Download Ausgabe 4 - Kommunal
Download Ausgabe 4 - Kommunal
Download Ausgabe 4 - Kommunal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
BMLFUW-Gemeindeservice<br />
Benchmarking in der Abwasserentsorgung<br />
Vergleich mit den Besten<br />
Im Rahmen eines geförderten Forschungsprojekts wurde das betriebswirtschaftliche<br />
Kontroll- und Planungsinstrument des Benchmarking für die Analyse und Beurteilung<br />
von Prozessen in der Abwasserableitung und –reinigung angewendet.<br />
Den teilnehmenden Betreibern von<br />
Kanalisations- und Kläranlagen wurde<br />
damit eine Basis gegeben, die Effizienz<br />
von Prozessen in<br />
eigenen Anlagen<br />
mit jener des<br />
jeweils Besten<br />
(„best practice“) zu<br />
vergleichen. Dieser<br />
Vergleich ermöglicht<br />
es, die Ursachen<br />
für Ineffizienzen<br />
aufzuzeigen<br />
und zukünftige<br />
Maßnahmen für die<br />
Verbesserung von<br />
Prozessabläufen zu<br />
erarbeiten - somit<br />
also von den Besten<br />
zu lernen. 71 Betreiber aus ganz Österreich<br />
(Gemeinden, Verbände, Städte)<br />
nahmen am Projekt teil, damit wurden<br />
52 Kanalisationsnetze nach dem Trennsystem<br />
sowie 76 Kläranlagen mit Ausbaugrößen<br />
zwischen 5.000 und<br />
500.000 EW erfasst. Mit den untersuchten<br />
Kläranlagen wurden rund<br />
4,3 Mio. Einwohnerwerte (davon<br />
1,6 Mio. Einwohner) erfasst. Dies ent-<br />
36 KOMMUNAL<br />
Abwasserentsorgung:<br />
Vergleich mit den Besten<br />
Die Förderungen der kommunalen<br />
Siedlungswasserwirtschaft sind ein<br />
wesentliches Schlüsselelement der<br />
nachhaltigen Wasserwirtschaft und<br />
damit Investitionen in Österreichs<br />
Zukunft. Im Bereich der kommunalen<br />
Siedlungswasserwirtschaft wurde 2001<br />
von Bundesminister Mag. Molterer die<br />
Förderung von 1933 Projekten mit<br />
einem Förderbarwert von 330 Millionen<br />
Euro und einem umweltrelevanten<br />
Investitionsvolumen von einer Milliarde<br />
Euro genehmigt. Dies ist der Bilanz<br />
2001 des Bundesministerium für Landund<br />
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft<br />
zu entnehmen, die im<br />
spricht etwa 20 % der Gesamtbevölkerung<br />
und 25 % der gesamten österreichischen<br />
Kläranlagenkapazität. Für<br />
jeden Teilnehmer wurde<br />
eine individuelle Kostenund<br />
Leistungsrechnung<br />
für das Jahr 1999 erstellt.<br />
Weiters wurden technische<br />
Kenngrößen erfasst<br />
und aus den wirtschaftlichen<br />
und technischen<br />
Daten eine detaillierte Leistungsdokumentation<br />
erarbeitet. Für die Anlagen<br />
und die zuvor defi-<br />
nierten Prozesse, wie<br />
Ortskanal, Verbandskanal,<br />
mechanische Vorreinigung,<br />
biologische Abwasserreinigung,<br />
Schlammeindickung und<br />
Stabilisierung, weitergehende<br />
Schlammbehandlung, Gesamtkläranlage,<br />
wurden die vorliegenden Daten<br />
analysiert und jeweils der Benchmark<br />
(„best practice“) ermittelt.<br />
Ergebnisse<br />
Jeder Benchmarking-Teilnehmer erhielt<br />
Bereich Publikationen auf der<br />
Homepage www.lebensministerium.at<br />
abrufbar ist.<br />
Mit diesen Investitionen werden in<br />
Österreich 1524 Abwasserentsorgungsanlagen<br />
und 409 Wasserversorgungsanlagen<br />
errichtet bzw. erneuert. Der Förderbarwert<br />
über alle Anlagenarten<br />
betrug im Jahr 2001 durchschnittlich<br />
31 Prozent. Ein Drittel der gesamten<br />
Investitionskosten wurde durch das<br />
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt und Wasserwirtschaft<br />
aufgebracht, zwei Drittel durch<br />
Länder und Gemeinen. Durch die<br />
Sicherstellung der Finanzierung der<br />
in Form eines Individualberichts die<br />
Analyse seiner Daten im Vergleich mit<br />
den anonymisierten Benchmarks sowie<br />
individuelle Kosteneinsparungspotenziale<br />
und Vorschläge für Optimierungsmaßnahmen.<br />
Die vorliegende Studie<br />
zeigt auf, dass sowohl größere Verbände<br />
als auch kleinere Einheiten und<br />
Gemeinden Einsparungspotenziale aufweisen.<br />
Das errechnete theoretische<br />
Einsparungspotenzial bei den Betriebskosten<br />
der untersuchten Anlagen liegt<br />
zwischen 4 % und 20 % und beträgt in<br />
Summe maximal ca. € 5,5 Mio. pro<br />
Jahr. Die Einsparungspotenziale liegen<br />
vor allem im Bereich der Kosten für<br />
Chemikalien, Energie, Personal und der<br />
Entsorgungskosten für Klärschlamm.<br />
Benchmarking in der Siedlungswasserwirtschaft<br />
– Erfassung und Vergleich von<br />
technischen und wirtschaftlichen Kennzahlen<br />
in der Siedlungswasserwirtschaft<br />
(Abwasserableitung und –reinigung).<br />
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt und<br />
Wasserwirtschaft, Wien 2001<br />
(http://www.lebensministerium.at/<br />
publikationen)<br />
Eine Milliarde Euro für sauberes Wasser<br />
Bilanz 2001: Förderungen der kommunalen Siedlungswasserwirtschaft sichern sauberes Wasser und 20.000 Arbeitsplätze<br />
Projekte konnten unmittelbar durch die<br />
Förderungen der Siedlungswasserwirtschaft<br />
2001 neben positiven Auswirkungen<br />
auf die Wasserqualität cirka<br />
20.000 Arbeitsplätze gesichert werden.<br />
Seit 1. November 2001 gelten für die<br />
Siedlungswasserwirtschaft neue Förderungsrichtlinien.<br />
Die wichtigsten Änderungen:<br />
neue Förderungssätze in der<br />
Abwasserentsorgung 8 % - 50 % + Pauschalsätze<br />
bis max. 20 % des Investitionsvolumens<br />
(früher insgesamt 20 % -<br />
60 %) und der Wasserversorgung 15 %<br />
(früher 20 %), Entkoppelung der Darlehensaufnahme<br />
von der Förderung und<br />
andere Verwaltungsvereinfachungen.<br />
BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at