Seilbahnen sind der Motor
im alpinen Sommer- und Wintertourismus!
Die Seilbahnanlagen
und Skigebiete, aber auch die Sommergebiete,
müssen ständig verbessert
werden, um dem internationalen
Konkurrenzdruck Stand zu
halten. Dass mag aus dem Blickwinkel
unserer Hauptstädte oft schwer
verständlich sein, aber es ist definitiv
so!
Bergbahn-Akteure
bekennen sich
zur Nachhaltigkeit
Die weit überwiegende Zahl der
Bergbahn- und Skigebiets-Akteure
bekennt sich zur Nachhaltigkeit!
Das bedeutet:
. Wir arbeiten so, dass für nachfolgende
Generationen keine irreparablen
Schäden entstehen.
. Wir arbeiten zum Wohle der örtlichen
Bevölkerung, das Leben muss
in den Bergen lebenswert bleiben,
wir müssen Landflucht vermeiden.
. Wir bekennen uns zum Tourismus
als dem großen Wirtschaftsfaktor
des Alpenraums. In sehr vielen Regionen
des Alpenraums gibt es dazu
keine Alternativen.
. Nachhaltigkeit bedeutet für uns
miteinander nicht gegeneinander.
Neben den ökologischen Interessen
müssen auch die ökonomischen
und sozialen gleichberechtigt berücksichtigt
werden.
Das Fazit
. Der Schutz der Umwelt kann nur
einhergehen mit der wirtschaftlichen,
kulturellen und gesellschaftlichen
Entwicklung einer Region.
. Wir sollen uns denjenigen widersetzen,
welche die Alpenkonvention
zur reinen Verhinderung instrumentalisieren
wollen.
. Die Alpenkonvention ist letztlich
nicht in allen Bereichen ein konstruktives
Instrument und richtet
sich in ihrer oft einseitigen Anwendung
schon jetzt oft gegen die begründeten
Interessen der Alpenbevölkerung,
da ihre einseitige Auslegung
einer wirtschaftlichen Entwicklung
des Alpenraums oft entgegensteht.
. Wir wollen keine rücksichtslose Erschließung
in unseren Bergen, wir
fordern aber Rahmenbedingungen
mit Augenmaß!“
Daher lautet das Fazit bezüglich der
Alpenkonvention: Es gibt aus der
Sicht der Praktiker Positives aber leider
deutlich mehr Negatives. ak
MAGAZIN
BERGSOMMER
Skihalle Neuss
eröffnet Deutschlands größten Hochseilgarten
Skihallen erweitern ihr Angebot immer mehr auch in Richtung Sommeraktivitäten
und leisten dem Kletterboom auf ihre Weise in Großstädten
Vorschub. Jüngstes Beispiel ist die JEVER SKIHALLE in Neuss
(1,2 Millionen Besucher jährlich), die seit 1. Mai den „SalzburgerLand
Kletterpark“ als neue Outdoor-Attraktion bietet. Mit 62 imponierenden
Holzmasten – die höchsten unter ihnen 14 Meter hoch – auf 8 000 m 2
Fläche ist dies zugleich Deutschlands größter freistehender Hochseilgarten.
MOUNTAINMANAGER 4/2009
14
Über 70 spannende Aufgaben in 3
bis 9 Metern Höhe, hält der Kletterpark
Neuss (145 m lang, 55 m breit)
für seine kletternden Gäste bereit.
Gleichzeitig wurde der Salzburger
Alm Biergarten erweitert, der damit
unmittelbar an das neue „Kletterpark-Paradies“
grenzt und eine perfekte
Kombination darstellt. Exklusiver
touristischer Partner ist das Salz-
burgerLand. In 7 Parcours mit 4 unterschiedlichen,
farblich gekennzeichneten
Schwierigkeitsgraden,
darunter einem speziell für Kinder
ab 6 Jahren, werden die Besucher
von Mai bis November klettern, balancieren
und hangeln können. Ein
ausgeklügeltes Geflecht aus insgesamt
vier Kilometern Drahtseil gibt
den Masten aus wetterbeständiger
In das neuartige Durchlaufsicherungssystem
eingehängt weihten die Skihallen-GF
August Pollen (2.v.l.) und Johannes
Janz (1.v.r.) mit dem Neusser Bürgermeister
Herbert Napp, Kreisdirektor
Hans-Jürgen Petrauschke und Leo Bauernberger
(3.v.l.) vom SalzburgerLand
Tourismus den Kletterpark ein.
Douglasie die nötige Stabilität. Das
Holz ist im Schwarzwald gewachsen
und besitzt aufgrund seiner ursprünglich
nordamerikanischen
Herkunft in Europa keine natürlichen
Feinde, die es frühzeitig zersetzen
könnten.
In einem zentral gelegenen Startturm
hängen geschulte Kletterparktrainer
jeden Gast mit seinem Klettergurt
in ein speziell entwickeltes
Durchlaufsicherungssystem ein.
Schon während die Kletterer auf die
gewünschte Starthöhe steigen, läuft
die Sicherung auf einem gesonderten
Stahlseil mit. Dies sorgt zu jeder
Zeit für größtmögliche Sicherheit.
„Um Spaß, Bewegung und Action
für die ganze Familie geht es in unserem
Kletterpark – nicht um sportliche
Höchstleistungen für Spezialisten.
Damit sich unsere Gäste keine
Gedanken um ihre Sicherheit machen
müssen, verwenden wir ein
einzigartiges Sicherungssystem“,
verspricht GF August Pollen. „Hinzu
kommen bestens geschulte Kletterparktrainer.
Der Kletterpark Neuss
ist ein wichtiger neuer Baustein unseres
Freizeit-Angebots. Auf der
Rückseite der Skihalle erhebt sich
zudem Europas höchste künstliche
Outdoor-Kletterwand.“
Aus pädagogischer Sicht
wertvoll
Johannes Janz und sein GF-Kollege
August Pollen sind erfahrene Kletterer
– am Felsen und im Hochseilgarten.
So war die neue Attraktion am
„Neusser Gletscher“ tatsächlich nur
eine Frage der Zeit. „Der Kletterpark
passt perfekt zu unserem Unternehmen.
Er motiviert Kinder, Jugendliche
und Erwachsene etwas zu tun,
für das man sich ein wenig überwinden
muss. Das Ergebnis ist ein intensives
Erfolgserlebnis, das auch aus
Flying-Fox Abgänge (Seilrutschen) sorgen
in sechs der sieben Parcours des
neuen Kletterpark Neuss für eine rasante
Abfahrt. Sie verfügen über ein spezielles
von der VIV- GmbH entwickeltes und
patentiertes Rollensystem und zusätzlich
ein elektronisches Sicherungssystem
(Ampel). Fotos: allrounder winter world
Bei der Eröffnungsfeier wurde ein
Schneebär zur Demo über den Parcours
geschickt.
pädagogischer Sicht gerade für Heranwachsende
äußerst wertvoll ist“,
betont Janz. Um junge Leute dahingehend
zu motivieren, bedarf es eines
sehr attraktiven Angebots, das
den nötigen Kick gibt. Dazu ist der
Kletterpark vor der Skihalle Neuss in
besonderer Weise geeignet.
Sechs Jahre ist die magische Grenze.
Sobald Kinder dieses Alter und ein
Meter Körpergröße erreicht haben,
können sie mit dem speziellen Kinder-Parcours
ins Hochseil-Abenteuer
einsteigen und den großen Kletterspaß
genießen. „Uns lag es am
Herzen, ein aktives Freizeitangebot
zu schaffen, bei dem die Kinder
nicht ständig vor dem Bildschirm
oder dem Computer sitzen, sondern
an der frischen Luft sind und
spüren, wie viel Spaß Bewegung
macht“, sagte August Pollen.
Selbsterfahrung mit
Spaßfaktor
„Eine besondere Art der Selbsterfahrung
mit hohen Spaßfaktor“ nennt
Axel Mueller-Hepburn Europas
größten freistehenden Hochseilgarten.
Er und sein Team der ViV GmbH
aus Freiburg haben den Kletterpark
in zweieinhalb Monaten errichtet.
Jeder Parcours, ob leicht oder anspruchsvoll,
sorgt für einen angenehmen
Nervenkitzel. On Top
kommt zum Abschluss in sechs der
sieben Parcours eine rasante Abfahrt
mit dem Flying Fox. Diese „Seilbahnen“
steigern das Stimmungshoch
bei jedem Kletterer noch einmal. Ein
irres Gefühl!
Die Kinder klettern durchs Spinnennetz,
schwingen sich wie Tarzan
über den Abgrund, gleiten in einem
überdimensionalen Holzbottich
über die Tiefe bis zum nächsten
Mast oder fahren in drei Metern Höhe
Schlitten! Die Eltern können gemeinsam
mit dem Nachwuchs klettern
oder sich bei einem erfrischenden
Getränk im Biergarten entspannen
und den kleinen Hochseilgängern
zuschauen.
Entwicklung zum alpinen
Komplettangebot
Auch der Geschäftsführer der Salzburger
Land Tourismus GmbH, Leo
Bauernberger, kann der neuen Attraktion
viel abgewinnen:
„Mit der Eröffnung des Kletterparks
in der Skihalle Neuss kommt ein
MAGAZIN
BERGSOMMER
Kinder können ab 6 Jahren mitmachen und haben einen eigenen
Parcours. Im Bild: Gleiten in einem überdimensionalen
Holzbottich über die Tiefe bis zum nächsten Mast.
weiteres alpines Angebot aus dem
SalzburgerLand nach Nordrhein-
Westfalen. Diese Sommer-Attraktion
sehen wir als perfekte Ergänzung
zu unserem bereits bestehenden Engagement
und als eine weitere Entwicklungsstufe
in Richtung alpines
Komplettangebot.“
Neu: das mitlaufende
Vollsicherungssystem
Beim Thema Sicherheit geht die JE-
VER SKIHALLE Neuss auch in ihrem
Kletterpark neue Wege. Durch das
innovative und erstmals in Deutschland
verwendete Durchlaufsicherungssystem
ist jeder Kletterer
durchgehend mit einem Sicherungsseil
und einem permanent
mitlaufenden Rollenglider verbunden.
Alfons Ramprecht vom TÜV
Austria prüfte den Kletterpark auf
Herz und Nieren – und war beeindruckt:
„Hier kann jeder
absolut sicher klettern. Durch das
einzigartige Sicherungssystem ist es
nicht möglich, die Parcours während
des Kletterns zu verlassen – das
gibt es nur in ganz wenigen Hochseilgärten.
Weltweit bislang einmalig
ist auch ein Ampelsystem an den
Flying Fox-Abfahrten. Eine weitere
tolle Innovation.“
Übrigens ging mit der Eröffnung
auch die passende Homepage
www.kletterpark-neuss.de an den
Start mit Informationen über Anforderungen
und Ausgestaltung der
Parcours, Preise und Öffnungszeiten,
Kindergeburtstage, Angebote
für Schulen, Firmen- und Gruppenevents
sowie weitere interessante
Aspekte. pd
4/2009 MOUNTAINMANAGER
15
Die Anregung für den Superturm löste ein Auftrag der Tate Modern Art Galerie in
London an die Fa. Wiegand aus. Im Bild die sogenannte „Panoramaröhre“.
den in Kauf genommen werden
mussten.
Warum soll sich dieser Drang nicht
auch an einem eigens gebauten
Turm an exponierter Stelle wiederholen?“,
so Wiegand weiter.
50 km Einzugsgebiet
wahrscheinlich
Ein solcher Turm bietet natürlich die
Möglichkeiten, neben Wendelrutschen
alle anderen Rutschentypen
aus dem Programm der Firma Wiegand
zusätzlich zu integrieren. Außerdem
liegt es nahe, die Spitze des
Turms als Aussichtskanzel herauszubilden,
um sowohl den Rutschgästen
als auch den nicht rutschenden
Besuchern einen herrlichen Ausblick
in die nähere und weitere Umgebung
zu ermöglichen.
Und da das Rutschen, Treppensteigen,
Aussicht genießen, ja überhaupt
den Standort zu erreichen,
Hunger und Durst auslösen, drängt
sich eine weitere Nutzung des
Turmgerüstes förmlich auf: Gastronomie!
Auch in der auf 17 m Höhe
angelegten Terrassenebene (siehe
Grafik) hat man schon eine tolle
Aussicht und kann gleichzeitig die
von ganz oben (30 m) vorbeisausenden
Rutschgäste beobachten –
während man das kulinarische Angebot
genießt.
Schlechtwetter
kein Problem
Auch schlechtes Wetter ist kein Problem
für die Nutzung, zumal die
Gäste auch einen geschlossenen
Gastraum vorfinden und die Rutschen
so ausgebaut sind, dass auch
bei Regen gerutscht werden kann.
Übrigens wird nur auf Rutschmatten
mit Fußsack gerutscht, sodass
alle Sportler ähnliche Geschwindigkeiten
erreichen.
Alles in allem dürfte diese 3er-Kombination
plus der Faktor „Weltneuheit“
eine Anziehungskraft für mindestens
50 km Einzugsgebiet entfal-
MAGAZIN
BERGSOMMER
Ein anderes noch relativ junges Produkt aus dem Haus
Wiegand, der „Hexenbesen“, kann u. a. den Wie-Goliath
gut ergänzen.
ten. Der Tourismus erfährt großräumig
eine dauerhafte Belebung,
auch und gerade in den Alpengebieten
mit traumhaften Aussichtsmöglichkeiten.
Heuer könnten
noch zwei bis drei Referenzbeispiele
vom Wie-Goliath realisiert werden,
eines davon auf der Wasserkuppe,
der Ski- und Rodelarena in der Rhön
(D), die schon über eine Sommerrodelbahn,
einen Alpine Coaster
„Rhönbob“, den Transporter „Wie-
Li“ und einen „Hexenbesen“ verfügt
(Gondeln, die per Schwerkraft
mit bis zu 25 km/h eine 300 m lange
Strecke durch den Wald fegen. Ein
weiteres Projekt dürfte im Raum
Innsbruck bald Gestalt annehmen,
mehr darf noch nicht verraten werden...
mak
4/2009 MOUNTAINMANAGER
17
MAGAZIN
BERGSOMMER
Eine Alpenüberquerung
von
Innsbruck nach
Meran ist eine
anspruchsvolle
Trekkingtour.
„ASI – Wirklich
Reisen“ bietet
diese Tour von Juni
bis inklusive
September alle
zwei Wochen an.
Fotos: ASI –
Wirklich Reisen
SCHNEEERZEUGUNG
MOUNTAINMANAGER 4/2009
18
Internationaler Reisetrend 2009:
Wandern in den ALPEN
Wander- und Trekkingreisen in den Alpen sind einer der Reisetrends 2009. Reisende
schätzen die unberührte Natur und Gastfreundschaft. Die Alpen sind für viele Europäer
leicht und auf kurzem Weg zu erreichen. Und die Alpen bieten von der leichten Almwanderung
bis zum herausfordernden Klettersteig alles, was der Naturliebhaber in seinem
Urlaub sucht.
Vor 45 Jahren vom Alpinisten Hannes
Gasser gegründet, zählt ASI
Wirklich Reisen zu den führenden
Veranstaltern von Wander-, Trekking-
und Erlebnisreisen. Das international
tätige Unternehmen aus Tirol
ist einer der wahren Spezialisten,
wenn es um Wander- und Trekkingreisen
in den Alpen geht. Ob Österreich,
Italien oder die Schweiz –
mit der ASI erlebt man die Alpen
von ihrer schönsten Seite. Alle Reisen
werden ausschließlich in Kleingruppen
durchgeführt, welche von
staatlich geprüften Berg- und Wanderführern
begleitet werden. Ein
besonderes Erlebnis bietet die ASI
mit der Alpenüberquerung zu Fuß.
Transalp zu Fuß – von
Innsbruck nach Meran
Innsbruck und Meran zählen zu den
schönsten und historisch bedeutendsten
Städten des Alpenraumes.
Blühen oberhalb von Innsbruck die
Almwiesen, so sonnt man sich in
Meran schon unter Palmen – dazwischen
die kalbenden Gletscher des
Ötztals. Per Pedes die Verbindung
zwischen diesen Gegensätzen zu suchen
– das bedeutet die Alpen zu
überqueren.
Eine Alpenüberschreitung ist ein unbändiges
Erlebnis. Das ist Herausforderung
pur, bei denen die Gletscher
und mächtigsten Gipfel die ständigen
Begleiter sind. Es ist eines der
großen Abenteuer unserer Zeit, das
eine gute Kondition und Bergerfahrung
verlangt, mit dem richtigen
Partner an der Seite aber problemlos
zu schaffen ist.
Eine der klassischen Routen der Alpenüberquerung
ist die Wanderung
von Innsbruck aus bis nach Meran.
Die zwei Metropolen Nord- und
Südtirols zu Fuß zu verbinden, das
macht man auf Pfaden, die seit Jahrtausenden
als Übergänge der
manchmal unüberwindlich scheinenden
Alpen dienen. Wandert
man von Innsbruck aus nach Meran
führt der erste Abschnitt des Weges
ins Stubaital. Von dort wechselt
man ins benachbarte Ötztal, um
über den bekannten Ötztaler Panoramaweg
ins Bergsteigerdorf Vent
zu gelangen. Spätestens seit der
Entdeckung des Ötzis ist bewiesen,
dass diese Pfäde schon seit Jahrtausenden
von Menschen benutzt werden.
Hochdruckprodukte Maschinen- und Apparatebau Ges.m.b.H
A-8682 Mürzzuschlag-Hönigsberg • Industriepark Hönigsberg 7 • Tel.: +43-(0)3852/5178-0 • gemini@hdp.at • www.hdp.at
Geführte Touren
in Kleinstgruppen
Die Alpenüberquerung von Innsbruck
nach Meran ist eine anspruchsvolle
Trekkingtour, die den
Wanderer in bekannten Hütten
übernachten lässt. Damit man sich
auf das Erlebnis des Wanderns im alpinen
Gelände mit allen Sinnen einlassen
kann, bietet z. B. der erfahrene
Reiseveranstalter „ASI – Wirklich
Reisen“, der zugleich Österreichs
größte Alpinschule ist, diese Alpenüberquerung
mit oder ohne Gepäcktransport
und Begleitung von
einem staatlich geprüften ASI-Bergführer
an. Beste Zeit, um sich dieser
Herausforderung zu stellen, sind die
Monate Juni bis September.
„Wichtig ist uns bei dieser Alpenüberquerung,
dass jeder Wanderer
durch die begrenzte Teilnehmerzahl
von maximal zehn Personen die
Möglichkeit hat, dieses einmalige
Abenteuer sehr individuell und
doch gemeinsam zu erleben“, erklärt
Ambros Gasser von der ASI.
„Zusätzlich geben wir jedem Wanderer
durch unsere 45-jährige Erfahrung
in den Alpen die Sicherheit, die
man für eine Herausforderung dieser
Art benötigt, um das Erlebnis
Mit Beginn der Wintersaison 2008/09 wurden
alle Zutaten wie Fleisch, Gemüse, Obst,
Brot, Molkereiprodukte oder Gewürze in der
Küche der Berghütte GJAID auf Bio-Qualität
umgestellt. Getränke und Spirituosen werden
derzeit durch bio-zertifizierte oder hochwertigste
und natürlich erzeugte Produkte
aus Österreich ersetzt. Zu 80 Prozent stammen
die verwendeten Erzeugnisse von österreichischen
Bio-Bauern, bevorzugt aus dem
Inneren Salzkammergut.
Ebenfalls in Bio-Qualität sind die Verbrauchsartikel
wie Papier, Reinigungsmittel usw., die
auf der GJAID zum Einsatz kommen. Im Bereich
Öle und Kraftstoffe wird nur bestmögli-
auch wirklich genießen zu können.
Individuelle Betreuung und Reisen
in Kleinstgruppen haben „ASI –
Wirklich Reisen“ zu einem der führenden
Reiseveranstalter für Wander-,
Trekking und Bergerlebnisse
gemacht.“
Almwanderungen
in der ASI-Lodge
Wer es lieber gemütlicher angeht
und die sanften Almwanderungen
sucht, der findet in der ASI-Lodge in
Steinberg am Rofan die ideale Ausgangsbasis
für erlebnisreiche Wanderungen
im Rofangebirge in der
Nähe des bekannten Achensees. Als
einer der wenigen Spezialreiseveranstalter
verfügt die ASI über ein ei-
genes Hotel, das sich speziell auf die
Bedürfnisse von Naturliebhabern
eingestellt hat. In unmittelbarer Nähe
des Hotels, das sich in einem ruhigen
Seitental des Achentales befindet,
kann man bei den schönsten
Almenwanderungen die imposanten
Berge des Rofangebirges aus
nächster Nähe erforschen. Die
4-Sterne-ASI-Lodge mit ihrer feinen
Kulinarik und der einzigartigen Architektur
und Lage gibt das übrige
dazu, um einen einzigartigen Wanderurlaub
zu garantieren. mak
i Weitere Infos:
www.asi-lodge.com
oder
www.asi.at
che umweltverträgliche Qualität eingekauft,
um Lieferanten zu unterstützen, die auf eben
diese Werte setzen. Beim Strombezug erhielt
der vorbildliche Betrieb bereits vor mehreren
Jahren das Umweltdiplom der Energie AG.
„Diese Umstellung erfolgte nicht aus wirtschaftlichen
Erwägungen, sondern weil wir
von der Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit einer
nachhaltigen und umweltfreundlichen
Lebensweise überzeugt sind!“, erklärt GJAID-
Gastgeber Michael Haid das ungewöhnliche
Konzept.
i
Infos: www.krippenstein.com
MAGAZIN
Erste Bio-Berghütte der Alpen
Die Ski- und Berghütte GJAID am Krippenstein Hochplateau bietet ein
Konzept, das in den Alpen einzigartig ist: biologische Speisen, umweltverträgliche
Reinigungsmittel, naturschonende Energie und Kraftstoffe,
alles aus regionaler Produktion.
Bio-Qualität auf der GJAID.
Foto: OÖ Seilbahnholding
Die ****ASI-
Lodge in Steinberg
am Rofan,
ist ein architektonischesKleinod
inmitten der
unberührten Natur
des Rofangebirges.
4/2009 MOUNTAINMANAGER
19
MAGAZIN
BERGSOMMER
Umweltfreundlicher Skiberg
Hauser Kaibling weidet Lämmer
(v.l.) BGM ÖR
Johann Resch,
der Obmann des
Steirischen
Schafzuchtverbandes
Walter
Schmiedhofer
und Hauser
Kaibling-GeschäftsführerArthur
Moser freuen
sich über den
Auftrieb von 700
Schafen im Skigebiet.
Fotos: Hauser
Kaibling
Mit einer einzigartigen Attraktion präsentierte sich der Hauser Kaibling
im steirischen Ennstal diesen Sommer: 700 Schafe, 1 professioneller
Schäfer und seine Hütehunde werden dafür sorgen, dass die Pisten in
der warmen Jahreszeit nachhaltig gepflegt werden. Das Projekt wird
wissenschaftlich betreut durch das LFZ Raumberg-Gumpenstein.
MOUNTAINMANAGER 4/2009
20
Mit dem Auftrieb von über 700
Schafen setzt der Schafzuchtverband
mit den Hauser Kaibling Bergbahnen
neue Impulse im Bereich
der Landschaftspflege:
. Gezielte Beweidung von Alm- und
Pistenflächen des Hauser Kaiblings
. Touristischer Nutzen des Almlämmerprojektes
. Professionelle Vermarktung über
„Ennstaler Schafbauernzentrum“.
Bedingt durch den Rückgang von
landwirtschaftlichen Betrieben,
durch ständig steigende Kosten und
auch Mangel an Arbeitskräften in
der Landwirtschaft wurden auch die
Almen zunehmend weniger bewirtschaftet.
Das führt über kurz oder
lang zu dem Umstand, dass die Almen
„zuwachsen“: Zwergsträucher,
Sträucher und Bäume kommen
auf. Um dieser Entwicklung
entgegenzuhalten, hat der Steirische
Schafzuchtverband mit seinen
Partnern wie zum Beispiel der Gemeinde
Haus im Ennstal, den Hauser
Kaibling Bahnen, dem LFZ
Raumberg-Gumpenstein sowie der
Agrarbezirksbehörde Stainach ein
Almlämmer-Projekt geplant, welches
heuer nach einem sehr erfolgreichen
Sommer zum zweiten Mal
am Hauser Kaibling durchgeführt
wird.
Ökologische und
touristische Vorteile
Alleine im letzten Jahr konnte man
Erfreuliches feststellen:
. Der Boden wurde durch die Düngung
und das Festtreten um vieles
stabiler und widerstandsfähiger;
. Die Ersparnisse durch die Pistenpflege
der Schafe anstatt der ma-
MOSER GESCHÄFTS -
FÜHRER FÜR 5 JAHRE
Auf Antrag von Tourismusreferent
Landeshauptmann-Vize Hermann
Schützenhöfer wurde Anfang Mai die
Bestellung von Arthur Moser zum Geschäftsführer
der Hauser Kaibling Seilbahn-
und Liftgesellschaft m.b.H. für
weitere 5 Jahre beschlossen. Das Auswahlverfahren
wurde von der Fachabteilung
12A durchgeführt, wobei für
die ausgeschriebene Stelle 11 Bewerbungen
abgegeben worden waren.
Arthur Moser ging als sogenannter
„A-Kandidat" hervor, der alle Kriterien
erfüllt.
Moser ist bereits seit 1. November
1999 bei der Hauser Kaibling Seilbahn-
und Liftgesellschaft m.b.H. beschäftigt.
Seine Tätigkeiten reichten
vom Marketing Assistenten (1999 -
2001), Marketingleiter und Assistenten
der Geschäftsführung (2002 -
2007) über den Prokuristen (2007 -
2008) bis hin zum Geschäftsführer. In
dieser Funktion konnte er in seinem
ersten Jahr das beste Umsatzergebnis
in der Geschichte des Hauser Kaiblings
einfahren.
Arthur Moser sieht seine Ernennung
als Anerkennung und Auftrag gleichermaßen:
„Ich freue mich über die
Entscheidung und das entgegengebrachte
Vertrauen von LH-Vize Hermann
Schützenhöfer und der Steiermärkischen
Landesregierung. Ich sehe
das als Anerkennung für das, was
bisher geleistet wurde, und sehe die
Entscheidung als Auftrag weiterhin
mit einem motivierten Team die anstehenden
Projekte zu realisieren."
Mit 29 Jahren
ist Arthur
Moser einer
der jüngsten
Geschäfts -
führer in
der Seilbahnbranche.
schinellen Pistenpflege liegen ca.
bei EUR 8.000,– pro Sommer (ohne
Düngung);
. Neben der gesunden Ernährung
der Huftiere durch die sehr vielseitige
Futterzusammenstellung sorgt
das Projekt auch für eine ökologische
Pistenpflege ohne schwere
Maschinen;
Touristische Attraktion (durch die
Verbindung Almlammprojekt und
Sommercard ist der Hauser Kaibling
auch in den Sommermonaten gut
besucht). Am 26. Juli 2009 gibt es
auch ein Almlammfest im Zielgelän-
Der Award wurde mit Mitteln der
EU und des Bundesministeriums für
Wirtschaft, Familie und Jugend
(BMWFJ) finanziert. Mit der organisatorischen
Umsetzung des Awards
wurde die Österreich Werbung
(ÖW) beauftragt. 14 aufstrebende
Destinationen aus ganz Österreich
sind dem Aufruf der ÖW gefolgt
und haben sich mit ihren Projekten
zum Thema Tourismus und Naturschutz
um den EDEN Award beworben.
Bei der Finalistenrunde konnte
sich der Biosphärenpark Großes
Walsertal gegen die mitbewerbenden
Destinationen Alpenregion Gesäuse
– Nationalpark Gesäuse, Raurisertal
– Nationalpark Hohe Tauern
Salzburg durchsetzen.
Der Biosphärenpark Großes Walsertal
überzeugte die internationale Jury
unter dem Vorsitz von Dr. Erwin
de der Krummholzabfahrt Hauser
Kaibling. Dort werden die Gäste mit
kulinarischen Schmankerln vom
Ennstal Lamm verwöhnt, ein buntes
Rahmenprogramm spiegelt die
Themen „Rund um das Lamm“ wieder.
Mehrere Ziele gleichzeitig
„Vorrangiges Ziel dieses Projektes ist
es, ein qualitativ hochwertiges Produkt
zu erzeugen. Weiters die Almen
und Pisten mit Schafen ökologisch
zu „pflegen“ – somit offen zu
halten – und die enorme Artenviel-
Brunner, designierter Chefredakteur
von National Geographic Deutschland,
mit der erfolgreichen Verbindung
der Anforderungen des Naturschutzes
mit den Bedürfnissen der
lokalen Bevölkerung und der Gäste.
„Die Präsentationen haben sehr eindrucksvoll
gezeigt, wieviel Elan und
innovative Kraft aufgebracht wird,
um die einzigartige österreichische
Naturlandschaft zu schützen und
gleichzeitig für die Bevölkerung und
unsere Gäste sichtbar und erlebbar
zu machen“, so Christine Marek,
Staatssekretärin im BMWFJ.
Wertvolle Angebote
helfen beim Marketing
„Besondere Naturerlebnisse, verbunden
mit Verantwortung gegenüber
der Natur, werden von unseren
Gästen verstärkt nachgefragt.
Wertvolle Angebote in diesem touristischen
Zukunftsbereich bedeuten
für Österreich eine klare Positionierung
im internationalen Wettbewerb
und helfen uns im Tourismusmarketing.
Die vorgestellten Projekte
sind beispielgebend für die hohe
Qualität und Innovationskraft der
österreichischen Tourismusdestinationen“,
freut sich Dr. Petra Stolba,
Geschäftsführerin der ÖW.
Die Teilnahme am Award macht
sich für die Sieger-Region mehr als
bezahlt: So erhält der österreichische
Sieger von der Europäischen
Kommission ein Promotion-
Video über seine Destination, eine
Präsentation auf dem Internetportal
http://www.edenineurope.eu sowie
Vernetzungsmöglichkeiten und
Kommunikationsmaßnahmen auf
europäischer Ebene.
MAGAZIN
BERGSOMMER BERGSOMME
Biosphärenpark Großes Walsertal
gewinnt EDEN Award 2009
Biosphärenpark Großes Walsertal heißt der Österreich-Sieger
des Awards „European Destinations of Excellence“
(EDEN), den die Europäische Kommission im Jänner 2009
im Rahmen einer europaweiten Kampagne ausgeschrieben
hat. Ausgezeichnet wurde jene Destination, die Tourismus
und Naturschutz bestmöglich verbindet und gemeinsam
nachhaltige und erlebbare Tourismusprojekte
umsetzt.
falt auf der Alm zu bewahren und
dies auch touristisch zu nutzen. Und
nicht zuletzt soll dieser Almauftrieb
auch den Bauern einen Nutzen bringen!“,
so Geschäftsführer Arthur
Moser.
Partner des Projekts:
. Steirischer Schafzuchtverband
. LFZ Raumberg-Gumpenstein
. Agrarbezirksbehörde Stainach
. Hauser Kaibling Bahnen
. Gemeinde Haus
. Fleischerei Tasch
. LEADER Region Ennstal
Die Gewinner
des EDEN
Awards 2009:
Biosphärenpark
Großes Walsertal
mit StaatssekretärinChristine
Marek (3.v.r.)
und dem Juryvorsitzenden
Dr.
Werner Brunner/
Chefredakteur
National Geographic
(links
außen). Foto:
ÖW
4/2009 MOUNTAINMANAGER
21
TECHNIK
NEUE BAHNEN
MOUNTAINMANAGER 4/2009
22
LEITNER:
Weltneuheit in Bozen:
Erste 3S-Bahn Italiens sorgt
für Besucherrekorde
Die LEITNER
3S-Bahn auf den
Ritten ist seit 23.
Mai in Betrieb.
Fotos: dwl
Mit einem großen Fest und enormem
Besucherandrang wurde die neue Rittner
Seilbahn am 23. Mai 2009 in Betrieb
gestellt. Die erste 3S-Umlaufbahn Italiens
kann mit einer Reihe technischer Finessen
aufwarten und entwickelt sich immer
mehr zu einer neuen Attraktion für
Bozen.
Ein Woche vor der offiziellen Eröffnung
der 3S-Bahn von LEITNER
konnten sich Politiker und Journalisten
bei einer Testfahrt von Bozen
nach Oberbozen einen ersten Eindruck
von der innovativen Technik
verschaffen. Landeshauptmann Luis
Durnwalder bezeichnete die neue
Bahn in seinen Begrüßungsworten
als „eine wichtige Infrastruktur für
Pendler und Touristen“. Michael
Seeber, Präsident der LEITNER
TECHNOLOGIES brachte seine Zufriedenheit
mit der Umsetzung des
Projektes zum Ausdruck und beschrieb
die Konstruktion als „modernste
der Welt“ und als „weltweit
erste Dreiseil-Bahn dieser Art“. Die
Wichtigkeit der Bahn, die zum öffentlichen
Verkehrsnetz der Stadt
Bozen gehört, wird augenscheinlich,
wenn man sich die Distanzen
vor Augen hält, die im Vergleich von
Straße und 3S-Bahn zurückgelegt
werden. Auf der Straße müssen
rund 17 km gefahren werden – die
3S-Bahn führt über eine schräge
Länge von 4 560 m, die schnell,
komfortabel und umweltfreundlich
zurückgelegt wird.
Vor dem Umbau, so Landesrat Thomas
Widmann, hätten jährlich rund
100 000 Personen die Pendelbahn
benutzt. Nun habe man es sich zum
Ziel gesetzt, diese Zahl innerhalb
von drei Jahren zu verdoppeln. Aufgrund
der modernen Konstruktion
sei außerdem ein billigeres Fahren
möglich, sodass auch längere Betriebszeiten
eingeführt würden. Die
Schmalspurbahn von Oberbozen
nach Klobenstein werde ebenfalls
zweimal stündlich verkehren, anstatt
wie bisher einmal.
Auch wirtschaftlich sei die neue
Bahn ein zukunftsträchtiges Modell,
waren sich die Verantwortlichen einig,
da man ein sogenanntes PPP
(public-private-partnership)-Projekt
umgesetzt habe. Von den investierten
16 Mio. Euro wurden 12,8 Millionen
Euro von der Landesverwaltung
aufgebracht und 3,2 Millionen
von LEITNER. Die Bietergemeinschaft
aus Seilbahnbau LEITNER und
der Südtiroler Baufirma SEESTE, welche
die Ausschreibung der Südtiroler
Transportstrukturen AG/STA der
Die ursprüngliche Idee für eine Bahn auf den Ritten sah den Typus
einer Zahnradbahn vor. Nachdem die dampfgetriebene
Version zugunsten eines Stromantriebs verworfen worden war,
wurde der Bau unter Federführung von Dr. Josef Riehl 1906 begonnen.
Im August 1907 wurde der öffentliche Betrieb aufgenommen.
Ausgangspunkt der Ursprungsbahn war der Waltherplatz in Bozen.
Dann führte die Linie über die heutige Talstation der Rittner
Seilbahn über die Weinberge St. Magdalena bis Maria Saal. Die
Fahrgeschwindigkeit betrug 7 km/h, die maximale Steigung
25 %. Die Strecke war 12 km lang und überwand dabei über
985 Höhenmeter. Befördert wurden Einheimische und Gäste
sowie Materialien in beide Richtungen.
Geschichte Rittner Bahn
TECHNIK
NEUE BAHNEN
Autonomen Provinz Bozen für sich
entscheiden konnte, hat sich damit
für die kommenden 40 Jahre das
Recht erworben, Flächen neben der
Berg- und Talstation kommerziell zu
nutzen.
Innovative Technik
Die Eckdaten der Rittner 3S-Bahn
sprechen für sich: 4 560 m Länge,
950 m Höhenunterschied, eine
Fahrzeit von nicht ganz zwölf Minu-
Luis Durnwalder,
LH Südtirol,
LR Thomas
Widmann und
Michael Seeber,
Präs. LEITNER
TECHNOLO-
GIES, präsentieren
die Vorzüge
der Bahn.
Die Talstation
punktet mit einer
auffälligen
Architektur.
Nach dem 2. Weltkrieg machte sich die Überalterung der Fahrzeuge
und der technischen Komponenten bemerkbar. Vor diesem
Hintergrund entstand die Idee, die Zahnradbahn auf dem
Teilstück Bozen – Oberbozen durch eine Seilbahn zu ersetzen.
Nach einem schweren Unfall der Zahnradbahn 1964 wurde der
Seilbahnbau vehement vorangetrieben, sodass die Pendelbahn
1966 in Betrieb gehen konnte. Damit existierten nun 2 „Rittner
Bahnen“: die Seilschwebebahn von Bozen nach Oberbozen
und die Zahnradbahn am Rittener Hochplateau.
2007 feierte die Rittner Bahn ihr 100-jähriges Bestehen, nahezu
zeitgleich wurde die Modernisierung des Teilstücks „Pendelbahn“
angekündigt. Der Auftrag dazu ging an LEITNER.
4/2009 MOUNTAINMANAGER
23
TECHNIK
NEUE BAHNEN
Die Bergstation
greift die Materialien
der Talstation
auf, interpretiert
sie
aber völlig neu.
Blick auf das
innovative
3S-Laufwerk von
LEITNER.
MOUNTAINMANAGER 4/2009
24
ten, eine Höchstgeschwindigkeit
von 7 m/s, eine Förderkapazität von
550 Personen pro Stunde und maximal
acht Kabinen, in denen je 35
Personen Platz finden. Die Bahn ist
täglich ab 6.40 Uhr bis 21 Uhr in Betrieb,
an Sonn- und Feiertagen ab
7.10 Uhr. Im Sommer sind abends
verlängerte Fahrtzeiten vorgesehen.
Für die Modernisierung der Anlage
standen ursprünglich mehrere Varianten
im Raum:
. der Neubau einer größeren Pendelbahn
(500 Pers./Std.),
. eine 3S-Bahn auf gleicher Trasse
mit 550 P/h Förderleistung
. und selbst der Gedanke zum Wiederaufbau
der Zahnradbahn auf der
alten Trasse wurde diskutiert.
Letztlich entschied man sich für den
Bau einer 3S-Umlaufbahn, der ersten
ihrer Art für Italien und LEITNER
als Seilbahnbauer.
Das 3S-System, das LEITNER hier
erstmals umgesetzt hat, ist eine Synthese
aus der traditionellen Zweiseil-Umlaufbahn
und der Technik
des Doppeltragseiles, die den Ein-
satz von Zwischenaufhängungen
für das Zugseil zulässt und bei Pendelbahnen
bereits bestens bekannt
ist. Kernstück ist das neue LEITNER
3S-Laufwerk, das vor einem Jahr der
Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Sein Aufbau ist modular und durch
ein Minimum an Bauteilen ausgesprochen
wartungsfreundlich. Das
Gewicht beträgt beachtlich niedrige
1 200 kg. Dabei sind es vor allem
2 Punkte, die das LEITNER Laufwerk
auszeichnen:
. Die Fahrt durch die Stationen erfolgt
auf speziellen Stationsrollen,
die ein Durchfahren sehr enger Kurvenradien
möglich machen.
. Dazu erfolgt das Zuführen des
Zugseiles von der Seite, das Einlegen
in die Klemme hingegen von
oben. Auf diese Weise können Stationen
sehr kompakt ausgeführt
werden.
Die Vorzüge des neuen Laufwerks
machen sich allerdings auch auf der
Strecke bemerkbar und gewährleisten:
. eine hohe Laufruhe und Spurtreue
durch Zweierwippen der Laufrollen,
die um die senkrechte Achse
starr gelagert sind,
. höchste Sicherheit durch den Einsatz
von 2 Klemmen mit je zwei
Hauptfedern und durch innovative,
vereisungsgeschützte Laufrollen,
. hohe Fahrstabilität und eine
gleichmäßige Belastung der Tragseile
durch den tief liegenden Gesamtschwerpunkt.
Erreicht wurde
das durch die tiefe Position des Zugseiles
und des Anlenkpunktes für die
Kabinenaufhängung.
Sicher und bequem
Transportiert werden die Fahrgäste
in bis zu 8 Kabinen, die von LEITNER
und SIGMA speziell für diesen Einsatzzweck
entwickelt wurden. Sie
sind ausgesprochen geräumig und
für die Beförderung von jeweils 35
Personen ausgelegt, wobei 28 Sitzplätze
zur Verfügung stehen. Die
Kabinen wurden rollstuhlgerecht
ausgeführt, auch Fahrräder und Kinderwagen
können transportiert
werden. Dazu sind sie mit Kameras
und Sprechanlagen, die mit der
Bergstation verbunden sind, Rauchmeldern
und einer ansprechenden
Beleuchtung ausgestattet. Das Ein-
und Aussteigen der Fahrgäste erfolgt
bei stehender Kabine. Die
Fahrgeschwindigkeit beträgt auf
der Strecke 7 m/s und 3 m/s bei Stationsein-
und -ausfahrt („pulsierende
Umlaufbahn“). Beim Einsatz aller
8 Kabinen ist ein Intervall von 4 Minuten
möglich.
Eine Weltneuheit stellt auch das Bergesystem
der 3S-Bahn dar, bei dem
ein Abseilen der Fahrgäste nicht
mehr nötig ist. Mit Hilfe einer eigenen,
unabhängigen Rettungsbahn,
bei der jeweils 1 Wagen in der Tal-
bzw. Bergstation geparkt ist, können
die Kabinen in die Stationen gebracht
werden. Die Bergewagen
fahren auf den Tragseilen, werden
jedoch von einem eigenen Seil gezogen.
Diese Wagen kuppeln im Bedarfsfall
an die Kabinen an und ziehen
diese in die Station. Dort können
die Fahrgäste aussteigen. Die
Fahrgeschwindigkeit der Bergewagen
beträgt leer 4 m/s und beim Abschleppen
der Kabinen bis zu 3 m/s.
Die Streckenführung wurde im Vergleich
mit der Ursprungsbahn
gleich belassen, wobei die Trasse
über 7 Stützen führt. Diese wurden
aus Landschaftsschutzgründen an
den bekannten Stellen neu errichtet.
Talstation und Bergstation wurden
völlig neu gebaut. Die Architektur
im Tal besticht durch Materialien
wie Stahlbeton, Kupfer und Glas,
wobei eine auffällige ovale Grundform
gewählt wurde. Hier wurde
neben den Räumlichkeiten für die
Bahn eine 1 195 m 2 große Fläche für
die Gastronomie und den Handel
reserviert. Dazu kommen weitere
1 264 m 2 für Büroräumlichkeiten.
Direkt neben der Talstation wurde
ein Parkhaus errichtet, das auf 3
Ebenen 130 Parkplätze bietet. Insgesamt
beträgt die Kubatur im Tal
rund 12 000 m 3 .
Für die Architektur der Bergstation
wurden die gleichen Materialien
wie im Tal verwendet, also Stahlbeton,
Glas und Kupfer – die Formensprache
ist allerdings völlig unterschiedlich.
Der Bau wurde kompakt
und nahezu kubisch ausgeführt.
Hier findet die Antriebseinheit Platz,
die aus zwei 450 kW starken Asynchronmotoren
und 2 Getrieben besteht.
Ebenfalls am Berg wurden die
Notaggregate, der Antrieb für die
Bergebahn sowie die Wartungsbühne
für die Kabinen bzw. Klemmen
positioniert.
Großes Interesse
Bereits an den ersten 10 Betriebstagen
wurden 34 000 Fahrten gezählt.
Damit ist das Interesse an der
modernen Dreiseilbahn enorm.
„Den Spitzentag verzeichneten wir
natürlich am 30. Mai, dem Tag der
offenen Tür, an dem 7 000 Fahrten
registriert worden sind“, so Mobilitätslandesrat
Thomas Widmann.
Immer Hin- und Rückfahrt einge-
TECHNIK
NEUE BAHNEN
rechnet, haben damit nicht weniger
als 3 500 Ausflügler die Chance genutzt,
die neue Rittner Seilbahn kennenzulernen
und auch die alte
Schmalspurbahn zu nutzen – beides
kostenlos. Zum guten Einstieg beigetragen
hat das Bahnfest in Oberbozen,
das von den Rittner Vereinen
organisiert worden war, samt kulinarischen
Köstlichkeiten, Musik,
Kinder- und Rahmenprogramm.
dwl
Steuerungszentrale
in der Bergstation.
Die Antriebseinheit
wurde am
Berg positioniert.
Technische Daten 3S-Bahn Ritten
Seilbahnbau: LEITNER
Schräge Länge: 4 560 m
Höhenunterschied: 950 m
Höhe Umlenkstation: 273 m ü. M.
Höhe Antriebsstation: 1 221 m ü. M.
Höchstgeschwindigkeit: 7 m/s
Anzahl Kabinen auf der Strecke:
3 + 3 (+ 2 in den Stationen)
Fassungsvermögen der Kabinen:
35 Personen, davon 24 sitzend
Max. Förderleistung: 550 P/h (ausbaubar bis 740 P/h)
Fahrzeugabstand: 1,5 km
Zeit für Ein- und Ausstieg: > 3 min.
Fahrtdauer: 11,7 min.
Anzahl Tragseile: 2 + 2
Durchmesser Tragseile: 46 mm
Durchmesser Zugseil: 41 mm
Anzahl Fachwerkstützen: 7
Antriebsleistung: 2 x 450 kW
4/2009 MOUNTAINMANAGER
25
TECHNIK
NEUE BAHNEN
DOPPELMAYR/GARAVENTA:
Komfort ohne Wartezeiten
Blick auf die
Talstation, die in
niedriger Ausführung
mit
Flachdach gebaut
wurde.
Fotos: Zillertal
Arena
Zur Wintersaison 2008/09 ging in der Zillertal Arena die Wiesenalmbahn
in Betrieb, die von DOPPELMAYR gebaut wurde. In der 1. Ausbaustufe
werden mit ihrer Hilfe die Gäste bequem und schnell von Zell bis
zur Wiesenalm transportiert.
MOUNTAINMANAGER 4/2009
26
Die Tourismusdestination Zell im
Zillertal besteht aus 5 Gemeinden
und bildet den Einstieg ins weitläufige
Skigebiet Zillertal Arena. Hier stehen
den Gästen insgesamt rund 165
Pistenkilometer und 51 moderne
Seilbahnen in einer Höhenlage zwischen
1 300 m und 2 505 m zur Verfügung.
Dazu kommen zahlreiche
Hütten, Schneebars und Après-Ski
Lokale, die den sportlichen Gast
auch kulinarisch verwöhnen.
In der Skisaison 2008/09 wurde die
neue Wiesenalmbahn, eine 8er-Einseilumlaufbahn
von DOPPELMAYR
in Betrieb genommen. Sie führt von
Zell auf die Wiesenalm und soll in einer
2. Ausbaustufe bis zum Karspitz
geführt werden. Wenn alle Verhandlungen
positiv verlaufen, rechnet
man hier mit einem Baubeginn
2010. „Mit unserer neuen 8er Gondelbahn
können wir unsere Gäste
noch schneller, komfortabler und
vor allem ohne Wartezeiten wieder
ins Tal bringen. Mit der zusätzlichen
Beschneiung der Sportabfahrt können
unsere Gäste bis zur Wiesenalm
ins Tal abfahren, die restliche Strecke
fährt man mit der neuen Bahn“,
so Dir. Dieter Grepl.
Daten und Fakten
Bei der 8er-Einseilumlaufbahn, die
im Auftrag der Zeller Bergbahnen
Zillertal GmbH errichtet wurde,
handelt es sich um eine völlig neu
konzipierte Bahn, für deren Planung
die Gaugelhofer & Ganyecz Seilbahnplanungs
GmbH verantwortlich
zeichnete. Für eine 8er-Kabinenbahn
fiel die Entscheidung, weil
man seinen Gästen den Einstieg ins
Skigebiet so komfortabel wie möglich
gestalten wollte. Die Bauarbeiten
zur Bahn, die nur für den Winterbetrieb
vorgesehen ist, wurden
Ende Juli gestartet, die Abnahme erfolgte
am 11. Dezember 2008.
Die Talstation wurde auf 576 m Seehöhe
errichtet. Das Gebäude wurde
niedrig gehalten, um eine möglichst
harmonische Eingliederung in
die Umgebung zu erreichen, und
mit einem Flachdach versehen. Im
Tal findet die Garagierung der Fahr-
etriebsmittel Platz. Dazu wurden
hier die hydraulische Abspannung,
das Kassenareal sowie WC-Anlagen
platziert.
In der Bergstation, die man kompakt
ausgeführt hat, wurde die Antriebseinheit
mit einer Leistung von
760 kW installiert. Die Förderleistung
beträgt 2 400 P/h, die Fahrgeschwindigkeit
6 m/s.
Auf der 1 826 m langen Strecke werden
9 Stützen passiert. Stütze 9
wurde als Doppelstütze konzipiert
(9a+b). Da der untere Bereich zwischen
den Stützen 3 und 4 sehr steil
ist, wurde eine Lawinenverbauung
des Areals notwendig. Dazu wurde
hier ein Bergeweg von rund 400 m
Länge angelegt, der mit einem Führungsseil
gesichert ist.
Mit dem Bau der neuen Aufstiegsanlage
wurde zeitgleich die Beschneiung
in der Region ausgebaut,
sodass nun auch die Pisten Nr. 1, 8,
8a und ein Skiweg bis zur Mittelstation
schneesicher sind. Insgesamt
wurden 2008 für alle Bauarbeiten
rund 15 Mio. Euro investiert.
dwl
TECHNIK
NEUE BAHNEN
Bergstation auf
1 310 m Seehöhe.
Transportiert
werden die Gäste
in CWA Kabinen
des Typs
OMEGA IV.
Technische Daten
8 MGD Wiesenalmbahn:
Talstation: 576 m
Bergstation: 1 310 m
Höhenunterschied: 734 m
Schräge Länge: 1 826 m
Förderleistung: 2 400 P/h
Fahrgeschwindigkeit: 6 m/s
AUSFÜHRENDE FIRMEN
Seilbahnbau: DOPPELMAYR
Planung: Gaugelhofer & Ganyecz
Seil: Fatzer
Kabinen: CWA
4/2009 MOUNTAINMANAGER
27
TECHNIK
NEUE BAHNEN
MOUNTAINMANAGER 4/2009
28
Am 20. Dezember 2008 wurde das
neue Skigebiet Monte Popolo in
Eben/Pongau nach nur 5-monatiger
Bauzeit seiner Bestimmung
übergeben. In Anwesenheit von Altbürgermeister
Peter Fritzenwallner,
Ernst Brandstätter, Geschäftsführer
Bergbahnen Flachau, Landeshauptmann-Stellvertreter
Wilfried Haslauer
und Bürgermeister Herbert Farmer
übernahmen Abt Bruno Hubl,
Benediktinerstift Admont, und Ortspfarrer
Pater Klaus Laireiter die feierliche
Segnung. Einheimische und
Gäste ließen sich diese Gelegenheit
nicht entgehen, sich vom neuen
Konzept selbst ein Bild zu machen.
DOPPELMAYR/GARAVENTA:
Monte Popolo
für Familien und Kinder
Rund 8 Mio. Euro haben die Bergbahnen Flachau 2008 in den
Monte Popolo in Eben/Pongau investiert. Mit einem Mix aus
neuen Bahnen und Modernisierungen sowie einem durchdachten
Konzept wurde voll durchgestartet.
Für gute Unterhaltung sorgten Andy
Piz mit seinem neuen Monte-Popolo-Song,
der Moderator und Magier
Manuel Horeth, die Kiddy-Contest
Finalteilnehmer 2007 sowie eine
Sprungshow der „Freaks on
Snow".
Zeichen gesetzt
Es war keine leichte Entscheidung
für die Verantwortlichen der Bergbahnen
Flachau, den kleinen Skiberg
in Eben zu modernisieren. Die
rettende Idee entwickelte schließlich
Seilbahnprofi Ernst Brandstätter,
der die Zukunft in einem Marketingkonzept
sah, das sich speziell an
6 CLD Popolo II Talstation.
Foto: DOPPELMAYR
Die erneuerte Doppelsesselbahn.
Foto: Melzer & Hopfner
Mit den modernen 6er-Sesseln können 2.406 P/h befördert werden.
Foto: DOPPELMAYR
Familien und Kindern ausrichtet. Ein
interessanter Mix aus Neuanlagen
und Modernisierungen vom Altbestand
geben dem heimischen Gast
das Gefühl, dass Tradition gewahrt
wurde, aber dennoch ein gewisser
Zeitgeist Platz gegriffen hat.
Kernpunkt der Investitionen war die
neue 6er-Sesselbahn Reitlehen II mit
Lederpolsterung, die von DOPPEL-
MAYR gebaut wurde. Die Anlage
führt von der Reitlehenalm auf
1 222 m bis auf eine Höhe von
1 605 m. Die Förderleistung beträgt
im Anfangsausbau 1 925 P/h und
soll dann auf 2 406 P/h erhöht werden.
Die Geschwindigkeit beträgt 5 m/s,
die Fahrzeit knapp 5 Minuten. Auf
der 1 456 m langen Strecke werden
11 Stützen passiert. Großzügige Geländeanpassungen
im Tal- und
Bergstationsbereich machen sowohl
den Zustiegs- als auch Aus-
Der Tellerlift "Topolino".
Foto: DOPPELMAYR
stiegsbereich übersichtlich. Der Antrieb
wurde als Brückenantrieb konzipiert
und am Berg platziert. Die
Spannstation befindet sich im Tal.
Umgebaut und modernisiert wurde
im Zuge der umfangreichen Arbeiten
am Konzept „Monte Popolo“
auch die Doppelsesselbahn Reitlehen
I im unteren Bereich des Areals.
Dabei wurde dem beengten Einstiegsbereich
in der Talstation besondere
Beachtung geschenkt.
Durch eine Verschiebung der Station
um ca. 10 m in Richtung Berg sowie
den Einbau eines Fahrgastförderbandes
konnte die Situation
deutlich verbessert werden.
Ein neues Seil sowie neue Sessel mit
Lederpolsterung bringen einen
stark verbesserten Fahrkomfort. Dazu
wurde ein neues Infrastrukturgebäude
realisiert, das neben Kassen,
Shop, öffentlichen WC-Anlagen
und Büroräumen auch einem groß-
TECHNIK
NEUE BAHNEN
zügigen Eventraum Platz bietet, der
auch von Vereinen genutzt werden
kann.
Die Gesamtplanung der Neu- und
Umbaumaßnahmen wurde vom
langjährigen Partner der Flachauer
Bergbahnen, dem Ingenieurbüro
Melzer & Hopfner, Bregenz, durchgeführt.
Für sämtliche Planungen in
den Bereichen Beschneiung, Pisten
und Energieversorgung zeichneten
die Flachauer Bergbahnen verantwortlich.
Das Investitionsprogramm „Monte
Popolo“, in das rund 8 Mio. Euro
flossen, sah außerdem die Installation
eines DOPPELMAYR Hochseil-
Tellerliftes auf der Reitlehenalm vor.
Die beiden Schlepplifte wurden abgetragen,
wodurch auf der erweiterten
Schlepplifttrasse eine neue
Piste realisiert wurde. Dazu kann die
gesamte Reitlehenpiste beschneit
werden. Ein Kinderland sowie ein
Funpark sind weitere Attraktionen in
Eben.
Technische Daten: 6 CLD REITLEHEN II
(Klammerwerte Anfangsausbau)
Höhe Talstation: 1 222 m
Höhe Bergstation: 1 605 m
Höhenunterschied: 383 m
Förderleistung: (1 925) 2 406 P/h
Fahrgeschwindigkeit: 5 m/s
Spurweite Strecke: 6,10 m
Schräge Bahnlänge: 1 456,27 m
Mittlere Neigung: 27,26 %
Fahrzeit: 4,96 min.
Antrieb: Berg – Brücke
Abspannung: Tal
Anzahl Fahrbetriebsmittel: (52 + 4) 65 + 5
Anzahl Stützen: 11
Motorleistung Betrieb: (391) 459 kW
Anfahren: (476) 557 kW
Seildurchmesser: 45 mm
BAUAUSFÜHRENDE FIRMEN
Generalplanung: Melzer & Hopfner
Ingenieurgesellschaft
m.b.H. & Co. KEG
Seilbahn-/Elektrotechnik: DOPPELMAYR
Förderseil: Teufelberger
Örtliche Bauleitung: Ing. Emberger Michael
Technische Daten 1-SL Topolino
Vertikale Höhe: 71 m
Schräge Länge: 290 m
Fahrgeschwindigkeit: 2,5 m/s
Förderleistung: 650 P/h
4/2009 MOUNTAINMANAGER
29
TECHNIK
FAHRBETRIEBSMITTEL
CWA:
Beeindruckende Ausblicke
Kabinen von CWA findet man heute nicht mehr nur im Rahmen alpiner Aufstiegsanlagen. Weltweit
weiß man die sprichwörtliche Schweizer Qualität bei den unterschiedlichsten Projekten zu schätzen.
Bereits 1972 konnte CWA die ersten
4-Personen-Kabinen DELUXE
nach Singapur liefern. Von 1989
bis 2003 wurde die Anlage nach
und nach modernisiert und weiter
ausgebaut. Erst fand eine Erweiterung
von 4 auf 6 Personen statt,
später kamen weitere Kabinen des
Typs OMEGA III-6 XL/BB mit Sitzen
Rücken an Rücken sowie Glasboden
dazu.
2008 erhielt CWA den Zuschlag
zur Produktion von Kabinen der 4.
Generation. Der Auftrag umfasst
67 OMEGA IV-8 LWI Kabinen, eine
VIP 7-Stern-Variante, die zusammen
mit Swarovski entwickelt
wurde, sowie eine weitere VIP-Kabine
für deren Ausstellung. Ausgeliefert
wird im Dezember 2009.
Ein Highlight dieser Anlage ist sicherlich
ihre Lage. Die Kabinen
gleiten von Mount Faber über den
Hafen, mitten durch ein Hochhaus
hinüber auf Sentosa Island. Außerdem
wird abends in den Kabinen
ein Nachtessen serviert. Jede Kabine
ist mit Tisch und Flaschenhaltern,
Glasboden sowie spezieller
Ambientebeleuchtung innen und
außen versehen. Pro Rundfahrt
wird ein Gang serviert – eine Spitzenleistung
der Küche und des
Servicepersonals, denn das Timing
muss optimal abgestimmt sein.
Die sogenannte Jewel-Box ist die
7-Sterne VIP-Kabine, ausgestattet
mit Swarovski-Kristallen in Boden,
Dach und Armaturen, Ledersitzen,
DVD-Player, Kühlschrank sowie einem
High-Tech-Soundsystem. Sie
wird vor allem für spezielle Fahrten
eingesetzt.
Unter „Jewel-Box“ versteht man eine
7-Sterne VIP-Kabine.
Fotos: CWA
MOUNTAINMANAGER 4/2009
30
Funktionalität
und Qualität
Die Barranca del Cobre, auch Kupferschlucht
oder Copper Canyon
genannt, ist eine Gebirgsformation
der Sierra Madre Occidental im mexikanischen
Bundesstaat Chihuahua.
Sie ist durch einen ehemals
starken Flusslauf entstanden und
liegt zum Teil auf einem von Tarahumara-Indianern
besiedelten Gebiet.
Das 50 km lange Schluchtensystem,
das zu den größten seiner Art in
Nordamerika zählt, bedeckt eine
Fläche von 25 000 km 2 und ist bis zu
1 800 m tief. Der Name „Kupferschlucht“
leitet sich dabei vom
kupferfarbenen Schluchtengestein
„piedra cobriza“ ab.
Eine Attraktion der Region ist die
aufwändig gebaute Eisenbahn
„Chepe“ (Chihuahua al Pacifico),
die sich entlang der Kupferschlucht
durch unwegsames Gelände
schlängelt und von Los Mochis nach
Chihuahua führt. Mit ihrer Hilfe gelangt
man die Berge hoch bis an
Stellen, von denen man atemberaubende
Blicke in die Barranca del
Cobre werfen kann. Von der Station
„El Divisadero“ aus eröffnet sich außerdem
ein Blick in ein grandioses
Schluchtenpanorama.
Von Divisadero ausgehend baut die
DOPPELMAYR/GARAVENTA-Gruppe
derzeit eine Pendelbahn auf eine
gegenüberliegende Anhöhe. Mit
ein Grund für die Erteilung dieses interessanten
Auftrags waren das ausgesprochen
effiziente Vertriebsnetz
der DOPPELMAYR/GARAVENTA-
Gruppe sowie die bereits erfolgreich
realisierten Projekte in Mexiko wie z.
B. das Cable Liner Shuttlesystem für
den internationalen Flughafen in
Mexiko City. Die Anlage, die als klassische
Aussichtsbahn realisiert wird,
überspannt ein ganzes Tal und führt
dabei stützenlos von Station zu Station.
Zur Beförderung der Fahrgäste
kommen CWA-Kabinen des Typs
VAROS zum Einsatz. In ihnen finden
60 + 1 Personen bequem Platz. Ausschlaggebend
für diese Entscheidung
waren vor allem die Funktionalität
und die hochwertige Ausführung
der Kabinen, die sie strapazierfähig
und sicher vor Vandalenakten
macht.
Da es vor Ort sehr warm ist, wurde
außerdem großer Wert auf eine op-
timale Belüftung gelegt. Zahlreiche
Lüftungsschlitze in den Kabinen sorgen
für ein angenehmes Raumklima.
Die beiden CWA Kabinen werden
Mitte August 2009 geliefert.
Anbindung an die Metro
Die baskische Metropole Bilbao
zählt rund 350 000 Einwohner, wobei
im gesamten Einzugsbereich ungefähr
eine Million Menschen lebt.
Bilbao ist die größte Stadt im Baskenland
und liegt an der Mündung
des Flusses Nervión, der in den Golf
von Biskaya fließt. Bilbao ist die
Hauptstadt der spanischen Provinz
Biskaya und eine der wichtigsten
Hafen- und Industriestädte von Spanien.
Seit den frühen 1990er Jahren
wurde hier eine erstaunliche Neukonzeption
der Innenstadt durch
berühmte Architekten durchge-
TECHNIK
FAHRBETRIEBSMITTEL
führt, die Bilbao zu einem spektakulären
touristischen Highlight macht.
Die Metro-Betriebe von Bilbao erweitern
2010 ihr Betriebsnetz mit
zwei neuen CWA-Standseilbahnwagen.
Die Stadt Santurtzi liegt an der Ría
de Bilbao in 14 km Entfernung von
Bilbao-Stadt unweit der Küste des
Golfs von Biskaya. Der Hafen von
Santurtzi ist als Äußerer Hafen von
Bilbao einer der wichtigsten Handelshäfen
in Nordspanien.
Die neue Standseilbahn wird Santurtzi
mit dem Metronetz von Bilbao
verbinden. Zum Einsatz kommen
dabei 2 moderne und formschöne
CWA-Wagen mit einem Fassungsvermögen
von jeweils 45 Personen.
Liefertermin für die beiden
Wagen ist der 20. Februar 2010.
i
Infos: www.cwa.ch
CWA-Standseilbahnwagen..
Der CWA
Kabinentyp
VAROS kommt
2009 in Mexiko
zum Einsatz.
4/2009 MOUNTAINMANAGER
31
TECHNIK
NEUE BAHNEN
Neue Kabinenbahn aufs Aineck
Pistenangebot
mit neuem
Projekt.
Foto: Katschbergbahnen
Kein Jahr ohne Neuerungen bei den
Katschbergbahnen. Auch diesen Sommer
rollen die Bagger und Baufahrzeuge an.
MOUNTAINMANAGER 4/2009
32
Der Katschberg hat in den letzten
Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung
erfahren: Lifte wurden erneuert,
Abfahrten erweitert oder
neu gebaut, die Beschneiungsanlage
kann einen Totalausfall von Frau
Holle wettmachen und die Hotelinfrastruktur
wurde sowohl qualitativ
als auch quantitativ angepasst. Das
Angebot für die Gäste umfasst:
. 16 Liftanlagen modernster Technik,
. 66 km Pisten aller Schwierigkeitsgrade,
. Schneesicherheit für 100 % der
Pisten – über 400 Schneelanzen
sorgen für Schneegarantie,
. hohe Förderleistung (24 000 Personen
pro Stunde),
. kaum Wartezeiten,
. Pistengeräteflotte mit 20 Maschinen,
. Kärntner Pistengütesiegel,
. zwei beschneite Trainingspisten –
kostenlos für alle Trainingsgruppen,
. Verbindung Tschaneck – Aineck
über Skibrücke mit Förderband
etc.
Vor diesem Hintergrund verzeichnet
die Skiregion einen Aufschwung,
den die Kärntner Landesregierung
mit Wohlwollen beobachtet. „Der
Katschberg zählt heute zu den Top-
Destinationen in Österreich“, so Finanz-
und Wirtschaftslandesrat Harald
Dobernig. „Durch die neuen Investitionen
wird die Qualität des Skigebietes
weiter erhöht und ein
wichtiger Schritt in Richtung Zukunft
unternommen.“
Dieses Mal kommen die Investitionen
am Katschberg der Salzburger
Seite auf das Aineck zugute, wo die
letzten beiden Schlepplifte zum
Gipfel durch eine 8er Einseil-Umlaufbahn
ersetzt werden. Die Abfahrten
vom Aineck Richtung St.
Margarethen im Lungau waren bereits
in der Vergangenheit sehr beliebt,
umso mehr, als mit der A1 vor
zwei Jahren eine der längsten Abfahrten
Österreichs (5,5 km) dazugekommen
ist. Die Bergfahrt zurück
auf den Aineck-Gipfel erwies sich
aber als recht mühsam und konnte
nur durch dreimaliges Umsteigen
bewältigt werden. Das und die
recht betagten Sessel- bzw.
Schlepplifte machten den Aufstieg
zu einer Geduldsprobe. Unter 40
Minuten war die Strecke nicht zu
bewältigen.
Know-how
von Doppelmayr
Im kommenden Winter soll das anders
werden. Die neue Gipfelbahn,
die als 8er-Einseilumlaufbahn konzipiert
ist, ersetzt die zwei letzten
Schlepplifte und soll die Gesamtaufstiegszeit
halbieren.
Die neue Bahn erschließt ca. 30 ha
an Pisten (Hochfeld, Karabfahrt und
Snowbowle). Sie ist 1 700 m lang
und überwindet eine Höhendifferenz
von 470 m.
Die Talstation wird auf 1 750 m Seehöhe
gebaut, die Bergstation auf
2 220 m, die Förderleistung beträgt
2 400 Personen pro Stunde. Gebaut
wird die neue Bahn von Doppelmayr,
investiert werden in das Projekt
inklusive Beschneiungsanlage
rund 10,8 Mio. Euro.
„Der Katschberg zählt heute
zu den Top-Destinationen in Österreich“,
so Finanz- und Wirtschaftslandesrat
Harald Dobernig.
Gebrauchte PistenBully
kauft man nirgendwo in so
gutem Zustand und in so
großer Auswahl wie beim
Hersteller selbst. Die Kässbohrer
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4/2009 MOUNTAINMANAGER
33
MANAGEMENT
MOUNTAINMANAGER 4/2009
34
Erich Hutter, Vorstandsvorsitzender
Hochalmbahnen AG Rauris
Vom Stromerzeuger bis zur
ersten Klimabündnis-Seilbahn
Die Greifvogelwarte mit Flugshow bei der Bergstation Hochalm
(1800 m) hat sich als Publikumsmagnet für die Sommerfrequenzen
entpuppt. Foto: TVB Rauris
Rauris im Nationalpark Hohe Tauern
wird das „Goldene Tal der Alpen“
genannt. Diese Anspielung auf die
Goldgräberzeit bekommt jetzt eine
weitere Bedeutung: Die Hochalm -
bahnen AG widerlegen das Image, dass
Seilbahnen „Energiefresser“ sind. Sie
erzeugen seit 1986 Strom mit ihrer
Beschneiungsanlage und sind seit
kurzem als einzige Bergbahn auch
Klimabündnispartner! Diese Pioniertat
bekommt jetzt für die ganze Branche
Bedeutung, die Fachverbände in A und
CH starteten bereits ein Energie -
effizienz-Projekt. Die Geschicke der
Hochalmbahnen AG leitet seit 20 Jahren
Erich Hutter als Vorstandsvorsitzender.
Kurz vor seinem Übertritt in
den Ruhestand im Herbst zieht der
Salzburger für den MM Bilanz.
Interviewpartner
Erich Hutter, Vorstandsvorsitzender
der Rauriser Hochalmbahnen
AG.
Foto: mak
SERIE: 64
Auf den Spuren des Tauerngoldes kann man sich im Goldgräbercamp begeben – ein
Angebot, dass perfekt zum Charakter des Rauriser Tales passt. Foto: TVB Rauris
MM-Frage: „Herr Hutter schildern
Sie bitte zunächst Ihren Werdegang
und eventuelle Funktionen in der
Branche.“
Hutter:
„Ich kam 1972 als Elektromonteur
bei Elin mit den Rauriser Hochalmbahnen
in Berührung und wurde
dabei überredet, als Bauleiter bzw.
Betriebsleiter zu bleiben. Ich bin also
von der Stunde „Null“ an dabei.
1982 wurde ich zum technischen
Vorstand gewählt (die Hochalmbahnen
AG hat 3 Vorstände) und
seit 1989 agiere ich als Vorstandsvorsitzender.
Weiters arbeite ich im
Salzburger Fachgruppen-Ausschuss
mit. Unsere Aktiengesellschaft setzt
sich aus 300 Rauriser Tourismusbetrieben
zusammen – vom kleinen
Privatzimmervermieter bis zum Hotelier
und der Gemeinde sowie einigen
deutschen Stammgästen – und
ist von der Gründungsidee her ein
Mittel zum Zweck gewesen. Jeder
sollte etwas dazu beitragen, den
Wintertourismus aufzubauen. Das
Konzept hat sich bewährt, der Winter
08/09 war der beste aller Zeiten
(trotz Wirtschaftskrise!).“
MM-Frage: „Wie hat sich die Rauriser
Hochalmbahnen AG seit ihrer
Gründung entwickelt, was waren die
wichtigsten Stationen?“
Hutter:
„Nach einer Fusionierung existiert
in Rauris seit 1977 nur noch eine
Bergbahngesellschaft. Der Start in
das Wintergeschäft erfolgte zu-
nächst mit Schleppliften. 1982 wurde
vom Tal aus mit dem „Waldalmlift“
ein zweiter Ast erschlossen.
1993 wurde die 6 EUB Hochalmbahn
mit 2 Sektionen als Ersatz für
den Sessellift realisiert. Dies war der
entscheidende Qualitätssprung.
2002 folgte die 8 EUB Gipfelbahn
bis auf 2 200 m als Ersatz für 2
Schlepplifte, was für eine Bahn im
Skigebiet eher eine ungewöhnliche
Lösung war. Mit der Beschneiung
haben wir uns schon relativ früh,
nämlich 1983 auseinandergesetzt,
da Rauris ein Nord-Süd-Tal ist.
Schon damals waren wir der Ansicht,
dass man die Leitungen für die
Schneeerzeugung auch noch für etwas
anderes nutzen sollte – z. B. für
Stromerzeugung, wenn man eine
Turbine anschließt! Wir haben also
bereits 1986 diese Idee umgesetzt,
die jetzt als große Neuheit kolportiert
wird!“
MM-Frage: „Hat die Stromerzeugung
mit der Schneeanlage sofort ein akzeptables
Ergebnis gebracht?“
Hutter:
„Das hat gleich gefruchtet, da wir
ein Kleinkraftwerk gebaut haben
und damit 1,4 Mio kWh/Jahr erzeugen
konnten. Heute – also viele Jahre
später – verbrauchen wir mit allen
Bahnen und Beschneiung 1,2 Mio.
kWh/Jahr. Das heißt, wir sind immer
noch autark! Allerdings verbrauchen
wir im Winter mehr, als wir erzeugen
und in die SAFE einspeisen.
Und da der Spitzenstrom etwas teurer
ist, zahlen wir letztlich doch eine
geringe Summe. Trotzdem ist die
Ersparnis von großer Bedeutung.
Was wir damals sozusagen aus der
(Finanzierungs-)Not heraus gemacht
haben, kommt uns jetzt zugute.
Als Voraussetzung braucht man natürlich
Wasser in Höhenlagen. Wir
entnehmen es auf ca. 1 400 m und
haben ein Gefälle von 300 Höhenmetern.
Damit lässt sich eine Spitzenleistung
von 250 kW/h produzieren.“
MM-Frage: „Warum ist diese Tatsache
erst jetzt in der Öffentlichkeit,
vornehmlich der Seilbahnbranche,
breit getreten worden?“
Hutter:
„Hier hat der Zufall etwas Regie geführt.
Mir brennt schon lange das
Thema Energie unter den Nägeln.
Aber letzten Herbst, als wir einen
65 000 m 3 Speicherteich auf 1 700
m angelegt hatten, gab es einen
konkreten Anlass, auf die Medien
zuzugehen, mit der Aussage: Wir
speichern nicht nur Wasser für die
(medial oft als Ressourcen-Fresser
kritisierte) Beschneiung, sondern erhöhen
dadurch die Kraftwerksleistung
und erzeugen uns den Strom
für‘s Schneemachen selbst!“ Das
funktioniert beim Teich durch die
Entleerung im Frühjahr. Die Jahresleistung
wird sich dadurch auf 1,8
Mio. kWh erhöhen. Diesbezüglich
können wir sogar die staatliche Förderung
für Leistungsoptimierung
bei Kleinkraftwerken beanspruchen!
Und da es in Rauris etliche Kleinkraftwerke
gibt, führt
das Land Salzburg, das ja
bis 2024 energieunabhängig
werden will, hier
anhand einer „Mustergemeinde“Untersuchungen
durch, was
noch verbessert werden
könnte.“
MM-Frage: „Habt ihr damit
in der Branche Impulse
gesetzt?“
Hutter:
„Ich glaube schon, dass
wir Bewegung in die
Branche hineingebracht
haben. Die Seilbahnbranche
österreichweit
macht ja jetzt auch eine
Energieuntersuchung,
da wird sicher etwas herauskommen.Erwähnenswert
ist auch, dass
wir 90 % unserer Pisten
mit Eigendruck, also ohne
Pumpen, beschneien
können und so den Kubikmeter
Schnee billiger
produzieren. Unsere Visionen
gehen aber noch
viel weiter, und zwar in
MANAGEMENT
Richtung Gratis-Energie für Elektrofahrzeuge
im Tourismus des Rauriser
Tals. Das heißt, der Gast könnte
bei einem Fahrzeugverleih ein Fahrzeug
mieten und bei den vielen
Kleinkraftwerken im Tal kostenlos
„Energie tanken“. Und zwischendurch,
während er z. B. im Restaurant
isst, kann er wieder aufladen.“
MM-Frage: „Die Rauriser Hochalmbahnen
gehören zu den „Ausgezeichneten
Sommerbahnen“ Österreichs.
Wie sieht euer Angebot derzeit aus?“
Hutter:
„Wir gehörten damals zu den ersten
"Ausgezeichneten Sommerbahnen"
und haben uns gerne auf die ca. 100
Kriterien hin testen lassen. Der Qualitätsgedanke
gefiel uns. Wir wollten
erreichen, dass sich der Gast im
Sommer einen Tag lang am Berg beschäftigen
kann. Als erstes haben
wir „Goldwaschen“ angeboten, zumal
das Thema gut zu Rauris passt
4/2009 MOUNTAINMANAGER
35
MANAGEMENT
Der neue,
65 000 m 3 große
Speicherteich
wird heuer zur
Erholungszone
für die Wanderer
ausgebaut.
Foto: Hochalmbahnen
MOUNTAINMANAGER 4/2009
36
(Tauerngold wurde im 16. Jht. abgebaut),
dann Ergänzungen durchgeführt
wie den Waldlehrpfad, Mineralienlehrweg,
Bogenschießen.
Vor ca. 4 Jahren haben wir mit einer
Falknerei beim Hochalm-Bergrestaurant
begonnen. Da wurde eine
Greifvogelwarte errichtet mit Flugvorführungen
und Vögeln „zum
Greifen nah“. Speziell für Kinder aus
der Stadt ein unvergessliches Erlebnis.
Diese Attraktion kommt sehr
gut an und sorgt für Frequenzzuwächse.
Als nächstes wird der Speicherteich
zum „Bergsee“ für Ruhesuchende
ausgebaut. Für die Kinder
soll es dann beim Restaurant einen
Wasserspielplatz geben, wo es lauter
zugehen darf.“
MM-Frage: „Ihr arbeitet also durchwegs
mit natürlichen Mitteln statt
mit künstlichen Action- und Fun-
Einrichtungen?“
Hutter:
„Wir haben einen Bezug zum Nationalpark
und dem Projekt „Bartgeier“,
die im Rauriser Tal wieder eingebürgert
wurden. In Wörth wurde
ergänzend vom Nationalpark das
Haus „König der Lüfte“ errichtet –
ein Museum, das sich dem Adler,
Bart- und Weißkopfgeier widmet –
und dazu passt unserer Falknerei
gut, wo man den lebenden Vogel
sehen kann. Wenn man sich einmal
für eine Ausrichtung entschieden
hat, muss man konsequent sein. Daher
befördern wir auch keine Fahrradfahrer
mehr auf den Berg, es wäre
eine Störung unserer wandernden
Familien und erholungssuchenden
Gäste. Alles ist aus sich selbst
heraus entstanden, ohne große Beratung.
Allerdings ist man etwas ein
„Getriebener“, man darf nicht stehen
bleiben. Künftig wird es bei uns
auch noch in Richtung „Gesunde
Bewegung“ gehen. Immer mehr
Leute wollen im Urlaub nämlich etwas
für ihre Gesundheit tun.“
MM-Frage: „Die Besucherzahl hat
sich im Sommer 2008 um 8 % gesteigert
und mittlerweile werden im Sommer
bei euch so viele Gäste gezählt
wie im Winter. Das ist für österreichische
Verhältnisse eher ungewöhnlich.
Worauf führen Sie das zurück?“
Hutter:
„Wir haben eine zweistellige Zuwachsrate
beim Sommer-Umsatz
erzielt und sind auch für den heurigen
Sommer zuversichtlich. Bei der
Salzburger Land Card (Gästekarte)
lagen wir 2008 an vierter Stelle der
Nutzung von über 200 Attraktionen
im Bundesland, an erster Stelle z. B
das Thermalbad in Hofgastein.
Auch daran kann man die Attraktivität
des Angebotes ablesen – in unserem
Fall mit Stolz. Tatsächlich ist das
Gästeverhältnis im Rauriser Tal Sommer
zu Winter 1:1, die Nächtigungen
liegen derzeit jeweils bei
170 000.
Die Bergbahn jedoch verzeichnet
im Winter 200 000 Gästeeintritte
und im Sommer 35 000. Da nähern
wir uns 18 % und das ist ein überdurchschnittlicher
Branchenwert.
Der Grund liegt in unserer o. a. Angebotsentwicklung
seit 2001, dem
Gründungsjahr der „Arbeitsgruppe
Sommerbahnen Österreich“ bzw.
unserer Zertifizierung.
Diese Auszeichnung wird natürlich
auch im Marketing eingesetzt. Dafür
muss man sich aber alle 3 Jahre
einer Überprüfung der Kriterien
stellen.“
MM-Frage: „Sie sind der Meinung,
dass die heimischen Seilbahnen den
Sommerbetrieb noch mehr forcieren
sollten. Welches Potenzial sehen Sie
noch und wie muss man agieren, um
im internationalen Wettbewerb erfolgreich
sein zu können?“
Hutter:
„Für spezielle Bereiche gibt es sehr
wohl Potenzial. Jedoch nur den Gast
bergauf transportieren und ihn
weggehen lassen, ist im Sommer zu
wenig. Man braucht tatsächlich ein
Erlebnisangebot, damit dieser Preis,
den man ja verlangen muss für die
Fahrt, mehr als Komplettpaket gesehen
wird. Also einfach eine Winterbahn
im Sommer laufen zu lassen,
ist zu wenig. Die Gäste sind heute
unglaublich verwöhnt. Ist auch kein
Wunder, wenn man bedenkt, was
einem heute bei irgendeiner Ausstellung
schon an Erlebnis geboten
wird. Was man aber macht, muss
unbedingt passend zur Region sein
und sollte möglichst eine Nische abdecken.
Und sich mit dem Budget
vertragen.“
MM-Frage: „Gibt es diesbezüglich
auch bei euch einen Entwicklungsplan
für die Zukunft im Sommergeschäft?
Wo kann es weitergehen?“
Hutter:
„Höhenerfahrung und gesunde Bewegung
im Sommer in Kombination
mit kristallklarem Wasser, das
wird künftig bei uns noch stärker hereinspielen.
Eine künftige Positionierung
könnte lauten „Tal der kristallklaren
Quellen“. Zu diesem Thema
haben wir ein EU-Projekt eingereicht
mit Darstellung unserer unzähligen
Brunnen, Beschreibung
verschiedener Gewässer, das einzigartige
Trinkwasser der Berge hervorheben,
Wasserspielplätze und Wasserfälle
bearbeiten. Die EU-Förde-
����������
rungsmittel dafür wurden kürzlich
zugesagt! Dann würde sich der Kreis
wieder schließen: aus Wasser wird
Energie gewonnen und mit dieser
erneuerbaren Energie fahren wir
dann mit umweltfreundlichen Elektroautos
oder E-Fahrrädern.“
MM-Frage: „Der Umweltschutz
spielt bei euch ebenfalls eine große
Rolle. Ihr seid die einzige Bergbahn
Österreichs, die sich seit Dezember
2008 als Klimabündnisbetrieb bezeichnen
darf. Wie kam es dazu und
welche Maßnahmen werden gesetzt?“
Hutter:
„Ja, wir sind zur Zeit die einzige
Bergbahn Österreichs im Klimabündnis.
Das hat sich aus unserer
positiven Energiesituation ergeben.
Damit haben wir auch schon dem
sogenannten „Ökologischen Fußabdruck“,
den Betriebe künftig ausweisen
müssen, beruhigend vorgegriffen.
Das könnte für die Seilbahnbranche
durchaus eine heikle Situation
werden, wenn nur immer mehr
Energie verbraucht, aber keine
selbst eingebracht wird. Außerdem
wäre es zur Imagekorrektur nützlich,
besonders am Sektor Beschneiung.
Wir sind stolz auf diese Auszeichnung,
die wir von der Salzburger
Landesregierung erhalten haben
und beweisen konnten, dass
Bergbahnen keine „Energiefresser“
sein müssen, sondern auch „grüne“
Zahlen in der Energiebilanz schreiben
können. Und wir werden uns
noch weitere Maßnahmen einfallen
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MANAGEMENT
lassen. Das passt alles gut zu Rauris,
denn in punkto Elektrizität sind wir
geschichtlich vorbelastet. Dank
dem Rauriser Pionier Ignaz Rojacher,
der u. a. die Wetterwarte auf
dem Hohen Sonnblick als weltweit
erste und höchstgelegene meteorologische
Beobachtungsstation errichtete,
verfügten wir schon ca.
1886 über elektrischen Strom und
Licht – vor der Wiener Hofburg!
MM-Frage: „Nun zum Winter. Die
letzte Saison brachte ein Rekordergebnis.
Wie gelingt so etwas in Zeiten
der Krise ? Oder spürt ihr die gar
nicht?"
Hutter:
„Dabei spielen einige Faktoren eine
Rolle. Es hat sich im Ort selbst und
vor allem am Bettensektor einiges
getan, es sind viele Ferienappartements
dazugekommen. Der Winter
selbst war ausgezeichnet mit viel
Naturschnee bis Mitte April und guten
Bedingungen für die Produktion
von Maschinen-Schnee. Außerdem
�����������
Das Salzburger
Skigebiet Rauris
hat sich einen
Namen als familienfreundliches,
kostengünstiges
Juwel zwischen
den großen
Nachbarn Ski
Amadé und Europasportregion
gemacht.
Foto: Hochalmbahnen
4/2009 MOUNTAINMANAGER
37
Mag. Andreas Reiter vom ZTB Zukunftsbüro in Wien ist
ein begehrter Referent in der Tourismusbranche. Auf der
Vorarlberger Seilbahntagung sprach er darüber, mit welchen
Mehrwerten künftig der Gast überrascht werden
kann. Dies wird umso wichtiger, je mehr der Wettbewerbsdruck
auf den Tourismus-Märkten zunimmt.
Mehr denn je sind Produkt-Differenzierung
und Innovation entscheidende
Erfolgsfaktoren der Zukunft.
Die rezessive Stimmung rückt eine
wertorientierte Kunden-Beziehung
noch stärker in den Vordergrund.
Die Tourismus-Märkte sind in Bewegung,
es bilden sich immer neue Beziehungs-
und Wertschöpfungsnetze
zwischen Unternehmen, Kunden,
Partnern etc. Je mehr die Komplexität
steigt, desto unaufhaltsamer
geht der Strukturwandel zur
Netzwerk-Ökonomie voran. Die
größten Innovations- und damit
Wachstums-Potenziale entwickeln
Touristiker dort, wo verschiedene
Branchen (z. B. Tourismus, Handel,
Kreativ-Wirtschaft etc.) und Technologien
konvergieren. Auf diesen
Konvergenz-Märkten können Destinationen
und touristische Unternehmen
den Gast durch kooperative
und koopetitive Produktgestaltung
überraschen (Coopetition =
Kooperation mit dem Wettbewerber).
Cross-Marketing wird zum
entscheidenden strategischen Erfolgsfaktor
auf komplexen Märkten.
Destinationen müssen sich immer
stärker um Prozesse organisieren,
sich neuen horizontalen Kooperationen
öffnen und verstärkt Partner
wie Kunden in ihre Geschäftsmodelle
integrieren. Letztendlich aber
führt einer die Destination: der Gast.
Und dieser Gast hat heute meist widersprüchliche,
den Anbieter oft irritierende
Bedürfnisse.
Hybride Kunden:
sowohl als auch
Hybride Kunden haben in ihrem
Werteset immer ein „sowohl als
auch“, nie ein „entweder-oder“ verankert.
Sie sind enorm reiseerfahren,
haben eine hohe Informations-
Kompetenz (Internet), sind „Trüffelschweine
der Exzellenz“. Sie bleiben
immer kürzer (3,6 Tage im Sommer),
wollen dabei aber immer
mehr erleben (maximum emotion
in minimum time). Nur mit verdichteten
Angeboten – dies gelingt
meist nur in strategischen Allianzen
– können die multiplen Bedürfnisse
der Kunden befriedigt werden. Der
Touristiker agiert dabei wie ein
Glücks-Dealer – er muss die Dosis
seiner Junkies (der Gäste) ständig erhöhen.
Märkte sind Gespräche – und diese
beruhen auf den Beziehungen der
einzelnen Marktteilnehmer. Kunde
kommt von erkunden. Unternehmen
erkunden mit fein getunten
CRM-Tools die Wertigkeit ihrer Kunden,
analysieren die Verbrauchsketten
und Mobilitätsmuster, damit sie
ihre Kunden mit individuellen Lösungen
massieren können. Das Wissen
über den Kunden ist die Voraussetzung
für effiziente Kundenbindungs-Maßnahmen.
Das Ziel einer
Kundenbindungs-Maßnahme ist
aber nicht nur die Loyalität des Kunden,
sondern auch der Ermittlung
dessen Wertes. Diesen Wert mit den
eigenen Werten und Ressourcen in
Deckungsgleichheit zu bringen –
das ist strategische Herausforderung
für eine jede Destination.
Marken agieren
wertgetrieben
Erfolgreiche touristische Marken
agieren immer wertgetrieben, value
driven, sie inszenieren Mehr-Werte
für die Kunden. Sie fokussieren dabei
nicht nur auf bestehende Kunden
oder atomisieren den bestehenden
Markt in immer feinere Mikro-
Segmente. Sie sprechen auch
Nicht-Kunden mit attraktiven Mehrwerten
an. Kann man Stamm-Kunden
mit Exklusivität (VIP-Club etc.),
individualisiertem Service-Design,
Convenience-Leistungen u.a. emotionalisieren
und damit an sich „binden“,
so müssen z. B. für potenzielle
Tagesgäste verdichtete Anreize geschaffen
werden – gerade Karten
sind hier schnelle Türöffner."
MARKETING
TRENDS
Kundenbeziehung der Zukunft
DAS INFORMATIONSPORTAL
DER SEILBAHNBRANCHE IM INTERNET
Mag. Andreas
Reiter, ZTB
Zukunftsbüro
Wien.
Foto: ZTB
4/2009 MOUNTAINMANAGER
39
an Rabatte bei Lieferanten und Zinsreduktionen
bei Banken – aber sie
verzichten nicht selbst (und glauben
naiv, die anderen würden es
nicht bemerken).
. Einzelkämpfertum: Sie vertrauen
in der Krise niemandem, außer sich
selbst. In harten Zeiten sollten sie
sich einen Sparringpartner suchen.
Jemanden, der die Dinge sachlich
einschätzen kann. Denn die Krise
geht über die täglichen Anforderungen
hinaus.
. Keine Kraftquelle im Umfeld: Sie
haben weder intakte Familie noch
Partnerschaft. In der Krise gibt ein
funktionierendes privates Umfeld
Kraft. Und die braucht man. Vorsicht:
Keine gegenseitigen Schuldzuweisungen
bei Familienbetrieben!
Krise braucht
Krisenmanager
Um anstehenden Problemen vorzubeugen,
hat die Kohl & Partner Tourismusberatung
GmbH einen Kriterienkatalog
erarbeitet. Die wichtigsten
Empfehlungen:
Bewegt...
. Die Krise braucht solide Businesspläne.
Kohl & Partner rät jedem Unternehmen
für die nächsten 2 Jahre
gut durchdachte – und mit Detailplänen
hinterlegte (z. B. Mitarbeiterbudget,
Marketingplan) – Businesspläne
auszuarbeiten und diese
monatlich zu kontrollieren.
. Preissenkungen sind keine Lösung.
Wer glaubt, über Preissenkungen
seine Probleme in den Griff zu
bekommen, täuscht sich. Indexerhöhung
bei Preisen trotz Krise. Die
Kosten steigen (z. B. Energie und Lebensmittel),
eine versäumte Indexanpassung
ist nie mehr nachzuholen
und auf die Preisanpassung zu
verzichten, wird keinen ausreichenden
Anreiz für Buchungen bieten.
. Offene, partnerschaftliche Informationspolitik
gegenüber Banken.
Aktuelle Zahlen mit Soll-Ist-Vergleich,
Strategien, durchgerechnete
Investitionspläne, realistische Planrechnungen,
persönliche Gespräche
2 x pro Jahr.
. Die Motivation bei Mitarbeiten
hochhalten: Auch wenn es schwer
fällt, die Motivation im Betrieb muss
...Gäste, Herz und Verstand.
International ausgerichtet, weltweit vertreten und doch immer eins
im Focus: Menschen zu bewegen.
Die CWA Constructions, eine Schweizer Traditions-Unternehmung,
bringt Höchstleistungen - immer und überall.
Mit seil- und schienengebundenen Fahrzeugen sowie auch Spezial-
konstruktionen in Aluminium, übertreffen wir als globaler Branchen-
DESIGN CONSTRUCTION SERVICE
MARKETING
KOMMUNIKATION
in jedem Fall hochgehalten werden.
. Kein Jammern vor dem Gast. Jammern
zerstört die Gastlichkeit. Wer
vor Gästen jammert, hat schon verloren.
. Härte bei den Kosten. Alle innerbetrieblichen
Einsparungsreserven
nutzen. Ein Beispiel wäre das gründliche
Durchforsten des Mitarbeitereinsatzplanes.
. Marketing-Reserven aufspüren.
Das Marketing-Budget durchforsten
und mit kreativen Anreizen am
Markt auffallen – aber ohne Preisdumping.
Durchdachtes Stammgastmarketing
forcieren und die Beratungsqualität
am Gast verbessern.
Keinesfalls panikartig das Marketingbudget
reduzieren!
. Selbst fit bleiben. Sich selbst
durch Sport und Ernährung fit halten
– aber auch durch Weiterbildung.
Die Harmonie in der Familie
bzw. Partnerschaft pflegen.
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modernstem Design, zukunftsorientierten Konstruktionslösungen und
umfassenden Service.
All das, damit wir immer unser Ziel erreichen:
Die volle Zufriedenheit unserer Kunden.
4/2009 MOUNTAINMANAGER
41
MANAGEMENT
BETRIEBSFÜHRUNG
Cartoon von Much. Copyright: ICG Infora Consulting Group
Kostensenkung ist zurzeit in vieler Munde. Für manche ist sie notwendig, für andere ein Schreckgespenst.
Kostensenkungsprogramme bieten die Chance, Unternehmen langfristig gut aufzustellen –
aber nur, wenn dabei die Kunden und das Geschäft im Auge behalten werden. Linear über das Unternehmen
gefahrene Kürzungsprogramme können auch Schaden anrichten! Ein Beitrag von Dietmar
Bodingbauer und Hubert Dolleschall, Mitarbeiter des Grazer Beratungsunternehmens INFORA.
Autor DI DietmarBodingbauer,
Partner der
ICG Infora
GmbH und Berater
für Organisationsgestaltung,Unternehmensentwicklung
und Geschäftsprozessorganisation.
Fotos: ICG
MOUNTAINMANAGER 4/2009
42
Intelligente Kostensenkung
statt Rasenmäherprinzip
Jeder soll seinen Beitrag leisten –
nach dieser Devise werden zurzeit
Kostensenkungsprogramme linear
über ganze Unternehmen gefahren.
Sie greifen jedoch aus mehreren
Gründen oft zu kurz. Die längerfristige
Wirkung des Rasenmäherprinzips
ist in vielen Fällen begrenzt. Es
werden häufig auch jene Einheiten
und Prozesse ausgehöhlt, die wichtig
sind, um die Kunden zufrieden
zu stellen. Außerdem werden die
Bereiche bestraft, die schon bisher
unternehmerisch agiert, keinen
Speck angelegt haben und gut trainiert
sind.
DAS INFORMATIONSPORTAL
DER SEILBAHNBRANCHE IM INTERNET
1. Den Markt im Fokus
haben
Es liegt auf der Hand und zeigt sich
gerade in schwierigeren Zeiten
deutlich: die erzielte Effizienz nützt
nichts, wenn damit die Leistung
zum Kunden verschlechtert wird.
Wenn die Umsätze einbrechen, weil
die Basis zur Erbringung der Leistungen
ausgehöhlt wurde, verpuffen
die kurzfristigen Erfolge auf der Kostenseite
sehr rasch. Effizienz und
Kundenorientierung schließen einander
aber nicht aus. Im Gegenteil:
Gerade schlanke Unternehmen
sind oft in hohem Maße auf den
Kunden ausgerichtet. Wichtig ist bei
allen Effizienzüberlegungen, die
Orientierung am Markt voranzustellen.
Nehmen Sie sich Ihre Prozesse
wieder einmal kritisch vor und Sie
werden erkennen, welche Routinen
sich eingeschlichen, welche Verbesserungsmöglichkeiten
sich angesammelt
haben und ob der Kunde
noch im Mittelpunkt steht.
2. Die Prozesse auf das
Geschäft ausrichten
Das Risiko bei schnell durchzuführenden
Kostensenkungen ist, dass
nur im bestehenden Rahmen gedacht
wird. Bevor Sie im Detail optimieren,
sollten Sie sich ein paar
grundlegende Fragen stellen, wie
zum Beispiel: Passt die Segmentierung
unserer Geschäftsprozesse
noch? Das heißt: Haben wir unser
Geschäft richtig gegliedert oder haben
sich Segmente verschoben?
Sind neue dazugekommen oder
sind Segmente im Zuge eines Nachfragerückgangs
vom Volumen her
unterkritisch geworden? Können
Einheiten in der Auftragsabwicklung
zusammengelegt werden, weil
sie ähnliche Kundenanforderungen
haben? Brauchen spezielle, neue
Aufträge eine andere Art der Abwicklung
und sind sie daher eigens
zu betrachten? Am Beispiel eines
Maschinenbauers heißt das: 80 bis
90 % der Aufträge sind Standard
und können arbeitsteilig mit hoher
Effizienz abgewickelt werden. Es
gibt aber eine zunehmende Anzahl
sehr komplexer Aufträge mit höheren
Anforderungen der Kunden.
Diese Aufträge gehen im Standardprozess
leicht schief, weil wichtige
Informationen an den Schnittstellen
verloren gehen. Sie müssen anders
„stärker projektartig“ abgewickelt
werden. Im alten Prozess verbleiben
nur noch die Standardaufträge, die
somit noch effizienter gestaltet werden
können. Ähnliche Überlegungen
können auch bei Dienstleistungsunternehmen
angestellt werden.
3. Kosten im Overhead
senken
Auch beim kritischen Durchforsten
der Zentralbereiche sollte außerhalb
der bestehenden Strukturen
gedacht werden. Querschnittsfunktionen
in Organisationen sind wichtig,
um Standards, Know-how und
Support für das Geschäft sicherzustellen.
Doch nicht jede Querschnittsfunktion
braucht einen großen
„Wasserkopf“ in der Unternehmenszentrale.
Netzwerkstrukturen
quer ¸über die Geschäftsbereiche
sind eine Alternative. Hier sind jene
Leute eingebunden, die die Anforderungen
an den Markt wirklich
kennen. Der Informationsfluss ist direkter
und die Nähe zum Markt ist
sicher gestellt. Es ist von Fall zu Fall
zu überlegen, ob eine reine Netz-
werkstruktur ausreicht, ob es formale
abteilungsübergreifende Teams
braucht oder ob eine (schlanke)
Zentralfunktion nötig ist.
4. Breite Mobilisierung
und rasches Handeln
Neben diesen strukturellen Überlegungen
sollten alle Ideen und Potenziale
der Mitarbeiter zur Kostensenkung
genutzt werden. Methoden
wie die Kostensenkungskonferenz
bringen eine rasche Mobilisierung
und nutzen die Kreativität aller
Mitarbeiter. Allerdings braucht es eine
systematische Steuerung, sonst
erarbeitet man zwar eine große Zahl
kleinerer Maßnahmen, bewegt sich
aber nur innerhalb des bestehenden
strukturellen Rahmens.
5. Klarheit und Mut in der
Umsetzung
Langwierige Konzeptarbeit könnte
den Eindruck erwecken, dass noch
genug Zeit ist und über Ideen bestimmt
noch einmal geredet werden
kann. Jetzt sollten aber rasch
Nägel mit Köpfen gemacht werden.
Die Arbeit sollte von Beginn an umsetzungsorientiert
sein. Eine Voraussetzung
dazu ist die unmittelbare
Einbindung betroffener Führungskräfte
und Mitarbeiter. Das bedeutet
frühzeitige klare Information an
die Belegschaft über die Lage, die
Einschätzung des Managements
und über das Vorhaben mit seinen
Zielsetzungen. Denn die Verände-
MANAGEMENT
BETRIEBSFÜHRUNG
rungsbereitschaft steigt mit dem
Grad der persönlichen Betroffenheit.
Wenn Manager die Verantwortung
für Kostensenkung delegieren,
wird die Umsetzung auf große Widerstände
stoßen. Die Energie fließt
dann lediglich in die Bemühungen,
zu beweisen, dass die Konzepte
nicht funktionieren.
Fazit: Stellen Sie Ihr Unternehmen
jetzt schlank und zukunftsorientiert
auf und nutzen Sie die dargestellten
Überlegungen als Instrumente für
laufendes, nachhaltiges Management
der Effizienz.
Merkmale einer Kostensenkungskonferenz
1. Workshop(reihe) mit Führungskräften
und engagierten Schlüsselpersonen.
2. Klar formulierte Ziele/Aufträge
an die Workshop-Teilnehmer.
3. Unabhängige Moderation, die
keine Eigeninteressen vertritt.
4. Intensive Vorbereitung (relevante
Auswertungen, Analysen).
5. Mischung aus gemeinsamem
Brainstorming zum Ideen generieren
und Kleingruppenarbeit zum
operativen Ausgestalten.
6. Rasch umsetzbare und messbare
Ergebnisse.
i Weitere Informationen:
ICG Infora Consulting Group GmbH
Entenplatz 1a, 8020 Graz
T: 0316/718940-25,
F: 0316/718940-40
Autor Mag. Hubert
Dolleschall,
Partner der ICG
Infora GmbH
und Berater für
Organisationsgestaltung,Unternehmensentwicklung
und
Geschäftsprozessorganisation.
4/2009 MOUNTAINMANAGER
43
MARKETING
TAGUNG
Seminar O.I.T.A.F. 2009:
Richtlinie 2000/9/EG – elektrische
Seilbahnausrüstung
Dr. Heinrich Brugger, Generalsekretär der O.I.T.A.F. Ernst Rahnefeld, Konsulent und externer Sachverständiger
in Seilbahngenehmigungsverfahren.
MOUNTAINMANAGER 4/2009
44
Die Interalpin in Innsbruck
bildete auch dieses Jahr
wieder den Rahmen für
ein Seminar der internationalen
Seilbahnvereinigung
O.I.T.A.F. Diskutiert wurde
das Thema „Erfahrungen
in der Anwendung der
Richtlinie 2000/9/EG bei
den elektrischen Ausrüstungen
von Seilbahnanlagen“.
Am 24. April trafen sich die Experten
der O.I.T.A.F. im Saal „Brüssel“, Kongresszentrum
Innsbruck, zum „Elektrotechnik-Seminar“.
Begrüßt wurden
die Teilnehmer von Dr. Heinrich
Brugger, Generalsekretär der
O.I.T.A.F., der sich für die zahlreiche
Teilnahme bedankte und die Seminarleitung
an Dipl.-Ing. Fredy Lang,
IWM – Inspektionsstelle Seilbahnen,
Glattbrugg/CH) übergab.
Als erster Referent zeigte Erich Megert,
SISAG, Altdorf (CH), die
„Richtlinie 2000/9/EG aus der Sicht
eines Herstellers aus der Schweiz“
auf. Er präsentierte die Rechtsgrundlagen
des Landes und ortete
Konfliktpotenzial sowohl mit den
Behörden hinsichtlich Rollenverständnis,
benannter Stellen und
Sachverständiger, mit den Betrieben
hinsichtlich Sorgfaltspflicht und
mit Herstellern in Bezug auf Zertifizierung
und Internationalität.
Ernst Rahnefeld, Konsulent und externer
Sachverständiger in Seilbahngenehmigungsverfahren,
Innsbruck (A), stellte die Sichtweise
eines Gutachters in den Mittelpunkt
seiner Ausführungen. Obwohl man
bei der Erstellung von Gutachten an
die gesetzlichen Vorgaben gebunden
wäre, komme der langjährigen
Erfahrung von Gutachtern große
Bedeutung zu. Sie bringe klare Vorgaben
an die Hersteller und häufig
zeitliche Vorteile in der Erstellung
von Prüfunterlagen.
Ernst Fuchs, Doppelmayr Seilbahnen
GmbH, Wolfurt (A), beschloss
die erste Vortragsrunde mit „Denkanstößen
für den Ersatzteiltausch
und Umbauten von Altanlagen“. Er
zeigte mit Hilfe von Praxisbeispielen
auf, dass Forderungen von Seilbahnunternehmen
nach Konformitätsbescheinigungen
und/oder einer
Konformitätserklärung häufig
nicht zu erfüllen wären.
Doppelmayr stelle in solchen Fällen
sogenannte „Auswirkungsanalysen“
für den Umbau einer Anlage
aus bzw. anstelle der Konformitätserklärung
eine „Herstellererklärung“,
in der ein mindestens gleiches
Sicherheitsniveau bestätigt
werde, wie vor dem Umbau vorhanden.
Erfahrungen aus
Deutschland, Frankreich
und Italien
Nach der Mittagspause begann die
Reihe der Referate mit Johann Disl,
TÜV Süd Industrie-Service GmbH,
München (D). Nach der Vorstellung
des Unternehmens, das auf 50 Jahre
Erfahrung bei der Überprüfung von
Seilbahnen verweisen könne, widmete
er sich der „Sicherheit moderner
Seilbahnen durch den Einsatz
zertifizierter elektrischer Sicherheitsbauteile
und Teilsysteme“. Das modulare
System der europäischen
Seilbahnrichtlinie habe große Vorteile,
wie etwa die Vermeidung von
Mehrfach-Prüfungen bei Teilsystemen
und Sicherheitsbauteilen und
sei für Standardprodukte aus einer
Hersteller-Hand gut geeignet. Darüber
hinaus würden durch sie aber
auch die Anzahl der am Projekt beteiligten
Stellen erhöht und Schnittstellen
geschaffen. Solche Schnitt-
Ernst Fuchs, DOPPELMAYR Seilbahnen GmbH. Fotos: dwl
stellen wurden als „Teil eines Systems“
deklariert, „das dem Austausch
von Informationen, Energie
oder Materie mit anderen Systemen
dient. Eine Schnittstelle wird durch
eine Menge von Regeln beschrieben,
der Schnittstellenbeschreibung.“
Das Schnittstellen-Defizit
führe dann allerdings dazu, dass ein
SEILBAHNPLANUNG
KONZEPTE UND LÖSUNGEN,
DIE BEWEGEN.
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Gefährdungsbild insbesondere bei
Auftreten eines Fehlers nicht sicher
vermieden und deshalb die Sicherheit
verringert werden könne.
Schnittstellendokumente müssten
deshalb den Anwendungsbereich
und Grenzen der Anwendung genau
definieren sowie die Anforderungen
an andere Teilsysteme. Die
Abstimmung der Schnittstellendokumente
solle zwischen dem Hersteller
und der benannten Stelle mit
der Maßgabe erfolgen, dass eine
Einbindung in die Gesamtanlage
ohne Schnittstellen-Defizite möglich
werde.
Für Frankreich gab Fabrice Jacquier,
Société SEMER, Le Fayet (F), Einblick
in die dortigen Erfahrungen von
elektrischen Sicherheitsfunktionen
bei Seilbahnen. Günter Tschinkel,
LEITNER AG, Sterzing (I), widmete
sich dem „Teilumbau der seilbahntechnischen
elektrischen Ausrüstung
einer Anlage“ an einem italienischen
Beispiel. Nach der Präsentation
der gesetzlichen Bestimmungen
stellte er den Fall einer Revision
der E-Anlage einer automatischen
Umlaufbahn vor. Die Problemstellung
lag dabei in der Klassifizierung
der Überwachungsfunktion, den
Schnittstellen und der Abgrenzung
zum Altbestand. In der Ausführung
hatte man sich als Ziele gesetzt, die
Sicherheit der Anlage möglichst
heutigem Standard anzupassen, die
Verfügbarkeit der Anlage zu erhöhen
und einem Ausfall der Sensorik
im Betrieb vorzubeugen. dwl
MARKETING
TAGUNG
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4/2009 MOUNTAINMANAGER
45
TECHNIK
BESCHNEIUNG
Pumpstationen von TechnoAlpin:
das Herz der Beschneiungsanlage
Die Pump -
station Vallos
in Lenzerheide
(CH).
Fotos: Techno-
Alpin
Die maximale Wirtschaftlichkeit einer Beschneiungsanlage kann nur dann erreicht werden, wenn sie
genau auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten wird und ein flexibler und vielseitiger Betrieb möglich
ist. Damit von Beginn an alle Komponenten exakt aufeinander abgestimmt werden, kommt bei
TechnoAlpin alles aus einer Hand: Vom ersten Gespräch über die Planung und Umsetzung vor Ort bis
hin zur Inbetriebnahme und dem Kundenservice. TechnoAlpin kümmert sich um die Sicherstellung
der Wasserversorgung, die Verlegung von Rohrleitungen, die Installation von Lanzen und Propellermaschinen
und nicht zuletzt um die Errichtung von Kompressor- und Pumpstationen.
MOUNTAINMANAGER 4/2009
46
In der Pumpstation, dem Herzstück
einer jeden TechnoAlpin Beschneiungsanlage,
kommen ausschließlich
hochwertige Komponenten
zum Einsatz: Filteranlagen von Boll
& Kirch, Pumpen von KSB und Caprari,
Kompressoren von Kaeser und
Elektromotoren von Siemens und
ABB. Den hohen Anforderungen an
die Ventiltechnik wird man mit dem
von den snow experts selbst entwickelten
Regelventil mit Lochdrossel-
kegel gerecht. Es ermöglicht eine
optimale Druck- und Durchflussregelung
in der Pumpstation, schützt
den Pumpenmotor vor Überstrom
und die Pumpe selber vor Kavitation.
Die Pumpen werden mit diesem
Regelventil optimal in der Kurve gehalten.
Bei Pumpstationen geht es um weit
mehr als nur die Pumpe selbst: Es
gilt vielmehr, bestehende oder neu
zu errichtende Gebäude gut auszu-
nutzen, mittels detaillierter Vorplanung
in 3D die Dimensionierung zu
optimieren und alle Komponenten
bestmöglich aufeinander abzustimmen.
Platzverhältnisse, Montierbarkeit
und Bedienbarkeit werden
wohldurchdacht im Voraus geplant
– nichts wird dabei dem Zufall überlassen.
Auf die Raumklimatisierung
wird dabei ebenso eingegangen wie
auf die Wartungsfreundlichkeit und
auch länderspezifische Vorgaben -
etwa zur Wasseraufbereitung - werden
berücksichtigt. Auch dem Thema
Sicherheit wird ein hoher Stellenwert
eingeräumt: So funktionieren
alle TechnoAlpin Pumpstationen
über einen Notbetrieb-Modus,
unabhängig davon, ob es sich um
manuell oder automatisch betriebene
Typen handelt. Wenn also die
Steuerung über SPS ausfallen sollte,
so sind die Grundsicherheiten und
der Betrieb dennoch jederzeit gewährleistet.
Die elektrotechnische
Steuerung durch und durch drahtbruchsicher
vorzusehen ist eine weitere
wichtige Maßnahme im Sinne
der Sicherheit.
Bauteile renommierter
Firmen
Elektrotechnische Geräte und Bauteile
stammen ausschließlich von renommierten
Firmen. So wird auf die
Produktpalette von Schneider Electric,
Siemens, ABB und Rittal zurückgegriffen;
Partner im elektronischen
Bereich sind IFM, Siemens und
Phoenix. In TechnoAlpin Pumpstationen
verfügen alle Schaltschränke
über bedienerfreundliche Displays
und/oder Touchscreens. Anstelle
der kosten- und wartungsintensiven
mechanischen Freilaufrückschlagventile
setzt TechnoAlpin auf ein
selbst entwickeltes pneumatischelektrisches
Konzept mit Federrücklauf.
Der Vorteil: Es können bei jedem
Pumpentyp dieselben Komponenten
verwendet werden, es ändern
sich nur die Druckklassen und
die Blende.
Softwaretechnisch können alle bestehenden
und neuen Pumpstationen
in die TechnoAlpin Leitsysteme
ATASS oder ATASSplus eingebunden
werden. Diese Steuerungstools
wurden vom TechnoAlpin Programmiererteam
entwickelt und sind daher
genauestens an die Anforderungen
in der technischen Beschneiung
angepasst. Über Jahre wurden laufend
Lösungen für die unterschiedlichsten
Regelsituationen entwickelt
und das System so zunehmend sicherer
gemacht. Die Steuerungen
der Pumpstationen können bei Bedarf
über Lichtwellenleiter miteinander
vernetzt werden und ermöglichen
dadurch einen Datenaustausch
in Echtzeit. Auf die Inbetriebnahme
legt TechnoAlpin besonders
großen Wert: Dabei wird
die Software auf Herz und Nieren
geprüft, und die Betriebszustände
werden anlagen- und kundenspezifisch
angepasst und mit dem Kunden
durchgespielt. Jede Steuerung
wird immer auf die jeweilige Anlage
TECHNIK
BESCHNEIUNG
und auf die Erfordernisse der Kunden
zugeschnitten programmiert.
24 Stunden-Betreuung
Egal, ob es um die Software oder
die elektrohydraulische Installation
240 Sekundenliter
wird die neue
Pumpstation in
Borovets (BUL)
im Endausbau
leisten.
Mittels Laser
werden Motor
und Pumpe
exakt aufeinander
ausgerichtet.
4/2009 MOUNTAINMANAGER
47
TECHNIK
BESCHNEIUNG
In San Sicario
hat TechnoAlpin
eine vollwertige
Container-
Pumpstation errichtet
– High-
Tech auf kleinstem
Raum.
Auch in Levi,
dem nördlichsten
Weltcup-
Austragungsort,
stammt die PS
von den snow
experts.
MOUNTAINMANAGER 4/2009
48
geht – durch die 25 Niederlassungen
weltweit ist TechnoAlpin immer
in Kundennähe und Serviceeinsätze
können rasch bewerkstelligt werden.
Auch wenn man sich in der Regel
auf die Technik verlassen kann,
so muss im äußerst sensiblen Bereich
der technischen Beschneiung
für den Notfall eine 24 Stunden-Betreuung
gewährleistet sein. Von der
Servicezentrale der TechnoAlpin in
Bozen aus kann man über eine VPN-
Verbesserung der Ökonomie:
• Keine Kondensation bei Wasserleitungen
(Schwitzen) durch Informationsmanschetten
• Längere Nutzungsdauer der beschneiten Pisten
• Kostenreduktion bei der Pistenerhaltung
• Reduktion des Wasserverbrauchs
• Energetisiertes Wasser ist bei höheren
Temperaturen schneibar
plus BIO DICHTUNGSBAHNEN
energetisiert nach Dr Ellmauer (EWV-System)
AGRU Kunststofftechnik GmbH | A - 4540 Bad Hall
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e-mail: office@agru.at | internet: www.agru.at
Worldwide Competence
in Plastics
Verbindung (bei fehlendem Internetanschluss
in der Pumpstation
auch über ein Mobilfunkmodem
GSM, GPRS, EDGE, UMTS…) auf die
Steuerung der Pumpstation zugreifen
und entsprechende Servicemaßnahmen
durchführen.
Die Beispiele Lenzerheide
und Borovets
Eine Anlage, deren Pumpstation
beispielhaft für die obengenannten
Vorteile ist, in der Lenzerheide
(CH). 2007 hat
TechnoAlpin dort die
Pumpstation Vallos errichtet.
Dem Bau ist eine
intensive Planungsphase
in Zusammenarbeit mit
dem Ingenieurbüro und
dem Kunden in der Person
von Schneimeister
Martin Cola vorausgegangen.
Damit der Kunde
sich auch in der Zukunft
auf eine schlagfertige
Beschneiungsanlage
stützen kann, sind mögliche
Erweiterungen bereits
in der Planung berücksichtigt
worden. So
leistet die Pumpstation
im Moment 250 l/s, im
Endausbau soll sie dann
350 l/s ins Leitungsnetz
einspeisen (in ein Leitungssystem
parallel zu
den 3 anderen Pumpstationen).
Das Wasser für
die Schneeerzeugung
stammt aus einem Speichersee
mit einem Volumen
von 110 000 m 3 .
Die Leerrohre wurden direkt
in den Beton einge-
gossen, sodass kein Zwischenboden
für die Verkabelung vorgesehen
werden musste.
Im bulgarischen Borovets wurde
2008 eine Pumpstation errichtet,
die dem neuesten Stand im Bereich
des Anlagenbaus entspricht. 3 Vordruckpumpen
à 110 kW und 3
Hochdruckpumpen à 500 kW ergeben
einen Arbeitsdruck von 95 bar.
Die Rohre und Armaturen der
Druckklasse PN 100 werden damit
bis zum äußersten Limit ausgereizt.
Im Moment bringt es die Pumpstation
in Borovets auf 120 l/s, während
sie im Endausbau 240 l/s leisten
wird. Bislang stammt das Wasser zur
Beschneiung aus einem Fluss. Sobald
der 35 000 m 3 große Speicherteich
fertig gestellt sein wird, kann
das Wasser je nach Bedarf aus dem
Fluss, dem Speicherteich oder aus
beiden zusammen entnommen
werden.
Potenzial für
Kostenoptimierung
So wie die TechnoAlpin Propellermaschinen
und Schneilanzen ständig
weiterentwickelt werden, so
gibt es auch im Bereich der Pumpstationen
immer wieder Verbesserungen.
Gerade die Pumpstationen
bergen ein großes Potenzial, um die
Beschneiung sowohl im Bau, als
auch in der Wartung und im Betrieb
möglichst kostengünstig zu gestalten.
Mittlerweile kann TechnoAlpin
aus knapp 20 Jahren Erfahrung im
Anlagenbau schöpfen, und diese Erfahrung
fließt immer wieder in die
Entwicklungsarbeit ein. Allein im
letzten Jahr wurden über 150 Projekte
mit Pumpstationen realisiert.
dm
KAESER SNOWSYSTEM:
Druckluft maßgeschneidert
für Beschneiung
Druckluft stellt einen
wesentlichen Faktor für ein
optimales Schneiergebnis
dar. Ausschlaggebend ist
zum einen die Einhaltung
der technischen Para -
meter, zum anderen spielt
natürlich die Kostenfrage
eine entscheidende Rolle.
Mit dem SNOWSYSTEM
ist KAESER Kompressoren
in jeder Hinsicht ein
großer Wurf gelungen.
Die Druckluftaustrittstemperatur
bestimmt weitgehend, ob ein Kristallisationskorn
gebildet und somit
erfolgreich beschneit werden kann.
Direktgekuppelte KAESER Schraubenkompressoren
arbeiten von
Haus aus bei sehr niedrigen Betriebstemperaturen
von etwa 80°C.
Der Druckluftnachkühler, der mit einem
Radiallüfter gekühlt wird, reduziert
die Druckluft-Temperatur bei
Standardanlagen bereits auf ca 5°C
über Umgebungstemperatur. Dieser
großzügig dimensionierte Kühler
erlaubt den Einsatz der Schraubenkompressoren
für Beschneiung
ohne zusätzlichen Nachkühler. Für
das SNOWSYSTEM entwickelte
KAESER ein spezielles Regelungskonzept,
das eine Drucklufttemperatur
von 3 – 7°C gewährleistet, die
für die Beschneiung ideal ist.
Das Regelungskonzept beinhaltet
eine im Kompressor integrierte
Druckluft-Temperaturregelung, die
mittels Kühlluftmengenregelung für
den Nachkühler die Einhaltung der
eingestellten Drucklufttemperatur
sicherstellt. Der für die Raum-Temperaturregelung
benötigte Proportionalregler
samt Temperatursensor
ist ebenfalls im Kompressor integriert.
In Abhängigkeit von Raum- und
Drucklufttemperatur sorgt das Konzept
für eine stetige Regelung der
Zu-Fortluftklappen, gegenläufig zur
Umluftjalousie. Die Temperatur im
Kompressorraum wird bei einem
Sollwert zwischen 10 und max.
15°C konstant gehalten.
Die Vorteile von
SNOWSYSTEM:
. Kein zusätzlicher Nachkühler, dadurch
günstiger in der Anschaffung.
. Die gewünschte Drucklufttemperatur
im Bereich 3 – 7°C kann über
Sollwertregler im Kompressor-
Schaltschrank eingestellt werden.
. Konstante Raumtemperatur 10 –
15°C – kein Frostproblem, kein Hitzestau.
. Die Druckluft-Filtration ist betriebsfertig
am Kompressor montiert.
Die Druckluftqualität ent-
TECHNIK
BESCHNEIUNG
Innenansicht der
schlüsselfertigen
Druckluftstation
KAESER
SNOWSYSTEM.
Foto: KAESER
spricht Klasse 1 nach DIN/ISO
8573–1.
. Elektronische Kondensatableiter
sichern zuverlässige Kondensatabscheidung.
. SNOWSYSTEM kann natürlich in
jede Visualisierungs- bzw. Warte-Lösung
einbezogen werden.
. Montagezeit und -aufwand vor
Ort sind minimal.
. SNOWSYSTEM ist komplett verrohrt,
voreingestellt und werksgetestet.
Beschneiungsanwendungen sind
für KAESER ein wichtiger Markt. Die
SNOWSYSTEM-Technologie wird
bereits von Spanien bis Sibirien eingesetzt
und sorgt für ungetrübten
Pistenspaß. SNOWSYSTEM ist mit
Liefermengen zwischen 3,18 bis
42,25 m³/min lieferbar, der Betriebsdruck
reicht von 8 – 9 bar.
i Infos:
KAESER Kompressoren GmbH
info.austria@kaeser.com
www.kaeser.at
4/2009 MOUNTAINMANAGER
49
Auch im Endausbau nur
25 % Beschneiung
Die heurige erste Etappe wird die
beschneibare Fläche am Kitzsteinhorn
um 15 – 20 % auf 34 ha vergrößern.
Da jedoch insgesamt 200
Das Skigebiet der
Gletscherbahnen
Kaprun umfasst
200 ha, davon
130 ha am Gletscher.
Fotos: GLB Kaprun
ha Skifläche zur Verfügung stehen –
davon 130 ha Gletscherfläche – ist
der Beschneiungsgrad dieses Skigebietes
immer noch gering. Sogar im
Endausbau werden es „nur“ 45 bis
50 ha oder ca. 25 % sein. „Diese
sind aber notwendig, da sich der
Trend zur Warmperiode bekanntlich
fortsetzen wird. 1981/82 ist der
Gletscher zum letzten Mal gewachsen.
Seither haben wir pro Jahr
ø 1 m an Mächtigkeit verloren.
Trotzdem bestehen an der stärksten
Stelle noch 100 m. Wichtig ist für
uns, dass das Gletscherbett, sprich
der Fels, als gleichmäßige Fläche zurückbleibt.
Dann ist auch ohne Gletscher
eine gute Bewirtschaftung
möglich – Maschinenschnee vorausgesetzt“,
so Brennsteiner.
Verdreifachung
der Wasserleistung
Auf dem Weg zur Verdreifachung
der Wasserleistung wird die Pumpstation
der ersten Ausbaustufe 120
l/s beisteuern. Sie wird, wie auch die
folgenden beiden, mit je 400 kW-
Pumpensätzen von ITT Vogel ausgerüstet.
Die Elektrotechnik im Pumpwerk
stammt von Siemens, ebenso
das automatische Leitsystem, welches
jedoch nun upgedatet werden
muss. Das Wasser wird aus 1 560 m
Höhe von den Stauseen Hauptstufe
der Verbund Austrian Hydro Power
(VAHP) bezogen und von dort via
Pumpstation Grubbach bergwärts
zum Speicherteich Langwiedboden
gefördert.
Von den 50
SUFAG-Schneema
schinen werden 5
auf Schwenkarm
in exponierten Lagen
eingesetzt.
www.ilf.com
TECHNIK
BESCHNEIUNG
„Ab dort wird 2011 zur bestehenden
Pumpstation Langwiedboden I
eine neue Pumpstation Langwiedboden
II, umfassend ein großes
oberes Pumpwerk mit ca. 120 l/s,
Wasserleistung und ein unteres
Pumpwerk mit ca. 40 l/s Wasserleistung
installiert. Das Wasser wird ab
Langwiedboden für die Schneeproduktion
bergwärts bis in den Bereich
Alpincenter und weiter für die
Nachspeisung des natürlichen,
120 000 m 3 Volumen fassenden
Gletschersees auf 2 340 m verwendet.
Diesen Gletschersee weiter aufzustauen
wurde nach Abklärungen
mit der Behörde aus Naturschutzgründen
verzichtet“, informiert DI
Speckle von ILF den Mountain Manager.
„Im Bereich Gletschersee
wird über eine neue Wasserfassung
Gletschersee II neben der bestehenden
Wasserfassung Gletschersee I
und einer neuen Wasserzuführung
im Jahr 2009 eine neue Pumpstation
Gletschersee II für die Beschneiung
bergwärts des Gletschersees in
Höhen von derzeit ca. 2700 m errichtet.
Somit sieht der heurige Ausbau-Umfang
die Installation des
SCHNEEANLAGENPLANUNG
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FASZINATION ENGINEERING
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ILF Beratende Ingenieure ZT GmbH
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4/2009 MOUNTAINMANAGER
53
Interfab
reüssiert mit JCN
Die Interfab Snowbusiness GmbH Innsbruck meldet einen
Großauftrag für die Lanzen-Beschneiungsanlage Rast -
kogel der Zillertaler Gletscherbahnen sowie Projekte in
Berwang und Ischgl. Weiters wurden die neue Lanze
„RUBIS EVOLUTION“ mit veränderter, geradliniger Kopfform
sowie der Hydrant „Ventil YB“ als Neuerungen in
einer Nullserie präsentiert – sozusagen ein Vorgeschmack
auf die 2010/2011.
Sehr zufrieden scheint die renommierte
Seilbahner-Familie Dengg
mit Interfab Snowbusinbess zu sein.
Anders ließe sich der neuerliche
Großauftrag für den Rastkogel mit
250 RUBIS-Schneilanzen sowie dem
Masterleitsystem Liberty von Johnson
Controls Neige kaum erklären.
In der Baustufe 1 werden 150 RUBIS
R10CC und RUBIS R6ST geliefert, in
der Baustufe 2 nochmals 100 beider
Typen. In den Jahren zuvor hatte Interfab
die Beschneiungsanlagen
Ehrwalder Alm, Hintertux und Finkenberg
für denselben Betreiber
ausgerüstet!
Projekte in Berwang
und Ischgl
Weiters kommt Interfab bei der neuen
Beschneiungsanlage „Thanellerkarlift“
in Berwang mit 60 vollautomatischen
RUBIS und SAFYR zum
Zug. Für eine zukünftige Erweiterung
sind ca. 50 Schächte mit diesen
beiden Schneilanzen vorgesehen.
Versorgt werden die Schneeerzeuger
aus dem neuen 75 000 m 3
fassenden Speicherteich und einer
Pumpstation mit bis zu 200 l/s Wasserdurchsatz
und zwei Kompressoren
á 250 kW.
Ischgl erweitert seine BSA wieder
mit JCN und zwar um 102 Stück der
neuen vollautomatischen RUBIS
R10 EVOLUTION und RUBIS R10 ST.
Damit ist diese JCN-Anlage mit nunmehr
über 800 Lanzen nicht nur die
größte im deutschen Alpenraum,
sondern auch eine der größten
weltweit.
Neuheit:
Rubis EVOLUTION
Basierend auf dem Konzept Oxygen
präsentierte Johnson Controls heuer
auf der Interalpin die RUBIS EVOLU-
TION mit folgenden Verbesserungen:
. Starttemperatur: Optimierte
Funktion im Grenzbereich (1 °C
früher als Rubis CC)
. Betriebsdruck: Minimum 18 bar
Druck
. Schneequalität: Optimierung der
Qualität in allen Betriebsarten
. Der Sprühwinkel erlaubt es, sehr
unterschiedliche Pistenprofile und
-größen abzudecken;
Vorteile der neuen Kopfform:
. Garantiert neue Leistungsergebnisse
. Verbessert den Schutz vor Vereisung
. Erleichtert die Montage / Demontage
. Erleichtert den Transport und die
Lagerung
Der neue Hydrant
„Ventil YB“
. Reduzierter Platzbedarf: H 428 *, L
323 * I 302
. Geringeres Gewicht: 14 kg
. 2 parallele Kolben: 1 für Wasser
und 1 für Luft (Wasser und Luftkreislauf
unabhängig voneinander)
TECHNIK
BESCHNEIUNG
. Entleerung des Luftkreislaufes talseitig
beim Schließen des Ventils
. Reinigung des Luftkreislaufes
bergseitig beim Öffnen des Ventils
. Getriebemotor mit variabler Geschwindigkeit
. Schrittmotor (1 einziger Endschalter)
. Reduzierte Leistung Getriebemotor:
12 W
. Schließen bei Spannungsabfall
(FMT)
. Vereinfachter elektrischer Anschluss
(2 Stecker)
. Sicherheit für Personen: 24 V
Gleichstrom (TBT)
. 3 Druckfühler (Wasserdruck kanonenseitig,
Wasserdruck leitungsseitig,
Luftdruck kanonenseitig)
Das bedeutet zusammengefasst:
. Kompaktheit: im Schacht erreichbar/zugänglich
. Innovative Technologien: Motortype
„bürstenlos“ ohne Endschalter
und Schließen bei Fehlen von
Spannung (Super-Kondensator)
. Sicherheit für Betriebspersonal:
Niederspannung 24V
. Reduzierter Energieverbrauch des
Ventils;
Die neue RUBIS
EVOLUTION
wurde von Interfab
bereits im
April auf der Interalpinpräsentiert.
Im Bild
Mitarbeiter Gerhard
Gapp.
Foto: mak
4/2009 MOUNTAINMANAGER
55
TECHNIK
BESCHNEIUNG
Die neue Doppellanze
Gemini
Aeros ist bereits
am Hintertuxer
Gletscher erfolgreich
im Einsatz.
Schneileistung bis
zu 8l/s.
Foto: Gemini
Der Hype beim Schneeanlagenbau ist
vorüber, die Zahl der Anbieter weiterhin
groß. Folglich befindet man sich in
einer Phase, in welcher der Preis immer
wichtiger wird. Denn die Unterschiede
bei den Produkten selbst sind
marginal. Da muss man schon in anderen
Bereichen wie Service, Beratung
und Komplettangebot suchen. Die Frage
ist, auf welche Zukunft wir zusteuern:
zwei, große Anbieterblöcke á la
Pistenfahrzeuge und Seilbahnen oder
bleibt die Vielfalt. Das könnte der
Markt jetzt noch bestimmen. MM-
Chefredakteur Dr. Kalchgruber führte
dazu ein Interview mit Gemini-Geschäftsführer
DI Gerald Reisenauer.
DI Gerald Reisenauer,
GF von
Gemini in Mürzzuschlag,
stellt
sich auf eine künftig
reduzierte Produktion
von
Schneigeräten ein.
Foto: mak
MOUNTAINMANAGER 4/2009
56
Interview mit DI Gerald Reisenauer,
GF von HDP Gemini:
Zukunft verlangt
weniger Output,
aber offene Systeme
MM-Frage: „Herr Reisenauer, wie ist
das letzte Geschäftsjahr verlaufen?“
Reisenauer:
„Unser Geschäftsjahr erstreckt sich
jeweils von März bis März. Von 08
auf 09 stellte sich ein leichtes Umsatzplus
von ca. 3 % auf 18 Mio. €
ein. Wir haben 650 Lanzen und 50
Propellermaschinen abgesetzt, so
wie die Jahre zuvor.“
MM-Frage: „Was waren die wichtigsten
Projekte 2008?“
Reisenauer:
„Dazu zählen die Aufträge der Zillertaler
Gletscherbahnen mit „Frau
Holle“-Propellermaschinen und der
neuen Areane-Lanze, weiters von
den Lienzer Bergbahnen, Tiroler
Zugspitzbahnen, Leoganger Bergbahnen,Neukirchen/Großvenediger,
Fisser Bergbahnen, BB Veitsch,
Liftanlagen Zahmer Kaiser, Unterbergbahnen
Kössen, Hopfgarten,
Obertauern (Gebr. Krings), in Italien
Lizzolla, Brusson, Maniva, Cimone,
Ronco Carbon, Melette, Kupres in
Bosnien-Herzegowina, Kravavec
und Rogla in Slowenien, Krynica
und Zielenic in Polen.“
MM-Frage: „Welche Entwicklung
nimmt das laufende Geschäftsjahr,
welche aktuellen Projekte stehen
an?“
Reisenauer:
„Bisher liegen derzeit Aufträge von
den Bergbahnen Katschberg,Jungholz
(Pumpstation), Skischaukel
Berwang, Hintertuxer Gletscher
(Ausbau), Hopfgarten (Erweiterung),
Großarl, Berglift Stuhleck/
Semmering, Obergurgl, Braunwald
(CH), Muju in Korea (62 Stk. Aeros)
vor. Ich schätze, dass es heuer einen
allgemeinen Auftrags-Rückgang geben
wird, und zwar nicht aufgrund
der Wirtschaftssituation, sondern
wegen einer gewissen Sättigung einerseits
und den letzten zwei relativ
kalten Wintern. Man kann auch in
den nächsten Jahren im Alpenraum
nicht mehr mit den hohen Stückzahlen
der Vergangenheit rechnen.
Auch der Aufholbedarf in Osteuropa
wird daran nichts Wesentliches ändern.
Die Nachfrage steigerte sich
von 1998 bis 2007 kontinuierlich,
seither ist der Hype erreicht. Die
großen Investitionen der Seilbahnbranche
in der Beschneiung sind
getätigt. Wir als Anbieter müssen
mit einem reduzierten Bedarf auch
leben bzw. uns darauf einstellen
können! Wer große Strukturen aufgebaut
hat, wird sich schwerer tun,
diese zurückzufahren. Aber begonnen
haben wir ja alle mit weniger
Output und haben auch gelebt!“
MM-Frage: „Gibt es einen Lanzenboom
bzw. welche Trends können Sie
erkennnen?“
Reisenauer:
„Wir sind jetzt in der Phase des bloßen
Abtauschens von den Schneigeräten.
Zusätzlich wollen die meisten
eine möglichst schlagkräftige
und vollautomatische Beschneiung
haben. Am liebsten wäre es den Betreibern,
alle 50 m einen Turm platzieren
zu können, und das möglichst
auf beiden Seiten. Kaum jemand
kann und will ja mit sehr vielen
Schneigeräten manipulieren,
daher geht der Trend eindeutig zu
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fixen Installationen – Lanzen oder
Turmmaschinen. Außerdem animiert
unser Abschreibungssystem
nach 10 Jahren zur Ersatzinvestition.
Wer jedoch eine Lanzenanlage betreibt,
braucht nach 10 Jahren nicht
investieren, weil diese für 30 oder
mehr Jahre ausgelegt ist. Dieses
Geld kann der Betreiber stattdessen
in die Infrastrukur stecken und so
am „Image arbeiten“!
MM-Frage: „Trotz der o. a. Sättigung
kommen laufend neue Lanzen auf
den Markt – siehe Interalpin. Wird
dadurch der Verdrängungswettbewerb
angefeuert oder haben tatsächlich
so viele Typen Platz?“
Reisenauer:
„Ja, es gibt sicher 30 – 40 Lanzen am
Markt. Viele versuchen sich in eine
Sogwirkung hineinzubegeben, die
längst nicht mehr existiert. Grundsätzlich
ist zu bedenken, dass es
nicht um die Lanze allein geht, son-
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TECHNIK
BESCHNEIUNG
Anlieferung der Areane-Lanzen am Hintertuxer Gletscher
mit dem Helikopter. Foto: Gemini
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4/2009 MOUNTAINMANAGER
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57
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TECHNIK
BESCHNEIUNG
Der Pumpstationsbau
hat bei
Gemini 2008 an
Bedeutung gewonnen.
Foto: Gemini
Die optimierte
S20 „Frau
Holle“ als Turmlösung
in Großarl.
Foto: Gemini
MOUNTAINMANAGER 4/2009
58
dern um die ganze Peripherie. Die
Lanzen machen nur 20 % vom
Gesamtpreis einer Schneeanlage
aus. Daher ist es auch nicht so
dramatisch, wenn eine Lanze z. B.
10 % mehr kostet. Das sind vom Gesamtinvestitionsbetrag
dann nur
noch 2 %. Wichtiger für den Kunden
ist, einen guten Partner für das
komplette System zu finden.
Eine Lanzenanlage verbraucht im
Vergleich zu einer Propelleranlage
wesentlich weniger Energie. Wir liegen
mit unseren Gemini ECO sehr
gut.
Eine weitere Reduzierung des Energieeinsatzes
wäre durchaus möglich,
aber in der Praxis werden wieder
andere Nachteile wie instabiles
Schneiverhalten bei raueren Wetterbedingungen
oder Vereisungsgefahr
und kompliziertere Regelung
verstärkt. Aus diesen Gründen treiben
wir die Entwicklung in diesem
Richtung auch nicht besonders voran.“
MM-Frage: „Wie sieht derzeit eure
Lanzen-Produktpalette aus? Welches
Gerät ist für welche Anwendung vorgesehen?“
Reisenauer:
„Wir haben drei Arten von Typen in
der Produktpalette: die Gemini Aeros
mit Schwerpunkt hohe Leistung
im Grenztemperaturbereich (ab 0°C
FKT bei 70 % Luftfeuchtigkeit), die
Gemini Eco mit Schwerpunkt Funktionalität,
Einfachheit, kostengünstig
und die neue Gemini Areane mit
Schwerpunkt „große Schneemen-
ge“ – sie setzt in
der Doppelkopf-
Ausführung bis
8 l/s durch. Die
Schneier am HintertuxerGletscher
sind sehr
zufrieden mit der
Areane und haben
bereits wieder
nachbestellt.
Alle Typen gibt es
in der Variante
mit zuschaltbaren
Düsen und mit
Zentralluft oder
Rucksack-Kompressor. So kann jeder
Betreiber gemäß seinen Prioritäten
entscheiden: Preis, Grenztemperatur
oder extreme Menge. In vielen
Fällen werden die Typen auf einer
längeren Piste auch gemischt
bestellt, z. B. unten Aeros, oben
Areane oder Eco etc.“
MM-Frage: „Wie reüssiert die Propellerkanone
Frau Holle S20A nach
den Optimierungen?“
Reisenauer:
„Wir hatten früher etwas Imageprobleme
mit der damaligen S10 bezüglich
Leistungsfähigkeit. Daraufhin
wurden Verbesserungen bei der
Aerodynamik durchgeführt und die
Bedienungseinheit an der Maschine
wurde extrem vereinfacht. Die neue
S20 ist extrem gut im Grenztemperaturen
um die 0° C. Leider konnten
wir das beim Schneitest in Lech
nicht zeigen, da die Temperaturen
immer um die – 10° C lagen. Große
Referenzen sind Lienz, Hopfgarten,
Hintertuxer GLB oder Kravavec, Kupres,
Rogla. Leider dauert es einige
Zeit, bis die Kunden uns auch als
kompetenten Propellermaschinenhersteller
akzeptieren. Aber es wird
von Jahr zu Jahr besser.“
MM-Frage: „Wie entwickelt sich der
Bereich Pumpstationsbau?“
Reisenauer:
„Der Pumpstationsbau hat sich bei
uns weiterentwickelt, 15 – 20 Projekte
werden jährlich schlüsselfertig
abgewickelt. Wir haben am Sektor
Hydraulik bereits viel Know-how
aufgebaut und kommen deswegen
immer häufiger als Generalunternehmer
zum Zug. Vor allem unsere
Detailplanung, die hydr. Auslegung,
unsere große Erfahrung und die
hochwertigen Komponenten sowie
professionelle Montage garantieren
Pumpanalgen mit hohem, langem
Nutzwert. Wir erwirtschaften damit
ein Drittel vom Gesamtumsatz.“
MM-Frage: „Wie erleben Sie die derzeitigen
Prozesse am Beschneiungsmarkt
unter den Anbietern? Ist
die Entwicklung „kundenfreundlich“
und „nachhaltig“?
Reisenauer:
„Ich bin der Meinung, dass die Weitsichtigkeit
bei den Kunden in punkto
offene Steuerungssysteme oft
nicht gegeben ist. Dadurch begibt
man sich in Abhängigkeit von einem
Anbieter, die mit uns nie passieren
könnte. Denn Gemini setzt
nur ein offenes System mit einer
standardisierten Industriesteuerung
ein, die jeder Techniker weltweit bedienen
und servicieren kann. Damit
lässt sich jeder Schneeerzeuger
steuern. Solche Bindungen entsprechen
eigentlich nicht dem Zeitgeist“
MM-Frage: „Der Preisverfall dominiert
doch seit Jahren die Schneiszene.
Ist das nicht ruinös auf Dauer?“
Reisenauer:
„Das ist eine ganz normale wirtschaftliche
Entwicklung, eine kaufmännische
Tatsache. Wenn die Produktattraktivität
hoch und die Anzahl
der Hersteller klein ist, kann
man natürlich einen besseren Verkaufspreis
erwirtschaften als jetzt.
Wir setzen hier eher auf Service,
Wartung und Beratung. Global wollen
und können wir nicht mitspielen,
dafür gezielt in Österreich und
angrenzenden Alpenstaaten bzw.
Osteuropa. Wir müssen uns nicht
auf einen ruinösen Preiskampf einlassen
und könnten dank unserer
Firmenstruktur auch mit kleineren
Stückzahlen existieren.“
MM: „Herr Reisenauer wir danken.“
AGRU BIOplus steht für eine völlig
neue Generation von Dichtungsbahnen
für den Wasserbau. Durch
die beidseitig strukturierten AGRU
MICORSPIKE Dichtungsbahnen
können steile Böschungen in exponierten
Lagen standsicher gebaut
werden. Bei Speicherteichen im alpinen
Bereich ist dies von enormem
Vorteil, da sich damit die Speicherkapazität
erhöhen lässt. Das dort
gespeicherte Wasser wird während
der Wintersaison für Beschneiungsanlagen
genutzt und im Sommer
gibt es für die Bergbahnen einen
Mehrwert als touristisches Ausflugsziel.
Positive Beeinflussung
des Wassers
AGRU BIOplus Dichtungsbahnen
werden sowohl bei der Herstellung
als auch bei der Verlegung durch ein
spezielles Verfahren nach dem Wissenschafter
Dr. Hans Ellmauer energieangereichert
und sind so in der
Lage, das Wasser positiv zu beeinflussen.
Durch diese Eigenschaft heben
sich AGRU Dichtungsbahnen
klar von anderen Produkten ab.
Erstmals wurde dieses System vor
ca. 10 Jahren beim Bau des Pengelstein-Speicherteiches
in Kitzbühel
eingesetzt. Die Erwartungen an das
Produkt wurden übertroffen: „Kitzbühel
ist und war immer ein Vorreiter
bei neuen Technologien. Der
Feldversuch Kitzbühel ist einzigartig.
Der Speichersee am Pengelstein
weist bis heute keine störende Algenbildung
auf“, bestätigt technischer
Direktor Ing. Peter Rudig. Kitzbühel
hat mittlerweile fünf Speicherteiche
mit dem BIOplus System
ausgestattet!
Zahlreiche, über Jahre nachgewiesene,
ökologische und ökonomische
Vorteile machen die AGRU
BIOplus Dichtungsbahnen zu einem
essentiellen Element von Beschneiungsanlagen.
Einerseits erhöht
sich die Wasserqualität und die
Algenbildung bleibt aus. Andererseits
verändert sich die Kristallstruktur,
wodurch die Piste länger haltbar
und atmungsaktiver wird. Kosteneinsparungen
sind sowohl aufgrund
der längeren Nutzbarkeit der beschneiten
Piste, als auch durch einen
reduzierten Wasserverbrauch
zu erreichen. Energetisiertes Wasser
hat außerdem den großen Vorteil,
dass es bei höheren Wassertemperaturen
schneibar ist.
Zum Unternehmen
AGRU ist Spezialist für die Produktion
und den weltweiten Vertrieb innovativer
Kunststoffprodukte. Das
AGRU Produktportfolio reicht von
Druckrohren, die z. B. bei der Druckluftversorgung
der Schneekanonen
und Schneilanzen zum Einsatz kommen
und Halbzeugen über Betonschutzplatten
bis hin zu Dichtungsbahnen.
Dabei setzt AGRU auf einen
kontinuierlich hohen Standard und
intensive Verbesserungsarbeit.
TECHNIK
BESCHNEIUNG
AGRU BIOplus –
die energetisierenden
Dichtungsbahnen
Österreich, Zentrum des Wintertourismus. Kilometerlange Pisten, Pulverschnee, Hüttengaudi
– um in diesem wichtigen Wirtschaftszweig erfolgreich sein zu können, müssen
die Pisten bei jeder Witterung optimal beschneit und präpariert sein. Dies wird durch
die AGRU BIOplus Dichtungsbahnen unterstützt, die im oberösterreichischen Bad Hall in
einem Spezialverfahren hergestellt werden.
AGRU BIOplus Dichtungsbahnen für den Umweltschutz.
Fotos: AGRU Kunststofftechnik GmbH
Mit einem Exportanteil von 90 %
hat sich AGRU einen internationalen
Namen gemacht und sorgt vor allem
im Rohrleitungs- und Apparatebau
sowie in der Umwelt- und Bautechnik
für maximale Sicherheit und
Dichtheit – den nachhaltigen Umweltschutz
immer im Auge.
4/2009 MOUNTAINMANAGER
59
TECHNIK
BESCHNEIUNG
Seit die Schweizer NESSy nach dreijähriger Entwicklungszeit zur Saison
2007/2008 erstmals „auftauchte“, definiert sie für viele die Verhältnisse
am internationalen Schneimarkt neu. Gegenüber vergleichbaren HD-Erzeugern
positionieren sich die ein- oder mehrstufigen Bächler-Lanzen
mit deutlich geringeren Luft- und damit Energieverbräuchen. Mit sehr
guten Grenztemperatur-Leistungen „schiessen“ sie dabei gleichzeitig
gegen herkömmliche ND-Propelleraggregate, die plötzlich in ihrer ureigenen
Domäne in Sachen Energieeffizienz, Anschaffungskosten und
Lärmentwicklung ganz alt aussehen.
MOUNTAINMANAGER 4/2009
60
Vom Labor auf die Piste
Die Entwicklung des Neuen Energieeffizienten
Schnei-Systems verband
unter Federführung der
Schweizer Förderagentur für Innovation
– KTI – jahrelange Praxiserfahrung
mit echter Grundlagenforschung.
Auf der einen Seite der
Auf den Spuren
von NESSy
Das Zeug
zum legendären
Schneespeier
Bei erfolgreichen Vorführungen bewähren sich die NESSy-Lanzen laut Bächler vor allem auch im Grenztemperaturbereich
gegenüber konventionellen ND-Aggregaten.
Schweizer Düsenspezialist MVT AG
micro technologies aus Port bei Biel
und die Bächler Top Track AG, seit
über zwanzig Jahren im Schneeerzeuger-Vertrieb
tätig (u. a. HKD,
Top Gun) und seit 1999 mit der eigenen
HD-Technologie Vanessa am
Start. Die wissenschaftliche Model-
lierung der relevanten Schnei-Parameter
übernahmen Fluid- und Thermo-Ingenieure
der FH Nordwestschweiz
(FHNW) und Schnee-Experten
des Instituts für Schnee- und
Lawinenforschung SLF Davos. Insgesamt
drei Jahre dauerte das KTI-
Projekt mit Investitionen von rund
1,3 Millionen Franken – davon alleine
150 000 Franken für einen eigenen
Klimawindkanal. Der Anteil der
industriellen Partner Bächler und
MVT lag dabei deutlich über
700 000 Franken.
„Wie andere Hersteller haben wir
vor diesem Projekt unsere Schneilanzen-Technologie
immer wieder
aus der Praxis heraus verbessert“,
erklärt Bächler-VR Claus Dangel, der
seit 1999 gemeinsam mit Bruno
Koch den Auwer Schneebearbeitungs-Spezialisten
leitet. Bis heute
weltweit über 4 000 Vanessas boten
dafür den entsprechenden Ver-
suchsraum. „Trotz deutlichen Fortschritten
bei Schneileistung und
Energieverbrauch stießen wir jedoch
wie viele andere an die Grenzen
der konventionellen HD-Technologie.
Erst die Grundlagenarbeit
der FHNW-Ingenieure und SLF-Forscher
lieferte uns die belastbare Matrix,
mit der sich die systemspezifischen
Vorteile des Lanzen-Prinzips
mit dringend notwendigen Grenztemperatur-Qualitäten
und echten
Energieeinsparungen verbinden ließen,“
resümiert Dangel die inzwischen
patentierte praktische Umsetzung
durch Bächler und MVT.
Neuartige Düsen optimieren die
Nukleations- und Einkeimungsphasen
der Schneekristallation, wobei
die Anordnung der Nukleator- und
Wasserdüsen an den ein- oder
mehrstufigen NESSy-Lanzenköpfen
durch günstige Tröpfchen-Flugbahnen
eine volle Ausnutzung der Umgebungskälte
gewährleisten soll.
Manuell oder automatisch zuschaltbar
decken dabei die mehrstufigen
Systeme einen breiten Temperaturbereich
ab. Als kritische Praxiswerte
für den Schneibeginn mit NESSy
nennt Bächler mit 4°C Lufttemperatur
und 20-30 % Luftfeuchtigkeit
(entspr. ca. –1°C FK). Bedingungen,
wie sie bisher nur mit ND-Aggregaten
zu meistern waren.
Schottischer Umgang mit
Ressourcen
Angeblich bis zu 80 Prozent weniger
Kompressorleistung im direkten
Betriebsvergleich zu herkömmlichen
HD-Lanzen und die bei Grenztemperaturen
hinsichtlich der Anschlussleistung
von 1,7 kW (entspr.
max. 150 Nl/min Druckluft) fast
schon vernichtend bessere „Papierform“
gegenüber ND-Aggregaten
(im Schnitt: 25 bis 30 kW) – die
schottischen Namenswurzeln sind
durchaus bewusst gewählt.
Doch anders als beim sagenhaften
Urtier lassen sich die Auftritte der
Zentralschweizer NESSy inzwischen
bestens dokumentieren. Claus Dangel:
„Neben ständigen Begleitmessungen
während der Entwicklung
haben wir auch die Eigenschaften
unserer Serien-Produkte unter anderem
durch das Umweltamt Graubünden
unabhängig überprüfen
lassen.“ Dies gilt insbesondere für
die Schallmessungen, die den Bächler-Lanzen
einen besonders leisen
Betrieb bescheinigen, der nun vielfach
erstmals den HD-Einsatz auf
wohnnahen Pisten erlauben könnte.
Und auch beim umfassenden MM-
Schneitest Lech 2009 ging NESSy
erfolgreich an den Start. „Die Lecher
Ergebnisse haben unsere eigenen
Werte vollauf bestätigt, wobei
wir uns natürlich eine stärkere Berücksichtigung
des Grenztemperaturbereiches
gewünscht hätten. Die
durchweg kalten und windstillen
Wetterbedingungen stellten die
technischen Leistungsgrenzen herkömmlicher
HD-Technologien nicht
wirklich auf die Probe und boten
den Leistungsfressern im ND-Bereich
eher günstige Voraussetzungen,“
merkt der Bächler-Marketingchef
Dangel an.
Bis zu 2 Grad „wärmer“ als herkömmliche
Lanzen schneie NESSy
und gerade in diesem kritischen
Grenztemperaturbereich garantiere
der weitaus geringere Leistungsbedarf
bei vergleichbarer Schneemen-
TECHNIK
BESCHNEIUNG
ge eine 15-20fach höhere Produktivität
gegenüber einer modernen
Propeller-Maschine. Noch um das
8-10fache überträfen die neuen
Lanzen bei idealer Schneikälte die
ND-Aggregate. Claus Dangel rechnet
hoch: „Bei identischem Energieeinsatz
lassen sich mit etwa 15 NES-
Sy-Lanzen 800 bis 1 000 Meter Piste
zuverlässig beschneien.“
Breite Märkte „schlank“
erobern
Bei aller rechnerischen Theorie –
NESSy ist heute wohl sicherlich die
HD-Technologie mit dem breitesten
Anwendungsspektrum im Neu- und
Ausbau, bei Nach- und Aufrüstungen
und eben auch im Systemwechsel
bestehender Anlagen. Fast
schon gelassen optimistisch blickt
man deshalb in Auw auf die Marktchancen.
„Wer sie gesehen hat, ist davon
überzeugt!“, umreißt Claus Dangel
kurz und knapp das zentrale NESSy-
Die Bächler-Führung
rüstet auf
(v.l.): Geschäftsführer
Bruno
Koch und Verkaufsleiter
Claus
Dangel präsentieren
einen neuen
Schweiß-/
Schneidroboter
als Teil der Kapazitätssteigerung
am Standort
Auw.
Wenn der Winter Unterstützung benötigt:
PUMPEN • ARMATUREN • SYSTEME • SERVICE
für Beschneiungsanlagen - inklusive fachkundiger Beratung
bei Auslegung der hydraulischen Systeme (Referenzanlagen)
KSB Österreich GesmbH
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Telefon +43 (0)5 910 30 - 0*
KSB ist zertifiziert nach ISO 9001:2000 / ISO 14001 / OHSAS 18001
Vertriebsniederlassungen:
A-4035 Linz, Franzosenhausweg 49a · DW-860
A-5020 Salzburg, Fürbergstraße 55 · DW-820
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4/2009 MOUNTAINMANAGER
61
TECHNIK
BESCHNEIUNG
Die NESSy-Lanzenkomponenten
werden bei Armec
komplett gefertigt
und mit
allen MVT-Düsen
bzw. Anschlussvorrichtungen
versehen.
MOUNTAINMANAGER 4/2009
62
Marketingargument, das nach ersten
sporadischen Vorführungen
2007/2008 bereits im vergangenen
Jahr das Lanzengeschäft von Bächler
auf über 300 platzierte Einheiten
in den bisherigen Stammgebieten
Schweiz und Süddeutschland
brachte. Waren darunter noch diverse
Vanessa-Lanzen, will man sich
jetzt voll auf NESSy konzentrieren.
Rund 90 Vorführgeräte sind derzeit
weltweit im Einsatz – bereits in diesem
Jahr soll mit Komplettlanzen
und Nachrüstsätzen für bestehende
Bächler- und Fremdfabrikate die
1 000er-Marke erreicht werden. Für
2010 plant Dangel insgesamt 2 000
NESSy-Platzierungen.
Als Zielmärkte visiert Bächler natürlich
auch die großen Märkte in Russland
und China sowie Nordamerika
an, wo Nessy gerade auf der zurückliegenden
Vorführtour quer über
den Kontinent große Erfolge feierte.
Dort wie in den europäischen Märkten
fällt das „schlanke“ Vertriebsmanagement
auf. Keine eigenen Vertretungen,
Händlerunternehmen
nur in entlegeneren Marktregionen
– kompetente Ansprechpartner vor
Ort mit „direktem Draht“ in die Auwer
Zentrale sollen es richten. Claus
Dangel: „Als zentraler Hersteller/
Lieferant können wir auf eine große
Organisation verzichten, zumal wir
nahezu keinen Aftersale-Aufwand
haben. Insgesamt fallen pro Jahr
vielleicht fünfzig 50 Ersatzdüsen
an.“
Bächler versteht sich auch nicht als
Systemlieferant oder Anlagenbauer:
„Unsere Schneeerzeuger lassen sich
tatsächlich mit allen Versorgungs-
und Steuerungskonzepten kombinieren,
da müssen wir die Planer
oder Installationsspezialisten vor
Ort nicht unnötig konkurrenzieren.“
Erstmals entschied sich Bächler
jetzt im skandinavischen Markt
für die Lizenzmontage – freilich nur
für den Stahlbau. Die Kerntechnologie
aus Lanzenkopf, -rohr und Versorgungsanschlüssen
kommt weiterhin
aus der Schweiz. „Wir hatten
auch schon Anfragen von Mitbewerbern
zur Übernahme von NESSy
ins eigene Vertriebsprogramm, allerdings
in Verbindung mit eigener
Fertigung – dies mussten wir ablehnen.“
Swiss Made
mit Perspektiven
Machten die Schneeerzeuger vor
zwei Jahren noch rund die Hälfte der
Geschäftstätigkeit von Bächler Top
Track aus, sind es heute bereits 70 –
80 %. Die geplanten Verkaufsstückzahlen
würden schon 2010 die
100 %ige Auslastung der Schweizer
Stammproduktion bedeuten. Deshalb
wird derzeit insbesondere am
Standort Auw kräftig investiert.
Hier fertigen heute insgesamt 12
Mitarbeiter neben der Bächler-Pisten-
und Loipentechnik alle Stahlbau-Komponenten
der verschiedenen
NESSy-Ausführungen – die Düsen
kommen vom Westschweizer
Entwicklungspartner MVT micro
Mehrere CNC-
Fertigungszentrengewährleisten
in Emmenbrücke
die hohe
Fertigungsqualität
auch bei hohen
Stückzahlen.
Fotos: Baechler/tb
technologies. Das Fräsen, Formen,
Schweißen und Pressen der Vollalumium-Komponenten
– Lanzenkopf,
ein- oder mehrstufige Rohre und
Abschlusselemente mit Wasser- und
Luftanschlüssen – übernimmt der
angestammte Bächler-Partnerbetrieb
ARMEC Mechanik AG im nur
rund 30 Kilometer von Auw entfernten
Emmenbrücke. Der Fachbetrieb
mit hoch spezialisierten Fachkräften
und mehreren CNC-gesteuerten
Fertigungszentren lieferte auch
schon die Alu-Komponenten der
Bächler-Vanessa-Lanzen.
Ungeachtet des momentanen Erfolgs
– bei Bächler wird schon an der
NESSy-Zukunft gearbeitet: Wiederum
im Rahmen von KTI-Projekten
entsteht nicht nur ein einfach zu
handhabender Effizienzrechner auf
Basis wissenschaftlicher Schneiparameter
– intensiv wird auch an der
weiteren (wirtschaftlichen) Optimierung
der NESSy-Technologie
geforscht. „Unser Ziel bleibt die
‚0-Lösung’ im Druckluftbedarf,“
postuliert Claus Dangel. Nicht als
zukünftige Konkurrenz im eigenen
Hause sieht der Marketing-Leiter
dabei die V-Strahl-Technologie, die
unter dem Namen „Ballistic Snow“
gemeinsam mit dem australischen
Bächler-Partner Mitch Dodson vor
knapp drei Jahren erstmals vorgestellt
wurde. Mit umfassenden Feldtests
in der kommenden Wintersaison
sollen die propellerlosen Aggregate
die Serienreife erhalten und
dann unter dem Namen „Sno Tek“
als wirtschaftliche Alternative gegenüber
großen ND-Erzeugern antreten.
tb
Die Top Projekte
der Saison 2008
Nach einem erfolgreichen Ausbau
in Garmisch-Partenkirchen wurde
2008 auch bei der zweiten Ausbaustufe
Lenko vertraut. Es wurden 30
LENKO Schneeerzeuger – konkret 5
Stk. FA 540 Whisper-Quiet; 11 Stk.
FA 540 Whisper, 14 Stk. FA 540, 11
Stk. LENKO Schneilanze Orion in
Betrieb genommen. Ein weiteres
größeres Projekte des Jahres 2008
waren der Bau der Beschneiungsanlage
bei der Berchtesgadener Berg-
bahn. 13 Stk. FA 540 Whisper-
Quiet, 2 Stk. FA 540, 40 Stk. LENKO
Schneilanze Orion.
Darüber hinaus gab es Erweiterungen
bei sehr zufriedenen Lenko-
Kunden, wie zum Beispiel:
. Skilifte Lech:13 Stk. FA 540,
. Alpendorf Bergbahnen: 5 Stk. FA
380,
. Brauneck Bergbahn: 10 Stk. FA
540,
. Steinplatte-Waidring: 5 Stk. FA
540,
TECHNIK
BESCHNEIUNG
Lenko – eine Erfolgsgeschichte
Die 1992 gegründete Firma
Lenko Handels GmbH als
Tochterunternehmen der
1955 gegründeten Lenko
Snow AB blickt auf eine erfolgreiche
Vergangenheit zurück.
Firmengründer Lennart
Nilsson ist stolz, auch 2008
ein erfolgreiches Jahr abgeschlossen
zu haben.
Die LENKO Europazentrale
in
Radfeld vor der
Auslieferung
der Schnee-Erzeuger
. Bayrische Zugspitzbahn: 4 Stk. FA 540 und 9 Stk.
LENKO Schneilanze Orion,
. Stanser Skilifte: 4 Stk. FA 540 Whisper,
. Forsteralm Skilifte: 3 Stk. FA 540,
. Bergbahnen Filzmoos: 10 Stk. FA 540,
. Gerlitzen Kanzelbahnen: 5 Stk. FA 540
KSB Expertentag in Tirol
Planer und Experten aus dem Bereich Energie und Wasserwirtschaft
folgten der Einladung von KSB Österreich
zum Austausch von Know-how und Erfahrungen beim
Bau von Hochwasserschutz anlagen am 28. Mai in den Reschenhof
nach Mils.
Beim KSB
Expertentag waren
die SchwerpunktthemenHochwasserschutz
und
Pumpe als
Turbine.
Foto: KSB
Und auch für 2009 zeichnet sich bereits als erfolgreiches
Jahr ab, so Markus Granbacher von der Marketing-Abteilung.
Mit den ersten Großprojekten in Bad Leonfelden
(Sternsteinlifte) und der Skiliftgesellschaft Jungholz
ist die Produktion bereits voll im Gange. Weitere Projekte
für 2009 stehen noch an!
Das zweite Schwerpunktthema des Tages ergibt
sich aus dem Bedarf nach alternativen Energien für
die Zukunft, wofür gerade die Region Tirol hohes
Potential aufweist. KSB präsentierte „Eine gute Lösung
– die Pumpe als Turbine – und stellte zu beiden
Themen mit den Vortragenden DI Bernd Kothe und
Wolfgang Rösler 2 Experten der KSB AG zur Verfügung,
die mit Wissen und Erfahrung aus weltweiten
Projekten punkten.
Der Erfolg: ein gemeinsames Netzwerk interessierter
Teilnehmer, die auf neu gewonnene Aspekte
und einem gemeinsamen Wissensstand aufbaut.
Das Resumee von Andrea Parzer-Belmonte dazu:
„Wenn aus Vorträgen spontan Planskizzen für neue
Lösungen direkt auf den Präsentationsunterlagen
entstehen, Ideen und Erfahrungen diskutiert werden,
dann hat sich der Tag gelohnt.“
Eine schöne Geste: Der eingehobene Veranstaltungsbeitrag
geht zu 100 % an den Blinden- und
Sehbehinderten Sport Tirol!
4/2009 MOUNTAINMANAGER
63
TECHNIK
BESCHNEIUNG
Beschneiungsplaner Brigger + Käch
Integrierter Ingenieurs-Mehrwert
Seit über 30 Jahren ist die Brigger+Käch
Bauingenieure AG in der Planung von
Beschneiungsanlagen aktiv. Auch heute
noch, da diverse Schneeanlagen-Hersteller
als Generalunternehmer oder Fachunternehmen
– etwa aus dem Elektronikbereich
– planerische Dienstleistungen
mit erbringen, liegt das Büro aus
Reussbühl bei Luzern als einer der wenigen
spezialisierten „Generalplaner“ im
Schneisektor mit seinen umfassenden
und durchweg langfristig angelegten
Projekten gut auf Kurs.
MOUNTAINMANAGER 4/2009
64
Seine erste Beschneiungsanlage
realisierte das Reussbühler Büro bereits
1988 in Grächen – gewissermaßen
als Begleitprojekt zur bautechnischen
Gesamtplanung der Hannigalpbahn.
War schon diese Anlage
mit ihrer damals noch eher unüblichen
fix installierten Versorgung
richtungsweisend, markiert Lenzerheide
1996 als erstes Schweizer
Bergbahnunternehmen mit einer
vollautomatischen Lanzenanlage einen
weiteren Meilenstein.
Ebenfalls seit 1988 ist Dipl.-Ing.
Franz Käch im Unternehmen, das er
nach dem Tode von Gründer Leopold
Brigger als Alleininhaber leitet.
Insgesamt zwölf Mitarbeiter beschäftigt
Brigger+Käch heute, die
neben der Planung und Realisierung
von Beschneiungsanlagen weiterhin
klassische Bauingenieur-Leistungen
in den Bereichen Wohnungs-
und Gewerbebau erbringen.
Etwa 40 bis 60 % der Geschäftstätigkeit
macht der Schneisektor pro
Jahr aus, wobei dieser Anteil weniger
durch konjunkturelle Schwankungen,
sondern durch die jeweils
anstehenden Realisierungsstufen
der zahlreichen langfristig angelegten
Entwicklungsprojekte bestimmt
wird.
Ressourcenplanung und -sicherung ist einer der Schwerpunkte von Brigger+Käch,
wie hier beim Speichersee der Elsigenalpbahnen in Frutigen
Intensive Beratungsleistungen der
Brigger+Käch-Spezialisten in nahezu
allen Projektstufen – von der Ressourcen-
und Bedarfsplanung bis
hin zur klassischen Bauleitung – machen
eine hohe Vorort-Präsenz erforderlich.
Entsprechend konzentrieren
sich die Reussbühler vorrangig
auf den Schweizer und allenfalls
süddeutschen Raum. Dabei weist
die lange und ständig aktualisierte
Referenzliste (www.brigger-kaech.
ch) Projekte in nahezu allen Höhenlagen
auf. Noch mehr als die ebenfalls
verzeichneten realisierten Pistenkilometer
beeindruckt dabei jedoch
die Nachhaltigkeit der Partnerschaften,
die Brigger+Käch mit
Kunden der unterschiedlichsten Unternehmensgrößen
pflegt.
Kundenbindung
und Innovation
„Wir planen auf Wunsch von A bis
Z“, umschreibt Dipl.-Ing. Franz
Käch kurz und knapp das umfassende
Leistungsangebot im Schneibereich,
das heute von langfristigen
Entwicklungskonzepten mit umfassenden
Bewertungsleistungen
(Wirtschaftlichkeit, UVP, etc.) über
die mehrstufige Realisierung von
Komplettanlagen, bis hin zur Ergän-
zung von neuen oder der Nachrüstung
bestehender Anlagensträngen
reicht. Nicht anders als im klassischen
Ingenieursbau versteht sich
Brigger+Käch dabei als Schnittstelle
zwischen Bauherren und ausführenden
Unternehmen.
Entsprechend paarte sich über die
Jahre die bautechnische Kernkompetenz
der bedarfs- und standortgerechten
Bemessung und Ausführung
einer langlebigen Versorgungsinfrastruktur
mit spezifischen
geo-hydrologischen Kenntnissen, in
Schneiphysik und -technologien,
sowie der Beschäftigung mit Entwicklungen
im Steuerungsbereich
und letztlich auch der Gestaltung
zeitgemäßer Skigebiets-Strukturen.
„Diese Erfahrungen sind entscheidend
für unsere Arbeit mit lokalen
Wasserexperten und den Schneimeistern
bei unseren Kunden, als
unseren wohl wichtigsten Ansprechpartnern
für die Ausgangsplanung
und den späteren Betrieb,“
unterstreicht Franz Käch. Gleichzeitig
sichere das Knowhow auch die
Wirtschaftlichkeit der Investitionen:
„Grundsätzlich gestalten wir unsere
Planung ‚offen’ gegenüber allen
weiteren Schritten unserer Bauherren“.
Vor allem hier unterscheide man
sich als „Generalplaner“ heute von
„Generalunternehmern“ etwa aus
den Reihen der Schneitechnik-Hersteller
oder Teilprojektanten aus
dem Elektronik- oder Hydraulik-Bereich,
die aus nachvollziehbaren
Gründen gewisse Technologien bevorzugten.
Die gelte sowohl für die
grundsätzliche Bedarfsplanung und
entsprechende Ressourcenbereitstellung
als auch für die Bemessung
und Steuerungsarchitektur der
Wasser/Luft-Infrastruktur: „Unsere
transparenten Gesamtkonzepte
binden die Auftraggeber in der Realisierung
einzelner Stufen nicht an
uns, ebenso lassen sich unsere heute
grundsätzlich ‚hybrid’ ausgeführten
Pump- und Kompressor-Stationen
über die offene SPS-Technologie
problemlos an neue Steuerungen
anpassen.“
Offene Architektur
Die offene Architektur erlaubt ebenso
die problemlose Einbindung neuartiger
Schneeerzeuger, wie einen
reibungslosen Wechsel von Pum-
www.trm.at
www.gussrohre.com
pen- oder Kompressoren. Gerade
hinsichtlich der langen Standzeit
fachmännisch verlegter Rohrsysteme
ist dies eine wichtige Voraussetzung
für die nachhaltige Wirtschaftlichkeit
von Beschneiungsanlagen.
So erneuerte Brigger+Käch auf
2007/2008 die Pumpen auf seiner
zwanzigjährigen Grächener Premie-
Schneesicher!
TECHNIK
BESCHNEIUNG
ren-Anlage und verdoppelte dabei
die Pumpenleistung des heute auf
insg. 8 Kilometer angewachsenen
Beschneiungsnetzes auf 270 m 3 /h.
Dabei konnten alle 1988 fix verlegten
Rohrleitungen weiter benutzt
werden. tb
Mit einer Versorgungsleitung aus duktilem Gusseisen
und der längskraftschlüssigen VRS ® -T-Verbindung
bis 100 bar.
VRS ® -T
Planung von
A-Z(ermatt): von
Brigger+Käch
stammt das
langfristige Beschneiungs-Gesamtkonzept
mit
derzeit insgesamt
drei Speicherseen
und
zehn Pumpstationen
mit insg.
6 000 kW Leistung.
Alle Erweiterungen
der
letzten fünf Jahre
wurden durch
das Reussbühler
Büro realisiert.
Fotos:
Brigger+Käch
Schneeanzeige_d.indd 1 4/2009 MOUNTAINMANAGER
26.06.2009 10:51:36
65
TECHNIK
SCHNEEHÖHENMESSUNG
PowerGIS reagiert auf Verunsicherungen
am Markt durch Wettbewerber
ARENA GPS+
Schneehöhenmessung integriert
Fleet Manager zur Superlösung
Seit der letzten Interalpin ist die Verwirrung
in punkto Schneehöhenmessung
perfekt. Etliche Anbieter behaupten inzwischen,
über ein solches System zu verfügen
– frägt man jedoch genauer nach,
bekommt man wenig bis gar keine Informationen.
Kein Wunder, denn bis auf ein
einziges System, nämlich das ARENA GPS+
von der Salzburger Firma PowerGIS, kann
keiner auf wirkliche Referenzen verweisen!
Das sind alles Fahrtenschreiber-Lösungen,
die sich zum größten Teil auf die altbekannte
Radarsonde von Sensors & Software
stützen. Und mit Radar kann man
weder mobile Messungen durchführen
noch auf Veränderungen der Schneekonsistenz
richtig reagieren.
Nun ergreift PowerGIS die Initiative und
hilft den vielen Betreibern, die bereits den
„Fleet Manager“ in ihrer Pistenfahrzeug-
Flotte einsetzen: die beiden „Welten“ werden
zusammengeführt, so dass es künftig
nur noch eine einzige Gesamtlösung für
das SNOWmanagement gibt – nämlich
das neue ARENA GPS+ !
MOUNTAINMANAGER 4/2009
66
ARENA SNOWmanagement – EINE Lösung für ALLES.
Die Salzburger Firma PowerGIS hat immer die Schneehöhenmessung
als oberste Priorität im Visier gehabt
und die Entwicklung aus dieser Zielsetzung heraus betrieben.
Das ist ein Einzelfall. Alle anderen Systeme sind
sozusagen „Anhängsel“ an Fahrtenschreiber-Lösungen,
wie man sie seit Jahren kennt. Weil es jetzt eben
dem Zeitgeist entspricht oder man auf einen fahrenden
Zug aufspringen will, bieten etliche Firmen als „Option“
das Werkzeug „Schneehöhenmessung“ an – allerdings
wie o. e. zum größten Teil auf Radar-Basis, die
noch nie richtig funktioniert hat. Einer der es versucht
hat wie z. B. Zeno Kastlunger von den Bergbahnen St.
Vigil am Kronplatz, hat in der vergangenen Saison ARE-
NA GPS+ getestet und wird im kommenden Winter
schon zwei Maschinen mit diesem System betreiben.
Radar nicht geeignet für diese Zwecke
Allen anderen sei gesagt, was Prof. Dr. Walter Randeu
von der Technischen Universität aus Graz in seinen For-
schungen herausgefunden hat: „Immer wenn man stationär
misst, also an Ort und Stelle, kann man z. B. Ultraschall
oder Radar gut verwenden. Wenn jedoch eine
Messung mobil passiert und es vielleicht auch noch einen
Höhenunterschied gibt oder sich gar die Konsistenz
vom Schnee verändert – dann wird man mit einer Radarlösung
beim jetzigen Stand der Technik scheitern!
Das funktioniert nur mit GPS wirklich.
PowerGIS stellt ab Juli sogar einen neuen Mitarbeiter ein
(DI Christian Enzinger), der bei Prof. Randeu die Thematik
Schneehöhemessung studiert hat und bestens
Bescheid weiß!
Nur ARENA GPS+ hat
viele funktionierende Referenzen
Für eine gut funktionierende Schneehöhenmessung
mit ARENA GPS+ existieren hingegen schon viele Referenzen,
beginnend beim Pionier Planai-Hochwurzen-
Bahnen Schladming bis zu den Bergbahnen Hochzeiger
in Jerzens, den Kitzbüheler Bergbahnen, Arlberger
Bergbahnen, Bergbahnen St. Vigil uam.
Jedoch wird der Markt durch die vielen Ankündigungen
verunsichert und das ist schlecht! Denn es steckt doch
für die Pistenbetreiber grundsätzlich viel wirtschaftliches
und qualitatives Potenzial in der Praxis von
Schneehöhenmessungen. PowerGIS-Geschäftsführer
Robert Sölkner hat sich daher entschlossen, das Problem
an der Wurzel zu packen: Er wird den Fleet Manager,
den ja alleine in Österreich etwa 30 Bergbahnunternehmen
in den Pistenfahrzeugen verwenden, in das
System ARENA GPS+ integrieren. Und somit ein neues
Werkzeug bieten, mit dem man alle Aspekte zum Thema
SNOWmanagement abdeckt. Das heißt, wer schon
den Fahrtenschreiber hat, der setzt einfach ARENA
GPS+ drauf. Wer noch keinen einsetzt, der kauft mit
dem neuen ARENA GPS+ eine Komplettlösung für alle
wichtigen Themen: Schneehöhenmessung und Fahr-
TECHNIK
SCHNEEHÖHENMESSUNG
Für die Arena GPS+ Schneehöhenmessung
gibt es bereits
viele Referenzbeispiele.
WebGIS Pistenplan
Fotos: PowerGIS
tenschreiber-Daten (Logistik, Betriebsdaten, etc.) – und
in weiterer Folge auch die Visualisierung der Schneeanlage
sowie Wetterinformationen, also meteorologische
Daten. Das ergibt in Summe ein perfektes Werkzeug
zum Thema „SNOWmanagement“, um das es ja eigentlich
in letzter Konsequenz geht.
Die neue Gesamtlösung für alle
Um diesen Schritt gehen zu können, hat sich PowerGIS
mit der Firma HALE Elektronik aus Salzburg, dem Fleet
Manager Generalimporteur, zusammengetan. HALE
und PowerGIS arbeiten intensiv an der Integration der
beiden Systeme (Datenkommunikation etc.). Daher ist
garantiert, dass eine wirklich funktionierende Gesamtlösung
entsteht. Und es ist ein kundenfreundlicher
Weg, da PowerGIS nicht noch einen weiteren Fahrtenschreiber
entwickelt, der nur unnütze Investitionen bei
denen verursachen würde, die bereits so ein elektronisches
Werkzeug haben. Diese Bergbahngesellschaften
können das Geld für bessere Zwecke hernehmen und
stattdessen 1:1 die Schneehöhenmessung des neuen
ARENA GPS+ draufsetzen.
Aus Daten Informationen machen
Wie Robert Sölkner versichert, wird zur kommenden
Wintersaison bereits die erweiterte Version von ARENA
GPS+ verfügbar sein. Dann beginnt eine neue Dimension
von SNOWmanagement. Eine, in der es nur noch
ein einziges, umfassendes Analyse-Werkzeug gibt. Eine,
die aus Daten echte Informationen macht. Genau genommen
ist so etwas ein „Must Have“ für alle mittleren
und großen Pistenbetreiber. mak
4/2009 MOUNTAINMANAGER
67
TECHNIK
PISTENFAHRZEUGE
MOUNTAINMANAGER 4/2009
68
PRINOTH international:
Starke Position in China
und in Osteuropa
Trotz schwieriger wirtschaftlicher
Rahmenbedingungen konnte
PRINOTH seine Marktpräsenz
weiter ausbauen. Erfolge
kann man u. a. in China und
Osteuropa verbuchen.
V. l. Zhao Xinhai, Junior Direktor von Shenyang Sport College,
und Richard Huibiao, Niederlassungsleiter von MWI.
Foto: PRINOTH
Universiade in China
PRINOTH war nicht nur der heimliche
Star bei der WM in Val d’Isère,
sondern auch bei der 24. Winter-
Universiade im nordostchinesischen
Harbin. Diese „Olympiade der Studenten“
ist nach den Olympischen
Spielen die zweitgrößte Wintersportveranstaltung
weltweit.
An den drei Austragungsorten Yabuli,
Harbin Sport College und Shenyang
Sport College befinden sich
bereits PRINOTH-Flotten. Für die
Universiade eigens geliefert wurden
die Modelle Everest Power Winde
und Husky, letzterer für das Präparieren
der Loipen. Bei starkem Wind
und Temperaturen bis zu –30 Grad
stellte das Präparieren der Pisten eine
besondere Herausforderung für
Mensch und Maschine dar.
Lieferung und technische Betreuung
erfolgten durch den PRINOTH-
Partner M. Waily International Ltd.
(MWI), der in China mit 3 Standorten
präsent ist. MWI war übrigens
auch Partner von LEITNER Ropeways
bei der Errichtung des Skigebietes
Saibei Duolemeidi.
Die Universiade 2009 ist ein deutliches
Zeichen dafür, dass PRINOTH
seine starke Position am chinesischen
Markt weiter ausgebaut hat.
Osteuropa: Aufwärtstrend
trotz Wirtschaftskrise
Bulgarien und Rumänien sind die
jüngsten Mitglieder der Europäischen
Union. PRINOTH konnte sich
auch auf diesen beiden Wachstumsmärkten
gut positionieren.
Bulgarien hat in den letzten Jahren
viel in den Skitourismus investiert.
Trotz Wirtschaftskrise gehen die In-
vestitionen weiter, die Errichtung
neuer Skigebiete ist geplant. Nach
Bulgarien wurde neben zahlreichen
Gebrauchtfahrzeugen ein Everest
Power Winde verkauft. Er ging an
den langjährigen PRINOTH-Kunden
Borovets im Rilagebirge. Ein Everest
Power Winde und ein Everest Parkdesigner
gingen nach Rhodopi an
Chepelare. Dieses in den 60er Jahren
gegründete Skigebiet startete
2008 mit einer Expansionsoffensive.
PRINOTH und sein bulgarischer
Partner EWCG sind stolz darauf, diesen
wichtigen Kunden mit Maschinen
beliefert zu haben.
In Rumänien ist die Entwicklung
nicht so stark ausgeprägt, aber dennoch
spürbar. Die Investitionen der
vergangenen Jahre werden weitergeführt,
vor allem im Norden des
Landes an der Grenze zur Ukraine
entstehen neue kleinere Skigebiete.
Professionalisierungsinitiative
für Driver
Damit Maschinen bei Bedarf mit Höchstleistungen punkten, braucht es
bestens ausgebildete Fahrer, die ihr Können einbringen. PRINOTH leistet
zur Professionalisierung der Fahrerinnen und Fahrer nun ab Herbst mit
den „Test Drive Days“ einen wesentlichen Beitrag.
Speziell ausgebildete Instruktoren vermitteln in theoretischen und praktischen
Ausbildungseinheiten das professionelle Agieren in spezifischen
Situationen sowie einen ökonomischen und effizienten Umgang mit dem
Pistenfahrzeug. Die Ausbildung erfolgt in Kleingruppen, wobei zahlreiche
praktische Übungen direkt mit dem Pistenfahrzeug durchgeführt
werden.
Die systematische Heranführung der Driver an das Thema Pistenpräparierung
sollen nicht nur die Pistenqualität und -sicherheit erhöhen, sondern
auch die Kosten im Bereich Präparierung senken helfen. Schließlich kann
der Ausbildungsstand des Drivers wesentliche Faktoren der Pistenpräparierung
wie Effizienz, Treibstoffverbrauch, Reparaturhäufigkeit oder Lebensdauer
des Pistenfahrzeuges mit beeinflussen.
Mit den „Test Drive Days“ setzt PRINOTH verstärkt auf die Qualifikation
der Fahrerinnen und Fahrer in den Skigebieten. Die „Test Drive Days“
können deshalb auch von allen Fahrerinnen und Fahrern besucht werden.
Detailinformationen dazu sind unter www.prinoth.com abrufbar.
PRINOTH:
Husky und Bison
im Wettkampf-Einsatz
Für PRINOTH stellen Wettkampfeinsätze
wichtige Erfahrungen dar, da
die Ansprüche sowohl an die Zuverlässigkeit
der Fahrzeuge, als auch an
die Loipenqualität besonders hoch
sind. Der erfolgreiche Einsatz beim
Weltcup in Antholz, bei den Italienmeisterschaften
in Schlinig und vor
allem die positiven Rückmeldungen
der Veranstalter zeigen, dass sich
Husky und Bison in ihren Bereichen
bestens bewährt haben.
Weltcup in Antholz
Zwei Husky sorgten beim Biathlon
Weltcup in Antholz in den italienischen
Alpen vom 21. bis zum 25.
Jänner 2009 für perfekte Loipen.
Rund 50 000 Menschen nutzten
diese Gelegenheit und besuchten
sowohl die Wettkämpfe als auch das
reichhaltige Rahmenprogramm.
Zwischen PRINOTH und dem dortigen
Biathloncenter besteht ein ausgezeichnetes
Verhältnis. So wurde
Antholz für das Jahr 2009 als Testcenter
für Loipenfahrzeuge ausgewählt,
die dort im Rahmen der Produktentwicklung
und -pflege ausführlich
getestet werden.
Ende März wurde etwa vor Ort ein
Bison mit Spurgerät vorgestellt, der
bei Betreibern und Athleten nach
ausgiebigen Tests gleichermaßen
TECHNIK
PISTENFAHRZEUGE
PRINOTH sorgte im letzten Winter für optimale Wettkampfbedingungen im Lang -
laufbereich. Gleich bei zwei wichtigen Biathlon-Veranstaltungen in den Alpen stellten
Husky und Bison ihr Know-how unter Beweis.
PRINOTH sorgte für beste Bedingungen bei Biathlon-Wettkämpfen in Antholz und Schlinig.
Der Husky im Einsatz. Fotos: PRINOTH
Anklang fand und sehr positiv bewertet
wurde.
Italienmeisterschaften
in Schlinig
Ein als Loipengerät ausgestatteter
Bison war bei den Biathlon-Italienmeisterschaften
vom 26. bis zum
29. März 2009 in Schlinig im Einsatz.
Dieses Fahrzeug wurde von
PRINOTH eigens für diese Veranstaltung
zur Verfügung gestellt.
4/2009 MOUNTAINMANAGER
69
TECHNIK
PISTENFAHRZEUGE
Christof Heim
präsentiert den
neuen Online-
Shop für Kässbohrer
Original-
Ersatzteile.
Foto: Kässbohrer
Geländefahrzeug
AG
Kässbohrer Geländefahrzeug AG:
Neuer Ersatzteil-Webshop
und Service-Portal online
Rechtzeitig zur Interalpin 2009 hat die Kässbohrer Geländefahrzeug AG,
Laupheim, ihren neuen Ersatzteil-Webshop und ein Service-Portal online
gestellt. Über den neuen Ersatzteil-Webshop können PistenBully-Kunden
nun noch schneller ihr Original-PistenBully-Ersatzteil via Internet
beziehen. Mit der neuen Service-Site stellt Kässbohrer ein umfassendes
Online-Support-Zentrum mit präzisen, aktuellen und zielgruppengerechten
Informationen zur Verfügung.
MOUNTAINMANAGER 4/2009
70
Schneller Weg zu Pisten-
Bully Original-Ersatzteilen
„Schnell war der PistenBully Ersatzteilservice
schon immer“, so Christof
Heim, Leiter Ersatzteilvertrieb,
„doch die Tage der guten alten CD
ROM für Ersatzteile waren einfach
gezählt. Eine Marktstudie hatte gezeigt,
dass die Kunden ein tagesak-
tuelles Angebot, das nur per Internet
möglich ist, fordern.“
Der PistenBully Ersatzteil-Webshop
bietet den Kunden eine komfortable
und einfache Userführung. Beinahe
intuitiv wird der User Schritt für
Schritt zum gewünschten Ersatzteil
geführt. Der Einstieg erfolgt zunächst
über die Fahrgestell-Num-
mer. Um zukünftige Bestellvorgänge
zu erleichtern, ist es möglich, einen
kundenindividuellen Fuhrpark
mit eigenen Flottennummern zu
definieren.
Besonders kundenfreundlich ist das
„automatische Gedächtnis“ des PistenBully
Ersatzteil-Webshops: Bestellungen
werden archiviert und
Folgebestellungen können ohne
großen Aufwand mit einem Klick
ausgelöst werden. Zudem lassen
sich unter dem Benutzernamen individuelle
Hinweistexte hinterlegen.
Lieferung der Ersatz -
teile bleibt dezentral
organisiert
Die PistenBully Kunden erwarten
vom Marktführer beste Betreuung:
Die Lieferung der PistenBully Ersatzteile
ist daher nach wie vor dezentral
organisiert, um schnellstmöglich
eim Kunden zu sein und den direkten,
persönlichen Kontakt auch zukünftig
sicherzustellen. Bei der Online-Anmeldung
nennt der Kunde
seinen persönlichen PistenBully-Servicepartner.
Die Lieferung wird im
jeweiligen Land durchgeführt. Kässbohrer
bleibt damit der Unternehmensphilosophie
„Der Kunde im
Focus“ treu.
Die Vorteile des PistenBully Ersatzteil-Webshops
auf einen Blick:
. Fahrzeugbezogene Teiledefinition.
. Umfangreiche Suchmöglichkeit.
. Artikelbezogene Hinweise und
Einbautipps.
. Tagesaktuelle Dokumentation.
. Archivierung von Bestellungen.
Kunden fordern tages -
aktuelle Informationen
und Support
Ein zeitgemäßes, ansprechendes
Design, eine klare Informationsstruktur
und die Bereitstellung umfassender
elektronischer Kundenservices
– das waren die Ziele, welche
sich Kässbohrer auch bei der
Konzeption und Entwicklung des
neuen PistenBully Service-Portals
gesetzt hatte. „Das Service-Portal
wurde anhand des Feedbacks von
Kunden entwickelt, die eine elektronische
Anlaufstelle für Antworten
und Hintergrundinformationen zu
ihren technischen Fragen einforderten“,
kommentiert Albert Arbogast,
Gebietsleiter Technischer Kundendienst.
„Dieses zentrale Portal verschafft
den Kunden einen einfachen
und schnellen Zugang zu Produkt-
und Serviceinformationen, liefert tagesaktuelle
Supportangebote und
jede Menge Tipps und Tricks rund
um die PistenBully-Pflege und -Wartung,
die helfen Kosten zu sparen.
Schon auf der Startseite sieht der
Kunde die TOP 10 der neuesten Einträge.
Die komfortable Volltextsuche
führt schnell zum gewünschten
Suchergebnis. Es kann außerdem
auch nach Fahrgestellnummer und
Baugruppe selektiert werden.
Nicht nur der PistenBully Kunde
profitiert von der leistungsstarken
Datenbank-Lösung, auch die Pisten-
Bully Service-Techniker sind zukünftig
mit deutlich leichterem Gepäck
in Form eines Laptops unterwegs.
Das PistenBully Service-Portal auf einen
Blick:
. Zentraler Zugang zu Produkt-
und Serviceinformationen.
. Tagesaktuelle Supportangebote.
. Zugriff rund um die Uhr, 365 Tage
im Jahr.
. Schnellstmögliche Verfügbarkeit.
. PDF-Dokumente zum schnellen
Download.
. Direkte und effiziente Kommunikation.
Schnell und direkt,
rund um die Uhr
Neben technischen Innovationen
zählt Kundennähe zu den wichtigsten
Erfolgsfaktoren von PistenBully.
„Kundennähe bedeutet in der heutigen
Zeit nicht nur eine enge persönliche
Kundenbeziehung zu pflegen“,
so Albert Arbogast, „es bedeutet
auch moderne Kommunikationsmittel,
die uns dem Kunden
noch schneller näher bringen, effizient
einzusetzen. Viele intensive
Gespräche mit unseren Kunden in
den vergangenen Monaten haben
gezeigt, dass nicht nur die junge
Generation professionelle Online-
Plattformen als echte Arbeitshilfe
schätzt.“
Die Zugriffszahlen auf die beiden
neuen PistenBully Online-Portale
geben Arbogast Recht. Beide Angebote
sind eine perfekte Ergänzung
der bestehenden Kundeninformation
und -kommunikation und werden
schon jetzt weit über die Erwartungen
hinaus genutzt. Sowohl der
PistenBully Ersatzteil-Webshop als
auch das Service-Portal stehen in
Deutsch und Englisch zur Verfügung.
TECHNIK
PISTENFAHRZEUGE
4/2009 MOUNTAINMANAGER
71
TECHNIK
FIRMEN NEWS
Carl Stahl GmbH München:
Ausgereifte
Lösungen
nach Maß
Kundennähe, bester Service und höchste Qualität
sind die Ziele, die von den engagierten Mitarbeitern
der Carl Stahl GmbH München in der täglichen Arbeit
umgesetzt werden. Dabei wird bei allen Produkten
und Dienstleistungen Wert auf ein herausragendes
Preis-/Leistungsverhältnis gelegt.
Die Fundgrube
Gebrauchte Doppelmayr
Schlepplift-Teile aller Art
An- und Verkauf
Instandsetzung v.
Doppelmayr
Schleppgehängen
Werner Lingg
Buchenberger Str. 34
87480 Weitnau Allg.
Tel. 00 49 (0) 163/4 57 47 70
Fax. 00 49 (0) 83 75/81 36
Handy: 00 49(0)1 63/4 57 47 70
E-Mail: siegrid.braun@skilift-weitnau.de
MOUNTAINMANAGER 4/2009
72
Sonderkrananlage
CS- PK6. Fotos:
Carl Stahl GmbH
München
Die Entwicklung der Carl Stahl GmbH München reicht
bis ins Jahr 1629 zurück, sodass man sich zu Recht als eines
der ältesten Münchner Unternehmen bezeichnen
darf. Die ursprüngliche Seilerei wurde 1839 von Joseph
Schwaiger übernommen, seine Witwe erweiterte das
Unternehmen um eine neue Produktionsstätte, ein Verkaufsgeschäft,
eine Fabrik sowie ein Grundstück in
Daglfing und machte den Betrieb unter dem Namen
„Schwaiger’s Witwe“ zum Begriff. 1994 schloss sich das
Unternehmen dann der Carl Stahl-Gruppe an.
Die Leistungen reichen von Seilkonfektionen über Maschinen-
und Stahlbau bis hin zu Konstruktion und
Montagen. Allein im Jahr 2008 wurden über 3 000 Lastaufnahmemittel
konstruiert und gebaut. Der Jahresumsatz
lag im gleichen Zeitraum bei über 11,5 Mio. Euro.
Zu den besonderen Produkten von Carl Stahl München
gehören u.–a. die SM-Hebeklemmen und die bewährte
Greencable-Fassadenbegrünung aus eigener Entwicklung
und Fertigung.
Seit vielen Jahren ist das Unternehmen ein geschätzter
Partner in der Seilbahnbranche und seit Oktober 2006
nach der Seilbahnrichtlinie 2000/9/EG zertifiziert. Zum
umfangreichen Lieferprogramm gehören u. a. Förderseile
für Seilbahnen und Schlepplifte und deren Montage.
Geprüft, gewartet und repariert werden nach den
gültigen Normen und Vorschriften:
. Anschlagmittel,
. Handhebezeuge,
. Krananlagen,
. Lastaufnahmemittel,
. Magnete,
. persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz,
. Scherenhubtische (Hebebühnen),
. Ladebrücken und fahrbare Rampen,
. Flurförderzeuge, Gabelstapler, Gabelhubwagen,
. elektrische Anlagen und Betriebsmittel,
. AURAS Schmutzwasser-Tauchpumpen,
. kraftbetriebene Fenster, Türen und Tore.
Dabei ist man auch gerüstet, auf Sonderwünsche der
Kunden eingehen zu können. Als Resultat stehen maßgeschneiderte
Lösungen zur Verfügung, die sich in der
Praxis bereits vielfach bewährt haben.
Neue Sonderkransysteme
Vor kurzem hat die Carl Stahl GmbH München mit dem
Geschäftsbereich „Bau von Sonderkransystemen“ zu
ihren bekannten Agenden ein weiteres Standbein hinzugefügt.
Dabei werden am Standort München auf den
Kunden zugeschnittene Kransysteme für spezielle
Transport- und Logistikanforderungen geplant, entwickelt
und gefertigt.
Die schon bekannten Kransysteme wie Säulen- und
Wandschwenkkrane von 125 kg bis 5 000 kg werden
nun durch die neuen erweiterbaren Kransysteme für linearen
und flächendeckenden Transport ergänzt. Die
Systeme mit den Bezeichnungen CS-EP Einschienenportal,
CS-E Einschienenbahn und CS-PK1 sind für den
linearen Transport ausgelegt. Dazu werde flächendeckende
Kransysteme angeboten, wobei CS-PK3 für ein
freistehendes 2 Schienenportal mit einem Hängekransystem
steht, das sowohl mit Hand- oder elektrischen
Hebezeugen betrieben werden kann. Außerdem gibt es
noch 2 weitere Systeme mit den Bezeichnungen CS-
PK5 und CS-PK6. Beide Carl Stahl Systeme basieren auf
freistehenden Portalrahmen, die je nach Bodenbeschaffenheit
einzusetzen sind.
Neu ist auch der Bereich „Sonder-Krane für Beschneiungsanlagen“.
Um die aufwendige Technik in den
Pumpstationen immer einsatzbereit zu halten sowie Antriebsmotoren
und Wasserpumpen schnellstens auswechseln
zu können, benötigt man den individuellen
Hängekran mit Hebezeug. Die Carl Stahl GmbH München
fertigt individuell für jede Pumpstation den passenden
Hängekran, je nach Wunsch handbetrieben
oder elektrisch und auch mit der dazugehörigen Kranbahn.
Sonderkran handbetrieben
„mit extrem
kurzer Katze“
in der Pumpstation
Sölden.
TECHNIK
FIRMEN NEWS
Besonderheit der Carl Stahl
Kransysteme
Obwohl die aktuelle Norm keine Begrenzung der vertikalen
und horizontalen Verformungen fordert, ist eine
Durchbiege-Begrenzung der Kranbahn unbedingt
notwendig. Um einen störungsfreien und verschleißarmen
Kranbetrieb zu gewährleisten, hat man deshalb
die Durchbiegung der Kranbahnen auf 1/600 beschränkt.
Damit sind eine einwandfreie Funktion der
Krananlagen sowie Verschleißbegrenzungen der Radsätze
und Schienen sichergestellt.
Selbstverständlich kann man die Durchbiegungswerte,
wenn es erforderlich ist, auch nach oben z. B.
1/700 oder höher verändern. Die Stahlkonstruktion
kann also je nach Bedarf entsprechend steifer ausgelegt
werden.
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4/2009 MOUNTAINMANAGER
73
TECHNIK
FIRMEN NEWS
Garaventa lud nach Goldau
Neuer Raum für Kompetenzen
Über 1 600 Kunden, Partner, Mitarbeiter
und deren Angehörige konnte Garaventa
Mitte Mai an zwei Tagen in seinem neuen
Kompetenzzentrum Spezialbahnen begrüßen.
Unter dem Motto „Behind the
Scene“ wurden nicht nur die umfangreichen
Neu- und Umbauten am Standort
Goldau präsentiert, sondern mit teils aufwändig
gestalteten Stationen auch spektakuläre
Bahnen und Projekte auf der
ganzen Welt thematisiert.
MOUNTAINMANAGER 4/2009
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Effizienzsteigerung
erreicht
Insgesamt 20 Millionen Franken investierte
Garaventa in die Erweiterung
und Erneuerung der Büro- und
Produktionskapazitäten des traditionsreichen
Standorts Goldau. Notwendig
wurde diese Anpassung
durch die dynamische Entwicklung
des dortigen Kompetenzzentrums
Spezialbahnen, das innerhalb der
Doppelmayr/Garaventa-Gruppe für
die Konzeption und Umsetzung von
Pendel- und Standseilbahnen sowie
Spezialkonstruktionen verantwortlich
zeichnet.
Im Frühling 2007 fand der Spatenstich
statt, bereits Ende Dezember
2008 konnte das neue Büro- und
Werkgebäude bezogen werden. Auf
rund 8 400 m 2 Gebäudefläche bieten
jetzt vier Geschosse neuen
Raum für Technik, Planung und Verwaltung
mit alleine 130 neugeschaffenen
modernen Büroarbeitsplätzen.
Der Neubau ersetzt Teile
der alten Werkshallen, sorgt mit seiner
modernen Konzeption für eine
deutliche Effizienzsteigerung im
laufenden Betrieb und schuf zusätzliche
räumliche Ausbauressourcen
auf dem Areal. Insgesamt beschäftigt
die Garaventa AG mit Hauptsitz
in Rotkreuz derzeit an vier weiteren
Schweizer Standorten 325 Mitarbeiter.
Schweizer Technik
für die ganze Welt
Natürlich bildete das moderne Arbeitsumfeld
mit diversen Stationen
einen der Schwerpunkte beim zweitägigen
„Blick hinter die Kulissen“.
Besondere Highlights setzten jedoch
auch die sogenannten „Hotspots“,
mit denen die Organisatoren
prominente Beispiele aus der
Doppelmayr/Garaventa-Welt mit
insgesamt über 16 000 installierten
Anlagen in über 80 Ländern ins
Licht rückten.
In teilweise landestypischer Dekoration
– z. B. ein Beduinen-Zelt für die
urbane 15-Personen-Gondelbahn
im algerischen Constantine – informierten
ausführliche Präsentationen
über die technischen Besonderheiten
der einzelnen Projekte, die
mit ihren Superlativen selbst gestandene
Seilbahner ein ums andere
mal verblüfften. Die ganze Bandbreite
zeigten dabei so unterschiedliche
Realisierungen wie die
3S-Bahn „Peak 2 Peak“ im kanadischen
Olympia-Ort Blackcomb
Whistler, die Groß-Pendelbahnen
Portland und Jackson Hole oder die
400-Personen-Standseilbahn „Ocean
Park“ in Hong Kong. Die seilgestützte
Förderbandtechnologie RopeCon,
die im jamaikanischen
Mount Olyphant über 3,4 Kilometer
eine Förderleistung von 1 200 t/h
Bauxit erreicht sowie die beiden
nicht minder spektakulären Bauseilbahnen
der Kraftwerke Linth-Limmern
im schweizerischen Lintahl
mit Maximallasten von 30 bzw. 40
Tonnen rundeten die Technikschau
ab. tb
Technik begeistert: Am „Hotspot“ Linth-Limmern im neuen
Stahlbaubereich wurde ein Lastengehänge der beiden Bauseilbahnen
gezeigt, die beim Kraftwerksbau im schweizerischen
Linthal zum kombinierten Lasten- und Personentransport eingesetzt
werden. (Fotos: Garaventa AG)
Der Neubau des Kompetenzzentrums „Spezialbahnen“ von
Garaventa in Goldau wurde Mitte Mai vorgestellt.
Geotextilien aus Naturfasern haben
sich für ingenieurbiologische Verbauungsmethoden
als hervorragende
Lösung vielfältiger Erosionsprobleme
etabliert. Dabei eignen
sich Kokosgewebe, die besonders
langlebig und mechanisch stabil
sind, für derartige Anwendungsgebiete
ganz besonders.
Neu errichtete Böschungen entlang
von Skipisten oder direkt auf Skipisten
werden nach Herstellung des
Planums mit aquasol Kokosgewebe
abgedeckt und fachgerecht befestigt.
Anschließend wird das Saatgut gemischt
mit Dünger und eventuellen
Zuschlagstoffen im Anspritzverfahren
aufgebracht. Mit dieser Methode
wird eine nachhaltige Begrünung
erreicht.
Auf diese Weise werden die wertvollen
Feinteile in der Böschung gehalten.
So wird die Basis für eine flächendeckende
Vegetation gelegt.
Erosionsschäden werden mit dieser
Methode weitgehend verhindert.
Das aufgebrachte Saatgut sowie
wertvolle Feinteile werden nicht
ausgespült und halten die Oberfläche
stabil.
Nachwachsender Rohstoff
– Kokosfaser
Kokos gilt als eine der härtesten
Holzfasern überhaupt. Der Ligninanteil,
der die Härte einer Holzfaser
bestimmt, ist bei Kokosfasern mit
rund 46 % sehr hoch. Im Vergleich
dazu liegt der Ligninanteil von Jute
oder etwa Baumwolle bei ca. 10 %.
Daraus resultiert auch eine erhöhte
Lebenserwartung der Kokosfaser.
Der Zeitraum bis zur Verrottung des
Kokosgewebes ist je nach Einbauart
unterschiedlich und kann mit ca. 5
bis 10 Jahren angegeben werden.
Kokosfasern werden aus dem Faserpolster
gewonnen, der sich rund
um den Kern der Kokosnuss befindet.
Natürliche Vorkommen von Kokospalmen
sind die Tropengebiete. Da
Kokospalmen immer wieder in ausreichender
Zahl nachwachsen, wird
bei der Gewinnung der Kokosfaser
auch kein Raubbau an der Natur betrieben
und nur wenig Energie verbraucht.
Die Qualität des fertigen Gewebes
wird erheblich von der Auswahl der
entsprechenden Fasern beeinflusst.
Hochwertige Gewebe können nur
mit Fäden der höchsten Qualitätsstufe
erreicht werden. Die Fäden
brauchen daher auch die beste
Qualität des eigentlichen Rohstoffes
– der Kokosfaser.
Sicherheit bei Planung
und Anwendung
Für Bauherren und Planer stellen
sich zum Thema Erosionsschutz und
Begrünung immer wiederkehrende
Fragen. Daraus resultierende Unsicherheiten
bei der Produktauswahl
sollen mit einer neu erschienen Broschüre
abgebaut werden. „HANG
902“ – Hinweise für die Anwendung
von Naturfaser Geotextilien – wurden
gemeinsam mit kompetenten
Partnern erarbeitet und sollen als
Hilfsmittel bei der täglichen Arbeit
dienen. Auf Anforderung sendet
Aquasol gerne ein Exemplar von
„HANG 902“ zu.
i Infos:
Aquasol Handelsges.m.b.H.
A-1200 Wien
Jägerstraße 14
Tel: +43 (1) 3321192
Fax: +43 (1) 3320051
www.aquasol.at
TECHNIK
BEGRÜNUNG
AQUASOL:
Nachhaltiger Erosionsschutz mit
Geogittern aus Naturfasern
Geotextilien haben in den letzten Jahren im Landschaftsbau immer mehr Bedeutung
erlangt. Die Aquasol Handelsges.m.b.H. ist dafür der richtige Ansprechpartner.
Begrünung einer
Schanze mit
Geotextilien.
Fotos: Aquasol
Pistenbegrünung
in Sotschi.
4/2009 MOUNTAINMANAGER
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