Usability Monitor 2007 – Syzygy Deutschland GmbH
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Die 10 gravierendsten Barrieren und wie man sie beseitigt<br />
Barriere :<br />
Erwartung von<br />
Kontext-Sensitivität<br />
Wohl am überraschendsten für uns war die<br />
Erfahrung, dass unsere Testpersonen eine<br />
<strong>–</strong> geradezu natürlich zu nennende <strong>–</strong> Erwartung<br />
an kontextsensitive Inhalte hatten. So war es<br />
auch nicht unüblich, dass eine Testperson ihre<br />
Angaben in der Suchmaske machte und danach,<br />
anstatt auf den roten „Suchen“-Button innerhalb<br />
dieser Maske zu klicken, auf Pauschalreise in<br />
der Reiternavigation darüber klickte um fortzufahren<br />
(auf der Alltours-Website).<br />
Auch wenn ein individuelles Reiseziel ausgewählt<br />
worden war, konzentrierten sich die<br />
Erwartungen an das weitere Website-Verhalten<br />
auf genau diese Destination oder deren unmittelbare<br />
Umgebung. So hatte ein Tester ein Hotel<br />
auf Kreta gewählt und suchte in der Website-<br />
Navigation, die sich nicht verändert hatte,<br />
dezidiert nach Einträgen zu Kreta, Knossos und<br />
der Ägäis. Dieses Phänomen konnten wir durchgehend<br />
bei allen Reise-Websites beobachten.<br />
Wichtig ist hier, durch klare und stringent<br />
verwendete Anzeichen Orientierungshilfe zu<br />
leisten, anstatt mit allerlei Fehlanzeichen (wie<br />
beispielsweise Unterstreichungen von nicht<br />
verlinkten Inhalten) die Verwirrung perfekt zu<br />
machen.<br />
Hier empfiehlt sich zum einen eine sinnvolle<br />
technische Verknüpfung von Inhalten wie im<br />
Web 2.0 üblich (Tagging). Weitere Abhilfe schafft<br />
das Abschalten und Ausblenden von überflüssigen<br />
Inhalten in Form umfangreicher Navigationen<br />
sowie vieler unterschiedlicher Teaser und<br />
Marketingbotschaften, für die sich keine unserer<br />
Testpersonen interessiert hat.<br />
Barriere :<br />
Tücken bei<br />
Dateneingaben<br />
Keine Reisebuchung ohne Dateneingabe. Allerdings<br />
erwiesen sich die vielfältigen Anforderungen<br />
in dieser Hinsicht als regelrechte ‚Sollbruchstellen’:<br />
Dazu gehören u.a. nicht erklärte<br />
Interaktionselemente, ungewohnte Zahlenformate,<br />
unerwartete Daten-Vorbelegungen usw.<br />
Insgesamt benötigte die Mehrheit unserer Testpersonen<br />
relativ viel Zeit zum Ausfüllen und ihre<br />
Eingaben waren ausgesprochen fehleranfällig.<br />
Ein immer wieder festzustellendes Problem war<br />
die Bedienung des Scroll-Rads. Nach Anwahl<br />
eines Eintrags in einem Drop-down-Menü wurde<br />
auf der Seite weiter „nach unten“ gescrollt und<br />
vom Nutzer unbemerkt änderte sich der Eintrag<br />
des Drop-downs, z.B. von Halb- zu Vollpension<br />
(was dann später zu einiger Verwirrung führte).<br />
Bei zwei (!) Scrollbalken (ganz rechts und am<br />
Frame im Content) wie beim FTI-Newsletter<br />
führte das dann auch zum vorprogrammierten<br />
Eingabe-Chaos.