Download (PDF) - Eubuco Verlag
Download (PDF) - Eubuco Verlag
Download (PDF) - Eubuco Verlag
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
MAGAZIN<br />
FUNPARKS<br />
Jürgen Kipperer, scouts<br />
event marketing gmbh<br />
Quality Snowparks –<br />
Qualität statt Quantität<br />
Snowparks als Attraktion für Freestyle-Skifahrer<br />
und Snowboarder sind in den letzten Jahren zu<br />
einem wichtigen Thema für alle Wintersportgebiete<br />
avanciert. Eine Snowpark-Anlage gehört<br />
mittlerweile beinahe schon zum notwendigen<br />
Inventar. Zumindest herrscht diese Meinung<br />
verbreitet vor. Das dem nicht so ist und die<br />
Zukunft eine klare Positionierung nötig machen<br />
wird, weiß Jürgen Kipperer, Snowpark-Experte<br />
und Geschäftsführer der Grazer Firma scouts<br />
event marketing gmbh mit ihrer Parkbau-Brand<br />
QUALITY SNOWPARKS. Diese Marke betreibt<br />
nicht die meisten, sondern die besten Anlagen<br />
Österreichs!<br />
Der Snowpark am<br />
Kaunertaler Gletscher.<br />
Fotos: scouts event<br />
marekting gmbh<br />
MOUNTAINMANAGER 6/2005<br />
6<br />
MM-FRAGE: „Herr Kipperer, Sie<br />
haben seit Beginn an im Snowpark-<br />
Business mitgemischt. Was waren<br />
und sind Ihre wichtigsten Projekte?“<br />
Kipperer:<br />
„Angefangen hat bei mir – so wie<br />
bei den meisten meiner Kollegen<br />
auch – alles mit dem Freestyle-<br />
Snowboarden und dem eigenen<br />
Wunsch nach einer funktionierenden<br />
Schanze oder Halfpipe. So etwas<br />
hat es in den frühen Neunziger<br />
Jahren in Österreich einfach noch<br />
nicht gegeben. Aus dem Herumexperimentieren<br />
mit der Schneeschaufel<br />
und dem darauf folgenden<br />
Selbsttest ergaben sich bald konkretere<br />
Vorstellungen darüber, was<br />
funktionieren kann und was nicht.<br />
Dann kamen die SPC–Summercamps<br />
am Hintertuxer Gletscher, in<br />
Größe und Qualität der Parkanlage<br />
waren sie ihrer Zeit absolut voraus.<br />
Dort habe ich als Jugendlicher meine<br />
Sommer verbracht und nach<br />
und nach auch alles über die maschinelle<br />
Arbeit beim Parkbau und<br />
der Parkpflege gelernt.<br />
Es folgten verschiedene Aufträge,<br />
z. B. der Aufbau des ersten Base-<br />
Sommerparks in Sölden, das Snowvalley<br />
auf der steirischen Planneralm<br />
und die Air&Style–Events in Seefeld.<br />
Seit nunmehr 3 Jahren leite ich die<br />
Snowpark-Projekte der scouts event<br />
marketing gmbh. Augenblicklich<br />
bauen und betreuen wir den Intersport<br />
Novapark auf der Silvretta<br />
Nova, den Burton Superpark am<br />
Dachstein Gletscher, sowie die Anlagen<br />
am Kaunertaler Gletscher und<br />
der Waidringer Steinplatte. Und für<br />
die kommende Saison sind wir aufgrund<br />
des durchschlagenden Erfolges<br />
auf der Silvretta Nova auch für<br />
den Park am vorarlbergerischen<br />
Diedamskopf verpflichtet worden.“<br />
MM-FRAGE: „Wie beurteilen Sie<br />
den allgemeinen Standard der heimischen<br />
Snowparks?“<br />
Kipperer:<br />
„Die Anzahl der Snowparks in den<br />
Alpen ist in den letzten Jahren stark<br />
gestiegen, beinahe jedes Wintersportgebiet<br />
versucht auf diesem<br />
Wege seinen jungen Gästen eine<br />
Attraktion zu bieten. Leider werden<br />
Jürgen Kipperer, Snowpark-Experte<br />
und Geschäftsführer der Grazer Firma<br />
scouts event marketing gmbh.<br />
sehr viele dieser Projekte nur mit<br />
,halber’ oder gar keiner Konsequenz<br />
betrieben. In einem funktionierenden<br />
Snowpark steckt jede<br />
Menge Expertise und ein sehr hoher<br />
maschineller und personeller<br />
Aufwand. Nur wenn die Dimensionen<br />
der Elemente ganz genau zu<br />
einander passen und die Anlage<br />
ohne Ausnahme jeden Tag in<br />
Schuss gehalten wird, kann sie einen<br />
Qualitätsstandard erreichen,<br />
der auch professionelle Freestyler<br />
und mit ihnen den Rest der Szene<br />
in ein Gebiet lockt – und was noch<br />
wesentlich wichtiger ist: das Verletzungsrisiko<br />
aller Parkbenützer minimieren.<br />
Oftmals ist auch das gewählte<br />
Gelände ungeeignet für<br />
den Betrieb einer funktionierenden<br />
Anlage – mittelsteile, nicht seitlich<br />
hängende Flächen sind normalerweise<br />
Mangelware!<br />
Ein weiteres Problem ist die Bewerbung<br />
von semiprofessionellen<br />
Snowparks, z. B. im Prospektmaterial.<br />
Sie hat oft den gegenteiligen Effekt<br />
als den gewünschten. Junge<br />
Gäste, welche die Destination<br />
wegen des Parkangebotes besucht<br />
haben, sind wegen der ernüchternden<br />
Realität enttäuscht und ,abgeturnt’<br />
und werden so schnell nicht<br />
wieder kommen. Die dadurch entstandene<br />
negative Mundpropaganda<br />
ist auch nicht zu unterschätzen!<br />
Stellt man aber ein geeignetes Areal<br />
ab und investiert in einen professionellen<br />
Parkdesigner und den nötigen<br />
maschinellen Aufwand, dann<br />
sollte der Snowpark auch entsprechend<br />
vermarktet werden – die<br />
zweite, unverzichtbare Komponente<br />
am Weg zu einem erfolgreichen<br />
Parkprojekt.