DWA Mitglieder-Rundbrief 01/2009
DWA Mitglieder-Rundbrief 01/2009
DWA Mitglieder-Rundbrief 01/2009
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Landesverband Bayern<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong><br />
Herausgeber:<br />
<strong>DWA</strong>-Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />
Abwasser und Abfall e.V.<br />
Landesverband Bayern<br />
Friedenstraße 40, 81671 München<br />
1/<strong>2009</strong><br />
Schilf am Bodensee<br />
Leitartikel: Wasserrückhalt in der Fläche und „Jahrhunderthochwasser“<br />
Titelbericht: Standortansprüche des Schilfs<br />
Der besondere Beitrag: Auswirkungen umfassender Ingenieurberatung im gewerblich-industriellen<br />
Umweltschutz am Beispiel des FACE-Programms in Ägypten
2<br />
Liebe <strong>Mitglieder</strong>, liebe Leserinnen und Leser,<br />
am 17. Dezember 2008 hat die Bundesregierung die Deutsche Anpassungsstrategie an den<br />
Klimawandel (DAS) beschlossen. „Die DAS schafft einen Rahmen zur nationalen Anpassung<br />
an die Auswirkungen des Klimawandels und etabliert einen mittelfristigen Prozess, in dem in<br />
transparenter und strukturierter Art schrittweise mit den betroffenen Akteuren der Handlungsbedarf<br />
benannt, entsprechende Ziele definiert, Zielkonflikte erkannt und ausgeräumt sowie<br />
mögliche Anpassungsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt werden sollen“ (http://www.bmu.<br />
de/klimaschutz/downloads/doc/42783.php).<br />
Auf die Wasserwirtschaft bezogen, können die wesentlichen Anpassungsmaßnahmen wie folgt<br />
zusammengefasst werden:<br />
• Erhaltung und Stärkung der natürlichen Anpassungsfähigkeit wie auch der Lebensraumoder<br />
Habitatvielfalt der Gewässer,<br />
• Regelmäßige Anpassung der Handlungs- und Planungsgrundlagen wie die 6-jährlichen Hochwasserrisikoanalysen,<br />
Gefahren-/Risikokarten sowie Hochwasser risiko managementpläne,<br />
• Förderung der Verhaltens- und Eigenvorsorge der Bevölkerung durch Informationsbereitstellung<br />
und Bewusstseinsbildung durch öffentliche Stellen,<br />
• Niederschlagswasser soll ortsnah versickert, verrieselt oder über eine Kanalisation ohne Vermischung mit Schmutzwasser in<br />
ein Gewässer eingeleitet werden,<br />
• Permanente Anpassung des adaptiven Talsperrenmanagements für eine multifunktionale Nutzung (Trinkwasserbereitstellung,<br />
Wasserkraft, Abflussregulierung für Hoch- und Niedrigwasser),<br />
• Fortentwicklung von Wasser sparenden Methoden, insbesondere in gewerblichen/industriellen Herstellungsprozessen,<br />
• Minimierung von Wasserverlusten im Verteilungsnetz,<br />
• Effizientere Kühlung von Kraftwerken<br />
• Verlustärmere Bewässerung landwirtschaftlicher Nutzflächen,<br />
• Nutzung von gereinigtem und mikrobiologisch einwandfreiem Abwasser zur Bewässerung landwirtschaftlicher Nutzflächen.<br />
Man erkennt, dass die Deutsche Anpassungsstrategie im Wesentlichen Maßnahmen aufzählt, die auch ohne den Klimawandel<br />
sinnvoll sind, da sie den Ansatz des Ressourcenschutzes und der Nachhaltigkeit verfolgen. Die bayerische Wasserwirtschaft hat<br />
schon immer nach diesen Prinzipien gearbeitet. Sollte aufgrund der Diskussion um den Klimawandel verantwortungsvolles Handeln<br />
verstärkt gefördert werden, dann ist das nur zu begrüßen. Allerdings ist unabhängig von möglichen Klimaänderungen das integrierte<br />
Flussgebietsmanagement eine ständige und aktuelle Aufgabe! Die Unsicherheit bezüglich der hydrologischen Auswirkungen<br />
des Klimawandels ist nach wie vor groß. Gerade deshalb benötigen wir ein robustes und nachhaltiges Wassermanagement.<br />
In Deutschland haben wir auf diesem Gebiet schon sehr viel erreicht.<br />
Die Herausforderungen dieses Jahrhunderts liegen für mich in den Wasserverfügbarkeits- und Wasserqualitätsproblemen der<br />
semiariden Gebiete und der Megacities. Hier kann deutsche Umwelttechnik und deutsches Know-How nutzbringend eingesetzt<br />
werden. Ein schönes Beispiel zu diesem Thema finden Sie in unserem besonderen Beitrag über das FACE-Programm in Ägypten<br />
von Dr.-Ing. Vestner und Dipl.-Ing. Müssig.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre und eine schöne Sommerzeit!<br />
Ihr<br />
Markus Disse<br />
Titelbild:<br />
Schilf hat vielfältigen Nutzen für zahlreiche Tierarten und schützt die Ufer vor Wellenschlag bei Seen (Bodensee)<br />
Impressum:<br />
Der <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> des <strong>DWA</strong>-Landesverbandes Bayern erscheint in der Regel zweimal jährlich und zwar im Mai und Dezember.<br />
Die Beiträge stellen die Meinung des jeweiligen Verfassers dar.<br />
Auflagenhöhe: 3500<br />
Redaktion:<br />
Dipl.-Ing. Richard Oberhauser, <strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern, München<br />
Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Stockbauer, Bayer. Landesamt für Umwelt<br />
Schriftleitung:<br />
Prof. Dr.-Ing. Markus Disse, Universität der Bundeswehr, München<br />
Dipl.-Ing. Helmut Ferrari, Hydroprojekt Ingenieurgesellschaft, München<br />
Dipl.-Ing. Hermann Klotz, Münchner Stadtentwässerung<br />
Dipl.-Ing. Gregor Overhoff, Bayer. Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, München<br />
Redaktionsschluss:<br />
30. April und 30. Oktober<br />
Layout:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Thomas Hlauschek, Bayer. Landesamt für Umwelt, München<br />
Druck:<br />
Hirthammer Verlag GmbH, Oberhaching<br />
Anzeigen:<br />
Hirthammer Verlag, Telefon (089) 323 3360, E-Mail: info@hirthammerverlag.de<br />
Beiträge sind einzureichen an:<br />
Geschäftsstelle des <strong>DWA</strong>-Landesverbandes Bayern, Friedenstraße 40, 81671 München<br />
Telefon (089) 233 62590, Fax (089) 233 62595, E-Mail: info@dwa-bayern.de<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Leitartikel<br />
Wasserrückhalt in der Fläche und „Jahrhunderthochwasser“ ......................................................................................................... 4<br />
Titelbericht<br />
Standortansprüche des Schilfs ........................................................................................................................................................ 7<br />
Der besondere Beitrag<br />
Auswirkungen umfassender Ingenieurberatung im gewerblich-industriellen Umweltschutz am Beispiel<br />
des FACE-Programms in Ägypten ................................................................................................................................................. 10<br />
Veranstaltungen<br />
Perspektiven in der Siedlungswasserwirtschaft, 37. Abwassertechnisches Seminar, TU München am 14.05.<strong>2009</strong>,<br />
Festkolloquium............................................................................................................................................................................... 14<br />
Internationales Symposium Auen und Hochwasser ...................................................................................................................... 15<br />
In eigener Sache<br />
<strong>DWA</strong>-Fachexkursion nach Unterfranken ........................................................................................................................................ 16<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband stellt sich bei Bayerns neuem Umweltminister Dr. Markus Söder vor ......................................................... 18<br />
Veranstaltungskalender des <strong>DWA</strong>-Landesverbandes Bayern – 2. Halbjahr <strong>2009</strong> ......................................................................... 18<br />
<strong>DWA</strong>-Kanal- und Kläranlagen-Nachbarschaften – Tagung der Nachbarschaftslehrer –<br />
„Multiplikatorenschulung“ für den Gewässerschutz ....................................................................................................................... 19<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverbandstagung Bayern mit Bundestagung und Fachausstellung am 27. und 28. Oktober <strong>2009</strong> in Augsburg<br />
„Wasserwirtschaft im Blickpunkt – Chance und Herausforderung“ ............................................................................................... 20<br />
Fachexkursion für junge Wasserwirtschaftler <strong>2009</strong> ....................................................................................................................... 21<br />
Grüß Gott liebe <strong>Mitglieder</strong> des <strong>DWA</strong>-Landesverbandes Bayern ................................................................................................... 22<br />
Veranstaltungen der <strong>DWA</strong>-Bundesgeschäftsstelle im Landesverband .......................................................................................... 22<br />
Weitere Veranstaltungen ................................................................................................................................................................ 22<br />
Weitere Informationen ................................................................................................................................................................... 22<br />
<strong>DWA</strong>-Reise nach Namibia im April 2<strong>01</strong>0 ....................................................................................................................................... 23<br />
Berichte<br />
Die Weiterbildung des Personals von Abwasseranlagen – ein Gebot unserer Zeit ....................................................................... 26<br />
Praxisgerechte Schulung für Grundstücksentwässerung .............................................................................................................. 27<br />
TU München bildet seit 2006 Umweltingenieure ........................................................................................................................... 29<br />
Benchmarking Abwasser Bayern – Nutzen für eine kleine Gemeinde .......................................................................................... 30<br />
Entsorgung von Gleisschotter und Gipsplatten ............................................................................................................................. 31<br />
Wasserinfrastruktur – eine Energiequelle von morgen? ................................................................................................................ 32<br />
„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!“ Benchmarking in der Siedlungswasserwirtschaft geht in Bayern in eine neue Runde ......... 33<br />
Marode Kanäle oder alles dicht? – Zustand der öffentlichen Kanalisation in Bayern .................................................................... 34<br />
Informationsoffensive oberflächennahe Geothermie 2008–2<strong>01</strong>1 .................................................................................................. 39<br />
Personalnachrichten<br />
Stabwechsel im StMUG in den referaten „Wasserwirtschaft im ländlichen Raum, Wildbäche“ und „Talsperren,<br />
Speichermanagement und Wasserkraft“ ....................................................................................................................................... 43<br />
Hermann Schiechtl 85 Jahre ......................................................................................................................................................... 44<br />
Urgestein der <strong>DWA</strong> Berthold Torge zum 70. Geburtstag ............................................................................................................... 45<br />
Pionier der Kläranlagennachbarschaft Josef Bruck feierte 80. Geburtstag ................................................................................... 45<br />
Ministerialrat a. D. Hans Beier verstorben...................................................................................................................................... 46<br />
Neuerscheinungen<br />
Neues LfU-Merkblatt Staugeregelte Flüsse – Hochwasserschutz, Nachweise und Lastfälle erschienen ..................................... 47<br />
Faltblätter „Präventiver Hochwasserschutz“ .................................................................................................................................. 48<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
3
4<br />
Leitartikel<br />
Leitartikel<br />
Wasserrückhalt in der Fläche und „Jahr hunderthochwasser“<br />
Der nachfolgende Beitrag entspricht im Wesentlichen dem Manuskript zum Einführungsvortrag in die Podiumsdiskussion anlässlich<br />
des Seminars „Wasserrückhalt in der Fläche“ veranstaltet vom Institut für Wasserwesen der Universität der Bundeswehr<br />
am 31.07./<strong>01</strong>.08.2008 in Laufen [Rieger, Disse 2008]. Er verfolgt daher nicht die Absicht, neue technische oder hydrologische<br />
Erkenntnisse zu vermitteln sondern vielmehr im Sinne des Untertitels des Seminars „Möglichkeiten und Grenzen des dezentralen<br />
Hochwasserschutzes“ vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion ergänzende Gesichtspunkte zum Thema zu beleuchten.<br />
Grundlagen<br />
Wasserrückhalt in der Fläche: Unter diesem<br />
Oberbegriff werden in der Regel verschiedene<br />
Maßnahmen subsumiert. Der<br />
Begriff deckt nicht nur de facto flächenhaft<br />
wirksame Eingriffe wie zum Beispiel<br />
eine Erhöhung der Versickerungskapazität<br />
durch land- oder waldbauliche Maßnahmen<br />
ab sondern auch punktuell oder<br />
linienhaft in der Fläche verteilte Maßnahmen<br />
im Bereich der Renaturierung<br />
der Fließgewässer und der Auen sowie<br />
kleine Rückhaltemulden oder -becken,<br />
die vorwiegend unter Ausnutzung der<br />
natürlichen Geländestruktur geschaffen<br />
werden. Mit seinem dezentralen Charakter<br />
steht der Wasserrückhalt in der<br />
Fläche damit im Gegensatz zu den zentralen<br />
Hochwasserschutzeinrichtungen,<br />
denen zum Beispiel Polder, klassische<br />
Hochwasserrückhaltebecken, Talsperren<br />
und Deiche zuzuordnen sind. Der Wasserrückhalt<br />
in der Fläche gilt damit auch<br />
als Synonym für den sogenannten natürlichen<br />
Hochwasserschutz, da er in etwa<br />
die ursprünglichen Verhältnisse vor dem<br />
Eingreifen des Menschen wiederherstellen<br />
soll.<br />
Dass der beste Hochwasserschutz darin<br />
besteht, sich von den Flüssen fern zu<br />
halten, daran besteht kein Zweifel. Allerdings<br />
lässt sich diese Art von Hochwasserschutz<br />
rückwirkend nur noch in den<br />
seltensten Fällen realisieren. Darüber hinaus<br />
entspricht es durchaus der Natur des<br />
Menschen, am Fluss zu siedeln um die<br />
vielfachen Vorteile, die hieraus erwachsen,<br />
zu nutzen. Weitgehend unstrittig ist<br />
daher heute das sogenannte Dreisäulenkonzept<br />
zum Hochwasserschutz, bestehend<br />
aus dem natürlichen Rückhalt, dem<br />
technischen Hochwasserschutz und der<br />
Hochwasservorsorge [LfW Bayern 2004].<br />
Die meisten grundlegenden Zusammenhänge<br />
des Wasserkreislaufs und der Abflussbildung<br />
sind bestens bekannt und in<br />
den letzten Jahren zum Teil auch unter<br />
Berücksichtigung des Klimawandels<br />
nochmals Gegenstand umfassender Untersuchungen<br />
gewesen [Mendel 2000,<br />
Haberlandt 2008, Kleeberg 2008].<br />
Was ist dann überhaupt der Gegenstand<br />
der Diskussionen, wenn es um den Hochwasserschutz<br />
geht? Im Wesentlichen ist<br />
es die Frage, welche Maßnahme oder<br />
welche Maßnahmenkombination nun<br />
im Einzelfall die richtige ist. Warum aber<br />
werden die Diskussionen dabei zum Teil<br />
so kontrovers geführt, wenn die Grundlagen<br />
doch im Wesentlichen geklärt sind?<br />
Hierfür sind vier Gründe zu nennen:<br />
Grund 1:<br />
Es ist zwar eine Menge über die beteiligten<br />
Einzelprozesse bekannt, insgesamt<br />
aber handelt es sich bei der Hochwasserabflussbildung<br />
um ein hochkomplexes<br />
System, angereichert mit nur statistisch<br />
und wahrscheinlichkeitstheoretisch beschreibbaren<br />
Extremwetterlagen und<br />
schließlich noch gewürzt mit dem Thema<br />
Klimawandel. Sichere Aussagen und Prognosen<br />
sind nicht möglich; der Spielraum<br />
für „Meinungen“ wird dadurch eröffnet.<br />
Grund 2:<br />
Die sehr hohe Zahl von Kombinationsmöglichkeiten<br />
bereits bei einfachen Aufgaben<br />
wirkt erschwerend. Allein die Untersuchung<br />
von zum Beispiel drei parallel<br />
geschalteten Kleinspeichern kombiniert<br />
mit einem in Reihe nachgeschalteten<br />
Rückhaltebecken mit jeweils verschiedenen<br />
Abflüssen in Verbindung mit einer<br />
technischen Schutzmaßnahme in unterschiedlicher<br />
Ausführung (Deich/Mauer<br />
– fest/mobil) ergibt mehr Kombinationsmöglichkeiten<br />
als mit üblichen Mitteln beherrschbar<br />
[Hübner 2008]; von den Unsicherheiten<br />
bei den zugrunde gelegten<br />
Kostenansätzen ganz zu schweigen.<br />
Grund 3:<br />
Schwierigkeiten bei der Umsetzung von<br />
Maßnahmen zum Beispiel mit Grundstücken<br />
und der Akzeptanz in der Bevölkerung.<br />
Grund 4:<br />
Voreingenommenheit von Beteiligten, die<br />
– aus welchem Grund auch immer – eine<br />
spezielle Lösungsrichtung von vorneherein<br />
favorisieren.<br />
Ziele des Hochwasserschutzes<br />
Ziel von Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
ist in erster Linie der Schutz des Menschen<br />
und seiner Vermögenswerte vor<br />
dem Hochwasser. Dabei gilt bei uns<br />
HQ 100 zumindest für Siedlungsbereiche<br />
als gesetzt. Was ein HQ 100 bedeutet,<br />
braucht an dieser Stelle nicht mehr erläutert<br />
zu werden.<br />
Warum aber wurde eigentlich gerade das<br />
hundertjährliche Hochwasser als Grenze<br />
festgelegt? Warum gerade „100“?<br />
Einfach nur, weil es eine runde Zahl ist?<br />
Sicherlich auch, aber doch wohl hauptsächlich<br />
deshalb, weil alle Beteiligten am<br />
liebsten kein Versagen der geschaffenen<br />
Schutzmaßnahmen erleben wollen. HQ 100<br />
suggeriert: „Ein HQ 100 oder ein noch größeres<br />
Hochwasser werden wir, die Handelnden<br />
und die möglicherweise Betroffenen<br />
wohl nicht miterleben.“ Tatsächlich<br />
ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein HQ 100<br />
in den nächsten 100 Jahren mindestens<br />
einmal auftritt oder überschritten wird, ja<br />
bekanntlich sogar noch deutlich kleiner<br />
als 1,0 nämlich nur 0,634. Das klingt zunächst<br />
beruhigend, allerdings nur auf den<br />
ersten Blick! Die Wahrscheinlichkeit aus<br />
Sicht der heute „Aktiven“ an einem beliebigen<br />
Gewässerabschnitt ein HQ 100 noch<br />
zu erleben, liegt bei etwa 0,25 – 0,30.<br />
Würden wir derartige Risiken in anderen<br />
Lebensbereichen eingehen? Beim Autofahren<br />
oder beim Fliegen zum Beispiel?<br />
Würden wir noch beruhigt in ein Auto<br />
oder in ein Flugzeug einsteigen, wenn<br />
wir wüssten, dass es jeden dritten oder<br />
vierten von uns irgendwann „erwischt“?<br />
Ein HQ 100 ist keine abstrakte Gefahr für<br />
die nächste Generation. Im Gegenteil,<br />
bei entsprechenden Wetterlagen muss<br />
jederzeit damit gerechnet werden.<br />
Die Hochwasserrisiken und die damit verbundenen<br />
möglichen Schäden müssen<br />
der Öffentlichkeit immer wieder deutlich<br />
gemacht werden. Die gilt insbesondere<br />
auch deshalb, weil das von der Öffentlichkeit<br />
wahrgenommene „gefühlte Jahrhunderthochwasser“<br />
ganz etwas Anderes ist<br />
als unser HQ 100 . Mit „Jahrhunderthoch-<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Leitartikel<br />
Abb. 1: Abhängigkeit der Scheitelabminderung durch Wasserrückhalt in der Fläche bei Hochwasserabflüssen vom Längsgefälle,<br />
dem Wiederkehrintervall, der Niederschlagsintensität und der Größe des Einzugsgebietes A E (schematisch)<br />
wasser“ wird in der Regel all das bezeichnet,<br />
was mehr ist als bekannt oder erwartet<br />
beziehungsweise das, was uns in den<br />
Medien als solches dargestellt wird. Der<br />
Begriff „Jahrhunderthochwasser“ - auch<br />
gerne „Jahrhundertflut“ genannt – wird<br />
heute für viele Zwecke gebraucht und<br />
zum Teil auch missbraucht, haftet ihm<br />
doch auch etwas großes, etwas biblisches,<br />
ein Hauch von Sintflut an, etwas<br />
ganz seltenes also – und genau davor<br />
will die Öffentlichkeit geschützt werden.<br />
Dabei interessiert in der Regel im nachhinein<br />
kaum, ob es sich bei einer Überschwemmung<br />
um ein HQ 75 , ein HQ 100<br />
oder um ein HQ 200 gehandelt hat. Nur<br />
der Erfolg oder der Misserfolg einer Maßnahme<br />
zählen. Wie sonst wären die großen<br />
Aktivitäten zum Hochwasserschutz,<br />
die völlig unabhängig der aufgetretenen<br />
Jährlichkeiten durch die medienwirksamen<br />
Hochwässer an der Oder (1997),<br />
der Donau (1999) und insbesondere an<br />
der Elbe (2002) ausgelöst wurden, zu erklären.<br />
In besonders schutzbedürftigen<br />
Bereichen erscheint ein höheres Sicherheitsmaß<br />
als HQ 100 durchaus gerechtfertigt,<br />
zumal dies in der Regel mit einem<br />
verhältnismäßig geringen Mehraufwand<br />
zu erreichen ist.<br />
Wasserrückhalt in der Fläche<br />
Was hat nun der Wasserrückhalt in der<br />
Fläche mit einem „Jahrhunderthochwasser“<br />
oder dessen Vermeidung zu<br />
tun? Auch wenn das enttäuschend oder<br />
zumindest ernüchternd klingen mag, eigentlich<br />
nichts oder zumindest nicht viel.<br />
Diese Aussage ist zwar nicht populär,<br />
wird jedoch durch zahlreiche Untersuchungen<br />
untermauert, deren Aufzählung<br />
im Einzelnen an dieser Stelle den Rahmen<br />
sprengen würde. Stellvertretend<br />
sei hier auf Veröffentlichungen der Fachgemeinschaft<br />
Hydrologische Wissenschaften<br />
[Röttcher et al. 2007], der <strong>DWA</strong><br />
[2008] und von Disse und Rieger [2008]<br />
verwiesen. Übereinstimmend wird bei allen<br />
dem Autor dieses Beitrags bekannten<br />
Untersuchungen letztlich berichtet, dass<br />
der Einfluss dezentraler Maßnahmen mit<br />
zunehmender Einzugsgebietsgröße mit<br />
zunehmendem Gefälle, mit zunehmender<br />
Niederschlagsintensität und damit<br />
vor allem auch mit abnehmender Ereignishäufigkeit<br />
abnimmt (s. Abb. 1).<br />
In kleinen flachen Gebieten lassen sich<br />
mit dezentralen Maßnahmen bei kleinen<br />
und mittleren Ereignissen durchaus relevante<br />
Effekte erzielen. Dabei spielt auch<br />
der Anteil der besiedelten und damit teilweise<br />
versiegelten Flächen eine wichtige<br />
Rolle [Sieker, Wilke 2006].<br />
Sobald die Einzugsgebietsgröße etwa<br />
100 – 200 km² übersteigt, weisen alle<br />
vorliegenden Untersuchungen für ein<br />
HQ 100 nur noch kleinere in der Regel<br />
unter 2 – 5 % liegende Scheitelabminderungen<br />
(ΔQ/HQ) nach. Dabei ist zu<br />
beachten, dass eine Reduzierung des<br />
Abflussscheitels um 2 – 5 % noch keine<br />
entsprechende Abminderung im<br />
Wasserspiegel bedeutet. Nachdem im<br />
üblichen Gewässer von einer degressiv<br />
verlaufenden Q-H-Beziehung ausgegangen<br />
werden kann und selbst die<br />
ganz großen Flüsse in Deutschland nur<br />
in ihren Unterläufen Hochwasserabflusstiefen<br />
von mehr als 10 m aufweisen,<br />
liegen die entsprechenden erzielbaren<br />
Wasserspiegelreduzierungen also bei<br />
den meisten Flüssen eher im Zentimeter-<br />
oder im niedrigen Dezimeterbereich,<br />
mithin also im Bereich der erzielbaren<br />
Rechengenauigkeit entsprechender Modellierungen.<br />
Bei unvoreingenommener<br />
Betrachtung muss mit Blickwinkel auf<br />
die Wirtschaftlichkeit auch hinterfragt<br />
werden, ob für die größeren Flüsse nicht<br />
die Effekte durch Rückhaltemaßnahmen<br />
in der Fläche im Rauschen der Unsicherheiten<br />
der Festlegung der HQ 100 -Abflusswerte<br />
[<strong>DWA</strong> 2008, Schädler 2008]<br />
einschließlich der heute pauschalierten<br />
Klimafaktoren untergehen.<br />
Bedeutet das nun, dass der Wasserrückhalt<br />
in der Fläche Unsinn ist? Ganz<br />
sicher nicht, denn die meisten Maßnahmen<br />
zum Wasserrückhalt in der Fläche<br />
werden begleitet oder sind häufig der<br />
Auslöser auch für einen ökologischen<br />
Gewässerausbau, der aus vielerlei Gründen<br />
von der Artenvielfalt über die biologische<br />
Durchgängigkeit bis zum Freizeit-<br />
und Erholungswert für die Menschen zu<br />
begrüßen ist. Diese Maßnahmen sind<br />
also immer ein Schritt in die richtige<br />
Richtung. Ganz kann man sich des Eindrucks<br />
allerdings nicht erwehren, dass<br />
hier manchmal Anlass und Nebeneffekt<br />
vertauscht werden und gewünschte<br />
Maßnahmen zum ökologischen Gewässerausbau<br />
unter dem „Mäntelchen“ des<br />
Hochwasserschutzes realisiert werden<br />
oder werden müssen.<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
5
6<br />
Leitartikel<br />
Abb. 2: Abflüsse des Mains am Pegel Würzburg [LfW, Bayern 2004]<br />
Der Einfluss von Maßnahmen in der Fläche<br />
wie Fliesswegverlängerung, Deichrückverlegung,<br />
Förderung des Auwaldes,<br />
aber auch im Bereich der Boden- und<br />
der Waldbewirtschaftung ist hinreichend<br />
nachgewiesen. Besonders interessant<br />
erscheint in diesem Zusammenhang<br />
die Möglichkeit in größeren landwirtschaftlich<br />
genutzten Gebieten bei entsprechenden<br />
Böden durch eine konservierende<br />
Bodenbewirtschaftung die<br />
Infiltrationsraten nachhaltig zu erhöhen<br />
[Sieker et al. 2008]. Eine signifikante<br />
Wirkung auf den Hochwasserabfluss beschränkt<br />
sich jedoch bei allen Maßnahmen<br />
in der Fläche wie bereits erwähnt<br />
vorwiegend auf Hochwässer größerer<br />
Häufigkeit im Bereich von HQ 1 bis vielleicht<br />
HQ 20 . Dies birgt auch eine Gefahr.<br />
Werden kleinere Hochwasserabflüsse in<br />
der Fläche stärker gedämpft, dann treten<br />
bestimmte bisher vielleicht als HQ 10 einzustufende<br />
Abflüsse unterhalb zukünftig<br />
seltener auf, mutieren sozusagen z. B.<br />
zum HQ 20 . Die Unterlieger könnten also<br />
den trügerischen Eindruck gewinnen, vor<br />
Hochwasser sicher zu sein. Die allzu oft<br />
gehörten Argumente: „So etwas hat es<br />
hier noch nie gegeben…“ und „Ich wohne<br />
schon seit mehr als vierzig Jahren<br />
hier…“ sind allgemein bekannt. Wenn<br />
kleine Hochwässer und damit ein gewisser<br />
Leidensdruck ausbleiben, treffen die<br />
eigentlich bedrohlichen großen Hochwässer<br />
geringerer Häufigkeit, die durch<br />
die Rückhaltemaßnahmen in der Fläche<br />
weitgehend unbeeinflusst bleiben, die<br />
Unterlieger dann umso härter, da völlig<br />
unvorbereitet. Von entsprechenden allerdings<br />
umgekehrt positiven Erfahrungen<br />
mit der Lernfähigkeit der Bevölkerung bei<br />
dicht aufeinander folgenden Ereignissen<br />
berichtet zum Beispiel die Stadt Miltenberg<br />
im Zusammenhang mit den Hochwässern<br />
1993 und 1995 [Schöpf 2007].<br />
Ohne anschauliches Beispiel ist es vielfach<br />
sehr schwierig, gerade denjenigen,<br />
die geschützt werden sollen, den Sinn<br />
und die Notwendigkeit von Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
zu vermitteln. Man<br />
könnte also auch formulieren: „Hochwässer<br />
fördern den Hochwasserschutz!“<br />
Keine Baumaßnahme, auch keine Hochwasserschutzmaßnahme<br />
kann heute<br />
realisiert werden, ohne dass die Frage<br />
nach der Wirtschaftlichkeit beantwortet<br />
wird. Solange das Ziel von Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
den Schutz vor dem<br />
HQ 100 oder seltenerer Abflüsse bedeutet,<br />
werden Rückhaltemaßnahmen in der Fläche<br />
den technischen Hochwasserschutz<br />
nicht ersetzen sondern höchstens ergänzen<br />
können. Das Einsparpotential beim<br />
Bau und bei der Sanierung von Deichen<br />
durch Maßnahmen in der Fläche muss<br />
dabei, da hier der Wasserspiegel maßgebend<br />
ist, eher als gering eingestuft<br />
werden. Somit bleibt der Wasserrückhalt<br />
in der Fläche zwar immer ein Schritt in<br />
die richtige Richtung und ist auch aus<br />
vielen anderen zuvor bereits genannten<br />
Gründen wünschenswert, kann jedoch<br />
Maßnahmen zum technischen Hochwasserschutz<br />
weder ersetzen noch in ihrem<br />
Umfang wirklich signifikant verringern.<br />
Schlussfolgerungen<br />
Hochwasser als solches ist eine natürliche<br />
Erscheinung, die es schon immer gegeben<br />
hat. Einen vollständigen Rückzug<br />
des Menschen aus dem Abflussbereich<br />
der Flüsse wird es nicht geben. Insofern<br />
sind Maßnahmen zum Schutz von Leib<br />
und Leben sowie der bedrohten Werte<br />
notwendig. Wenn allein mit der Renaturierung<br />
vor allem der Oberläufe unserer<br />
Gewässer und anderen Maßnahmen in<br />
der Fläche die Hochwasserprobleme für<br />
die besiedelten Bereiche zu beseitigen<br />
wären, dann dürfte es früher, bevor der<br />
Mensch begann in größerem Maße ein-<br />
zugreifen, gar keine Hochwässer gegeben<br />
haben. Das Gegenteil ist, wie zum<br />
Beispiel auch in Abb. 2 illustriert, der<br />
Fall.<br />
Hochwasserrückhalt in der Fläche ist<br />
aus vielerlei Gründen sinnvoll und wünschenswert,<br />
kann jedoch den technischen<br />
Hochwasserschutz nicht ersetzen<br />
sondern höchstens ergänzen. Hochwasserschutz<br />
kostet Geld und der heute so<br />
beliebte „return of investment“ ist zunächst<br />
ungewiss, Restrisiken verbleiben!<br />
Wir müssen uns der Verantwortung stellen<br />
und dies der Bevölkerung, vor allem<br />
aber auch den Entscheidungsträgern<br />
immer wieder klar sagen; gerade die<br />
letzten Jahre sollten uns die nötigen Argumente<br />
geliefert haben. Die Bedrohung<br />
durch ein HQ 100 ist real. HQ 100 hat nichts<br />
mit dem berühmten St. Nimmerleinstag<br />
zu tun. Deshalb sind Maßnahmen zum<br />
technischen Hochwasserschutz unverzichtbar.<br />
Dass die Stadt München zum<br />
Beispiel seit rund 50 Jahren von gravierenden<br />
Schäden verschont blieb, ist weder<br />
Einflüssen in der Fläche, noch Versicherungen<br />
oder Sonstigem sondern<br />
ausschließlich dem Sylvensteinspeicher<br />
und seiner rechtzeitigen Erhöhung zu<br />
verdanken. Es gibt keinen „guten“ oder<br />
„bösen“ Hochwasserschutz sondern<br />
nur bestimmte Maßnahmen, die in einer<br />
bestimmten Zeit realisierbar sind, eine<br />
bestimmte Wirkung entfalten und einen<br />
entsprechenden Aufwand bedeuten;<br />
wie bei jedem Arzneimittel treten dabei<br />
jeweils auch Nebenwirkungen (positive<br />
wie negative) auf, die man kennen sollte<br />
und die es zu berücksichtigen gilt. Die<br />
Kenntnisse und Werkzeuge sind vorhanden,<br />
jetzt gilt es effektiv zu handeln.<br />
Prof. Dr.-Ing. Gerald A. Steinmann<br />
Fachhochschule Würzburg<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
Titelbericht<br />
Standortansprüche des Schilfs<br />
Bedeutung des Schilfs<br />
Schilf (Phragmites australis)<br />
gehört zu der Pflanzengruppe<br />
der Großröhrichte und wächst<br />
in staunassen Fluren oder<br />
an stehenden oder langsam<br />
fließenden Gewässern bis zu<br />
einer Wassertiefe von zwei<br />
Metern. Großröhrichte sind in<br />
und an den Gewässern aktive<br />
Strukturelemente innerhalb des<br />
Ökosystems und haben vielfältige<br />
Funktionen. Sie bieten vielen<br />
Tierarten Lebensraum und<br />
wirken sich positiv auf die biologische<br />
Diversität der Fauna von<br />
Ufern aus (Ostendorp 1989).<br />
Schilfohr sichert die Stabilität<br />
von Ufern und kann im aquatischen<br />
Bereich die Wasserqualität<br />
verbessern, indem<br />
es Schadstoffe entnimmt und<br />
Sauerstoff produziert. In der Fischerei<br />
stellt es wertvolle Nahrungs-<br />
und Laichhabitate für bis<br />
zu 15 Fischarten dar. Das Nahrungsangebot<br />
ist im Schilfgürtel<br />
allgemein höher als im Freiwasser<br />
und es ermöglicht Versteckmöglichkeiten<br />
für Fische vor Räubern. Daneben<br />
erhöht es den ökologischen Wert einer<br />
Seen- oder Teichlandschaft und steigert<br />
den Landschaftswert und den Tourismus.<br />
Schilf stellt innerhalb der Großröhrichte<br />
die produktivste Pflanzenart dar, die sogar<br />
mit Wald als Rohstoff- und Energielieferant<br />
vergleichbar ist. Die vielseitigen<br />
Verwendungsmöglichkeiten liegen besonders<br />
in der Papierherstellung und im<br />
Baugewerbe als Isolier- und Dämmstoff.<br />
Auch die Eindeckung von Rieddächern ist<br />
heute noch sehr gefragt. Bei der Nutzung<br />
und Erzeugung von erneuerbaren Energien<br />
konkurrieren Schilfbestände nicht<br />
mit der Nahrungsmittelproduktion in der<br />
Landwirtschaft. Am Bodensee ist zurzeit<br />
ein Kraftwerk zur Wärmeproduktion aus<br />
Schilf geplant.<br />
Schilf kann sich in Teichen aber auch<br />
invasiv (eindringend) ausbreiten und<br />
teichwirtschaftliche Produktionsflächen<br />
für sich einnehmen. Es kommt vor, dass<br />
Teiche vollständig zuwachsen und ohne<br />
Bekämpfungsmaßnahmen oder Entlandungen<br />
fischereilich nicht mehr zu nutzen<br />
sind. Röhrichtpflanzen fördern allgemein<br />
die Verlandung und schneiden dadurch<br />
zumindest Teilbereiche des Gewässers<br />
mit der Zeit von der Nutzung ab.<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Titelbericht<br />
Fast völlig zugewachsen und kaum noch fischereilich zu nutzen ist dieser Teich in der Lausitz.<br />
Verwendung im Wasserbau<br />
Schilf schützt hervorragend die Uferbereiche<br />
der Gewässer. Je nach Standort<br />
unterscheidet man Wasser- Übergangs-<br />
und Uferschilf. Das Wasserschilf kann<br />
bis zu zwei Meter Wassertiefe stehen<br />
und verringert den Wellenschlag an<br />
Seen oder Kanälen. Übergangsschilf<br />
steht teilweise noch im flachen Wasser<br />
und hat aber schon einen „Fuß“ an Land<br />
und schließlich wächst das Uferschilf<br />
nur noch im terrestrischen Bereich. An<br />
Dämmen und Uferböschungen sind<br />
die unterirdischen Schilfrhizome des<br />
Uferschilfs weit mächtiger und tiefer<br />
ausgebildet, als beim Wasserschilf, das<br />
im aquatischen Bereich nur relativ flach<br />
aufliegt. Dies ist darin begründet, dass<br />
die Wasser- und Nährstoffaufnahme<br />
beim Wasserschilf zusätzlich durch Adventivwurzeln<br />
am Halm erfolgen kann,<br />
während sich das Uferschilfrhizom<br />
ausschließlich im Boden befindet und<br />
hier nach Grundwasser suchen muss.<br />
Besonders schwankende Grundwasserstände<br />
regen die Rhizome zum erneuten<br />
Tiefenwachstum an. Diese bilden<br />
dann eine dreidimensionale netzartige<br />
Verzweigung im Erdreich, die die besonders<br />
sensiblen Uferzonen stabilisieren<br />
und vor Erosion bewahren.<br />
Wachstumsansprüche des<br />
Schilfs<br />
Bodenstruktur<br />
Eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />
für eine dauerhafte Etablierung von<br />
Schilfbeständen an oder in Gewässern<br />
ist die jeweils vorhandene Bodenstruktur<br />
im anstehenden Sediment. Schilf braucht<br />
einen leichten und lockeren Boden. Eine<br />
feinkörnige Unterlage ist deutlich besser<br />
geeignet als grobkörnige Substrate. Sehr<br />
geeignet sind Alluvialböden (Schwemmböden)<br />
mit toniger oder tonig-sandiger<br />
Konsistenz oder auch Schlammböden.<br />
Auch reine Sandböden sind möglich,<br />
wenn ausreichend Nährstoffe vorhanden<br />
sind (RODEWALD-RUDESCU 1972). Die<br />
Erklärung könnte darin liegen, dass das<br />
Rhizom keine standorttreue Wurzel ist,<br />
sondern ein „Sprossachsensystem“ darstellt,<br />
das im vorderen Teil ständig weiter<br />
wächst und im hinteren Teil abstirbt und<br />
sich dadurch immer wieder neue Wege<br />
bahnen muss.<br />
Nährstoffversorgung<br />
Der Nährstoffbedarf der Schilfpflanzen<br />
ist allgemein hoch, wobei besonders der<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
7
8<br />
Titelbericht<br />
Stickstoffbedarf im Vordergrund steht<br />
(RODEWALD-RUDESCU 1972). Wachstum<br />
und Entwicklung von Wasserschilfbeständen<br />
hängen entscheidend von guter<br />
Nährstoffversorgung ab. An Seen konnten<br />
sich ausgedehnte Schilfareale am besten<br />
dort ansiedeln und behaupten, wo in früheren<br />
Zeiten ein Nährstoffeintrag aus der<br />
Landwirtschaft oder von kommunalen<br />
Abwässern stattgefunden hat. In Teichen<br />
spielt das Bewirtschaftungsmanagement<br />
eine dominierende Rolle. So ist z.B. die<br />
winterliche Trockenlegung förderlich,<br />
weil dadurch der Schlamm mineralisiert<br />
wird und Nährstoffe wieder frei verfügbar<br />
werden.<br />
Licht und Temperatur<br />
Warme und voll sonnige Standorte begünstigen<br />
das Wachstum. Die Halme<br />
beschatteter Schilfbestände bleiben<br />
in der Regel niedriger und schwächer.<br />
Diese versuchen die Speicherung von<br />
Kohlehydraten auszugleichen, indem<br />
sie den Vegetationszyklus verlängern.<br />
Die ertragreichsten Schilfanbaugebiete<br />
befinden sich im Donaudelta, da in wärmern<br />
Gebieten eine höhere Produktion<br />
an Biomasse zu verzeichnen ist.<br />
Mikroklima<br />
Schilf ist gegenüber Wellenschlag empfindlich.<br />
Halme können brechen, Adventivwurzeln<br />
reißen ab (KRUG 2007)<br />
oder Rhizome werden frei gespült. Ein<br />
plausibler Grund, warum sich Schilfareale<br />
meistens an windgeschützten Ufern<br />
etablieren. Fast immer sind vorwiegend<br />
West- und manchmal auch Südufer von<br />
Seen und Teichen besiedelt, während die<br />
Ostseiten durch die westliche Hauptwindrichtung<br />
oft unbewohnt bleiben und deutlich<br />
stärker Wind und Wellen ausgesetzt<br />
sind. Es ist aber auch denkbar, dass die<br />
Luftfeuchte einen entscheidenden Ein-<br />
fluss auf die Standortwahl der Pflanzen<br />
ausübt, da Wind für trockenere Umgebungsluft<br />
sorgt. Versuche und Messungen<br />
in der Uni-Bayreuth haben belegt,<br />
dass sowohl das Wachstum der Adventivwurzeln<br />
als auch die Assimilation der<br />
Pflanzen bei höherer Luftfeuchte deutlich<br />
höher liegen. Diese Ergebnisse werden<br />
auch dadurch gestützt, dass Schilf in der<br />
Natur meistens am Wald oder an sehr<br />
windgeschützten geographischen Lagen<br />
wächst. Gerade bei Neuanpflanzungen<br />
sollte man deshalb auf besonderen<br />
Windschutz achten. Ausgedehnte Schilfbestände<br />
können später ihre Luftfeuchte<br />
selber erzeugen, da Schilf sehr viel Wasser<br />
veratmet.<br />
Genetik<br />
Schilfpflanzen können an Gewässern unterschiedliche<br />
Varietäten ausbilden, die in<br />
ihren Eigenschaften den Umweltverhältnissen<br />
angepasst sind. Gewächshausversuche<br />
zeigten eine Differenzierung<br />
bei der Adventivwurzelbildung bei Jungpflanzen<br />
zwischen Wasser- und Uferschilf<br />
(KRUG 2006). Nach MELZER et al.<br />
(1997) sind die verschiedenen Varietäten<br />
Ökotypen, die ein unterschiedliches<br />
Wuchspotential aufweisen und möglicherweise<br />
verschiedene physiologische<br />
Fähigkeiten besitzen. Besonders für die<br />
Verwendung als Wasserschilf müssen<br />
diese Kenntnisse berücksichtigt werden.<br />
Es können z. Z. noch keine konkreten<br />
Angaben gemacht werden, welche Ökotypen<br />
für die Besiedlung in aquatischen<br />
Bereichen geeignet sind.<br />
Schädigende Einflüsse<br />
Gut ernährte Schilfpflanzen sind das Habitat vieler schützenwerter<br />
Tierarten. Auch bedrohte Fischarten finden hier ideale<br />
Verstecke vor Räubern.<br />
Selbst bei bester Standortwahl unterliegt<br />
Schilf zahlreichen Störungen, die<br />
eine dauerhafte Besiedlung in aquati-<br />
schen Bereichen beeinträchtigen. Hier<br />
ist das Schilfsterben zu nennen, das an<br />
35 Europäischen Seen das Wasserschilf<br />
an manchen Standorten bis zu 90 % reduziert<br />
hat. Selbst an vielen Teichen ist<br />
dies der Fall. Die Ursache ist bis heute<br />
noch nicht völlig aufgeklärt, doch ist sicher<br />
anzunehmen, dass der Verbiss von<br />
Wasservögeln besonders an Seen eine<br />
dominierende Rolle spielt. Eine Basisschädigung<br />
könnte auch die mit den Jahren<br />
zunehmende Biomasseanreicherung<br />
durch abgestorbene Halme im See- oder<br />
Teichboden darstellen. Dadurch entstehen<br />
unter Sauerstoffabschluss giftige<br />
Faulgase, die je nach Konzentration die<br />
Wurzeln der Pflanzen nachhaltig schädigen.<br />
Wie weit dies tatsächlich in der Natur<br />
der Fall ist, sollte wissenschaftlich noch<br />
genauer abgeklärt werden.<br />
Es gibt weitere zahlreiche Störfaktoren<br />
und Einschnitte in der Leistungsfähigkeit<br />
von Schilfbeständen. Hierzu zählen Pilzerkrankungen,<br />
Insektenbefall oder direkter<br />
Fraß von Bisam. Hinzu kommen mechanische<br />
Verletzungen, wie Halmbruch<br />
durch Wind oder Wellenschlag. Hoch-<br />
oder Niedrigwasserstände sind zusätzliche<br />
Risikofaktoren. Dazu sollte man auch<br />
den Eisgang zählen, der Schaden anrichten<br />
kann (RODEWALD RUDESCU 1972).<br />
Eine Ansammlung von Algenwatten und<br />
Treibgut in den Pflanzenbeständen ist<br />
ebenfalls als mögliche Rückzugsursache<br />
anzusehen, wie es auch Uferverbauungen<br />
oder Erosion des Seebodens durch<br />
Schifffahrt sein können. Sieht man einmal<br />
von den direkt sichtbaren Schädigungen<br />
ab, dann könnten auch übermäßiges<br />
Nährstoffangebot im Gewässer (KOVACS<br />
1988), die Bodenauslaugung oder einfach<br />
nur die Überalterung der betreffenden<br />
Schilfklone als Begründung für den<br />
Rückzug angeführt werden (RODEWALD<br />
RUDESCU 1972).<br />
Schilf wächst auch in reinem Sandboden bei geringem Nährstoffangebot.<br />
Dann bleibt es aber schwach entwickelt und die<br />
Halme stehen in weiten Abständen. Besonders wichtig für eine<br />
Etablierung ist immer ein feinstrukturiertes Sediment.<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
Die blaue Linie zeigt eine höhere Assimilationsrate des Schilfs<br />
im feuchten Gewächshaus.<br />
Die „Horstbildung“ ist ein deutliches Anzeichen für einen Schilfrückgang. Es entstehen<br />
wieder freie Wasserflächen. Dieser Vorgang ist schleichend und bleibt oft<br />
unbemerkt.<br />
Gute Schutzmaßnahmen gegen das Schilfsterben beim Wasserschilf wären vor allem<br />
das Fernhalten von pflanzenfressenden Vögeln und das Entfernen der abgestorbenen<br />
Halme im Winter.<br />
Literatur:<br />
BINZ-REIST, H. R. (1989): Mechanische<br />
Belastbarkeit natürlicher<br />
Schilfbestände durch Wellen, Wind<br />
und Treibgut – Veröffentlichungen<br />
des Geobotanischen Instituts der<br />
ETH Zürich 1<strong>01</strong> : 1-536<br />
JENSEN K. (2007): VDSF - Fischwaid<br />
5 / S 34-35 / 2007<br />
KOVACS M. (1988): Zusammenfassende<br />
Wertung der Ursachen des<br />
Schilfsterbens in Ungarn – Berlin,<br />
Schilf - Workshop<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
KRUG R. (2006): Nachweis genetisch<br />
und klimatisch unterschiedlicher<br />
Adventivwurzelbildung bei Schilfjung<br />
pflanzen (Phragmites australis)<br />
- Fischer & Teichwirt 11 / S 405-406<br />
/ 2006<br />
KRUG R. (2007): Schädigung von Schilfwurzeln<br />
durch Wellenschlag - Fischer<br />
& Teichwirt 9/ S 331-332 / 2007<br />
KRUG R. (2008): Untersuchungen von<br />
Schilfwurzeln und ihre Bedeutung<br />
für die Fischerei – Fischerei & Na-<br />
Ausblick<br />
Titelbericht<br />
Die rechte Pflanze wurde bei hoher Luftfeuchte gehalten und<br />
zeigte eine weitaus bessere Ausbildung der Adventivwurzeln<br />
als bei niedriger Luftfeuchte im linken Topf.<br />
Dem vielfältigen Nutzen des Schilfs steht<br />
eine hohe Störanfälligkeit im Wachstum<br />
und der Entwicklung der Pflanze gegenüber.<br />
Dies betrifft insbesondere das für<br />
bedrohte Tierarten und den Uferschutz<br />
so wertvolle Wasserschilf an unseren<br />
Seen. Eine Verbesserung der Situation<br />
kann nur durch das Verständnis für die<br />
biologischen Ansprüche sowie dem Fernhalten<br />
von negativen Einflüssen erreicht<br />
werden. Dies ist nur zu schaffen, indem<br />
die Schilfforschung fortgeführt wird und<br />
die noch offenen Fragen und Probleme in<br />
gemeinsamer Anstrengung aller Interessensgruppen<br />
gelöst werden. Schilf trägt<br />
in hohem Masse dazu bei, die zoologische<br />
Artenvielfalt zu erhalten. Je höher<br />
die Diversität an Pflanzen und Tieren an<br />
unseren Gewässern ist, desto stabiler<br />
ist letztendlich auch das Ökosystem des<br />
entsprechenden Gebietes.<br />
Reinhard Krug<br />
Bezirksfischereiverband Oberfranken<br />
turschutz VDSF-Schriftenreihe<br />
S 71 – 82 / 10/2008<br />
MELZER A. et al. (1997): Untersuchungen<br />
des Schilf rückgangs an<br />
bayerischen Seen – Bayerisches<br />
Landesamt für Umweltschutz /<br />
Schriftenreihe 141<br />
PIWERNETZ D. (2007): Zur Fischerei<br />
im Chiemsee - Fischer & Teichwirt<br />
5 / S 163-167 / 2007<br />
RODEWALD-RUDESCU L. (1972):<br />
Das Schilfrohr – E. Schweizerbartsche<br />
Verlagsbuchhandlung<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
9
10<br />
Der besondere Beitrag<br />
Der besondere Beitrag<br />
Auswirkungen umfassender Ingenieurberatung<br />
im gewerblich-industriellen Umweltschutz<br />
am Beispiel des FACE-Programms in<br />
Ägypten<br />
Einleitung<br />
Ende 2008 konnte das deutsch-ägyptische<br />
Programm FACE (Environmental<br />
Facilities for Public Sector Industries) erfolgreich<br />
mit einer Präsentation im ägyptischen<br />
Umweltministerium abgeschlossen<br />
werden. Hinter dem Programm stehen die<br />
deutsche KfW-Entwicklungsbank als Träger<br />
der finanziellen Entwicklungszusammenarbeit,<br />
fünf ausgewählte ägyptische<br />
Banken für zusätzliche zinsverbilligte<br />
Darlehen, die ägyptische Umweltbehörde<br />
EEAA (Egyptian Environ mental Affairs<br />
Agency) als Manager für Organisation<br />
und Umsetzung des Programms sowie<br />
Dorsch Consult als organisatorischer<br />
und technischer Berater. Das Beispiel<br />
veranschaulicht an einem Programm der<br />
Entwicklungszusammenarbeit, welchen<br />
Herausforderungen sich Consultants<br />
unter dem Gesichtspunkt nachhaltiger<br />
und integrierter Umweltberatung stellen<br />
müssen.<br />
Ziele<br />
Das Hauptziel des Programms definierte<br />
sich in der Unterstützung für Industriebetriebe<br />
des öffentlichen Sektors (staatseigene,<br />
später auch jüngst privatisierte<br />
Unternehmen) zur Einhaltung der gesetzlichen<br />
Umweltauflagen. Mit deutscher<br />
Finanzhilfe und Ingenieurberatung sollte<br />
den beteiligten Betrieben der Zugang zu<br />
moderner, sauberer Produktions- und<br />
Umwelttechnologie ermöglicht werden.<br />
Seit 1999 wurden dazu insgesamt 75<br />
Projekte federführend von Dorsch Consult<br />
beraten (s. Tab. 1), wobei der Aufgabenumfang<br />
im Laufe des Programms<br />
ständig erweitert wurde.<br />
Standen zunächst konkrete Maßnahmen<br />
zur Abwasserreinigung in gewerblichen<br />
und industriellen Betrieben der<br />
Nahrungs mittel- und Chemieproduktion<br />
im Vordergrund, dehnte sich der Beratungshorizont<br />
im Sinne eines integrierten<br />
Ansatzes zunehmend auf weitere Umweltmedien,<br />
auf zusätzliche gewerbliche<br />
Sektoren und auf soziale Aspekte aus.<br />
Die Befassung mit allen Dimensionen<br />
der Auswirkungen von Verbesserungen<br />
in Produktionsabläufen, sowohl bei „Endof-Pipe“-Technolgien<br />
als auch bei „In-<br />
Plant“-Prozessmodifikationen, hat hier<br />
wesentlich zum Erfolg und zur Vorbildfunktion<br />
für Nachfolgeprojekte beigetragen.<br />
Die Primärmotivation, umweltrelevante<br />
Grenzwerte einzuhalten, wurde<br />
erweitert um das Ziel betriebswirtschaftliche<br />
Vorteile für die beteiligten Unternehmen<br />
und konkrete Verbesserung der<br />
Arbeits- und Lebensbedingungen für Mitarbeiter<br />
und Anwohner zu erreichen.<br />
Aufgaben und Finanzierung<br />
Im Auftrag der ägyptischen Umweltbehörde<br />
EEAA sah sich Dorsch Consult<br />
mit einem umfassenden Aufgabenfeld<br />
konfrontiert. Zunächst stand die Unterstützung<br />
der Unternehmen bei der<br />
Tab. 1: Übersicht der durchgeführten Projekte im FACE-Programm<br />
Formulierung der Projektdefinition und<br />
der entsprechenden Anträge im Vordergrund.<br />
Später wurden die konkreten<br />
Projektangebote technisch und finanziell<br />
ausgewertet und ausgewählt. Die ständige<br />
Begleitung der Unternehmen und<br />
der Umsetzung der Maßnahmen wurde<br />
in verschiedenen Schritten bis hin zum<br />
jeweiligen Abschlussbericht zur erfolgreichen<br />
Implemen tierung und zum Betrieb<br />
der Einzelprojekte dokumentiert. Finaler<br />
Abschluss war im Jahr 2008 eine Studie<br />
zu den Auswirkungen aller Maßnahmen<br />
auf die Umwelt im Sinne einer Gesamtbetrachtung<br />
zur Umweltverträglichkeit<br />
über die Grenzen der Einzelprojekte<br />
hinweg.<br />
Die Finanzierung wurde je nach Projekt<br />
bis zu 50 % von der KfW übernommen. Bei<br />
integrierten Maßnahmen zur Steigerung<br />
der Rohstoffeffizienz im Produktionsverfahren<br />
und unmittelbaren wirtschaftlichen<br />
Vorteilen für den betreffenden Betrieb betrug<br />
die KfW-Förderrate nur 25 %. Wesentlich<br />
für die Nachhaltigkeit der Beratung,<br />
Planung und Ausführung war das<br />
Verantwortungsbewusstsein der jeweiligen<br />
Betreiber bzw. Eigentümer („responsibility<br />
of ownership“), weshalb jeweils<br />
ein Eigenanteil des Unternehmens von<br />
30 % an den Investitions kosten einzubringen<br />
war. Die restliche Finanzierungssumme<br />
musste über ein lokales Institut<br />
getätigt werden. Der Gesamtumfang der<br />
deutschen Entwicklungszusammenarbeit<br />
umfasste ca. 27 Mio. Euro finanzielle<br />
Subvention.<br />
Zudem wurde Wert gelegt auf eine begleitende<br />
Ausbildung, auf Unterstützung<br />
in der Inbetrieb nahme neuer Geräte und<br />
auf Wartungsverträge samt Trainingseinheiten<br />
für das Betriebs personal. Diese<br />
Maßnahmen wurden mit bis zu 10 % der<br />
Investsumme gefördert.<br />
Alle Einzelprojekte und Maßnahmenpakete<br />
wurden öffentlich ausgeschrieben,<br />
die Auswertung der Angebote und die<br />
Unterstützung bei der Vergabe gehörten<br />
ebenfalls zum Leistungsumfang des<br />
Consultants.<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
Abb. 1: Mehrdimensionale Wirkungen des FACE-Programms<br />
Erfolge des Programms<br />
Die Auswirkungen der intensiven Zusammenarbeit<br />
mit den Behörden, den Eigentümern<br />
und Betreibern der Produktionsanlagen<br />
zeigen sich mehrdimensio nal. Es<br />
bestätigte sich, dass durch zum Teil einfache<br />
aber durchdachte Verbesserungen im<br />
Produktions- und Betriebs ablauf nicht nur<br />
umweltrelevante Ziele erreicht wurden,<br />
sondern sich auch betriebs wirtschaftliche<br />
und soziale Vorteile ergaben (s. Abb. 1).<br />
Besonders hervorzuheben ist die Sensibilisierung<br />
der beteiligten Unternehmen<br />
für eine Lebenszyklusbetrachtung.<br />
Umweltrelevanz<br />
Das initiäre Projektziel der Einhaltung<br />
von Abwasser-Grenzwerten der industri-<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
ellen Abwasser reinigungsanlagen konnte<br />
eindrucksvoll erreicht werden. Die Abwasserqualität<br />
hinsichtlich der Parameter<br />
BSB 5 , CSB und TS verbesserte sich<br />
durch verschiedene Maßnahmen – nicht<br />
nur in der Klärtechnik – in 34 Betrieben.<br />
Eine Reduktion der Abwassermengen<br />
konnte zusätzlich in 5 Betrieben erzielt<br />
werden. Alle beteiligten Unternehmen<br />
konnten ihre Ablaufwerte entsprechend<br />
der Zielvorgabe für eine Einleitung der<br />
gereinigten Abwässer in das kommunale<br />
Abwassernetz oder zur Verwendung<br />
in der landwirtschaftlichen Bewässerung<br />
einhalten oder unterschreiten. Über 8<br />
Millionen Einwohnerwerte (CSB äq ) befinden<br />
sich nach Implementierung der<br />
Maßnahmen nun im Einklang mit den<br />
gesetzlichen Vorschriften. Zudem erga-<br />
Der besondere Beitrag<br />
ben sich Verbesserungen in der Luftreinhaltung,<br />
bei den Lärmemissionen und im<br />
Bodenschutz, die unmittelbar auch den<br />
Beschäftigten und der Bevölkerung zu<br />
Gute kamen.<br />
Betriebswirtschaftliche Vorteile<br />
Betriebswirtschaftliche Erfolge ergaben<br />
sich auf der Kostenseite infolge der Einsparung<br />
von Rohstoffen, Wasser, Energie<br />
und Reststoffen. In Einzelfällen konnte<br />
durch Eingriffe in den Produktionsablauf<br />
auf geplante weitergehende Maßnahmen<br />
zum Umweltschutz ganz verzichtet werden.<br />
Die Erhöhung der Produktionseffizienz<br />
bringt zudem langfristige Vorteile<br />
mit sich, da die Langlebigkeit der eingesetzten<br />
Maschinen erhöht wird. Darüber<br />
hinaus konnten die Endprodukte in Ihrer<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
11
12<br />
Der besondere Beitrag<br />
Abb. 2: Modifizierter Sprühkondensationsturm der Harnstoffproduktionsanlage,<br />
El Delta Fertilizer, Talka<br />
Qualität gesteigert werden, woraus sich<br />
Wettbewerbsvorteile für die beteiligten<br />
Unternehmen ergeben. Beispiele sind:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
die Frischwassernutzung konnte durch<br />
geschlossene Kreisläufe, Brauchwasserrecycling<br />
und moderne Produktionsmethoden<br />
in 23 Fabriken zum Teil<br />
um 90 % reduziert werden,<br />
die Menge der zu behandelnden Ab-<br />
wässer konnte durch o.g. Maßnahmen<br />
in 5 Fabriken um bis zu 95 % reduziert<br />
werden,<br />
Verlustreduktionen an Rohmaterialien<br />
und Endprodukten in 9 bzw. 5 Betrieben<br />
führte zu Kosteneinsparung und Umweltschutz<br />
im unmittelbaren Produktionsumfeld<br />
bzw. der Nachbarschaft,<br />
Kosteneinsparung durch Reduktion<br />
des Energiekonsums und Steigerung<br />
der Produktionseffizienz,<br />
saubere Produktionstechniken und<br />
Anlagen machten geplante Abwasserbehandlungen<br />
überflüssig oder reduzieren<br />
den Investitionsaufwand,<br />
die durchschnittliche Gesamtamor-<br />
tisation der Investments tritt bereits<br />
nach 6,9 Jahren ein.<br />
Projektbeispiele<br />
Die folgenden zwei Projektbeispiele<br />
ver deutlichen in besonderer Weise den<br />
gleich zeitigen Nutzen für die Menschen,<br />
die Umwelt wie auch in betriebswirtschaftlicher<br />
Hinsicht.<br />
l Delta Co. for Fertilisers<br />
& Chemicals, Talka<br />
Die Produktionsanlage<br />
in Talka ist eine von fünf<br />
Fertigungsanlagen der<br />
Delta Corporation, die zur<br />
Staatsholding Company<br />
for Chemical Industries<br />
gehört und Düngemittel<br />
und Chemieprodukte herstellt.<br />
Die Fabrik produziert<br />
Harnstoff, Ammoniak und<br />
Salpetersäure (s. Abb. 2).<br />
Die Hauptziele im Rahmen<br />
des FACE-Programms<br />
umfassten die Reduktion<br />
der hohen Harnstoff- (500<br />
mg/l) und Ammoniak-Konzentrationen<br />
(40.000 mg/l)<br />
im Ablauf, die damit deutlich<br />
außerhalb der gesetzlichen<br />
Grenzwerte lagen,<br />
die Wiedergewinnung von<br />
Ammoniak aus dem Abwasser<br />
und Einbringung<br />
in den Produktions zyklus<br />
und die Verwendung des<br />
gereinigten Abwassers in<br />
der landwirtschaftlichen<br />
Bewässerung.<br />
Im Rahmen von durchgeführten<br />
Maßnahmen zur<br />
„Cleaner Production“ wurde<br />
die bestehende Anlage<br />
zur Ammoniak-Rückgewinnung mit zwei<br />
neuen Anlagen in der Harnstoff- und in<br />
der Ammoniakproduktion ausgerüstet,<br />
womit ein Ablaufgrenzwert für beide Komponenten<br />
von 5 mg/l eingehalten werden<br />
kann (laut Messwerten vom März 2008:<br />
zwischen 0 and 1 mg/l unter normalen<br />
Bedingungen). Das gereinigte Abwasser<br />
wird anschließend zur Bewässerung von<br />
landwirtschaftlichen Flächen in unmittel-<br />
barer Umgebung eingesetzt. Die positiven<br />
finanziellen Folgen sind:<br />
• Wiedergewinnung von Ammoniak<br />
in Höhe von 13.305 t/a, das nun zu<br />
21.289 t/a Harnstoff verarbeitet wird,<br />
• Harnstoffwiedergewinnung in Höhe<br />
von 1.584 t/a,<br />
• ökonomischer Nutzen durch das Harnstoffrecycling<br />
in Höhe von ca. 2,8 Mio.<br />
USD/a,<br />
• Wiederverwendung von 960 m³/d geklärtem<br />
Abwasser für die Heizkesselspeisung<br />
und dadurch entsprechende<br />
Frischwassereinsparung.<br />
Nile Oil & Detergent Co., Mostorod<br />
Die Fabrik in Mostorod produziert hauptsächlich<br />
Seife, Sulfonsäure und Waschmittel.<br />
Die Pro duktpalette wird ergänzt<br />
durch pflanzliche Öle, Glycerin, Tierfutter<br />
und Kosmetika.<br />
Die Hauptziele im Rahmen des FACE-<br />
Programms waren die Reduktion der<br />
hohen hydraulischen und organischen<br />
Abwasserfrachten, die Reduktion des<br />
Frischwasserverbrauchs, die Erneuerung<br />
und Ergänzung der Industriekläranlage<br />
zur Einhaltung der gesetzlichen Abwassergrenzwerte<br />
und eine Verbesserung<br />
der Umwelt- und Arbeitsbedingungen in<br />
der Waschmittelproduktionsanlage.<br />
Die unter dem Hauptgesichtpunkt “Cleaner<br />
Production” durchgeführten Teilprojekte<br />
umfasste u.a. die Installation von<br />
drei Kühltürmen mit geschlossenen Wasserkreisläufen,<br />
womit der Frisch wasserkonsum<br />
auf nunmehr nur 10 % des ursprünglichen<br />
Tagesverbrauchs reduziert<br />
werden konnte (von über 13.000 m³/d auf<br />
aktuell 1.300 m³/d).<br />
Die Installation von Luftfiltern und Auffangeinrichtungen<br />
zur Rückgewinnung<br />
des Endprodukts Waschpulver bewirkte<br />
eine erhebliche Verbesserung der Luft-<br />
Abb. 3: Neuer Luftfilter zur Waschpulverrückgewinnung, Nile Oil & Detergents,<br />
Mostorod<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
qualität auf dem Werksgelände sowie<br />
im Umfeld durch Rückgewinnung von<br />
Waschpulverfeinstaub. Die zuvor bestehende<br />
gesund heits gefährdende Feinstaubbelastung<br />
für die Werksarbeiter und<br />
benachbarten Anwohner konnte durch<br />
diese Maßnahme in einen finanziellen<br />
Vorteil umgekehrt werden (s. Abb. 3).<br />
Unter dem Programmschwerpunkt „Abwasserbehandlung“<br />
wurden verschiedene<br />
Anlagenteile zur Abwasserreinigung<br />
neu installiert. Damit ist es gelungen,<br />
die organische Abwasserfracht deutlich<br />
zu reduzieren (den BSB 5 auf nun < 320<br />
mg/l) und die gesetzlichen Grenzwerte<br />
für den Klär anlagen ablauf in das öffentliche<br />
Abwassernetz einzuhalten (s Abb.<br />
4 und 5).<br />
Die damit verbundenen positiven betriebswirtschaftlichen<br />
Folgen sind<br />
• jährliche Mehreinnahmen von über<br />
220.000 Euro durch Waschpulverrückgewinnung<br />
von 600 t/d und<br />
• jährliche Einsparungen von über<br />
715.000 Euro durch Reduktion des<br />
Wasserverbrauchs.<br />
Fazit und Ausblick<br />
Alle durchgeführten Projekte wurden zur<br />
vollen Zufriedenheit der Beteiligten implementiert,<br />
weil sich die Wirkungen alle<br />
vorteilhaft für den Menschen ergänzten.<br />
Teilweise waren diese Vorteile zu Beginn<br />
noch nicht absehbar bzw. im einzelnen<br />
Projektfokus. Derzeit läuft bereits das<br />
Nachfolge programm, ausgerichtet auf<br />
rein private, mittelständische Betriebe,<br />
mit allerdings wesentlich geringerem<br />
Fördervolumen.<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Es ist deutlich geworden, dass das<br />
FACE-Programm Modellcharakter für<br />
Entwicklungs- und Schwellenländer<br />
hat, da nach wie vor ein hoher Bedarf<br />
an Maßnahmen zur Steigerung der<br />
Rohstoff- und Energieeffizienz im industriell/gewerblichen<br />
Sektor vorliegt.<br />
Deutsches Know-how kann hier einen<br />
wertvollen Beitrag leisten, insbesondere<br />
in der Verfolgung langfristiger und nachhaltiger<br />
Ziele, wenn ein landestypischer<br />
Beratungsansatz gelingt. Dabei hilft<br />
auch das vielfältige Angebot an <strong>DWA</strong>-<br />
Regelwerken, das branchentypische<br />
Empfehlungen bereithält. Im Einzelfall<br />
muss mit Augenmaß ein Kompromiss<br />
zwischen Erfordernis, Finanzierbarkeit<br />
und Beherrschbarkeit eingegangen<br />
Abb. 5: Neu installierte Kammfilterpresse, Nile Oil & Detergents, Mostorod<br />
Abb. 4: Erweiterte Industriekläranlage Nile Oil & Detergents, Mostorod<br />
Der besondere Beitrag<br />
werden, der im FACE-Programm überwiegend<br />
gelang.<br />
KfW und Dorsch Consult wurden für das<br />
langjährige, erfolgreiche Engagement<br />
im Rahmen dieses Programms mit einer<br />
Auszeichnung durch den ägyptischen<br />
Umweltminister geehrt. Der Projekterfolg<br />
kam maßgeblich durch unsere langjährige<br />
Vorort-Präsenz in Ägypten mit einer<br />
Niederlassung in Kairo zustande. Zudem<br />
wurden durch die Anwesenheit des KfW-<br />
Programm-Managers in Kairo Transaktionskosten<br />
und –zeit eingespart, was der<br />
Umsetzung der Projekte zu Gute kam.<br />
Dr.-Ing. Richard J. Vestner<br />
Dipl.-Ing. Bernd Müssig<br />
Dorsch Consult GmbH, München<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
13
14<br />
Veranstaltungen<br />
Veranstaltungen<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
Die Flussauen Mitteleuropas sind in den vergangenen 150 Jahren stark verändert<br />
worden, denn sie waren schon immer bevorzugte Siedlungsgebiete.<br />
Durch den Druck von Landwirtschaft, Verkehr und Industrie, sowie von<br />
Siedlung und Gewerbe sind ihre Wasserläufe oft gestreckt und ausgebaut,<br />
ihre Überschwemmungsflächen kultiviert und ausgedeicht worden. Querbauwerke<br />
in den Flüssen, Brücken und Dämme beeinträchtigen zusätzlich<br />
die natürliche Funktion der Auen.<br />
Inzwischen ist man sich darüber im Klaren, dass Auen nicht allein der Nutzung<br />
durch den Menschen dienen, sondern dass sie in ihrer ursprünglichen<br />
Gestaltung für den Schutz vor Hochwasser unabdingbar und für das Funktionieren<br />
der Ökosysteme unverzichtbar sind. Dort treffen – wie an kaum einem<br />
anderen Ort – Belange des Naturschutzes und der Wasserwirtschaft<br />
aufeinander, die es vor dem Hintergrund der Erhaltung von Biodiversität und<br />
des Hochwasserschutzes abzustimmen gilt.<br />
Seit wenigen Jahrzehnten werden Lösungen erarbeitet und an Beispielen in<br />
der Praxis erprobt. Erste Ergebnisse liegen bereits aus einigen Bundesländern<br />
und dem Ausland vor<br />
Das Symposium widmet sich diesem aktuellen Thema in einer Phase, die<br />
vom Wandel gekennzeichnet ist. Was muss dabei alles beachtet werden?<br />
Was gibt es für Erfahrungen? Aus unterschiedlichen Blickwinkeln sollen wissenschaftliche<br />
Grundlagen betrachtet, mögliche Lösungswege aufgezeigt,<br />
verschiedene Beispiele aus dem In- und Ausland vorgestellt und wertvolle<br />
Anregungen für die eigene Arbeit gegeben werden.<br />
Die Veranstaltung bietet ein Forum für Fachleute aller betroffenen Fachdisziplinen<br />
aus Verwaltung, Ingenieurpraxis, Kommunen, Verbänden und Forschung,<br />
die sich aktuelles und notwendiges Wissen aneignen und zielgerichtet<br />
nutzen wollen.<br />
Veranstalter:<br />
Angewandte Physische Geographie Bayerisches Staatsministerium für Umwelt<br />
und Gesundheit<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Veranstaltungen<br />
Internationales Symposium<br />
Auen und Hochwasser<br />
10.<br />
11.<br />
Februar<br />
2<strong>01</strong>0<br />
in der Kolpingakademie<br />
in Ingolstadt<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
15<br />
Wasserwirtschaft und Ressourcenschutz<br />
Mitwirkende Fachverbände: Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband, Schweizerischer Wasserwirtschaftsverband,<br />
Wasserwirtschaftsverband Baden-Württemberg e.V.<br />
Weitere Informationen unter: www.auen-und-hochwasser.de
<strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion<br />
16<br />
In eigener Sache<br />
In eigener Sache<br />
<strong>DWA</strong>-Fachexkursion nach Unterfranken<br />
Die diesjährige 3-tägige Fachexkursion<br />
führt uns vom 6. bis 8. Juli <strong>2009</strong> nach<br />
Nordbayern. Unser Bus startet in München<br />
und fährt auf der A9 über Nürnberg<br />
in Richtung Schweinfurt. In Abstimmung<br />
mit unserer Geschäftsstelle kann auf<br />
der Strecke zugestiegen werden. Die<br />
Fahrtkosten für den Bus einschließlich<br />
der Kosten für die Führungen betragen<br />
für <strong>Mitglieder</strong> 45 €, für Nichtmitglieder<br />
65 €.<br />
In Fladungen, der nördlichsten Gemeinde<br />
Bayerns, haben wir im Hotel „Sonnentau“<br />
Zimmer vorreserviert, die baldmöglichst<br />
fest gebucht werden müssen. Deshalb<br />
sind Anmeldungen für die Fachexkursion<br />
unserer Geschäftsstelle bis spätestens<br />
12. Juni <strong>2009</strong> zuzuleiten. Je nach Ausstattung,<br />
Lage und Verfügbarkeit kostet<br />
die Übernachtung mit Frühstücksbüffet<br />
im DZ pro Person zwischen 42,00 € und<br />
47,50 € und im EZ zwischen 35,50 €<br />
und 46,00 €. Die Zimmer werden erst bei<br />
Ankunft im Hotel verteilt, die Vorreservierung<br />
einer bestimmten Kategorie ist nicht<br />
möglich. Die Hotelkosten sind vor Ort zu<br />
bezahlen, für die Fahrtkosten erhalten Sie<br />
nach Ihrer Anmeldung eine Rechnung von<br />
unserer Geschäftsstelle. Die Weinverkostung<br />
mit Brotzeit am 7. Juli ist bestellt, die<br />
Kosten betragen 18 € pro Person und<br />
sind extra zu bezahlen. Nichtmitglieder<br />
sind wie immer bei allen unseren Veranstaltungen<br />
herzlich willkommen.<br />
Mobiler Hochwasserschutz für Bad Kissingen<br />
Der Ellertshäuser See ist die erste Station unserer Fachexkursion<br />
Programm<br />
Montag, 6. Juli <strong>2009</strong><br />
09.30 Uhr Abfahrt am alten botanischen<br />
Garten in der Elisenstraße<br />
13.00 Uhr Eintreffen am Ellertshäuser<br />
See, Mittagessen (Grillen)<br />
in der Seemeisterstelle zum<br />
Selbstkostenpreis, Besichtigung<br />
der technischen Einrichtungen<br />
der Seebelüftung<br />
und des Sperrenbauwerks.<br />
15.00 Uhr Weiterfahrt nach Zell, Lkr.<br />
Schweinfurt. Besichtigung<br />
des Hochwasserschutzdamms<br />
für Zell.<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
<strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion
<strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion<br />
Umgehungsgerinne für die Stauanlage Randersacker<br />
16.00 Uhr Weiterfahrt nach Ostheim<br />
vor der Rhön, Besichtigung<br />
der Hochwasserschutzanlagen<br />
für die Stadt und Besuch<br />
der größten Kirchenburg<br />
Deutschlands mit Führung.<br />
Weiterfahrt nach Fladungen.<br />
19.00 Uhr Ankunft im Hotel Sonnentau,<br />
Abendessen und Übernachtung<br />
im Hotel.<br />
Dienstag, 7. Juli <strong>2009</strong><br />
08.00 Uhr Fahrt zum Informationszentrum<br />
Biosphärenreservat<br />
Rhön. Rundgang durch das<br />
„Schwarze Moor“ mit fachkundiger<br />
Führung. Besichtigung<br />
der ehemaligen DDR-<br />
Grenzanlagen.<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
10.30 Uhr Weiterfahrt über die Hochrhönstraße<br />
auf den Kreuzberg.<br />
Kurzer Aufstieg zum<br />
Gipfel und Besuch der<br />
Klosterkirche.<br />
12.00 Uhr Mittagessen im Kloster<br />
Kreuzberg (eigene Brauerei)<br />
13.30 Uhr Weiterfahrt nach Bad<br />
Kissingen<br />
14.15 Uhr Besichtigung der technischen<br />
Anlagen des alten Luitpoldsprudels<br />
und der Anlagen<br />
zur Zuleitung des Heilwassers<br />
nach Bad Kissingen.<br />
15.30 Uhr Führung mit Erläuterung der<br />
Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
für Bad Kisssingen unter<br />
besonderer Berücksichtigung<br />
der Heilquellen.<br />
In eigener Sache<br />
17.30 Uhr Weiterfahrt nach Hammelburg,<br />
älteste Weinstadt<br />
Frankens.<br />
18.30 Uhr Weinverkostung mit Brotzeit<br />
im Gewölbekeller des historischen<br />
Rathauses.<br />
21.30 Uhr Rückfahrt nach Fladungen.<br />
Übernachtung im Hotel<br />
Mittwoch, 8. Juli <strong>2009</strong><br />
08.00 Uhr Abfahrt vom Hotel nach Ostheim<br />
08.30 Uhr Besuch der „Bionade“-Brauerei.<br />
(Bionade ist ein neues<br />
alkoholfreies Erfrischungsgetränk,<br />
das rein biologisch<br />
hergestellt wird).<br />
10.30 Uhr Weiterfahrt nach Würzburg<br />
11.30 Uhr Besichtigung der Hochwasserschutzeinrichtungen<br />
für<br />
die Stadt<br />
12.30 Uhr Mittagessen in der Altstadt<br />
13.30 Uhr Weiterfahrt nach Randersacker,<br />
Besichtigung des<br />
Umgehungsgerinnes für die<br />
Staustufe als Beispiel für<br />
die Durchgängigkeit eines<br />
Fließgewässers<br />
15.00 Uhr Rückfahrt nach München<br />
ca. 19.30 Uhr Ankunft in München<br />
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
Ich bin an der <strong>DWA</strong>-Fachexkursion interessiert und melde mich mit ....... Person(en) an.<br />
Bitte senden Sie uns diesen Abschnitt bis spätestens 12.06.<strong>2009</strong> zu<br />
Anmeldung bitte an die Geschäftsstelle des <strong>DWA</strong>-Landesverbands Bayern, Friedenstraße 40, 81671 München schicken oder faxen (Fax (089) 233 62595)<br />
------------------------------ ------------------------------ -------------------------<br />
Name Vorname Titel / Funktion<br />
------------------------------ ------------------------------ -------------------------------------------------------------------<br />
Straße PLZ / Ort Datum / Unterschrift<br />
------------------------------ ------------------------------ -------------------------------------------------------------------<br />
Tel. Fax E-Mail<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
17<br />
<strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion ••••• <strong>DWA</strong>-Fachexkursion
18<br />
In eigener Sache<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband stellt sich bei Bayerns neuem Umweltminister Dr. Markus<br />
Söder vor<br />
Dr. Markus Söder ist seit Oktober 2008<br />
als neuer Staatsminister für Umwelt<br />
und Gesundheit (StMUG) im Amt. Auf<br />
seine Einladung hin trafen sich am 02.<br />
März <strong>2009</strong> die Herren Prof. F. Wolfgang<br />
Günthert und Hermann Klotz vom<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern mit ihm zu<br />
einem ersten Informations- und „Kennenlerngespräch“.<br />
Weitere Vertreter des<br />
StMUG, die ebenfalls am Gespräch teilgenommen<br />
haben, waren der Amtschef<br />
des Ministeriums MD Wolfgang Lazik und<br />
der Abteilungsleiter „Wasserwirtschaft“<br />
MDgt Dr.-Ing. Martin Grambow.<br />
Zu Anfang des Gespräches erläuterte<br />
Prof. Günthert Herrn Staatsminister<br />
Söder die Tätigkeitsfelder und Aufgaben<br />
des <strong>DWA</strong>-Landesverbandes Bayern. Dabei<br />
hob er die große Bedeutung der guten<br />
Zusammenarbeit zwischen dem Landesverband<br />
Bayern der <strong>DWA</strong> und dem Bayer.<br />
Umweltministerium hervor. Prof. Günthert<br />
bedankte sich für die Unterstützung der<br />
bayerischen Umweltverwaltung, insbesondere<br />
der Wasserwirtschaftsämter<br />
und des Landesamtes für Umwelt in der<br />
ehrenamtlichen Tätigkeit des Landesverbandes,<br />
in der beide Seiten von einander<br />
profitieren können.<br />
Anschließend wurden aktuelle Fragen<br />
aus der Wasserwirtschaft diskutiert, wobei<br />
Herrn Staatsminister Söder vor allem<br />
die Themen „Innovative Technologien“,<br />
„Kanalsanierung im öffentlichen Bereich“,<br />
„Dichtheitsprüfung und Sanierung<br />
privater Grundstücksentwässerungsanlgen“,<br />
„Bioabfall, Biogas und Kompostierung“,<br />
„Klimaerwärmung und deren Auswirkungen<br />
in der Fläche und in bebauten<br />
Gebieten“, „Unterstützung und Beratung<br />
Kurs Grundlagen für den Kläran lagenbetrieb<br />
vom 16.11. – 20.11.<strong>2009</strong><br />
vom 23.11. – 27.11.<strong>2009</strong><br />
Der 5-tägige Kurs vermittelt die Grundlagen<br />
für den Betrieb, die Wartung und<br />
die Instandhaltung in einer mechanisch/<br />
biologischen Kläranlage.<br />
Kurs Grundlagen für den Kanal betrieb<br />
vom 24.11. – 27.11.<strong>2009</strong><br />
Der 3½-tägige Kurs vermittelt dem Betriebspersonal<br />
von Abwasserableitungsanlagen<br />
Kenntnisse im Kanalbetrieb, wie<br />
es im Kursprogramm der <strong>DWA</strong> beschrieben<br />
ist.<br />
Der bayerische Umweltminister Dr. Markus Söder (links) mit dem <strong>DWA</strong>-Landesverbandsvorsitzenden<br />
Prof. F. Wolfgang Günthert<br />
der Kommunen beim Thema Hochwasserschutz“<br />
sowie „Benchmarking“ und<br />
„interkommunale Zusammenarbeit vor<br />
dem Hintergrund der EU-Regelungen“<br />
von Bedeutung waren.<br />
Prof. Günthert konnte hierbei die Standpunkte<br />
der <strong>DWA</strong> zu den jeweiligen Fachthemen<br />
darlegen. Der <strong>DWA</strong>-Landesverband<br />
kann einen wichtigen Beitrag als<br />
Informationsplattform bei Kursen und Seminaren,<br />
in der Fort- und Weiterbildung,<br />
dem kommunalen Erfahrungsaustausch<br />
und bei den Kanal- und Kläranlagen-<br />
Nachbarschaften leisten.<br />
Veranstaltungskalender des <strong>DWA</strong>-Landesverbandes Bayern – 2. Halbjahr <strong>2009</strong><br />
Kurs Grundlagen für naturnahe Abwasseranlagen<br />
vom 05.10. – 06.10.<strong>2009</strong><br />
Der 2-tägige Kurs vermittelt Grundkenntnisse<br />
und –fertigkeiten für den ordnungsgemäßen<br />
Betrieb naturnaher Anlagen<br />
(Abwasserteiche, Pflanzenbeetanlagen).<br />
Kurs Kleinkläranlagen – Betrieb und<br />
Wartung in Bayern<br />
vom 07.10. – 09.10.<strong>2009</strong><br />
Der 3-tägige Kurs vermittelt rechtliche,<br />
verfahrens-, maschinen- und messtechnische<br />
Kenntnisse für eine regelgerechte<br />
Wartung von Kleinkläranlagen mit biologischer<br />
Stufe. Das Gelernte wird an einem<br />
Praxistag vertieft.<br />
Am Ende des Gesprächs bekräftigten<br />
Herr Staatsminister Söder und Prof. Günthert<br />
ihre Absicht, die gute Zusammenarbeit<br />
im Bereich „Gewässerschutz“ zwischen<br />
dem Umweltministerium und dem<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern auch zukünftig<br />
weiter zu führen. Darüber hinaus<br />
soll die Kooperation im Bereich „Gewässer“<br />
als wichtiges wasserwirtschaftliches<br />
Themenfeld weiter intensiviert werden.<br />
Hermann Klotz<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
Kurs Betrieb von SBR – Anlagen<br />
am 06.10.<strong>2009</strong><br />
Schwerpunkte des 1-tägigen Kurses<br />
sind betriebliche Gesichtspunkte sowie<br />
praxisnahe verfahrenstechnische Besonderheiten<br />
des SBR-Verfahrens.<br />
Kurs MSR – Technik und Online – Analytik<br />
vom 23.09. – 24.09.<strong>2009</strong><br />
Der 2-tägige Kurs zeigt die Möglichkeiten<br />
und Grenzen der Online-Analytik bei<br />
der C-, N- und P-Bestimmung im Vollzug<br />
der EÜV in der Abwasserreinigung aus<br />
der praktischen Erfahrung der Anwender<br />
auf.<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
Aufbaukurs „Mikroskopische Untersuchung<br />
von belebtem Schlamm und<br />
Biofilmen“<br />
vom 06.10. – 07.10.<strong>2009</strong><br />
Der 2-tägige Kurs soll zur Vertiefung der<br />
mikroskopischen Kenntnisse von ein- und<br />
mehrzelligen Mikroorganismen dienen.<br />
Außerdem zur Bewertung biologischer<br />
Schlämme und Biofilme aus aeroben,<br />
anoxischen und z.T. anaeroben Stufen<br />
von Abwasseranlagen mit N- und P-Elimination,<br />
sowie weiteren verschiedenen<br />
Abwasserreinigungsverfahren.<br />
Kommunaler Erfahrungsaustausch<br />
• am 8. und 9. Juli <strong>2009</strong> in Fürth für die<br />
sog. Große Gruppe (größere Städte<br />
und Kommunen)<br />
• im November <strong>2009</strong> für die sog. Kleinen<br />
Gruppen (Nord/Ost/Süd)<br />
Fragestellungen der Mitgliedsgemeinden<br />
werden erörtert, diskutiert und beantwortet.<br />
Die Beiträge decken das gesamte<br />
<strong>DWA</strong>-Kanal- und Kläranlagen-Nachbarschaften<br />
Tagung der Nachbarschaftslehrer – „Multiplikatorenschulung“ für den Gewässerschutz<br />
Am 11. und 12. Februar <strong>2009</strong> fand in<br />
München die jährliche Besprechung<br />
der Lehrerinnen und Lehrer der Kanal-<br />
und Kläranlagen-Nachbarschaften<br />
statt. Die Nachbarschaftslehrer erhielten<br />
zahlreiche, aktuelle Informationen zum<br />
Betrieb von Abwasseranlagen, die für<br />
die Nachbarschaftsarbeit genutzt werden<br />
können. Man kann diese Tagung<br />
auch als „Multiplikatorenschulung“ für<br />
den Gewässerschutz verstehen, da die<br />
Nachbarschaftslehrer ihr Wissen an das<br />
Betriebspersonal der rund 1.800 bayerischen<br />
Abwasseranlagen der Nachbarschaften<br />
weitergeben werden.<br />
Es wurden u. a. folgende Themen behandelt:<br />
• Sanierung von Schachtabdeckungen<br />
• Fremdwasserbestimmung<br />
• Fremdwassersanierung<br />
• Funktionsstörungen auf Kläranlagen<br />
• Energieoptimierung auf Kläranlagen<br />
• Ertüchtigung von Abwasserteichen<br />
• Einsatz biologisch wirksamer Zusatzstoffe<br />
• Interne Qualitätskontrolle (IQK)<br />
• Klärschlammkonzepte<br />
Ein wichtiges Anliegen der Lehrerbesprechung<br />
war außerdem der Erfahrungsaustausch<br />
über die Nachbarschaftsarbeit<br />
im letzten Jahr. Erstmalig wurde bei der<br />
Lehrerbesprechung ein Workshop integriert,<br />
bei dem in fünf kleinen Gruppen<br />
über die Optimierung der Gestaltung von<br />
Nachbarschaftstagen diskutiert wurde.<br />
Dank des engagierten und motivierten<br />
Einsatzes der Lehrerinnen und Lehrer<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Spektrum der Abwasserbeseitigung ab<br />
– technisch, rechtlich, betriebswirtschaftlich<br />
und organisatorisch.<br />
Erfahrungsaustausch der Bayer. Ingenieurbüros<br />
Im Juni/Juli oder November <strong>2009</strong><br />
Der Erfahrungsaustausch ist ein kostenfreier<br />
Service für alle rund 300 bayer.<br />
Ingenieurbüros, die förderndes Mitglied<br />
sind. Themen sind u. a.: Projektbesichtigungen,<br />
rechtliche Neuerungen u.v.m.<br />
Das Treffen dient aber auch des Austausch<br />
und Wissenstransfer.<br />
Informationsveranstaltung „20 Jahre<br />
Retentionsbodenfilter – Bilanz eines Verfahrens<br />
zur Regenwasserbehandlung“<br />
am <strong>01</strong>. Oktober <strong>2009</strong> in Monheim<br />
Vor gut 20 Jahren wurde dieses Verfahren<br />
erstmalig angewandt. Die Veranstaltung<br />
spannt den Bogen von den verschiedenen<br />
Etappen dieses Verfahrens über die<br />
Workshop der Nachbarschaftslehrer während der Tagung<br />
erfreut sich das Weiterbildungsangebot<br />
der Kanal- und Kläranlagen-Nachbarschaften<br />
nach wie vor sehr großer Beliebtheit.<br />
An den Nachbarschaftstagen<br />
des letzten Jahres gab es eine Rekordbeteiligung<br />
von 6.068 Teilnehmern. Niemals<br />
zuvor in der 36-jährigen Geschichte<br />
der Nachbarschaften besuchten so viele<br />
Betriebsleute die Nachbarschaftstreffen.<br />
Vorteile der Nachbarschaften sind zweifellos<br />
die kostengünstige Fortbildung und der<br />
Erfahrungsaustausch des Betriebspersonals<br />
sowie die Nachbarschaftshilfe, die<br />
auch außerhalb der Nachbarschaftstage<br />
geleistet wird. An dieser Stelle möchten<br />
wir nochmals darauf hinweisen, dass sich<br />
In eigener Sache<br />
aktuellen Anwendungsgebiete bis hin<br />
zum Ausblick in die zukünftige Entwicklung.<br />
Ziel ist es, interessierten Fachleuten<br />
u.a. aus der Wasserwirtschaftsverwaltung<br />
oder von Ingenieurbüros einen<br />
umfassenden Überblick über die Erfahrungen<br />
mit dieser Art der Regenwasserbehandlung<br />
zu geben und diese auch<br />
zu diskutieren. Die Besichtigung des<br />
entsprechenden Retentionsbodenfilters<br />
in Monheim rundet das Seminar ab.<br />
Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten:<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern,<br />
Friedenstraße 40,<br />
81671 München<br />
Tel. 089/233-62590; Fax 089/233-62595<br />
E-Mail: info@dwa-bayern.de<br />
oder im Internet unter<br />
www.dwa-bayern.de/veranstaltungen/<br />
exkursionen<br />
diese Vorteile nicht nur den Betreibern<br />
kommunaler Kläranlagen bieten. Auch<br />
Kanalnetzbetreiber ohne eigene Kläranlage<br />
und Gewerbe- und Industriebetriebe<br />
mit einer eigenen Abwasserbehandlungsanlage<br />
und/oder einem Kanalnetz können<br />
an den Nachbarschaften teilnehmen und<br />
von unseren Angeboten profitieren.<br />
Wollen Sie mehr über die Kanal- und<br />
Kläranlagen-Nachbarschaften erfahren?<br />
Besuchen Sie uns doch im Internet unter<br />
www.dwa-bayern.de.<br />
Hardy Loy<br />
München<br />
Leiter der Nachbarschaften<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
19
20<br />
In eigener Sache<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverbandstagung Bayern mit Bundestagung und Fachausstellung<br />
am 27. und 28. Oktober <strong>2009</strong> in Augsburg<br />
„Wasserwirtschaft im Blickpunkt – Chance und Herausforderung“<br />
Die <strong>DWA</strong> tagt in der Heimat der Augsburger<br />
Puppenkiste und der Fugger. Traditionell<br />
findet heuer wieder die Jahrestagung<br />
des <strong>DWA</strong>-Landesverbandes Bayern statt.<br />
Dazu laden wir Sie herzlich am 27. und<br />
28. Oktober <strong>2009</strong> in die Kongresshalle<br />
nach Augsburg ein.<br />
Eine Besonderheit in diesem Jahr ist<br />
die gemeinsame Durchführung mit der<br />
<strong>DWA</strong>-Bundestagung.<br />
Wir wollen die Ressource Wasser in<br />
den Blickpunkt rücken und betrachten<br />
in zwei parallel stattfindenden Seminarreihen<br />
Schwerpunktthemen aus den<br />
Bereichen Gewässerschutz und Wasserwirtschaft.<br />
Über neue rechtliche<br />
Grundlagen und Rahmenbedingungen<br />
wird ebenso informiert wie über die EG<br />
Hochwasserrichtlinie, Umsetzung der<br />
Wasserrahmenrichtlinie oder kleine<br />
Hochwasserrückhaltebecken. Hierbei<br />
steht der praktische Nutzen für die Fachleute<br />
aus den Kommunen, Behörden und<br />
Ingenieurbüros stets im Vordergrund.<br />
Am ersten Tag leitet ein gemeinsamer<br />
Vortragsblock für die „Wasserwirtschaftler“<br />
und die „Gewässerschützer“ zu den<br />
Themen EU-Wasserrahmenrichtlinie und<br />
50 Jahre internationaler Gewässerschutz<br />
für den Bodensee die Veranstaltung ein.<br />
Am zweiten Tag wird der Bayerische<br />
Umweltminister Dr. Markus Söder mit<br />
einem politischen Festvortrag die Vortragsreihen<br />
eröffnen.<br />
Die Fuggerei – die älteste Sozialsiedlung<br />
der Welt<br />
Hier einige Auszüge aus dem Programm:<br />
• Klimawandel – wasserwirtschaftliche<br />
Herausforderungen<br />
• Beitrags- und Gebührensatzung –<br />
Kostendeckung, aber wie?<br />
• Neues von der Abwasser abgabe<br />
• Zustand der Kanalisation in Bayern<br />
Altstadt von Augsburg mit Blick auf Rathaus und Perlachturm<br />
• Standards und Kosten bei Inspektion<br />
und Sanierung von Kanälen der<br />
Grund stücks entwässerungsanlagen<br />
• Klimaerwärmung und Kanal dimen sionierung<br />
• Co-Vergärung und ihre Eingliederung<br />
in den Kläranlagenbetrieb<br />
• Reduzierung des Energiebezugs von<br />
Kläranlagen – praktikable Ansätze und<br />
Beispiele<br />
• Unfälle mit Kraftstoffen und Chemikalien<br />
• Umsetzung der Hoch wasserrichtlinie<br />
• Hochwassergefahrenkarten in Bayern<br />
• Umsetzung der EU-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie<br />
• Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie<br />
an Gewässern dritter Ordnung<br />
– ein Handlungsfeld für Planer und<br />
Kommunen<br />
• Konstruktive Gestaltung kleiner Rückhaltebecken<br />
• Betrieb kleiner Hochwasserrückhaltebecken<br />
aus kommunaler Sicht<br />
• u.v.m.<br />
Ein weiteres interessantes Angebot bieten<br />
wir am Nachmittag des ersten Tages<br />
an. Für das Fachpersonal der Landratsämter<br />
und Wasserwirtschaftsämter<br />
sowie für Private Sachverständige aus<br />
der Wasserwirtschaft und weitere interessierte<br />
Fachleute wird ein Workshop<br />
zum neuen Internetportal „Kleinkläranlagen<br />
in Bayern“ durchgeführt. Es wird<br />
die Handhabung des Portals erklärt sowie<br />
an praktischen Beispielen demonstriert.<br />
Auftretende Fragen werden diskutiert<br />
und geklärt.<br />
Begleitet wird die Tagung auch in diesem<br />
Jahr von einer Fachausstellung, bei der<br />
rund 75 Firmen über ihre Angebotspalette,<br />
Produkte und Dienstleistungen informieren.<br />
Für ausführliche Fachgespräche<br />
mit den Ausstellern bieten die Pausen<br />
ausreichende Möglichkeiten.<br />
Zum Abschluss der Tagung finden zwei<br />
interessante Fachexkursionen statt: Ziel<br />
der Fachexkursion mit dem Schwerpunkt<br />
„Abwasser“ ist die Kläranlage Augsburg,<br />
die interessante Anregungen und Beispiele<br />
zur Betriebsoptimierung geben<br />
kann. Mit dem Projekt „Wertach vital“<br />
wollen der Freistaat Bayern und die Stadt<br />
Augsburg die Wertach wieder in einen<br />
naturnahen Zustand bringen.<br />
Abgerundet wird die Tagung durch ein attraktives<br />
Rahmenprogramm – z. B. dem<br />
Besuch der Ausstellung „WasserWissen,<br />
die wunderbare Welt des Wassers“ der<br />
DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt),<br />
die später auch noch in den Räumen des<br />
Bayer. Landesamtes für Umwelt zu sehen<br />
sein wird.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie beim:<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern,<br />
Friedenstraße 40,<br />
81671 München<br />
Tel: 089/233-62590; Fax: 089/233-62595<br />
E-Mail: info@dwa-bayern.de<br />
Oder auch im Internet unter:<br />
www.dwa-bayern.de/Veranstaltungen/<br />
Tagung<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
Aufgrund der erfolgreichen Veranstaltungen<br />
der letzten Jahre führt der<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern am 29.<br />
und 30. Juni <strong>2009</strong> wieder eine Fachexkursion<br />
speziell für junge Wasserwirtschaftler<br />
unter 30 Jahren (Auszubildende<br />
zur Fachkraft für Abwassertechnik<br />
bzw. Rohr- Kanal- und Industrietechnik,<br />
Ver- und Entsorger, Abwassermeister,<br />
Studierende bzw. Absolventen von<br />
Hochschulen u. a.) durch.<br />
Bei der Exkursion werden verschiedene<br />
Objekte (Wasserkraft, Abwasserbe handlung,<br />
Gewässerrenaturierung, Industrietechnik<br />
u. a.) besichtigt und Gespräche<br />
mit führenden Personen aus den jeweiligen<br />
Unternehmen geführt. Die Fachexkursion<br />
bietet den Teilnehmern dadurch<br />
die Gelegenheit, die Aufgaben in der<br />
Wasserwirtschaft anhand praktischer<br />
Beispiele genauer kennen zu lernen,<br />
Kontakte zu knüpfen und sich über Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
sowie berufliche<br />
Entwicklungsmöglichkeiten zu<br />
informieren. Die Veranstaltung wird von<br />
Fachleuten begleitet, die schon viele<br />
Jahre in der bayerischen Wasserwirtschaft<br />
tätig sind. Dadurch können, z. B.<br />
während des gemeinsamen Abendessens,<br />
interessante Gespräche geführt<br />
und Erfahrungen ausgetauscht werden.<br />
Die fachliche Begleitung übernehmen<br />
Prof. Dr.-Ing. F. Wolfgang Günthert von der<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Universität der Bundeswehr München und<br />
Dr.-Ing. Friedrich Seyler vom Bayerischen<br />
Landesamt für Umwelt in Augsburg.<br />
Besucht werden u. a. das E.ON-Kraftwerk<br />
Neufinsing, die Kläranlage Straubing, das<br />
Ingenieurbüro Coplan, die Firma Huber<br />
AG sowie weitere wasserwirtschaftliche<br />
Projekte in München.<br />
In eigener Sache<br />
Diese Exkursion bietet die <strong>DWA</strong> im Rahmen<br />
unserer Nachwuchsförderung an.<br />
Dadurch ergeben sich auch die besonders<br />
günstigen Teilnahmegebühren von<br />
20 Euro für <strong>DWA</strong>-<strong>Mitglieder</strong> bzw. 25 Euro<br />
für Nicht-<strong>Mitglieder</strong>. Im Preis ist die Busfahrt<br />
inbegriffen, Verpflegung ist nicht<br />
enthalten.<br />
Ein besonderes Angebot ist unsere <strong>Mitglieder</strong>werbung: Nicht-<strong>Mitglieder</strong>, die im Vorfeld der Exkursion einen Aufnahmeantrag<br />
für eine Mitgliedschaft in der <strong>DWA</strong> unterschreiben, können kostenlos an der Exkursion teilnehmen.<br />
Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten:<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern, Friedenstraße 40. 81671 München; Tel. 089/233-62590; Fax 089/233-62595<br />
E-Mail: info@dwa-bayern.de oder im Internet unter www.dwa-bayern.de/veranstaltungen/exkursionen<br />
... bei der Hans Huber AG in Berching,<br />
...<br />
Die Fachexkursion für junge Wasserwirtschaftler im Jahr 2006 auf der Kläranlage<br />
Dingolfing ...<br />
... bei der Besichtigung des Projekts<br />
„Isar-Plan“ in München, ...<br />
... und beim E.ON-Kraftwerk in Neufinsing.<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
21
22<br />
In eigener Sache<br />
Grüß Gott liebe <strong>Mitglieder</strong> des <strong>DWA</strong>-Landesverbandes Bayern<br />
Seit Januar <strong>2009</strong> gibt es in der Geschäftsstelle<br />
München Verstärkung im Team. Ich<br />
möchte daher gerne die Gelegenheit nutzen<br />
mich Ihnen als neue hauptamtliche<br />
Mitarbeiterin des <strong>DWA</strong>-Landesverbandes<br />
Bayern vorzustellen.<br />
Ich heiße Tatjana Wiese, bin im Jahre<br />
1966 geboren und ein Münchner Kindl,<br />
wie man so schön sagt. Nach meiner<br />
Schulausbildung zur Mittleren Reife und<br />
meiner Berufsausbildung, damals noch<br />
als Bandagistin tätig, haben mich meine<br />
beruflichen Stationen zweimal nach Berlin<br />
gebracht. Von 1988 bis 1992 und von<br />
1998 bis 2004. Dort absolvierte ich in<br />
Abendkursen, mit Abschlussprüfung an<br />
der IHK Berlin, eine zweite Ausbildung<br />
zur Bürokauffrau. Meine Berufserfahrungen<br />
im Sekretariats-, Sachbearbeitungs-<br />
und Büromanagementbereich konnte<br />
ich hauptsächlich bei Medienfirmen,<br />
Verlagen und in der Versicherungsbranche<br />
erweitern. Ich habe die Zeit in Berlin<br />
genossen und gute Freundschaften<br />
zurückgelassen, aber die Nähe zu den<br />
Bergen und in den Süden und nicht zuletzt<br />
zu meinen Eltern, hat mich wieder in<br />
meine Heimatstadt München<br />
gebracht. In der Freizeit unternehme<br />
ich gerne Ausflüge<br />
mit meinem Lebenspartner ins<br />
bayerische Umland.<br />
Da ich die Natur sehr schätze,<br />
freut es mich besonders<br />
einen Wirkungskreis beim<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
gefunden zu haben. Neben<br />
den allgemeinen Büro- und<br />
Verwaltungstätigkeiten liegen<br />
meine Arbeitsschwerpunkte in<br />
der Kurs- und Veranstaltungsorganisation<br />
und in der Unterstützung<br />
der Geschäftsführerin,<br />
Frau Natascha Philipps.<br />
Ich freue mich darauf, im Laufe<br />
meiner Tätigkeit die haupt- und<br />
ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sowie auch<br />
hoffentlich viele <strong>Mitglieder</strong> persönlich<br />
kennen zu lernen.<br />
Tatjana Wiese<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
Veranstaltungen der <strong>DWA</strong>-Bundesgeschäftsstelle im Landesverband<br />
Abwasserpumpanlagen (1420/09)<br />
17.06.<strong>2009</strong> in Bayreuth<br />
Abwassermeister-Weiterbildung<br />
(2090/09-4)<br />
17.06. – 19.06.<strong>2009</strong> in Füssen<br />
Einbau und Sanierung von Schachtabdeckungen<br />
(1042/09-2)<br />
23.09. – 25.09.<strong>2009</strong> in Feuchtwangen<br />
Weitere Veranstaltungen<br />
GSB-Tage: 10. bundesweiter Erfahrungsaustausch<br />
der Gewässerschutzbeauftragten<br />
(9020/09)<br />
03.11. – 04.11.<strong>2009</strong> in Kassel<br />
Schutz und Instandsetzung von Betonbauwerken<br />
in kommunalen Kläranlagen<br />
(2542/09)<br />
23.09.<strong>2009</strong> in Nürnberg<br />
Kanalinspektions-Aufbaukurs<br />
(1140/09-5)<br />
24.09. – 25.09.<strong>2009</strong> in Nürnberg<br />
ZKS-Berater Zertifizierter Kanal-Sanierungs-Berater<br />
(1260/09-6)<br />
28.09. – 05.12.209 in Feuchtwangen<br />
Explosionsschutztage: Erfahrungsaustausch<br />
zum betrieblichen Explosionsschutz<br />
(2643/09)<br />
10.11. – 11.11.<strong>2009</strong> in Kassel<br />
Weitere Informationen: Tel.: 02242/872-222<br />
Fax: 02242/872-135<br />
Kanalinspektionskurs (Ki-Kurs)<br />
(1130/09-11)<br />
26.10. – 30.10.<strong>2009</strong> in Fürth<br />
Strategien zur Vermeidung von Betriebsstörungen<br />
(2272/09-1)<br />
04.11.<strong>2009</strong> in Aichach<br />
Fachkundelehrgang Ölspurbeseitigung<br />
(7039/09-4)<br />
17.11. – 18.11.<strong>2009</strong> in Würzburg<br />
Kanalinspektionstage mit Fachausstellung<br />
(1151/09)<br />
12.11. – 13.11.<strong>2009</strong> in Kassel<br />
E-Mail: bildung@dwa.de<br />
Internet: www.dwa.de<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
<strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise<br />
<strong>DWA</strong>-Reise nach Namibia im April 2<strong>01</strong>0<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
In eigener Sache<br />
Bei dem Treffen nach unserer Myanmar-Reise hatte die Mehrheit für eine Reise nach Namibia gestimmt. Von vier Reiseveranstaltern<br />
habe ich Angebote eingeholt. Die Reiseroute, die Hotelkategorien und die Extras waren bei allen Angeboten vergleichbar.<br />
Letztlich habe ich mich für das Angebot von KIWI Tours entschieden, da es deutlich günstiger war als die anderen Angebote und<br />
weil KIWI als einziger Anbieter gleich zwei Übernachtungen in einer Lodge direkt im Etosha-Nationalpark anbietet. Bei den anderen<br />
Reiseveranstaltern hätten wir außerhalb des Parks übernachtet. Den Reiseverlauf können Sie der nachfolgenden Beschreibung<br />
entnehmen. Wenn Sie an der Reise interessiert sind, dann melden Sie sich bitte mit dem anhängenden Abschnitt in unserer Geschäftsstelle<br />
an. Die Anmeldeunterlagen erhalten Sie dann direkt von KIWI Tours. Auch Nichtmitglieder können selbstverständlich<br />
wie immer an der Reise teilnehmen.<br />
Jürgen Bauer<br />
Reiseprogramm<br />
Wer Afrika hautnah erleben will, kommt<br />
an Namibia nicht vorbei. Denn Namibia<br />
vermittelt wie kein zweites afrikanisches<br />
Land das Gefühl von Freiheit in unberührter<br />
Natur. Das Land zwischen den Wüsten<br />
Namib und Kalahari besticht durch<br />
seine facettenreichen Landschaftsformen<br />
mit endlosen Ebenen, schroffen Gebirgszügen,<br />
riesigen Sanddünen und üppigen<br />
Flusstälern. Auf dieser Reise sieht man<br />
die größten Sehenswürdigkeiten des<br />
Landes: Der Etosha Nationalpark zählt<br />
zweifellos zu den größten und beeindruckendsten<br />
Wildschutzgebieten; Sossusvlei<br />
fasziniert mit seinem gewaltigen<br />
Dünenmeer, Städte wie Windhoek und<br />
Swakopmund erinnern an die koloniale<br />
Vergangenheit, und die Kalahari-Wüste<br />
bleibt mit ihren roten, wellenartigen Dünen<br />
im Sonnenuntergang unvergessen.<br />
Namibia, das ehemalige Deutsch-Südwest-Afrika,<br />
erwartet uns!<br />
1. Tag, Sonntag, 18.April 2<strong>01</strong>0, Frankfurt<br />
- Windhoek<br />
Am frühen Abend bringt uns die Bahn<br />
zum Flughafen nach Frankfurt, von wo<br />
aus wir mit der Air Namibia von Frankfurt<br />
nach Windhoek fliegen.<br />
2. Tag, Windhoek (A)<br />
Am Morgen landen wir in Windhoek. Die<br />
Stadt erstreckt sich auf einem Plateau,<br />
mehr als 1000 Meter über dem Meeresspiegel,<br />
und begrüßt mit einer reizvollen<br />
Mischung aus moderner Architektur und<br />
Gebäuden aus deutscher Kolonialzeit.<br />
Unsere deutschsprechende Reiseleitung<br />
zeigt uns auf einer kurzen Stadtrundfahrt<br />
die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, darunter<br />
den Tintenpalast, einst Sitz der<br />
Kolonialverwaltung, die alte Festung, das<br />
älteste Bauwerk der Stadt, das Reiterdenkmal<br />
sowie die Christuskirche, eines<br />
der Wahrzeichen Windhoeks. Der Rest<br />
des Tages steht zur freien Verfügung.<br />
Am Abend gemeinsames Abendessen<br />
in einem ganz besonderen Restaurant,<br />
Joe`s Beerhouse. Bei Wildspezialitäten<br />
erleben wir den ersten afrikanischen Einblick.<br />
Übernachtung im Kalahari Sands<br />
Hotel.<br />
3. Tag, Windhoek -Kalahari Wüste (F/A)<br />
Nach dem Frühstück geht es in südlicher<br />
Richtung durch die Auasberge bis Rehoboth<br />
und weiter in das Trockenbecken der<br />
Kalahari-Wüste. Bei unserer Lodge angekommen,<br />
steht der Rest des Tages zur<br />
freien Verfügung. Der Swimmingpool lädt<br />
zum Baden ein. Den Sonnenuntergang<br />
können wir bei einem kalten Getränk mit<br />
Blick über die Wüste erleben. Übernachtung<br />
in der Kalahari Anib Lodge.<br />
4. Tag, Kalahari – Namib Desert Lodge<br />
(F/A)<br />
Nach den Eindrücken der Kalahari nehmen<br />
wir heute die Fahrt Richtung Westen<br />
zur Namib Wüste auf, bekannt für<br />
ihr faszinierendes Dünenmeer, welches<br />
bis zur Westküste reicht. Wir fahren über<br />
den kleinen Ort Maltahöhe am Rande<br />
des Schwarzrandplateaus um dort das<br />
OAHERA- Kulturelles Zentrum zu besuchen.<br />
Anschließend geht es weiter<br />
zur Namib Desert Lodge. Entspannen<br />
wir uns am hauseigenen Pool und lassen<br />
Afrika auf uns wirken. Abendessen<br />
und Übernachtung in der Namib Desert<br />
Lodge.<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
23<br />
<strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise
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24<br />
In eigener Sache<br />
5. Tag, Sossusvlei (F/M)<br />
Heute heißt es sehr früh aufstehen, denn<br />
wir fahren in den Namib Naukluft Park zu<br />
den wahrscheinlich höchsten Dünen der<br />
Welt bei Sossusvlei. Sossusvlei ist eine<br />
Lehmsenke, die von Dünen umgeben<br />
ist und nur in den Jahren, in denen der<br />
dort mündende Tsauchabfluß in seinem<br />
Auffanggebiet genug Regen erhält, mit<br />
Wasser gefüllt ist. Soweit das Auge reicht,<br />
erstrecken sich bis über 300 m hohe Dünen<br />
mit scharfen Konturen, glatten Sandflächen<br />
und majestätischen „Gipfeln“ inmitten<br />
eines schimmernden Perlenbands<br />
von Salzpfannen. Anschließend besichtigen<br />
wir den interessanten Sesriem Canyon,<br />
wo der Tsauchabfluss über Millionen<br />
Jahre eine tiefe Schlucht in die Sand-,<br />
Kies- und Konglomeratschichten des Namib<br />
Randes gegraben hat. Mittagessen<br />
in der Sossusvlei Lodge. Anschließend<br />
Fahrt zurück zur Namib Desert Lodge.<br />
6. Tag, Sossusvlei – Swakopmund<br />
(F/Lunchpaket)<br />
Heute fahren wir durch den nördlichen<br />
Teil des Namib Naukluft Parks an die<br />
Westküste. Auf der Route besuchen wir<br />
die einzigartige Welwitschia Mirabilis,<br />
deren Hauptverbreitungsgebiet ein relativ<br />
schmaler Streifen entlang der Namib<br />
Wüste bis nach Südangola ist. Diese<br />
Pflanze kann bis zu 2.000 Jahre alt werden<br />
und kommt allein mit der Nebelfeuchtigkeit<br />
aus. Am Nachmittag fahren<br />
wir durch die bizarre Mondlandschaft,<br />
ein zerrissenes, fast vegetationsloses<br />
Felstal des Swakop-Flusses. Unterwegs<br />
gibt es einen Sektumtrunk. Anschließend<br />
erreichen wir den beliebten Bade- und<br />
Ferienort Swakopmund. Zur deutschen<br />
Kolonialzeit hatte Swakopmund eine<br />
wichtige Funktion als Hafenstadt. Die<br />
vielen alten Gebäude aus dieser Zeit geben<br />
dem Ort heute ein besonderes Flair.<br />
Übernachtung im Hotel Schweizerhaus.<br />
7. Tag, Swakopmund (F/Snacks)<br />
Heute nehmen wir an einem Bootsausflug<br />
mit einem Catamaran in der ruhigen<br />
Lagune der Hafenstadt Walvis Bay teil. In<br />
der Regel begleiten Robben und Pelikane<br />
das Boot. Die Tour führt an einer großen<br />
Robbenkolonie vorbei und gibt auch<br />
interessante Einblicke in die Walvis Bay<br />
als einen der größten Fischereihäfen der<br />
Region. Um den Ausflug abzurunden,<br />
werden wir an Bord mit frischen Walvis<br />
Bay Austern, Snacks und kaltem Sekt<br />
verwöhnt.<br />
Der Nachmittag steht zur freien Verfügung.<br />
Übernachtung im Hotel Schweizerhaus.<br />
8. Tag, Swakopmund – Twyfelfontein –<br />
Damaraland (F/Lunchpaket)<br />
Heute fahren wir weiter ins Damaraland,<br />
das durch seine rauhe Schönheit die<br />
Besucher fasziniert. Wir besuchen den<br />
Verbrannten Berg, mit seinem einzigartigen<br />
Farbenspiel und die Orgelpfeifen.<br />
Besonders sehenswert ist der westlich<br />
von Khorixas gelegene Versteinerte<br />
Wald. Hier sind von urzeitlichen Fluten<br />
bis zu 30 Meter lange Baumstämme<br />
angeschwemmt worden und im Laufe<br />
der Jahrmillionen versteinert. Das Alter<br />
dieser fossilen Baumstämme wird auf<br />
200 Millionen Jahre geschätzt. Wir besuchen<br />
Twyfelfontein, eine der reichsten<br />
Fundorte an Felsgravuren. Schöpfer<br />
der Darstellungen waren Jäger, seien<br />
es San oder Damara, die vor ca. 5000<br />
Jahren an den Wasserstellen dem Wild<br />
auflauerten. Übernachtung in der iGowati<br />
Lodge.<br />
9. Tag, Damaraland – Etosha National<br />
Park (Okaukujeo Camp) (F/A)<br />
Nach dem Frühstück geht es weiter in<br />
das Wildparadies Namibia‘s, den Etosha<br />
National Park. Etosha wurde 1907 von<br />
Gouverneur von Lindequist als National<br />
Park proklamiert und deckt heute ein<br />
Gebiet von 22 270 qkm ab. Der Blickfang<br />
des Parks ist die Etosha Pfanne,<br />
eine salzverkrustete Fläche, die 128 km<br />
lang und 73 km breit ist. Mit dem Bus<br />
unternehmen wir Wildbeobachtungsfahrten<br />
im Park und besuchen verschiedene<br />
Wasserstellen. Wir übernachten<br />
mitten im Park in dem Okaukuejo Wild<br />
Life Resort.<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
<strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise
<strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise<br />
Reisepreis<br />
pro Person<br />
im DZ:<br />
1990 Euro<br />
Einzelzimmerzuschlag:<br />
150 Euro<br />
Mindestteilnehmerzahl:<br />
30 Personen<br />
10. Tag, Etosha Nationalpark (Okaukujeo<br />
Camp) (F/A)<br />
Ganztägige Wildbeobachtungsfahrt im<br />
Etosha Nationalpark. Hier findet man<br />
große Herden von Tieren, die einzigartig<br />
für das südliche Afrika sind wie z. B. Nashörner,<br />
Elefanten, Löwen, Giraffen, Zebras,<br />
Geparden, Leoparden und viele Antilopenarten.<br />
Genießen wir die einmalige<br />
Flora und Fauna Afrikas. Abendessen im<br />
Camp. Übernachtung im Okaukuejo Wild<br />
Life Resort.<br />
11. Tag, Etosha National Park – Otjiwarongo<br />
(F/A)<br />
Wir verlassen den Etosha Nationalpark<br />
in südlicher Richtung. Kurz vor Tsumeb<br />
machen wir einen Abstecher zum mysteriösen<br />
Otjikotosee. Der kreisrunde See<br />
entstand, als die Decke einer riesigen<br />
Dolomithöhle einstürzte. Unsere Reise<br />
geht weiter über den landschaftlich reiz-<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
vollen Otavi-Tsumeb-Pass zum kleinen<br />
Städtchen Otjiwarongo, das Mittelpunkt<br />
eines der fruchtbarsten Gebiete Namibias<br />
ist. In unserer Lodge angekommen,<br />
können wir unseren Reiseleiter bei einer<br />
Wanderung auf dem Lodgegelände begleiten.<br />
Übernachtung in der Otjibamba<br />
Lodge.<br />
12. Tag, Otjiwarongo – Windhoek (F/A)<br />
Auf dem Weg zurück nach Windhoek<br />
besuchen wir das kleine Städtchen<br />
Okahandja im zentralen Hereroland.<br />
Die Hererofrauen bestechen mit ihren<br />
viktorianisch anmutenden farbigen Gewändern,<br />
die mitunter aus 10 m Stoff<br />
bestehen. In Okahandja besuchen wir<br />
den Kavango Holzschnitzermarkt –<br />
empfehlenswert für Souvenirs. In Windhoek<br />
angekommen haben wir den restlichen<br />
Tag zur freien Verfügung. Abends<br />
fahren wir zum Abendessen bei Itumba.<br />
Etwas außerhalb von Windhoek gelegen,<br />
hat man einen herrlichen Ausblick<br />
und genießt das Essen in rustikaler Atmosphäre.<br />
Übernachtung im Kalahari<br />
Sands Hotel.<br />
13. Tag, Windhoek – Frankfurt (F)<br />
Der Vormittag kann noch zum Ausspannen<br />
und für letzte Einkäufe genutzt werden.<br />
Anschließend Transfer zum Flughafen.<br />
Am Abend fliegen wir mit Air Namibia<br />
zurück nach Frankfurt.<br />
14. Tag, Samstag, 1. Mai 2<strong>01</strong>0, Frankfurt<br />
Ankunft in Frankfurt am Morgen. Anschließend<br />
Fahrt zum Heimatbahnhof.<br />
Hier endet eine schöne Reise mit vielen<br />
neuen, interessanten Eindrücken und Erlebnissen.<br />
Im Preis enthalten:<br />
In eigener Sache<br />
• Rail & Fly Bahnkarte in der 2. Klasse<br />
nach Frankfurt und zurück<br />
• Internationale Linienflüge ab/bis Frankfurt<br />
mit der Air Namibia in Economy<br />
Class<br />
• Flughafen- und Sicherheitsgebühren<br />
sowie Treibstoffzuschläge (180 €, davon<br />
120 € Treibstoffzuschlag, Stand<br />
30.04.<strong>2009</strong>)<br />
• 11 Übernachtungen in den genannten<br />
Hotels/ Lodges in Zimmern mit Bad/<br />
Dusche und WC oder gleichwertig<br />
• Halbpension siehe Reiseverlauf<br />
• Fahrt im modernen, klimatisierten,<br />
landestypischen Reisebus (Anzahl der<br />
Teilnehmer entsprechend)<br />
• Orientierungsfahrten / Stadtrundfahrten<br />
wie im Reiseverlauf angegeben<br />
• Erfahrene und qualifizierte, deutsch<br />
sprechende Reiseleitung vor Ort<br />
• Gepäcktransport (1 Koffer bis 20 kg)<br />
• 1 Namibia-Reiseführer pro Buchung<br />
• Informationsmaterial<br />
• Reisepreissicherungsschein<br />
Nicht im Preis enthalten:<br />
• Reiseversicherungen<br />
• persönliche Ausgaben wie z. B. weitere<br />
Mahlzeiten, Trinkgelder, Minibar,<br />
Telefonate etc.<br />
Es besteht eine 3-tägige Verlängerungsmöglichkeit<br />
in Kapstadt, die bei Interesse<br />
(Mindestteilnehmerzahl 10 Personen)<br />
von KIWI angeboten wird. Flug, Hotel,<br />
Transfers für 395 € im Doppelzimmer.<br />
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
Ich bin an der <strong>DWA</strong>-Reise nach Namibia interessiert und bitte um Zusendung der Unterlagen.<br />
Voraussichtlich werde ich mich mit ....... Person(en) anmelden.<br />
Bitte senden Sie uns diesen Abschnitt bis spätestens 03.07.<strong>2009</strong> zu<br />
Anmeldung bitte an die Geschäftsstelle des <strong>DWA</strong>-Landesverbands Bayern, Friedenstraße 40, 81671 München schicken oder faxen (Fax (089) 233 62595)<br />
------------------------------ ------------------------------ -------------------------<br />
Name Vorname Titel / Funktion<br />
------------------------------ ------------------------------ -------------------------------------------------------------------<br />
Straße PLZ / Ort Datum / Unterschrift<br />
------------------------------ ------------------------------ -------------------------------------------------------------------<br />
Tel. Fax E-Mail<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
25<br />
<strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise ••••• <strong>DWA</strong>-Reise
26<br />
Berichte<br />
Berichte<br />
Die Weiterbildung des Personals von Abwasseranlagen<br />
- ein Gebot unserer Zeit<br />
Seit dem Jahre 1946 wurden in Bayern<br />
etwa 32 Milliarden Euro in kommunale<br />
Abwasseranlagen investiert. Dies geht<br />
aus dem Lagebericht 2006 des Bayerischen<br />
Landesamtes für Umwelt hervor.<br />
Die Länge der Kanäle im öffentlichen<br />
Bereich ist mit rund 86.000 Kilometer<br />
mehr als zweimal so lang wie der Umfang<br />
unseres Planeten. Dazu beträgt die<br />
Ausbaugröße aller kommunalen Kläranlagen<br />
in Bayern etwa 27 Mio. EW (= Einwohnerwerte)<br />
bei knapp 13 Mio. Einwohnern.<br />
Diese Zahlen verdeutlichen, was<br />
die bayerischen Städte und Gemeinden,<br />
mit Unterstützung des Freistaates Bayern,<br />
in den letzten Jahrzehnten geleistet<br />
haben.<br />
Natürlich können diese Einrichtungen<br />
nicht ohne qualifiziertes Personal betrieben<br />
werden. Um alle Aufgaben der<br />
kommunalen Abwasserentsorgung erfüllen<br />
zu können, sind durchschnittlich 0,6<br />
Arbeitskräfte je 1.000 Einwohner notwendig.<br />
Diese spezifische Zahl ergibt sich aus<br />
verschiedenen Auswertungen, wie z. B.<br />
aus Benchmarking- und Kennzahlenprojekten.<br />
Darin enthalten sind alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in der Verwaltung<br />
beim Beitrags- und Gebühreneinzug, bei<br />
der Genehmigung von Grundstücksentwässerungsanlagen,<br />
der Indirekteinleiterüberwachung<br />
und für Bau und Betrieb<br />
von Kanalisation und Kläranlage.<br />
Damit ergibt sich in Bayern insgesamt<br />
ein Personalbestand von rund 7.800<br />
Beschäftigten. Das bedeutet, dass auf<br />
jeden Beschäftigten eine Betreuungsverantwortung<br />
von mehr als 4 Millionen<br />
Euro fällt! Berücksichtigt man die Inflation<br />
der vergangenen 60 Jahre, wäre diese<br />
Zahl noch viel höher. Es gibt sicherlich<br />
nicht viele Industriebetriebe, bei denen<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine<br />
ähnlich hohe Betreuungsverantwortung<br />
für die getätigten Investitionen haben.<br />
Hier drängt sich die Frage auf: Kann es<br />
sich ein verantwortungsvoller kommunaler<br />
Betrieb leisten, seine Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter nicht ständig weiterbilden<br />
zu lassen? Wohl kaum. Wie anders ist es<br />
möglich, mit der technischen Entwicklung<br />
Schritt zu halten? Die Abwasseranlagen<br />
sind heute ja wahre technische Wunderwerke<br />
geworden. Ein Vergleich mit den<br />
früheren Jahrzehnten verdeutlicht natürlich<br />
das Ergebnis dieser Bemühungen.<br />
Was heute die Kommunen für den Schutz<br />
unserer Gewässer und den gesamten<br />
Bürgermeister Georg Riedl auf der Kläranlage Pfarrkirchen<br />
Umweltschutz tun, kann sich sehen lassen.<br />
Aber das darf kein Grund sein, sich<br />
jetzt auszuruhen oder gar nachzulassen.<br />
Die Pflicht zur Abwasserbeseitigung ist<br />
eine Daueraufgabe und der erreichte<br />
hohe Standard kann rasch wieder verloren<br />
gehen.<br />
Warum stelle ich diese Überlegungen an<br />
und komme auf diese Frage?<br />
Nach den aktuellen Auswertungen verschiedener<br />
Benchmarking-Projekte<br />
besuchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
einer Abwasseranlage knapp<br />
3 Fortbildungstage pro Jahr. In einer<br />
Empfehlung der OECD (Organisation<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung) wird eine spezifische Zahl<br />
von 5 Fortbildungstagen je Person im<br />
Jahr als erforderlich genannt. Nur so<br />
können Betriebe die Erfordernisse der<br />
notwendigen Fortbildung des vorhandenen<br />
Personals erfüllen.<br />
Die Ergebnisse stimmen mich doch nachdenklich,<br />
denn sie zeigen, dass unsere<br />
Abwasseranlagen hier zu kurz kommen.<br />
Das überrascht mich insofern, weil ich<br />
dachte, die Verantwortlichen in unseren<br />
Kommunen wissen, dass neben einer<br />
guten Ausbildung auch eine regelmäßige<br />
Fort- und Weiterbildung erforderlich ist.<br />
Nur auf diese Weise wird das Personal<br />
in der Lage sein, eine wirtschaftliche<br />
Betriebsführung, aber auch optimalen<br />
Umweltschutz sicherzustellen.<br />
Kann ein Bürgermeister die Verantwortung<br />
für den Betrieb der Abwasseranlagen<br />
übernehmen, wenn diese Voraussetzungen<br />
nicht gegeben sind? Ich<br />
meine – nein. Denn als Bürgermeister<br />
und Dienstvorgesetzter muss ich den<br />
Geschäftsbetrieb so organisieren, dass<br />
er reibungslos und verantwortlich abgewickelt<br />
wird. Dazu gehört auch der Betrieb<br />
der Abwasseranlagen, für den ich<br />
als Unternehmensträger verantwortlich<br />
bin.<br />
Manche Kollegen messen den Abwasseranlagen<br />
nur einen geringen Stellenwert<br />
bei. Liegt es vielleicht auch daran, dass<br />
man mit den Abwasseranlagen wenig<br />
„Staat machen“ kann? Wenn die gewaltigen<br />
Investitionen im Boden „verschwunden“<br />
sind, sieht man nichts mehr davon<br />
und Gebühren muss der Bürger dafür<br />
auch noch zahlen. Diese Einrichtungen<br />
stellen doch häufig die größte Investition<br />
einer Kommune dar. Ich muss also dafür<br />
sorgen, dass die notwendigen Aufgaben<br />
mit ausreichendem und gut qualifiziertem<br />
Personal erledigt werden. Nur dann kann<br />
ich erwarten, dass eine sach- und fachgerechte<br />
Arbeit unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften<br />
durchgeführt wird.<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
Dies gilt selbstverständlich auch für die<br />
Urlaubs- und Krankheitsvertretungen.<br />
Neben der qualifizierten Fortbildung des<br />
Personals ist auch dringender Bedarf an<br />
Öffentlichkeitsarbeit gegeben. Dann wird<br />
für den Bürger die Abwasserbeseitigung<br />
transparent und er identifiziert sich mit<br />
„seinem Eigentum“.<br />
Zur ständigen Fort- und Weiterbildung<br />
des Betriebspersonals und der Führungskräfte<br />
in der Verwaltung von Abwasseranlagen<br />
hat u. a. der Fachverband <strong>DWA</strong><br />
(Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />
Abwasser und Abfall) interessante<br />
Angebote unter der Prämisse: Aus der<br />
Praxis – für die Praxis. Und auch unter<br />
dem Aspekt der Hilfe zur Selbsthilfe wird<br />
bei den sog. Kanal- und Kläranlagen-<br />
Nachbarschaften fachlicher Austausch<br />
Knapp 100 Teilnehmer nahmen am 07.<br />
Juli 2008 an der Universität der Bundeswehr<br />
München an einer Schulung<br />
„Grundstücksentwässerung“ teil. Die<br />
Veranstaltung wurde von IKT-Süd zusammen<br />
mit dem Bayerischen Landesamt<br />
für Umwelt (LfU) durchgeführt.<br />
In der eintägigen Intensivschulung wurde<br />
ausführlich auf die gesetzlichen Anforderungen<br />
sowie die zur Verfügung<br />
stehenden Verfahren und Vorgehensweisen<br />
bei Neubau, Prüfung und Sanierung<br />
von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
eingegangen. Es wurden Hilfestellungen<br />
zur Qualitätssicherung und Verfahrensauswahl<br />
gegeben und verschiedene Lösungsansätze<br />
aufgezeigt. Die Schulung<br />
diente auch dazu, den Schulungsteilnehmern<br />
wesentliche Grundlagen zu vermitteln,<br />
um Untersuchungen an privaten Leitungsnetzen<br />
mit Blick auf das Bayerische<br />
Wassergesetz qualifiziert durchführen<br />
und bewerten zu können.<br />
Die Programm-Schwerpunkte des Tages<br />
waren:<br />
• Grundlagen und gesetzliche Anfor derungen<br />
• Neubaukonzepte<br />
• Prüfmethoden, Gerätetechnik und Dokumentation<br />
• Sanierungsverfahren, besondere Anforderungen<br />
und Lösungsansätze<br />
• Organisatorische Umsetzung im Dialog<br />
mit dem Bürger<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
für die Mitarbeiter vom Kanalbetrieb wie<br />
auch der Kläranlage geboten. Schauen<br />
Sie doch auf die Homepage www.dwabayern.de<br />
und melden Sie Ihr Personal<br />
dort rechtzeitig an.<br />
Und noch eine Bitte: Nutzen Sie die<br />
Chance und nehmen Sie am Vergleichsprojekt<br />
„Benchmarking Abwasser Bayern<br />
<strong>2009</strong>“ teil! Es ist von den kommunalen<br />
Spitzenverbänden, der <strong>DWA</strong> und dem<br />
Bayerischen Staatsministerium für Umwelt<br />
und Gesundheit initiiert worden. Mit<br />
dem Projekt sollen die Leistungskraft<br />
und Qualität unserer Abwasseranlagen<br />
belegt und verbessert werden. Es lohnt<br />
sich, und Sie wissen, wo Sie stehen und<br />
wie Sie reagieren müssen, bevor Ihnen<br />
dies andere sagen. Die bisherige Beteiligung<br />
war m. E. nicht zufriedenstellend.<br />
170 Teilnehmer haben sich der Aufgabe<br />
Praxisgerechte Schulung für Grundstücksentwässerung<br />
Neben den Informationen aus den Fachvorträgen<br />
nutzten die Teilnehmer ausgiebig<br />
die Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen,<br />
Kontakte zu knüpfen und sich<br />
Berichte<br />
gestellt von über 2.500 Anlagen in Bayern.<br />
Machen Sie mit, bevor Ihnen Private<br />
„die Butter vom Brot nehmen“! Darüber<br />
hinaus wird die Teilnahme auch in diesem<br />
Jahr mit einem Betrag von 500 Euro<br />
vom Bayerischen Umweltministerium<br />
unterstützt. In Ihrer Verantwortung sind<br />
Sie das Ihren Bürgern schuldig. Nur so<br />
können Sie den bei der EU immer wieder<br />
auftretenden Liberalisierungsdiskussionen<br />
entgegenwirken.<br />
Mit diesem Artikel möchte ich Sie ermutigen,<br />
die Situation in Ihrer Verwaltung<br />
kritisch und verantwortungsvoll zu<br />
überprüfen.<br />
Georg Riedl<br />
1. Bürgermeister Stadt Pfarrkirchen<br />
Mitarbeiter von Ingenieurbüros, Stadtentwässerungen und der Wasserwirtschaftsverwaltung<br />
bei der Tagesschulung<br />
in der begleitenden Fachausstellung über<br />
Prüf-, Absperr- und Sanierungstechniken<br />
für Grundstücksentwässerungsleitungen<br />
zu informieren.<br />
Grundlagen, gesetzliche Anforderungen<br />
Zu Beginn des Tages gingen Herr BD<br />
Hans-Peter Spörl und Herr Dipl.-Ing. Hardy<br />
Loy in ihren Vorträgen auf die Anforderungen<br />
an den Bau und Betrieb von<br />
Grundstücksentwässerungsanlagen in<br />
Bayern, die zuständigen Regelwerke und<br />
insbesondere auch auf die Zulassungsvoraussetzungen<br />
und Tätigkeitsberei-<br />
che von privaten Sachverständigen<br />
ein. Hintergrund ist, dass sich die bayerische<br />
Wasserwirtschaftsverwaltung beim<br />
Vollzug der Wassergesetze unter anderem<br />
privater Sachverständiger (PSW<br />
= Privater Sachverständiger der Wasserwirtschaft)<br />
bedient. Mit dem Thema<br />
„Grund stücksentwässerungsanlagen“ ist<br />
seit kurzem ein weiteres Tätigkeitsgebiet<br />
ergänzt worden. Damit haben die Entwässerungsbetriebe<br />
nach dem Bayerischen<br />
Wassergesetz die Möglichkeit, dem<br />
Grundstückseigentümer einen kompetenten<br />
und unabhängigen Fachmann an<br />
die Seite zu stellen. Nachdem dies in der<br />
jeweiligen Entwässerungssatzung veran-<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
27
28<br />
Berichte<br />
Reger Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern Die Fachausstellung informierte gezielt über Techniken zur Prüfung<br />
und Sanierung von Grundstücksleitungen<br />
kert wurde, ist der PSW u. a. dazu befugt,<br />
Bestätigungen über die ordnungsgemäße<br />
Herstellung, Änderung, Beseitigung und<br />
Unterhaltung sowie über die ordnungsgemäße<br />
Prüfung der Grundstücksentwässerungsanlage<br />
und die Einhaltung von<br />
Einleitungsbestimmungen für Gewerbe-<br />
und Industrieabwasser zu erteilen.<br />
Frau Dr. Juliane Thimet (Bayerischer<br />
Gemeindetag) erörterte anschließend<br />
die Inhalte der bayerischen Musterentwässerungssatzung<br />
sowie die daraus<br />
resultierenden rechtlichen Zuständigkeiten<br />
und ging insbesondere auf die<br />
Einsatzmöglichkeiten eines privaten<br />
Sachverständigen auf der Grundlage<br />
der Entwässerungssatzung ein. Herr<br />
Dipl.-Ing. Darius Cvaci (Universität der<br />
Bundeswehr München) vervollständigte<br />
den ersten Schulungsblock, indem er den<br />
grundsätzlichen Aufbau und typische<br />
Schadensarten von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
sowie die Vor- und<br />
Nachteile verschiedener Übergabepunkte<br />
zwischen öffentlichem und privatem<br />
Netz darstellte.<br />
Neubaukonzepte<br />
Worauf sollte bei der Verlegung von<br />
Grundstücksleitungen geachtet werden?<br />
Wie und in welcher Größe sind Inspektionsöffnungen<br />
anzuordnen? Wie kann die<br />
Rückstausicherung sicher, aber trotzdem<br />
wartungsfreundlich ausgeführt werden?<br />
Dies waren einige der Kernfragen, die<br />
Herr Dipl.-Ing. Uwe Reisch vom IKT-Süd<br />
in seinem Vortrag beantwortete.<br />
Prüfmethoden, Gerätetechnik und Doku<br />
men ta tion<br />
Von den technischen Anforderungen und<br />
den erforderlichen Vorarbeiten über die<br />
Vor- und Nachteile der verschiedenen<br />
Inspektionssysteme bis hin zu den notwendigen<br />
Firmenqualifikationen und der<br />
Qualität der Dokumentationsunterlagen<br />
reichte die Spannbreite, die Dipl.-Ing.<br />
René Puhl (IKT-Süd), Dipl.-Ing. Wilfried<br />
Jurthe (Jurthe Consulting) und Dipl.-Ing.<br />
(FH) Ulrich Jöckel (JT-elektronik) in ihren<br />
Vorträgen aufspannten. Praktische<br />
Erfahrungen rundeten das Bild ab.<br />
Wurzeleinwüchse<br />
in Hausanschlussleitungen,<br />
ein häufiger<br />
Schadensfall<br />
Sanierungsverfahren, besondere Anforderungen<br />
und Lösungsansätze<br />
Dipl.-Ing. Christoph Bennerscheidt und<br />
Dipl.-Ing. René Puhl (beide IKT-Süd)<br />
stellten in diesem Block die zur Verfügung<br />
stehenden Sanierungsverfahren<br />
vor und gaben Hilfestellungen zur Vorgehensweise<br />
in Abhängigkeit der vorliegenden<br />
Randbedingungen sowie zur Verfahrensauswahl<br />
und Qualitätssicherung.<br />
Darüber hinaus wurden Lösungsansätze<br />
für Probleme mit Wurzel einwüchsen und<br />
Fremdwasserzuflüssen aufgezeigt.<br />
Organisatorische Umsetzung im Dialog<br />
mit dem Bürger<br />
Im letzten Block berichtete Herr Manfred<br />
Schmid von den Erfahrungen des Zweckverbandes<br />
zur Abwasserbeseitigung<br />
Ammersee-West bei der verbandsweiten<br />
Umsetzung von Dichtheitsprüfungen auf<br />
privaten Grundstücken und ging dabei<br />
insbesondere auf die Anforderungen<br />
beim Dialog mit dem Bürger ein.<br />
Zum Abschluss des Tages schilderte<br />
Dipl.-Ing. Gerhard Maurer seine Erfahrungen<br />
als privater Sachverständiger in<br />
Bayern und stellte die Einsatzmöglichkeiten<br />
der Sachverständigen im Bereich<br />
der Grundstücksentwässerung aus praktischer<br />
Sicht dar.<br />
Fortsetzung geplant…<br />
Nach dem großen Erfolg der Veranstaltung<br />
in Bayern und vielen Anfragen plant<br />
das IKT nun weitere Tagesschulungen<br />
auch in anderen Bundesländern, in denen<br />
ebenfalls gezielt auf die regionalen gesetzlichen,<br />
technischen und organisatorischen<br />
Anforderungen eingegangen wird.<br />
Dipl.-Ing. Bianca Diburg<br />
Leiterin IKT-Süd<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
TU München bildet seit 2006 Umweltingenieure aus<br />
Seit dem Wintersemester 2006/07 wird<br />
an der an der TU München der Studiengang<br />
„Umweltingenieurwesen“ angeboten.<br />
Hier werden Ingenieure ausgebildet,<br />
die auf dem Gebiet des vorausschauenden<br />
Umweltschutzes Spezialkenntnisse<br />
erwerben. Das Studium baut auf den<br />
drei Säulen Wasser, Verkehr und Geoinformation<br />
auf. Die Studenten erhalten<br />
eine fundierte ingenieurwissenschaftliche<br />
Ausbildung in diesen drei Kernbereichen.<br />
Die Ausbildung ermöglicht dem Umweltingenieur<br />
bei der Lösung von Aufgaben<br />
sowohl auf die Standardmethoden zurückzugreifen,<br />
als auch weitergehende<br />
zukunftsorientierte Konzepte zu entwickeln<br />
und anzuwenden.<br />
Der Beruf des Umweltingenieurs ist im<br />
angelsächsischen Sprachraum bereits<br />
seit einigen Jahrzehnten als Master of<br />
Science (Environmental Engineering)<br />
sehr gut etabliert. Das Berufsbild geht<br />
aus dem Bauingenieurwesen und der<br />
Verfahrenstechnik hervor. An der Technischen<br />
Universität München orientiert<br />
sich das Umweltingenieurstudium in den<br />
ersten zwei Semestern am Bauingenieurstudium<br />
(s. Abbildung).<br />
Das Bachelorstudium, das mit der Bachelorarbeit<br />
abgeschlossen wird, umfasst<br />
insgesamt 6 Semester. Es schließt sich<br />
konsekutiv ein komplett englischsprachiges<br />
Masterstudium mit 4 Semestern<br />
an. Im Masterstudium ist in den ersten<br />
drei Semestern neben studienbegleitenden<br />
Vorlesungen eine Projektarbeit zu<br />
bearbeiten und im vierten Semester die<br />
Masterarbeit zu absolvieren. Dabei bearbeiten<br />
die Studenten konkrete Aufgabenstellungen<br />
aus der Praxis oder sind<br />
an der Entwicklung neuer Technologien<br />
oder Methoden beteiligt.<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Sei es nun der Bereich Wasser oder auch<br />
Verkehr, immer wird vom Umweltingenieur<br />
über die reine Ingenieuraufgabe hinaus<br />
auch ein vertieftes Verständnis von<br />
natürlichen Prozessen verlangt. Dieses<br />
Wissen ermöglicht die optimale Lösung,<br />
bei der sowohl Belange der Umwelt aber<br />
auch die Lebensgrundlagen zukünftiger<br />
Generationen berücksichtigt werden. Das<br />
Arbeitsgebiet von ausgebildeten Umweltingenieuren<br />
ist streng interdiszi plinär<br />
angelegt und verlangt zunächst ein fundiertes<br />
Interesse sowohl an naturwissenschaftlichen<br />
als auch technischen Fragestellungen.<br />
Diese interdisziplinäre Arbeit<br />
wird bereits während der Ausbildung an<br />
der Technischen Universität München<br />
durch Team- und Projektarbeit im Masterstudium<br />
gefördert.<br />
Arbeitsbereiche des Umweltinge nieurs<br />
• Planungs- und Ingenieurbüros im Bereich<br />
der Wasserwirtschaft und Infrastrukturplanung<br />
• In Industriebetrieben als Hauptverantwortliche<br />
für den Bereich Umwelt<br />
• Umweltüberwachung und –monitoring<br />
im Bereich hoheitlicher Aufgaben von<br />
Landes- und Bundesbehörden<br />
• Vermeidung bzw. Minimierung von<br />
Umweltbelastungen durch vorausschauende<br />
Planung, Gestaltung sowie<br />
Entwicklung von Technik und Bau,<br />
Nutzung und Rückbau von technischen<br />
und baulichen Anlagen<br />
• Minimierung des Einsatzes bzw. Verbrauchs<br />
von natürlichen Ressourcen<br />
(Land, Wasser, Rohstoffe etc.)<br />
und Minderung der durch deren begrenzte<br />
Verfügbarkeit erwachsenden<br />
Konflikte<br />
Berichte<br />
• Entwicklung von Leitbildern, welche<br />
den anthropogenen Ansprüchen, den<br />
daraus resultierenden Wechselwirkungen<br />
zwischen Naturraum und Mensch<br />
sowie den Naturgefahren (z. B. Hochwasser)<br />
in ausreichendem Maße Rechnung<br />
tragen und somit gleichzeitig den<br />
Nachhaltigkeitsgedanken verfolgen<br />
• Förderung der Akzeptanz der Maßnahmen<br />
bei Betroffenen und in der<br />
Öffentlichkeit<br />
Merkmale des Umweltingenieurs<br />
• Fundiertes Interesse an naturwissenschaftlich-technischenFragestellungen<br />
und deren praktische Anwendung<br />
• Teamfähigkeit und eigenverantwortliches<br />
Handeln sowie Durchhaltevermögen<br />
und Überzeugungskraft bei der<br />
Projektbearbeitung<br />
• Internationales Betätigungsfeld, gute<br />
Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle<br />
Sensibilität<br />
• Das Ziel, die Infrastruktur im Bereich<br />
Wasser und Verkehr nachhaltig und<br />
sozialverträglich zu gestalten<br />
Weitere Informationen zu den beiden<br />
Studiengängen finden Sie auf der folgenden<br />
Homepage: www.umwelt.bv.tum.de<br />
Dr.-Ing. Stephanie Rapp-Fiegle<br />
TU München<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
29
30<br />
Berichte<br />
Benchmarking Abwasser Bayern – Nutzen für eine kleine Gemeinde<br />
Warum nimmt eine so kleine Gemeinde<br />
wie Konradsreuth an einem Benchmarking<br />
für Abwasser teil? Welchen Nutzen<br />
haben 3.500 Einwohner davon, sich mit<br />
weit größeren Abwasserverbänden zu<br />
messen? Diese und andere Fragen wurden<br />
mir oft gestellt. Zum einen ist die<br />
Entscheidung schon vor rund zwei Jahren<br />
gefallen, antworte ich regelmäßig. Da<br />
war ich noch nicht als Bürgermeister tätig.<br />
Und zum anderen hat uns diese Entscheidung<br />
sehr genutzt.<br />
An dem vom Bayerischen Gemeindetag,<br />
Bayerischen Städtetag, dem<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern sowie dem<br />
Bayerischen Staatsministerium für Umwelt<br />
und Gesundheit unterstützte Projekt<br />
haben insgesamt 166 Betreiber von Abwasseranlagen<br />
teilgenommen. Wir haben<br />
erstmals aussagekräftige Vergleichsmaßstäbe<br />
erhalten. Welcher Bürgermeister,<br />
gerade, wenn er neu im Amt ist, weiß<br />
schon vom Zustand seiner unterirdischen<br />
Kanalsysteme? Wie soll man den<br />
Bürgern Ergänzungsbeiträge abfordern<br />
für etwas, was sie nicht sehen? All dies<br />
und die Tatsache, dass die Gemeinde in<br />
Gerichtsprozessen sich sehr wohl mit der<br />
Abwasserproblematik auseinandersetzen<br />
muss, macht für mich im Nachhinein die<br />
Aussage ganz einfach: Zum Glück waren<br />
wir dabei!<br />
Schließlich wurde eine deutliche Positionierung<br />
im Hinblick auf die Qualität der<br />
Abwasserbeseitigung, Sicherheit, Kundenzufriedenheit,<br />
Nachhaltigkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit ermöglicht. Durch den<br />
Vergleich mit den Besten und einer speziell<br />
für uns gestalteten Auswertung des<br />
Abwassersystems haben wir eine Standortbestimmung<br />
bekommen, die auch im<br />
kommunalpolitischen Alltag hilft. Unsere<br />
Personalkapazitäten sind begrenzt, es<br />
stehen auch nicht unendlich Mittel für<br />
Gutachten zur Verfügung. Mit der Teilnahme<br />
am Abwasser-Benchmarking-<br />
Projekt haben wir eine gute Argumentationsgrundlage<br />
im Dialog mit Bürgern<br />
und Unternehmern.<br />
Dass die Infrastruktur in einer Gemeinde<br />
wie Konradsreuth funktioniert, ist auch<br />
im Wettbewerb mit anderen Kommunen<br />
sehr wichtig. Durch die Nähe zur Stadt<br />
Hof qualifiziert sich Konradsreuth als<br />
Wohngemeinde mit hohem Wohnwert.<br />
Wer möchte dann schon bei Starkregenereignissen,<br />
wie wir sie in den letzten<br />
Jahren öfters erlebt haben, den Keller<br />
voll Wasser – falsch – Abwasser haben?<br />
Wir konnten mit dem Projekt also nur<br />
gewinnen. Und haben dies auch. Regelmäßige<br />
Videobefahrungen gehören<br />
nun ebenso dazu wie die Einstellung<br />
von Mitteln für die Kanalsanierungen.<br />
Wir haben beim Benchmarking hervorragend<br />
abgeschnitten, unsere beiden<br />
Abgebildete Personen v. l. n. r.:<br />
Herbert Knur, Verbandsvorsitzender Abwasserzweckverband Erdinger Moos für den Bayerischen Gemeindetag<br />
Bürgermeister Georg Riedl, Stadt Pfarrkirchen für den Bayerischen Städtetag<br />
Johann Krämer, Gemeinde Thanstein<br />
Bürgermeister Matthias Döhla, Gemeinde Konradsreuth<br />
Bürgermeister Hans Kaufmann, Markt Tettau<br />
Gottfried Prostmeier, Gemeinde Buch a. Buchrain<br />
Dr. Marcel Huber, ehem. Staatssekretär StMUGV, jetzt Kultusstaatsekretär<br />
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Günthert, <strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
Abwasseranlagen sind in einem guten<br />
bis sehr guten Zustand, allerdings sind<br />
in manchen Abschnitten dringend Sanierungen<br />
erforderlich.<br />
Was schließlich zum unschätzbaren<br />
Vor teil wurde, ist die Tatsache, dass wir<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
mit der Abwasserthematik nicht allein<br />
stehen. Die Kontakte zu anderen Kommunen,<br />
zu Firmen, zu Ämtern waren fast<br />
noch wichtiger als die Auszeichnung,<br />
die die Gemeinde am Schluss der Abschlussveranstaltung<br />
in Nürnberg bekommen<br />
hat. Abwasser-Benchmarking<br />
Berichte<br />
Bayern – ein erfolgreiches Projekt. Gerade<br />
auch für Konradsreuth.<br />
Matthias Döhla<br />
1. Bürgermeister<br />
Gemeinde Konradsreuth<br />
Verfüllung von Gruben und Brüchen am Beispiel von Gleisschotter und Gipsplatten<br />
Das Bayerische Landesamt für Umwelt<br />
(LfU) hat mit seinem Merkblatt Nr. 3.4/2<br />
„Anforderungen an die Verwertung und<br />
Beseitigung von Gleisschotter“, seiner<br />
Abfallinformation zu „Gipsplatten“ einschließlich<br />
des Berichts „Herstellung<br />
und Entsorgung von Gipsplatten“ (alle<br />
von 2007) und den „Hinweisen zu Aufbereitung<br />
und Entsorgung von Straßenkehricht<br />
in Bayern“ (<strong>2009</strong>) Informationen<br />
zu drei von ihrer Menge her nicht unerheblichen<br />
Abfallfraktionen erarbeitet.<br />
Grundlage war der StMUGV-„Leitfaden<br />
zu den Eckpunkten“ der „Anforderungen<br />
an die Verfüllung von Gruben und<br />
Brüchen sowie Tagebauen“ (2005). Am<br />
27. Januar <strong>2009</strong> hat das LfU zudem die<br />
Fachtagung zur „Fremdüberwachung<br />
bei der Verfüllung von Gruben, Brüchen<br />
und Tagebauen“ veranstaltet.<br />
Die nur sehr begrenzten Möglichkeiten<br />
einer Ablagerung dieser Abfallarten in<br />
Gruben, Brüchen und Tagebauen im<br />
Rahmen einer Verwertung wurden in<br />
den Informationen aufgezeigt: Bei Gleisschotter<br />
ist eine Ablagerung in Gruben<br />
und Brüchen eingeschränkt möglich, für<br />
Gipsplatten und Straßenkehricht mit allen<br />
hieraus hergestellten Fraktionen ist<br />
eine derartige Verwertung in Bayern derzeit<br />
ausgeschlossen. Aus der Verwerterdatenbank<br />
Bayern wurden 2007 die<br />
Abfallschlüssel für gipshaltige Baustoffe<br />
herausgenommen, die entsprechenden<br />
Verwerterfi rmen hierüber informiert. Ein<br />
Teil dieser Firmen hat sich daraufhin<br />
rückgemeldet und ihre bisherige Entsorgungspraxis<br />
offengelegt.<br />
So erhielt das LfU 2007 auch einen Bescheid<br />
zugeschickt, dessen Aufl agen<br />
die bisherige Praxis der Entsorgung<br />
von Gipsplattenmaterial in Gruben der<br />
Münchner Schotterebene nicht annähernd<br />
zuließ. Tolerierbar gewesen wäre<br />
danach allenfalls die Mitablagerung von<br />
Stuckanhaftungen an Mauerwerk. Zur<br />
Ablagerung von Gipshaltigen Baustoffen<br />
gibt es zudem das Schreiben des<br />
StMUGV vom 12.<strong>01</strong>.2007, das in der<br />
Münchner Schotterebene eine Ablagerung<br />
von Gipsplattenmaterial für unzulässig<br />
erklärt hat. Dem zugehörigen<br />
Entsorgungsfachbetrieb ist nun kürzlich<br />
von der Technischen Überwachungsorganisation<br />
die Ablagerung von Gipsplatten<br />
in der betriebseigenen Grube<br />
der Schotterebene als zulässig attestiert<br />
worden, bei nach wie vor gleichlautendem<br />
Bescheid.<br />
Bescheide haben grundsätzlich Bestandsschutz.<br />
Voraussetzung ist allerdings,<br />
dass die Ablagerung eines<br />
bestimmten Materials auch dezidiert<br />
zugelassen oder dass beispielsweise<br />
die Ablagerung von Bauschutt unbestimmt<br />
genehmigt wurde. Wenn beides<br />
jedoch nicht der Fall ist, lässt sich die<br />
Ablagerungspraxis im Einzelfall auch<br />
korrigieren.<br />
So soll dieser<br />
Beitrag dazu aufrufen,<br />
Bescheide<br />
zur Ablagerung<br />
mineralischer Abfälle<br />
in Gruben und<br />
Brüchen sowie die<br />
tatsächlichen Ablagerungspraktiken<br />
zu überprüfen. Damit<br />
können Merkblätter,<br />
Berichte<br />
und Informationen<br />
auch ohne Verordnungscharakter<br />
durchaus Einfl uss<br />
auf die abfallwirtschaftliche<br />
Praxis<br />
nehmen. Einzelne<br />
Gebietskörperschaften<br />
hatten auf<br />
die seinerzeitige<br />
Veröffentlichung<br />
der Informationen<br />
zu Gipsplatten unmittelbar<br />
reagiert<br />
und die Ablagerung<br />
von Gipsplatten<br />
unterbunden<br />
bzw. auf höhere<br />
Deponieklassen<br />
verwiesen. Auf einenausführliche-<br />
ren Beitrag im nächsten <strong>DWA</strong>-<strong>Mitglieder</strong>rundbrief<br />
darf verwiesen werden.<br />
Dr. Ulrich Lottner<br />
Bayer. Landesamt für Umwelt<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
31
32<br />
Berichte<br />
Wasserinfrastruktur – eine Energiequelle von morgen?!<br />
Im Januar <strong>2009</strong> fand in Hof die Fachtagung<br />
„Energiegewinnung aus Trinkwasser<br />
und Abwasser“,<br />
mit internationalen Referenten statt. Die<br />
Schirmherrschaft übernahm der Vizepräsident<br />
des Bayerischen Gemeindetags,<br />
Bürgermeister Klaus Adelt von der Stadt<br />
Selbitz. Das Thema der Veranstaltung<br />
könnte Anstöße geben bezüglich<br />
• Innovative Entwicklungen bei der Wirtschaft<br />
• Jobmotor für neue Arbeitsplätze und<br />
• Überlegungen der Politik über neue<br />
Fördertöpfe (in Baden-Württemberg<br />
vorhanden.<br />
In vielen Bereichen unseres Alltags stecken<br />
ungenutzte Energie-Potenziale. Im<br />
Kanalnetz ruht sicherlich ein großes Wärmepotenzial.<br />
Z. B. geben wir gebrauchtes<br />
Wasser, das wir zum Duschen, Waschen<br />
oder Putzen benötigen, lauwarm<br />
ins Kanalnetz ab. Wärmepumpen, die die<br />
Temperatur des Grundwassers nutzen,<br />
sind ebenso ein sog. Energielieferant.<br />
Warum sollten wir dieses Potenzial nicht<br />
auch bei der Gewinnung von Trink- oder<br />
Brauchwasser nutzen?<br />
Oberfrankens Regierungsvizepräsidentin<br />
Petra Platzgummer-Martin eröffnete<br />
die zweitägige Veranstaltung am 20. Januar<br />
<strong>2009</strong> in Hof. Der Vertreter des Bayerischen<br />
Gemeindetags verdeutlichte sein<br />
Interesse an effektiver Ressourcennutzung<br />
in der Siedlungswasserwirtschaft.<br />
Zwanzig Referenten, u. a. aus der<br />
Schweiz, Österreich und Polen, stellten<br />
neben den fachlichen Grundlagen und<br />
technischen Möglichkeiten auch realisierte<br />
Projekte vor.<br />
Über 140 Teilnehmer, darunter viele<br />
kommunale Vertreter, folgten interessiert<br />
den Ausführungen. So manche Anregung<br />
wurde im Pausengespräch diskutiert.<br />
Auf der begleitenden Fachausstellung<br />
präsentierten Technologieanbieter<br />
ihr Leistungsspektrum und zeigten u. a.<br />
Wärmepumpen und Wärmetauscher.<br />
Die Veranstaltung war gut besucht und<br />
hat vielseitiges Interesse gefunden;<br />
Die begleitende Fachausstellung fand bei den Teilnehmern großes interesse. So manche<br />
Anregung wurde im Pausengespräch diskutiert.<br />
Die Regierungsvizepräsidentin von Oberfranken, Petra Platzgummer-Martin eröffnete<br />
die Veranstaltung und begrüßte über 140 Teilnehmer.<br />
u. a. haben Vertreter der Ver- und Entsorgungsunternehmen<br />
der Städte wie<br />
Berlin, München, Nürnberg, Augsburg,<br />
Dresden teilgenommen.<br />
Die Wärmenutzung ist grundsätzlich<br />
im Trinkwasser- und Abwassersystem<br />
möglich. Häusliches und industrielles<br />
Abwasser besitzt natürlich ein höheres<br />
Wärmepotenzial und unterliegt auf<br />
dem „Entsorgungspfad“ nicht solcher<br />
kritischen Betrachtung wie Trinkwasser.<br />
Studien zufolge könnten allein aus der<br />
Abwärme von Abwasser 5 – 10 % der<br />
Gebäude in Deutschland beheizt werden.<br />
Die Abwasserwärmenutzung aus<br />
dem Kanal ist in fast 100 Anlagen in der<br />
Schweiz und an einzelnen Standorten in<br />
Deutschland erprobt. Dabei reicht die an<br />
die Gebäude abgegebene Wärmeleistung<br />
von 40 bis 400 KW. Am sinnvollsten<br />
werden damit öffentliche Gebäude beheizt.<br />
Einzelne Kommunalvertreter hatte<br />
bereits während der Veranstaltung für<br />
diese Art der Energienutzung ihr Interesse<br />
gezeigt.<br />
Technologisch gibt es zwei Wege:<br />
• die Wärme kann direkt im Kanal abgenommen<br />
werden, die Kanalwärmetauscher<br />
verursachen jedoch beim Einbau<br />
erheblichen Aufwand.<br />
• Das Abwasser kann auch aus dem<br />
Kanal entnommen und nach der Wärmenutzung<br />
zurückgegeben werden.<br />
Für die Auslegung und Genehmigung<br />
der Wärmenutzung müssen Netzbetreiber<br />
und Behörden klare Strukturen<br />
schaffen.<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
Bei einem Pilotvorhaben in Bayern kommt<br />
ein neues Bypass-Wärmetauschersystem<br />
zum Einsatz. Nach Aussagen des<br />
planenden Ingenieurs zahle sich die<br />
Energiegewinnung - trotz relativ hoher<br />
Investitionskosten - aus. Bei der heutigen<br />
Energiepreissteigerungsrate ist die<br />
Wärmenutzung aus Abwasser sinnvoll;<br />
es können bereits in mehreren Jahren<br />
Gewinne erzielt werden.<br />
Mit Beispielen aus Sachsen und Polen<br />
zeigten zwei große Wasserversorger,<br />
wie sie dem Trinkwasser bei seiner Gewinnung<br />
nutzbringend Wärme entziehen.<br />
Eine gesamtenergetische Betrachtung<br />
ist erforderlich, soll die Wärme im siedlungsnahen<br />
Trinkwassernetz entzogen<br />
werden – hierfür ist erst ein Pilotprojekt<br />
in Deutschland bekannt.<br />
Die Nutzung von Höhendifferenzen zur<br />
Erzeugung elektrischer Energie ist in der<br />
Siedlungswasserwirtschaft schon lange<br />
etabliert. Mit den Energieeinspeisevergütungen<br />
der EEG-Novelle kann sie eine<br />
wirtschaftliche Komponente bekommen,<br />
wie Beispiele aus kommunalen Trinkwasserversorgungen<br />
in Bayern zeigen. Die<br />
zur Energieerzeugung eingesetzten Turbinen<br />
und rückwärts laufenden Pumpen<br />
stellen eine robuste, bewährte Technik<br />
dar. Eine neue Anwendung findet hier<br />
die Wasserkraftschnecke für drucklo-<br />
Die Bundesregierung hat zur Abwendung<br />
der Liberalisierungsbestrebungen der<br />
EU eine Modernisierungsstrategie verabschiedet.<br />
Ziel dieser Strategie ist es,<br />
deutsche Wasserver- und Abwasserentsorger<br />
als effiziente und wettbewerbsfähige<br />
Dienstleistungsunternehmen zu<br />
stärken und dabei den hohen technischen<br />
Standard und die gute Ver- und<br />
Entsorgungssicherheit beizubehalten.<br />
Benchmarking ist das empfohlene Instrument<br />
dieser Strategie.<br />
Unterstützt wird diese Strategie von den<br />
bayerischen kommunalen Spitzenverbänden<br />
– Gemeinde- und Städtetag –<br />
dem <strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern und<br />
dem Bayer. Staatsministerium für Umwelt<br />
und Gesundheit.<br />
Benchmarking in der bayerischen Abwasserentsorgung<br />
geht nun in eine neue<br />
Runde.<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Aufmerksame Zuhörer verfolgen die Fachtagung.<br />
se Ableitungen, z. B. am Auslauf von<br />
Kläranlagen.<br />
Die Fachtagung wurde vom Projekt Technologietransfer<br />
Wasser (TTW) am Wasserwirtschaftsamt<br />
Hof gemeinsam mit<br />
dem Schweizer Institut Energie in Infra-<br />
Die Vorteile liegen auf der Hand:<br />
Unter Benchmarking versteht man den<br />
Vergleich von Unternehmenskennzahlen<br />
mit dem Ziel, vom Unternehmen mit den<br />
besten Ergebnissen zu lernen. Jeder Teilnehmer<br />
erhält dabei auch die Grundlagen<br />
für zielgerichtete Verbesserungsmaßnahmen<br />
innerhalb des Unternehmens.<br />
Es stärkt u. a. auch das Qualitätsmanagement.<br />
Das Projekt wird vom Bayer.<br />
Umweltministerium erneut mit 500 € je<br />
Teilnehmer gefördert.<br />
Wer teilnehmen möchte meldet sich –<br />
möglichst bis Mai <strong>2009</strong> – an bei<br />
• aquabench GmbH, Antje Vogt, Frankfurter<br />
Str. 520, 51156 Köln,<br />
Tel. 02203/ 35929-14,<br />
a.vogt@aquabench.de<br />
oder<br />
Berichte<br />
strukturanlagen und dem Umweltcluster<br />
Bayern organisiert.<br />
Richard Oberhauser,<br />
WWA Hof<br />
„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!“<br />
Benchmarking in der Siedlungswasserwirtschaft geht in Bayern in eine neue<br />
Runde<br />
• Confideon GmbH, Markus Pielorz,<br />
Belziger Str. 69/ 71, 10823 Berlin,<br />
Tel. 030/ 794 9099-15,<br />
m.pielort@confideon.de.<br />
Allen Abwasserentsorgungsunternehmen<br />
wird die Teilnahme am Projekt „Benchmarking<br />
Abwasser Bayern <strong>2009</strong> – BAB“<br />
empfohlen. Teilnehmen können alle Netz-<br />
und/ oder Anlagenbetreiber. Ein absolut<br />
vertraulicher Umgang mit allen Daten<br />
wird garantiert. Lesen Sie in diesem <strong>Mitglieder</strong>rundbrief<br />
dazu auch die Empfehlungen<br />
von zwei 1. Bürgermeistern – Georg<br />
Riedel aus Pfarrkirchen und Matthias<br />
Döhla aus Konradsreuth.<br />
Richard Oberhauser<br />
WWA Hof<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
33
34<br />
Berichte<br />
Marode Kanäle oder alles dicht?<br />
- Zustand der öffentlichen Kanalisation in Bayern<br />
Anlass zur Durchführung eines Untersuchungsvorhabens<br />
„Die Zeitbombe tickt im Untergrund“ oder<br />
„Marode Leitungen kosten Bürger Milliarden“<br />
sind Schlagzeilen, die in regelmäßigen<br />
Abständen in Zusammenhang<br />
mit der Kanalisation durch die Medien<br />
geistern. Häufig fehlen bei solchen Meldungen<br />
jedoch belastbare Zahlen oder<br />
es handelt sich um gezielte Meinungsäußerungen<br />
von Interessensvertretern.<br />
Im Gegensatz zu anderen Infrastruktureinrichtungen<br />
wie Straßen oder Stromleitungen<br />
sind Abwasserleitungen unter<br />
der Erde verborgen und nur mit einigem<br />
Aufwand fachgerecht zu inspizieren.<br />
Während beispielsweise zur Netzlänge<br />
des öffentlichen Kanalsystems<br />
(90.600 km), zum Anschlussgrad (96 %)<br />
und zur transportierten Abwassermenge<br />
(1,7 Milliarden m³, alle Angaben Stand<br />
2007) seit Langem genaue Daten vorliegen,<br />
waren gesicherte Angaben zum<br />
Zustand der Kanäle in Bayern bisher<br />
kaum möglich.<br />
Das Bayerische Landesamt für Umwelt<br />
initiierte daher 2007 eine Untersuchung<br />
mit dem Ziel, einen Überblick über den<br />
Zustand der öffentlichen Kanalisation in<br />
Bayern zu gewinnen und eine nachvollziehbare<br />
Abschätzung zum anstehenden<br />
Sanierungsbedarf für die nächsten Jahre<br />
zu ermöglichen. Um den Aufwand überschaubar<br />
zu halten, sollte weitgehend<br />
auf vorhandene Daten zurückgegriffen<br />
werden.<br />
Vorgehensweise<br />
Zur Koordinierung und Steuerung des<br />
Vorhabens wurde zunächst eine begleitende<br />
Projektgruppe ins Leben gerufen,<br />
der Vertreter des Landesamtes für Umwelt,<br />
des Umweltministeriums sowie<br />
der Wasserwirtschaftsämter Landshut<br />
und Kempten angehörten. Die Zusammenstellung,<br />
Plausibilitätsprüfung, Auswertung<br />
und Aufbereitung aller Daten<br />
wurde einem Auftragnehmer übertragen.<br />
Als wichtigste Informationsgrundlage<br />
dienten die Kanalnetz-Jahresberichte,<br />
die von den Betreibern gemäß<br />
Eigenüberwachungsver ordnung (EÜV)<br />
jährlich zu erstellen und den Wasserwirtschaftsämtern<br />
(WWA) vorzulegen sind.<br />
Dazu wurden von allen 17 WWA stichprobenartig<br />
für den jeweiligen Amtsbezirk<br />
repräsenta tive Unternehmensträger<br />
ausgewählt und deren Jahresberichte für<br />
das Projekt zur Verfügung gestellt. Die<br />
ausgewählten 234 Netzbetreiber (von insgesamt<br />
2.095) verfügen über rund 28 %<br />
der öffentlichen Misch- und Schmutzwasserkanäle<br />
in Bayern.<br />
Nachdem schnell klar war, dass die Informationen<br />
aus den Jahresberichten allein<br />
kein vollständiges Bild ergeben würden,<br />
kam ein ergänzender Fragebogen zum<br />
Einsatz, welcher den ausgewählten Unternehmensträgern<br />
übermittelt wurde.<br />
Darüber hinaus konnte der Auftragnehmer<br />
durch Telefoninterviews mit den Betreibern<br />
und persönliche Gespräche mit<br />
den Kollegen der WWA weitere Hintergrundinformationen<br />
gewinnen.<br />
Besonders charakteristisch für Bayern ist<br />
die Vielzahl kleiner Kanalnetze (s. Abb. 1).<br />
Beispielsweise ist etwa die Hälfte der Betreiber<br />
für Netze zuständig, deren Länge<br />
an Misch- und Schmutzwasserkanälen<br />
weniger als 22 km beträgt.<br />
Um diesen Aspekt angemessen zu berücksichtigen,<br />
wurde die Methode der<br />
„geschichteten Zufallsstichprobe“ angewandt<br />
und die Gesamtheit der Kanalnetzbetreiber<br />
für die Auswertung an Hand der<br />
Kanalnetzlängen (Misch- und Schmutzwasserkanäle)<br />
in vier Gruppen unterteilt.<br />
Neben einer Gruppe der „großen“ Netzbetreiber<br />
(Kanalnetzlänge von mehr als<br />
300 km) wurden weitere drei Gruppen<br />
gebildet (Kanalnetzlänge weniger als<br />
30 km; 30 bis 60 km; 60 bis 300 km), die<br />
in etwa jeweils ein Drittel der verbleibenden<br />
Gesamtkanalnetzlänge in Bayern<br />
repräsentieren (s. Abb. 2).<br />
Abb. 1: Verteilung der Kanalnetzbetreiber in Bayern nach Länge des zu betreuenden Kanalnetzes (Längenangaben in logarithmischem<br />
Maßstab)<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
Abb. 2: Anteil der einzelnen Gruppen am Gesamtnetz (Misch- und Schmutzwasserkanäle)<br />
Zur Übertragung der aus der Stichprobe<br />
ermittelten Ergebnisse auf ganz<br />
Bayern erfolgte für jede Gruppe eine<br />
Hochrechnung bezogen auf die jeweilige<br />
Gesamtkanal netzlänge bevor die<br />
einzelnen Ergebnisse zusammengeführt<br />
wurden. Dank der engagierten Unterstützung<br />
der WWA bei der Datenbereitstellung<br />
gelang es, zu fast allen relevanten<br />
Aspekten auch statistisch abgesicherte<br />
Aussagen zu machen.<br />
Ergebnisse des Unter su chungs vorhabens<br />
Die im Folgenden vorgestellten Ergebnisse<br />
für Bayern wurden mit statistischen<br />
Methoden aus einer repräsentativen<br />
Stichprobe berechnet. Sie beziehen sich<br />
auf die Jahre 2006/2007.<br />
Länge und Struktur der bayerischen<br />
Kanalisation<br />
Das Untersuchungsvorhaben sollte einen<br />
Überblick über den Zustand der<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
öffentlichen Schmutz- und Mischwasserkanalisation<br />
und eine nachvollziehbare<br />
Abschätzung zum anstehenden<br />
Sanierungsbedarf für die nächsten Jahre<br />
ermöglichen. Als „Neben produkte“ der<br />
Datenauswertung konnten neben der<br />
Bestätigung bekannter Kanal längen<br />
•<br />
•<br />
90.600 km öffentliche Abwasserka-<br />
näle (ohne öffentlichen Teil der Hausan<br />
schlüsse), - 11.100 km Regenwasserkanäle<br />
79.500 km Schmutz- und Mischwas-<br />
serkanäle (davon ca. 10 % Druck leitungen)<br />
weitere Angaben zur Schmutz- und Mischwasserkanalisation<br />
abgeschätzt werden:<br />
• 2,1 Millionen Schachtbauwerke<br />
• 38 m durchschnittliche Haltungslänge<br />
• 13.400 km Kanäle (17 %), die älter als<br />
40 Jahre sind<br />
•<br />
•<br />
5.000 km Kanäle in Wasserschutzge-<br />
bieten/wasserwirtschaftlich kritischen<br />
Bereichen<br />
11.000 km Hausanschlusskanäle, für<br />
die die Kanalnetzbetreiber zuständig<br />
sind<br />
Kamera gelangt über den Schacht in den Kanal Blick in das Inspektionsfahrzeug<br />
Abb. 3: Kanalfernsehuntersuchung (Quelle: Münchner Stadt entwässerung)<br />
Berichte<br />
Zustandserfassung<br />
Seit Inkrafttreten der EÜV am 1. Januar<br />
1996 ist der Bauzustand öffentlicher<br />
Misch- und Schmutzwasserkanäle alle<br />
10 Jahre mittels eingehender Sichtprüfung<br />
(Begehung oder Kanalfernsehuntersuchung)<br />
zu untersuchen. Die Auswertung<br />
der vorliegenden Daten ergab,<br />
dass bisher rund 50.300 km Kanäle untersucht<br />
wurden (s. Abb. 4).<br />
Das sind ca. 63 % der gesamten Misch-<br />
und Schmutzwasser kanäle. (Nach der<br />
EÜV müssen auch Regenwasserkanäle<br />
untersucht werden, die behandlungsbedürftiges<br />
Abwasser ableiten oder in<br />
Trinkwasser- oder Heilquellenschutzgebieten<br />
liegen. Die Inspektionsraten<br />
dieser Kanäle standen jedoch für eine<br />
Auswertung nicht zur Verfügung). Die<br />
durchschnittliche Inspektionsrate pro<br />
Jahr lag somit bei etwa 5 %. Um das gesamte<br />
Kanalnetz gemäß EÜV innerhalb<br />
von 10 Jahren vollständig untersuchen<br />
zu können, müsste die Inspektionsrate<br />
der Netzbetreiber doppelt so hoch sein.<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
35
36<br />
Berichte<br />
Abb. 4: Mit eingehender Sichtprüfung untersuchte Schmutz- und Mischwasser kanäle in Abhängigkeit von der Netzgröße (seit Inkrafttreten<br />
der EÜV)<br />
Sofortiger Sanierungsbedarf:<br />
Abflusshindernis, Kreuzung einer Versorgungsleitung<br />
im Scheitel, 40 % Querschnittsreduzierung<br />
Kurzfristiger Sanierungsbedarf:<br />
Risse mit Scherbenbildung über den gesamten<br />
Umfang, Boden sichtbar<br />
Abb. 5: Beispiele für Kanalschäden (Quelle: [1])<br />
Kurzfristiger Sanierungsbedarf:<br />
Stutzen im linken Kämpfer nicht fachgerecht<br />
eingebunden, Boden sichtbar<br />
Mittelfristiger Sanierungsbedarf:<br />
Abflusshindernis Inkrustation über den Gesamtumfang,<br />
Feuchtigkeit sichtbar, 8 % Querschnittsreduzierung<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
Abb. 6: Sanierungsbedarf der Schmutz- und Mischwasserkanalhaltungen<br />
Im Vergleich zur durchschnittlichen Inspektionsrate<br />
der vergangenen 12 Jahre,<br />
ist jedoch eine deutliche Zunahme<br />
der Inspektionsleistungen auf 14 % im<br />
Jahr 2006 zu beobachten.<br />
Sanierungsbedarf und -kosten<br />
Die Gesamtlänge öffentlicher Schmutz-<br />
und Mischwasserkanalhaltungen, für<br />
die ein sofortiger, kurz- oder mittelfristiger<br />
Sanierungsbedarf besteht, wird auf<br />
rund 12.500 km geschätzt. Dies sind ca.<br />
16 % der gesamten Kanalnetzlänge in<br />
Bayern.<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Die bei den Auswertungen berücksichtigten<br />
Schäden entsprechen den Zustandsklassen<br />
0 bis 2 gemäß Merkblatt ATV-M<br />
149 [2] bzw. den Zustandsklassen 5 bis 3<br />
nach den „Arbeitshilfen Abwasser“ [3].<br />
Die <strong>DWA</strong>-Umfrage unter 187 Netzbetreibern<br />
aus ganz Deutschland im Jahr<br />
2004 [4] ergab einen etwas höheren<br />
Sanierungsbedarf von rund 20 % der<br />
Kanalhaltungen. Allerdings waren in der<br />
<strong>DWA</strong>-Umfrage die Netze mit Kanallängen<br />
kleiner 60 km für bayerische Verhältnisse<br />
deutlich unterrepräsentiert.<br />
Tabelle 1: Sanierungskosten für die öffentlichen Schmutz- und Mischwasserkanäle<br />
Berichte<br />
Abbildung 6 zeigt den in Bayern festgestellten<br />
Sanierungsbedarfs in Abhängigkeit<br />
von der Kanalnetzgröße.<br />
Die Länge öffentlicher Schmutz- und<br />
Mischwasserkanalhaltungen, die zwischen<br />
1996 und 2007 saniert wurden,<br />
wird auf 5.800 km geschätzt (ca. 7 % der<br />
Gesamtnetz länge). Dies entspricht einer<br />
jährlichen Sanierungsleistung von knapp<br />
500 km Kanalhal tungen. Bei einer durchschnittlichen<br />
Nutzungsdauer eines Kanals<br />
von rund 80 Jahren und einer gesamten<br />
Schmutz- und Mischwasserkanallänge<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
37
38<br />
Berichte<br />
Abb. 7: Bisher eingesetzte Sanierungsverfahren<br />
von 79.500 km müssten die Sanierungsbe<br />
mühun gen der Kanalnetzbetreiber<br />
etwa doppelt so hoch sein wie in den vergangenen<br />
Jahren, um alleine die Kanäle<br />
zu sanieren, die jährlich durch Alterung<br />
das Ende ihrer Nutzungsdauer erreichen.<br />
Geht man davon aus, dass zusätzlich der<br />
o. g. Nachholbedarf notwendiger Sanierungen<br />
(16 % der Gesamtnetzlänge mit<br />
sofortigem, kurz- oder mittelfristigem<br />
Sanierungsbedarf) in den nächsten 7<br />
bis 8 Jahren abgear beitet werden würde,<br />
müsste sich die bisherige Sanierungsleistung<br />
der Kanalnetz betreiber sogar verfünffachen,<br />
d. h. auf 2.500 km sanierter<br />
Kanalhal tungen pro Jahr steigern.<br />
Im Rahmen des Untersuchungsvorhabens<br />
wurden die ausgewählten Kanalnetzbetreiber<br />
gebeten, die voraussichtlichen<br />
Kosten für die noch nachzuholenden<br />
Sanierungs maßnahmen anzugeben. Mit<br />
Hilfe dieser Daten wurden durchschnittliche<br />
Sanierungs kosten pro Meter schadhafter<br />
Kanalhaltung berechnet, die zur<br />
Abschätzung der Sanierungskosten für<br />
die Schmutz- und Mischwasserkanalisation<br />
in ganz Bayern herangezogen wurden<br />
(s. Tab. 1).<br />
Die in Tabelle 1 aufgeführten Daten zeigen<br />
eine Mindestschätzung, da nicht<br />
alle Netz betreiber bei Ihren Angaben die<br />
Kosten für die Sanierung der Abwasserschächte<br />
und des öffentlichen Teils der<br />
Hausanschlusskanäle berücksichtigt<br />
haben. Außerdem fehlen die Kosten für<br />
Sanierungsmaßnahmen, die hydraulisch<br />
bedingt sind. Eine grobe Abschätzung<br />
dieser Kostenanteile lässt Gesamtkosten<br />
in einer Größenordnung von rund 4 bis 5<br />
Milliarden Euro erwarten.<br />
Sanierungsverfahren<br />
Durch Sanierungsmaßnahmen müssen<br />
Abwasserkanäle in einen Zustand versetzt<br />
werden, in dem sie alle Leistungsanforderungen<br />
erfüllen, die auch an neu<br />
gebaute Kanäle gestellt werden. Je nach<br />
Schadensbild und -ausmaß und weiteren<br />
Randbedingungen können dazu Reparatur-,<br />
Renovierungs- oder Erneuerungsverfahren<br />
zum Einsatz kommen. Durch<br />
Reparatur (z. B. mit einem Kanalroboter)<br />
werden örtlich begrenzte Schäden behoben,<br />
während größere „Streckenschäden“<br />
oder gehäuft auftretende Einzelschäden<br />
mit Maßnahmen der Renovierung (z. B.<br />
Schlauchrelining) beseitigt werden können.<br />
Im Gegensatz zur Reparatur und<br />
Renovierung, bei denen die Substanz<br />
der Kanäle erhalten bleibt, werden bei<br />
der Erneuerung (z. B. Kanal erneuerung<br />
in offener Bauweise) an gleicher oder<br />
anderer Stelle neue Kanäle hergestellt,<br />
die die Funktion der alten, außer Betrieb<br />
genommenen übernehmen. Dabei ist zu<br />
beachten, dass die Nutzungsdauer der<br />
sanierten Kanalabschnitte vom gewählten<br />
Verfahren abhängt. Bei Reparaturen<br />
wird mit relativ geringem Mitteleinsatz<br />
ein ordnungsgemäßer Leitungsbetrieb<br />
wieder hergestellt. Allerdings sind die<br />
Nutzungs dauern der reparierten Stellen<br />
in der Regel deutlich kürzer als bei Renovierungen<br />
und Erneuerungen. Reparaturen<br />
tragen auch nicht zur Substanzwerterhöhung<br />
der sanierten Kanalhaltung<br />
bei, d. h. die Restnutzungsdauer der alten<br />
Kanalhaltung erhöht sich im Allgemeinen<br />
nicht durch die Reparatur. Die Erneuerung<br />
und auch im Einzelfall die Renovierung<br />
führen demgegenüber zur Steigerung<br />
der Restnutzungs dauer des Kanals.<br />
Während bei den Renovierungs verfahren<br />
mit bis zu 50 Jahren Nutzungsdauer gerechnet<br />
werden kann, unterscheiden sich<br />
die Nutzungsdauern erneuerter nicht von<br />
denjenigen neu gebauter Kanäle.<br />
Der Schwerpunkt der bisher von bayerischen<br />
Kanalnetzbetreibern eingesetzten<br />
Sanierungs verfahren liegt mit 43 % bei<br />
den Reparaturverfahren. Renovierungsverfahren<br />
werden in 27 % und Kanalerneuerung<br />
in 30 % der Maßnahmen<br />
eingesetzt. Der hohe Anteil an Reparaturverfahren<br />
ist bei Kanalnetzbetreibern aller<br />
Gruppen zu beobachten (s. Abb. 7), Betreiber<br />
kleiner Netze setzen diese jedoch<br />
am häufigsten ein. Kanalnetzbetreiber mit<br />
einer Netzlänge über 300 km zeigen einen<br />
überdurchschnittlich hohen Anteil an Renovierungsverfahren<br />
und einen relativ geringen<br />
Anteil an Erneuerungsverfahren.<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
Die Ergebnisse der deutschlandweiten<br />
<strong>DWA</strong>-Umfrage aus dem Jahr 2004 [4]<br />
zeigten den Schwerpunkt der Sanierung<br />
bei den Erneuerungsverfahren (49 %)<br />
und etwa gleiche Anteile an Renovierungs-<br />
und Reparaturverfahren (26 %<br />
bzw. 25 %).<br />
Fazit und Schlussfolgerungen<br />
Auf der Grundlage der durchgeführten<br />
Untersuchung können erstmals zuverlässige<br />
Aussagen über den Zustand der<br />
Kanalisation in Bayern getroffen und der<br />
Sanierungs- und Handlungsbedarf sowie<br />
die zu erwartenden Kosten für die Sanierung<br />
abgeschätzt werden.<br />
Wie zu erwarten, ist bei den Abwasserkanälen<br />
ein nicht unerheblicher Sanierungsbedarf<br />
zu verzeichnen. Er erreicht<br />
zwar mit Sanierungskosten von mindesten<br />
4 Mrd. € nicht die Dimension, wie sie<br />
häufig in den Medien verbreitet wurde,<br />
stellt aber für die Betreiber der kommunalen<br />
Kanalnetze, die Städte, Gemeinden<br />
und Verbände durchaus eine große<br />
Herausforderung dar. Interessant ist die<br />
Erkenntnis, dass es beim Sanierungsbedarf<br />
keine ausgeprägten Unterschiede<br />
zwischen den Betreibern kleiner und<br />
großer Netze gibt.<br />
Sowohl aus ökologischen Gründen<br />
(Grundwasserschutz) als auch in ökonomischer<br />
Hinsicht (Substanzerhalt kom-<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
munalen Eigentums) ist die Sanierung<br />
der oben genannten 12.500 km Kanäle<br />
notwendig und Zug um Zug vorzunehmen.<br />
Um dieses Ziel erreichen zu können,<br />
müssen die Kommunen ihre Sanierungsaktivitäten<br />
im Vergleich zu ihren<br />
Anstrengungen in den letzten 10 Jahren<br />
deutlich steigern. Dies erfordert nicht zur<br />
finanzielle Mittel, die über das Gebühren-<br />
und gegebenenfalls Beitragsaufkommen<br />
aufgebracht werden müssen, sondern<br />
insbesondere eine maßgeschneiderte,<br />
auf die jeweiligen Randbedingungen der<br />
Kommunen abgestimmte Sanierungsstrategie.<br />
Insofern kommt es jetzt darauf,<br />
dass die Kommunen mit Prioritäten versehene<br />
mittel- bis langfristige Kanalsanierungspläne<br />
aufstellen und mit einem<br />
Finanzierungsplan hinter legen. Dabei ist<br />
auf eine ausgewogene, an die Randbedingung<br />
der Netze angepasste Mischung<br />
aus Reparaturen, Renovierungen und Erneuerungen<br />
zu achten. Beispiele aus der<br />
Praxis belegen, dass mit einer nachhaltigen<br />
Kanalsanierungsstrategie die anstehenden<br />
Maßnahmen zu bewältigen sind.<br />
Die Wasserwirtschaftsämter werden die<br />
Anlagenbetreiber bei dieser Aufgabe<br />
fachlich beraten. Weiterhin wird das Landesamt<br />
für Umwelt einen Leitfaden zur<br />
Untersuchung, Sanierung und zum Werterhalt<br />
von Kanalnetzen erstellen lassen,<br />
der die Kommunen und Zweckverbände<br />
bei der Erstellung der Sanierungspläne,<br />
Festlegung der Prioritäten und ihrer Finanzierungsplanung<br />
unterstützen soll.<br />
Informationsoffensive oberflächennahe Geothermie 2008 – 2<strong>01</strong>1<br />
Klimaschutz durch Oberflächennahe<br />
Geothermie<br />
Als oberflächennahe Geothermie wird<br />
die Nutzung der Erdwärme bis zu einer<br />
Tiefe von rund 400 m bezeichnet. Sie<br />
bietet zukunftsweisende Möglichkeiten<br />
für eine nachhaltige Wärmeversorgung<br />
und Kühlung von Wohngebäuden und<br />
Bürogebäude bis hin zu Großbauwerken<br />
für Gewerbe und Industrie über eine regenerative<br />
Energie. Insbesondere auch<br />
kommunale Einrichtungen, Verwaltungsgebäude,<br />
Schulen oder Bibliotheken können<br />
hiervon profitieren.<br />
Zusammen mit einem guten Wärmeschutz<br />
bietet diese Erhöhung der Effizienz<br />
von Heizungs- und Warmwassersystemen<br />
bei Gebäuden ein enormes<br />
Energieeinsparpotenzial mit unmittelbarer<br />
Klimaschutzwirkung. Und das nicht<br />
nur bei Neubauten, sondern auch im<br />
Gebäudebestand. Denn rd. 40 % der<br />
insgesamt in Deutschland und in Bayern<br />
eingesetzten Energie fließen allein in<br />
die Raumheizung und Warmwasserbe-<br />
reitung. In den privaten Haushalten liegt<br />
ihr Anteil sogar bei rd. 85 %.<br />
Oberflächennahe Erdwärme wird vor allem<br />
über Erdwärmesonden, Grundwasserbrunnen<br />
und Erdkollektoren erschlossen<br />
(s. Abb.1). Moderne Wärmepumpen<br />
wandeln sie in nutzbare Wärme und<br />
Kälte um. In Verbindung mit einem stetig<br />
steigenden Anteil regenerativ erzeugten<br />
Stroms z. B. aus Photovoltaik oder Wasserkraft<br />
als notwendiger Antriebsenergie<br />
eröffnet Geothermie bereits jetzt die<br />
Möglichkeit der vollständig regenerativen<br />
Beheizung und Kühlung von Gebäuden<br />
sowie der Speicherung von thermischer<br />
Energie im Untergrund. Geothermie bietet<br />
somit die Chance, den Bedarf an fossilen<br />
Brennstoffen und damit die Emission<br />
klimaschädlicher Gase deutlich zu<br />
reduzieren und leistet so einen beachtlichen<br />
Beitrag zum Klimaschutz.<br />
Die Nutzung heimischer und vom Prinzip<br />
her überall verfügbaren Erdwärme schafft<br />
für die Nutzer, beispielsweise Bürger,<br />
Firmen oder Kommunen, die Möglichkeit<br />
Berichte<br />
[1] ATV: Kanalzustandsbewertung –<br />
Zustandsreferenzkatalog; herausgegeben<br />
vom Ministerium für Umwelt<br />
und Naturschutz, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz des Landes<br />
NRW; Düsseldorf 1994<br />
[2] Merkblatt ATV-M 149: Zustandserfassung,<br />
-klassifizierung und –bewertung<br />
von Entwässerungssystemen<br />
außerhalb von Gebäuden;<br />
ATV, Hennef, 1999 (mittlerweile<br />
überarbeitet)<br />
[3] Arbeitshilfen Abwasser: Planung,<br />
Bau und Betrieb von abwassertechnischen<br />
Anlagen in Liegenschaften<br />
des Bundes; Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung,<br />
Bundesministerium der<br />
Verteidigung<br />
[4] Berger, Lohaus: Zustand der Kanalisation<br />
in Deutschland – Ergebnisse<br />
der <strong>DWA</strong>-Umfrage 2004, Hennef<br />
[5] IKT-Süd: Zustand der Kanalisation in<br />
Bayern, unveröffentlichter Schlussbericht<br />
des Untersuchungsvorhabens<br />
Erich Englmann<br />
Bayer. Staatsministerium für<br />
Umwelt und Gesundheit<br />
German Berger, Hardy Loy<br />
Bayer. Landesamt für Umwelt<br />
der Heizkosteneinsparung. Besonders<br />
interessant ist die mit derselben Anlage<br />
mögliche Option der kostengünstigen<br />
und zunehmend wichtigeren Gebäudekühlung<br />
im Sommer. Gleichzeitig erhöht<br />
sich die energiepolitische Versorgungssicherheit<br />
durch Verringerung der<br />
Abhängigkeiten von Energieimporten.<br />
Insgesamt stellt die Nutzung der oberflächennahen<br />
Geothermie somit auch einen<br />
heimischen Wirtschaftszweig mit großen<br />
Wachstumschancen dar.<br />
Boomende Geothermie benötigt Geoinformationen<br />
Bei der Erdwärmenutzung ist ein regelrechter<br />
Boom zu beobachten: Innerhalb<br />
von nur fünf Jahren hat sich die Zahl der<br />
bundesweit verkauften Wärmepumpen<br />
verfünffacht, der Trend ist weiter ansteigend.<br />
Doch nicht nur die Geothermie<br />
boomt derzeit, sondern auch die Nachfrage<br />
von verschiedensten Seiten nach<br />
fundierten Informationen:<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
39
40<br />
Berichte<br />
Abb. 1: Funktionsprinzip von Erdwärmesonden, Grundwasserbrunnen und Erdwärmekollektoren (Quelle: Bundesverband Wärmepumpe<br />
e.V.)<br />
Bürger als potentielle Nutzer interessieren<br />
sich für die Funktionsweise des<br />
„Heizens ohne Flamme“. Sie wollen<br />
wissen, ob eher Erdwärmesonden oder<br />
Grundwasserbrunnen auf ihrem Grundstück<br />
geeignet sind und ob ein Genehmigungsverfahren<br />
notwendig ist. Planer und<br />
Bohrfirmen benötigen flächendeckend<br />
fundierte geologische und vor allem hydrogeologische<br />
Daten und Karten, um<br />
Anlagen hinreichend genau planen und<br />
bemessen zu können. Aber auch die Genehmigungsbehörden<br />
brauchen diese Informationen<br />
als fachliche Grundlage für<br />
eventuell notwendige Bescheide.<br />
Die Bedingungen für die Erdwärmenutzung<br />
sind in Bayern nahezu überall günstig.<br />
Allerdings hängen im Detail die Einsatzmöglichkeiten<br />
und Dimensionierung einer<br />
bestimmten Technik zur Erschließung<br />
der Erdwärmequelle im konkreten Fall<br />
maßgeblich von den spezifischen geologischen<br />
und hydrogeologischen Standortverhältnissen<br />
sowie von den wasserwirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen ab<br />
Bei der Planung, in der Bauausführung<br />
und im Betrieb müssen daher diese Aspekte<br />
berücksichtigt werden, damit Geothermie<br />
als heimische Energie für den<br />
Nutzer auch nachhaltig lohnend bleibt.<br />
Gerade die fachgerechte Durchführung<br />
und der Ausbau der Bohrungen sowie die<br />
optimale Auslegung der Anlagen haben<br />
entscheidenden Einfluss auf die spätere<br />
Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit<br />
der Anlagen. Ferner müssen Einwirkungen<br />
auf andere eventuell betroffene<br />
Natur- und Rechtsgüter sowie konkurrierende<br />
Nutzungen des Untergrundes<br />
berücksichtigt werden, damit die Technik<br />
auf Dauer auch umweltfreundlich bleibt.<br />
Dies gilt insbesondere für den Schutz<br />
des Grundwassers.<br />
Abb. 2: Erdwärmesondenbohrung: Bohrgerät mit Erdwärmesondenrohr auf Haspel<br />
Flächendeckende Informationen zur<br />
Geologie, Hydrogeologie und zum Boden<br />
sind somit unerlässlich für Planung und<br />
Bau der Anlagen, für Genehmigungsverfahren<br />
und den späteren ökonomischen<br />
sowie ökologisch gesicherten Betrieb<br />
von Geothermieanlagen. Das Bayerische<br />
Landesamt für Umwelt arbeitet daher<br />
schwerpunktmäßig an diesen Kartenwerken<br />
in den Maßstäben 1:25.000 bzw.<br />
1:50.000 für ganz Bayern. Diese und alle<br />
weiteren Informationen zur Nutzung der<br />
Geothermie werden für Öffentlichkeit<br />
und Verwaltung digital über das Bodeninformationssystem<br />
Bayern (BIS-BY)<br />
bereitgestellt.<br />
EU-Projekt „Informationsoffensive<br />
Oberflächennahe Geothermie“<br />
Im Rahmen der „Informationsoffensive<br />
Oberflächennahe Geothermie“ arbeiten<br />
mehr als 40 Fachleute des LfU, insbesondere<br />
Geologen, Ingenieure, Techniker<br />
an der flächenhaften Bestandsaufnahme<br />
des bayerischen Untergrundes.<br />
Unterstützt werden sie von Universitäten<br />
und mit Kartierprojekten beauftragten<br />
Fachbüros.<br />
Rund 32 Millionen Euro kostet das Gesamtprojekt,<br />
etwa ein Drittel davon sind<br />
EU-Fördermittel. Damit werden die<br />
anstehenden Arbeiten ganz erheblich<br />
beschleunigt: Bis 2<strong>01</strong>5 sollen sie abgeschlossen<br />
sein, ohne das Projekt würde<br />
die Bearbeitung des großen Flächenstaats<br />
Bayern rund 50 Jahre länger dauern.<br />
Finanziert wird diese „Informationsoffensive<br />
Oberflächennahe Geothermie“ in<br />
einem ersten Schritt bis 2<strong>01</strong>1 vom Bayerischen<br />
Umweltministerium mit Kofinanzierung<br />
aus dem Europäischen Fonds für<br />
regionale Entwicklung (EFRE-Programm<br />
Bayern „RWB“ 2007–2<strong>01</strong>3).<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
Abb. 3: Bearbeitungsphasen und regionale Schwerpunkte des Projektes im Zeitraum 2008–2<strong>01</strong>1<br />
Weitreichender Nutzen<br />
Und das Geld ist gut investiert: Denn<br />
die sukzessive bis zum Jahr 2<strong>01</strong>5 flächendeckend<br />
für Bayern zu erstellenden<br />
Kartenwerke und Fachdaten sind nicht<br />
nur entscheidend für die Planung von<br />
Geothermieanlagen.<br />
Sie bilden darüber hinaus die fachliche<br />
Grundlage für eine Vielzahl wichtiger<br />
Themen für die Entwicklung Bayerns,<br />
den verantwortungsvollen Umgang mit<br />
Naturgütern und den nachhaltigen Ressourcenschutz<br />
wie z. B. den Grundwasserschutz,<br />
die Erkundung und Nutzung<br />
heimischer Rohstoffe und Lagerstätten<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
oder des Bodens als wichtige Lebensgrundlage.<br />
Sie geben Planungs- und<br />
Entscheidungshilfen bei Fragen der<br />
Raumplanung (beispielsweise Infrastrukturmaßnahmen,<br />
Verkehrswegebau oder<br />
Schutz vor Georisiken), aber auch auf die<br />
drängenden Fragen nach Anpassungen<br />
auf die Auswirkungen des prognostizierten<br />
Klimawandels.<br />
Alle Informationen online – für den<br />
Bürger und den Fachmann<br />
Kernprodukt der Informationsoffensive<br />
Oberflächennahe Geothermie ist ein<br />
Online-Informationssystem über das der<br />
Berichte<br />
Fachmann Daten und Karten für die Planung<br />
recherchieren kann und der Bürger<br />
im Sinne eines Bürgerinformationssystems<br />
einen „Standortcheck“ erhält, also<br />
eine verständliche textliche Erstauskunft<br />
darüber, in welchem Maße ein bestimmter<br />
Standort prinzipiell für die Erdwärmenutzung<br />
geeignet ist.<br />
Über die Eingabe einer Gemeinde bzw.<br />
in einer späteren Ausbaustufe einer Adresse<br />
navigiert der Nutzer direkt zum<br />
gewünschten Ort. Nach Markierung des<br />
Standorts kann er die Erstauskunft automatisch<br />
generieren und herunterladen.<br />
Sie beinhaltet eine textliche Erläuterung<br />
zu den geologischen und hydrogeologi-<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
41
42<br />
Berichte<br />
Abb.4: Informationssystem Oberflächennahe Geothermie: Bürgerinformationssystem mit „Standortcheck“ und Fachdaten<br />
schen Rahmenbedingungen, zum geothermischen<br />
Potenzial, zu möglichen<br />
Restriktionsgebieten oder Bohrrisiken<br />
sowie zu einem eventuell durchzuführenden<br />
Genehmigungsverfahren.<br />
Der Fachanwender kann darüber hinaus<br />
Karten und Fachdaten individuell<br />
zusammenzustellen, einsehen oder online<br />
beim LfU anfordern. Recherchierbar<br />
sind z. B. Geothermiekarten, geologische<br />
oder hydrogeologische Karten, die Lage<br />
von Wasserschutzgebieten, bestehende<br />
Bohrungen und Brunnen sowie Bereiche<br />
mit artesischen Grundwasserverhältnissen,<br />
Bohrrisiken oder sonstige wichtige<br />
Geoinformationen. Ein Großteil dieser Informationen<br />
wird auch weiterhin in Form<br />
gedruckter Karten zur Verfügung gestellt<br />
(s. Abb. 4).<br />
Die Geothermie-Rahmenbedingungskarten<br />
im Maßstab 1:50.000 zeigen<br />
welcher Anlagentyp in welchen Gebieten<br />
geeignet ist und wo mit Einschränkungen<br />
zu rechnen ist (Beispielsweise in Wasser-<br />
und Heilquellenschutzgebieten, in Gebieten<br />
mit bekannten Bohrrisiken wie z. B. im<br />
Karst oder in Arteser-Gebieten.<br />
Diese Karten werden vor allem aus<br />
hydrogeologischen Karten abgeleitet,<br />
welche wiederum auf geologischen und<br />
bodenkundlichen Kartierungen aufbauen.<br />
Hydrogeologische, geologische und<br />
bodenkundliche Karten liegen noch nicht<br />
flächendeckend vor und müssen für viele<br />
Geothermiekarten vorab erstellt werden.<br />
Geologische Karten erfassen die verschiedenen<br />
Gesteine nach Beschaffenheit,<br />
Eigenschaften, räumlicher Verbreitung<br />
und Lagerung. Diese Beobachtungen<br />
dienen auch der Erforschung der Entstehungsbedingungen<br />
und des erdgeschichtlichen<br />
Alters der Gesteinseinheiten. Sie<br />
geben dem Planer wichtige Antworten auf<br />
Fragen wie: Welche Gesteine treffe ich in<br />
welcher Tiefe an? Welche Eigenschaften<br />
im Hinblick auf Geothermie haben sie?<br />
Welches Bohrverfahren kann angewendet<br />
werden? Mit welchen Problemen und<br />
Gefahren ist beim Bohren zu rechnen?<br />
Aufgabe der bodenkundlichen Übersichtskarten<br />
im Maßstab 1:25.000 ist die<br />
Erfassung und Darstellung der Böden als<br />
Grundlage für flächenhafte Aussagen und<br />
Anwendungen des Bodenschutzes, der<br />
Hydrogeologie sowie der Landesentwicklung<br />
in Bayern. Bodenkarten geben wichtige<br />
Informationen für Bau und Auslegung<br />
von horizontalen Erdwärmekollektoren.<br />
Hydrogeologische Karten im Maßstab<br />
1:50.000 und 1:100.000 stellen die<br />
hydrogeologischen Eigenschaften und<br />
den Aufbau des Untergrundes dar sowie<br />
das Vorkommen, die Dynamik und<br />
die Beschaffenheit des Grundwassers.<br />
Sie geben dem Planer damit Antworten<br />
auf Fragen wie: In welcher Tiefe ist mit<br />
Grundwasser zu rechnen? Steht eine<br />
ausreichende Menge an Wasser für<br />
Grundwasser-Wärmepumpen zur Verfügung?<br />
Ist die chemische Qualität des<br />
Wassers geeignet oder besteht z. B. die<br />
Gefahr der Verockerung von Brunnen<br />
oder Korrosion von Wärmetauschern?<br />
Alle Karten und Fachinformationen<br />
werden nach Fertigstellung im Bodeninformationssystem<br />
Bayern (BIS-BY)<br />
vorgehalten und stehen hier allen Interessenten<br />
zur Verfügung. Das oben<br />
genannte, speziell für Fragestellungen<br />
der oberflächennahen Geothermie konzipierte<br />
Informationssystem konnte vom<br />
LfU bereits im ersten Projektjahr von der<br />
technischen Seite her als Prototyp realisiert<br />
werden und wird nach endgültiger<br />
Fertigstellung voraussichtlich im Herbst<br />
<strong>2009</strong> online geschaltet.<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Links<br />
www.geothermie.bayern.de<br />
www.lfu.bayern.de/geologie/fachinformationen/geothermie/index.htm<br />
www.lfu.bayern.de/geologie/forschung_<br />
und_projekte/index.htm<br />
Dr. Timo Spörlein<br />
Bayer. Landesamt für Umwelt
Personalnachrichten<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Personalnachrichten<br />
Stabwechsel im StMUG in den Referaten „Wasserwirtschaft im ländlichen Raum,<br />
Wildbäche“ und „Talsperren, Speichermanagement und Wasserkraft“<br />
Zum 16. März <strong>2009</strong> gab es gleich einen<br />
mehrfachen Wechsel in den Referaten<br />
der Abteilung 5 Wasserwirtschaft des<br />
StMUG. Herr Dipl.-Ing. Erich Eichenseer,<br />
bisheriger Leiter des Referats<br />
„Talsperren, Speichermanagement und<br />
Wasserkraft“ leitet nun das Referat Wasserwirtschaft<br />
im ländlichen Raum, Wildbäche.<br />
Er folgte Herrn Peter Frei, der<br />
im Ministerium Ende 2008 die Leitung<br />
des Landtags- und Ministerratsreferats<br />
übernahm.<br />
Herr Peter Frei, geboren 1959 in Landshut,<br />
trat 1987 nach seinem Geologiestudium<br />
in die Wasserwirtschaft am damaligen<br />
Landesamt für Wasserwirtschaft ein.<br />
Ab 1988 war er am WWA Regensburg als<br />
Hydrogeologe tätig. Ende 1992 wurde er<br />
in die Abteilung Wasserwirtschaft der<br />
Obersten Baubehörde, später des Umweltministeriums<br />
ins Sachgebiet Grundwasser-<br />
und Bodenschutz versetzt. Anfang<br />
1997 wechselte er für zwei Jahre in<br />
die Staatskanzlei. Ab April 1999 fungierte<br />
er für knapp 5 Jahre als Pressesprecher<br />
des Staatsministeriums für Landesentwicklung<br />
und Umweltfragen. Ende 2003<br />
übernahm er die Amtsleitung des WWA<br />
Weilheim. In der Folge konnten wichtige<br />
Hochwasserschutzprojekte wie z. B.<br />
Garmisch-Partenkirchen, Oberau und<br />
Eschenlohe verwirklicht werden.<br />
Erich Eichenseer<br />
Peter Frei<br />
Anfang 2007 kehrte Frei wieder ins Ministerium<br />
zurück und übernahm das Referat<br />
„Wasserwirtschaft im ländlichen Raum,<br />
Wildbäche“. Neben den Aufgaben an<br />
Gewässern II. und III. Ordnung waren die<br />
Erarbeitung des „Alpenzustandsberichtes<br />
Wasser“ für die Alpenkonvention<br />
und die<br />
Ausrichtung des 2.InternationalenKongresses<br />
„Water Balance in<br />
the Alps“ im Oktober<br />
2008 Schwerpunkte<br />
seiner Tätigkeit.<br />
Herr Peter Frei machte<br />
seinen Platz in der<br />
Referatsleitung frei für<br />
Herrn Erich Eichenseer.<br />
Er wurde 1953<br />
in Regensburg geboren,<br />
studierte Bauingenieurwesen<br />
an<br />
der Technischen Universität<br />
in München.<br />
Im Anschluss an die<br />
große Staatsprüfung<br />
1983 begann er seine<br />
berufliche Laufbahn an<br />
der Hafenverwaltung<br />
Regensburg als technischer<br />
Leiter. 1987<br />
wurde Herr Eichenseer<br />
an das Wasserwirtschaftsamt Regensburg<br />
versetzt. Als Leiter der Bauabteilung<br />
und als Abteilungsleiter für die Stadt und<br />
den Landkreis Regensburg beschäftigte<br />
er sich neben den allgemein wasserwirtschaftlichen<br />
Fragen vertieft mit dem<br />
Wasserbau und dem Trink- und Grundwasserschutz<br />
im Jura. 1994 wurde Herr<br />
Eichenseer an das Bayer. Staatsministerium<br />
für Landesentwicklung und Umweltfragen<br />
in das Referat Sicherung der Wasserversorgung<br />
versetzt. 2000 wurde ihm<br />
die Leitung des Wasserwirtschaftsamtes<br />
Weiden übertragen. In gleicher Funktion<br />
wechselte er 2005 im Rahmen der Verwaltungsreform<br />
an das Wasserwirtschaftsamt<br />
Regensburg. Schwerpunkte seiner<br />
Tätigkeit waren in dieser Zeit unter anderem<br />
der Hochwasserschutz Regensburg<br />
und der Bau des Rückhaltebeckens „Drachensee“<br />
in Furth im Wald im Landkreis<br />
Cham.<br />
Auf Grund seiner beruflichen Tätigkeit<br />
wurde ihm zum <strong>01</strong>.10.2007 das Referat<br />
Talsperren, Speichermanagement und<br />
Wasserkraft übertragen. In diese Aufgaben<br />
kaum eingearbeitet, wechselte<br />
Herr Eichenseer nun in die Leitung des<br />
Referats Wasserwirtschaft im ländlichen<br />
Raum, Wildbache. Hier erwarten ihn<br />
neue spannende und verantwortungsvolle<br />
Aufgaben.<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
43
44<br />
Personalnachrichten<br />
Zum neuen Leiter des Referats „Talsperren,<br />
Speichermanagement und Wasserkraft“<br />
wurde Herr Dipl.-Ing. Gregor<br />
Overhoff an das Umweltministerium ernannt.<br />
Er war vorher beim Landesamt für<br />
Umwelt für den Bereich „Wasserbautechnik<br />
und Anlagen an Gewässern“ zuständig.<br />
Sein beruflicher Werdegang war für<br />
die Berufung sicherlich ausschlaggebend.<br />
Nach seinem Bauingenieurstudium an<br />
der RWTH Aachen hat Gregor Overhoff<br />
zunächst 7 Jahre in einer großen Baufirma<br />
mit Sitz in München gearbeitet. In nationalen<br />
und internationalen Bauprojekten<br />
sammelte er Praxiserfahrungen auch auf<br />
dem Gebiet des Talsperrenbaus.<br />
Ab 1986 wechselte er mit der Referendarzeit<br />
zum Staatsdienst und kam nach<br />
der Großen Staatsprüfung 1988 zum Talsperren-Neubauamt<br />
Nürnberg. Hier war<br />
er zuständig für den Dammbau am Rothsee.<br />
Mit dem Wechsel zum Landesamt<br />
für Wasserwirtschaft ab 1989 hat Herr<br />
Overhoff, sich mit verschieden Projekten<br />
des Großen Wasserbaus (Hochwasserschutzmaßnahmen,Trinkwassertalsperre<br />
Hafenlohr, Pumpspeicherwerke und<br />
Wasserkraftanlagen Sanierung von Tal-<br />
Hermann Schiechtl 85 Jahre<br />
Am 5. Januar <strong>2009</strong> feierte Herr Hermann<br />
Schiechtl , langjähriger Vorsitzender des<br />
ehemaligen DVWK-Landesverbands Bayern,<br />
seinen 85. Geburtstag. Die <strong>DWA</strong> und<br />
der Landesverband Bayern gratulieren<br />
ihm sehr herzlich!<br />
Herr Schiechtl war seit der Gründung des<br />
DVWK-Landesverbands Bayern 20 Jahre<br />
dessen Vorsitzender, gleichzeitig Mitglied<br />
des Vorstands und 10 Jahre auch Vizepräsident<br />
im Bundesverband.<br />
Im Präsidium, Vorstand und im Landesverband<br />
wurde stets seine Meinung<br />
geschätzt. Mit seinen Anregungen und<br />
Vorschlägen hat Herr Schiechtl wichtige<br />
Entscheidungen maßgeblich beeinflusst.<br />
So hat er u. a. in zähen Verhandlungen<br />
eine größere Selbstständigkeit für die<br />
Landesverbände erreicht. Unser <strong>Mitglieder</strong>rundbrief<br />
wurde u. a. von Herrn<br />
Schiechtl aus der Taufe gehoben.<br />
Auch der Dialog des Landesverbands mit<br />
der Politik war ihm wichtig. Mit den guten<br />
Kontakten, die Herr Schiechtl schon<br />
sperren) beschäftigt. Von 1994 bis 20<strong>01</strong><br />
war er Referent am damaligen Staatsministerium<br />
für Landesentwicklung und<br />
Umweltfragen im Referat Talsperren,<br />
Überleitungssystem und Wasserkraft“<br />
und damit u. a. auch mit den Nachrüstungsmaßnahmen<br />
am Sylvensteinspeicher<br />
befasst. In 2002 übernahm er mit<br />
dem Referat „Anlagen an Gewässern,<br />
Maschinen und Elektrotechnik am Landesamt<br />
für Wasserwirtschaft die technische<br />
Gewässeraufsicht der staatlichen<br />
Wasserspeicher, das nach der Fusion<br />
der Landesämter im August 2005 um<br />
den Bereich Wasserbautechnik erweitert<br />
wurde.<br />
Sein bisher gewonnenes Fachwissen<br />
kann Herr Gregor Overhoff sehr gut in seine<br />
neue Tätigkeit am StMUG einbringen.<br />
Wir wünschen Herrn Peter Frei, Herrn<br />
Erich Eichenseer und Herrn Gregor<br />
Overhoff in Ihrer neuen Funktion alles<br />
Gute und viel Erfolg.<br />
Richard Oberhauser<br />
WWA Hof<br />
während seiner beruflichen Laufbahn als<br />
Vorstand der Bayer. Wasserkraftwerke<br />
AG zur Wirtschaft, zu den Universitäten<br />
und zur Wasserwirtschaftsverwaltung<br />
pflegte, förderte er Ansehen und Arbeit<br />
des Landesverbands.<br />
Wegen seiner herausragenden beruflichen<br />
Leistungen blieben hohe Auszeichnungen<br />
und Ehrungen nicht aus, z. B.<br />
das Verdienstkreuz am Bande (1977)<br />
und das Verdienstkreuz 1. Klasse (1981)<br />
des Verdienstordens der Bundesrepublik<br />
Deutschland, um nur zwei zu nennen. Für<br />
seine beeindruckenden ehrenamtlichen<br />
Leistungen für unseren Landesverband<br />
wurde Herr Schiechtl mit der Ehrenmitgliedschaft<br />
ausgezeichnet.<br />
Wir wünschen Herrn Schiechtl weiterhin<br />
alles Gute, insbesondere Gesundheit<br />
und noch viele schöne Jahre im Kreise<br />
seiner Familie.<br />
Jürgen Bauer<br />
München<br />
Gregor Overhoff<br />
Hermann Schiechtl<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
Urgestein der <strong>DWA</strong> Berthold Torge zum 70. Geburtstag<br />
Am 19. Februar <strong>2009</strong> feierte Berthold<br />
Torge seinen 70. Geburtstag. Dieses<br />
besondere Jubiläum ist für den Landesverband<br />
Anlass, dem Jubilar herzlich zu<br />
gratulieren. Denn die <strong>DWA</strong> hat Berthold<br />
Torge vieles zu verdanken.<br />
Schon frühzeitig konnte er seine berufliche<br />
Erfahrung an Jüngere weitergeben.<br />
So hatte er 1976 bis 1984 einen<br />
Lehrauftrag für Abwassertechnik an der<br />
Fachhochschule München und war in<br />
Lauingen in die Klärfacharbeiterkurse<br />
eingebunden. Seine Talente wusste auch<br />
die ATV zu schätzen. Als in Bayern 1984<br />
die Sondernachbarschaften „Schlammentwässerung“<br />
eingeführt wurden, war<br />
es keine Frage, ihn mit der Leitung zu<br />
betrauen. Die Frage der Klärschlammverwertung<br />
– ein sehr spezielles Thema<br />
– wurde in dieser Zeit sehr heiß diskutiert;<br />
den Erfahrungsaustausch meisterte<br />
Berhold Torge bestens. Bis zu seiner<br />
Am 2. März <strong>2009</strong> feierte Josef Bruck<br />
seinen 80. Geburtstag. Ein bisschen still<br />
ist es in den letzten Jahren um ihn geworden,<br />
aber wir haben ihn nicht vergessen.<br />
Gerne wollen wir an dieser Stelle gratulieren<br />
und ihn würdigen.<br />
Josef Bruck, besser bekannt als „der<br />
Sepp“, ist der Pionier der Kläranlagen-<br />
Nachbarschaften schlecht hin! Denn am<br />
23.<strong>01</strong>.1973 war er der erste Lehrer in<br />
Bayern, der in Lauf a.d. Pegnitz mit der<br />
Nachbarschaftsarbeit begann. Der Programmablauf<br />
seiner ersten Veranstaltung<br />
war der „Mustertag“ für alle nachfolgenden<br />
Kollegen. 108 Nachbarschaftstage<br />
hat er mit großem Engagement geleitet.<br />
Für seine Leistungen wurde er 1989<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Pensionierung im Jahre 2002 leitete er<br />
diesen schwierigen Aufgabenbereich.<br />
1998 würdige ATV-Präsident Prof. Hahn<br />
in Bremen seine Verdienste mit der goldenen<br />
Ehrennadel.<br />
Er war seit 1969 im Bayer. Landesamt<br />
für Wasserwirtschaft tätig und leitete dort<br />
das Sachgebiet Gewässerschutz in den<br />
Regierungsbezirken Niederbayern und<br />
Oberpfalz. Daneben beschäftigte er sich<br />
mit Fragen der Klärschlammbehandlung<br />
und mit Kleinkläranlagen.<br />
Der <strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern wünscht<br />
Berthold Torge viel Glück, Gesundheit und<br />
Zufriedenheit in seinen vielen Aktivitäten,<br />
sei es mit der Familie, im Garten, im sportlichen<br />
Bereich oder auf großer Fahrt.<br />
Manfred Fischer<br />
München<br />
mit der goldenen Ehrennadel der ATV<br />
ausgezeichnet.<br />
Beschäftigt war er beim Bayer. Landesamt<br />
für Wasserwirtschaft und im Gewässerschutz<br />
tätig. Seit 1991 ist er in Pension.<br />
Der <strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern gratuliert<br />
Sepp Bruck ganz herzlich zu seinem<br />
runden Geburtstag und wünscht alles<br />
Gute, aber vor allem Gesundheit, damit<br />
er noch viele große Reisen durch die<br />
ganze Welt unternehmen kann.<br />
Manfred Fischer<br />
München<br />
Berthold Torge<br />
Personalnachrichten<br />
Pionier der Kläranlagennachbarschaft Josef Bruck feierte 80. Geburtstag<br />
Sepp Bruck, das Urgestein der bayerischen<br />
Nachbarschaften<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
45
46<br />
Personalnachrichten<br />
Ministerialrat a. D. Hans Beier verstorben<br />
Die Bayerische Wasserwirtschaftsverwaltung<br />
trauert um Herrn Ministerialrat a. D.<br />
Hans Beier. Herr Beier verstarb am 23.<br />
Oktober 2008 im Alter von 82 Jahren.<br />
Es gibt Menschen, die leuchten von innen<br />
und dieses Licht fällt auf alles, was<br />
sie unternehmen. Diese Menschen sind<br />
selten. Herr Beier war einer dieser Menschen.<br />
Die Bayerische Wasserwirtschaft<br />
hat einen hochgeschätzten Kollegen,<br />
einen klugen Menschen und viele einen<br />
guten Freund verloren.<br />
Herr Beier hat in unterschiedlichen Positionen<br />
und Funktionen Hervorragendes<br />
geleistet. Seine berufliche Erfüllung war<br />
der Talsperrenbau in Bayern, den er über<br />
Jahrzehnte hinweg begleitet hat. In seiner<br />
Zeit wurden auch heute noch sehr<br />
bedeutende Bauwerke im Talsperrenbau<br />
realisiert.<br />
Der Sylvensteinspeicher, der das das<br />
Obere Isartal und die Stadt München vor<br />
Hochwasser schützt, gehört dazu. Gerade<br />
die Hochwässer der Jahre 1999 und<br />
2005 haben gezeigt, welche richtungsweisende<br />
Entscheidungen in dieser Zeit<br />
auch von Herrn Beier mitverantwortet<br />
wurden.<br />
Unter seiner damaligen Oberbauleitung<br />
wurde in den 50iger Jahren der Sylvensteinspeicher<br />
gebaut.<br />
Für ein noch größeres wasserwirtschaftliches<br />
Projekt galt seine ganze Leidenschaft,<br />
den „fränkischen Seen“, ein einzigartiges<br />
Projekt in Bayern. Mit mehreren<br />
großen Stauseen werden Menschen vor<br />
Hochwasser geschützt und bei Trockenheit<br />
den Flüssen Wasser zugegeben. Dieses<br />
Projekt mit über 500 Millionen Euro<br />
Baukosten, hat diese Gegend in Mittel-<br />
franken zu einer prosperierenden Region<br />
mit Arbeitsplätzen, Freizeit und Erholung<br />
und Tourismus entstehen lassen.<br />
Zuletzt als Referatsleiter (damals) an<br />
der Obersten Baubehörde und zuständig<br />
für die bayerischen Talsperren, hat<br />
Herr Beier an höchster Stelle Verantwortung<br />
übernommen. Er brauchte für sein<br />
berufliches Leben keine Visionen, seine<br />
Vorstellungskraft und seine Ideen waren<br />
seine Triebfeder.<br />
Wir werden uns seiner stets erinnern.<br />
Erich Eichenseer<br />
Bayer. Staatsministerium für<br />
Umwelt und Gesundheit<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
Neuerscheinungen<br />
Zur Bemessung von Deichen und Dämmen<br />
staugeregelter Flüsse müssen<br />
die normierten Anforderungen der DIN<br />
19700-13 und DIN 19712 im Rahmen<br />
einer systemischen Betrachtung in Einklang<br />
gebracht werden. Die dabei in der<br />
Praxis entstehenden Schwierigkeiten (vgl.<br />
Strobl, Kleber-Lerchbaumer, Overhoff,<br />
KW 2008(1) Nr. 11) werden in einem neu<br />
erschienenen Merkblatt des Bayerischen<br />
Landesamtes für Umwelt (Staugeregelte<br />
Flüsse – Hochwasserschutz, Nachweise<br />
und Lastfälle nach DIN 19700 und DIN<br />
19712) beschrieben und Lösungsansätze<br />
zur Festlegung einheitlicher Bemessungs-<br />
und Nachweisregelungen<br />
vorgeschlagen.<br />
Wesentliche Punkte dieses Merkblattes<br />
behandeln<br />
• eine technisch eindeutige Abgrenzung<br />
von Stauhaltungsdämmen und Flussdeichen<br />
• eine Definition des Begriffes „Kronenstau“<br />
• Festlegungen der Lastfallkombinationen<br />
nach DIN 19700-13 und DIN<br />
19712<br />
• Aussagen zum Ansatz von Verkehrslasten<br />
• Aussagen zum Nachweis des Ausfall<br />
von Dichtungen und Dräns<br />
<strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong><br />
Neuerscheinungen<br />
Neues LfU-Merkblatt Staugeregelte Flüsse – Hochwasserschutz, Nachweise und<br />
Lastfälle erschienen<br />
Das Merkblatt kann ab Mai <strong>2009</strong> beim<br />
Bayerischen Landesamt für Umwelt<br />
bezogen werden. Eine ausführliche Beschreibung<br />
des Merkblattes wird in der<br />
nächstfolgenden Ausgabe der Korrespondenz<br />
Wasserwirtschaft folgen.<br />
Uwe Kleber-Lerchbaumer<br />
Bayer. Landesamt für Umwelt<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
47
48<br />
Neuerscheinungen<br />
Faltblätter „Präventiver Hochwasserschutz“<br />
aus: Hydrobrief Nr. 44 Dezember 2008, Hydrologische Wissenschaften, Fachgemeinschaft der <strong>DWA</strong><br />
Hochwasser, ausgelöst durch Starkniederschläge,<br />
Dauerregen oder Schneeschmelze,<br />
sind Naturprozesse, die an<br />
allen Fließgewässern auftreten können<br />
und denen der Mensch immer ausgesetzt<br />
sein wird.<br />
• Was ist vor, während und nach einem<br />
Hochwasserereignis zu tun?<br />
• Welche Bedeutung haben die Hochwasseralarmstufen?<br />
• Welche Schäden können an Deichen<br />
auftreten und wie ist mit diesen umzugehen?<br />
• Wie können Gebäude effektiv vor<br />
Hochwasser geschützt werden?<br />
Fragen, die sich Betroffene immer wieder<br />
stellen, und die von den Themenfaltblättern<br />
und dem Kalenderposter<br />
„Präventiver Hochwasserschutz“ beantwortet<br />
werden. Die Inhalte der drei Faltblätter<br />
richten sich an Mitarbeiter von<br />
Kommunen, Angehörige der Wasserwehren<br />
sowie Unternehmen und weitere<br />
Interessierte.<br />
Teil I: Allgemeine Informationen<br />
• Empfehlungen zum Verhalten vor,<br />
während und nach einem Hochwasserereignis<br />
• Bedeutung der Hochwasser alarmstufen<br />
• Vorstellung von Einsatzmitteln zur<br />
Hochwasserabwehr<br />
• Informationsquellen und Ansprechpartner<br />
Teil II: Deiche und Deichverteidigung<br />
• Deicharten und Deichbezeichnungen<br />
• Aufgaben und Ausrüstung von Deichwachen<br />
• Schadensbilder an Deichen und deren<br />
Abwehr<br />
•<br />
• Pflege von Deichen / Deich schutzstreifen<br />
Teil III: Schutz von Gebäuden<br />
• Eintrittswege von Hochwasser ins<br />
Gebäude und Einwirkungen auf das<br />
Gebäude<br />
• Bauliche Vorkehrungen im bzw. am<br />
• Gebäude / mobile Hochwasserschutzsysteme<br />
• Schutz von Oberflächen-, Grund- und<br />
Kanalisationswasser<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Sachsen/Thü ringen,<br />
Niedersedlitzer Platz 13,<br />
<strong>01</strong>259 Dresden<br />
Telefon 0351/203 20 25,<br />
Telefax 0351/203 20 26,<br />
E-Mail: info@dwa-st.de<br />
Internet: www.dwa-st.de / Menüpunkt<br />
Publikationen<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
50<br />
Neuerscheinungen<br />
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und werden Sie Mitglied<br />
der <strong>DWA</strong><br />
kostenlos<br />
eine der beiden monatlich erscheinenden Fachzeitschriften<br />
- KA – Korrespondenz Abwasser, Abfall<br />
inkl. der Beilage KA-Betriebs-Info<br />
oder<br />
- KW - Korrespondenz Wasserwirtschaft<br />
inkl. der Beilage gewässer-info (3x jährliche Beilage)<br />
<strong>Mitglieder</strong>rundbrief<br />
des <strong>DWA</strong>-Landesverbandes Bayern (2x jährlich)<br />
<strong>DWA</strong>-Branchenführer Wasserwirtschaft,<br />
Abwasser, Abfall<br />
Auskünfte zu Fragen im Bereich Abwasser- und<br />
Abfallwesen sowie Wasserwirtschaft und Bodenschutz,<br />
Rechtsauskunft, Literaturrecherche<br />
<strong>Mitglieder</strong>bereich im Internet<br />
mit weiteren exklusiven Informationen<br />
<strong>DWA</strong>-Jahrbuch (auf Anforderung)<br />
ermäßigt<br />
Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (Zeitschrift)<br />
gwf-Wasser/Abwasser (Zeitschrift)<br />
DIN EN Normen Abwasser<br />
Mitgliedsbeiträge<br />
Personen Mindestbeitrag 80,-<br />
Sollten Sie bereits Mitglied des DVGW oder VDI<br />
sein, gewähren wir einen Beitragsnachlass<br />
von 25 %. Sollten Sie bereits Mitglied des BWK sein,<br />
gewähren wir einen Beitragsnachlass von 10 %.<br />
Betriebspersonal 45,-<br />
Arbeiter, Facharbeiter, Meister (z.B. Fachkraft<br />
für UT-Berufe, Klärwärter, Flussmeister,<br />
und Wasserbaumeister)<br />
Jungmitglieder 18,-<br />
im Studium oder in Ausbildung<br />
(Nachweis ist erforderlich)<br />
Pensionäre, Rentner 31,-<br />
Weitere Informationen<br />
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />
Abwasser und Abfall e.V.<br />
Theodor-Heuss-Allee 17 • 53773 Hennef<br />
Tel.: +49 2242 872-123/ -140<br />
Fax: +49 2242 872-200<br />
E-Mail: mitgliederbetreuung@dwa.de<br />
Internet: www.dwa.de<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern<br />
Friedenstraße 40 • 81671 München<br />
Tel.: +49 89 2336 259-0<br />
Tel.: +49 89 2336 259-5<br />
E-Mail: info@dwa-bayern.de<br />
Internet: www.dwa-bayern.de<br />
Landesverband Bayern<br />
<strong>DWA</strong>-Landesverband Bayern <strong>Mitglieder</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2009</strong>
Anmeldeformular<br />
für eine persönliche Mitgliedschaft<br />
Die Mitgliedschaft beginnt zum 1. des Aufnahmemonats. Sie kann mit dreimonatiger<br />
Frist zum Jahresende schriftlich gekündigt werden. Der Beitrag für das Anfangsjahr wird<br />
anteilig berechnet. Für eine persönliche Mitgliedschaft gilt nur die Privatadresse.<br />
Name/Vorname geboren am<br />
Titel/Beruf<br />
Straße/Nr. PLZ/Ort/Land<br />
Telefon privat Telefon dienstlich<br />
Fax E-Mail<br />
Datenschutzerklärung:<br />
Ja, ich bin einverstanden, dass die <strong>DWA</strong> mir künftig Informationsmaterial schickt.<br />
Nein, bitte keine Unterlagen zusenden<br />
Als <strong>Mitglieder</strong>zeitschrift<br />
wünsche ich<br />
(bitte eine auswählen)<br />
KA - Korrespondenz<br />
Abwasser, Abfall<br />
mit der Beilage KA-Betriebs-Info<br />
(4 x jährlich) oder<br />
KW - Korrespondenz<br />
Wasserwirtschaft<br />
mit der Beilage gewässer-info<br />
(3 x jährlich)<br />
FAX-ANTWORT 02242 872-200<br />
Bitte senden Sie das ausgefüllte<br />
und unterschriebene Formular an:<br />
<strong>DWA</strong><br />
<strong>Mitglieder</strong>betreuung<br />
Theodor-Heuss-Allee 17<br />
53773 Hennef<br />
Datum, Unterschrift<br />
Mitgliedsgruppe (bitte nur eine auswählen)<br />
Zahlungsart<br />
per Bankeinzugsverfahren<br />
Datum, Unterschrift des Kontoinhabers<br />
gegen Rechnung<br />
Wird von <strong>DWA</strong> ausgefüllt:<br />
Mitgliedsnr.<br />
Personen Mindestbeitrag 80,-<br />
Sollten Sie bereits Mitglied des DVGW oder VDI sein,<br />
gewähren wir einen Beitragsnachlass von 25 %.<br />
Sollten Sie bereits Mitglied des BWK sein,<br />
gewähren wir einen Beitragsnachlass von 10 %.<br />
Betriebspersonal 45,-<br />
Arbeiter, Facharbeiter, Meister (z.B. Fachkraft für UT-Berufe,<br />
Klärwärter, Flussmeister, und Wasserbaumeister)<br />
Jungmitglieder 18,im<br />
Studium oder in Ausbildung (Nachweis ist erforderlich)<br />
Pensionäre, Rentner 31,-<br />
Bei einem Monatseinkommen über 2.700,- brutto wird eine freiwillige Beitragserhöhung erbeten.<br />
Name des Kontoinhabers (falls abweichend vom Mitglied)<br />
Kurzbezeichnung des Geldinstituts<br />
Bankleitzahl Kontonummer<br />
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