Toni el Suizo - vita sana Gmbh
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Bei einer Erkrankung kommt im Heilungsprozess der Beziehung zwischen Arzt<br />
und Patient grosse Bedeutung zu. Diese Beziehung nähert sich allmählich einer<br />
von gegenseitigem Respekt geprägten Partnerschaft. Der Lern- und Erfahrungsprozess<br />
ist aber hüben und drüben noch längst nicht abgeschlossen.<br />
«Wir stehen an einem Punkt, an<br />
dem wir vi<strong>el</strong>es identifizieren und<br />
lokalisieren können. Aber die<br />
Medizin weiss dennoch oft zu<br />
wenig über die Prozesse im Innern<br />
des Körpers»: So sprach<br />
nicht etwa ein Mediziner, sondern<br />
der Geologe Peter Huggenberger,<br />
der den Wissensstand auf<br />
dem Gebiet der Geothermie mit<br />
demjenigen der Medizin verglich.<br />
Der Medizin fehlt es häufig<br />
nicht nur an Kenntnissen über<br />
komplexe Abläufe im Innern des<br />
Körpers, sie weiss auch oft zu<br />
wenig, was im Se<strong>el</strong>eninnern von<br />
Patienten vor sich geht. Keine<br />
Frage: Es gibt Ärzte, die mit vi<strong>el</strong><br />
Menschenkenntnis gesegnet sind<br />
und ihre Patienten mit Sorgfalt<br />
und bemerkenswertem Einfühlungsvermögen<br />
betreuen und begleiten.<br />
Andere wieder verfügen<br />
vi<strong>el</strong>leicht über hohe Sachkompetenz,<br />
haben aber sonst wenig zu<br />
bieten, was der Patientenzufriedenheit<br />
dient.<br />
Auch unter den Patienten gibt<br />
es die unterschiedlichsten Typen.<br />
Erwartet der eine vom Arzt möglichst<br />
vi<strong>el</strong> Zeit und Zuwendung,<br />
möchte ein anderer möglichst<br />
rasch mit einer Diagnose, mit einem<br />
Rezept oder einem Medikament<br />
bedient werden. Der eine<br />
wagt es, Fragen zu st<strong>el</strong>len. Ein<br />
anderer jedoch hat das Gefühl,<br />
das enorme Fachwissen des Arztes<br />
verbiete laienhafte Fragen<br />
und jegliche Andeutung von Unsicherheit<br />
oder Zweif<strong>el</strong>.<br />
<strong>vita</strong> <strong>sana</strong> sonnseitig leben 7/2008<br />
Dr. med. Stefan Obrist ist Facharzt für innere Medizin FMH.<br />
Ich und mein Arzt. Es lohnt sich,<br />
im persönlichen Umf<strong>el</strong>d und auch<br />
ganz allgemein über die Arzt-Patienten-Beziehung<br />
nachzudenken,<br />
deren Qualität den Heilungsverlauf<br />
einer Krankheit wesentlich<br />
beeinflusst. Das Gespräch mit Dr.<br />
med. Stefan Obrist vom Parac<strong>el</strong>-<br />
Zur Person<br />
Dr. med. Stefan Obrist ist Facharzt<br />
für innere Medizin FMH<br />
und arbeitet seit etwa 10 Jahren<br />
am Parac<strong>el</strong>sus-Spital Richterswil,<br />
seit 2006 als Mitglied<br />
der Ärztlichen Leitung Innere<br />
Medizin. Er ist verheiratet und<br />
Vater von fünf Kindern im Alter<br />
von 9 bis 18 Jahren.<br />
sus-Spital in Richterswil gibt<br />
interessante Denkanstösse.<br />
Herr Dr. Obrist, unter dem häufig<br />
verwendeten Begriff «kompetenter<br />
Patient» kann man<br />
sich vi<strong>el</strong>es vorst<strong>el</strong>len. Was verstehen<br />
Sie unter Patientenkompetenz?<br />
Darunter verstehe ich, dass der<br />
Patient nicht nur informiert und<br />
s<strong>el</strong>bständig urteilsfähig ist. Die<br />
Kenntnisse, die er vi<strong>el</strong>leicht mit<br />
Hilfe von Internet, von Zeitschriftenartik<strong>el</strong>n<br />
oder populärwissenschaftlichenPublikationen<br />
aufgebaut hat, haben mit der<br />
Information zu tun. Sich eine<br />
eigene Meinung zu bilden und<br />
diese auch zu äussern, hat mit