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26 schwerpunkt Fundraising an Hochschulen: Beispiel Musikhochschulen<br />

Literatur:<br />

Erhardt, M./Meyer-Guckel, V./Winde, M. (Hrsg.), Leitlinien<br />

f<strong>ü</strong>r die deregulierte Hochschule, Edition Stifterverband,<br />

Essen 2008.<br />

Fischer, A., „Mehr als frisches Geld. Fundraising als Teil<br />

des strategischen Hochschul-Marketings“, in: Bayerisches<br />

Staatsinstitut f<strong>ü</strong>r Hochschulforschung und Hochschulplanung<br />

(Hrsg.), Beiträge zur Hochschulforschung<br />

30 (2008) 3, S. 82-90.<br />

Giebisch, P., Hochschulfundraising in Deutschland 2004-<br />

2006, G<strong>ü</strong>tersloh 2007.<br />

Giebisch, P./Langer, M., Erste Eindr<strong>ü</strong>cke zum Stand des<br />

Hochschulfundraising in Deutschland, CHE-Arbeitspapier<br />

Nr. 68, G<strong>ü</strong>tersloh 2005.<br />

Haibach, M., Hochschul-Fundraising. Ein Handbuch f<strong>ü</strong>r<br />

die Praxis, Frankfurt/Main 2008.<br />

Mannhardt, C., Fundraising an Musikhochschulen, Marburg<br />

2010.<br />

Sanders, G., Fundraising. Die beziehungsorientierte Methode,<br />

Assen 2007.<br />

Schönfeld, D. H., Fundraising bei Unternehmen. Zusammenarbeit<br />

von Hochschule und Wirtschaft, Bonn 2009.<br />

Siedler, H./Bölling, P./Falkenhagen, H., „Die Jubiläumskampagne<br />

der Universität Freiburg als Start in ein systematisches<br />

Fundraising“, in: Bayerisches Staatsinstitut<br />

f<strong>ü</strong>r Hochschulforschung und Hochschulplanung (Hrsg.),<br />

Beiträge zur Hochschulforschung 30 (2008) 3, S. 70-80.<br />

Kontakt:<br />

Christine Mannhardt<br />

TEXTUNDKLANG<br />

Kultur-Marketing und Kommunikation<br />

Goethestraße 7<br />

78048 Villingen-Schwenningen<br />

Tel: +49 7721 9976021<br />

E-Mail: christine.mannhardt@textundklang.de<br />

wissenschaftsmanagement 6 • november/dezember • 2010<br />

rausforderungen zu stellen, worauf auch eine nach wie vor verschwindend kleine Zahl von Stif-<br />

tungsprofessuren hindeutet. Deutsche Musikhochschulen sind als Bildungseinrichtungen zwar in<br />

Fachkreisen profiliert und international nachgefragt, in der breiten Öffentlichkeit und in Wirtschaftskreisen<br />

kämpfen sie aber mit einem Wahrnehmungsdefizit. Fundraising muss hier häufig erst kommunikative<br />

Basisarbeit leisten, geeignete innovative Projekte kreieren und deren gesellschaftliche<br />

Relevanz zielgruppengerecht aufbereiten und vermitteln.<br />

Die Konzentration auf einige einflussreiche Entscheider und ihre Anbindung in persönlichen Vertrauensverhältnissen<br />

erweist sich dabei als hilfreich. Der HfM Karlsruhe gelang etwa mit Unterst<strong>ü</strong>tzung<br />

der Sparda-Bank Baden-W<strong>ü</strong>rttemberg und ihres Vorstandsvorsitzenden Thomas Renner – mittlerweile<br />

Hochschulratsmitglied und Ehrensenator der Hochschule – die Umsetzung gleich mehrerer<br />

Entwicklungsvorhaben. Die UdK Berlin schafft es primär <strong>ü</strong>ber ihr Fächerangebot im Bereich der<br />

Angewandten Kunst (Design, Neue <strong>Medien</strong>, Kommunikation), Unternehmen f<strong>ü</strong>r Public-Private-Partnerships<br />

zu interessieren, welche dann auch musikalische Forschungsthemen aufgreifen. Beispiele<br />

sind die Beteiligung des Master-Studiengangs „Sound Studies“ am Siemens-Forschungsprogramm<br />

„Die Marke als Artefakt“ oder das Opel-Projekt „Phaeno-Motion“. Theoretisch könnten beispielsweise<br />

<strong>ü</strong>ber die Themen Werbung, Präsentation, Klangprodukte, Neue <strong>Medien</strong>, Weiterbildung oder Incentives<br />

gemeinsame Interessenfelder entdeckt werden, diese m<strong>ü</strong>ssten aber zunächst im Rahmen<br />

des Musikhochschulauftrags ihren Platz und kompetente Betreuung finden.<br />

Synergieeffekte:<br />

Auch Musikhochschulen können mit ihren Produkten etwa im Bereich des Konzert- und CD-Verkaufs,<br />

der K<strong>ü</strong>nstlerbörse, des Veranstaltungsmanagements, der Weiterbildung oder der Raumvermietung<br />

eigene Geschäftsfelder entwickeln und daraus Einnahmen wie auch potenzielle<br />

Fördererkontakte generieren. Ebenso wie die öffentliche Hand Universitäten indirekt bei der Ausgr<strong>ü</strong>ndung<br />

etwa von Transferzentren unterst<strong>ü</strong>tzt, könnte sie Professionalisierungsbestrebungen<br />

der Musikhochschulen in den genannten Dienstleistungs- und Servicebereichen fördern und so<br />

zugleich deren Fundraising fördern. Synergieeffekte entstehen auch aus der Mitwirkung an Allianzen<br />

zur regionalen Standortförderung: Die Besetzung von Themenfeldern wie Tourismus, kulturelle<br />

Identität oder musikpädagogische Nachwuchsarbeit in Kooperation mit der kommunalen<br />

Verwaltung und Wirtschaft birgt gesellschaftliches Profilierungspotenzial. Nicht zuletzt bewirkt<br />

der Zusammenschluss mehrerer öffentlicher Einrichtungen in Kooperationsprojekten mitunter<br />

Kostenreduktionen oder wird staatlich gefördert: Programme etwa f<strong>ü</strong>r sparten- oder länder<strong>ü</strong>bergreifende<br />

Projekte (EU-Gelder) oder auch f<strong>ü</strong>r Kooperationen zwischen Schule und Hochschule<br />

stellen f<strong>ü</strong>r den Fundraising-Mix der Musikhochschulen weitere mögliche Einnahmequellen dar.<br />

Bilanz<br />

Die kurze Aufzählung verdeutlicht, dass eine Übertragung universitärer Fundraisingstrategien<br />

auf Musikhochschulen zur Auslotung möglicher strategischer Ansätze durchaus produktiv sein<br />

kann. Sie kann Musikhochschulen etwa ermutigen, neue wirtschaftsnahe Themenfelder zu besetzen,<br />

ihren Begriff von „Innovation“ zu <strong>ü</strong>berdenken, Stakeholder-Beziehungen neu zu bewerten<br />

oder Formen direkter gesellschaftlicher Teilhabe am eigenen Bildungsauftrag aufzusp<strong>ü</strong>ren.<br />

Ein im Vergleich zu Universitäten erhöhter Aufwand an Vorleistungen in PR, Beziehungspflege<br />

und der Definition geeigneter Projekte ist dabei allerdings zu erwarten. Fördervereine, Mäzenatentum<br />

– heute zunehmend in Stiftungs- oder Zustiftungsform organisiert – sowie öffentliche<br />

und staatsnahe Zuwendungen bleiben zugleich zentrale Standbeine des Musikhochschul-Fundraisings.<br />

Es gilt, diese Zielgruppen noch mehr f<strong>ü</strong>r die spezifischen Bed<strong>ü</strong>rfnisse einer der Gesellschaft<br />

zugewandten k<strong>ü</strong>nstlerischen Bildungseinrichtung zu sensibilisieren.

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