Pro Köln - Alternative Liste an der Uni Köln
Pro Köln - Alternative Liste an der Uni Köln
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<strong>Alternative</strong> <strong>Liste</strong><br />
<strong>Alternative</strong> <strong>Liste</strong><br />
Nazi-Demonstrationen verhin<strong>der</strong>n!<br />
Am Samstag, 15. März, in Chorweiler und Mülheim<br />
Für Samstag, den 15. März, hat die rechtsextreme<br />
»Bürgerbewegung <strong>Pro</strong> <strong>Köln</strong>« zu<br />
Demonstrationen gegen den gepl<strong>an</strong>ten<br />
Bau von zwei Moscheen in <strong>Köln</strong>-Chorweiler<br />
beziehungsweise <strong>Köln</strong>-Mülheim aufgerufen.<br />
Unter dem Motto »Gegen Multi-Kulti-Exzesse«<br />
appelliert »<strong>Pro</strong> <strong>Köln</strong>« <strong>an</strong><br />
scheinbare Überfremdungsängste. Auf<br />
<strong>der</strong>en Webseite wird über »orientalische«<br />
Lautsprecherdurchsagen fabuliert und<br />
darüber, dass »den betroffenen deutschen<br />
Anwohnern ... potentielle Zufluchtsstätten<br />
für islamische Terroristen bzw. Fundamentalisten<br />
in ihrer Nachbarschaft« drohten.<br />
»<strong>Pro</strong> <strong>Köln</strong>« und ihr <strong>Uni</strong>ableger, die »Plattform<br />
demokratischer Studenten (pdst)«,<br />
sind eindeutig <strong>der</strong> neofaschistischen Szene<br />
zuzurechnen – wenn sie auch mitunter<br />
ein <strong>an</strong><strong>der</strong>es Bild zu vermitteln versuchen.<br />
Dies belegt nicht nur die Mitarbeit <strong>der</strong> seit<br />
den Achtzigerjahren bek<strong>an</strong>nten <strong>Köln</strong>er<br />
Neonazis M<strong>an</strong>fred Rouhs und Markus Beisicht<br />
bei »<strong>Pro</strong> <strong>Köln</strong>«. Ihr wahres Gesicht<br />
zeigte die Gruppierung unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em im<br />
Juni 2002, als sie gemeinsam mit dem von<br />
Rouhs geleiteten Vers<strong>an</strong>dh<strong>an</strong>del Signal,<br />
<strong>der</strong> (neo-)faschistische Literatur und<br />
Rechtsrock vertreibt, in <strong>Köln</strong> mehrere Neonazib<strong>an</strong>ds<br />
auftreten lassen wollte. Die<br />
Ver<strong>an</strong>staltung wurde aber durch massiven<br />
<strong>an</strong>tifaschistischen Wi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d zu einem<br />
Reinfall für die InitiatorInnen – genau wie<br />
mehrere <strong>an</strong><strong>der</strong>e Versuche von »<strong>Pro</strong> <strong>Köln</strong>«,<br />
in <strong>Köln</strong> Naziaufmärsche durchzuführen.<br />
Dies muss auch das Ziel für die beiden<br />
Demonstrationen von »<strong>Pro</strong> <strong>Köln</strong>« am 15.<br />
März sein. Daher ruft die <strong>Alternative</strong> <strong>Liste</strong><br />
zur Teilnahme <strong>an</strong> den vom Bündnis »<strong>Köln</strong><br />
stellt sich quer« org<strong>an</strong>isierten Gegendemonstrationen<br />
auf. NeofaschistInnen dürfen<br />
nicht marschieren!<br />
Treffpunkt in <strong>Köln</strong>-Chorweiler:<br />
Pariser Platz, 10 Uhr<br />
(S- und U-Bahnhaltestelle Chorweiler)<br />
Treffpunkt in <strong>Köln</strong>-Mülheim:<br />
Wiener Platz, 14 Uhr<br />
(Straßenbahnlinien 4, 13, 15, 16, dazu<br />
mehrere Buslinien)<br />
200 200<br />
200 200<br />
20033<br />
AL-Info Nr. 74 März 2003<br />
Aktuelle Informationen und <strong>der</strong> Aufruf von<br />
»<strong>Köln</strong> stellt sich quer« sind im Netz zu finden<br />
unter www.<strong>an</strong>tifa-k.de.<br />
Auf <strong>der</strong> Rückseite aus diesem aktuellen<br />
Anlass ein Text über »<strong>Pro</strong> <strong>Köln</strong>« samt <strong>Uni</strong>-<br />
Ableger aus <strong>der</strong> letzten AL-Wahlzeitung.<br />
ANZEIGE<br />
»Krieg ist Frieden«<br />
Lesung und Diskussion mit Wolf Wetzel am Dienstag, 18. März<br />
Ausgehend von seinem neuen Buch wird<br />
Wolf Wetzel (ehemals »L.U.P.U.S«-Gruppe,<br />
Fr<strong>an</strong>kfurt) folgende Thesen zur Diskussion<br />
stellen: Nicht die Kriegsziele <strong>der</strong><br />
USA und Großbrit<strong>an</strong>niens haben sich in<br />
den letzten 10 Jahren verän<strong>der</strong>t, son<strong>der</strong>n<br />
die Bedingungen, unter denen <strong>der</strong> US-alliierte<br />
Krieg gegen den Irak 1991 geführt<br />
wurde. Vor<strong>der</strong>gründig richtet sich dieser<br />
<strong>an</strong>gekündigte Krieg gegen den Irak – tatsächlich<br />
zielt er auf eine gewaltsame Neuordnung<br />
des gesamten Nahen Ostens.<br />
We<strong>der</strong> in <strong>der</strong> (Miss-)Achtung des Völkerrechts<br />
noch in <strong>der</strong> Durchsetzung »illegitimer«<br />
Kriegsziele (»Regimewechsel«) unterscheiden<br />
sich die USA und Großbrit<strong>an</strong>nien<br />
von Fr<strong>an</strong>kreich und Deutschl<strong>an</strong>d. Der<br />
Streit zwischen dem »alten« und »neuen«<br />
Kontinent kreist nicht um das Ob, son<strong>der</strong>n<br />
um das Wie <strong>der</strong> Neuordnung. Eine<br />
Anti-Kriegsbewegung, die nicht <strong>der</strong> rot-<br />
grünen Regierung den Rücken stärken will,<br />
sollte sich nicht allein dar<strong>an</strong> messen, ob<br />
sie den Krieg verhin<strong>der</strong>t. Ihre Stärke k<strong>an</strong>n<br />
nur darin bestehen, <strong>an</strong> den Verhältnissen<br />
hier zu rütteln, zu <strong>der</strong>en Verteidigung Peter<br />
Struck »am Hindukusch« aufgerufen<br />
hat.<br />
Lesung »Krieg ist Frieden«<br />
Dienstag, 18. März, 19.00 Uhr<br />
Bürgerzentrum »Alte Feuerwache«<br />
(Melchiorstr. 3, <strong>Pro</strong>jektraum)<br />
U-Bahn: Ebertplatz<br />
Ver<strong>an</strong>stalter: Antikriegsplenum <strong>Köln</strong><br />
In Zusammenarbeit mit: <strong>Alternative</strong> <strong>Liste</strong><br />
<strong>Uni</strong> <strong>Köln</strong>, Antifaschismusreferat BAVV,<br />
LUST <strong>Uni</strong> Bonn, Ökologische Linke <strong>Köln</strong>
Seite 2<br />
Gegründet wurde <strong>Pro</strong> <strong>Köln</strong> 1996 von bek<strong>an</strong>nten<br />
AktivistInnen aus dem faschistischen<br />
Milieu wie M<strong>an</strong>fred Rouhs und Markus<br />
Beisicht. Beide stammen aus dem<br />
Umfeld <strong>der</strong> ehemaligen Stadtratsfraktion<br />
<strong>der</strong> Deutschen Liga für Volk und Heimat<br />
(DLVH). Auch <strong>der</strong> in rechten politischen<br />
Zusammenhängen bek<strong>an</strong>nte ehemalige<br />
Bonner Politikprofessor H<strong>an</strong>s Helmuth<br />
Knütter konnte als Referent gewonnen<br />
werden.<br />
Neben Phrasen, mit denen mittelständische<br />
Geschäftsleute <strong>an</strong>gesprochen werden<br />
sollen (»offensives City- und Veedel-Marketing<br />
sowie professionelles Event-M<strong>an</strong>agement«,<br />
»achtspuriger Ausbau des<br />
Autobahnrings«) finden sich dort die üblichen<br />
Hetzparolen gegen »verfassungsfeindliche<br />
Extremisten, Selbsterfahrungstrips<br />
auf Steuerzahlers Kosten, Schwulenund<br />
Lesbengruppen sowie obskure Multi-<br />
Kulti-<strong>Pro</strong>jekte von Alt-68ern.«<br />
Die größte Gefahr für ihre saubere deutsche<br />
Volksgemeinschaft wird in den »auf<br />
deutschem Boden operierenden internationalen<br />
B<strong>an</strong>ken und Großkonzernen (...)<br />
<strong>der</strong> amerik<strong>an</strong>ischen Ostküste« gesehen.<br />
Damit spielt <strong>Pro</strong> <strong>Köln</strong> auf ein typisches Bild<br />
aus <strong>der</strong> <strong>an</strong>tisemitischen <strong>Pro</strong>pag<strong>an</strong>da <strong>an</strong>,<br />
auf das »kosmopolitische (= jüdische) Fin<strong>an</strong>zkapital«<br />
<strong>der</strong> New Yorker Wall Street,<br />
das <strong>an</strong>geblich die Welt beherrscht.<br />
Mit einem »detaillierten Aktionsprogramm«<br />
zu »drängenden kölschen Themen«<br />
möchte m<strong>an</strong> <strong>an</strong> bereits vorh<strong>an</strong>dene<br />
rassistische und sozialdarwinistische<br />
Motivationen <strong>der</strong> »bürgerlichen Mitte« in<br />
<strong>der</strong> Stadt <strong>an</strong>knüpfen.<br />
Passend dazu bot m<strong>an</strong> im Sommer 2002<br />
<strong>der</strong> FDP die Zusammenarbeit <strong>an</strong>, nachdem<br />
diese beson<strong>der</strong>s in Person des damaligen<br />
NRW-L<strong>an</strong>desvorsitzenden Jürgen<br />
Möllem<strong>an</strong>n beg<strong>an</strong>n, <strong>an</strong>tisemitische Ressentiments<br />
zu schüren. Nachdem jedoch<br />
Jamal Karsli, <strong>der</strong> aufgrund eines Vergleichs<br />
aktueller israelischer Politik mit Nazimethoden<br />
bei den Grünen ausgeschlossen<br />
AL-Info Nr. 74 März 2003<br />
Seit Anf<strong>an</strong>g März im H<strong>an</strong>del:<br />
»Wer wird Revolutionär« als Buch!<br />
Das Polit-Quiz <strong>der</strong> AL, online unter www.wer-wird-revolutionaer.de, war<br />
bisher ein voller Erfolg: Über 130.000 BesucherInnen haben seit dem<br />
Start Dezember 2001 mitgespielt.<br />
Nun gibt es »WWR« auch als Buch - mit 225 br<strong>an</strong>dneuen Fragen und dazu<br />
einem ausführlichen Erläuterungsteil!<br />
»Wer wird Revolutionär?« Das erste Quiz für rote Socken.<br />
Eichborn-Verlag 2003, 7,95 Euro, ISBN 3-8218-4833-2<br />
»<strong>Pro</strong> <strong>Köln</strong>« und PDST: Wegtreten!<br />
Rassistische Ideologie getarnt als Bürgerbewegung<br />
worden war, die FDP-L<strong>an</strong>dtagsfraktion<br />
wie<strong>der</strong> verlassen musste, zog <strong>Pro</strong> <strong>Köln</strong> die<br />
Offerte zurück.<br />
Als <strong>der</strong> CDU-Direktk<strong>an</strong>didat für den Bundestagswahlkreis<br />
Mülheim-Leverkusen,<br />
Helmut Nowak, ein Plakat mit <strong>der</strong> Parole<br />
»Weniger Zuw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung! Mehr Arbeitsplätze!«<br />
veröffentlichte, war ihm ein Wahlaufruf<br />
von <strong>Pro</strong> <strong>Köln</strong> gewiss. Die FaschistInnen<br />
begrüßten den »Mut, unbequeme<br />
Wahrheiten auszusprechen und in eine<br />
einfache Formel zu fassen«.<br />
Im Sommer 2002 sammelte <strong>Pro</strong> <strong>Köln</strong> auch<br />
Unterschriften gegen den Bau einer Moschee<br />
in <strong>Köln</strong>-Chorweiler. In dem Zusammenh<strong>an</strong>g<br />
wurde <strong>der</strong> l<strong>an</strong>gjährige AL-K<strong>an</strong>didat<br />
Dirk Eckert auf <strong>der</strong> Homepage von<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Köln</strong> diskreditiert. Grund dafür ist ein<br />
von ihm in <strong>der</strong> taz veröffentlichter Artikel<br />
zu diesem Thema. Da er die <strong>Pro</strong>-<strong>Köln</strong>-Aktivitäten<br />
kritisiert, wird ihm gedroht, er<br />
gefährde seinen Arbeitsplatz. Er solle sich<br />
ferner »bei seinen Kollegen in Saudi Arabien<br />
o<strong>der</strong> im Ir<strong>an</strong> nach dem St<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Dinge<br />
in Sachen ‚Pressefreiheit’ erkundigen.«<br />
Vorsitzende von <strong>Pro</strong> <strong>Köln</strong> ist die 23-jährige<br />
Jurastudentin Judith Wolter. Sie gründete<br />
Anf<strong>an</strong>g J<strong>an</strong>uar 2002 eine Hochschulablegerin,<br />
die Plattform demokratischer<br />
Studenten (PDST).<br />
Die Hochschulgruppe sieht sich »in <strong>der</strong><br />
freiheitlichen Tradition <strong>der</strong> demokratischen<br />
Patrioten, die 1817 das Wartburgfest ausgerichtet<br />
haben, die 1832 mit <strong>der</strong> schwarzrot-goldenen<br />
Fahne auf’s Hambacher<br />
Schloss zogen (...)« und propagiert weiter,<br />
dass »je<strong>der</strong> einzelne von uns gefor<strong>der</strong>t<br />
[ist], als Patriot demokratischen Wi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d<br />
zu leisten gegen den Ausverkauf<br />
unseres L<strong>an</strong>des«. Von den Mitglie<strong>der</strong>n wird<br />
verl<strong>an</strong>gt, keine »Anpasser« o<strong>der</strong> »Duckmäuse«<br />
(sic!) zu sein, denn die »sind beim<br />
RCDS, bei den Unabs o<strong>der</strong> bei den Liberalen<br />
besser aufgehoben«.<br />
Die PDST hat ihre Ankündigung, sich auch<br />
<strong>an</strong> studentischen Wahlen zu beteiligen,<br />
bisher zum Glück nicht wahrgemacht. Die<br />
AL tritt dafür ein, dass dies auch künftig<br />
so bleibt, denn <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Uni</strong>versität <strong>Köln</strong> darf<br />
kein Platz für neofaschistische Strukturen<br />
sein.<br />
AL-Plenum:<br />
jeden Dienstag, 20 Uhr,<br />
Meister-Ekkehard-Str. 7<br />
(Institut für<br />
Sprachwissenschaft)<br />
2. Etage<br />
Impressum<br />
Das AL-Info wird herausgegeben von<br />
<strong>der</strong> <strong>Alternative</strong> <strong>Liste</strong> <strong>Uni</strong> <strong>Köln</strong>.<br />
Layout: Olaf Bartz<br />
ISSN: 1619 7607<br />
Postadresse:<br />
<strong>Alternative</strong> <strong>Liste</strong> <strong>Uni</strong> <strong>Köln</strong><br />
c/o BAVV <strong>der</strong> EWF<br />
Gronewaldstr. 2<br />
50931 <strong>Köln</strong><br />
Hotline:<br />
0221/9992589 (Markus)<br />
E-Mail:<br />
AL-Plenum@uni-koeln.de<br />
Web:<br />
www.al.uni-koeln.de