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DWA Mitglieder-Rundbrief 01/2009

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Landesverband Bayern<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong><br />

Herausgeber:<br />

<strong>DWA</strong>-Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfall e.V.<br />

Landesverband Bayern<br />

Friedenstraße 40, 81671 München<br />

1/<strong>2009</strong><br />

Schilf am Bodensee<br />

Leitartikel: Wasserrückhalt in der Fläche und „Jahrhunderthochwasser“<br />

Titelbericht: Standortansprüche des Schilfs<br />

Der besondere Beitrag: Auswirkungen umfassender Ingenieurberatung im gewerblich-industriellen<br />

Umweltschutz am Beispiel des FACE-Programms in Ägypten


2<br />

Liebe <strong>Mitglieder</strong>, liebe Leserinnen und Leser,<br />

am 17. Dezember 2008 hat die Bundesregierung die Deutsche Anpassungsstrategie an den<br />

Klimawandel (DAS) beschlossen. „Die DAS schafft einen Rahmen zur nationalen Anpassung<br />

an die Auswirkungen des Klimawandels und etabliert einen mittelfristigen Prozess, in dem in<br />

transparenter und strukturierter Art schrittweise mit den betroffenen Akteuren der Handlungsbedarf<br />

benannt, entsprechende Ziele definiert, Zielkonflikte erkannt und ausgeräumt sowie<br />

mögliche Anpassungsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt werden sollen“ (http://www.bmu.<br />

de/klimaschutz/downloads/doc/42783.php).<br />

Auf die Wasserwirtschaft bezogen, können die wesentlichen Anpassungsmaßnahmen wie folgt<br />

zusammengefasst werden:<br />

• Erhaltung und Stärkung der natürlichen Anpassungsfähigkeit wie auch der Lebensraumoder<br />

Habitatvielfalt der Gewässer,<br />

• Regelmäßige Anpassung der Handlungs- und Planungsgrundlagen wie die 6-jährlichen Hochwasserrisikoanalysen,<br />

Gefahren-/Risikokarten sowie Hochwasser risiko managementpläne,<br />

• Förderung der Verhaltens- und Eigenvorsorge der Bevölkerung durch Informationsbereitstellung<br />

und Bewusstseinsbildung durch öffentliche Stellen,<br />

• Niederschlagswasser soll ortsnah versickert, verrieselt oder über eine Kanalisation ohne Vermischung mit Schmutzwasser in<br />

ein Gewässer eingeleitet werden,<br />

• Permanente Anpassung des adaptiven Talsperrenmanagements für eine multifunktionale Nutzung (Trinkwasserbereitstellung,<br />

Wasserkraft, Abflussregulierung für Hoch- und Niedrigwasser),<br />

• Fortentwicklung von Wasser sparenden Methoden, insbesondere in gewerblichen/industriellen Herstellungsprozessen,<br />

• Minimierung von Wasserverlusten im Verteilungsnetz,<br />

• Effizientere Kühlung von Kraftwerken<br />

• Verlustärmere Bewässerung landwirtschaftlicher Nutzflächen,<br />

• Nutzung von gereinigtem und mikrobiologisch einwandfreiem Abwasser zur Bewässerung landwirtschaftlicher Nutzflächen.<br />

Man erkennt, dass die Deutsche Anpassungsstrategie im Wesentlichen Maßnahmen aufzählt, die auch ohne den Klimawandel<br />

sinnvoll sind, da sie den Ansatz des Ressourcenschutzes und der Nachhaltigkeit verfolgen. Die bayerische Wasserwirtschaft hat<br />

schon immer nach diesen Prinzipien gearbeitet. Sollte aufgrund der Diskussion um den Klimawandel verantwortungsvolles Handeln<br />

verstärkt gefördert werden, dann ist das nur zu begrüßen. Allerdings ist unabhängig von möglichen Klimaänderungen das integrierte<br />

Flussgebietsmanagement eine ständige und aktuelle Aufgabe! Die Unsicherheit bezüglich der hydrologischen Auswirkungen<br />

des Klimawandels ist nach wie vor groß. Gerade deshalb benötigen wir ein robustes und nachhaltiges Wassermanagement.<br />

In Deutschland haben wir auf diesem Gebiet schon sehr viel erreicht.<br />

Die Herausforderungen dieses Jahrhunderts liegen für mich in den Wasserverfügbarkeits- und Wasserqualitätsproblemen der<br />

semiariden Gebiete und der Megacities. Hier kann deutsche Umwelttechnik und deutsches Know-How nutzbringend eingesetzt<br />

werden. Ein schönes Beispiel zu diesem Thema finden Sie in unserem besonderen Beitrag über das FACE-Programm in Ägypten<br />

von Dr.-Ing. Vestner und Dipl.-Ing. Müssig.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre und eine schöne Sommerzeit!<br />

Ihr<br />

Markus Disse<br />

Titelbild:<br />

Schilf hat vielfältigen Nutzen für zahlreiche Tierarten und schützt die Ufer vor Wellenschlag bei Seen (Bodensee)<br />

Impressum:<br />

Der <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> des <strong>DWA</strong>-Landesverbandes Bayern erscheint in der Regel zweimal jährlich und zwar im Mai und Dezember.<br />

Die Beiträge stellen die Meinung des jeweiligen Verfassers dar.<br />

Auflagenhöhe: 3500<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Ing. Richard Oberhauser, <strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern, München<br />

Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Stockbauer, Bayer. Landesamt für Umwelt<br />

Schriftleitung:<br />

Prof. Dr.-Ing. Markus Disse, Universität der Bundeswehr, München<br />

Dipl.-Ing. Helmut Ferrari, Hydroprojekt Ingenieurgesellschaft, München<br />

Dipl.-Ing. Hermann Klotz, Münchner Stadtentwässerung<br />

Dipl.-Ing. Gregor Overhoff, Bayer. Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, München<br />

Redaktionsschluss:<br />

30. April und 30. Oktober<br />

Layout:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Thomas Hlauschek, Bayer. Landesamt für Umwelt, München<br />

Druck:<br />

Hirthammer Verlag GmbH, Oberhaching<br />

Anzeigen:<br />

Hirthammer Verlag, Telefon (089) 323 3360, E-Mail: info@hirthammerverlag.de<br />

Beiträge sind einzureichen an:<br />

Geschäftsstelle des <strong>DWA</strong>-Landesverbandes Bayern, Friedenstraße 40, 81671 München<br />

Telefon (089) 233 62590, Fax (089) 233 62595, E-Mail: info@dwa-bayern.de<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Leitartikel<br />

Wasserrückhalt in der Fläche und „Jahrhunderthochwasser“ ......................................................................................................... 4<br />

Titelbericht<br />

Standortansprüche des Schilfs ........................................................................................................................................................ 7<br />

Der besondere Beitrag<br />

Auswirkungen umfassender Ingenieurberatung im gewerblich-industriellen Umweltschutz am Beispiel<br />

des FACE-Programms in Ägypten ................................................................................................................................................. 10<br />

Veranstaltungen<br />

Perspektiven in der Siedlungswasserwirtschaft, 37. Abwassertechnisches Seminar, TU München am 14.05.<strong>2009</strong>,<br />

Festkolloquium............................................................................................................................................................................... 14<br />

Internationales Symposium Auen und Hochwasser ...................................................................................................................... 15<br />

In eigener Sache<br />

<strong>DWA</strong>-Fachexkursion nach Unterfranken ........................................................................................................................................ 16<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband stellt sich bei Bayerns neuem Umweltminister Dr. Markus Söder vor ......................................................... 18<br />

Veranstaltungskalender des <strong>DWA</strong>-Landesverbandes Bayern – 2. Halbjahr <strong>2009</strong> ......................................................................... 18<br />

<strong>DWA</strong>-Kanal- und Kläranlagen-Nachbarschaften – Tagung der Nachbarschaftslehrer –<br />

„Multiplikatorenschulung“ für den Gewässerschutz ....................................................................................................................... 19<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverbandstagung Bayern mit Bundestagung und Fachausstellung am 27. und 28. Oktober <strong>2009</strong> in Augsburg<br />

„Wasserwirtschaft im Blickpunkt – Chance und Herausforderung“ ............................................................................................... 20<br />

Fachexkursion für junge Wasserwirtschaftler <strong>2009</strong> ....................................................................................................................... 21<br />

Grüß Gott liebe <strong>Mitglieder</strong> des <strong>DWA</strong>-Landesverbandes Bayern ................................................................................................... 22<br />

Veranstaltungen der <strong>DWA</strong>-Bundesgeschäftsstelle im Landesverband .......................................................................................... 22<br />

Weitere Veranstaltungen ................................................................................................................................................................ 22<br />

Weitere Informationen ................................................................................................................................................................... 22<br />

<strong>DWA</strong>-Reise nach Namibia im April 2<strong>01</strong>0 ....................................................................................................................................... 23<br />

Berichte<br />

Die Weiterbildung des Personals von Abwasseranlagen – ein Gebot unserer Zeit ....................................................................... 26<br />

Praxisgerechte Schulung für Grundstücksentwässerung .............................................................................................................. 27<br />

TU München bildet seit 2006 Umweltingenieure ........................................................................................................................... 29<br />

Benchmarking Abwasser Bayern – Nutzen für eine kleine Gemeinde .......................................................................................... 30<br />

Entsorgung von Gleisschotter und Gipsplatten ............................................................................................................................. 31<br />

Wasserinfrastruktur – eine Energiequelle von morgen? ................................................................................................................ 32<br />

„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!“ Benchmarking in der Siedlungswasserwirtschaft geht in Bayern in eine neue Runde ......... 33<br />

Marode Kanäle oder alles dicht? – Zustand der öffentlichen Kanalisation in Bayern .................................................................... 34<br />

Informationsoffensive oberflächennahe Geothermie 2008–2<strong>01</strong>1 .................................................................................................. 39<br />

Personalnachrichten<br />

Stabwechsel im StMUG in den referaten „Wasserwirtschaft im ländlichen Raum, Wildbäche“ und „Talsperren,<br />

Speichermanagement und Wasserkraft“ ....................................................................................................................................... 43<br />

Hermann Schiechtl 85 Jahre ......................................................................................................................................................... 44<br />

Urgestein der <strong>DWA</strong> Berthold Torge zum 70. Geburtstag ............................................................................................................... 45<br />

Pionier der Kläranlagennachbarschaft Josef Bruck feierte 80. Geburtstag ................................................................................... 45<br />

Ministerialrat a. D. Hans Beier verstorben...................................................................................................................................... 46<br />

Neuerscheinungen<br />

Neues LfU-Merkblatt Staugeregelte Flüsse – Hochwasserschutz, Nachweise und Lastfälle erschienen ..................................... 47<br />

Faltblätter „Präventiver Hochwasserschutz“ .................................................................................................................................. 48<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

3


4<br />

Leitartikel<br />

Leitartikel<br />

Wasserrückhalt in der Fläche und „Jahr hunderthochwasser“<br />

Der nachfolgende Beitrag entspricht im Wesentlichen dem Manuskript zum Einführungsvortrag in die Podiumsdiskussion anlässlich<br />

des Seminars „Wasserrückhalt in der Fläche“ veranstaltet vom Institut für Wasserwesen der Universität der Bundeswehr<br />

am 31.07./<strong>01</strong>.08.2008 in Laufen [Rieger, Disse 2008]. Er verfolgt daher nicht die Absicht, neue technische oder hydrologische<br />

Erkenntnisse zu vermitteln sondern vielmehr im Sinne des Untertitels des Seminars „Möglichkeiten und Grenzen des dezentralen<br />

Hochwasserschutzes“ vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion ergänzende Gesichtspunkte zum Thema zu beleuchten.<br />

Grundlagen<br />

Wasserrückhalt in der Fläche: Unter diesem<br />

Oberbegriff werden in der Regel verschiedene<br />

Maßnahmen subsumiert. Der<br />

Begriff deckt nicht nur de facto flächenhaft<br />

wirksame Eingriffe wie zum Beispiel<br />

eine Erhöhung der Versickerungskapazität<br />

durch land- oder waldbauliche Maßnahmen<br />

ab sondern auch punktuell oder<br />

linienhaft in der Fläche verteilte Maßnahmen<br />

im Bereich der Renaturierung<br />

der Fließgewässer und der Auen sowie<br />

kleine Rückhaltemulden oder -becken,<br />

die vorwiegend unter Ausnutzung der<br />

natürlichen Geländestruktur geschaffen<br />

werden. Mit seinem dezentralen Charakter<br />

steht der Wasserrückhalt in der<br />

Fläche damit im Gegensatz zu den zentralen<br />

Hochwasserschutzeinrichtungen,<br />

denen zum Beispiel Polder, klassische<br />

Hochwasserrückhaltebecken, Talsperren<br />

und Deiche zuzuordnen sind. Der Wasserrückhalt<br />

in der Fläche gilt damit auch<br />

als Synonym für den sogenannten natürlichen<br />

Hochwasserschutz, da er in etwa<br />

die ursprünglichen Verhältnisse vor dem<br />

Eingreifen des Menschen wiederherstellen<br />

soll.<br />

Dass der beste Hochwasserschutz darin<br />

besteht, sich von den Flüssen fern zu<br />

halten, daran besteht kein Zweifel. Allerdings<br />

lässt sich diese Art von Hochwasserschutz<br />

rückwirkend nur noch in den<br />

seltensten Fällen realisieren. Darüber hinaus<br />

entspricht es durchaus der Natur des<br />

Menschen, am Fluss zu siedeln um die<br />

vielfachen Vorteile, die hieraus erwachsen,<br />

zu nutzen. Weitgehend unstrittig ist<br />

daher heute das sogenannte Dreisäulenkonzept<br />

zum Hochwasserschutz, bestehend<br />

aus dem natürlichen Rückhalt, dem<br />

technischen Hochwasserschutz und der<br />

Hochwasservorsorge [LfW Bayern 2004].<br />

Die meisten grundlegenden Zusammenhänge<br />

des Wasserkreislaufs und der Abflussbildung<br />

sind bestens bekannt und in<br />

den letzten Jahren zum Teil auch unter<br />

Berücksichtigung des Klimawandels<br />

nochmals Gegenstand umfassender Untersuchungen<br />

gewesen [Mendel 2000,<br />

Haberlandt 2008, Kleeberg 2008].<br />

Was ist dann überhaupt der Gegenstand<br />

der Diskussionen, wenn es um den Hochwasserschutz<br />

geht? Im Wesentlichen ist<br />

es die Frage, welche Maßnahme oder<br />

welche Maßnahmenkombination nun<br />

im Einzelfall die richtige ist. Warum aber<br />

werden die Diskussionen dabei zum Teil<br />

so kontrovers geführt, wenn die Grundlagen<br />

doch im Wesentlichen geklärt sind?<br />

Hierfür sind vier Gründe zu nennen:<br />

Grund 1:<br />

Es ist zwar eine Menge über die beteiligten<br />

Einzelprozesse bekannt, insgesamt<br />

aber handelt es sich bei der Hochwasserabflussbildung<br />

um ein hochkomplexes<br />

System, angereichert mit nur statistisch<br />

und wahrscheinlichkeitstheoretisch beschreibbaren<br />

Extremwetterlagen und<br />

schließlich noch gewürzt mit dem Thema<br />

Klimawandel. Sichere Aussagen und Prognosen<br />

sind nicht möglich; der Spielraum<br />

für „Meinungen“ wird dadurch eröffnet.<br />

Grund 2:<br />

Die sehr hohe Zahl von Kombinationsmöglichkeiten<br />

bereits bei einfachen Aufgaben<br />

wirkt erschwerend. Allein die Untersuchung<br />

von zum Beispiel drei parallel<br />

geschalteten Kleinspeichern kombiniert<br />

mit einem in Reihe nachgeschalteten<br />

Rückhaltebecken mit jeweils verschiedenen<br />

Abflüssen in Verbindung mit einer<br />

technischen Schutzmaßnahme in unterschiedlicher<br />

Ausführung (Deich/Mauer<br />

– fest/mobil) ergibt mehr Kombinationsmöglichkeiten<br />

als mit üblichen Mitteln beherrschbar<br />

[Hübner 2008]; von den Unsicherheiten<br />

bei den zugrunde gelegten<br />

Kostenansätzen ganz zu schweigen.<br />

Grund 3:<br />

Schwierigkeiten bei der Umsetzung von<br />

Maßnahmen zum Beispiel mit Grundstücken<br />

und der Akzeptanz in der Bevölkerung.<br />

Grund 4:<br />

Voreingenommenheit von Beteiligten, die<br />

– aus welchem Grund auch immer – eine<br />

spezielle Lösungsrichtung von vorneherein<br />

favorisieren.<br />

Ziele des Hochwasserschutzes<br />

Ziel von Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

ist in erster Linie der Schutz des Menschen<br />

und seiner Vermögenswerte vor<br />

dem Hochwasser. Dabei gilt bei uns<br />

HQ 100 zumindest für Siedlungsbereiche<br />

als gesetzt. Was ein HQ 100 bedeutet,<br />

braucht an dieser Stelle nicht mehr erläutert<br />

zu werden.<br />

Warum aber wurde eigentlich gerade das<br />

hundertjährliche Hochwasser als Grenze<br />

festgelegt? Warum gerade „100“?<br />

Einfach nur, weil es eine runde Zahl ist?<br />

Sicherlich auch, aber doch wohl hauptsächlich<br />

deshalb, weil alle Beteiligten am<br />

liebsten kein Versagen der geschaffenen<br />

Schutzmaßnahmen erleben wollen. HQ 100<br />

suggeriert: „Ein HQ 100 oder ein noch größeres<br />

Hochwasser werden wir, die Handelnden<br />

und die möglicherweise Betroffenen<br />

wohl nicht miterleben.“ Tatsächlich<br />

ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein HQ 100<br />

in den nächsten 100 Jahren mindestens<br />

einmal auftritt oder überschritten wird, ja<br />

bekanntlich sogar noch deutlich kleiner<br />

als 1,0 nämlich nur 0,634. Das klingt zunächst<br />

beruhigend, allerdings nur auf den<br />

ersten Blick! Die Wahrscheinlichkeit aus<br />

Sicht der heute „Aktiven“ an einem beliebigen<br />

Gewässerabschnitt ein HQ 100 noch<br />

zu erleben, liegt bei etwa 0,25 – 0,30.<br />

Würden wir derartige Risiken in anderen<br />

Lebensbereichen eingehen? Beim Autofahren<br />

oder beim Fliegen zum Beispiel?<br />

Würden wir noch beruhigt in ein Auto<br />

oder in ein Flugzeug einsteigen, wenn<br />

wir wüssten, dass es jeden dritten oder<br />

vierten von uns irgendwann „erwischt“?<br />

Ein HQ 100 ist keine abstrakte Gefahr für<br />

die nächste Generation. Im Gegenteil,<br />

bei entsprechenden Wetterlagen muss<br />

jederzeit damit gerechnet werden.<br />

Die Hochwasserrisiken und die damit verbundenen<br />

möglichen Schäden müssen<br />

der Öffentlichkeit immer wieder deutlich<br />

gemacht werden. Die gilt insbesondere<br />

auch deshalb, weil das von der Öffentlichkeit<br />

wahrgenommene „gefühlte Jahrhunderthochwasser“<br />

ganz etwas Anderes ist<br />

als unser HQ 100 . Mit „Jahrhunderthoch-<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Leitartikel<br />

Abb. 1: Abhängigkeit der Scheitelabminderung durch Wasserrückhalt in der Fläche bei Hochwasserabflüssen vom Längsgefälle,<br />

dem Wiederkehrintervall, der Niederschlagsintensität und der Größe des Einzugsgebietes A E (schematisch)<br />

wasser“ wird in der Regel all das bezeichnet,<br />

was mehr ist als bekannt oder erwartet<br />

beziehungsweise das, was uns in den<br />

Medien als solches dargestellt wird. Der<br />

Begriff „Jahrhunderthochwasser“ - auch<br />

gerne „Jahrhundertflut“ genannt – wird<br />

heute für viele Zwecke gebraucht und<br />

zum Teil auch missbraucht, haftet ihm<br />

doch auch etwas großes, etwas biblisches,<br />

ein Hauch von Sintflut an, etwas<br />

ganz seltenes also – und genau davor<br />

will die Öffentlichkeit geschützt werden.<br />

Dabei interessiert in der Regel im nachhinein<br />

kaum, ob es sich bei einer Überschwemmung<br />

um ein HQ 75 , ein HQ 100<br />

oder um ein HQ 200 gehandelt hat. Nur<br />

der Erfolg oder der Misserfolg einer Maßnahme<br />

zählen. Wie sonst wären die großen<br />

Aktivitäten zum Hochwasserschutz,<br />

die völlig unabhängig der aufgetretenen<br />

Jährlichkeiten durch die medienwirksamen<br />

Hochwässer an der Oder (1997),<br />

der Donau (1999) und insbesondere an<br />

der Elbe (2002) ausgelöst wurden, zu erklären.<br />

In besonders schutzbedürftigen<br />

Bereichen erscheint ein höheres Sicherheitsmaß<br />

als HQ 100 durchaus gerechtfertigt,<br />

zumal dies in der Regel mit einem<br />

verhältnismäßig geringen Mehraufwand<br />

zu erreichen ist.<br />

Wasserrückhalt in der Fläche<br />

Was hat nun der Wasserrückhalt in der<br />

Fläche mit einem „Jahrhunderthochwasser“<br />

oder dessen Vermeidung zu<br />

tun? Auch wenn das enttäuschend oder<br />

zumindest ernüchternd klingen mag, eigentlich<br />

nichts oder zumindest nicht viel.<br />

Diese Aussage ist zwar nicht populär,<br />

wird jedoch durch zahlreiche Untersuchungen<br />

untermauert, deren Aufzählung<br />

im Einzelnen an dieser Stelle den Rahmen<br />

sprengen würde. Stellvertretend<br />

sei hier auf Veröffentlichungen der Fachgemeinschaft<br />

Hydrologische Wissenschaften<br />

[Röttcher et al. 2007], der <strong>DWA</strong><br />

[2008] und von Disse und Rieger [2008]<br />

verwiesen. Übereinstimmend wird bei allen<br />

dem Autor dieses Beitrags bekannten<br />

Untersuchungen letztlich berichtet, dass<br />

der Einfluss dezentraler Maßnahmen mit<br />

zunehmender Einzugsgebietsgröße mit<br />

zunehmendem Gefälle, mit zunehmender<br />

Niederschlagsintensität und damit<br />

vor allem auch mit abnehmender Ereignishäufigkeit<br />

abnimmt (s. Abb. 1).<br />

In kleinen flachen Gebieten lassen sich<br />

mit dezentralen Maßnahmen bei kleinen<br />

und mittleren Ereignissen durchaus relevante<br />

Effekte erzielen. Dabei spielt auch<br />

der Anteil der besiedelten und damit teilweise<br />

versiegelten Flächen eine wichtige<br />

Rolle [Sieker, Wilke 2006].<br />

Sobald die Einzugsgebietsgröße etwa<br />

100 – 200 km² übersteigt, weisen alle<br />

vorliegenden Untersuchungen für ein<br />

HQ 100 nur noch kleinere in der Regel<br />

unter 2 – 5 % liegende Scheitelabminderungen<br />

(ΔQ/HQ) nach. Dabei ist zu<br />

beachten, dass eine Reduzierung des<br />

Abflussscheitels um 2 – 5 % noch keine<br />

entsprechende Abminderung im<br />

Wasserspiegel bedeutet. Nachdem im<br />

üblichen Gewässer von einer degressiv<br />

verlaufenden Q-H-Beziehung ausgegangen<br />

werden kann und selbst die<br />

ganz großen Flüsse in Deutschland nur<br />

in ihren Unterläufen Hochwasserabflusstiefen<br />

von mehr als 10 m aufweisen,<br />

liegen die entsprechenden erzielbaren<br />

Wasserspiegelreduzierungen also bei<br />

den meisten Flüssen eher im Zentimeter-<br />

oder im niedrigen Dezimeterbereich,<br />

mithin also im Bereich der erzielbaren<br />

Rechengenauigkeit entsprechender Modellierungen.<br />

Bei unvoreingenommener<br />

Betrachtung muss mit Blickwinkel auf<br />

die Wirtschaftlichkeit auch hinterfragt<br />

werden, ob für die größeren Flüsse nicht<br />

die Effekte durch Rückhaltemaßnahmen<br />

in der Fläche im Rauschen der Unsicherheiten<br />

der Festlegung der HQ 100 -Abflusswerte<br />

[<strong>DWA</strong> 2008, Schädler 2008]<br />

einschließlich der heute pauschalierten<br />

Klimafaktoren untergehen.<br />

Bedeutet das nun, dass der Wasserrückhalt<br />

in der Fläche Unsinn ist? Ganz<br />

sicher nicht, denn die meisten Maßnahmen<br />

zum Wasserrückhalt in der Fläche<br />

werden begleitet oder sind häufig der<br />

Auslöser auch für einen ökologischen<br />

Gewässerausbau, der aus vielerlei Gründen<br />

von der Artenvielfalt über die biologische<br />

Durchgängigkeit bis zum Freizeit-<br />

und Erholungswert für die Menschen zu<br />

begrüßen ist. Diese Maßnahmen sind<br />

also immer ein Schritt in die richtige<br />

Richtung. Ganz kann man sich des Eindrucks<br />

allerdings nicht erwehren, dass<br />

hier manchmal Anlass und Nebeneffekt<br />

vertauscht werden und gewünschte<br />

Maßnahmen zum ökologischen Gewässerausbau<br />

unter dem „Mäntelchen“ des<br />

Hochwasserschutzes realisiert werden<br />

oder werden müssen.<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

5


6<br />

Leitartikel<br />

Abb. 2: Abflüsse des Mains am Pegel Würzburg [LfW, Bayern 2004]<br />

Der Einfluss von Maßnahmen in der Fläche<br />

wie Fliesswegverlängerung, Deichrückverlegung,<br />

Förderung des Auwaldes,<br />

aber auch im Bereich der Boden- und<br />

der Waldbewirtschaftung ist hinreichend<br />

nachgewiesen. Besonders interessant<br />

erscheint in diesem Zusammenhang<br />

die Möglichkeit in größeren landwirtschaftlich<br />

genutzten Gebieten bei entsprechenden<br />

Böden durch eine konservierende<br />

Bodenbewirtschaftung die<br />

Infiltrationsraten nachhaltig zu erhöhen<br />

[Sieker et al. 2008]. Eine signifikante<br />

Wirkung auf den Hochwasserabfluss beschränkt<br />

sich jedoch bei allen Maßnahmen<br />

in der Fläche wie bereits erwähnt<br />

vorwiegend auf Hochwässer größerer<br />

Häufigkeit im Bereich von HQ 1 bis vielleicht<br />

HQ 20 . Dies birgt auch eine Gefahr.<br />

Werden kleinere Hochwasserabflüsse in<br />

der Fläche stärker gedämpft, dann treten<br />

bestimmte bisher vielleicht als HQ 10 einzustufende<br />

Abflüsse unterhalb zukünftig<br />

seltener auf, mutieren sozusagen z. B.<br />

zum HQ 20 . Die Unterlieger könnten also<br />

den trügerischen Eindruck gewinnen, vor<br />

Hochwasser sicher zu sein. Die allzu oft<br />

gehörten Argumente: „So etwas hat es<br />

hier noch nie gegeben…“ und „Ich wohne<br />

schon seit mehr als vierzig Jahren<br />

hier…“ sind allgemein bekannt. Wenn<br />

kleine Hochwässer und damit ein gewisser<br />

Leidensdruck ausbleiben, treffen die<br />

eigentlich bedrohlichen großen Hochwässer<br />

geringerer Häufigkeit, die durch<br />

die Rückhaltemaßnahmen in der Fläche<br />

weitgehend unbeeinflusst bleiben, die<br />

Unterlieger dann umso härter, da völlig<br />

unvorbereitet. Von entsprechenden allerdings<br />

umgekehrt positiven Erfahrungen<br />

mit der Lernfähigkeit der Bevölkerung bei<br />

dicht aufeinander folgenden Ereignissen<br />

berichtet zum Beispiel die Stadt Miltenberg<br />

im Zusammenhang mit den Hochwässern<br />

1993 und 1995 [Schöpf 2007].<br />

Ohne anschauliches Beispiel ist es vielfach<br />

sehr schwierig, gerade denjenigen,<br />

die geschützt werden sollen, den Sinn<br />

und die Notwendigkeit von Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

zu vermitteln. Man<br />

könnte also auch formulieren: „Hochwässer<br />

fördern den Hochwasserschutz!“<br />

Keine Baumaßnahme, auch keine Hochwasserschutzmaßnahme<br />

kann heute<br />

realisiert werden, ohne dass die Frage<br />

nach der Wirtschaftlichkeit beantwortet<br />

wird. Solange das Ziel von Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

den Schutz vor dem<br />

HQ 100 oder seltenerer Abflüsse bedeutet,<br />

werden Rückhaltemaßnahmen in der Fläche<br />

den technischen Hochwasserschutz<br />

nicht ersetzen sondern höchstens ergänzen<br />

können. Das Einsparpotential beim<br />

Bau und bei der Sanierung von Deichen<br />

durch Maßnahmen in der Fläche muss<br />

dabei, da hier der Wasserspiegel maßgebend<br />

ist, eher als gering eingestuft<br />

werden. Somit bleibt der Wasserrückhalt<br />

in der Fläche zwar immer ein Schritt in<br />

die richtige Richtung und ist auch aus<br />

vielen anderen zuvor bereits genannten<br />

Gründen wünschenswert, kann jedoch<br />

Maßnahmen zum technischen Hochwasserschutz<br />

weder ersetzen noch in ihrem<br />

Umfang wirklich signifikant verringern.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Hochwasser als solches ist eine natürliche<br />

Erscheinung, die es schon immer gegeben<br />

hat. Einen vollständigen Rückzug<br />

des Menschen aus dem Abflussbereich<br />

der Flüsse wird es nicht geben. Insofern<br />

sind Maßnahmen zum Schutz von Leib<br />

und Leben sowie der bedrohten Werte<br />

notwendig. Wenn allein mit der Renaturierung<br />

vor allem der Oberläufe unserer<br />

Gewässer und anderen Maßnahmen in<br />

der Fläche die Hochwasserprobleme für<br />

die besiedelten Bereiche zu beseitigen<br />

wären, dann dürfte es früher, bevor der<br />

Mensch begann in größerem Maße ein-<br />

zugreifen, gar keine Hochwässer gegeben<br />

haben. Das Gegenteil ist, wie zum<br />

Beispiel auch in Abb. 2 illustriert, der<br />

Fall.<br />

Hochwasserrückhalt in der Fläche ist<br />

aus vielerlei Gründen sinnvoll und wünschenswert,<br />

kann jedoch den technischen<br />

Hochwasserschutz nicht ersetzen<br />

sondern höchstens ergänzen. Hochwasserschutz<br />

kostet Geld und der heute so<br />

beliebte „return of investment“ ist zunächst<br />

ungewiss, Restrisiken verbleiben!<br />

Wir müssen uns der Verantwortung stellen<br />

und dies der Bevölkerung, vor allem<br />

aber auch den Entscheidungsträgern<br />

immer wieder klar sagen; gerade die<br />

letzten Jahre sollten uns die nötigen Argumente<br />

geliefert haben. Die Bedrohung<br />

durch ein HQ 100 ist real. HQ 100 hat nichts<br />

mit dem berühmten St. Nimmerleinstag<br />

zu tun. Deshalb sind Maßnahmen zum<br />

technischen Hochwasserschutz unverzichtbar.<br />

Dass die Stadt München zum<br />

Beispiel seit rund 50 Jahren von gravierenden<br />

Schäden verschont blieb, ist weder<br />

Einflüssen in der Fläche, noch Versicherungen<br />

oder Sonstigem sondern<br />

ausschließlich dem Sylvensteinspeicher<br />

und seiner rechtzeitigen Erhöhung zu<br />

verdanken. Es gibt keinen „guten“ oder<br />

„bösen“ Hochwasserschutz sondern<br />

nur bestimmte Maßnahmen, die in einer<br />

bestimmten Zeit realisierbar sind, eine<br />

bestimmte Wirkung entfalten und einen<br />

entsprechenden Aufwand bedeuten;<br />

wie bei jedem Arzneimittel treten dabei<br />

jeweils auch Nebenwirkungen (positive<br />

wie negative) auf, die man kennen sollte<br />

und die es zu berücksichtigen gilt. Die<br />

Kenntnisse und Werkzeuge sind vorhanden,<br />

jetzt gilt es effektiv zu handeln.<br />

Prof. Dr.-Ing. Gerald A. Steinmann<br />

Fachhochschule Würzburg<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


Titelbericht<br />

Standortansprüche des Schilfs<br />

Bedeutung des Schilfs<br />

Schilf (Phragmites australis)<br />

gehört zu der Pflanzengruppe<br />

der Großröhrichte und wächst<br />

in staunassen Fluren oder<br />

an stehenden oder langsam<br />

fließenden Gewässern bis zu<br />

einer Wassertiefe von zwei<br />

Metern. Großröhrichte sind in<br />

und an den Gewässern aktive<br />

Strukturelemente innerhalb des<br />

Ökosystems und haben vielfältige<br />

Funktionen. Sie bieten vielen<br />

Tierarten Lebensraum und<br />

wirken sich positiv auf die biologische<br />

Diversität der Fauna von<br />

Ufern aus (Ostendorp 1989).<br />

Schilfohr sichert die Stabilität<br />

von Ufern und kann im aquatischen<br />

Bereich die Wasserqualität<br />

verbessern, indem<br />

es Schadstoffe entnimmt und<br />

Sauerstoff produziert. In der Fischerei<br />

stellt es wertvolle Nahrungs-<br />

und Laichhabitate für bis<br />

zu 15 Fischarten dar. Das Nahrungsangebot<br />

ist im Schilfgürtel<br />

allgemein höher als im Freiwasser<br />

und es ermöglicht Versteckmöglichkeiten<br />

für Fische vor Räubern. Daneben<br />

erhöht es den ökologischen Wert einer<br />

Seen- oder Teichlandschaft und steigert<br />

den Landschaftswert und den Tourismus.<br />

Schilf stellt innerhalb der Großröhrichte<br />

die produktivste Pflanzenart dar, die sogar<br />

mit Wald als Rohstoff- und Energielieferant<br />

vergleichbar ist. Die vielseitigen<br />

Verwendungsmöglichkeiten liegen besonders<br />

in der Papierherstellung und im<br />

Baugewerbe als Isolier- und Dämmstoff.<br />

Auch die Eindeckung von Rieddächern ist<br />

heute noch sehr gefragt. Bei der Nutzung<br />

und Erzeugung von erneuerbaren Energien<br />

konkurrieren Schilfbestände nicht<br />

mit der Nahrungsmittelproduktion in der<br />

Landwirtschaft. Am Bodensee ist zurzeit<br />

ein Kraftwerk zur Wärmeproduktion aus<br />

Schilf geplant.<br />

Schilf kann sich in Teichen aber auch<br />

invasiv (eindringend) ausbreiten und<br />

teichwirtschaftliche Produktionsflächen<br />

für sich einnehmen. Es kommt vor, dass<br />

Teiche vollständig zuwachsen und ohne<br />

Bekämpfungsmaßnahmen oder Entlandungen<br />

fischereilich nicht mehr zu nutzen<br />

sind. Röhrichtpflanzen fördern allgemein<br />

die Verlandung und schneiden dadurch<br />

zumindest Teilbereiche des Gewässers<br />

mit der Zeit von der Nutzung ab.<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Titelbericht<br />

Fast völlig zugewachsen und kaum noch fischereilich zu nutzen ist dieser Teich in der Lausitz.<br />

Verwendung im Wasserbau<br />

Schilf schützt hervorragend die Uferbereiche<br />

der Gewässer. Je nach Standort<br />

unterscheidet man Wasser- Übergangs-<br />

und Uferschilf. Das Wasserschilf kann<br />

bis zu zwei Meter Wassertiefe stehen<br />

und verringert den Wellenschlag an<br />

Seen oder Kanälen. Übergangsschilf<br />

steht teilweise noch im flachen Wasser<br />

und hat aber schon einen „Fuß“ an Land<br />

und schließlich wächst das Uferschilf<br />

nur noch im terrestrischen Bereich. An<br />

Dämmen und Uferböschungen sind<br />

die unterirdischen Schilfrhizome des<br />

Uferschilfs weit mächtiger und tiefer<br />

ausgebildet, als beim Wasserschilf, das<br />

im aquatischen Bereich nur relativ flach<br />

aufliegt. Dies ist darin begründet, dass<br />

die Wasser- und Nährstoffaufnahme<br />

beim Wasserschilf zusätzlich durch Adventivwurzeln<br />

am Halm erfolgen kann,<br />

während sich das Uferschilfrhizom<br />

ausschließlich im Boden befindet und<br />

hier nach Grundwasser suchen muss.<br />

Besonders schwankende Grundwasserstände<br />

regen die Rhizome zum erneuten<br />

Tiefenwachstum an. Diese bilden<br />

dann eine dreidimensionale netzartige<br />

Verzweigung im Erdreich, die die besonders<br />

sensiblen Uferzonen stabilisieren<br />

und vor Erosion bewahren.<br />

Wachstumsansprüche des<br />

Schilfs<br />

Bodenstruktur<br />

Eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />

für eine dauerhafte Etablierung von<br />

Schilfbeständen an oder in Gewässern<br />

ist die jeweils vorhandene Bodenstruktur<br />

im anstehenden Sediment. Schilf braucht<br />

einen leichten und lockeren Boden. Eine<br />

feinkörnige Unterlage ist deutlich besser<br />

geeignet als grobkörnige Substrate. Sehr<br />

geeignet sind Alluvialböden (Schwemmböden)<br />

mit toniger oder tonig-sandiger<br />

Konsistenz oder auch Schlammböden.<br />

Auch reine Sandböden sind möglich,<br />

wenn ausreichend Nährstoffe vorhanden<br />

sind (RODEWALD-RUDESCU 1972). Die<br />

Erklärung könnte darin liegen, dass das<br />

Rhizom keine standorttreue Wurzel ist,<br />

sondern ein „Sprossachsensystem“ darstellt,<br />

das im vorderen Teil ständig weiter<br />

wächst und im hinteren Teil abstirbt und<br />

sich dadurch immer wieder neue Wege<br />

bahnen muss.<br />

Nährstoffversorgung<br />

Der Nährstoffbedarf der Schilfpflanzen<br />

ist allgemein hoch, wobei besonders der<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

7


8<br />

Titelbericht<br />

Stickstoffbedarf im Vordergrund steht<br />

(RODEWALD-RUDESCU 1972). Wachstum<br />

und Entwicklung von Wasserschilfbeständen<br />

hängen entscheidend von guter<br />

Nährstoffversorgung ab. An Seen konnten<br />

sich ausgedehnte Schilfareale am besten<br />

dort ansiedeln und behaupten, wo in früheren<br />

Zeiten ein Nährstoffeintrag aus der<br />

Landwirtschaft oder von kommunalen<br />

Abwässern stattgefunden hat. In Teichen<br />

spielt das Bewirtschaftungsmanagement<br />

eine dominierende Rolle. So ist z.B. die<br />

winterliche Trockenlegung förderlich,<br />

weil dadurch der Schlamm mineralisiert<br />

wird und Nährstoffe wieder frei verfügbar<br />

werden.<br />

Licht und Temperatur<br />

Warme und voll sonnige Standorte begünstigen<br />

das Wachstum. Die Halme<br />

beschatteter Schilfbestände bleiben<br />

in der Regel niedriger und schwächer.<br />

Diese versuchen die Speicherung von<br />

Kohlehydraten auszugleichen, indem<br />

sie den Vegetationszyklus verlängern.<br />

Die ertragreichsten Schilfanbaugebiete<br />

befinden sich im Donaudelta, da in wärmern<br />

Gebieten eine höhere Produktion<br />

an Biomasse zu verzeichnen ist.<br />

Mikroklima<br />

Schilf ist gegenüber Wellenschlag empfindlich.<br />

Halme können brechen, Adventivwurzeln<br />

reißen ab (KRUG 2007)<br />

oder Rhizome werden frei gespült. Ein<br />

plausibler Grund, warum sich Schilfareale<br />

meistens an windgeschützten Ufern<br />

etablieren. Fast immer sind vorwiegend<br />

West- und manchmal auch Südufer von<br />

Seen und Teichen besiedelt, während die<br />

Ostseiten durch die westliche Hauptwindrichtung<br />

oft unbewohnt bleiben und deutlich<br />

stärker Wind und Wellen ausgesetzt<br />

sind. Es ist aber auch denkbar, dass die<br />

Luftfeuchte einen entscheidenden Ein-<br />

fluss auf die Standortwahl der Pflanzen<br />

ausübt, da Wind für trockenere Umgebungsluft<br />

sorgt. Versuche und Messungen<br />

in der Uni-Bayreuth haben belegt,<br />

dass sowohl das Wachstum der Adventivwurzeln<br />

als auch die Assimilation der<br />

Pflanzen bei höherer Luftfeuchte deutlich<br />

höher liegen. Diese Ergebnisse werden<br />

auch dadurch gestützt, dass Schilf in der<br />

Natur meistens am Wald oder an sehr<br />

windgeschützten geographischen Lagen<br />

wächst. Gerade bei Neuanpflanzungen<br />

sollte man deshalb auf besonderen<br />

Windschutz achten. Ausgedehnte Schilfbestände<br />

können später ihre Luftfeuchte<br />

selber erzeugen, da Schilf sehr viel Wasser<br />

veratmet.<br />

Genetik<br />

Schilfpflanzen können an Gewässern unterschiedliche<br />

Varietäten ausbilden, die in<br />

ihren Eigenschaften den Umweltverhältnissen<br />

angepasst sind. Gewächshausversuche<br />

zeigten eine Differenzierung<br />

bei der Adventivwurzelbildung bei Jungpflanzen<br />

zwischen Wasser- und Uferschilf<br />

(KRUG 2006). Nach MELZER et al.<br />

(1997) sind die verschiedenen Varietäten<br />

Ökotypen, die ein unterschiedliches<br />

Wuchspotential aufweisen und möglicherweise<br />

verschiedene physiologische<br />

Fähigkeiten besitzen. Besonders für die<br />

Verwendung als Wasserschilf müssen<br />

diese Kenntnisse berücksichtigt werden.<br />

Es können z. Z. noch keine konkreten<br />

Angaben gemacht werden, welche Ökotypen<br />

für die Besiedlung in aquatischen<br />

Bereichen geeignet sind.<br />

Schädigende Einflüsse<br />

Gut ernährte Schilfpflanzen sind das Habitat vieler schützenwerter<br />

Tierarten. Auch bedrohte Fischarten finden hier ideale<br />

Verstecke vor Räubern.<br />

Selbst bei bester Standortwahl unterliegt<br />

Schilf zahlreichen Störungen, die<br />

eine dauerhafte Besiedlung in aquati-<br />

schen Bereichen beeinträchtigen. Hier<br />

ist das Schilfsterben zu nennen, das an<br />

35 Europäischen Seen das Wasserschilf<br />

an manchen Standorten bis zu 90 % reduziert<br />

hat. Selbst an vielen Teichen ist<br />

dies der Fall. Die Ursache ist bis heute<br />

noch nicht völlig aufgeklärt, doch ist sicher<br />

anzunehmen, dass der Verbiss von<br />

Wasservögeln besonders an Seen eine<br />

dominierende Rolle spielt. Eine Basisschädigung<br />

könnte auch die mit den Jahren<br />

zunehmende Biomasseanreicherung<br />

durch abgestorbene Halme im See- oder<br />

Teichboden darstellen. Dadurch entstehen<br />

unter Sauerstoffabschluss giftige<br />

Faulgase, die je nach Konzentration die<br />

Wurzeln der Pflanzen nachhaltig schädigen.<br />

Wie weit dies tatsächlich in der Natur<br />

der Fall ist, sollte wissenschaftlich noch<br />

genauer abgeklärt werden.<br />

Es gibt weitere zahlreiche Störfaktoren<br />

und Einschnitte in der Leistungsfähigkeit<br />

von Schilfbeständen. Hierzu zählen Pilzerkrankungen,<br />

Insektenbefall oder direkter<br />

Fraß von Bisam. Hinzu kommen mechanische<br />

Verletzungen, wie Halmbruch<br />

durch Wind oder Wellenschlag. Hoch-<br />

oder Niedrigwasserstände sind zusätzliche<br />

Risikofaktoren. Dazu sollte man auch<br />

den Eisgang zählen, der Schaden anrichten<br />

kann (RODEWALD RUDESCU 1972).<br />

Eine Ansammlung von Algenwatten und<br />

Treibgut in den Pflanzenbeständen ist<br />

ebenfalls als mögliche Rückzugsursache<br />

anzusehen, wie es auch Uferverbauungen<br />

oder Erosion des Seebodens durch<br />

Schifffahrt sein können. Sieht man einmal<br />

von den direkt sichtbaren Schädigungen<br />

ab, dann könnten auch übermäßiges<br />

Nährstoffangebot im Gewässer (KOVACS<br />

1988), die Bodenauslaugung oder einfach<br />

nur die Überalterung der betreffenden<br />

Schilfklone als Begründung für den<br />

Rückzug angeführt werden (RODEWALD<br />

RUDESCU 1972).<br />

Schilf wächst auch in reinem Sandboden bei geringem Nährstoffangebot.<br />

Dann bleibt es aber schwach entwickelt und die<br />

Halme stehen in weiten Abständen. Besonders wichtig für eine<br />

Etablierung ist immer ein feinstrukturiertes Sediment.<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


Die blaue Linie zeigt eine höhere Assimilationsrate des Schilfs<br />

im feuchten Gewächshaus.<br />

Die „Horstbildung“ ist ein deutliches Anzeichen für einen Schilfrückgang. Es entstehen<br />

wieder freie Wasserflächen. Dieser Vorgang ist schleichend und bleibt oft<br />

unbemerkt.<br />

Gute Schutzmaßnahmen gegen das Schilfsterben beim Wasserschilf wären vor allem<br />

das Fernhalten von pflanzenfressenden Vögeln und das Entfernen der abgestorbenen<br />

Halme im Winter.<br />

Literatur:<br />

BINZ-REIST, H. R. (1989): Mechanische<br />

Belastbarkeit natürlicher<br />

Schilfbestände durch Wellen, Wind<br />

und Treibgut – Veröffentlichungen<br />

des Geobotanischen Instituts der<br />

ETH Zürich 1<strong>01</strong> : 1-536<br />

JENSEN K. (2007): VDSF - Fischwaid<br />

5 / S 34-35 / 2007<br />

KOVACS M. (1988): Zusammenfassende<br />

Wertung der Ursachen des<br />

Schilfsterbens in Ungarn – Berlin,<br />

Schilf - Workshop<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

KRUG R. (2006): Nachweis genetisch<br />

und klimatisch unterschiedlicher<br />

Adventivwurzelbildung bei Schilfjung<br />

pflanzen (Phragmites australis)<br />

- Fischer & Teichwirt 11 / S 405-406<br />

/ 2006<br />

KRUG R. (2007): Schädigung von Schilfwurzeln<br />

durch Wellenschlag - Fischer<br />

& Teichwirt 9/ S 331-332 / 2007<br />

KRUG R. (2008): Untersuchungen von<br />

Schilfwurzeln und ihre Bedeutung<br />

für die Fischerei – Fischerei & Na-<br />

Ausblick<br />

Titelbericht<br />

Die rechte Pflanze wurde bei hoher Luftfeuchte gehalten und<br />

zeigte eine weitaus bessere Ausbildung der Adventivwurzeln<br />

als bei niedriger Luftfeuchte im linken Topf.<br />

Dem vielfältigen Nutzen des Schilfs steht<br />

eine hohe Störanfälligkeit im Wachstum<br />

und der Entwicklung der Pflanze gegenüber.<br />

Dies betrifft insbesondere das für<br />

bedrohte Tierarten und den Uferschutz<br />

so wertvolle Wasserschilf an unseren<br />

Seen. Eine Verbesserung der Situation<br />

kann nur durch das Verständnis für die<br />

biologischen Ansprüche sowie dem Fernhalten<br />

von negativen Einflüssen erreicht<br />

werden. Dies ist nur zu schaffen, indem<br />

die Schilfforschung fortgeführt wird und<br />

die noch offenen Fragen und Probleme in<br />

gemeinsamer Anstrengung aller Interessensgruppen<br />

gelöst werden. Schilf trägt<br />

in hohem Masse dazu bei, die zoologische<br />

Artenvielfalt zu erhalten. Je höher<br />

die Diversität an Pflanzen und Tieren an<br />

unseren Gewässern ist, desto stabiler<br />

ist letztendlich auch das Ökosystem des<br />

entsprechenden Gebietes.<br />

Reinhard Krug<br />

Bezirksfischereiverband Oberfranken<br />

turschutz VDSF-Schriftenreihe<br />

S 71 – 82 / 10/2008<br />

MELZER A. et al. (1997): Untersuchungen<br />

des Schilf rückgangs an<br />

bayerischen Seen – Bayerisches<br />

Landesamt für Umweltschutz /<br />

Schriftenreihe 141<br />

PIWERNETZ D. (2007): Zur Fischerei<br />

im Chiemsee - Fischer & Teichwirt<br />

5 / S 163-167 / 2007<br />

RODEWALD-RUDESCU L. (1972):<br />

Das Schilfrohr – E. Schweizerbartsche<br />

Verlagsbuchhandlung<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

9


10<br />

Der besondere Beitrag<br />

Der besondere Beitrag<br />

Auswirkungen umfassender Ingenieurberatung<br />

im gewerblich-industriellen Umweltschutz<br />

am Beispiel des FACE-Programms in<br />

Ägypten<br />

Einleitung<br />

Ende 2008 konnte das deutsch-ägyptische<br />

Programm FACE (Environmental<br />

Facilities for Public Sector Industries) erfolgreich<br />

mit einer Präsentation im ägyptischen<br />

Umweltministerium abgeschlossen<br />

werden. Hinter dem Programm stehen die<br />

deutsche KfW-Entwicklungsbank als Träger<br />

der finanziellen Entwicklungszusammenarbeit,<br />

fünf ausgewählte ägyptische<br />

Banken für zusätzliche zinsverbilligte<br />

Darlehen, die ägyptische Umweltbehörde<br />

EEAA (Egyptian Environ mental Affairs<br />

Agency) als Manager für Organisation<br />

und Umsetzung des Programms sowie<br />

Dorsch Consult als organisatorischer<br />

und technischer Berater. Das Beispiel<br />

veranschaulicht an einem Programm der<br />

Entwicklungszusammenarbeit, welchen<br />

Herausforderungen sich Consultants<br />

unter dem Gesichtspunkt nachhaltiger<br />

und integrierter Umweltberatung stellen<br />

müssen.<br />

Ziele<br />

Das Hauptziel des Programms definierte<br />

sich in der Unterstützung für Industriebetriebe<br />

des öffentlichen Sektors (staatseigene,<br />

später auch jüngst privatisierte<br />

Unternehmen) zur Einhaltung der gesetzlichen<br />

Umweltauflagen. Mit deutscher<br />

Finanzhilfe und Ingenieurberatung sollte<br />

den beteiligten Betrieben der Zugang zu<br />

moderner, sauberer Produktions- und<br />

Umwelttechnologie ermöglicht werden.<br />

Seit 1999 wurden dazu insgesamt 75<br />

Projekte federführend von Dorsch Consult<br />

beraten (s. Tab. 1), wobei der Aufgabenumfang<br />

im Laufe des Programms<br />

ständig erweitert wurde.<br />

Standen zunächst konkrete Maßnahmen<br />

zur Abwasserreinigung in gewerblichen<br />

und industriellen Betrieben der<br />

Nahrungs mittel- und Chemieproduktion<br />

im Vordergrund, dehnte sich der Beratungshorizont<br />

im Sinne eines integrierten<br />

Ansatzes zunehmend auf weitere Umweltmedien,<br />

auf zusätzliche gewerbliche<br />

Sektoren und auf soziale Aspekte aus.<br />

Die Befassung mit allen Dimensionen<br />

der Auswirkungen von Verbesserungen<br />

in Produktionsabläufen, sowohl bei „Endof-Pipe“-Technolgien<br />

als auch bei „In-<br />

Plant“-Prozessmodifikationen, hat hier<br />

wesentlich zum Erfolg und zur Vorbildfunktion<br />

für Nachfolgeprojekte beigetragen.<br />

Die Primärmotivation, umweltrelevante<br />

Grenzwerte einzuhalten, wurde<br />

erweitert um das Ziel betriebswirtschaftliche<br />

Vorteile für die beteiligten Unternehmen<br />

und konkrete Verbesserung der<br />

Arbeits- und Lebensbedingungen für Mitarbeiter<br />

und Anwohner zu erreichen.<br />

Aufgaben und Finanzierung<br />

Im Auftrag der ägyptischen Umweltbehörde<br />

EEAA sah sich Dorsch Consult<br />

mit einem umfassenden Aufgabenfeld<br />

konfrontiert. Zunächst stand die Unterstützung<br />

der Unternehmen bei der<br />

Tab. 1: Übersicht der durchgeführten Projekte im FACE-Programm<br />

Formulierung der Projektdefinition und<br />

der entsprechenden Anträge im Vordergrund.<br />

Später wurden die konkreten<br />

Projektangebote technisch und finanziell<br />

ausgewertet und ausgewählt. Die ständige<br />

Begleitung der Unternehmen und<br />

der Umsetzung der Maßnahmen wurde<br />

in verschiedenen Schritten bis hin zum<br />

jeweiligen Abschlussbericht zur erfolgreichen<br />

Implemen tierung und zum Betrieb<br />

der Einzelprojekte dokumentiert. Finaler<br />

Abschluss war im Jahr 2008 eine Studie<br />

zu den Auswirkungen aller Maßnahmen<br />

auf die Umwelt im Sinne einer Gesamtbetrachtung<br />

zur Umweltverträglichkeit<br />

über die Grenzen der Einzelprojekte<br />

hinweg.<br />

Die Finanzierung wurde je nach Projekt<br />

bis zu 50 % von der KfW übernommen. Bei<br />

integrierten Maßnahmen zur Steigerung<br />

der Rohstoffeffizienz im Produktionsverfahren<br />

und unmittelbaren wirtschaftlichen<br />

Vorteilen für den betreffenden Betrieb betrug<br />

die KfW-Förderrate nur 25 %. Wesentlich<br />

für die Nachhaltigkeit der Beratung,<br />

Planung und Ausführung war das<br />

Verantwortungsbewusstsein der jeweiligen<br />

Betreiber bzw. Eigentümer („responsibility<br />

of ownership“), weshalb jeweils<br />

ein Eigenanteil des Unternehmens von<br />

30 % an den Investitions kosten einzubringen<br />

war. Die restliche Finanzierungssumme<br />

musste über ein lokales Institut<br />

getätigt werden. Der Gesamtumfang der<br />

deutschen Entwicklungszusammenarbeit<br />

umfasste ca. 27 Mio. Euro finanzielle<br />

Subvention.<br />

Zudem wurde Wert gelegt auf eine begleitende<br />

Ausbildung, auf Unterstützung<br />

in der Inbetrieb nahme neuer Geräte und<br />

auf Wartungsverträge samt Trainingseinheiten<br />

für das Betriebs personal. Diese<br />

Maßnahmen wurden mit bis zu 10 % der<br />

Investsumme gefördert.<br />

Alle Einzelprojekte und Maßnahmenpakete<br />

wurden öffentlich ausgeschrieben,<br />

die Auswertung der Angebote und die<br />

Unterstützung bei der Vergabe gehörten<br />

ebenfalls zum Leistungsumfang des<br />

Consultants.<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


Abb. 1: Mehrdimensionale Wirkungen des FACE-Programms<br />

Erfolge des Programms<br />

Die Auswirkungen der intensiven Zusammenarbeit<br />

mit den Behörden, den Eigentümern<br />

und Betreibern der Produktionsanlagen<br />

zeigen sich mehrdimensio nal. Es<br />

bestätigte sich, dass durch zum Teil einfache<br />

aber durchdachte Verbesserungen im<br />

Produktions- und Betriebs ablauf nicht nur<br />

umweltrelevante Ziele erreicht wurden,<br />

sondern sich auch betriebs wirtschaftliche<br />

und soziale Vorteile ergaben (s. Abb. 1).<br />

Besonders hervorzuheben ist die Sensibilisierung<br />

der beteiligten Unternehmen<br />

für eine Lebenszyklusbetrachtung.<br />

Umweltrelevanz<br />

Das initiäre Projektziel der Einhaltung<br />

von Abwasser-Grenzwerten der industri-<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

ellen Abwasser reinigungsanlagen konnte<br />

eindrucksvoll erreicht werden. Die Abwasserqualität<br />

hinsichtlich der Parameter<br />

BSB 5 , CSB und TS verbesserte sich<br />

durch verschiedene Maßnahmen – nicht<br />

nur in der Klärtechnik – in 34 Betrieben.<br />

Eine Reduktion der Abwassermengen<br />

konnte zusätzlich in 5 Betrieben erzielt<br />

werden. Alle beteiligten Unternehmen<br />

konnten ihre Ablaufwerte entsprechend<br />

der Zielvorgabe für eine Einleitung der<br />

gereinigten Abwässer in das kommunale<br />

Abwassernetz oder zur Verwendung<br />

in der landwirtschaftlichen Bewässerung<br />

einhalten oder unterschreiten. Über 8<br />

Millionen Einwohnerwerte (CSB äq ) befinden<br />

sich nach Implementierung der<br />

Maßnahmen nun im Einklang mit den<br />

gesetzlichen Vorschriften. Zudem erga-<br />

Der besondere Beitrag<br />

ben sich Verbesserungen in der Luftreinhaltung,<br />

bei den Lärmemissionen und im<br />

Bodenschutz, die unmittelbar auch den<br />

Beschäftigten und der Bevölkerung zu<br />

Gute kamen.<br />

Betriebswirtschaftliche Vorteile<br />

Betriebswirtschaftliche Erfolge ergaben<br />

sich auf der Kostenseite infolge der Einsparung<br />

von Rohstoffen, Wasser, Energie<br />

und Reststoffen. In Einzelfällen konnte<br />

durch Eingriffe in den Produktionsablauf<br />

auf geplante weitergehende Maßnahmen<br />

zum Umweltschutz ganz verzichtet werden.<br />

Die Erhöhung der Produktionseffizienz<br />

bringt zudem langfristige Vorteile<br />

mit sich, da die Langlebigkeit der eingesetzten<br />

Maschinen erhöht wird. Darüber<br />

hinaus konnten die Endprodukte in Ihrer<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

11


12<br />

Der besondere Beitrag<br />

Abb. 2: Modifizierter Sprühkondensationsturm der Harnstoffproduktionsanlage,<br />

El Delta Fertilizer, Talka<br />

Qualität gesteigert werden, woraus sich<br />

Wettbewerbsvorteile für die beteiligten<br />

Unternehmen ergeben. Beispiele sind:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

die Frischwassernutzung konnte durch<br />

geschlossene Kreisläufe, Brauchwasserrecycling<br />

und moderne Produktionsmethoden<br />

in 23 Fabriken zum Teil<br />

um 90 % reduziert werden,<br />

die Menge der zu behandelnden Ab-<br />

wässer konnte durch o.g. Maßnahmen<br />

in 5 Fabriken um bis zu 95 % reduziert<br />

werden,<br />

Verlustreduktionen an Rohmaterialien<br />

und Endprodukten in 9 bzw. 5 Betrieben<br />

führte zu Kosteneinsparung und Umweltschutz<br />

im unmittelbaren Produktionsumfeld<br />

bzw. der Nachbarschaft,<br />

Kosteneinsparung durch Reduktion<br />

des Energiekonsums und Steigerung<br />

der Produktionseffizienz,<br />

saubere Produktionstechniken und<br />

Anlagen machten geplante Abwasserbehandlungen<br />

überflüssig oder reduzieren<br />

den Investitionsaufwand,<br />

die durchschnittliche Gesamtamor-<br />

tisation der Investments tritt bereits<br />

nach 6,9 Jahren ein.<br />

Projektbeispiele<br />

Die folgenden zwei Projektbeispiele<br />

ver deutlichen in besonderer Weise den<br />

gleich zeitigen Nutzen für die Menschen,<br />

die Umwelt wie auch in betriebswirtschaftlicher<br />

Hinsicht.<br />

l Delta Co. for Fertilisers<br />

& Chemicals, Talka<br />

Die Produktionsanlage<br />

in Talka ist eine von fünf<br />

Fertigungsanlagen der<br />

Delta Corporation, die zur<br />

Staatsholding Company<br />

for Chemical Industries<br />

gehört und Düngemittel<br />

und Chemieprodukte herstellt.<br />

Die Fabrik produziert<br />

Harnstoff, Ammoniak und<br />

Salpetersäure (s. Abb. 2).<br />

Die Hauptziele im Rahmen<br />

des FACE-Programms<br />

umfassten die Reduktion<br />

der hohen Harnstoff- (500<br />

mg/l) und Ammoniak-Konzentrationen<br />

(40.000 mg/l)<br />

im Ablauf, die damit deutlich<br />

außerhalb der gesetzlichen<br />

Grenzwerte lagen,<br />

die Wiedergewinnung von<br />

Ammoniak aus dem Abwasser<br />

und Einbringung<br />

in den Produktions zyklus<br />

und die Verwendung des<br />

gereinigten Abwassers in<br />

der landwirtschaftlichen<br />

Bewässerung.<br />

Im Rahmen von durchgeführten<br />

Maßnahmen zur<br />

„Cleaner Production“ wurde<br />

die bestehende Anlage<br />

zur Ammoniak-Rückgewinnung mit zwei<br />

neuen Anlagen in der Harnstoff- und in<br />

der Ammoniakproduktion ausgerüstet,<br />

womit ein Ablaufgrenzwert für beide Komponenten<br />

von 5 mg/l eingehalten werden<br />

kann (laut Messwerten vom März 2008:<br />

zwischen 0 and 1 mg/l unter normalen<br />

Bedingungen). Das gereinigte Abwasser<br />

wird anschließend zur Bewässerung von<br />

landwirtschaftlichen Flächen in unmittel-<br />

barer Umgebung eingesetzt. Die positiven<br />

finanziellen Folgen sind:<br />

• Wiedergewinnung von Ammoniak<br />

in Höhe von 13.305 t/a, das nun zu<br />

21.289 t/a Harnstoff verarbeitet wird,<br />

• Harnstoffwiedergewinnung in Höhe<br />

von 1.584 t/a,<br />

• ökonomischer Nutzen durch das Harnstoffrecycling<br />

in Höhe von ca. 2,8 Mio.<br />

USD/a,<br />

• Wiederverwendung von 960 m³/d geklärtem<br />

Abwasser für die Heizkesselspeisung<br />

und dadurch entsprechende<br />

Frischwassereinsparung.<br />

Nile Oil & Detergent Co., Mostorod<br />

Die Fabrik in Mostorod produziert hauptsächlich<br />

Seife, Sulfonsäure und Waschmittel.<br />

Die Pro duktpalette wird ergänzt<br />

durch pflanzliche Öle, Glycerin, Tierfutter<br />

und Kosmetika.<br />

Die Hauptziele im Rahmen des FACE-<br />

Programms waren die Reduktion der<br />

hohen hydraulischen und organischen<br />

Abwasserfrachten, die Reduktion des<br />

Frischwasserverbrauchs, die Erneuerung<br />

und Ergänzung der Industriekläranlage<br />

zur Einhaltung der gesetzlichen Abwassergrenzwerte<br />

und eine Verbesserung<br />

der Umwelt- und Arbeitsbedingungen in<br />

der Waschmittelproduktionsanlage.<br />

Die unter dem Hauptgesichtpunkt “Cleaner<br />

Production” durchgeführten Teilprojekte<br />

umfasste u.a. die Installation von<br />

drei Kühltürmen mit geschlossenen Wasserkreisläufen,<br />

womit der Frisch wasserkonsum<br />

auf nunmehr nur 10 % des ursprünglichen<br />

Tagesverbrauchs reduziert<br />

werden konnte (von über 13.000 m³/d auf<br />

aktuell 1.300 m³/d).<br />

Die Installation von Luftfiltern und Auffangeinrichtungen<br />

zur Rückgewinnung<br />

des Endprodukts Waschpulver bewirkte<br />

eine erhebliche Verbesserung der Luft-<br />

Abb. 3: Neuer Luftfilter zur Waschpulverrückgewinnung, Nile Oil & Detergents,<br />

Mostorod<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


qualität auf dem Werksgelände sowie<br />

im Umfeld durch Rückgewinnung von<br />

Waschpulverfeinstaub. Die zuvor bestehende<br />

gesund heits gefährdende Feinstaubbelastung<br />

für die Werksarbeiter und<br />

benachbarten Anwohner konnte durch<br />

diese Maßnahme in einen finanziellen<br />

Vorteil umgekehrt werden (s. Abb. 3).<br />

Unter dem Programmschwerpunkt „Abwasserbehandlung“<br />

wurden verschiedene<br />

Anlagenteile zur Abwasserreinigung<br />

neu installiert. Damit ist es gelungen,<br />

die organische Abwasserfracht deutlich<br />

zu reduzieren (den BSB 5 auf nun < 320<br />

mg/l) und die gesetzlichen Grenzwerte<br />

für den Klär anlagen ablauf in das öffentliche<br />

Abwassernetz einzuhalten (s Abb.<br />

4 und 5).<br />

Die damit verbundenen positiven betriebswirtschaftlichen<br />

Folgen sind<br />

• jährliche Mehreinnahmen von über<br />

220.000 Euro durch Waschpulverrückgewinnung<br />

von 600 t/d und<br />

• jährliche Einsparungen von über<br />

715.000 Euro durch Reduktion des<br />

Wasserverbrauchs.<br />

Fazit und Ausblick<br />

Alle durchgeführten Projekte wurden zur<br />

vollen Zufriedenheit der Beteiligten implementiert,<br />

weil sich die Wirkungen alle<br />

vorteilhaft für den Menschen ergänzten.<br />

Teilweise waren diese Vorteile zu Beginn<br />

noch nicht absehbar bzw. im einzelnen<br />

Projektfokus. Derzeit läuft bereits das<br />

Nachfolge programm, ausgerichtet auf<br />

rein private, mittelständische Betriebe,<br />

mit allerdings wesentlich geringerem<br />

Fördervolumen.<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Es ist deutlich geworden, dass das<br />

FACE-Programm Modellcharakter für<br />

Entwicklungs- und Schwellenländer<br />

hat, da nach wie vor ein hoher Bedarf<br />

an Maßnahmen zur Steigerung der<br />

Rohstoff- und Energieeffizienz im industriell/gewerblichen<br />

Sektor vorliegt.<br />

Deutsches Know-how kann hier einen<br />

wertvollen Beitrag leisten, insbesondere<br />

in der Verfolgung langfristiger und nachhaltiger<br />

Ziele, wenn ein landestypischer<br />

Beratungsansatz gelingt. Dabei hilft<br />

auch das vielfältige Angebot an <strong>DWA</strong>-<br />

Regelwerken, das branchentypische<br />

Empfehlungen bereithält. Im Einzelfall<br />

muss mit Augenmaß ein Kompromiss<br />

zwischen Erfordernis, Finanzierbarkeit<br />

und Beherrschbarkeit eingegangen<br />

Abb. 5: Neu installierte Kammfilterpresse, Nile Oil & Detergents, Mostorod<br />

Abb. 4: Erweiterte Industriekläranlage Nile Oil & Detergents, Mostorod<br />

Der besondere Beitrag<br />

werden, der im FACE-Programm überwiegend<br />

gelang.<br />

KfW und Dorsch Consult wurden für das<br />

langjährige, erfolgreiche Engagement<br />

im Rahmen dieses Programms mit einer<br />

Auszeichnung durch den ägyptischen<br />

Umweltminister geehrt. Der Projekterfolg<br />

kam maßgeblich durch unsere langjährige<br />

Vorort-Präsenz in Ägypten mit einer<br />

Niederlassung in Kairo zustande. Zudem<br />

wurden durch die Anwesenheit des KfW-<br />

Programm-Managers in Kairo Transaktionskosten<br />

und –zeit eingespart, was der<br />

Umsetzung der Projekte zu Gute kam.<br />

Dr.-Ing. Richard J. Vestner<br />

Dipl.-Ing. Bernd Müssig<br />

Dorsch Consult GmbH, München<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

13


14<br />

Veranstaltungen<br />

Veranstaltungen<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


Die Flussauen Mitteleuropas sind in den vergangenen 150 Jahren stark verändert<br />

worden, denn sie waren schon immer bevorzugte Siedlungsgebiete.<br />

Durch den Druck von Landwirtschaft, Verkehr und Industrie, sowie von<br />

Siedlung und Gewerbe sind ihre Wasserläufe oft gestreckt und ausgebaut,<br />

ihre Überschwemmungsflächen kultiviert und ausgedeicht worden. Querbauwerke<br />

in den Flüssen, Brücken und Dämme beeinträchtigen zusätzlich<br />

die natürliche Funktion der Auen.<br />

Inzwischen ist man sich darüber im Klaren, dass Auen nicht allein der Nutzung<br />

durch den Menschen dienen, sondern dass sie in ihrer ursprünglichen<br />

Gestaltung für den Schutz vor Hochwasser unabdingbar und für das Funktionieren<br />

der Ökosysteme unverzichtbar sind. Dort treffen – wie an kaum einem<br />

anderen Ort – Belange des Naturschutzes und der Wasserwirtschaft<br />

aufeinander, die es vor dem Hintergrund der Erhaltung von Biodiversität und<br />

des Hochwasserschutzes abzustimmen gilt.<br />

Seit wenigen Jahrzehnten werden Lösungen erarbeitet und an Beispielen in<br />

der Praxis erprobt. Erste Ergebnisse liegen bereits aus einigen Bundesländern<br />

und dem Ausland vor<br />

Das Symposium widmet sich diesem aktuellen Thema in einer Phase, die<br />

vom Wandel gekennzeichnet ist. Was muss dabei alles beachtet werden?<br />

Was gibt es für Erfahrungen? Aus unterschiedlichen Blickwinkeln sollen wissenschaftliche<br />

Grundlagen betrachtet, mögliche Lösungswege aufgezeigt,<br />

verschiedene Beispiele aus dem In- und Ausland vorgestellt und wertvolle<br />

Anregungen für die eigene Arbeit gegeben werden.<br />

Die Veranstaltung bietet ein Forum für Fachleute aller betroffenen Fachdisziplinen<br />

aus Verwaltung, Ingenieurpraxis, Kommunen, Verbänden und Forschung,<br />

die sich aktuelles und notwendiges Wissen aneignen und zielgerichtet<br />

nutzen wollen.<br />

Veranstalter:<br />

Angewandte Physische Geographie Bayerisches Staatsministerium für Umwelt<br />

und Gesundheit<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Veranstaltungen<br />

Internationales Symposium<br />

Auen und Hochwasser<br />

10.<br />

11.<br />

Februar<br />

2<strong>01</strong>0<br />

in der Kolpingakademie<br />

in Ingolstadt<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

15<br />

Wasserwirtschaft und Ressourcenschutz<br />

Mitwirkende Fachverbände: Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband, Schweizerischer Wasserwirtschaftsverband,<br />

Wasserwirtschaftsverband Baden-Württemberg e.V.<br />

Weitere Informationen unter: www.auen-und-hochwasser.de


<strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion<br />

16<br />

In eigener Sache<br />

In eigener Sache<br />

<strong>DWA</strong>-Fachexkursion nach Unterfranken<br />

Die diesjährige 3-tägige Fachexkursion<br />

führt uns vom 6. bis 8. Juli <strong>2009</strong> nach<br />

Nordbayern. Unser Bus startet in München<br />

und fährt auf der A9 über Nürnberg<br />

in Richtung Schweinfurt. In Abstimmung<br />

mit unserer Geschäftsstelle kann auf<br />

der Strecke zugestiegen werden. Die<br />

Fahrtkosten für den Bus einschließlich<br />

der Kosten für die Führungen betragen<br />

für <strong>Mitglieder</strong> 45 €, für Nichtmitglieder<br />

65 €.<br />

In Fladungen, der nördlichsten Gemeinde<br />

Bayerns, haben wir im Hotel „Sonnentau“<br />

Zimmer vorreserviert, die baldmöglichst<br />

fest gebucht werden müssen. Deshalb<br />

sind Anmeldungen für die Fachexkursion<br />

unserer Geschäftsstelle bis spätestens<br />

12. Juni <strong>2009</strong> zuzuleiten. Je nach Ausstattung,<br />

Lage und Verfügbarkeit kostet<br />

die Übernachtung mit Frühstücksbüffet<br />

im DZ pro Person zwischen 42,00 € und<br />

47,50 € und im EZ zwischen 35,50 €<br />

und 46,00 €. Die Zimmer werden erst bei<br />

Ankunft im Hotel verteilt, die Vorreservierung<br />

einer bestimmten Kategorie ist nicht<br />

möglich. Die Hotelkosten sind vor Ort zu<br />

bezahlen, für die Fahrtkosten erhalten Sie<br />

nach Ihrer Anmeldung eine Rechnung von<br />

unserer Geschäftsstelle. Die Weinverkostung<br />

mit Brotzeit am 7. Juli ist bestellt, die<br />

Kosten betragen 18 € pro Person und<br />

sind extra zu bezahlen. Nichtmitglieder<br />

sind wie immer bei allen unseren Veranstaltungen<br />

herzlich willkommen.<br />

Mobiler Hochwasserschutz für Bad Kissingen<br />

Der Ellertshäuser See ist die erste Station unserer Fachexkursion<br />

Programm<br />

Montag, 6. Juli <strong>2009</strong><br />

09.30 Uhr Abfahrt am alten botanischen<br />

Garten in der Elisenstraße<br />

13.00 Uhr Eintreffen am Ellertshäuser<br />

See, Mittagessen (Grillen)<br />

in der Seemeisterstelle zum<br />

Selbstkostenpreis, Besichtigung<br />

der technischen Einrichtungen<br />

der Seebelüftung<br />

und des Sperrenbauwerks.<br />

15.00 Uhr Weiterfahrt nach Zell, Lkr.<br />

Schweinfurt. Besichtigung<br />

des Hochwasserschutzdamms<br />

für Zell.<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

<strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion


<strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion<br />

Umgehungsgerinne für die Stauanlage Randersacker<br />

16.00 Uhr Weiterfahrt nach Ostheim<br />

vor der Rhön, Besichtigung<br />

der Hochwasserschutzanlagen<br />

für die Stadt und Besuch<br />

der größten Kirchenburg<br />

Deutschlands mit Führung.<br />

Weiterfahrt nach Fladungen.<br />

19.00 Uhr Ankunft im Hotel Sonnentau,<br />

Abendessen und Übernachtung<br />

im Hotel.<br />

Dienstag, 7. Juli <strong>2009</strong><br />

08.00 Uhr Fahrt zum Informationszentrum<br />

Biosphärenreservat<br />

Rhön. Rundgang durch das<br />

„Schwarze Moor“ mit fachkundiger<br />

Führung. Besichtigung<br />

der ehemaligen DDR-<br />

Grenzanlagen.<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

10.30 Uhr Weiterfahrt über die Hochrhönstraße<br />

auf den Kreuzberg.<br />

Kurzer Aufstieg zum<br />

Gipfel und Besuch der<br />

Klosterkirche.<br />

12.00 Uhr Mittagessen im Kloster<br />

Kreuzberg (eigene Brauerei)<br />

13.30 Uhr Weiterfahrt nach Bad<br />

Kissingen<br />

14.15 Uhr Besichtigung der technischen<br />

Anlagen des alten Luitpoldsprudels<br />

und der Anlagen<br />

zur Zuleitung des Heilwassers<br />

nach Bad Kissingen.<br />

15.30 Uhr Führung mit Erläuterung der<br />

Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

für Bad Kisssingen unter<br />

besonderer Berücksichtigung<br />

der Heilquellen.<br />

In eigener Sache<br />

17.30 Uhr Weiterfahrt nach Hammelburg,<br />

älteste Weinstadt<br />

Frankens.<br />

18.30 Uhr Weinverkostung mit Brotzeit<br />

im Gewölbekeller des historischen<br />

Rathauses.<br />

21.30 Uhr Rückfahrt nach Fladungen.<br />

Übernachtung im Hotel<br />

Mittwoch, 8. Juli <strong>2009</strong><br />

08.00 Uhr Abfahrt vom Hotel nach Ostheim<br />

08.30 Uhr Besuch der „Bionade“-Brauerei.<br />

(Bionade ist ein neues<br />

alkoholfreies Erfrischungsgetränk,<br />

das rein biologisch<br />

hergestellt wird).<br />

10.30 Uhr Weiterfahrt nach Würzburg<br />

11.30 Uhr Besichtigung der Hochwasserschutzeinrichtungen<br />

für<br />

die Stadt<br />

12.30 Uhr Mittagessen in der Altstadt<br />

13.30 Uhr Weiterfahrt nach Randersacker,<br />

Besichtigung des<br />

Umgehungsgerinnes für die<br />

Staustufe als Beispiel für<br />

die Durchgängigkeit eines<br />

Fließgewässers<br />

15.00 Uhr Rückfahrt nach München<br />

ca. 19.30 Uhr Ankunft in München<br />

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />

Ich bin an der <strong>DWA</strong>-Fachexkursion interessiert und melde mich mit ....... Person(en) an.<br />

Bitte senden Sie uns diesen Abschnitt bis spätestens 12.06.<strong>2009</strong> zu<br />

Anmeldung bitte an die Geschäftsstelle des <strong>DWA</strong>-Landesverbands Bayern, Friedenstraße 40, 81671 München schicken oder faxen (Fax (089) 233 62595)<br />

------------------------------ ------------------------------ -------------------------<br />

Name Vorname Titel / Funktion<br />

------------------------------ ------------------------------ -------------------------------------------------------------------<br />

Straße PLZ / Ort Datum / Unterschrift<br />

------------------------------ ------------------------------ -------------------------------------------------------------------<br />

Tel. Fax E-Mail<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

17<br />

<strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion


18<br />

In eigener Sache<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband stellt sich bei Bayerns neuem Umweltminister Dr. Markus<br />

Söder vor<br />

Dr. Markus Söder ist seit Oktober 2008<br />

als neuer Staatsminister für Umwelt<br />

und Gesundheit (StMUG) im Amt. Auf<br />

seine Einladung hin trafen sich am 02.<br />

März <strong>2009</strong> die Herren Prof. F. Wolfgang<br />

Günthert und Hermann Klotz vom<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern mit ihm zu<br />

einem ersten Informations- und „Kennenlerngespräch“.<br />

Weitere Vertreter des<br />

StMUG, die ebenfalls am Gespräch teilgenommen<br />

haben, waren der Amtschef<br />

des Ministeriums MD Wolfgang Lazik und<br />

der Abteilungsleiter „Wasserwirtschaft“<br />

MDgt Dr.-Ing. Martin Grambow.<br />

Zu Anfang des Gespräches erläuterte<br />

Prof. Günthert Herrn Staatsminister<br />

Söder die Tätigkeitsfelder und Aufgaben<br />

des <strong>DWA</strong>-Landesverbandes Bayern. Dabei<br />

hob er die große Bedeutung der guten<br />

Zusammenarbeit zwischen dem Landesverband<br />

Bayern der <strong>DWA</strong> und dem Bayer.<br />

Umweltministerium hervor. Prof. Günthert<br />

bedankte sich für die Unterstützung der<br />

bayerischen Umweltverwaltung, insbesondere<br />

der Wasserwirtschaftsämter<br />

und des Landesamtes für Umwelt in der<br />

ehrenamtlichen Tätigkeit des Landesverbandes,<br />

in der beide Seiten von einander<br />

profitieren können.<br />

Anschließend wurden aktuelle Fragen<br />

aus der Wasserwirtschaft diskutiert, wobei<br />

Herrn Staatsminister Söder vor allem<br />

die Themen „Innovative Technologien“,<br />

„Kanalsanierung im öffentlichen Bereich“,<br />

„Dichtheitsprüfung und Sanierung<br />

privater Grundstücksentwässerungsanlgen“,<br />

„Bioabfall, Biogas und Kompostierung“,<br />

„Klimaerwärmung und deren Auswirkungen<br />

in der Fläche und in bebauten<br />

Gebieten“, „Unterstützung und Beratung<br />

Kurs Grundlagen für den Kläran lagenbetrieb<br />

vom 16.11. – 20.11.<strong>2009</strong><br />

vom 23.11. – 27.11.<strong>2009</strong><br />

Der 5-tägige Kurs vermittelt die Grundlagen<br />

für den Betrieb, die Wartung und<br />

die Instandhaltung in einer mechanisch/<br />

biologischen Kläranlage.<br />

Kurs Grundlagen für den Kanal betrieb<br />

vom 24.11. – 27.11.<strong>2009</strong><br />

Der 3½-tägige Kurs vermittelt dem Betriebspersonal<br />

von Abwasserableitungsanlagen<br />

Kenntnisse im Kanalbetrieb, wie<br />

es im Kursprogramm der <strong>DWA</strong> beschrieben<br />

ist.<br />

Der bayerische Umweltminister Dr. Markus Söder (links) mit dem <strong>DWA</strong>-Landesverbandsvorsitzenden<br />

Prof. F. Wolfgang Günthert<br />

der Kommunen beim Thema Hochwasserschutz“<br />

sowie „Benchmarking“ und<br />

„interkommunale Zusammenarbeit vor<br />

dem Hintergrund der EU-Regelungen“<br />

von Bedeutung waren.<br />

Prof. Günthert konnte hierbei die Standpunkte<br />

der <strong>DWA</strong> zu den jeweiligen Fachthemen<br />

darlegen. Der <strong>DWA</strong>-Landesverband<br />

kann einen wichtigen Beitrag als<br />

Informationsplattform bei Kursen und Seminaren,<br />

in der Fort- und Weiterbildung,<br />

dem kommunalen Erfahrungsaustausch<br />

und bei den Kanal- und Kläranlagen-<br />

Nachbarschaften leisten.<br />

Veranstaltungskalender des <strong>DWA</strong>-Landesverbandes Bayern – 2. Halbjahr <strong>2009</strong><br />

Kurs Grundlagen für naturnahe Abwasseranlagen<br />

vom 05.10. – 06.10.<strong>2009</strong><br />

Der 2-tägige Kurs vermittelt Grundkenntnisse<br />

und –fertigkeiten für den ordnungsgemäßen<br />

Betrieb naturnaher Anlagen<br />

(Abwasserteiche, Pflanzenbeetanlagen).<br />

Kurs Kleinkläranlagen – Betrieb und<br />

Wartung in Bayern<br />

vom 07.10. – 09.10.<strong>2009</strong><br />

Der 3-tägige Kurs vermittelt rechtliche,<br />

verfahrens-, maschinen- und messtechnische<br />

Kenntnisse für eine regelgerechte<br />

Wartung von Kleinkläranlagen mit biologischer<br />

Stufe. Das Gelernte wird an einem<br />

Praxistag vertieft.<br />

Am Ende des Gesprächs bekräftigten<br />

Herr Staatsminister Söder und Prof. Günthert<br />

ihre Absicht, die gute Zusammenarbeit<br />

im Bereich „Gewässerschutz“ zwischen<br />

dem Umweltministerium und dem<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern auch zukünftig<br />

weiter zu führen. Darüber hinaus<br />

soll die Kooperation im Bereich „Gewässer“<br />

als wichtiges wasserwirtschaftliches<br />

Themenfeld weiter intensiviert werden.<br />

Hermann Klotz<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

Kurs Betrieb von SBR – Anlagen<br />

am 06.10.<strong>2009</strong><br />

Schwerpunkte des 1-tägigen Kurses<br />

sind betriebliche Gesichtspunkte sowie<br />

praxisnahe verfahrenstechnische Besonderheiten<br />

des SBR-Verfahrens.<br />

Kurs MSR – Technik und Online – Analytik<br />

vom 23.09. – 24.09.<strong>2009</strong><br />

Der 2-tägige Kurs zeigt die Möglichkeiten<br />

und Grenzen der Online-Analytik bei<br />

der C-, N- und P-Bestimmung im Vollzug<br />

der EÜV in der Abwasserreinigung aus<br />

der praktischen Erfahrung der Anwender<br />

auf.<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


Aufbaukurs „Mikroskopische Untersuchung<br />

von belebtem Schlamm und<br />

Biofilmen“<br />

vom 06.10. – 07.10.<strong>2009</strong><br />

Der 2-tägige Kurs soll zur Vertiefung der<br />

mikroskopischen Kenntnisse von ein- und<br />

mehrzelligen Mikroorganismen dienen.<br />

Außerdem zur Bewertung biologischer<br />

Schlämme und Biofilme aus aeroben,<br />

anoxischen und z.T. anaeroben Stufen<br />

von Abwasseranlagen mit N- und P-Elimination,<br />

sowie weiteren verschiedenen<br />

Abwasserreinigungsverfahren.<br />

Kommunaler Erfahrungsaustausch<br />

• am 8. und 9. Juli <strong>2009</strong> in Fürth für die<br />

sog. Große Gruppe (größere Städte<br />

und Kommunen)<br />

• im November <strong>2009</strong> für die sog. Kleinen<br />

Gruppen (Nord/Ost/Süd)<br />

Fragestellungen der Mitgliedsgemeinden<br />

werden erörtert, diskutiert und beantwortet.<br />

Die Beiträge decken das gesamte<br />

<strong>DWA</strong>-Kanal- und Kläranlagen-Nachbarschaften<br />

Tagung der Nachbarschaftslehrer – „Multiplikatorenschulung“ für den Gewässerschutz<br />

Am 11. und 12. Februar <strong>2009</strong> fand in<br />

München die jährliche Besprechung<br />

der Lehrerinnen und Lehrer der Kanal-<br />

und Kläranlagen-Nachbarschaften<br />

statt. Die Nachbarschaftslehrer erhielten<br />

zahlreiche, aktuelle Informationen zum<br />

Betrieb von Abwasseranlagen, die für<br />

die Nachbarschaftsarbeit genutzt werden<br />

können. Man kann diese Tagung<br />

auch als „Multiplikatorenschulung“ für<br />

den Gewässerschutz verstehen, da die<br />

Nachbarschaftslehrer ihr Wissen an das<br />

Betriebspersonal der rund 1.800 bayerischen<br />

Abwasseranlagen der Nachbarschaften<br />

weitergeben werden.<br />

Es wurden u. a. folgende Themen behandelt:<br />

• Sanierung von Schachtabdeckungen<br />

• Fremdwasserbestimmung<br />

• Fremdwassersanierung<br />

• Funktionsstörungen auf Kläranlagen<br />

• Energieoptimierung auf Kläranlagen<br />

• Ertüchtigung von Abwasserteichen<br />

• Einsatz biologisch wirksamer Zusatzstoffe<br />

• Interne Qualitätskontrolle (IQK)<br />

• Klärschlammkonzepte<br />

Ein wichtiges Anliegen der Lehrerbesprechung<br />

war außerdem der Erfahrungsaustausch<br />

über die Nachbarschaftsarbeit<br />

im letzten Jahr. Erstmalig wurde bei der<br />

Lehrerbesprechung ein Workshop integriert,<br />

bei dem in fünf kleinen Gruppen<br />

über die Optimierung der Gestaltung von<br />

Nachbarschaftstagen diskutiert wurde.<br />

Dank des engagierten und motivierten<br />

Einsatzes der Lehrerinnen und Lehrer<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Spektrum der Abwasserbeseitigung ab<br />

– technisch, rechtlich, betriebswirtschaftlich<br />

und organisatorisch.<br />

Erfahrungsaustausch der Bayer. Ingenieurbüros<br />

Im Juni/Juli oder November <strong>2009</strong><br />

Der Erfahrungsaustausch ist ein kostenfreier<br />

Service für alle rund 300 bayer.<br />

Ingenieurbüros, die förderndes Mitglied<br />

sind. Themen sind u. a.: Projektbesichtigungen,<br />

rechtliche Neuerungen u.v.m.<br />

Das Treffen dient aber auch des Austausch<br />

und Wissenstransfer.<br />

Informationsveranstaltung „20 Jahre<br />

Retentionsbodenfilter – Bilanz eines Verfahrens<br />

zur Regenwasserbehandlung“<br />

am <strong>01</strong>. Oktober <strong>2009</strong> in Monheim<br />

Vor gut 20 Jahren wurde dieses Verfahren<br />

erstmalig angewandt. Die Veranstaltung<br />

spannt den Bogen von den verschiedenen<br />

Etappen dieses Verfahrens über die<br />

Workshop der Nachbarschaftslehrer während der Tagung<br />

erfreut sich das Weiterbildungsangebot<br />

der Kanal- und Kläranlagen-Nachbarschaften<br />

nach wie vor sehr großer Beliebtheit.<br />

An den Nachbarschaftstagen<br />

des letzten Jahres gab es eine Rekordbeteiligung<br />

von 6.068 Teilnehmern. Niemals<br />

zuvor in der 36-jährigen Geschichte<br />

der Nachbarschaften besuchten so viele<br />

Betriebsleute die Nachbarschaftstreffen.<br />

Vorteile der Nachbarschaften sind zweifellos<br />

die kostengünstige Fortbildung und der<br />

Erfahrungsaustausch des Betriebspersonals<br />

sowie die Nachbarschaftshilfe, die<br />

auch außerhalb der Nachbarschaftstage<br />

geleistet wird. An dieser Stelle möchten<br />

wir nochmals darauf hinweisen, dass sich<br />

In eigener Sache<br />

aktuellen Anwendungsgebiete bis hin<br />

zum Ausblick in die zukünftige Entwicklung.<br />

Ziel ist es, interessierten Fachleuten<br />

u.a. aus der Wasserwirtschaftsverwaltung<br />

oder von Ingenieurbüros einen<br />

umfassenden Überblick über die Erfahrungen<br />

mit dieser Art der Regenwasserbehandlung<br />

zu geben und diese auch<br />

zu diskutieren. Die Besichtigung des<br />

entsprechenden Retentionsbodenfilters<br />

in Monheim rundet das Seminar ab.<br />

Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten:<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern,<br />

Friedenstraße 40,<br />

81671 München<br />

Tel. 089/233-62590; Fax 089/233-62595<br />

E-Mail: info@dwa-bayern.de<br />

oder im Internet unter<br />

www.dwa-bayern.de/veranstaltungen/<br />

exkursionen<br />

diese Vorteile nicht nur den Betreibern<br />

kommunaler Kläranlagen bieten. Auch<br />

Kanalnetzbetreiber ohne eigene Kläranlage<br />

und Gewerbe- und Industriebetriebe<br />

mit einer eigenen Abwasserbehandlungsanlage<br />

und/oder einem Kanalnetz können<br />

an den Nachbarschaften teilnehmen und<br />

von unseren Angeboten profitieren.<br />

Wollen Sie mehr über die Kanal- und<br />

Kläranlagen-Nachbarschaften erfahren?<br />

Besuchen Sie uns doch im Internet unter<br />

www.dwa-bayern.de.<br />

Hardy Loy<br />

München<br />

Leiter der Nachbarschaften<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

19


20<br />

In eigener Sache<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverbandstagung Bayern mit Bundestagung und Fachausstellung<br />

am 27. und 28. Oktober <strong>2009</strong> in Augsburg<br />

„Wasserwirtschaft im Blickpunkt – Chance und Herausforderung“<br />

Die <strong>DWA</strong> tagt in der Heimat der Augsburger<br />

Puppenkiste und der Fugger. Traditionell<br />

findet heuer wieder die Jahrestagung<br />

des <strong>DWA</strong>-Landesverbandes Bayern statt.<br />

Dazu laden wir Sie herzlich am 27. und<br />

28. Oktober <strong>2009</strong> in die Kongresshalle<br />

nach Augsburg ein.<br />

Eine Besonderheit in diesem Jahr ist<br />

die gemeinsame Durchführung mit der<br />

<strong>DWA</strong>-Bundestagung.<br />

Wir wollen die Ressource Wasser in<br />

den Blickpunkt rücken und betrachten<br />

in zwei parallel stattfindenden Seminarreihen<br />

Schwerpunktthemen aus den<br />

Bereichen Gewässerschutz und Wasserwirtschaft.<br />

Über neue rechtliche<br />

Grundlagen und Rahmenbedingungen<br />

wird ebenso informiert wie über die EG<br />

Hochwasserrichtlinie, Umsetzung der<br />

Wasserrahmenrichtlinie oder kleine<br />

Hochwasserrückhaltebecken. Hierbei<br />

steht der praktische Nutzen für die Fachleute<br />

aus den Kommunen, Behörden und<br />

Ingenieurbüros stets im Vordergrund.<br />

Am ersten Tag leitet ein gemeinsamer<br />

Vortragsblock für die „Wasserwirtschaftler“<br />

und die „Gewässerschützer“ zu den<br />

Themen EU-Wasserrahmenrichtlinie und<br />

50 Jahre internationaler Gewässerschutz<br />

für den Bodensee die Veranstaltung ein.<br />

Am zweiten Tag wird der Bayerische<br />

Umweltminister Dr. Markus Söder mit<br />

einem politischen Festvortrag die Vortragsreihen<br />

eröffnen.<br />

Die Fuggerei – die älteste Sozialsiedlung<br />

der Welt<br />

Hier einige Auszüge aus dem Programm:<br />

• Klimawandel – wasserwirtschaftliche<br />

Herausforderungen<br />

• Beitrags- und Gebührensatzung –<br />

Kostendeckung, aber wie?<br />

• Neues von der Abwasser abgabe<br />

• Zustand der Kanalisation in Bayern<br />

Altstadt von Augsburg mit Blick auf Rathaus und Perlachturm<br />

• Standards und Kosten bei Inspektion<br />

und Sanierung von Kanälen der<br />

Grund stücks entwässerungsanlagen<br />

• Klimaerwärmung und Kanal dimen sionierung<br />

• Co-Vergärung und ihre Eingliederung<br />

in den Kläranlagenbetrieb<br />

• Reduzierung des Energiebezugs von<br />

Kläranlagen – praktikable Ansätze und<br />

Beispiele<br />

• Unfälle mit Kraftstoffen und Chemikalien<br />

• Umsetzung der Hoch wasserrichtlinie<br />

• Hochwassergefahrenkarten in Bayern<br />

• Umsetzung der EU-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie<br />

• Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie<br />

an Gewässern dritter Ordnung<br />

– ein Handlungsfeld für Planer und<br />

Kommunen<br />

• Konstruktive Gestaltung kleiner Rückhaltebecken<br />

• Betrieb kleiner Hochwasserrückhaltebecken<br />

aus kommunaler Sicht<br />

• u.v.m.<br />

Ein weiteres interessantes Angebot bieten<br />

wir am Nachmittag des ersten Tages<br />

an. Für das Fachpersonal der Landratsämter<br />

und Wasserwirtschaftsämter<br />

sowie für Private Sachverständige aus<br />

der Wasserwirtschaft und weitere interessierte<br />

Fachleute wird ein Workshop<br />

zum neuen Internetportal „Kleinkläranlagen<br />

in Bayern“ durchgeführt. Es wird<br />

die Handhabung des Portals erklärt sowie<br />

an praktischen Beispielen demonstriert.<br />

Auftretende Fragen werden diskutiert<br />

und geklärt.<br />

Begleitet wird die Tagung auch in diesem<br />

Jahr von einer Fachausstellung, bei der<br />

rund 75 Firmen über ihre Angebotspalette,<br />

Produkte und Dienstleistungen informieren.<br />

Für ausführliche Fachgespräche<br />

mit den Ausstellern bieten die Pausen<br />

ausreichende Möglichkeiten.<br />

Zum Abschluss der Tagung finden zwei<br />

interessante Fachexkursionen statt: Ziel<br />

der Fachexkursion mit dem Schwerpunkt<br />

„Abwasser“ ist die Kläranlage Augsburg,<br />

die interessante Anregungen und Beispiele<br />

zur Betriebsoptimierung geben<br />

kann. Mit dem Projekt „Wertach vital“<br />

wollen der Freistaat Bayern und die Stadt<br />

Augsburg die Wertach wieder in einen<br />

naturnahen Zustand bringen.<br />

Abgerundet wird die Tagung durch ein attraktives<br />

Rahmenprogramm – z. B. dem<br />

Besuch der Ausstellung „WasserWissen,<br />

die wunderbare Welt des Wassers“ der<br />

DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt),<br />

die später auch noch in den Räumen des<br />

Bayer. Landesamtes für Umwelt zu sehen<br />

sein wird.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie beim:<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern,<br />

Friedenstraße 40,<br />

81671 München<br />

Tel: 089/233-62590; Fax: 089/233-62595<br />

E-Mail: info@dwa-bayern.de<br />

Oder auch im Internet unter:<br />

www.dwa-bayern.de/Veranstaltungen/<br />

Tagung<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


Aufgrund der erfolgreichen Veranstaltungen<br />

der letzten Jahre führt der<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern am 29.<br />

und 30. Juni <strong>2009</strong> wieder eine Fachexkursion<br />

speziell für junge Wasserwirtschaftler<br />

unter 30 Jahren (Auszubildende<br />

zur Fachkraft für Abwassertechnik<br />

bzw. Rohr- Kanal- und Industrietechnik,<br />

Ver- und Entsorger, Abwassermeister,<br />

Studierende bzw. Absolventen von<br />

Hochschulen u. a.) durch.<br />

Bei der Exkursion werden verschiedene<br />

Objekte (Wasserkraft, Abwasserbe handlung,<br />

Gewässerrenaturierung, Industrietechnik<br />

u. a.) besichtigt und Gespräche<br />

mit führenden Personen aus den jeweiligen<br />

Unternehmen geführt. Die Fachexkursion<br />

bietet den Teilnehmern dadurch<br />

die Gelegenheit, die Aufgaben in der<br />

Wasserwirtschaft anhand praktischer<br />

Beispiele genauer kennen zu lernen,<br />

Kontakte zu knüpfen und sich über Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

sowie berufliche<br />

Entwicklungsmöglichkeiten zu<br />

informieren. Die Veranstaltung wird von<br />

Fachleuten begleitet, die schon viele<br />

Jahre in der bayerischen Wasserwirtschaft<br />

tätig sind. Dadurch können, z. B.<br />

während des gemeinsamen Abendessens,<br />

interessante Gespräche geführt<br />

und Erfahrungen ausgetauscht werden.<br />

Die fachliche Begleitung übernehmen<br />

Prof. Dr.-Ing. F. Wolfgang Günthert von der<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Universität der Bundeswehr München und<br />

Dr.-Ing. Friedrich Seyler vom Bayerischen<br />

Landesamt für Umwelt in Augsburg.<br />

Besucht werden u. a. das E.ON-Kraftwerk<br />

Neufinsing, die Kläranlage Straubing, das<br />

Ingenieurbüro Coplan, die Firma Huber<br />

AG sowie weitere wasserwirtschaftliche<br />

Projekte in München.<br />

In eigener Sache<br />

Diese Exkursion bietet die <strong>DWA</strong> im Rahmen<br />

unserer Nachwuchsförderung an.<br />

Dadurch ergeben sich auch die besonders<br />

günstigen Teilnahmegebühren von<br />

20 Euro für <strong>DWA</strong>-<strong>Mitglieder</strong> bzw. 25 Euro<br />

für Nicht-<strong>Mitglieder</strong>. Im Preis ist die Busfahrt<br />

inbegriffen, Verpflegung ist nicht<br />

enthalten.<br />

Ein besonderes Angebot ist unsere <strong>Mitglieder</strong>werbung: Nicht-<strong>Mitglieder</strong>, die im Vorfeld der Exkursion einen Aufnahmeantrag<br />

für eine Mitgliedschaft in der <strong>DWA</strong> unterschreiben, können kostenlos an der Exkursion teilnehmen.<br />

Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten:<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern, Friedenstraße 40. 81671 München; Tel. 089/233-62590; Fax 089/233-62595<br />

E-Mail: info@dwa-bayern.de oder im Internet unter www.dwa-bayern.de/veranstaltungen/exkursionen<br />

... bei der Hans Huber AG in Berching,<br />

...<br />

Die Fachexkursion für junge Wasserwirtschaftler im Jahr 2006 auf der Kläranlage<br />

Dingolfing ...<br />

... bei der Besichtigung des Projekts<br />

„Isar-Plan“ in München, ...<br />

... und beim E.ON-Kraftwerk in Neufinsing.<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

21


22<br />

In eigener Sache<br />

Grüß Gott liebe <strong>Mitglieder</strong> des <strong>DWA</strong>-Landesverbandes Bayern<br />

Seit Januar <strong>2009</strong> gibt es in der Geschäftsstelle<br />

München Verstärkung im Team. Ich<br />

möchte daher gerne die Gelegenheit nutzen<br />

mich Ihnen als neue hauptamtliche<br />

Mitarbeiterin des <strong>DWA</strong>-Landesverbandes<br />

Bayern vorzustellen.<br />

Ich heiße Tatjana Wiese, bin im Jahre<br />

1966 geboren und ein Münchner Kindl,<br />

wie man so schön sagt. Nach meiner<br />

Schulausbildung zur Mittleren Reife und<br />

meiner Berufsausbildung, damals noch<br />

als Bandagistin tätig, haben mich meine<br />

beruflichen Stationen zweimal nach Berlin<br />

gebracht. Von 1988 bis 1992 und von<br />

1998 bis 2004. Dort absolvierte ich in<br />

Abendkursen, mit Abschlussprüfung an<br />

der IHK Berlin, eine zweite Ausbildung<br />

zur Bürokauffrau. Meine Berufserfahrungen<br />

im Sekretariats-, Sachbearbeitungs-<br />

und Büromanagementbereich konnte<br />

ich hauptsächlich bei Medienfirmen,<br />

Verlagen und in der Versicherungsbranche<br />

erweitern. Ich habe die Zeit in Berlin<br />

genossen und gute Freundschaften<br />

zurückgelassen, aber die Nähe zu den<br />

Bergen und in den Süden und nicht zuletzt<br />

zu meinen Eltern, hat mich wieder in<br />

meine Heimatstadt München<br />

gebracht. In der Freizeit unternehme<br />

ich gerne Ausflüge<br />

mit meinem Lebenspartner ins<br />

bayerische Umland.<br />

Da ich die Natur sehr schätze,<br />

freut es mich besonders<br />

einen Wirkungskreis beim<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

gefunden zu haben. Neben<br />

den allgemeinen Büro- und<br />

Verwaltungstätigkeiten liegen<br />

meine Arbeitsschwerpunkte in<br />

der Kurs- und Veranstaltungsorganisation<br />

und in der Unterstützung<br />

der Geschäftsführerin,<br />

Frau Natascha Philipps.<br />

Ich freue mich darauf, im Laufe<br />

meiner Tätigkeit die haupt- und<br />

ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sowie auch<br />

hoffentlich viele <strong>Mitglieder</strong> persönlich<br />

kennen zu lernen.<br />

Tatjana Wiese<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

Veranstaltungen der <strong>DWA</strong>-Bundesgeschäftsstelle im Landesverband<br />

Abwasserpumpanlagen (1420/09)<br />

17.06.<strong>2009</strong> in Bayreuth<br />

Abwassermeister-Weiterbildung<br />

(2090/09-4)<br />

17.06. – 19.06.<strong>2009</strong> in Füssen<br />

Einbau und Sanierung von Schachtabdeckungen<br />

(1042/09-2)<br />

23.09. – 25.09.<strong>2009</strong> in Feuchtwangen<br />

Weitere Veranstaltungen<br />

GSB-Tage: 10. bundesweiter Erfahrungsaustausch<br />

der Gewässerschutzbeauftragten<br />

(9020/09)<br />

03.11. – 04.11.<strong>2009</strong> in Kassel<br />

Schutz und Instandsetzung von Betonbauwerken<br />

in kommunalen Kläranlagen<br />

(2542/09)<br />

23.09.<strong>2009</strong> in Nürnberg<br />

Kanalinspektions-Aufbaukurs<br />

(1140/09-5)<br />

24.09. – 25.09.<strong>2009</strong> in Nürnberg<br />

ZKS-Berater Zertifizierter Kanal-Sanierungs-Berater<br />

(1260/09-6)<br />

28.09. – 05.12.209 in Feuchtwangen<br />

Explosionsschutztage: Erfahrungsaustausch<br />

zum betrieblichen Explosionsschutz<br />

(2643/09)<br />

10.11. – 11.11.<strong>2009</strong> in Kassel<br />

Weitere Informationen: Tel.: 02242/872-222<br />

Fax: 02242/872-135<br />

Kanalinspektionskurs (Ki-Kurs)<br />

(1130/09-11)<br />

26.10. – 30.10.<strong>2009</strong> in Fürth<br />

Strategien zur Vermeidung von Betriebsstörungen<br />

(2272/09-1)<br />

04.11.<strong>2009</strong> in Aichach<br />

Fachkundelehrgang Ölspurbeseitigung<br />

(7039/09-4)<br />

17.11. – 18.11.<strong>2009</strong> in Würzburg<br />

Kanalinspektionstage mit Fachausstellung<br />

(1151/09)<br />

12.11. – 13.11.<strong>2009</strong> in Kassel<br />

E-Mail: bildung@dwa.de<br />

Internet: www.dwa.de<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


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<strong>DWA</strong>-Reise nach Namibia im April 2<strong>01</strong>0<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

In eigener Sache<br />

Bei dem Treffen nach unserer Myanmar-Reise hatte die Mehrheit für eine Reise nach Namibia gestimmt. Von vier Reiseveranstaltern<br />

habe ich Angebote eingeholt. Die Reiseroute, die Hotelkategorien und die Extras waren bei allen Angeboten vergleichbar.<br />

Letztlich habe ich mich für das Angebot von KIWI Tours entschieden, da es deutlich günstiger war als die anderen Angebote und<br />

weil KIWI als einziger Anbieter gleich zwei Übernachtungen in einer Lodge direkt im Etosha-Nationalpark anbietet. Bei den anderen<br />

Reiseveranstaltern hätten wir außerhalb des Parks übernachtet. Den Reiseverlauf können Sie der nachfolgenden Beschreibung<br />

entnehmen. Wenn Sie an der Reise interessiert sind, dann melden Sie sich bitte mit dem anhängenden Abschnitt in unserer Geschäftsstelle<br />

an. Die Anmeldeunterlagen erhalten Sie dann direkt von KIWI Tours. Auch Nichtmitglieder können selbstverständlich<br />

wie immer an der Reise teilnehmen.<br />

Jürgen Bauer<br />

Reiseprogramm<br />

Wer Afrika hautnah erleben will, kommt<br />

an Namibia nicht vorbei. Denn Namibia<br />

vermittelt wie kein zweites afrikanisches<br />

Land das Gefühl von Freiheit in unberührter<br />

Natur. Das Land zwischen den Wüsten<br />

Namib und Kalahari besticht durch<br />

seine facettenreichen Landschaftsformen<br />

mit endlosen Ebenen, schroffen Gebirgszügen,<br />

riesigen Sanddünen und üppigen<br />

Flusstälern. Auf dieser Reise sieht man<br />

die größten Sehenswürdigkeiten des<br />

Landes: Der Etosha Nationalpark zählt<br />

zweifellos zu den größten und beeindruckendsten<br />

Wildschutzgebieten; Sossusvlei<br />

fasziniert mit seinem gewaltigen<br />

Dünenmeer, Städte wie Windhoek und<br />

Swakopmund erinnern an die koloniale<br />

Vergangenheit, und die Kalahari-Wüste<br />

bleibt mit ihren roten, wellenartigen Dünen<br />

im Sonnenuntergang unvergessen.<br />

Namibia, das ehemalige Deutsch-Südwest-Afrika,<br />

erwartet uns!<br />

1. Tag, Sonntag, 18.April 2<strong>01</strong>0, Frankfurt<br />

- Windhoek<br />

Am frühen Abend bringt uns die Bahn<br />

zum Flughafen nach Frankfurt, von wo<br />

aus wir mit der Air Namibia von Frankfurt<br />

nach Windhoek fliegen.<br />

2. Tag, Windhoek (A)<br />

Am Morgen landen wir in Windhoek. Die<br />

Stadt erstreckt sich auf einem Plateau,<br />

mehr als 1000 Meter über dem Meeresspiegel,<br />

und begrüßt mit einer reizvollen<br />

Mischung aus moderner Architektur und<br />

Gebäuden aus deutscher Kolonialzeit.<br />

Unsere deutschsprechende Reiseleitung<br />

zeigt uns auf einer kurzen Stadtrundfahrt<br />

die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, darunter<br />

den Tintenpalast, einst Sitz der<br />

Kolonialverwaltung, die alte Festung, das<br />

älteste Bauwerk der Stadt, das Reiterdenkmal<br />

sowie die Christuskirche, eines<br />

der Wahrzeichen Windhoeks. Der Rest<br />

des Tages steht zur freien Verfügung.<br />

Am Abend gemeinsames Abendessen<br />

in einem ganz besonderen Restaurant,<br />

Joe`s Beerhouse. Bei Wildspezialitäten<br />

erleben wir den ersten afrikanischen Einblick.<br />

Übernachtung im Kalahari Sands<br />

Hotel.<br />

3. Tag, Windhoek -Kalahari Wüste (F/A)<br />

Nach dem Frühstück geht es in südlicher<br />

Richtung durch die Auasberge bis Rehoboth<br />

und weiter in das Trockenbecken der<br />

Kalahari-Wüste. Bei unserer Lodge angekommen,<br />

steht der Rest des Tages zur<br />

freien Verfügung. Der Swimmingpool lädt<br />

zum Baden ein. Den Sonnenuntergang<br />

können wir bei einem kalten Getränk mit<br />

Blick über die Wüste erleben. Übernachtung<br />

in der Kalahari Anib Lodge.<br />

4. Tag, Kalahari – Namib Desert Lodge<br />

(F/A)<br />

Nach den Eindrücken der Kalahari nehmen<br />

wir heute die Fahrt Richtung Westen<br />

zur Namib Wüste auf, bekannt für<br />

ihr faszinierendes Dünenmeer, welches<br />

bis zur Westküste reicht. Wir fahren über<br />

den kleinen Ort Maltahöhe am Rande<br />

des Schwarzrandplateaus um dort das<br />

OAHERA- Kulturelles Zentrum zu besuchen.<br />

Anschließend geht es weiter<br />

zur Namib Desert Lodge. Entspannen<br />

wir uns am hauseigenen Pool und lassen<br />

Afrika auf uns wirken. Abendessen<br />

und Übernachtung in der Namib Desert<br />

Lodge.<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

23<br />

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24<br />

In eigener Sache<br />

5. Tag, Sossusvlei (F/M)<br />

Heute heißt es sehr früh aufstehen, denn<br />

wir fahren in den Namib Naukluft Park zu<br />

den wahrscheinlich höchsten Dünen der<br />

Welt bei Sossusvlei. Sossusvlei ist eine<br />

Lehmsenke, die von Dünen umgeben<br />

ist und nur in den Jahren, in denen der<br />

dort mündende Tsauchabfluß in seinem<br />

Auffanggebiet genug Regen erhält, mit<br />

Wasser gefüllt ist. Soweit das Auge reicht,<br />

erstrecken sich bis über 300 m hohe Dünen<br />

mit scharfen Konturen, glatten Sandflächen<br />

und majestätischen „Gipfeln“ inmitten<br />

eines schimmernden Perlenbands<br />

von Salzpfannen. Anschließend besichtigen<br />

wir den interessanten Sesriem Canyon,<br />

wo der Tsauchabfluss über Millionen<br />

Jahre eine tiefe Schlucht in die Sand-,<br />

Kies- und Konglomeratschichten des Namib<br />

Randes gegraben hat. Mittagessen<br />

in der Sossusvlei Lodge. Anschließend<br />

Fahrt zurück zur Namib Desert Lodge.<br />

6. Tag, Sossusvlei – Swakopmund<br />

(F/Lunchpaket)<br />

Heute fahren wir durch den nördlichen<br />

Teil des Namib Naukluft Parks an die<br />

Westküste. Auf der Route besuchen wir<br />

die einzigartige Welwitschia Mirabilis,<br />

deren Hauptverbreitungsgebiet ein relativ<br />

schmaler Streifen entlang der Namib<br />

Wüste bis nach Südangola ist. Diese<br />

Pflanze kann bis zu 2.000 Jahre alt werden<br />

und kommt allein mit der Nebelfeuchtigkeit<br />

aus. Am Nachmittag fahren<br />

wir durch die bizarre Mondlandschaft,<br />

ein zerrissenes, fast vegetationsloses<br />

Felstal des Swakop-Flusses. Unterwegs<br />

gibt es einen Sektumtrunk. Anschließend<br />

erreichen wir den beliebten Bade- und<br />

Ferienort Swakopmund. Zur deutschen<br />

Kolonialzeit hatte Swakopmund eine<br />

wichtige Funktion als Hafenstadt. Die<br />

vielen alten Gebäude aus dieser Zeit geben<br />

dem Ort heute ein besonderes Flair.<br />

Übernachtung im Hotel Schweizerhaus.<br />

7. Tag, Swakopmund (F/Snacks)<br />

Heute nehmen wir an einem Bootsausflug<br />

mit einem Catamaran in der ruhigen<br />

Lagune der Hafenstadt Walvis Bay teil. In<br />

der Regel begleiten Robben und Pelikane<br />

das Boot. Die Tour führt an einer großen<br />

Robbenkolonie vorbei und gibt auch<br />

interessante Einblicke in die Walvis Bay<br />

als einen der größten Fischereihäfen der<br />

Region. Um den Ausflug abzurunden,<br />

werden wir an Bord mit frischen Walvis<br />

Bay Austern, Snacks und kaltem Sekt<br />

verwöhnt.<br />

Der Nachmittag steht zur freien Verfügung.<br />

Übernachtung im Hotel Schweizerhaus.<br />

8. Tag, Swakopmund – Twyfelfontein –<br />

Damaraland (F/Lunchpaket)<br />

Heute fahren wir weiter ins Damaraland,<br />

das durch seine rauhe Schönheit die<br />

Besucher fasziniert. Wir besuchen den<br />

Verbrannten Berg, mit seinem einzigartigen<br />

Farbenspiel und die Orgelpfeifen.<br />

Besonders sehenswert ist der westlich<br />

von Khorixas gelegene Versteinerte<br />

Wald. Hier sind von urzeitlichen Fluten<br />

bis zu 30 Meter lange Baumstämme<br />

angeschwemmt worden und im Laufe<br />

der Jahrmillionen versteinert. Das Alter<br />

dieser fossilen Baumstämme wird auf<br />

200 Millionen Jahre geschätzt. Wir besuchen<br />

Twyfelfontein, eine der reichsten<br />

Fundorte an Felsgravuren. Schöpfer<br />

der Darstellungen waren Jäger, seien<br />

es San oder Damara, die vor ca. 5000<br />

Jahren an den Wasserstellen dem Wild<br />

auflauerten. Übernachtung in der iGowati<br />

Lodge.<br />

9. Tag, Damaraland – Etosha National<br />

Park (Okaukujeo Camp) (F/A)<br />

Nach dem Frühstück geht es weiter in<br />

das Wildparadies Namibia‘s, den Etosha<br />

National Park. Etosha wurde 1907 von<br />

Gouverneur von Lindequist als National<br />

Park proklamiert und deckt heute ein<br />

Gebiet von 22 270 qkm ab. Der Blickfang<br />

des Parks ist die Etosha Pfanne,<br />

eine salzverkrustete Fläche, die 128 km<br />

lang und 73 km breit ist. Mit dem Bus<br />

unternehmen wir Wildbeobachtungsfahrten<br />

im Park und besuchen verschiedene<br />

Wasserstellen. Wir übernachten<br />

mitten im Park in dem Okaukuejo Wild<br />

Life Resort.<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

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Reisepreis<br />

pro Person<br />

im DZ:<br />

1990 Euro<br />

Einzelzimmerzuschlag:<br />

150 Euro<br />

Mindestteilnehmerzahl:<br />

30 Personen<br />

10. Tag, Etosha Nationalpark (Okaukujeo<br />

Camp) (F/A)<br />

Ganztägige Wildbeobachtungsfahrt im<br />

Etosha Nationalpark. Hier findet man<br />

große Herden von Tieren, die einzigartig<br />

für das südliche Afrika sind wie z. B. Nashörner,<br />

Elefanten, Löwen, Giraffen, Zebras,<br />

Geparden, Leoparden und viele Antilopenarten.<br />

Genießen wir die einmalige<br />

Flora und Fauna Afrikas. Abendessen im<br />

Camp. Übernachtung im Okaukuejo Wild<br />

Life Resort.<br />

11. Tag, Etosha National Park – Otjiwarongo<br />

(F/A)<br />

Wir verlassen den Etosha Nationalpark<br />

in südlicher Richtung. Kurz vor Tsumeb<br />

machen wir einen Abstecher zum mysteriösen<br />

Otjikotosee. Der kreisrunde See<br />

entstand, als die Decke einer riesigen<br />

Dolomithöhle einstürzte. Unsere Reise<br />

geht weiter über den landschaftlich reiz-<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

vollen Otavi-Tsumeb-Pass zum kleinen<br />

Städtchen Otjiwarongo, das Mittelpunkt<br />

eines der fruchtbarsten Gebiete Namibias<br />

ist. In unserer Lodge angekommen,<br />

können wir unseren Reiseleiter bei einer<br />

Wanderung auf dem Lodgegelände begleiten.<br />

Übernachtung in der Otjibamba<br />

Lodge.<br />

12. Tag, Otjiwarongo – Windhoek (F/A)<br />

Auf dem Weg zurück nach Windhoek<br />

besuchen wir das kleine Städtchen<br />

Okahandja im zentralen Hereroland.<br />

Die Hererofrauen bestechen mit ihren<br />

viktorianisch anmutenden farbigen Gewändern,<br />

die mitunter aus 10 m Stoff<br />

bestehen. In Okahandja besuchen wir<br />

den Kavango Holzschnitzermarkt –<br />

empfehlenswert für Souvenirs. In Windhoek<br />

angekommen haben wir den restlichen<br />

Tag zur freien Verfügung. Abends<br />

fahren wir zum Abendessen bei Itumba.<br />

Etwas außerhalb von Windhoek gelegen,<br />

hat man einen herrlichen Ausblick<br />

und genießt das Essen in rustikaler Atmosphäre.<br />

Übernachtung im Kalahari<br />

Sands Hotel.<br />

13. Tag, Windhoek – Frankfurt (F)<br />

Der Vormittag kann noch zum Ausspannen<br />

und für letzte Einkäufe genutzt werden.<br />

Anschließend Transfer zum Flughafen.<br />

Am Abend fliegen wir mit Air Namibia<br />

zurück nach Frankfurt.<br />

14. Tag, Samstag, 1. Mai 2<strong>01</strong>0, Frankfurt<br />

Ankunft in Frankfurt am Morgen. Anschließend<br />

Fahrt zum Heimatbahnhof.<br />

Hier endet eine schöne Reise mit vielen<br />

neuen, interessanten Eindrücken und Erlebnissen.<br />

Im Preis enthalten:<br />

In eigener Sache<br />

• Rail & Fly Bahnkarte in der 2. Klasse<br />

nach Frankfurt und zurück<br />

• Internationale Linienflüge ab/bis Frankfurt<br />

mit der Air Namibia in Economy<br />

Class<br />

• Flughafen- und Sicherheitsgebühren<br />

sowie Treibstoffzuschläge (180 €, davon<br />

120 € Treibstoffzuschlag, Stand<br />

30.04.<strong>2009</strong>)<br />

• 11 Übernachtungen in den genannten<br />

Hotels/ Lodges in Zimmern mit Bad/<br />

Dusche und WC oder gleichwertig<br />

• Halbpension siehe Reiseverlauf<br />

• Fahrt im modernen, klimatisierten,<br />

landestypischen Reisebus (Anzahl der<br />

Teilnehmer entsprechend)<br />

• Orientierungsfahrten / Stadtrundfahrten<br />

wie im Reiseverlauf angegeben<br />

• Erfahrene und qualifizierte, deutsch<br />

sprechende Reiseleitung vor Ort<br />

• Gepäcktransport (1 Koffer bis 20 kg)<br />

• 1 Namibia-Reiseführer pro Buchung<br />

• Informationsmaterial<br />

• Reisepreissicherungsschein<br />

Nicht im Preis enthalten:<br />

• Reiseversicherungen<br />

• persönliche Ausgaben wie z. B. weitere<br />

Mahlzeiten, Trinkgelder, Minibar,<br />

Telefonate etc.<br />

Es besteht eine 3-tägige Verlängerungsmöglichkeit<br />

in Kapstadt, die bei Interesse<br />

(Mindestteilnehmerzahl 10 Personen)<br />

von KIWI angeboten wird. Flug, Hotel,<br />

Transfers für 395 € im Doppelzimmer.<br />

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />

Ich bin an der <strong>DWA</strong>-Reise nach Namibia interessiert und bitte um Zusendung der Unterlagen.<br />

Voraussichtlich werde ich mich mit ....... Person(en) anmelden.<br />

Bitte senden Sie uns diesen Abschnitt bis spätestens 03.07.<strong>2009</strong> zu<br />

Anmeldung bitte an die Geschäftsstelle des <strong>DWA</strong>-Landesverbands Bayern, Friedenstraße 40, 81671 München schicken oder faxen (Fax (089) 233 62595)<br />

------------------------------ ------------------------------ -------------------------<br />

Name Vorname Titel / Funktion<br />

------------------------------ ------------------------------ -------------------------------------------------------------------<br />

Straße PLZ / Ort Datum / Unterschrift<br />

------------------------------ ------------------------------ -------------------------------------------------------------------<br />

Tel. Fax E-Mail<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

25<br />

<strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise


26<br />

Berichte<br />

Berichte<br />

Die Weiterbildung des Personals von Abwasseranlagen<br />

- ein Gebot unserer Zeit<br />

Seit dem Jahre 1946 wurden in Bayern<br />

etwa 32 Milliarden Euro in kommunale<br />

Abwasseranlagen investiert. Dies geht<br />

aus dem Lagebericht 2006 des Bayerischen<br />

Landesamtes für Umwelt hervor.<br />

Die Länge der Kanäle im öffentlichen<br />

Bereich ist mit rund 86.000 Kilometer<br />

mehr als zweimal so lang wie der Umfang<br />

unseres Planeten. Dazu beträgt die<br />

Ausbaugröße aller kommunalen Kläranlagen<br />

in Bayern etwa 27 Mio. EW (= Einwohnerwerte)<br />

bei knapp 13 Mio. Einwohnern.<br />

Diese Zahlen verdeutlichen, was<br />

die bayerischen Städte und Gemeinden,<br />

mit Unterstützung des Freistaates Bayern,<br />

in den letzten Jahrzehnten geleistet<br />

haben.<br />

Natürlich können diese Einrichtungen<br />

nicht ohne qualifiziertes Personal betrieben<br />

werden. Um alle Aufgaben der<br />

kommunalen Abwasserentsorgung erfüllen<br />

zu können, sind durchschnittlich 0,6<br />

Arbeitskräfte je 1.000 Einwohner notwendig.<br />

Diese spezifische Zahl ergibt sich aus<br />

verschiedenen Auswertungen, wie z. B.<br />

aus Benchmarking- und Kennzahlenprojekten.<br />

Darin enthalten sind alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in der Verwaltung<br />

beim Beitrags- und Gebühreneinzug, bei<br />

der Genehmigung von Grundstücksentwässerungsanlagen,<br />

der Indirekteinleiterüberwachung<br />

und für Bau und Betrieb<br />

von Kanalisation und Kläranlage.<br />

Damit ergibt sich in Bayern insgesamt<br />

ein Personalbestand von rund 7.800<br />

Beschäftigten. Das bedeutet, dass auf<br />

jeden Beschäftigten eine Betreuungsverantwortung<br />

von mehr als 4 Millionen<br />

Euro fällt! Berücksichtigt man die Inflation<br />

der vergangenen 60 Jahre, wäre diese<br />

Zahl noch viel höher. Es gibt sicherlich<br />

nicht viele Industriebetriebe, bei denen<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine<br />

ähnlich hohe Betreuungsverantwortung<br />

für die getätigten Investitionen haben.<br />

Hier drängt sich die Frage auf: Kann es<br />

sich ein verantwortungsvoller kommunaler<br />

Betrieb leisten, seine Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter nicht ständig weiterbilden<br />

zu lassen? Wohl kaum. Wie anders ist es<br />

möglich, mit der technischen Entwicklung<br />

Schritt zu halten? Die Abwasseranlagen<br />

sind heute ja wahre technische Wunderwerke<br />

geworden. Ein Vergleich mit den<br />

früheren Jahrzehnten verdeutlicht natürlich<br />

das Ergebnis dieser Bemühungen.<br />

Was heute die Kommunen für den Schutz<br />

unserer Gewässer und den gesamten<br />

Bürgermeister Georg Riedl auf der Kläranlage Pfarrkirchen<br />

Umweltschutz tun, kann sich sehen lassen.<br />

Aber das darf kein Grund sein, sich<br />

jetzt auszuruhen oder gar nachzulassen.<br />

Die Pflicht zur Abwasserbeseitigung ist<br />

eine Daueraufgabe und der erreichte<br />

hohe Standard kann rasch wieder verloren<br />

gehen.<br />

Warum stelle ich diese Überlegungen an<br />

und komme auf diese Frage?<br />

Nach den aktuellen Auswertungen verschiedener<br />

Benchmarking-Projekte<br />

besuchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

einer Abwasseranlage knapp<br />

3 Fortbildungstage pro Jahr. In einer<br />

Empfehlung der OECD (Organisation<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />

Entwicklung) wird eine spezifische Zahl<br />

von 5 Fortbildungstagen je Person im<br />

Jahr als erforderlich genannt. Nur so<br />

können Betriebe die Erfordernisse der<br />

notwendigen Fortbildung des vorhandenen<br />

Personals erfüllen.<br />

Die Ergebnisse stimmen mich doch nachdenklich,<br />

denn sie zeigen, dass unsere<br />

Abwasseranlagen hier zu kurz kommen.<br />

Das überrascht mich insofern, weil ich<br />

dachte, die Verantwortlichen in unseren<br />

Kommunen wissen, dass neben einer<br />

guten Ausbildung auch eine regelmäßige<br />

Fort- und Weiterbildung erforderlich ist.<br />

Nur auf diese Weise wird das Personal<br />

in der Lage sein, eine wirtschaftliche<br />

Betriebsführung, aber auch optimalen<br />

Umweltschutz sicherzustellen.<br />

Kann ein Bürgermeister die Verantwortung<br />

für den Betrieb der Abwasseranlagen<br />

übernehmen, wenn diese Voraussetzungen<br />

nicht gegeben sind? Ich<br />

meine – nein. Denn als Bürgermeister<br />

und Dienstvorgesetzter muss ich den<br />

Geschäftsbetrieb so organisieren, dass<br />

er reibungslos und verantwortlich abgewickelt<br />

wird. Dazu gehört auch der Betrieb<br />

der Abwasseranlagen, für den ich<br />

als Unternehmensträger verantwortlich<br />

bin.<br />

Manche Kollegen messen den Abwasseranlagen<br />

nur einen geringen Stellenwert<br />

bei. Liegt es vielleicht auch daran, dass<br />

man mit den Abwasseranlagen wenig<br />

„Staat machen“ kann? Wenn die gewaltigen<br />

Investitionen im Boden „verschwunden“<br />

sind, sieht man nichts mehr davon<br />

und Gebühren muss der Bürger dafür<br />

auch noch zahlen. Diese Einrichtungen<br />

stellen doch häufig die größte Investition<br />

einer Kommune dar. Ich muss also dafür<br />

sorgen, dass die notwendigen Aufgaben<br />

mit ausreichendem und gut qualifiziertem<br />

Personal erledigt werden. Nur dann kann<br />

ich erwarten, dass eine sach- und fachgerechte<br />

Arbeit unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften<br />

durchgeführt wird.<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


Dies gilt selbstverständlich auch für die<br />

Urlaubs- und Krankheitsvertretungen.<br />

Neben der qualifizierten Fortbildung des<br />

Personals ist auch dringender Bedarf an<br />

Öffentlichkeitsarbeit gegeben. Dann wird<br />

für den Bürger die Abwasserbeseitigung<br />

transparent und er identifiziert sich mit<br />

„seinem Eigentum“.<br />

Zur ständigen Fort- und Weiterbildung<br />

des Betriebspersonals und der Führungskräfte<br />

in der Verwaltung von Abwasseranlagen<br />

hat u. a. der Fachverband <strong>DWA</strong><br />

(Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfall) interessante<br />

Angebote unter der Prämisse: Aus der<br />

Praxis – für die Praxis. Und auch unter<br />

dem Aspekt der Hilfe zur Selbsthilfe wird<br />

bei den sog. Kanal- und Kläranlagen-<br />

Nachbarschaften fachlicher Austausch<br />

Knapp 100 Teilnehmer nahmen am 07.<br />

Juli 2008 an der Universität der Bundeswehr<br />

München an einer Schulung<br />

„Grundstücksentwässerung“ teil. Die<br />

Veranstaltung wurde von IKT-Süd zusammen<br />

mit dem Bayerischen Landesamt<br />

für Umwelt (LfU) durchgeführt.<br />

In der eintägigen Intensivschulung wurde<br />

ausführlich auf die gesetzlichen Anforderungen<br />

sowie die zur Verfügung<br />

stehenden Verfahren und Vorgehensweisen<br />

bei Neubau, Prüfung und Sanierung<br />

von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

eingegangen. Es wurden Hilfestellungen<br />

zur Qualitätssicherung und Verfahrensauswahl<br />

gegeben und verschiedene Lösungsansätze<br />

aufgezeigt. Die Schulung<br />

diente auch dazu, den Schulungsteilnehmern<br />

wesentliche Grundlagen zu vermitteln,<br />

um Untersuchungen an privaten Leitungsnetzen<br />

mit Blick auf das Bayerische<br />

Wassergesetz qualifiziert durchführen<br />

und bewerten zu können.<br />

Die Programm-Schwerpunkte des Tages<br />

waren:<br />

• Grundlagen und gesetzliche Anfor derungen<br />

• Neubaukonzepte<br />

• Prüfmethoden, Gerätetechnik und Dokumentation<br />

• Sanierungsverfahren, besondere Anforderungen<br />

und Lösungsansätze<br />

• Organisatorische Umsetzung im Dialog<br />

mit dem Bürger<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

für die Mitarbeiter vom Kanalbetrieb wie<br />

auch der Kläranlage geboten. Schauen<br />

Sie doch auf die Homepage www.dwabayern.de<br />

und melden Sie Ihr Personal<br />

dort rechtzeitig an.<br />

Und noch eine Bitte: Nutzen Sie die<br />

Chance und nehmen Sie am Vergleichsprojekt<br />

„Benchmarking Abwasser Bayern<br />

<strong>2009</strong>“ teil! Es ist von den kommunalen<br />

Spitzenverbänden, der <strong>DWA</strong> und dem<br />

Bayerischen Staatsministerium für Umwelt<br />

und Gesundheit initiiert worden. Mit<br />

dem Projekt sollen die Leistungskraft<br />

und Qualität unserer Abwasseranlagen<br />

belegt und verbessert werden. Es lohnt<br />

sich, und Sie wissen, wo Sie stehen und<br />

wie Sie reagieren müssen, bevor Ihnen<br />

dies andere sagen. Die bisherige Beteiligung<br />

war m. E. nicht zufriedenstellend.<br />

170 Teilnehmer haben sich der Aufgabe<br />

Praxisgerechte Schulung für Grundstücksentwässerung<br />

Neben den Informationen aus den Fachvorträgen<br />

nutzten die Teilnehmer ausgiebig<br />

die Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen,<br />

Kontakte zu knüpfen und sich<br />

Berichte<br />

gestellt von über 2.500 Anlagen in Bayern.<br />

Machen Sie mit, bevor Ihnen Private<br />

„die Butter vom Brot nehmen“! Darüber<br />

hinaus wird die Teilnahme auch in diesem<br />

Jahr mit einem Betrag von 500 Euro<br />

vom Bayerischen Umweltministerium<br />

unterstützt. In Ihrer Verantwortung sind<br />

Sie das Ihren Bürgern schuldig. Nur so<br />

können Sie den bei der EU immer wieder<br />

auftretenden Liberalisierungsdiskussionen<br />

entgegenwirken.<br />

Mit diesem Artikel möchte ich Sie ermutigen,<br />

die Situation in Ihrer Verwaltung<br />

kritisch und verantwortungsvoll zu<br />

überprüfen.<br />

Georg Riedl<br />

1. Bürgermeister Stadt Pfarrkirchen<br />

Mitarbeiter von Ingenieurbüros, Stadtentwässerungen und der Wasserwirtschaftsverwaltung<br />

bei der Tagesschulung<br />

in der begleitenden Fachausstellung über<br />

Prüf-, Absperr- und Sanierungstechniken<br />

für Grundstücksentwässerungsleitungen<br />

zu informieren.<br />

Grundlagen, gesetzliche Anforderungen<br />

Zu Beginn des Tages gingen Herr BD<br />

Hans-Peter Spörl und Herr Dipl.-Ing. Hardy<br />

Loy in ihren Vorträgen auf die Anforderungen<br />

an den Bau und Betrieb von<br />

Grundstücksentwässerungsanlagen in<br />

Bayern, die zuständigen Regelwerke und<br />

insbesondere auch auf die Zulassungsvoraussetzungen<br />

und Tätigkeitsberei-<br />

che von privaten Sachverständigen<br />

ein. Hintergrund ist, dass sich die bayerische<br />

Wasserwirtschaftsverwaltung beim<br />

Vollzug der Wassergesetze unter anderem<br />

privater Sachverständiger (PSW<br />

= Privater Sachverständiger der Wasserwirtschaft)<br />

bedient. Mit dem Thema<br />

„Grund stücksentwässerungsanlagen“ ist<br />

seit kurzem ein weiteres Tätigkeitsgebiet<br />

ergänzt worden. Damit haben die Entwässerungsbetriebe<br />

nach dem Bayerischen<br />

Wassergesetz die Möglichkeit, dem<br />

Grundstückseigentümer einen kompetenten<br />

und unabhängigen Fachmann an<br />

die Seite zu stellen. Nachdem dies in der<br />

jeweiligen Entwässerungssatzung veran-<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

27


28<br />

Berichte<br />

Reger Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern Die Fachausstellung informierte gezielt über Techniken zur Prüfung<br />

und Sanierung von Grundstücksleitungen<br />

kert wurde, ist der PSW u. a. dazu befugt,<br />

Bestätigungen über die ordnungsgemäße<br />

Herstellung, Änderung, Beseitigung und<br />

Unterhaltung sowie über die ordnungsgemäße<br />

Prüfung der Grundstücksentwässerungsanlage<br />

und die Einhaltung von<br />

Einleitungsbestimmungen für Gewerbe-<br />

und Industrieabwasser zu erteilen.<br />

Frau Dr. Juliane Thimet (Bayerischer<br />

Gemeindetag) erörterte anschließend<br />

die Inhalte der bayerischen Musterentwässerungssatzung<br />

sowie die daraus<br />

resultierenden rechtlichen Zuständigkeiten<br />

und ging insbesondere auf die<br />

Einsatzmöglichkeiten eines privaten<br />

Sachverständigen auf der Grundlage<br />

der Entwässerungssatzung ein. Herr<br />

Dipl.-Ing. Darius Cvaci (Universität der<br />

Bundeswehr München) vervollständigte<br />

den ersten Schulungsblock, indem er den<br />

grundsätzlichen Aufbau und typische<br />

Schadensarten von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

sowie die Vor- und<br />

Nachteile verschiedener Übergabepunkte<br />

zwischen öffentlichem und privatem<br />

Netz darstellte.<br />

Neubaukonzepte<br />

Worauf sollte bei der Verlegung von<br />

Grundstücksleitungen geachtet werden?<br />

Wie und in welcher Größe sind Inspektionsöffnungen<br />

anzuordnen? Wie kann die<br />

Rückstausicherung sicher, aber trotzdem<br />

wartungsfreundlich ausgeführt werden?<br />

Dies waren einige der Kernfragen, die<br />

Herr Dipl.-Ing. Uwe Reisch vom IKT-Süd<br />

in seinem Vortrag beantwortete.<br />

Prüfmethoden, Gerätetechnik und Doku<br />

men ta tion<br />

Von den technischen Anforderungen und<br />

den erforderlichen Vorarbeiten über die<br />

Vor- und Nachteile der verschiedenen<br />

Inspektionssysteme bis hin zu den notwendigen<br />

Firmenqualifikationen und der<br />

Qualität der Dokumentationsunterlagen<br />

reichte die Spannbreite, die Dipl.-Ing.<br />

René Puhl (IKT-Süd), Dipl.-Ing. Wilfried<br />

Jurthe (Jurthe Consulting) und Dipl.-Ing.<br />

(FH) Ulrich Jöckel (JT-elektronik) in ihren<br />

Vorträgen aufspannten. Praktische<br />

Erfahrungen rundeten das Bild ab.<br />

Wurzeleinwüchse<br />

in Hausanschlussleitungen,<br />

ein häufiger<br />

Schadensfall<br />

Sanierungsverfahren, besondere Anforderungen<br />

und Lösungsansätze<br />

Dipl.-Ing. Christoph Bennerscheidt und<br />

Dipl.-Ing. René Puhl (beide IKT-Süd)<br />

stellten in diesem Block die zur Verfügung<br />

stehenden Sanierungsverfahren<br />

vor und gaben Hilfestellungen zur Vorgehensweise<br />

in Abhängigkeit der vorliegenden<br />

Randbedingungen sowie zur Verfahrensauswahl<br />

und Qualitätssicherung.<br />

Darüber hinaus wurden Lösungsansätze<br />

für Probleme mit Wurzel einwüchsen und<br />

Fremdwasserzuflüssen aufgezeigt.<br />

Organisatorische Umsetzung im Dialog<br />

mit dem Bürger<br />

Im letzten Block berichtete Herr Manfred<br />

Schmid von den Erfahrungen des Zweckverbandes<br />

zur Abwasserbeseitigung<br />

Ammersee-West bei der verbandsweiten<br />

Umsetzung von Dichtheitsprüfungen auf<br />

privaten Grundstücken und ging dabei<br />

insbesondere auf die Anforderungen<br />

beim Dialog mit dem Bürger ein.<br />

Zum Abschluss des Tages schilderte<br />

Dipl.-Ing. Gerhard Maurer seine Erfahrungen<br />

als privater Sachverständiger in<br />

Bayern und stellte die Einsatzmöglichkeiten<br />

der Sachverständigen im Bereich<br />

der Grundstücksentwässerung aus praktischer<br />

Sicht dar.<br />

Fortsetzung geplant…<br />

Nach dem großen Erfolg der Veranstaltung<br />

in Bayern und vielen Anfragen plant<br />

das IKT nun weitere Tagesschulungen<br />

auch in anderen Bundesländern, in denen<br />

ebenfalls gezielt auf die regionalen gesetzlichen,<br />

technischen und organisatorischen<br />

Anforderungen eingegangen wird.<br />

Dipl.-Ing. Bianca Diburg<br />

Leiterin IKT-Süd<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


TU München bildet seit 2006 Umweltingenieure aus<br />

Seit dem Wintersemester 2006/07 wird<br />

an der an der TU München der Studiengang<br />

„Umweltingenieurwesen“ angeboten.<br />

Hier werden Ingenieure ausgebildet,<br />

die auf dem Gebiet des vorausschauenden<br />

Umweltschutzes Spezialkenntnisse<br />

erwerben. Das Studium baut auf den<br />

drei Säulen Wasser, Verkehr und Geoinformation<br />

auf. Die Studenten erhalten<br />

eine fundierte ingenieurwissenschaftliche<br />

Ausbildung in diesen drei Kernbereichen.<br />

Die Ausbildung ermöglicht dem Umweltingenieur<br />

bei der Lösung von Aufgaben<br />

sowohl auf die Standardmethoden zurückzugreifen,<br />

als auch weitergehende<br />

zukunftsorientierte Konzepte zu entwickeln<br />

und anzuwenden.<br />

Der Beruf des Umweltingenieurs ist im<br />

angelsächsischen Sprachraum bereits<br />

seit einigen Jahrzehnten als Master of<br />

Science (Environmental Engineering)<br />

sehr gut etabliert. Das Berufsbild geht<br />

aus dem Bauingenieurwesen und der<br />

Verfahrenstechnik hervor. An der Technischen<br />

Universität München orientiert<br />

sich das Umweltingenieurstudium in den<br />

ersten zwei Semestern am Bauingenieurstudium<br />

(s. Abbildung).<br />

Das Bachelorstudium, das mit der Bachelorarbeit<br />

abgeschlossen wird, umfasst<br />

insgesamt 6 Semester. Es schließt sich<br />

konsekutiv ein komplett englischsprachiges<br />

Masterstudium mit 4 Semestern<br />

an. Im Masterstudium ist in den ersten<br />

drei Semestern neben studienbegleitenden<br />

Vorlesungen eine Projektarbeit zu<br />

bearbeiten und im vierten Semester die<br />

Masterarbeit zu absolvieren. Dabei bearbeiten<br />

die Studenten konkrete Aufgabenstellungen<br />

aus der Praxis oder sind<br />

an der Entwicklung neuer Technologien<br />

oder Methoden beteiligt.<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Sei es nun der Bereich Wasser oder auch<br />

Verkehr, immer wird vom Umweltingenieur<br />

über die reine Ingenieuraufgabe hinaus<br />

auch ein vertieftes Verständnis von<br />

natürlichen Prozessen verlangt. Dieses<br />

Wissen ermöglicht die optimale Lösung,<br />

bei der sowohl Belange der Umwelt aber<br />

auch die Lebensgrundlagen zukünftiger<br />

Generationen berücksichtigt werden. Das<br />

Arbeitsgebiet von ausgebildeten Umweltingenieuren<br />

ist streng interdiszi plinär<br />

angelegt und verlangt zunächst ein fundiertes<br />

Interesse sowohl an naturwissenschaftlichen<br />

als auch technischen Fragestellungen.<br />

Diese interdisziplinäre Arbeit<br />

wird bereits während der Ausbildung an<br />

der Technischen Universität München<br />

durch Team- und Projektarbeit im Masterstudium<br />

gefördert.<br />

Arbeitsbereiche des Umweltinge nieurs<br />

• Planungs- und Ingenieurbüros im Bereich<br />

der Wasserwirtschaft und Infrastrukturplanung<br />

• In Industriebetrieben als Hauptverantwortliche<br />

für den Bereich Umwelt<br />

• Umweltüberwachung und –monitoring<br />

im Bereich hoheitlicher Aufgaben von<br />

Landes- und Bundesbehörden<br />

• Vermeidung bzw. Minimierung von<br />

Umweltbelastungen durch vorausschauende<br />

Planung, Gestaltung sowie<br />

Entwicklung von Technik und Bau,<br />

Nutzung und Rückbau von technischen<br />

und baulichen Anlagen<br />

• Minimierung des Einsatzes bzw. Verbrauchs<br />

von natürlichen Ressourcen<br />

(Land, Wasser, Rohstoffe etc.)<br />

und Minderung der durch deren begrenzte<br />

Verfügbarkeit erwachsenden<br />

Konflikte<br />

Berichte<br />

• Entwicklung von Leitbildern, welche<br />

den anthropogenen Ansprüchen, den<br />

daraus resultierenden Wechselwirkungen<br />

zwischen Naturraum und Mensch<br />

sowie den Naturgefahren (z. B. Hochwasser)<br />

in ausreichendem Maße Rechnung<br />

tragen und somit gleichzeitig den<br />

Nachhaltigkeitsgedanken verfolgen<br />

• Förderung der Akzeptanz der Maßnahmen<br />

bei Betroffenen und in der<br />

Öffentlichkeit<br />

Merkmale des Umweltingenieurs<br />

• Fundiertes Interesse an naturwissenschaftlich-technischenFragestellungen<br />

und deren praktische Anwendung<br />

• Teamfähigkeit und eigenverantwortliches<br />

Handeln sowie Durchhaltevermögen<br />

und Überzeugungskraft bei der<br />

Projektbearbeitung<br />

• Internationales Betätigungsfeld, gute<br />

Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle<br />

Sensibilität<br />

• Das Ziel, die Infrastruktur im Bereich<br />

Wasser und Verkehr nachhaltig und<br />

sozialverträglich zu gestalten<br />

Weitere Informationen zu den beiden<br />

Studiengängen finden Sie auf der folgenden<br />

Homepage: www.umwelt.bv.tum.de<br />

Dr.-Ing. Stephanie Rapp-Fiegle<br />

TU München<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

29


30<br />

Berichte<br />

Benchmarking Abwasser Bayern – Nutzen für eine kleine Gemeinde<br />

Warum nimmt eine so kleine Gemeinde<br />

wie Konradsreuth an einem Benchmarking<br />

für Abwasser teil? Welchen Nutzen<br />

haben 3.500 Einwohner davon, sich mit<br />

weit größeren Abwasserverbänden zu<br />

messen? Diese und andere Fragen wurden<br />

mir oft gestellt. Zum einen ist die<br />

Entscheidung schon vor rund zwei Jahren<br />

gefallen, antworte ich regelmäßig. Da<br />

war ich noch nicht als Bürgermeister tätig.<br />

Und zum anderen hat uns diese Entscheidung<br />

sehr genutzt.<br />

An dem vom Bayerischen Gemeindetag,<br />

Bayerischen Städtetag, dem<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern sowie dem<br />

Bayerischen Staatsministerium für Umwelt<br />

und Gesundheit unterstützte Projekt<br />

haben insgesamt 166 Betreiber von Abwasseranlagen<br />

teilgenommen. Wir haben<br />

erstmals aussagekräftige Vergleichsmaßstäbe<br />

erhalten. Welcher Bürgermeister,<br />

gerade, wenn er neu im Amt ist, weiß<br />

schon vom Zustand seiner unterirdischen<br />

Kanalsysteme? Wie soll man den<br />

Bürgern Ergänzungsbeiträge abfordern<br />

für etwas, was sie nicht sehen? All dies<br />

und die Tatsache, dass die Gemeinde in<br />

Gerichtsprozessen sich sehr wohl mit der<br />

Abwasserproblematik auseinandersetzen<br />

muss, macht für mich im Nachhinein die<br />

Aussage ganz einfach: Zum Glück waren<br />

wir dabei!<br />

Schließlich wurde eine deutliche Positionierung<br />

im Hinblick auf die Qualität der<br />

Abwasserbeseitigung, Sicherheit, Kundenzufriedenheit,<br />

Nachhaltigkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit ermöglicht. Durch den<br />

Vergleich mit den Besten und einer speziell<br />

für uns gestalteten Auswertung des<br />

Abwassersystems haben wir eine Standortbestimmung<br />

bekommen, die auch im<br />

kommunalpolitischen Alltag hilft. Unsere<br />

Personalkapazitäten sind begrenzt, es<br />

stehen auch nicht unendlich Mittel für<br />

Gutachten zur Verfügung. Mit der Teilnahme<br />

am Abwasser-Benchmarking-<br />

Projekt haben wir eine gute Argumentationsgrundlage<br />

im Dialog mit Bürgern<br />

und Unternehmern.<br />

Dass die Infrastruktur in einer Gemeinde<br />

wie Konradsreuth funktioniert, ist auch<br />

im Wettbewerb mit anderen Kommunen<br />

sehr wichtig. Durch die Nähe zur Stadt<br />

Hof qualifiziert sich Konradsreuth als<br />

Wohngemeinde mit hohem Wohnwert.<br />

Wer möchte dann schon bei Starkregenereignissen,<br />

wie wir sie in den letzten<br />

Jahren öfters erlebt haben, den Keller<br />

voll Wasser – falsch – Abwasser haben?<br />

Wir konnten mit dem Projekt also nur<br />

gewinnen. Und haben dies auch. Regelmäßige<br />

Videobefahrungen gehören<br />

nun ebenso dazu wie die Einstellung<br />

von Mitteln für die Kanalsanierungen.<br />

Wir haben beim Benchmarking hervorragend<br />

abgeschnitten, unsere beiden<br />

Abgebildete Personen v. l. n. r.:<br />

Herbert Knur, Verbandsvorsitzender Abwasserzweckverband Erdinger Moos für den Bayerischen Gemeindetag<br />

Bürgermeister Georg Riedl, Stadt Pfarrkirchen für den Bayerischen Städtetag<br />

Johann Krämer, Gemeinde Thanstein<br />

Bürgermeister Matthias Döhla, Gemeinde Konradsreuth<br />

Bürgermeister Hans Kaufmann, Markt Tettau<br />

Gottfried Prostmeier, Gemeinde Buch a. Buchrain<br />

Dr. Marcel Huber, ehem. Staatssekretär StMUGV, jetzt Kultusstaatsekretär<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Günthert, <strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


Abwasseranlagen sind in einem guten<br />

bis sehr guten Zustand, allerdings sind<br />

in manchen Abschnitten dringend Sanierungen<br />

erforderlich.<br />

Was schließlich zum unschätzbaren<br />

Vor teil wurde, ist die Tatsache, dass wir<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

mit der Abwasserthematik nicht allein<br />

stehen. Die Kontakte zu anderen Kommunen,<br />

zu Firmen, zu Ämtern waren fast<br />

noch wichtiger als die Auszeichnung,<br />

die die Gemeinde am Schluss der Abschlussveranstaltung<br />

in Nürnberg bekommen<br />

hat. Abwasser-Benchmarking<br />

Berichte<br />

Bayern – ein erfolgreiches Projekt. Gerade<br />

auch für Konradsreuth.<br />

Matthias Döhla<br />

1. Bürgermeister<br />

Gemeinde Konradsreuth<br />

Verfüllung von Gruben und Brüchen am Beispiel von Gleisschotter und Gipsplatten<br />

Das Bayerische Landesamt für Umwelt<br />

(LfU) hat mit seinem Merkblatt Nr. 3.4/2<br />

„Anforderungen an die Verwertung und<br />

Beseitigung von Gleisschotter“, seiner<br />

Abfallinformation zu „Gipsplatten“ einschließlich<br />

des Berichts „Herstellung<br />

und Entsorgung von Gipsplatten“ (alle<br />

von 2007) und den „Hinweisen zu Aufbereitung<br />

und Entsorgung von Straßenkehricht<br />

in Bayern“ (<strong>2009</strong>) Informationen<br />

zu drei von ihrer Menge her nicht unerheblichen<br />

Abfallfraktionen erarbeitet.<br />

Grundlage war der StMUGV-„Leitfaden<br />

zu den Eckpunkten“ der „Anforderungen<br />

an die Verfüllung von Gruben und<br />

Brüchen sowie Tagebauen“ (2005). Am<br />

27. Januar <strong>2009</strong> hat das LfU zudem die<br />

Fachtagung zur „Fremdüberwachung<br />

bei der Verfüllung von Gruben, Brüchen<br />

und Tagebauen“ veranstaltet.<br />

Die nur sehr begrenzten Möglichkeiten<br />

einer Ablagerung dieser Abfallarten in<br />

Gruben, Brüchen und Tagebauen im<br />

Rahmen einer Verwertung wurden in<br />

den Informationen aufgezeigt: Bei Gleisschotter<br />

ist eine Ablagerung in Gruben<br />

und Brüchen eingeschränkt möglich, für<br />

Gipsplatten und Straßenkehricht mit allen<br />

hieraus hergestellten Fraktionen ist<br />

eine derartige Verwertung in Bayern derzeit<br />

ausgeschlossen. Aus der Verwerterdatenbank<br />

Bayern wurden 2007 die<br />

Abfallschlüssel für gipshaltige Baustoffe<br />

herausgenommen, die entsprechenden<br />

Verwerterfi rmen hierüber informiert. Ein<br />

Teil dieser Firmen hat sich daraufhin<br />

rückgemeldet und ihre bisherige Entsorgungspraxis<br />

offengelegt.<br />

So erhielt das LfU 2007 auch einen Bescheid<br />

zugeschickt, dessen Aufl agen<br />

die bisherige Praxis der Entsorgung<br />

von Gipsplattenmaterial in Gruben der<br />

Münchner Schotterebene nicht annähernd<br />

zuließ. Tolerierbar gewesen wäre<br />

danach allenfalls die Mitablagerung von<br />

Stuckanhaftungen an Mauerwerk. Zur<br />

Ablagerung von Gipshaltigen Baustoffen<br />

gibt es zudem das Schreiben des<br />

StMUGV vom 12.<strong>01</strong>.2007, das in der<br />

Münchner Schotterebene eine Ablagerung<br />

von Gipsplattenmaterial für unzulässig<br />

erklärt hat. Dem zugehörigen<br />

Entsorgungsfachbetrieb ist nun kürzlich<br />

von der Technischen Überwachungsorganisation<br />

die Ablagerung von Gipsplatten<br />

in der betriebseigenen Grube<br />

der Schotterebene als zulässig attestiert<br />

worden, bei nach wie vor gleichlautendem<br />

Bescheid.<br />

Bescheide haben grundsätzlich Bestandsschutz.<br />

Voraussetzung ist allerdings,<br />

dass die Ablagerung eines<br />

bestimmten Materials auch dezidiert<br />

zugelassen oder dass beispielsweise<br />

die Ablagerung von Bauschutt unbestimmt<br />

genehmigt wurde. Wenn beides<br />

jedoch nicht der Fall ist, lässt sich die<br />

Ablagerungspraxis im Einzelfall auch<br />

korrigieren.<br />

So soll dieser<br />

Beitrag dazu aufrufen,<br />

Bescheide<br />

zur Ablagerung<br />

mineralischer Abfälle<br />

in Gruben und<br />

Brüchen sowie die<br />

tatsächlichen Ablagerungspraktiken<br />

zu überprüfen. Damit<br />

können Merkblätter,<br />

Berichte<br />

und Informationen<br />

auch ohne Verordnungscharakter<br />

durchaus Einfl uss<br />

auf die abfallwirtschaftliche<br />

Praxis<br />

nehmen. Einzelne<br />

Gebietskörperschaften<br />

hatten auf<br />

die seinerzeitige<br />

Veröffentlichung<br />

der Informationen<br />

zu Gipsplatten unmittelbar<br />

reagiert<br />

und die Ablagerung<br />

von Gipsplatten<br />

unterbunden<br />

bzw. auf höhere<br />

Deponieklassen<br />

verwiesen. Auf einenausführliche-<br />

ren Beitrag im nächsten <strong>DWA</strong>-<strong>Mitglieder</strong>rundbrief<br />

darf verwiesen werden.<br />

Dr. Ulrich Lottner<br />

Bayer. Landesamt für Umwelt<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

31


32<br />

Berichte<br />

Wasserinfrastruktur – eine Energiequelle von morgen?!<br />

Im Januar <strong>2009</strong> fand in Hof die Fachtagung<br />

„Energiegewinnung aus Trinkwasser<br />

und Abwasser“,<br />

mit internationalen Referenten statt. Die<br />

Schirmherrschaft übernahm der Vizepräsident<br />

des Bayerischen Gemeindetags,<br />

Bürgermeister Klaus Adelt von der Stadt<br />

Selbitz. Das Thema der Veranstaltung<br />

könnte Anstöße geben bezüglich<br />

• Innovative Entwicklungen bei der Wirtschaft<br />

• Jobmotor für neue Arbeitsplätze und<br />

• Überlegungen der Politik über neue<br />

Fördertöpfe (in Baden-Württemberg<br />

vorhanden.<br />

In vielen Bereichen unseres Alltags stecken<br />

ungenutzte Energie-Potenziale. Im<br />

Kanalnetz ruht sicherlich ein großes Wärmepotenzial.<br />

Z. B. geben wir gebrauchtes<br />

Wasser, das wir zum Duschen, Waschen<br />

oder Putzen benötigen, lauwarm<br />

ins Kanalnetz ab. Wärmepumpen, die die<br />

Temperatur des Grundwassers nutzen,<br />

sind ebenso ein sog. Energielieferant.<br />

Warum sollten wir dieses Potenzial nicht<br />

auch bei der Gewinnung von Trink- oder<br />

Brauchwasser nutzen?<br />

Oberfrankens Regierungsvizepräsidentin<br />

Petra Platzgummer-Martin eröffnete<br />

die zweitägige Veranstaltung am 20. Januar<br />

<strong>2009</strong> in Hof. Der Vertreter des Bayerischen<br />

Gemeindetags verdeutlichte sein<br />

Interesse an effektiver Ressourcennutzung<br />

in der Siedlungswasserwirtschaft.<br />

Zwanzig Referenten, u. a. aus der<br />

Schweiz, Österreich und Polen, stellten<br />

neben den fachlichen Grundlagen und<br />

technischen Möglichkeiten auch realisierte<br />

Projekte vor.<br />

Über 140 Teilnehmer, darunter viele<br />

kommunale Vertreter, folgten interessiert<br />

den Ausführungen. So manche Anregung<br />

wurde im Pausengespräch diskutiert.<br />

Auf der begleitenden Fachausstellung<br />

präsentierten Technologieanbieter<br />

ihr Leistungsspektrum und zeigten u. a.<br />

Wärmepumpen und Wärmetauscher.<br />

Die Veranstaltung war gut besucht und<br />

hat vielseitiges Interesse gefunden;<br />

Die begleitende Fachausstellung fand bei den Teilnehmern großes interesse. So manche<br />

Anregung wurde im Pausengespräch diskutiert.<br />

Die Regierungsvizepräsidentin von Oberfranken, Petra Platzgummer-Martin eröffnete<br />

die Veranstaltung und begrüßte über 140 Teilnehmer.<br />

u. a. haben Vertreter der Ver- und Entsorgungsunternehmen<br />

der Städte wie<br />

Berlin, München, Nürnberg, Augsburg,<br />

Dresden teilgenommen.<br />

Die Wärmenutzung ist grundsätzlich<br />

im Trinkwasser- und Abwassersystem<br />

möglich. Häusliches und industrielles<br />

Abwasser besitzt natürlich ein höheres<br />

Wärmepotenzial und unterliegt auf<br />

dem „Entsorgungspfad“ nicht solcher<br />

kritischen Betrachtung wie Trinkwasser.<br />

Studien zufolge könnten allein aus der<br />

Abwärme von Abwasser 5 – 10 % der<br />

Gebäude in Deutschland beheizt werden.<br />

Die Abwasserwärmenutzung aus<br />

dem Kanal ist in fast 100 Anlagen in der<br />

Schweiz und an einzelnen Standorten in<br />

Deutschland erprobt. Dabei reicht die an<br />

die Gebäude abgegebene Wärmeleistung<br />

von 40 bis 400 KW. Am sinnvollsten<br />

werden damit öffentliche Gebäude beheizt.<br />

Einzelne Kommunalvertreter hatte<br />

bereits während der Veranstaltung für<br />

diese Art der Energienutzung ihr Interesse<br />

gezeigt.<br />

Technologisch gibt es zwei Wege:<br />

• die Wärme kann direkt im Kanal abgenommen<br />

werden, die Kanalwärmetauscher<br />

verursachen jedoch beim Einbau<br />

erheblichen Aufwand.<br />

• Das Abwasser kann auch aus dem<br />

Kanal entnommen und nach der Wärmenutzung<br />

zurückgegeben werden.<br />

Für die Auslegung und Genehmigung<br />

der Wärmenutzung müssen Netzbetreiber<br />

und Behörden klare Strukturen<br />

schaffen.<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


Bei einem Pilotvorhaben in Bayern kommt<br />

ein neues Bypass-Wärmetauschersystem<br />

zum Einsatz. Nach Aussagen des<br />

planenden Ingenieurs zahle sich die<br />

Energiegewinnung - trotz relativ hoher<br />

Investitionskosten - aus. Bei der heutigen<br />

Energiepreissteigerungsrate ist die<br />

Wärmenutzung aus Abwasser sinnvoll;<br />

es können bereits in mehreren Jahren<br />

Gewinne erzielt werden.<br />

Mit Beispielen aus Sachsen und Polen<br />

zeigten zwei große Wasserversorger,<br />

wie sie dem Trinkwasser bei seiner Gewinnung<br />

nutzbringend Wärme entziehen.<br />

Eine gesamtenergetische Betrachtung<br />

ist erforderlich, soll die Wärme im siedlungsnahen<br />

Trinkwassernetz entzogen<br />

werden – hierfür ist erst ein Pilotprojekt<br />

in Deutschland bekannt.<br />

Die Nutzung von Höhendifferenzen zur<br />

Erzeugung elektrischer Energie ist in der<br />

Siedlungswasserwirtschaft schon lange<br />

etabliert. Mit den Energieeinspeisevergütungen<br />

der EEG-Novelle kann sie eine<br />

wirtschaftliche Komponente bekommen,<br />

wie Beispiele aus kommunalen Trinkwasserversorgungen<br />

in Bayern zeigen. Die<br />

zur Energieerzeugung eingesetzten Turbinen<br />

und rückwärts laufenden Pumpen<br />

stellen eine robuste, bewährte Technik<br />

dar. Eine neue Anwendung findet hier<br />

die Wasserkraftschnecke für drucklo-<br />

Die Bundesregierung hat zur Abwendung<br />

der Liberalisierungsbestrebungen der<br />

EU eine Modernisierungsstrategie verabschiedet.<br />

Ziel dieser Strategie ist es,<br />

deutsche Wasserver- und Abwasserentsorger<br />

als effiziente und wettbewerbsfähige<br />

Dienstleistungsunternehmen zu<br />

stärken und dabei den hohen technischen<br />

Standard und die gute Ver- und<br />

Entsorgungssicherheit beizubehalten.<br />

Benchmarking ist das empfohlene Instrument<br />

dieser Strategie.<br />

Unterstützt wird diese Strategie von den<br />

bayerischen kommunalen Spitzenverbänden<br />

– Gemeinde- und Städtetag –<br />

dem <strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern und<br />

dem Bayer. Staatsministerium für Umwelt<br />

und Gesundheit.<br />

Benchmarking in der bayerischen Abwasserentsorgung<br />

geht nun in eine neue<br />

Runde.<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Aufmerksame Zuhörer verfolgen die Fachtagung.<br />

se Ableitungen, z. B. am Auslauf von<br />

Kläranlagen.<br />

Die Fachtagung wurde vom Projekt Technologietransfer<br />

Wasser (TTW) am Wasserwirtschaftsamt<br />

Hof gemeinsam mit<br />

dem Schweizer Institut Energie in Infra-<br />

Die Vorteile liegen auf der Hand:<br />

Unter Benchmarking versteht man den<br />

Vergleich von Unternehmenskennzahlen<br />

mit dem Ziel, vom Unternehmen mit den<br />

besten Ergebnissen zu lernen. Jeder Teilnehmer<br />

erhält dabei auch die Grundlagen<br />

für zielgerichtete Verbesserungsmaßnahmen<br />

innerhalb des Unternehmens.<br />

Es stärkt u. a. auch das Qualitätsmanagement.<br />

Das Projekt wird vom Bayer.<br />

Umweltministerium erneut mit 500 € je<br />

Teilnehmer gefördert.<br />

Wer teilnehmen möchte meldet sich –<br />

möglichst bis Mai <strong>2009</strong> – an bei<br />

• aquabench GmbH, Antje Vogt, Frankfurter<br />

Str. 520, 51156 Köln,<br />

Tel. 02203/ 35929-14,<br />

a.vogt@aquabench.de<br />

oder<br />

Berichte<br />

strukturanlagen und dem Umweltcluster<br />

Bayern organisiert.<br />

Richard Oberhauser,<br />

WWA Hof<br />

„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!“<br />

Benchmarking in der Siedlungswasserwirtschaft geht in Bayern in eine neue<br />

Runde<br />

• Confideon GmbH, Markus Pielorz,<br />

Belziger Str. 69/ 71, 10823 Berlin,<br />

Tel. 030/ 794 9099-15,<br />

m.pielort@confideon.de.<br />

Allen Abwasserentsorgungsunternehmen<br />

wird die Teilnahme am Projekt „Benchmarking<br />

Abwasser Bayern <strong>2009</strong> – BAB“<br />

empfohlen. Teilnehmen können alle Netz-<br />

und/ oder Anlagenbetreiber. Ein absolut<br />

vertraulicher Umgang mit allen Daten<br />

wird garantiert. Lesen Sie in diesem <strong>Mitglieder</strong>rundbrief<br />

dazu auch die Empfehlungen<br />

von zwei 1. Bürgermeistern – Georg<br />

Riedel aus Pfarrkirchen und Matthias<br />

Döhla aus Konradsreuth.<br />

Richard Oberhauser<br />

WWA Hof<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

33


34<br />

Berichte<br />

Marode Kanäle oder alles dicht?<br />

- Zustand der öffentlichen Kanalisation in Bayern<br />

Anlass zur Durchführung eines Untersuchungsvorhabens<br />

„Die Zeitbombe tickt im Untergrund“ oder<br />

„Marode Leitungen kosten Bürger Milliarden“<br />

sind Schlagzeilen, die in regelmäßigen<br />

Abständen in Zusammenhang<br />

mit der Kanalisation durch die Medien<br />

geistern. Häufig fehlen bei solchen Meldungen<br />

jedoch belastbare Zahlen oder<br />

es handelt sich um gezielte Meinungsäußerungen<br />

von Interessensvertretern.<br />

Im Gegensatz zu anderen Infrastruktureinrichtungen<br />

wie Straßen oder Stromleitungen<br />

sind Abwasserleitungen unter<br />

der Erde verborgen und nur mit einigem<br />

Aufwand fachgerecht zu inspizieren.<br />

Während beispielsweise zur Netzlänge<br />

des öffentlichen Kanalsystems<br />

(90.600 km), zum Anschlussgrad (96 %)<br />

und zur transportierten Abwassermenge<br />

(1,7 Milliarden m³, alle Angaben Stand<br />

2007) seit Langem genaue Daten vorliegen,<br />

waren gesicherte Angaben zum<br />

Zustand der Kanäle in Bayern bisher<br />

kaum möglich.<br />

Das Bayerische Landesamt für Umwelt<br />

initiierte daher 2007 eine Untersuchung<br />

mit dem Ziel, einen Überblick über den<br />

Zustand der öffentlichen Kanalisation in<br />

Bayern zu gewinnen und eine nachvollziehbare<br />

Abschätzung zum anstehenden<br />

Sanierungsbedarf für die nächsten Jahre<br />

zu ermöglichen. Um den Aufwand überschaubar<br />

zu halten, sollte weitgehend<br />

auf vorhandene Daten zurückgegriffen<br />

werden.<br />

Vorgehensweise<br />

Zur Koordinierung und Steuerung des<br />

Vorhabens wurde zunächst eine begleitende<br />

Projektgruppe ins Leben gerufen,<br />

der Vertreter des Landesamtes für Umwelt,<br />

des Umweltministeriums sowie<br />

der Wasserwirtschaftsämter Landshut<br />

und Kempten angehörten. Die Zusammenstellung,<br />

Plausibilitätsprüfung, Auswertung<br />

und Aufbereitung aller Daten<br />

wurde einem Auftragnehmer übertragen.<br />

Als wichtigste Informationsgrundlage<br />

dienten die Kanalnetz-Jahresberichte,<br />

die von den Betreibern gemäß<br />

Eigenüberwachungsver ordnung (EÜV)<br />

jährlich zu erstellen und den Wasserwirtschaftsämtern<br />

(WWA) vorzulegen sind.<br />

Dazu wurden von allen 17 WWA stichprobenartig<br />

für den jeweiligen Amtsbezirk<br />

repräsenta tive Unternehmensträger<br />

ausgewählt und deren Jahresberichte für<br />

das Projekt zur Verfügung gestellt. Die<br />

ausgewählten 234 Netzbetreiber (von insgesamt<br />

2.095) verfügen über rund 28 %<br />

der öffentlichen Misch- und Schmutzwasserkanäle<br />

in Bayern.<br />

Nachdem schnell klar war, dass die Informationen<br />

aus den Jahresberichten allein<br />

kein vollständiges Bild ergeben würden,<br />

kam ein ergänzender Fragebogen zum<br />

Einsatz, welcher den ausgewählten Unternehmensträgern<br />

übermittelt wurde.<br />

Darüber hinaus konnte der Auftragnehmer<br />

durch Telefoninterviews mit den Betreibern<br />

und persönliche Gespräche mit<br />

den Kollegen der WWA weitere Hintergrundinformationen<br />

gewinnen.<br />

Besonders charakteristisch für Bayern ist<br />

die Vielzahl kleiner Kanalnetze (s. Abb. 1).<br />

Beispielsweise ist etwa die Hälfte der Betreiber<br />

für Netze zuständig, deren Länge<br />

an Misch- und Schmutzwasserkanälen<br />

weniger als 22 km beträgt.<br />

Um diesen Aspekt angemessen zu berücksichtigen,<br />

wurde die Methode der<br />

„geschichteten Zufallsstichprobe“ angewandt<br />

und die Gesamtheit der Kanalnetzbetreiber<br />

für die Auswertung an Hand der<br />

Kanalnetzlängen (Misch- und Schmutzwasserkanäle)<br />

in vier Gruppen unterteilt.<br />

Neben einer Gruppe der „großen“ Netzbetreiber<br />

(Kanalnetzlänge von mehr als<br />

300 km) wurden weitere drei Gruppen<br />

gebildet (Kanalnetzlänge weniger als<br />

30 km; 30 bis 60 km; 60 bis 300 km), die<br />

in etwa jeweils ein Drittel der verbleibenden<br />

Gesamtkanalnetzlänge in Bayern<br />

repräsentieren (s. Abb. 2).<br />

Abb. 1: Verteilung der Kanalnetzbetreiber in Bayern nach Länge des zu betreuenden Kanalnetzes (Längenangaben in logarithmischem<br />

Maßstab)<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


Abb. 2: Anteil der einzelnen Gruppen am Gesamtnetz (Misch- und Schmutzwasserkanäle)<br />

Zur Übertragung der aus der Stichprobe<br />

ermittelten Ergebnisse auf ganz<br />

Bayern erfolgte für jede Gruppe eine<br />

Hochrechnung bezogen auf die jeweilige<br />

Gesamtkanal netzlänge bevor die<br />

einzelnen Ergebnisse zusammengeführt<br />

wurden. Dank der engagierten Unterstützung<br />

der WWA bei der Datenbereitstellung<br />

gelang es, zu fast allen relevanten<br />

Aspekten auch statistisch abgesicherte<br />

Aussagen zu machen.<br />

Ergebnisse des Unter su chungs vorhabens<br />

Die im Folgenden vorgestellten Ergebnisse<br />

für Bayern wurden mit statistischen<br />

Methoden aus einer repräsentativen<br />

Stichprobe berechnet. Sie beziehen sich<br />

auf die Jahre 2006/2007.<br />

Länge und Struktur der bayerischen<br />

Kanalisation<br />

Das Untersuchungsvorhaben sollte einen<br />

Überblick über den Zustand der<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

öffentlichen Schmutz- und Mischwasserkanalisation<br />

und eine nachvollziehbare<br />

Abschätzung zum anstehenden<br />

Sanierungsbedarf für die nächsten Jahre<br />

ermöglichen. Als „Neben produkte“ der<br />

Datenauswertung konnten neben der<br />

Bestätigung bekannter Kanal längen<br />

•<br />

•<br />

90.600 km öffentliche Abwasserka-<br />

näle (ohne öffentlichen Teil der Hausan<br />

schlüsse), - 11.100 km Regenwasserkanäle<br />

79.500 km Schmutz- und Mischwas-<br />

serkanäle (davon ca. 10 % Druck leitungen)<br />

weitere Angaben zur Schmutz- und Mischwasserkanalisation<br />

abgeschätzt werden:<br />

• 2,1 Millionen Schachtbauwerke<br />

• 38 m durchschnittliche Haltungslänge<br />

• 13.400 km Kanäle (17 %), die älter als<br />

40 Jahre sind<br />

•<br />

•<br />

5.000 km Kanäle in Wasserschutzge-<br />

bieten/wasserwirtschaftlich kritischen<br />

Bereichen<br />

11.000 km Hausanschlusskanäle, für<br />

die die Kanalnetzbetreiber zuständig<br />

sind<br />

Kamera gelangt über den Schacht in den Kanal Blick in das Inspektionsfahrzeug<br />

Abb. 3: Kanalfernsehuntersuchung (Quelle: Münchner Stadt entwässerung)<br />

Berichte<br />

Zustandserfassung<br />

Seit Inkrafttreten der EÜV am 1. Januar<br />

1996 ist der Bauzustand öffentlicher<br />

Misch- und Schmutzwasserkanäle alle<br />

10 Jahre mittels eingehender Sichtprüfung<br />

(Begehung oder Kanalfernsehuntersuchung)<br />

zu untersuchen. Die Auswertung<br />

der vorliegenden Daten ergab,<br />

dass bisher rund 50.300 km Kanäle untersucht<br />

wurden (s. Abb. 4).<br />

Das sind ca. 63 % der gesamten Misch-<br />

und Schmutzwasser kanäle. (Nach der<br />

EÜV müssen auch Regenwasserkanäle<br />

untersucht werden, die behandlungsbedürftiges<br />

Abwasser ableiten oder in<br />

Trinkwasser- oder Heilquellenschutzgebieten<br />

liegen. Die Inspektionsraten<br />

dieser Kanäle standen jedoch für eine<br />

Auswertung nicht zur Verfügung). Die<br />

durchschnittliche Inspektionsrate pro<br />

Jahr lag somit bei etwa 5 %. Um das gesamte<br />

Kanalnetz gemäß EÜV innerhalb<br />

von 10 Jahren vollständig untersuchen<br />

zu können, müsste die Inspektionsrate<br />

der Netzbetreiber doppelt so hoch sein.<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

35


36<br />

Berichte<br />

Abb. 4: Mit eingehender Sichtprüfung untersuchte Schmutz- und Mischwasser kanäle in Abhängigkeit von der Netzgröße (seit Inkrafttreten<br />

der EÜV)<br />

Sofortiger Sanierungsbedarf:<br />

Abflusshindernis, Kreuzung einer Versorgungsleitung<br />

im Scheitel, 40 % Querschnittsreduzierung<br />

Kurzfristiger Sanierungsbedarf:<br />

Risse mit Scherbenbildung über den gesamten<br />

Umfang, Boden sichtbar<br />

Abb. 5: Beispiele für Kanalschäden (Quelle: [1])<br />

Kurzfristiger Sanierungsbedarf:<br />

Stutzen im linken Kämpfer nicht fachgerecht<br />

eingebunden, Boden sichtbar<br />

Mittelfristiger Sanierungsbedarf:<br />

Abflusshindernis Inkrustation über den Gesamtumfang,<br />

Feuchtigkeit sichtbar, 8 % Querschnittsreduzierung<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


Abb. 6: Sanierungsbedarf der Schmutz- und Mischwasserkanalhaltungen<br />

Im Vergleich zur durchschnittlichen Inspektionsrate<br />

der vergangenen 12 Jahre,<br />

ist jedoch eine deutliche Zunahme<br />

der Inspektionsleistungen auf 14 % im<br />

Jahr 2006 zu beobachten.<br />

Sanierungsbedarf und -kosten<br />

Die Gesamtlänge öffentlicher Schmutz-<br />

und Mischwasserkanalhaltungen, für<br />

die ein sofortiger, kurz- oder mittelfristiger<br />

Sanierungsbedarf besteht, wird auf<br />

rund 12.500 km geschätzt. Dies sind ca.<br />

16 % der gesamten Kanalnetzlänge in<br />

Bayern.<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Die bei den Auswertungen berücksichtigten<br />

Schäden entsprechen den Zustandsklassen<br />

0 bis 2 gemäß Merkblatt ATV-M<br />

149 [2] bzw. den Zustandsklassen 5 bis 3<br />

nach den „Arbeitshilfen Abwasser“ [3].<br />

Die <strong>DWA</strong>-Umfrage unter 187 Netzbetreibern<br />

aus ganz Deutschland im Jahr<br />

2004 [4] ergab einen etwas höheren<br />

Sanierungsbedarf von rund 20 % der<br />

Kanalhaltungen. Allerdings waren in der<br />

<strong>DWA</strong>-Umfrage die Netze mit Kanallängen<br />

kleiner 60 km für bayerische Verhältnisse<br />

deutlich unterrepräsentiert.<br />

Tabelle 1: Sanierungskosten für die öffentlichen Schmutz- und Mischwasserkanäle<br />

Berichte<br />

Abbildung 6 zeigt den in Bayern festgestellten<br />

Sanierungsbedarfs in Abhängigkeit<br />

von der Kanalnetzgröße.<br />

Die Länge öffentlicher Schmutz- und<br />

Mischwasserkanalhaltungen, die zwischen<br />

1996 und 2007 saniert wurden,<br />

wird auf 5.800 km geschätzt (ca. 7 % der<br />

Gesamtnetz länge). Dies entspricht einer<br />

jährlichen Sanierungsleistung von knapp<br />

500 km Kanalhal tungen. Bei einer durchschnittlichen<br />

Nutzungsdauer eines Kanals<br />

von rund 80 Jahren und einer gesamten<br />

Schmutz- und Mischwasserkanallänge<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

37


38<br />

Berichte<br />

Abb. 7: Bisher eingesetzte Sanierungsverfahren<br />

von 79.500 km müssten die Sanierungsbe<br />

mühun gen der Kanalnetzbetreiber<br />

etwa doppelt so hoch sein wie in den vergangenen<br />

Jahren, um alleine die Kanäle<br />

zu sanieren, die jährlich durch Alterung<br />

das Ende ihrer Nutzungsdauer erreichen.<br />

Geht man davon aus, dass zusätzlich der<br />

o. g. Nachholbedarf notwendiger Sanierungen<br />

(16 % der Gesamtnetzlänge mit<br />

sofortigem, kurz- oder mittelfristigem<br />

Sanierungsbedarf) in den nächsten 7<br />

bis 8 Jahren abgear beitet werden würde,<br />

müsste sich die bisherige Sanierungsleistung<br />

der Kanalnetz betreiber sogar verfünffachen,<br />

d. h. auf 2.500 km sanierter<br />

Kanalhal tungen pro Jahr steigern.<br />

Im Rahmen des Untersuchungsvorhabens<br />

wurden die ausgewählten Kanalnetzbetreiber<br />

gebeten, die voraussichtlichen<br />

Kosten für die noch nachzuholenden<br />

Sanierungs maßnahmen anzugeben. Mit<br />

Hilfe dieser Daten wurden durchschnittliche<br />

Sanierungs kosten pro Meter schadhafter<br />

Kanalhaltung berechnet, die zur<br />

Abschätzung der Sanierungskosten für<br />

die Schmutz- und Mischwasserkanalisation<br />

in ganz Bayern herangezogen wurden<br />

(s. Tab. 1).<br />

Die in Tabelle 1 aufgeführten Daten zeigen<br />

eine Mindestschätzung, da nicht<br />

alle Netz betreiber bei Ihren Angaben die<br />

Kosten für die Sanierung der Abwasserschächte<br />

und des öffentlichen Teils der<br />

Hausanschlusskanäle berücksichtigt<br />

haben. Außerdem fehlen die Kosten für<br />

Sanierungsmaßnahmen, die hydraulisch<br />

bedingt sind. Eine grobe Abschätzung<br />

dieser Kostenanteile lässt Gesamtkosten<br />

in einer Größenordnung von rund 4 bis 5<br />

Milliarden Euro erwarten.<br />

Sanierungsverfahren<br />

Durch Sanierungsmaßnahmen müssen<br />

Abwasserkanäle in einen Zustand versetzt<br />

werden, in dem sie alle Leistungsanforderungen<br />

erfüllen, die auch an neu<br />

gebaute Kanäle gestellt werden. Je nach<br />

Schadensbild und -ausmaß und weiteren<br />

Randbedingungen können dazu Reparatur-,<br />

Renovierungs- oder Erneuerungsverfahren<br />

zum Einsatz kommen. Durch<br />

Reparatur (z. B. mit einem Kanalroboter)<br />

werden örtlich begrenzte Schäden behoben,<br />

während größere „Streckenschäden“<br />

oder gehäuft auftretende Einzelschäden<br />

mit Maßnahmen der Renovierung (z. B.<br />

Schlauchrelining) beseitigt werden können.<br />

Im Gegensatz zur Reparatur und<br />

Renovierung, bei denen die Substanz<br />

der Kanäle erhalten bleibt, werden bei<br />

der Erneuerung (z. B. Kanal erneuerung<br />

in offener Bauweise) an gleicher oder<br />

anderer Stelle neue Kanäle hergestellt,<br />

die die Funktion der alten, außer Betrieb<br />

genommenen übernehmen. Dabei ist zu<br />

beachten, dass die Nutzungsdauer der<br />

sanierten Kanalabschnitte vom gewählten<br />

Verfahren abhängt. Bei Reparaturen<br />

wird mit relativ geringem Mitteleinsatz<br />

ein ordnungsgemäßer Leitungsbetrieb<br />

wieder hergestellt. Allerdings sind die<br />

Nutzungs dauern der reparierten Stellen<br />

in der Regel deutlich kürzer als bei Renovierungen<br />

und Erneuerungen. Reparaturen<br />

tragen auch nicht zur Substanzwerterhöhung<br />

der sanierten Kanalhaltung<br />

bei, d. h. die Restnutzungsdauer der alten<br />

Kanalhaltung erhöht sich im Allgemeinen<br />

nicht durch die Reparatur. Die Erneuerung<br />

und auch im Einzelfall die Renovierung<br />

führen demgegenüber zur Steigerung<br />

der Restnutzungs dauer des Kanals.<br />

Während bei den Renovierungs verfahren<br />

mit bis zu 50 Jahren Nutzungsdauer gerechnet<br />

werden kann, unterscheiden sich<br />

die Nutzungsdauern erneuerter nicht von<br />

denjenigen neu gebauter Kanäle.<br />

Der Schwerpunkt der bisher von bayerischen<br />

Kanalnetzbetreibern eingesetzten<br />

Sanierungs verfahren liegt mit 43 % bei<br />

den Reparaturverfahren. Renovierungsverfahren<br />

werden in 27 % und Kanalerneuerung<br />

in 30 % der Maßnahmen<br />

eingesetzt. Der hohe Anteil an Reparaturverfahren<br />

ist bei Kanalnetzbetreibern aller<br />

Gruppen zu beobachten (s. Abb. 7), Betreiber<br />

kleiner Netze setzen diese jedoch<br />

am häufigsten ein. Kanalnetzbetreiber mit<br />

einer Netzlänge über 300 km zeigen einen<br />

überdurchschnittlich hohen Anteil an Renovierungsverfahren<br />

und einen relativ geringen<br />

Anteil an Erneuerungsverfahren.<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


Die Ergebnisse der deutschlandweiten<br />

<strong>DWA</strong>-Umfrage aus dem Jahr 2004 [4]<br />

zeigten den Schwerpunkt der Sanierung<br />

bei den Erneuerungsverfahren (49 %)<br />

und etwa gleiche Anteile an Renovierungs-<br />

und Reparaturverfahren (26 %<br />

bzw. 25 %).<br />

Fazit und Schlussfolgerungen<br />

Auf der Grundlage der durchgeführten<br />

Untersuchung können erstmals zuverlässige<br />

Aussagen über den Zustand der<br />

Kanalisation in Bayern getroffen und der<br />

Sanierungs- und Handlungsbedarf sowie<br />

die zu erwartenden Kosten für die Sanierung<br />

abgeschätzt werden.<br />

Wie zu erwarten, ist bei den Abwasserkanälen<br />

ein nicht unerheblicher Sanierungsbedarf<br />

zu verzeichnen. Er erreicht<br />

zwar mit Sanierungskosten von mindesten<br />

4 Mrd. € nicht die Dimension, wie sie<br />

häufig in den Medien verbreitet wurde,<br />

stellt aber für die Betreiber der kommunalen<br />

Kanalnetze, die Städte, Gemeinden<br />

und Verbände durchaus eine große<br />

Herausforderung dar. Interessant ist die<br />

Erkenntnis, dass es beim Sanierungsbedarf<br />

keine ausgeprägten Unterschiede<br />

zwischen den Betreibern kleiner und<br />

großer Netze gibt.<br />

Sowohl aus ökologischen Gründen<br />

(Grundwasserschutz) als auch in ökonomischer<br />

Hinsicht (Substanzerhalt kom-<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

munalen Eigentums) ist die Sanierung<br />

der oben genannten 12.500 km Kanäle<br />

notwendig und Zug um Zug vorzunehmen.<br />

Um dieses Ziel erreichen zu können,<br />

müssen die Kommunen ihre Sanierungsaktivitäten<br />

im Vergleich zu ihren<br />

Anstrengungen in den letzten 10 Jahren<br />

deutlich steigern. Dies erfordert nicht zur<br />

finanzielle Mittel, die über das Gebühren-<br />

und gegebenenfalls Beitragsaufkommen<br />

aufgebracht werden müssen, sondern<br />

insbesondere eine maßgeschneiderte,<br />

auf die jeweiligen Randbedingungen der<br />

Kommunen abgestimmte Sanierungsstrategie.<br />

Insofern kommt es jetzt darauf,<br />

dass die Kommunen mit Prioritäten versehene<br />

mittel- bis langfristige Kanalsanierungspläne<br />

aufstellen und mit einem<br />

Finanzierungsplan hinter legen. Dabei ist<br />

auf eine ausgewogene, an die Randbedingung<br />

der Netze angepasste Mischung<br />

aus Reparaturen, Renovierungen und Erneuerungen<br />

zu achten. Beispiele aus der<br />

Praxis belegen, dass mit einer nachhaltigen<br />

Kanalsanierungsstrategie die anstehenden<br />

Maßnahmen zu bewältigen sind.<br />

Die Wasserwirtschaftsämter werden die<br />

Anlagenbetreiber bei dieser Aufgabe<br />

fachlich beraten. Weiterhin wird das Landesamt<br />

für Umwelt einen Leitfaden zur<br />

Untersuchung, Sanierung und zum Werterhalt<br />

von Kanalnetzen erstellen lassen,<br />

der die Kommunen und Zweckverbände<br />

bei der Erstellung der Sanierungspläne,<br />

Festlegung der Prioritäten und ihrer Finanzierungsplanung<br />

unterstützen soll.<br />

Informationsoffensive oberflächennahe Geothermie 2008 – 2<strong>01</strong>1<br />

Klimaschutz durch Oberflächennahe<br />

Geothermie<br />

Als oberflächennahe Geothermie wird<br />

die Nutzung der Erdwärme bis zu einer<br />

Tiefe von rund 400 m bezeichnet. Sie<br />

bietet zukunftsweisende Möglichkeiten<br />

für eine nachhaltige Wärmeversorgung<br />

und Kühlung von Wohngebäuden und<br />

Bürogebäude bis hin zu Großbauwerken<br />

für Gewerbe und Industrie über eine regenerative<br />

Energie. Insbesondere auch<br />

kommunale Einrichtungen, Verwaltungsgebäude,<br />

Schulen oder Bibliotheken können<br />

hiervon profitieren.<br />

Zusammen mit einem guten Wärmeschutz<br />

bietet diese Erhöhung der Effizienz<br />

von Heizungs- und Warmwassersystemen<br />

bei Gebäuden ein enormes<br />

Energieeinsparpotenzial mit unmittelbarer<br />

Klimaschutzwirkung. Und das nicht<br />

nur bei Neubauten, sondern auch im<br />

Gebäudebestand. Denn rd. 40 % der<br />

insgesamt in Deutschland und in Bayern<br />

eingesetzten Energie fließen allein in<br />

die Raumheizung und Warmwasserbe-<br />

reitung. In den privaten Haushalten liegt<br />

ihr Anteil sogar bei rd. 85 %.<br />

Oberflächennahe Erdwärme wird vor allem<br />

über Erdwärmesonden, Grundwasserbrunnen<br />

und Erdkollektoren erschlossen<br />

(s. Abb.1). Moderne Wärmepumpen<br />

wandeln sie in nutzbare Wärme und<br />

Kälte um. In Verbindung mit einem stetig<br />

steigenden Anteil regenerativ erzeugten<br />

Stroms z. B. aus Photovoltaik oder Wasserkraft<br />

als notwendiger Antriebsenergie<br />

eröffnet Geothermie bereits jetzt die<br />

Möglichkeit der vollständig regenerativen<br />

Beheizung und Kühlung von Gebäuden<br />

sowie der Speicherung von thermischer<br />

Energie im Untergrund. Geothermie bietet<br />

somit die Chance, den Bedarf an fossilen<br />

Brennstoffen und damit die Emission<br />

klimaschädlicher Gase deutlich zu<br />

reduzieren und leistet so einen beachtlichen<br />

Beitrag zum Klimaschutz.<br />

Die Nutzung heimischer und vom Prinzip<br />

her überall verfügbaren Erdwärme schafft<br />

für die Nutzer, beispielsweise Bürger,<br />

Firmen oder Kommunen, die Möglichkeit<br />

Berichte<br />

[1] ATV: Kanalzustandsbewertung –<br />

Zustandsreferenzkatalog; herausgegeben<br />

vom Ministerium für Umwelt<br />

und Naturschutz, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz des Landes<br />

NRW; Düsseldorf 1994<br />

[2] Merkblatt ATV-M 149: Zustandserfassung,<br />

-klassifizierung und –bewertung<br />

von Entwässerungssystemen<br />

außerhalb von Gebäuden;<br />

ATV, Hennef, 1999 (mittlerweile<br />

überarbeitet)<br />

[3] Arbeitshilfen Abwasser: Planung,<br />

Bau und Betrieb von abwassertechnischen<br />

Anlagen in Liegenschaften<br />

des Bundes; Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung,<br />

Bundesministerium der<br />

Verteidigung<br />

[4] Berger, Lohaus: Zustand der Kanalisation<br />

in Deutschland – Ergebnisse<br />

der <strong>DWA</strong>-Umfrage 2004, Hennef<br />

[5] IKT-Süd: Zustand der Kanalisation in<br />

Bayern, unveröffentlichter Schlussbericht<br />

des Untersuchungsvorhabens<br />

Erich Englmann<br />

Bayer. Staatsministerium für<br />

Umwelt und Gesundheit<br />

German Berger, Hardy Loy<br />

Bayer. Landesamt für Umwelt<br />

der Heizkosteneinsparung. Besonders<br />

interessant ist die mit derselben Anlage<br />

mögliche Option der kostengünstigen<br />

und zunehmend wichtigeren Gebäudekühlung<br />

im Sommer. Gleichzeitig erhöht<br />

sich die energiepolitische Versorgungssicherheit<br />

durch Verringerung der<br />

Abhängigkeiten von Energieimporten.<br />

Insgesamt stellt die Nutzung der oberflächennahen<br />

Geothermie somit auch einen<br />

heimischen Wirtschaftszweig mit großen<br />

Wachstumschancen dar.<br />

Boomende Geothermie benötigt Geoinformationen<br />

Bei der Erdwärmenutzung ist ein regelrechter<br />

Boom zu beobachten: Innerhalb<br />

von nur fünf Jahren hat sich die Zahl der<br />

bundesweit verkauften Wärmepumpen<br />

verfünffacht, der Trend ist weiter ansteigend.<br />

Doch nicht nur die Geothermie<br />

boomt derzeit, sondern auch die Nachfrage<br />

von verschiedensten Seiten nach<br />

fundierten Informationen:<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

39


40<br />

Berichte<br />

Abb. 1: Funktionsprinzip von Erdwärmesonden, Grundwasserbrunnen und Erdwärmekollektoren (Quelle: Bundesverband Wärmepumpe<br />

e.V.)<br />

Bürger als potentielle Nutzer interessieren<br />

sich für die Funktionsweise des<br />

„Heizens ohne Flamme“. Sie wollen<br />

wissen, ob eher Erdwärmesonden oder<br />

Grundwasserbrunnen auf ihrem Grundstück<br />

geeignet sind und ob ein Genehmigungsverfahren<br />

notwendig ist. Planer und<br />

Bohrfirmen benötigen flächendeckend<br />

fundierte geologische und vor allem hydrogeologische<br />

Daten und Karten, um<br />

Anlagen hinreichend genau planen und<br />

bemessen zu können. Aber auch die Genehmigungsbehörden<br />

brauchen diese Informationen<br />

als fachliche Grundlage für<br />

eventuell notwendige Bescheide.<br />

Die Bedingungen für die Erdwärmenutzung<br />

sind in Bayern nahezu überall günstig.<br />

Allerdings hängen im Detail die Einsatzmöglichkeiten<br />

und Dimensionierung einer<br />

bestimmten Technik zur Erschließung<br />

der Erdwärmequelle im konkreten Fall<br />

maßgeblich von den spezifischen geologischen<br />

und hydrogeologischen Standortverhältnissen<br />

sowie von den wasserwirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen ab<br />

Bei der Planung, in der Bauausführung<br />

und im Betrieb müssen daher diese Aspekte<br />

berücksichtigt werden, damit Geothermie<br />

als heimische Energie für den<br />

Nutzer auch nachhaltig lohnend bleibt.<br />

Gerade die fachgerechte Durchführung<br />

und der Ausbau der Bohrungen sowie die<br />

optimale Auslegung der Anlagen haben<br />

entscheidenden Einfluss auf die spätere<br />

Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit<br />

der Anlagen. Ferner müssen Einwirkungen<br />

auf andere eventuell betroffene<br />

Natur- und Rechtsgüter sowie konkurrierende<br />

Nutzungen des Untergrundes<br />

berücksichtigt werden, damit die Technik<br />

auf Dauer auch umweltfreundlich bleibt.<br />

Dies gilt insbesondere für den Schutz<br />

des Grundwassers.<br />

Abb. 2: Erdwärmesondenbohrung: Bohrgerät mit Erdwärmesondenrohr auf Haspel<br />

Flächendeckende Informationen zur<br />

Geologie, Hydrogeologie und zum Boden<br />

sind somit unerlässlich für Planung und<br />

Bau der Anlagen, für Genehmigungsverfahren<br />

und den späteren ökonomischen<br />

sowie ökologisch gesicherten Betrieb<br />

von Geothermieanlagen. Das Bayerische<br />

Landesamt für Umwelt arbeitet daher<br />

schwerpunktmäßig an diesen Kartenwerken<br />

in den Maßstäben 1:25.000 bzw.<br />

1:50.000 für ganz Bayern. Diese und alle<br />

weiteren Informationen zur Nutzung der<br />

Geothermie werden für Öffentlichkeit<br />

und Verwaltung digital über das Bodeninformationssystem<br />

Bayern (BIS-BY)<br />

bereitgestellt.<br />

EU-Projekt „Informationsoffensive<br />

Oberflächennahe Geothermie“<br />

Im Rahmen der „Informationsoffensive<br />

Oberflächennahe Geothermie“ arbeiten<br />

mehr als 40 Fachleute des LfU, insbesondere<br />

Geologen, Ingenieure, Techniker<br />

an der flächenhaften Bestandsaufnahme<br />

des bayerischen Untergrundes.<br />

Unterstützt werden sie von Universitäten<br />

und mit Kartierprojekten beauftragten<br />

Fachbüros.<br />

Rund 32 Millionen Euro kostet das Gesamtprojekt,<br />

etwa ein Drittel davon sind<br />

EU-Fördermittel. Damit werden die<br />

anstehenden Arbeiten ganz erheblich<br />

beschleunigt: Bis 2<strong>01</strong>5 sollen sie abgeschlossen<br />

sein, ohne das Projekt würde<br />

die Bearbeitung des großen Flächenstaats<br />

Bayern rund 50 Jahre länger dauern.<br />

Finanziert wird diese „Informationsoffensive<br />

Oberflächennahe Geothermie“ in<br />

einem ersten Schritt bis 2<strong>01</strong>1 vom Bayerischen<br />

Umweltministerium mit Kofinanzierung<br />

aus dem Europäischen Fonds für<br />

regionale Entwicklung (EFRE-Programm<br />

Bayern „RWB“ 2007–2<strong>01</strong>3).<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


Abb. 3: Bearbeitungsphasen und regionale Schwerpunkte des Projektes im Zeitraum 2008–2<strong>01</strong>1<br />

Weitreichender Nutzen<br />

Und das Geld ist gut investiert: Denn<br />

die sukzessive bis zum Jahr 2<strong>01</strong>5 flächendeckend<br />

für Bayern zu erstellenden<br />

Kartenwerke und Fachdaten sind nicht<br />

nur entscheidend für die Planung von<br />

Geothermieanlagen.<br />

Sie bilden darüber hinaus die fachliche<br />

Grundlage für eine Vielzahl wichtiger<br />

Themen für die Entwicklung Bayerns,<br />

den verantwortungsvollen Umgang mit<br />

Naturgütern und den nachhaltigen Ressourcenschutz<br />

wie z. B. den Grundwasserschutz,<br />

die Erkundung und Nutzung<br />

heimischer Rohstoffe und Lagerstätten<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

oder des Bodens als wichtige Lebensgrundlage.<br />

Sie geben Planungs- und<br />

Entscheidungshilfen bei Fragen der<br />

Raumplanung (beispielsweise Infrastrukturmaßnahmen,<br />

Verkehrswegebau oder<br />

Schutz vor Georisiken), aber auch auf die<br />

drängenden Fragen nach Anpassungen<br />

auf die Auswirkungen des prognostizierten<br />

Klimawandels.<br />

Alle Informationen online – für den<br />

Bürger und den Fachmann<br />

Kernprodukt der Informationsoffensive<br />

Oberflächennahe Geothermie ist ein<br />

Online-Informationssystem über das der<br />

Berichte<br />

Fachmann Daten und Karten für die Planung<br />

recherchieren kann und der Bürger<br />

im Sinne eines Bürgerinformationssystems<br />

einen „Standortcheck“ erhält, also<br />

eine verständliche textliche Erstauskunft<br />

darüber, in welchem Maße ein bestimmter<br />

Standort prinzipiell für die Erdwärmenutzung<br />

geeignet ist.<br />

Über die Eingabe einer Gemeinde bzw.<br />

in einer späteren Ausbaustufe einer Adresse<br />

navigiert der Nutzer direkt zum<br />

gewünschten Ort. Nach Markierung des<br />

Standorts kann er die Erstauskunft automatisch<br />

generieren und herunterladen.<br />

Sie beinhaltet eine textliche Erläuterung<br />

zu den geologischen und hydrogeologi-<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

41


42<br />

Berichte<br />

Abb.4: Informationssystem Oberflächennahe Geothermie: Bürgerinformationssystem mit „Standortcheck“ und Fachdaten<br />

schen Rahmenbedingungen, zum geothermischen<br />

Potenzial, zu möglichen<br />

Restriktionsgebieten oder Bohrrisiken<br />

sowie zu einem eventuell durchzuführenden<br />

Genehmigungsverfahren.<br />

Der Fachanwender kann darüber hinaus<br />

Karten und Fachdaten individuell<br />

zusammenzustellen, einsehen oder online<br />

beim LfU anfordern. Recherchierbar<br />

sind z. B. Geothermiekarten, geologische<br />

oder hydrogeologische Karten, die Lage<br />

von Wasserschutzgebieten, bestehende<br />

Bohrungen und Brunnen sowie Bereiche<br />

mit artesischen Grundwasserverhältnissen,<br />

Bohrrisiken oder sonstige wichtige<br />

Geoinformationen. Ein Großteil dieser Informationen<br />

wird auch weiterhin in Form<br />

gedruckter Karten zur Verfügung gestellt<br />

(s. Abb. 4).<br />

Die Geothermie-Rahmenbedingungskarten<br />

im Maßstab 1:50.000 zeigen<br />

welcher Anlagentyp in welchen Gebieten<br />

geeignet ist und wo mit Einschränkungen<br />

zu rechnen ist (Beispielsweise in Wasser-<br />

und Heilquellenschutzgebieten, in Gebieten<br />

mit bekannten Bohrrisiken wie z. B. im<br />

Karst oder in Arteser-Gebieten.<br />

Diese Karten werden vor allem aus<br />

hydrogeologischen Karten abgeleitet,<br />

welche wiederum auf geologischen und<br />

bodenkundlichen Kartierungen aufbauen.<br />

Hydrogeologische, geologische und<br />

bodenkundliche Karten liegen noch nicht<br />

flächendeckend vor und müssen für viele<br />

Geothermiekarten vorab erstellt werden.<br />

Geologische Karten erfassen die verschiedenen<br />

Gesteine nach Beschaffenheit,<br />

Eigenschaften, räumlicher Verbreitung<br />

und Lagerung. Diese Beobachtungen<br />

dienen auch der Erforschung der Entstehungsbedingungen<br />

und des erdgeschichtlichen<br />

Alters der Gesteinseinheiten. Sie<br />

geben dem Planer wichtige Antworten auf<br />

Fragen wie: Welche Gesteine treffe ich in<br />

welcher Tiefe an? Welche Eigenschaften<br />

im Hinblick auf Geothermie haben sie?<br />

Welches Bohrverfahren kann angewendet<br />

werden? Mit welchen Problemen und<br />

Gefahren ist beim Bohren zu rechnen?<br />

Aufgabe der bodenkundlichen Übersichtskarten<br />

im Maßstab 1:25.000 ist die<br />

Erfassung und Darstellung der Böden als<br />

Grundlage für flächenhafte Aussagen und<br />

Anwendungen des Bodenschutzes, der<br />

Hydrogeologie sowie der Landesentwicklung<br />

in Bayern. Bodenkarten geben wichtige<br />

Informationen für Bau und Auslegung<br />

von horizontalen Erdwärmekollektoren.<br />

Hydrogeologische Karten im Maßstab<br />

1:50.000 und 1:100.000 stellen die<br />

hydrogeologischen Eigenschaften und<br />

den Aufbau des Untergrundes dar sowie<br />

das Vorkommen, die Dynamik und<br />

die Beschaffenheit des Grundwassers.<br />

Sie geben dem Planer damit Antworten<br />

auf Fragen wie: In welcher Tiefe ist mit<br />

Grundwasser zu rechnen? Steht eine<br />

ausreichende Menge an Wasser für<br />

Grundwasser-Wärmepumpen zur Verfügung?<br />

Ist die chemische Qualität des<br />

Wassers geeignet oder besteht z. B. die<br />

Gefahr der Verockerung von Brunnen<br />

oder Korrosion von Wärmetauschern?<br />

Alle Karten und Fachinformationen<br />

werden nach Fertigstellung im Bodeninformationssystem<br />

Bayern (BIS-BY)<br />

vorgehalten und stehen hier allen Interessenten<br />

zur Verfügung. Das oben<br />

genannte, speziell für Fragestellungen<br />

der oberflächennahen Geothermie konzipierte<br />

Informationssystem konnte vom<br />

LfU bereits im ersten Projektjahr von der<br />

technischen Seite her als Prototyp realisiert<br />

werden und wird nach endgültiger<br />

Fertigstellung voraussichtlich im Herbst<br />

<strong>2009</strong> online geschaltet.<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Links<br />

www.geothermie.bayern.de<br />

www.lfu.bayern.de/geologie/fachinformationen/geothermie/index.htm<br />

www.lfu.bayern.de/geologie/forschung_<br />

und_projekte/index.htm<br />

Dr. Timo Spörlein<br />

Bayer. Landesamt für Umwelt


Personalnachrichten<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Personalnachrichten<br />

Stabwechsel im StMUG in den Referaten „Wasserwirtschaft im ländlichen Raum,<br />

Wildbäche“ und „Talsperren, Speichermanagement und Wasserkraft“<br />

Zum 16. März <strong>2009</strong> gab es gleich einen<br />

mehrfachen Wechsel in den Referaten<br />

der Abteilung 5 Wasserwirtschaft des<br />

StMUG. Herr Dipl.-Ing. Erich Eichenseer,<br />

bisheriger Leiter des Referats<br />

„Talsperren, Speichermanagement und<br />

Wasserkraft“ leitet nun das Referat Wasserwirtschaft<br />

im ländlichen Raum, Wildbäche.<br />

Er folgte Herrn Peter Frei, der<br />

im Ministerium Ende 2008 die Leitung<br />

des Landtags- und Ministerratsreferats<br />

übernahm.<br />

Herr Peter Frei, geboren 1959 in Landshut,<br />

trat 1987 nach seinem Geologiestudium<br />

in die Wasserwirtschaft am damaligen<br />

Landesamt für Wasserwirtschaft ein.<br />

Ab 1988 war er am WWA Regensburg als<br />

Hydrogeologe tätig. Ende 1992 wurde er<br />

in die Abteilung Wasserwirtschaft der<br />

Obersten Baubehörde, später des Umweltministeriums<br />

ins Sachgebiet Grundwasser-<br />

und Bodenschutz versetzt. Anfang<br />

1997 wechselte er für zwei Jahre in<br />

die Staatskanzlei. Ab April 1999 fungierte<br />

er für knapp 5 Jahre als Pressesprecher<br />

des Staatsministeriums für Landesentwicklung<br />

und Umweltfragen. Ende 2003<br />

übernahm er die Amtsleitung des WWA<br />

Weilheim. In der Folge konnten wichtige<br />

Hochwasserschutzprojekte wie z. B.<br />

Garmisch-Partenkirchen, Oberau und<br />

Eschenlohe verwirklicht werden.<br />

Erich Eichenseer<br />

Peter Frei<br />

Anfang 2007 kehrte Frei wieder ins Ministerium<br />

zurück und übernahm das Referat<br />

„Wasserwirtschaft im ländlichen Raum,<br />

Wildbäche“. Neben den Aufgaben an<br />

Gewässern II. und III. Ordnung waren die<br />

Erarbeitung des „Alpenzustandsberichtes<br />

Wasser“ für die Alpenkonvention<br />

und die<br />

Ausrichtung des 2.InternationalenKongresses<br />

„Water Balance in<br />

the Alps“ im Oktober<br />

2008 Schwerpunkte<br />

seiner Tätigkeit.<br />

Herr Peter Frei machte<br />

seinen Platz in der<br />

Referatsleitung frei für<br />

Herrn Erich Eichenseer.<br />

Er wurde 1953<br />

in Regensburg geboren,<br />

studierte Bauingenieurwesen<br />

an<br />

der Technischen Universität<br />

in München.<br />

Im Anschluss an die<br />

große Staatsprüfung<br />

1983 begann er seine<br />

berufliche Laufbahn an<br />

der Hafenverwaltung<br />

Regensburg als technischer<br />

Leiter. 1987<br />

wurde Herr Eichenseer<br />

an das Wasserwirtschaftsamt Regensburg<br />

versetzt. Als Leiter der Bauabteilung<br />

und als Abteilungsleiter für die Stadt und<br />

den Landkreis Regensburg beschäftigte<br />

er sich neben den allgemein wasserwirtschaftlichen<br />

Fragen vertieft mit dem<br />

Wasserbau und dem Trink- und Grundwasserschutz<br />

im Jura. 1994 wurde Herr<br />

Eichenseer an das Bayer. Staatsministerium<br />

für Landesentwicklung und Umweltfragen<br />

in das Referat Sicherung der Wasserversorgung<br />

versetzt. 2000 wurde ihm<br />

die Leitung des Wasserwirtschaftsamtes<br />

Weiden übertragen. In gleicher Funktion<br />

wechselte er 2005 im Rahmen der Verwaltungsreform<br />

an das Wasserwirtschaftsamt<br />

Regensburg. Schwerpunkte seiner<br />

Tätigkeit waren in dieser Zeit unter anderem<br />

der Hochwasserschutz Regensburg<br />

und der Bau des Rückhaltebeckens „Drachensee“<br />

in Furth im Wald im Landkreis<br />

Cham.<br />

Auf Grund seiner beruflichen Tätigkeit<br />

wurde ihm zum <strong>01</strong>.10.2007 das Referat<br />

Talsperren, Speichermanagement und<br />

Wasserkraft übertragen. In diese Aufgaben<br />

kaum eingearbeitet, wechselte<br />

Herr Eichenseer nun in die Leitung des<br />

Referats Wasserwirtschaft im ländlichen<br />

Raum, Wildbache. Hier erwarten ihn<br />

neue spannende und verantwortungsvolle<br />

Aufgaben.<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

43


44<br />

Personalnachrichten<br />

Zum neuen Leiter des Referats „Talsperren,<br />

Speichermanagement und Wasserkraft“<br />

wurde Herr Dipl.-Ing. Gregor<br />

Overhoff an das Umweltministerium ernannt.<br />

Er war vorher beim Landesamt für<br />

Umwelt für den Bereich „Wasserbautechnik<br />

und Anlagen an Gewässern“ zuständig.<br />

Sein beruflicher Werdegang war für<br />

die Berufung sicherlich ausschlaggebend.<br />

Nach seinem Bauingenieurstudium an<br />

der RWTH Aachen hat Gregor Overhoff<br />

zunächst 7 Jahre in einer großen Baufirma<br />

mit Sitz in München gearbeitet. In nationalen<br />

und internationalen Bauprojekten<br />

sammelte er Praxiserfahrungen auch auf<br />

dem Gebiet des Talsperrenbaus.<br />

Ab 1986 wechselte er mit der Referendarzeit<br />

zum Staatsdienst und kam nach<br />

der Großen Staatsprüfung 1988 zum Talsperren-Neubauamt<br />

Nürnberg. Hier war<br />

er zuständig für den Dammbau am Rothsee.<br />

Mit dem Wechsel zum Landesamt<br />

für Wasserwirtschaft ab 1989 hat Herr<br />

Overhoff, sich mit verschieden Projekten<br />

des Großen Wasserbaus (Hochwasserschutzmaßnahmen,Trinkwassertalsperre<br />

Hafenlohr, Pumpspeicherwerke und<br />

Wasserkraftanlagen Sanierung von Tal-<br />

Hermann Schiechtl 85 Jahre<br />

Am 5. Januar <strong>2009</strong> feierte Herr Hermann<br />

Schiechtl , langjähriger Vorsitzender des<br />

ehemaligen DVWK-Landesverbands Bayern,<br />

seinen 85. Geburtstag. Die <strong>DWA</strong> und<br />

der Landesverband Bayern gratulieren<br />

ihm sehr herzlich!<br />

Herr Schiechtl war seit der Gründung des<br />

DVWK-Landesverbands Bayern 20 Jahre<br />

dessen Vorsitzender, gleichzeitig Mitglied<br />

des Vorstands und 10 Jahre auch Vizepräsident<br />

im Bundesverband.<br />

Im Präsidium, Vorstand und im Landesverband<br />

wurde stets seine Meinung<br />

geschätzt. Mit seinen Anregungen und<br />

Vorschlägen hat Herr Schiechtl wichtige<br />

Entscheidungen maßgeblich beeinflusst.<br />

So hat er u. a. in zähen Verhandlungen<br />

eine größere Selbstständigkeit für die<br />

Landesverbände erreicht. Unser <strong>Mitglieder</strong>rundbrief<br />

wurde u. a. von Herrn<br />

Schiechtl aus der Taufe gehoben.<br />

Auch der Dialog des Landesverbands mit<br />

der Politik war ihm wichtig. Mit den guten<br />

Kontakten, die Herr Schiechtl schon<br />

sperren) beschäftigt. Von 1994 bis 20<strong>01</strong><br />

war er Referent am damaligen Staatsministerium<br />

für Landesentwicklung und<br />

Umweltfragen im Referat Talsperren,<br />

Überleitungssystem und Wasserkraft“<br />

und damit u. a. auch mit den Nachrüstungsmaßnahmen<br />

am Sylvensteinspeicher<br />

befasst. In 2002 übernahm er mit<br />

dem Referat „Anlagen an Gewässern,<br />

Maschinen und Elektrotechnik am Landesamt<br />

für Wasserwirtschaft die technische<br />

Gewässeraufsicht der staatlichen<br />

Wasserspeicher, das nach der Fusion<br />

der Landesämter im August 2005 um<br />

den Bereich Wasserbautechnik erweitert<br />

wurde.<br />

Sein bisher gewonnenes Fachwissen<br />

kann Herr Gregor Overhoff sehr gut in seine<br />

neue Tätigkeit am StMUG einbringen.<br />

Wir wünschen Herrn Peter Frei, Herrn<br />

Erich Eichenseer und Herrn Gregor<br />

Overhoff in Ihrer neuen Funktion alles<br />

Gute und viel Erfolg.<br />

Richard Oberhauser<br />

WWA Hof<br />

während seiner beruflichen Laufbahn als<br />

Vorstand der Bayer. Wasserkraftwerke<br />

AG zur Wirtschaft, zu den Universitäten<br />

und zur Wasserwirtschaftsverwaltung<br />

pflegte, förderte er Ansehen und Arbeit<br />

des Landesverbands.<br />

Wegen seiner herausragenden beruflichen<br />

Leistungen blieben hohe Auszeichnungen<br />

und Ehrungen nicht aus, z. B.<br />

das Verdienstkreuz am Bande (1977)<br />

und das Verdienstkreuz 1. Klasse (1981)<br />

des Verdienstordens der Bundesrepublik<br />

Deutschland, um nur zwei zu nennen. Für<br />

seine beeindruckenden ehrenamtlichen<br />

Leistungen für unseren Landesverband<br />

wurde Herr Schiechtl mit der Ehrenmitgliedschaft<br />

ausgezeichnet.<br />

Wir wünschen Herrn Schiechtl weiterhin<br />

alles Gute, insbesondere Gesundheit<br />

und noch viele schöne Jahre im Kreise<br />

seiner Familie.<br />

Jürgen Bauer<br />

München<br />

Gregor Overhoff<br />

Hermann Schiechtl<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


Urgestein der <strong>DWA</strong> Berthold Torge zum 70. Geburtstag<br />

Am 19. Februar <strong>2009</strong> feierte Berthold<br />

Torge seinen 70. Geburtstag. Dieses<br />

besondere Jubiläum ist für den Landesverband<br />

Anlass, dem Jubilar herzlich zu<br />

gratulieren. Denn die <strong>DWA</strong> hat Berthold<br />

Torge vieles zu verdanken.<br />

Schon frühzeitig konnte er seine berufliche<br />

Erfahrung an Jüngere weitergeben.<br />

So hatte er 1976 bis 1984 einen<br />

Lehrauftrag für Abwassertechnik an der<br />

Fachhochschule München und war in<br />

Lauingen in die Klärfacharbeiterkurse<br />

eingebunden. Seine Talente wusste auch<br />

die ATV zu schätzen. Als in Bayern 1984<br />

die Sondernachbarschaften „Schlammentwässerung“<br />

eingeführt wurden, war<br />

es keine Frage, ihn mit der Leitung zu<br />

betrauen. Die Frage der Klärschlammverwertung<br />

– ein sehr spezielles Thema<br />

– wurde in dieser Zeit sehr heiß diskutiert;<br />

den Erfahrungsaustausch meisterte<br />

Berhold Torge bestens. Bis zu seiner<br />

Am 2. März <strong>2009</strong> feierte Josef Bruck<br />

seinen 80. Geburtstag. Ein bisschen still<br />

ist es in den letzten Jahren um ihn geworden,<br />

aber wir haben ihn nicht vergessen.<br />

Gerne wollen wir an dieser Stelle gratulieren<br />

und ihn würdigen.<br />

Josef Bruck, besser bekannt als „der<br />

Sepp“, ist der Pionier der Kläranlagen-<br />

Nachbarschaften schlecht hin! Denn am<br />

23.<strong>01</strong>.1973 war er der erste Lehrer in<br />

Bayern, der in Lauf a.d. Pegnitz mit der<br />

Nachbarschaftsarbeit begann. Der Programmablauf<br />

seiner ersten Veranstaltung<br />

war der „Mustertag“ für alle nachfolgenden<br />

Kollegen. 108 Nachbarschaftstage<br />

hat er mit großem Engagement geleitet.<br />

Für seine Leistungen wurde er 1989<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Pensionierung im Jahre 2002 leitete er<br />

diesen schwierigen Aufgabenbereich.<br />

1998 würdige ATV-Präsident Prof. Hahn<br />

in Bremen seine Verdienste mit der goldenen<br />

Ehrennadel.<br />

Er war seit 1969 im Bayer. Landesamt<br />

für Wasserwirtschaft tätig und leitete dort<br />

das Sachgebiet Gewässerschutz in den<br />

Regierungsbezirken Niederbayern und<br />

Oberpfalz. Daneben beschäftigte er sich<br />

mit Fragen der Klärschlammbehandlung<br />

und mit Kleinkläranlagen.<br />

Der <strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern wünscht<br />

Berthold Torge viel Glück, Gesundheit und<br />

Zufriedenheit in seinen vielen Aktivitäten,<br />

sei es mit der Familie, im Garten, im sportlichen<br />

Bereich oder auf großer Fahrt.<br />

Manfred Fischer<br />

München<br />

mit der goldenen Ehrennadel der ATV<br />

ausgezeichnet.<br />

Beschäftigt war er beim Bayer. Landesamt<br />

für Wasserwirtschaft und im Gewässerschutz<br />

tätig. Seit 1991 ist er in Pension.<br />

Der <strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern gratuliert<br />

Sepp Bruck ganz herzlich zu seinem<br />

runden Geburtstag und wünscht alles<br />

Gute, aber vor allem Gesundheit, damit<br />

er noch viele große Reisen durch die<br />

ganze Welt unternehmen kann.<br />

Manfred Fischer<br />

München<br />

Berthold Torge<br />

Personalnachrichten<br />

Pionier der Kläranlagennachbarschaft Josef Bruck feierte 80. Geburtstag<br />

Sepp Bruck, das Urgestein der bayerischen<br />

Nachbarschaften<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

45


46<br />

Personalnachrichten<br />

Ministerialrat a. D. Hans Beier verstorben<br />

Die Bayerische Wasserwirtschaftsverwaltung<br />

trauert um Herrn Ministerialrat a. D.<br />

Hans Beier. Herr Beier verstarb am 23.<br />

Oktober 2008 im Alter von 82 Jahren.<br />

Es gibt Menschen, die leuchten von innen<br />

und dieses Licht fällt auf alles, was<br />

sie unternehmen. Diese Menschen sind<br />

selten. Herr Beier war einer dieser Menschen.<br />

Die Bayerische Wasserwirtschaft<br />

hat einen hochgeschätzten Kollegen,<br />

einen klugen Menschen und viele einen<br />

guten Freund verloren.<br />

Herr Beier hat in unterschiedlichen Positionen<br />

und Funktionen Hervorragendes<br />

geleistet. Seine berufliche Erfüllung war<br />

der Talsperrenbau in Bayern, den er über<br />

Jahrzehnte hinweg begleitet hat. In seiner<br />

Zeit wurden auch heute noch sehr<br />

bedeutende Bauwerke im Talsperrenbau<br />

realisiert.<br />

Der Sylvensteinspeicher, der das das<br />

Obere Isartal und die Stadt München vor<br />

Hochwasser schützt, gehört dazu. Gerade<br />

die Hochwässer der Jahre 1999 und<br />

2005 haben gezeigt, welche richtungsweisende<br />

Entscheidungen in dieser Zeit<br />

auch von Herrn Beier mitverantwortet<br />

wurden.<br />

Unter seiner damaligen Oberbauleitung<br />

wurde in den 50iger Jahren der Sylvensteinspeicher<br />

gebaut.<br />

Für ein noch größeres wasserwirtschaftliches<br />

Projekt galt seine ganze Leidenschaft,<br />

den „fränkischen Seen“, ein einzigartiges<br />

Projekt in Bayern. Mit mehreren<br />

großen Stauseen werden Menschen vor<br />

Hochwasser geschützt und bei Trockenheit<br />

den Flüssen Wasser zugegeben. Dieses<br />

Projekt mit über 500 Millionen Euro<br />

Baukosten, hat diese Gegend in Mittel-<br />

franken zu einer prosperierenden Region<br />

mit Arbeitsplätzen, Freizeit und Erholung<br />

und Tourismus entstehen lassen.<br />

Zuletzt als Referatsleiter (damals) an<br />

der Obersten Baubehörde und zuständig<br />

für die bayerischen Talsperren, hat<br />

Herr Beier an höchster Stelle Verantwortung<br />

übernommen. Er brauchte für sein<br />

berufliches Leben keine Visionen, seine<br />

Vorstellungskraft und seine Ideen waren<br />

seine Triebfeder.<br />

Wir werden uns seiner stets erinnern.<br />

Erich Eichenseer<br />

Bayer. Staatsministerium für<br />

Umwelt und Gesundheit<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


Neuerscheinungen<br />

Zur Bemessung von Deichen und Dämmen<br />

staugeregelter Flüsse müssen<br />

die normierten Anforderungen der DIN<br />

19700-13 und DIN 19712 im Rahmen<br />

einer systemischen Betrachtung in Einklang<br />

gebracht werden. Die dabei in der<br />

Praxis entstehenden Schwierigkeiten (vgl.<br />

Strobl, Kleber-Lerchbaumer, Overhoff,<br />

KW 2008(1) Nr. 11) werden in einem neu<br />

erschienenen Merkblatt des Bayerischen<br />

Landesamtes für Umwelt (Staugeregelte<br />

Flüsse – Hochwasserschutz, Nachweise<br />

und Lastfälle nach DIN 19700 und DIN<br />

19712) beschrieben und Lösungsansätze<br />

zur Festlegung einheitlicher Bemessungs-<br />

und Nachweisregelungen<br />

vorgeschlagen.<br />

Wesentliche Punkte dieses Merkblattes<br />

behandeln<br />

• eine technisch eindeutige Abgrenzung<br />

von Stauhaltungsdämmen und Flussdeichen<br />

• eine Definition des Begriffes „Kronenstau“<br />

• Festlegungen der Lastfallkombinationen<br />

nach DIN 19700-13 und DIN<br />

19712<br />

• Aussagen zum Ansatz von Verkehrslasten<br />

• Aussagen zum Nachweis des Ausfall<br />

von Dichtungen und Dräns<br />

<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />

Neuerscheinungen<br />

Neues LfU-Merkblatt Staugeregelte Flüsse – Hochwasserschutz, Nachweise und<br />

Lastfälle erschienen<br />

Das Merkblatt kann ab Mai <strong>2009</strong> beim<br />

Bayerischen Landesamt für Umwelt<br />

bezogen werden. Eine ausführliche Beschreibung<br />

des Merkblattes wird in der<br />

nächstfolgenden Ausgabe der Korrespondenz<br />

Wasserwirtschaft folgen.<br />

Uwe Kleber-Lerchbaumer<br />

Bayer. Landesamt für Umwelt<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

47


48<br />

Neuerscheinungen<br />

Faltblätter „Präventiver Hochwasserschutz“<br />

aus: Hydrobrief Nr. 44 Dezember 2008, Hydrologische Wissenschaften, Fachgemeinschaft der <strong>DWA</strong><br />

Hochwasser, ausgelöst durch Starkniederschläge,<br />

Dauerregen oder Schneeschmelze,<br />

sind Naturprozesse, die an<br />

allen Fließgewässern auftreten können<br />

und denen der Mensch immer ausgesetzt<br />

sein wird.<br />

• Was ist vor, während und nach einem<br />

Hochwasserereignis zu tun?<br />

• Welche Bedeutung haben die Hochwasseralarmstufen?<br />

• Welche Schäden können an Deichen<br />

auftreten und wie ist mit diesen umzugehen?<br />

• Wie können Gebäude effektiv vor<br />

Hochwasser geschützt werden?<br />

Fragen, die sich Betroffene immer wieder<br />

stellen, und die von den Themenfaltblättern<br />

und dem Kalenderposter<br />

„Präventiver Hochwasserschutz“ beantwortet<br />

werden. Die Inhalte der drei Faltblätter<br />

richten sich an Mitarbeiter von<br />

Kommunen, Angehörige der Wasserwehren<br />

sowie Unternehmen und weitere<br />

Interessierte.<br />

Teil I: Allgemeine Informationen<br />

• Empfehlungen zum Verhalten vor,<br />

während und nach einem Hochwasserereignis<br />

• Bedeutung der Hochwasser alarmstufen<br />

• Vorstellung von Einsatzmitteln zur<br />

Hochwasserabwehr<br />

• Informationsquellen und Ansprechpartner<br />

Teil II: Deiche und Deichverteidigung<br />

• Deicharten und Deichbezeichnungen<br />

• Aufgaben und Ausrüstung von Deichwachen<br />

• Schadensbilder an Deichen und deren<br />

Abwehr<br />

•<br />

• Pflege von Deichen / Deich schutzstreifen<br />

Teil III: Schutz von Gebäuden<br />

• Eintrittswege von Hochwasser ins<br />

Gebäude und Einwirkungen auf das<br />

Gebäude<br />

• Bauliche Vorkehrungen im bzw. am<br />

• Gebäude / mobile Hochwasserschutzsysteme<br />

• Schutz von Oberflächen-, Grund- und<br />

Kanalisationswasser<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Sachsen/Thü ringen,<br />

Niedersedlitzer Platz 13,<br />

<strong>01</strong>259 Dresden<br />

Telefon 0351/203 20 25,<br />

Telefax 0351/203 20 26,<br />

E-Mail: info@dwa-st.de<br />

Internet: www.dwa-st.de / Menüpunkt<br />

Publikationen<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


50<br />

Neuerscheinungen<br />

Jetzt persönliches Mitglied werden<br />

Sichern Sie sich jetzt Ihre Vorteile<br />

und werden Sie Mitglied<br />

der <strong>DWA</strong><br />

kostenlos<br />

eine der beiden monatlich erscheinenden Fachzeitschriften<br />

- KA – Korrespondenz Abwasser, Abfall<br />

inkl. der Beilage KA-Betriebs-Info<br />

oder<br />

- KW - Korrespondenz Wasserwirtschaft<br />

inkl. der Beilage gewässer-info (3x jährliche Beilage)<br />

<strong>Mitglieder</strong>rundbrief<br />

des <strong>DWA</strong>-Landesverbandes Bayern (2x jährlich)<br />

<strong>DWA</strong>-Branchenführer Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser, Abfall<br />

Auskünfte zu Fragen im Bereich Abwasser- und<br />

Abfallwesen sowie Wasserwirtschaft und Bodenschutz,<br />

Rechtsauskunft, Literaturrecherche<br />

<strong>Mitglieder</strong>bereich im Internet<br />

mit weiteren exklusiven Informationen<br />

<strong>DWA</strong>-Jahrbuch (auf Anforderung)<br />

ermäßigt<br />

Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (Zeitschrift)<br />

gwf-Wasser/Abwasser (Zeitschrift)<br />

DIN EN Normen Abwasser<br />

Mitgliedsbeiträge<br />

Personen Mindestbeitrag 80,-<br />

Sollten Sie bereits Mitglied des DVGW oder VDI<br />

sein, gewähren wir einen Beitragsnachlass<br />

von 25 %. Sollten Sie bereits Mitglied des BWK sein,<br />

gewähren wir einen Beitragsnachlass von 10 %.<br />

Betriebspersonal 45,-<br />

Arbeiter, Facharbeiter, Meister (z.B. Fachkraft<br />

für UT-Berufe, Klärwärter, Flussmeister,<br />

und Wasserbaumeister)<br />

Jungmitglieder 18,-<br />

im Studium oder in Ausbildung<br />

(Nachweis ist erforderlich)<br />

Pensionäre, Rentner 31,-<br />

Weitere Informationen<br />

Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfall e.V.<br />

Theodor-Heuss-Allee 17 • 53773 Hennef<br />

Tel.: +49 2242 872-123/ -140<br />

Fax: +49 2242 872-200<br />

E-Mail: mitgliederbetreuung@dwa.de<br />

Internet: www.dwa.de<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />

Friedenstraße 40 • 81671 München<br />

Tel.: +49 89 2336 259-0<br />

Tel.: +49 89 2336 259-5<br />

E-Mail: info@dwa-bayern.de<br />

Internet: www.dwa-bayern.de<br />

Landesverband Bayern<br />

<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>


Anmeldeformular<br />

für eine persönliche Mitgliedschaft<br />

Die Mitgliedschaft beginnt zum 1. des Aufnahmemonats. Sie kann mit dreimonatiger<br />

Frist zum Jahresende schriftlich gekündigt werden. Der Beitrag für das Anfangsjahr wird<br />

anteilig berechnet. Für eine persönliche Mitgliedschaft gilt nur die Privatadresse.<br />

Name/Vorname geboren am<br />

Titel/Beruf<br />

Straße/Nr. PLZ/Ort/Land<br />

Telefon privat Telefon dienstlich<br />

Fax E-Mail<br />

Datenschutzerklärung:<br />

Ja, ich bin einverstanden, dass die <strong>DWA</strong> mir künftig Informationsmaterial schickt.<br />

Nein, bitte keine Unterlagen zusenden<br />

Als <strong>Mitglieder</strong>zeitschrift<br />

wünsche ich<br />

(bitte eine auswählen)<br />

KA - Korrespondenz<br />

Abwasser, Abfall<br />

mit der Beilage KA-Betriebs-Info<br />

(4 x jährlich) oder<br />

KW - Korrespondenz<br />

Wasserwirtschaft<br />

mit der Beilage gewässer-info<br />

(3 x jährlich)<br />

FAX-ANTWORT 02242 872-200<br />

Bitte senden Sie das ausgefüllte<br />

und unterschriebene Formular an:<br />

<strong>DWA</strong><br />

<strong>Mitglieder</strong>betreuung<br />

Theodor-Heuss-Allee 17<br />

53773 Hennef<br />

Datum, Unterschrift<br />

Mitgliedsgruppe (bitte nur eine auswählen)<br />

Zahlungsart<br />

per Bankeinzugsverfahren<br />

Datum, Unterschrift des Kontoinhabers<br />

gegen Rechnung<br />

Wird von <strong>DWA</strong> ausgefüllt:<br />

Mitgliedsnr.<br />

Personen Mindestbeitrag 80,-<br />

Sollten Sie bereits Mitglied des DVGW oder VDI sein,<br />

gewähren wir einen Beitragsnachlass von 25 %.<br />

Sollten Sie bereits Mitglied des BWK sein,<br />

gewähren wir einen Beitragsnachlass von 10 %.<br />

Betriebspersonal 45,-<br />

Arbeiter, Facharbeiter, Meister (z.B. Fachkraft für UT-Berufe,<br />

Klärwärter, Flussmeister, und Wasserbaumeister)<br />

Jungmitglieder 18,im<br />

Studium oder in Ausbildung (Nachweis ist erforderlich)<br />

Pensionäre, Rentner 31,-<br />

Bei einem Monatseinkommen über 2.700,- brutto wird eine freiwillige Beitragserhöhung erbeten.<br />

Name des Kontoinhabers (falls abweichend vom Mitglied)<br />

Kurzbezeichnung des Geldinstituts<br />

Bankleitzahl Kontonummer<br />

1/2008


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Erscheint<br />

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im August<br />

<strong>2009</strong><br />

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Peter J. Kantert<br />

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Konstruktionsmerkmale, Produktion und Montage,<br />

Anforderungen, Störungen, Sanierung.<br />

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Ratgeber Dichtheitsprüfung und<br />

Kanalsanierung privater Liegenschaften<br />

Leitfaden zur Bestandsaufnahme, Prüfung und<br />

Sanierung von Grundstücksentwässerungsleitungen<br />

120 Seiten · zahlreiche Abbildungen und Farbfotos<br />

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Bis Ende 2<strong>01</strong>5 sind an allen Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

privater Liegenschaften Dichtheitskontrollen<br />

vorzunehmen. Dieser Ratgeber und Leitfaden<br />

beschreibt allgemeinverständlich die Zusammenhänge,<br />

die rechtlichen Grundlagen und die notwendigen<br />

Aktivitäten. Zudem bietet der Ratgeber Musterausschreibungstexte<br />

sowie wertvolle Hinweise und<br />

Informationen, wie Kosten und Aufwand im Rahmen<br />

bleiben können.<br />

Dipl.-Ing. Hannes Felber<br />

Prof. Dr.-Ing. Ute Austermann-Haun<br />

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Für die Klärwärter-Grundkurse ab dem zweiten Halbjahr <strong>2009</strong><br />

steht die 8. Auflage von Abwasser-Grundkurse zur Verfügung.<br />

Neben Dipl.-Ing. Hannes Felber hat an der Neubearbeitung erstmals<br />

Frau Prof. Dr.-Ing. Ute Austermann-Haun mitgewirkt und<br />

wertvolle Impulse eingebracht.

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